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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
gefüllten
Spuckstoffflüssen
in einer Papier- oder Kartonagenmühle gemäß dem Oberbegriff des im Folgenden
zu präsentierenden
Anspruchs 1.
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Der
Zweck des Beschichtens von Papier und Kartonagen besteht darin,
die Bedruckbarkeit und das Erscheinungsbild zu verbessern. Insbesondere
stellen Opazität,
Weißgehalt
und Glanz wichtige Parameter dar, die mittels Beschichtens beeinflusst
werden können.
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Das
Beschichten wird bewerkstelligt, indem eine Beschichtungspaste (Strichfarbe)
an einer Beschichtungsstation in der Maschine auf ein Papier- oder
Kartonagengewebe aufgebracht wird. Im Prinzip besteht die Strichfarbe
aus vier Komponenten, d.h. einem oder mehreren Pigmenten, einem
oder mehreren Klebemitteln, einem die Viskosität regulierenden Mittel (oder
Mitteln), sowie verschiedenen Additiven, wobei alle diese Komponenten
in Wasser vermischt sind.
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Die
Funktion der Pigmente besteht insbesondere darin, die Opazität und Oberflächeneigenschaften des
Papiers oder der Kartonagen zu verbessern. Die Pigmente sind typischerweise
anorganische Verbindungen wie z.B. Kaoline, Carbonate, Talkum und
Gips. Die fertige Paste enthält
typischerweise 85 bis 95% Pigment in Trockenmasse.
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Die
Funktion der Additive besteht darin, die Pigmente an die Papier-
oder Kartonagenoberfläche
anzuheften und die Pigmentteilchen aneinander zu binden.
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Die
Additive sind typischerweise Latexe und Stärken. Die fertige Paste enthält typischerweise
5 bis 15% Additive.
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Das
typischste, die Viskosität
regulierende Mittel ist Carboxymethylcellulose (CMC). Die Additive
sind insbesondere Färbemittel, Schleim
verhindernde Mittel und dergleichen. Ihr Gehalt in der Paste beträgt annähernd 1%
oder weniger.
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Der
Verbrauch an Beschichtung ist beträchtlich. Annähernd ein
Drittel der Produktionsmasse von LWC-Papier besteht aus Beschichtung.
Bei einigen Papiersorten kann der Gehalt an Beschichtung sogar mehr als
40% betragen.
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Die
Menge an Beschichtung, die mit dem Abwasser abgeführt wird,
beträgt
annähernd
5 bis 15% der Menge der hergestellten Beschichtung. Nach dem Stand
der Technik sowie gemäß durchgeführten Tests
wurde gefunden, dass derartige Pastenrückstände nicht als Füllstoff
in einer Papier- oder Kartonagenmaschine verwendet werden können, da
die in der Strichfarbe beinhalteten Additive wie z.B. Latexe Probleme
bereiten, wenn sie unter feuchten Bedingungen der Papier- oder Kartonagenmaschine
zugeführt
werden.
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Falls
die Latexe zuerst getrocknet werden, können sie wieder am feuchten
Ende der Papier- oder Kartonagenmaschine eingespeist werden. Dies
ist der Fall, wenn aufgeschlämmter
Fertigungsausschuss als Pulpe verwendet wird.
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Wenn
solches Abwasser filtriert wird (Abwasser aus der Beschichtungsstation
sowie Rückwasser),
ist es möglich,
eine beträchtliche
Menge an Beschichtung einzusparen. In der Praxis werden kleine Teilchen
der Beschichtung mittels Ultrafiltration zurückgewonnen.
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Das
mittels Ultrafiltration zurückgewonnene
Konzentrat (Pigmente) kann zur Beschichtungsproduktion zurückgeführt werden,
d.h. zur frischen Strichfarbe.
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Die
Ultrafiltration bringt indessen verschiedene Probleme mit sich.
Eine Ultrafiltrationsanlage stellt eine kostspielige Investition
dar und ist auch im Unterhalt teuer. Darüber hinaus treten Probleme
bei der Umstellung der Papiersorte von Tiefdruck- auf Offset-Sorten
und umgekehrt auf, da die für
verschiedene Druckver fahren bestimmten Strichfarben verschiedene
Klebemittelmengen enthalten und so die Verwendung des Endproduktes
erschweren oder das Druckergebnis verschlechtern können.
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Die
Veröffentlichung
WO 99/54045 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verarbeitung von
Ganzstoff in einer Papiermühle.
Die Veröffentlichung
beschreibt, wie Fertigungsausschuss aus einem Papierherstellungsverfahren,
welcher Fasern und Füllstoff
enthält,
wie z.B. Papierschneideabfälle
und anderen Fertigungsausschuss in Gewebeform, zuerst aufgeschlämmt wird
und wie im Anschluss an das Aufschlämmen Agglomerate aus der Aufschlämmung ausgeschlämmt werden.
Das zerfaserte Material kann zur Wiederverwendung zurückgeführt werden.
Die Apparatur zum Zerfasern des Materials arbeitet nach dem Prinzip
einer Doppelwirkungs-Schlagmühle.
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Apparaturen,
die nach dem Prinzip einer Doppelwirkungs-Schlagmühle arbeiten,
sind bereits bekannt, z.B. aus der dänischen Patentveröffentlichung
DK 104778 , entsprechend
US 4,263,830 ; sowie aus
den finnischen Patentanmeldungen
FI
945 945 , entsprechend WO 96/18454;
FI 946048 , entsprechend WO 96/19283; und
FI 955474 . Es ist eine charakteristische
Eigenschaft dieser Vorrichtungen, dass zwei konzentrische, mit Blättern ausgestattete
Rotoren innerhalb voneinander in einem Gehäuse eingepasst sind und so
angeordnet sind, dass sie sich in diesem in entgegengesetzten Richtungen
drehen. Gemäß einer
zweiten Alternative werden ein mit Blättern ausgestatteter Rotor
und ein mit dem Rotor konzentrischer, mit Blättern ausgestatteter Stator
im Gehäuse
angeordnet.
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Es
existierte ein offensichtliches Bedürfnis, ein neues und effizientes
Verfahren zur einfachen Verarbeitung von Strichfarbe enthaltendem
Abwasser einer Papier- oder Kartonagenmühle zu entwickeln, so dass dieses
pigmenthaltige Abwasser in Papier- oder Kartonagenherstellungsverfahren
wiederverwendet werden kann. Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht in der Schaffung eines neuen und effizienten Verfahrens
zur einfachen Verarbeitung von Spuckstoffflüssen aus einer Papier- oder
Kartonagenmühle,
d.h. ei nes Strichfarbe enthaltenden Abwassers und eines Spuckstoffflusses
aus einem Wirbelreiniger, z.B. einer Wirbelreinigungsanlage einer
Papiermaschine, und deren Rückführung zum
Herstellungsverfahren. Ein anderes Ziel besteht darin, ein Verarbeitungsverfahren
zu schaffen, welches die Zufuhr solcher pigmenthaltiger Spuckstoffflüsse zu einer
Papier- oder Kartonagenmaschine erlaubt, vorzugsweise zu der Zuführung der
zweiten oder dritten Stufe einer Wirbelreinigungsanlage einer Papier-
oder Kartonagenmaschine. Auf diesem Wege wird das Pigment als Füllstoff
verwendet.
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Dieses
Ziel wird durch ein Verfahren der vorliegenden Erfindung erreicht,
das durch die in den kennzeichnenden Teilen der nachfolgenden Ansprüche präsentierten
Merkmale gekennzeichnet ist.
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Es
wurde gefunden, dass dann, wenn wenigstens ein Abwasserfluss, der
Strichfarbe enthält,
und wenigstens ein Spuckstofffluss von einem Wirbelreiniger gleichzeitig
als ein zu zerfasernder Materialfluss zugeführt werden, das zerfaserte
Material für
die Herstellung von Papier oder Kartonagen wiederverwendet werden kann,
ohne die Qualität
des Papiers oder der Kartonagen zu beeinträchtigen.
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Besonders
erwähnenswerte
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfassen, dass
- – im neuen Verarbeitungsverfahren
die frischen Scheroberflächen
der zerfaserten Pigmente und anderer Teilchen sehr reaktiv sind,
wodurch sie effektiv Latexe und andere Substanzen binden, die anderen
Falles bei einer Rückführung zum
Verfahren Probleme bereiten würden;
- – im
Verarbeitungsverfahren die Füllstoffteilchen,
Agglomerate und anderen Teilchen in den Materialflüssen unabhängig von
ihren Größen sogleich
wiederkehrenden starken Schlägen
ausgesetzt sind, die ihre Richtungen, Scherkräfte und Turbulenzen ändern;
- – das
Verfahren die Materialteilchen zyklischen Schocks von Überdruck
und Unterdruck aussetzt, was vorteilhafter Weise mit einer Lockerung
der Stücke
untereinander einhergeht, während
sie gleichzeitig während
der kurzen Verarbeitungszeit auseinandergehalten werden; und
- – durch
dieses Verfahren die gelockerten Teilchen voneinander getrennt bleiben,
bis sie aus der Vorrichtung zentrifugiert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird eine Vorrichtung mit einer Zulauföffnung versehen, welche
sich zur Nabe der Rotoren oder eines Rotors und eines Stators hin
aufweitet. Falls die Vorrichtung mit einem getrennten Gehäuse ausgestattet
ist, wird die Zulauföffnung
am Ende des Gehäuses
angeordnet. Der behandelte Materialfluss wird vom Umfang des äußersten
Rotors oder Stators abfließen
lassen. Falls die Vorrichtung mit einem getrennten Gehäuse ausgestattet
ist, wird die Wand des Gehäuses
mit einer Auslassöffnung
versehen, die sich zum Ring des äußersten
Rotors oder Stators hin aufweitet.
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Das
zu verarbeitende Material, das Abwasser, welches Strichfarbe enthält, und
einen Spuckstofffluss vom Wirbelreiniger umfasst und dessen Konsistenz
typischerweise 0,5 bis 65% beträgt,
wird zu einer Zulauföffnung
geführt,
die sich zur Nabe der Rotoren oder des Rotors und des Stators öffnet, und
dazu gebracht, durch die Blätter
der Rotoren, die ineinander angeordnet sind, oder des Rotors und
des Stators, die ineinander angeordnet sind zu fließen, als
Ablauffluss der Vorrichtung.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die Suspension, die als Ablauffluss der Doppelwirkungs-Schlagmühle erhalten
wird, insgesamt oder teilweise, einmal oder mehrmals, zur Doppelwirkungs-Schlagmühle zurückgeführt. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Aus führungsform
wird eine Vorrichtung verwendet, in der zwei Doppelwirkungs-Schlagmühlen hintereinander
gekoppelt sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einem separaten Gehäuse ausgestattet.
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Die
Anzahl der Ringe in der Vorrichtung ist mindestens zwei. Der Energieverbrauch
der Vorrichtung erhöht
sich mit der Erhöhung
der Anzahl der Ringe; daher ist die optimale Anzahl der Ringe etwa
zwei bis fünf.
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Mehrere
pastenhaltige Abwasserflüsse
und/oder pastenhaltige Abwässer
und andere gefüllte
Spuckstoffflüsse
können
vorzugsweise gleichzeitig der Doppelwirkungs-Schlagmühle zugeführt werden,
wie z.B. Spuckstoff von Wirbelreinigern von Abfallpulpe aus einer
Mühle zur
Herstellung von beschichtetem Papier oder beschichteten Kartonagen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird die von der Doppelwirkungs-Schlagmühle produzierte
Materialsuspension insgesamt oder teilweise, einmal oder mehrmals,
zur Doppelwirkungs-Schlagmühle
zurückgeführt.
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen detaillierter
beschrieben, worin
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1A in
einem vertikalen Querschnitt eine Mehrring-Doppelwirkungs-Schlagmühle zeigt,
die in einem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird,
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1B eine
alternative Lösung
für 1A zeigt,
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2 eine
Vorrichtung des Typs von 1A in
einem horizontalen Querschnitt zeigt,
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3 schematisch
die Zugabe von Strichfarbe und die Ableitung vom pastenhaltigem
Abwasser in einer Papiermühle
zur Herstellung von beschichtetem Papier zeigt,
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4 schematisch
die Verarbeitung von Fertigungsausschuss in einer Papiermühle zur
Herstellung von beschichtetem Papier zeigt,
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5 den
Anteil bestimmter Granaliengrößen im Material
in Form einer differentiellen Verteilung zeigt,
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6 den
Anteil bestimmter Granaliengrößen im Material
in Form einer kumulativen Verteilung zeigt,
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7a das
der Zerfaserung zuzuführende
Material zeigt,
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7b das
zerfaserte Material zeigt,
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7c das
akzeptierte Material (Gutstoff) zeigt, das in den Herstellungsprozess
zurückgeführt werden soll,
und
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7d das
endgültige
verworfene Material (endgültiger
Spuckstoff) zeigt.
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1 zeigt in einem vertikalen Querschnitt
eine Doppelwirkungs-Schlagmühle 20,
die im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird, umfassend ein Gehäuse 10, welches einen
mit Blättern 1a, 1b ..., 3a, 3b ...
etc. ausgestatteten Rotor 11 aufnimmt (einzelne Blätter sind
in der 2 präziser
dargestellt). Das Gehäuse nimmt
des Weiteren einen zweiten Rotor 12 auf, welcher zum ersten
Rotor 11 konzentrisch ist. Der zweite Rotor 12 ist
ebenfalls mit Blättern 2a, 2b ..., 4a, 4b ...
etc. ausgestattet. Die Blätter 1a, 1b ..., 2a, 2b ..., 3a, 3b ... des
ersten Rotors 11 und des zweiten Rotors 12 sind
in den konzentrischen Ringen 1, 2, 3 ... so angeordnet, dass die
Ringe 1, 3, 5 des ersten Rotors 11 und die Ringe 2, 4 des
zweiten Rotors 12 vermascht sind. Daher können die
Rotoren 11 und 12 mit ihren Blättern ungehindert in entgegengesetzten
Richtungen rotieren.
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Das
Ende des Gehäuses
ist mit einer Öffnung 14 versehen,
die sich zur Nabe der Rotoren 11 und 12 hin aufweitet
und als eine Zulauföffnung
für die
zu verarbeitenden Spuckstoffflüsse
verwendet wird. Diese Zulauf-Anordnung ist möglich, weil die Schäfte der
Rotoren ineinander angeordnet sind, wie dies in der Patentanmeldung
FI 946048 als Lösung
beschrieben wird. Die Wand des Gehäuses ist mit einer Öffnung 15 versehen,
die sich zum äußersten,
mit Blättern versehenen
Ring hin aufweitet und als eine Abgabeöffnung verwendet wird.
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Der
zweite Rotor 12 kann auch durch einen mit Blättern ausgestatteten
Stator ersetzt sein, wobei jedoch die Lösung mit zwei Rotoren bevorzugt
ist. Die Rotoren, die in entgegengesetzte Richtungen rotieren, erzeugen
starke Zentrifugalkräfte,
welche die Durchflussströme
wirksam in Bewegung halten, was durch ein Stator-Rotor-System nicht
erreicht werden kann.
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2,
die eine Vorrichtung des Typs von 1 in
einem horizontalen Querschnitt illustriert (tatsächlich so modifiziert, dass
jeder Rotor 11, 12 einen Ring mehr aufweist, als
die Vorrichtung von 1), zeigt die Rotationsrichtungen
der Rotoren. Jeder Rotor kann natürlich auch in entgegengesetzter
Richtung rotieren.
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Die
ringförmige
Wand des Gehäuses
der Doppelwirkungs-Schlagmühle
braucht sich nicht in unmittelbarer Nähe des Rotor-Paars zu befinden;
sie kann auch in weiterem Abstand angeordnet sein, wobei das Gehäuse sehr
geräumig
sein kann. Die Funktion des Gehäuses
besteht daher in erster Linie darin, als ein Gefäß zum Sammeln des verarbeiteten
Materials zu dienen. 1B zeigt eine Lösung, in
der die im erfindungsgemäßen Verfahren
zu verwendende Vorrichtung nicht mit einem getrennten festen Gehäuse ausgestattet
ist. Die Vorrichtung, die ein Paar von Rotoren 11, 12 umfasst,
ist in einem Behältnis 30 angeordnet,
das eine Öffnung 14a in
Zusammenwirkung mit der Zulauföffnung 14 sowie
eine Abgabeöffnung 15a für den verarbeiteten Materialfluss
aufweist.
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Gemäß der Lösung von 2 beträgt der horizontale
Abstand L zwischen den Ringen 1, 2, 3 ... etwa 3 mm und ist zwischen
allen Ringen gleich.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform,
die in der Figur nicht gezeigt wird, ist die Vorrichtung so konstruiert
oder eingestellt, dass der Abstand L zwischen nebeneinander liegenden
Ringen zum äußersten Ring
7 der Vorrichtung hin verringert ist. Der Abstand L zwischen den äußersten
Ringen 6 und 7 beträgt
vorzugsweise etwa 0,2 mm.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
ist die Vorrichtung so konstruiert, dass der Abstand S zwischen
den Blättern
in den äußersten
Ringen kleiner ist als der Abstand zwischen den Blättern in
den inneren Ringen.
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Die
oben erwähnten
Maßnahmen
können
getroffen werden, um sicher zu stellen, dass Materialflüsse, die
gröbere
Agglomerate enthalten, der Vorrichtung zugeführt werden können und
dennoch hinreichend gut zerkleinertes Material erhalten werden kann.
Der wesentliche Vorteil besteht darin, dass die Anzahl der Blätter in
den Rotor-Ringen
und die Abstände
(Dichte) zwischen den Ringen bedarfsgerecht ausgewählt werden.
Der Abstand zwischen den Ringen sowie der Abstand zwischen den Blättern im
Ring können
so eingerichtet sein, dass sie sich zum äußersten Ring hin verringern.
Somit werden die zerfasernden Agglomerate oder dergleichen in immer
engere Räume
gezwungen, bevor die erhaltene Suspension aus der Vorrichtung is
abgelassen wird.
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Gemäß 2 werden
die Blätter
der Ringe, deren Querschnittsprofil rechteckig ist, so gedreht,
dass die Schlagoberflächen
der Blätter
radial sind. Darüber
hinaus können,
um beispielsweise die Schlagwirkung zu erhöhen, die Blätter eines oder mehrerer Ringe
so gedreht werden dass die Richtung ihrer Schlagoberflächen von
der Radialrichtung abweicht. Das Querschnittsprofil der Ringe kann
natürlich
auch von der rechteckigen Form in eine dreieckige Form geändert werden,
wobei die Schlagoberflächen
der Blätter
nicht parallel sind sondern untereinander einen bestimmten Winkel
einnehmen.
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Die
Rotoren der Doppelwirkungs-Schlagmühle rotieren mit Geschwindigkeiten
von 1500 to 3000 U/min, vorzugsweise etwa 1600 U/min.
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BEISPIEL 1
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Ein
Test wurde in einer Papiermühle
zur Herstellung von beschichtetem Papier durchgeführt. Abwasser
(A), das in Verbindung mit der Papierbeschichtung anfiel und Strichfarbe
enthielt, wurde zusammen mit einem Spuckstoff (B), der durch Wirbelreinigung
in einer Wirbelreinigungsanlage einer Papiermaschine erhalten wurde,
einer Doppelwirkungs-Schlagmühle
zugeführt.
Die Menge der Suspension betrug 5 ... 10 m3/h,
die Konsistenz 1 ... 4% und der Aschenanteil 35 ... 50% (3 und 4;
Punkte A und B zusammen). Nach der Verarbeitung wurde die Materialsuspension
zu einem Verdünnungsbehälter und
anschließend
zu einem Wirbelreiniger in der Apparatur geführt, wobei der Gutstoff zur
Zufuhr der zweiten Stufe der Wirbelreinigungsanlage der Papiermaschine
zurückgeführt und
der Spuckstoff in einer Mülldeponie
entsorgt wurde. Der mit der Vorrichtung erzielte Rückgewinnungsgrad
schwankte zwischen 90 und 96%.
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Während des
zweiwöchentlichen
Testlaufs wurden keine Probleme mit der Papiermaschine verzeichnet.
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In
den oben beschriebenen Tests wurde eine Doppelwirkungs-Schlagmühle verwendet,
deren beide Rotoren zwei mit Blättern
versehene Ringe umfassten. Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Motors
des oberen Rotors betrug 1500 U/min und die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Motors des unteren Rotors betrug 1800 U/min. Der maximale, der
Doppelwirkungs-Schlagmühle
zugeführte
Fluss betrug 10 m3/h.
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Gemäß einem
besonders bevorzugten Betriebsmodus beträgt die Umdrehungsgeschwindigkeit
des äußersten
Rings 40 bis 80 m/s.
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Es
ist natürlich
möglich,
durch Optimieren der Betriebsbedingungen noch bessere Ergebnisse
als oben erwähnt
zu erhalten.
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BEISPIEL 2
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Ein
Test wurde in einer Papiermühle
zur Herstellung von beschichtetem Papier durchgeführt. Pastenhaltiges
Abwasser wurde zusammen mit dem in der Wirbelreinigung erhaltenen
Spuckstoff der Doppelwirkungs-Schlagmühle zugeführt. Aus dem kontinuierlichen
Verfahren wurden zu zwei verschiedenen Zeitpunkten (Testpunkte 1
und 2) Proben entnommen; die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 wiedergegeben.
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Tabelle
1: Ergebnisse des Testlaufs der Mühle
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Wie
aus den Ergebnissen der Tabelle 1 ersichtlich ist, ist der Aschengehalt
des entgültigen
Spuckstoffs niedriger als der Aschengehalt des zurückgeführten Gutstoffs.
Konsequenter Weise werden die Füllstoffe
mit großer
Effizienz zum Papierherstellungsprozess zurückgeführt. Der Rückgewinnungsgrad war sehr hoch, nämlich 95%
an beiden Testpunkten.
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Während des
Testlaufs, bei dem die in den Spuckstoffflüssen enthaltenen Rohmaterialien
an den Anfang des Papierherstellungsprozesses zurückgeführt werden
können,
traten keine Probleme auf. Sogenannte "white pitch"-Probleme, was durch Harz und Latex
verursachte Probleme bezeichnet, traten in der Siebpartie der Papiermaschine
nicht auf.
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Es
wurde weiterhin untersucht, wie sich die Trübungswerte des aus dem Strichfarbe
enthaltenden Abwasserfluss und dem Spuckstofffluss aus dem Wirbelreiniger
kombinierten Materialflusses änderten.
Die Trübung
des der Zerfaserung zuzuführenden
Materials betrug etwa 200 NTU und die Trübung des zerfaserten Materials
betrug etwa 15 NTU. Hieraus kann abgeleitet werden, dass im Zusammenhang
mit der Zerfaserung reaktive Oberflächen gebildet werden, an welche
sich die Substanzen wie z.B. Latexe, die bisher Probleme bereiteten,
heften.
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Die 5 und 6 zeigen
die Wirkung der Zerfaserung auf die Granaliengröße.
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Wie
aus den Zeichnungen ersichtlich ist, wird der Anteil an großen Granalien
im zerfaserten Material im Vergleich zum zugeführten Material eindeutig verringert.
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Der
in 6 auf der vertikalen Achse dargestellte Grenzwert
des Prozentsatzes zeigt den Prozentsatz von Teilchen im Material
an, die kleiner sind als die auf der horizontalen Achse angegebene
Granalien-Klasse. So liegen beispielsweise etwa 43% der Teilchen,
die kleiner als die Granalien-Klasse 100 μm sind, in Zufuhrmaterial vor,
etwa 58% im zerfaserten Material, etwa 54% im zurückgeführten Gutstoff
sowie etwa 43% im endgültigen
Spuckstoff. Die Prozentangeben sind Volumen-Prozent.
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Die 7a bis 7d zeigen
Materialflüsse
des Testlaufs der Mühle
als Rasterelektronenmikroskop-Bilder (SEM). 7a zeigt
eine mikroskopische Aufnahme eines Spuckstoffflusses, der aus einem
Strichfarbe enthaltenden Abwasser und einem gefüllten Spuckstofffluss kombiniert
ist, bevor dieser einer Doppelwirkungs-Schlagmühle zur Zerfaserung zugeführt wird. 7b zeigt
das in der Doppelwirkungs-Schlagmühle zerfaserte Material. Im
nächsten
Schritt wird das zerfaserte Material in Spuckstoff und Gutstoff
klassiert. 7c zeigt den Gutstoff, der zum
Herstellungsprozess zurückgeführt werden
soll; 7d zeigt den endgültigen Spuckstoff,
der aus dem Prozess gänzlich
entfernt wird. Die Figuren zeigen die Anhaftung problematischer
Substanzen an den reaktiven Oberflächen.
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Es
erschließt
sich jedem Fachmann in offensichtlicher Weise, dass sich verschiedene
Ausführungsformen
innerhalb des Bereichs der im Folgenden zu präsentierenden Ansprüche bewegen
können.