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Der
nachfolgende Text ist die deutsche Übersetzung der internationalen
Patentanmeldung PCT/US2004/007275.
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Hinweise auf
zugehörige
Anmeldungen
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Die
vorliegende Anmeldung ist eine nicht-vorläufige Anmeldung zu der am 10.
März 2003 von
Joseph R. Cseh et al. eingereichten Anmeldung mit der Eingangsnummer
60/453,436.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Informationssysteme für das Gesundheitsfürsorge-Management.
Insbesondere betrifft sie ein Informationssystem für vorbeugende
Gesundheitsfürsorge
und Verfahren dafür.
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Hintergrund
der Erfindung
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Wegen
der wachsenden Komplexität
und Kosten der Erbringung von Gesundheitsfürsorge-Leistungen wird das
Management des Gesundheitsfürsorgeprozesses
immer wichtiger. Dieser Prozess erstreckt sich von der Person, die
mit einem gesundheitlichen Problem Hilfe sucht, bis zu einem Leistungserbringer
und weiter über
Diagnose, Therapiewahl, Ressourcenauswahl, Behandlung und Nachsorge.
Dieser Prozess kann noch weiter ausgedehnt werden, nämlich auf
das proaktive Erkennen oder Vorbeugen von Gesundheitsproblemen und
das Planen zu erwartenden Ressourcenbedarfs am einen Ende des Prozesses
sowie auf das Management täglicher
Kranken- und Behindertenbetreuung am anderen Ende des Prozesses.
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Der
Prozess des proaktiven Erkennens oder Vorbeugens von Gesundheitsproblemen
und des Planens zu erwartenden Ressourcenbedarfs begünstigt niedrigere
Kosten für
die Erbringung von Gesundheitsleistungen. Eine Herausforderung dabei
ist es, das Verhalten der Menschen so zu verändern, dass sie Praktiken der
Krankheitserkennung und -vorbeugung proaktiv anwenden. Beispiele
dafür sind – nach dem
derzeitigen Stand der Medizin -, dass alle Menschen zweimal pro
Jahr einen Zahnarzt aufsuchen sollten, auch wenn sie keine Zahnschmerzen haben,
dass Frauen über
40 Jahre ihre Brüste
und Männer über 50 Jahre
ihre Prostata regelmäßig untersuchen
lassen sollten usw. Zu den Gründen
dafür, dass
Menschen sich hinsichtlich ihrer eigenen Gesundheitsfürsorge nicht
proaktiv verhalten, zählen: ein
geringes Wissen über
die Vorteile, die Unbequemlichkeit, den richtigen Arzt zu finden
und die nötige
Zeit aufzuwenden, fehlendes Dringlichkeitsgefühl, da das Gesamtbefinden zufriedenstellend
ist, keine echten Anreize von Seiten der Leistungsträger (obschon
manchmal positive Anreize für
proaktives Vorbeugungsverhalten gegeben werden).
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Zu
früheren
Bemühungen
des Gesundheitsfürsorge-Managements
zählen
manuell geführte,
historisch entwickelte Systeme, bei denen Personenakten mit darin
aufgezeichneten Angaben über
tatsächlich
durchgeführte
Behandlungen manuell durchsucht wurden, um Statistiken über allgemeine
Behandlungskategorien zu erstellen oder um die Eignung in einem
bestimmten Fall zu prüfen.
Solche Verfahren sind arbeitsintensiv und ineffizient. Es sind bereits
Bemühungen
zur Standardisierung unternommen worden, nämlich für Formulare für die Datenerfassung,
für die
Beschreibung von Zuständen
und Behandlungen, für
Behandlungen – alles
mit dem Ziel, Daten der Gesundheitsfürsorge effizienter zu sammeln
und auszuwerten. Weitere Bemühungen wurden
unternommen, um die Analyse von vor längerer Zeit gewonnenen Gesundheitsfürsorge-Daten
bezüglich
Personen mit bestimmten Gesundheitsfürsorge-Bedingungen automatisch
zu erledigen. Diese Bemühungen
zielen hauptsächlich
auf das Sammeln von Zahlungsinformationen und unterstützen Abrechnungs-
und Verwaltungsarbeiten.
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Früher verfuhren
die automatisierten Gesundheitsfürsorge- Managementsysteme
bei der Wahl der Therapie so, dass mit einer gewählten Behandlung begonnen wurde
und danach – basierend auf
den vom Nutzer eingegebenen Patienteninformationen – geprüft wurde,
ob diese Behandlung geeignet war oder nicht. Solche Systeme ermöglichen
es nicht, einen das gesamte Leben umfassenden Gesundheitsverlauf
einer Person zu definieren, zu pflegen und automatisch abzuarbeiten,
um damit die oben beschriebenen Probleme zu lösen. Diese Systeme sind auch
nicht so flexibel, in Abhängigkeit
vom sich ändernden
Gesundheitszustand einer Person Behandlungen oder Behandlungspläne zu verändern oder
hinzuzufügen.
Ein System gemäß den Prinzipen der
vorliegenden Erfindung berücksichtigt
diese Mängel
und die damit zusammenhängenden
Probleme.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wäre eine
Verbesserung gegenüber
dem Stand der Technik, ein Informationssystem für das Gesundheitsfürsorge-Management
zu haben, welches von den verschiedenen an der Gesundheitsfürsorge Beteiligten
genutzt werden könnte,
darunter von Patienten, Ärzten,
Pflegepersonal, Verwaltungsmitarbeitern in Gesundheitsfürsorge-Einrichtungen, Verwaltungsmitarbeitern
bei Leistungsträgern,
Arbeitgebern und Prüfern
auf den verschiedenen Stufen des Gesundheitsfürsorge-Prozesses. Es wäre eine weitere Verbesserung,
wenn ein solches System Daten über
Einzelpersonen mit einem Gesundheitsproblem sammeln könnte; anhand
dieser gesammelten Daten könnte
man den Nutzer zu einer systemgestützten Wahl der Behandlung führen. Die bisher
bekannten Systeme lassen auch die Forderung unerfüllt, mithilfe
des Systems das Verhalten der Menschen so zu verändern, dass diese Praktiken
der Krankheitserkennung und -vorbeugung proaktiv anwenden. Eine
weitere Verbesserung gegenüber
dem Stand der Technik wäre
die Möglichkeit,
bei einem solchen System laufend die Daten der Erfahrungsbasis unter
Nutzung der in jedem Einzelfall in den Prozess eingegebenen Informationen
aktualisieren und ändern
zu können.
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Ein
System, das den oben erwähnten
Prozess realisiert, sollte idealerweise mehrere vorteilhafte Eigenschaften
haben. Es sollte kosteneffizient sein, d. h., es sollte zu geringeren
Gesamtkosten für die
Gesundheitsfürsorge
führen.
Es sollte in Echtzeit nutzbar sein, d. h., die ins System eingegebenen
Informationen sollten sofort verarbeitet und für weitere Nutzung verfügbar gemacht
werden. Es sollte interaktiv arbeiten und dabei vielen unterschiedlichen,
an der Gesundheitsfürsorge
Beteiligten das Verständnis und
die effiziente Nutzung des Systems ermöglichen. Es sollte flexibel
genug sein, an Änderungen
und Fortschritte des professionellen Wissens über Gesundheitsfürsorge und
zugehöriger
Behandlungsverfahren angepasst werden zu können. Folglich werden ein Informationssystem
für vorbeugende
Gesundheitsfürsorge
und Verfahren dafür
benötigt,
die diese und andere Nachteile vermeiden.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein System einem Nutzer
während
seiner gesamten Lebenszeit Informationen zur vorbeugenden Gesundheitsfürsorge zur
Verfügung.
Dem einzelnen Nutzer ist eine gespeicherte medizinische Krankenakte
zugeordnet. Für
den einzelnen Nutzer wird eine Wissenssammlung mit Richtlinien zur
vorbeugenden Gesundheitsfürsorge
und zugehörigen Zeitangaben
angelegt, basierend auf Merkmalen wie Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand.
Ein Prozessor verarbeitet die Richtlinien, die zugehörigen Zeitangaben
und die abgerufenen Daten der Krankenakte des einzelnen Nutzers,
um zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Mitteilung zu erzeugen. Die Mitteilung
fordert diesen einzelnen Nutzer zu Aktivitäten zur Unterstützung der
Vorsorge für
seine Gesundheit auf. Ein Kommunikationsprozessor verarbeitet die
Mitteilung für
Ausgabezwecke.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Informationssystem für
vorbeugende Gesundheitsfürsorge
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
einen allgemeinen Prozess für das
in 1 gezeigte Informationssystem für vorbeugende
Gesundheitsfürsorge
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt
einen speziellen Prozess für das
in 1 gezeigte Informationssystem für vorbeugende
Gesundheitsfürsorge
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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4 zeigt
einen Unterprozess für
das in 1 gezeigte Informationssystem für vorbeugende
Gesundheitsfürsorge
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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5 zeigt
das in 1 gezeigte Informationssystem für vorbeugende
Gesundheitsfürsorge, realisiert
in Form eines Personalcomputers in einer zentralisierten Konfiguration
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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6 zeigt
das in 1 gezeigte Informationssystem für vorbeugende
Gesundheitsfürsorge, realisiert
in Form eines Personalcomputers in einer dezentralisierten Konfiguration
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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7 zeigt
das in 1 gezeigte Informationssystem für vorbeugende
Gesundheitsfürsorge, realisiert
in einer Konfiguration mit tragbaren Geräten gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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1 zeigt
ein Informationssystem 100 für vorbeugende Gesundheitsfürsorge (in
diesem Text als das „System" bezeichnet) gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das System 100 ist zur Nutzung
durch eine Person bestimmt, die von einem Leistungserbringer betreut wird,
der für
die Überwachung
der Gesundheit und/oder das Wohl der unter seiner Betreuung stehenden
Personen verantwortlich ist. Folglich kann ein Gesundheitsfürsorge-Leistungserbringer
(in diesem Text als „Leistungserbringer" bezeichnet) Dienstleistungen
hinsichtlich des geistigen, seelischen oder körperlichen Wohls eines Patienten
erbringen. Beispiele (Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
für Leistungserbringer
sind Krankenhäuser,
Pflegeheime, betreuende Lebenshilfe-Einrichtungen, Einrichtungen
für häusliche
Gesundheitsfürsorge,
Hospize, Notfallfürsorge-Einrichtungen, Gesundheitsfürsorge-Kliniken,
Kliniken für
Physiotherapie, Kliniken für
Chiropraktik und Zahnarztpraxen. In der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Leistungserbringer ein Krankenhaus.
Ein Leistungserbringer diagnostiziert einen Zustand oder eine Krankheit
und empfiehlt eine Behandlung zur Heilung dieser Krankheit, falls
es dafür
eine bekannte Behandlung gibt, oder er erbringt Leistungen der vorbeugenden
Gesundheitsfürsorge. Beispiele
für Personen,
die Leistungen von einem Leistungserbringer erhalten, sind (Aufzählung ohne Anspruch
auf Vollständigkeit):
Patienten, Bewohner und Klienten (in diesem Text alle Arten von
Personen, die sonst „Nutzer" oder „Person" genannt werden).
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Das
System 100 enthält
grundsätzlich
ein System für
elektronische Krankenakten (EMR-System = electronic medical record
system) 102, einen Kommunikationsweg 104 und eine
Benutzerschnittstelle 106. 1 zeigt
außerdem
einen Leistungserbringer 108 und einen entfernten Standort 110,
die beide über
den Kommunikationsweg 104 mit dem EMR-System 102 kommunizieren
können.
Das EMR-System 102 umfasst ferner einen Speicher 112, eine
Wissenssammlung 114, einen Prozessor 116 und einen
Kommunikationsprozessor 118. Der Speicher 112 umfasst
ferner eine Krankenakte 124 und einen Prozess (auch „Verfahren" genannt) 126.
Die Wissenssammlung umfasst ferner Gesundheitsrichtlinien 128 und
einen Zeitplan (auch „Zeitangaben" genannt) 130.
Der Prozessor 116 umfasst ferner einen Modellierer 132,
einen aktiven Modifizierer (auch „Adaptionsprozessor" genannt) 134 und
einen Ausführer 136.
Der Ausführer 136 (auch „Monitor" genannt) umfasst
ferner einen Qualitätsmanager 137.
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Der
Prozessor 116 realisiert die den Prozess 126 betreffenden
Funktionen des EMR-Systems 102. Außerdem verwaltet der Prozessor 116 die
Kommunikation zwischen dem EMR-System 102, der Benutzerschnittstelle 106,
dem Leistungserbringer 108 und/oder dem entfernten Standort 110,
und zwar über
den Kommunikationsprozessor 118. Der Prozessor 116 ist
elektrisch über
bidirektionale Wege mit dem Speicher 112, der Wissenssammlung 114 und dem
Kommunikationsprozessor 118 verbunden. Der bidirektionale
Weg zwischen dem Prozessor 116 und dem Kommunikationsprozessor 118 umfasst
ferner einen Eingabeweg 120 und einen Ausgabeweg 122. Über den
Eingabeweg 120 laufen Informationen vom Kommunikationsprozessor 118 zum
Prozessor 116. Über
den Ausgabeweg laufen Informationen vom Prozessor 116 zum
Kommunikationsprozessor 118. Das EMR-System 102 kommuniziert über den
Kommunikationsweg 104 mit einem oder mehreren der folgenden
Elemente: Benutzerschnittstelle 106, Leistungserbringer 108 und
entfernter Standort 110.
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Das
System 100 bietet vorteilhafterweise ein persönliches,
lebenslang nutzbares elektronisches Hilfs- und Anleitungsmittel
hinsichtlich der Gesundheit, um die jeweilige Person zu ermuntern,
proaktiv solche Vorsorge- und/oder Behandlungsaktivitäten durchzuführen, die
während
ihres gesamten Lebens gesundheitlich angezeigt sind. Das System 100 kann entweder
am Standort eines Leistungserbringers (z. B. einer Agentur für häusliche
Pflege) oder auch im Wohnbereich der Person etabliert werden. Das
System umfasst ein EMR-System 102 (vorzugsweise klein)
in Verbindung mit einem Prozess 126, der die Gesundheitsfürsorge-
und Vorbeugeaktivitäten
für eine
Einzelperson lebenslang modelliert. Die Gesundheitsfürsorge- und Vorbeugeaktivitäten sind
auf Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand der Person zugeschnitten.
Die Prozessbeschreibung liefert die lebenslang nutzbaren elektronischen
Gesundheitsrichtlinien.
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Das
System 100 wird vorzugsweise für einen einzelnen, bestimmten
Patienten benutzt, kann aber auch für eine Gruppe von Patienten
genutzt werden, beispielsweise für
die zu einer Familie gehörenden Personen
oder für
irgendeine andere Gruppe. Das System 100 kann ortsfest
oder mobil (d. h. portabel) und in einer Vielzahl von Formen realisiert
sein, darunter (Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit) in
Form eines Desktop-Computers, eines Laptop-Computers, einer Arbeitsstation,
eines mit einem Netzwerk verbundenen Geräts, eines Personal Digital
Assistant (PDA), einer Smartcard, eines Mobiltelefons, eines Personenrufgeräts oder
einer Armbanduhr, wie unter Bezugnahme auf die 5 bis 7 genauer
beschrieben. Das System 100 kann in Form einer zentralisierten
Konfiguration (wie unter Bezugnahme auf 5 beschrieben)
oder einer dezentralisierten Konfiguration (wie unter Bezugnahme
auf 6 beschrieben) realisiert werden. Jedes der angegebenen
Elemente sowie andere, nicht gezeigte bekannte Elemente im System 100 sind
in einer Weise miteinander verbunden, die Fachleuten für Informationssysteme
gut bekannt ist.
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Der
Speicher 112 und die Wissenssammlung 114 können ein
und dieselbe oder unterschiedliche Speichereinrichtungen sein. In 1 sind
der Speicher 112 und die Wissenssammlung 114 zweckmäßigerweise
als zwei getrennte Speichereinrichtungen dargestellt, um die verschiedenen
Aspekte und Funktionen des Systems 100 deutlich zu machen.
Ein oder mehrere beliebige Elemente des Prozessors 116 – einschließlich der
Elemente 132, 134 und 136 – können ein
und dasselbe oder unterschiedliche Verarbeitungselemente sein. In 1 sind
die Verarbeitungselemente 132, 134 und 136 zweckmäßigerweise
als drei getrennte Elemente 132, 134 und 136 dargestellt,
um die verschiedenen Aspekte und Funktionen des Systems 100 deutlich
zu machen. Weiterhin können
der Prozessor 116 und der Kommunikationsprozessor 118 ein
und dasselbe oder unterschiedliche Verarbeitungselemente sein. In 1 sind
der Prozessor 116 und der Kommunikationsprozessor 118 zweckmäßigerweise
als zwei getrennte Elemente dargestellt, um die verschiedenen Aspekte und
Funktionen des Systems 100 deutlich zu machen. Im EMR-System 102 können verschiedene Kombinationen
des Speichers 112, der Wissenssammlung 114, des
Prozessors 116 und des Kommunikationsprozessors 118 in
Form von Software, Hardware oder einer Kombination von Software
und Hardware realisiert sein.
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Im
Speicher 112 stellen die Krankenakten 124 (auch
Patientendaten genannt) die Gesundheitsfürsorge-Informationen betreffend
derjenigen Person dar, die von dem Leistungserbringer bedient wird.
Die Krankenakten 124 stellen eine geordnete Sammlung von
medizinischen Informationen dar, die die Beziehung zwischen einem
(1) Patienten und der von einem Leistungserbringer erbrachten Gesundheitsfürsorge betreffen.
Vorzugsweise wird die Gesundheitsfürsorge unter Verwendung von
Verordnungen und Dokumentenmustern dokumentiert. Folglich repräsentiert
die Krankenakte 124 des Patienten die zeitliche Abfolge
der von einem oder mehreren Leistungserbringern erbrachten Gesundheitsfürsorge.
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Die
Gesundheitsfürsorge-Informationen
umfassen normalerweise Informationen für das Fallmanagement und/oder
für gestellte
Ansprüche
bezüglich
der Gesundheitsfürsorge
eines Patienten. Beispielsweise können die Gesundheitsfürsorge-Informationen
allein oder in Kombination folgende Angaben umfassen (Aufzählung ohne
Anspruch auf Vollständigkeit):
Patientenstatistiken, klinische Berichte, Bilder, zu einer Krankenakte
gehörende
Dokumente und Daten, gescannte Unterlagen über Patienten, Detailinformationen über einen
bestimmten Patienten, Informationen über Entscheidungen hinsichtlich der
medizinischen Patienteneignung, Informationen über Aufnahme, Entlassung und Überweisung
eines Patienten, klinische Informationen über Patienten, Informationen über den
Versorgungsplan eines Patienten, Informationen über den Workflow, bibliographische
Informationen über
Patienten, demografische Informationen über Patienten, Daten der wichtigen Lebensfunktionen
von Patienten, Patienten betreffende Zahlungsinformationen sowie
Patienten betreffende Abrechnungs- und Fakturierungsdaten. Die speziellen
Gesundheitsfürsorge-Informationen
umfassen (Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Eigenschaften wie beispielsweise ihr Alter, ihr Geschlecht und ihren
Gesundheitszustand.
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Vorzugsweise
wird die Krankenakte 124 von einem oder mehreren verschiedenen
Gesundheitsfürsorge-Leistungserbringern
innerhalb des Systems 100 erstellt. Beispiele von Gesundheitsfürsorge-Leistungserbringern
sind etwa (Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
ein Krankenhaussystem, ein medizinisches System, ein Arztsystem,
ein Dokumentationssystem, ein Radiologie-System, ein Buchführungssystem,
ein Rechnungsstellungssystem und jedes andere System, das in einem
System 100 benötigt
wird oder wünschenswert
ist. Das Krankenhaussystem umfasst seinerseits beispielsweise (Aufzählung ohne
Anspruch auf Vollständigkeit):
ein Laborsystem, ein Pharmaziesystem, ein Finanzsystem und ein Krankenpflegesystem.
Das medizinische System (auch „Unternehmen" genannt) repräsentiert ein
Gesundheitsfürsorge-Klinik-System oder
ein anderes Krankenhaussystem. Das Arztsystem repräsentiert
die Praxis eines Arztes.
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Die
Krankenakte 124 kann in vielen unterschiedlichen Dateiformaten
repräsentiert
werden, Beispiele dafür
sind (Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit,
beliebige Kombinationen sind möglich):
Zahlendateien, Textdateien, Grafikdateien, Videodateien, Audiodateien
und Bilddateien. Die Grafikdateien enthalten Kurven, darunter beispielsweise ein
Elektrokardiogramm (EKG) und ein Elektroenzephalogramm (EEG). Die
Videodateien enthalten Video-Einzelbilder oder eine Folge von Videobildern. Die
Audiodateien enthalten eine Audioaufnahme oder einen Audioausschnitt.
Die Bilddateien enthalten ein Diagnosebild, beispielsweise ein Magnetresonanzbild
(MRI), ein Röntgenbild,
eine Darstellung des Ergebnisses einer Positronenemissions-Tomographie
(PET) oder ein Sonogramm.
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Vorzugsweise
speichert der Speicher 112 die Krankenakte 124 in
einem Speicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM, Random Access Memory)
oder in einer anderen geeigneten Einheit mit nichtflüchtigem
Speicher, deren Inhalt aufgefrischt, zwischengespeichert oder aktualisiert
werden kann, während
das EMR-System 102 in Betrieb ist.
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Wie
in den 2, 3 und 4 gezeigt,
speichert der Speicher 112 den Prozess 12b für vorbeugende
Gesundheitsfürsorge.
Vorzugsweise ist der Speicher 120, in dem Software zum
Realisieren des Prozesses 126 liegt, als Nur-Lese-Speicher (ROM,
Read Only Memory) oder in Form einer anderen geeigneten Einheit
realisiert, in der eine vorher festgelegte Software abläuft, während das EMR-System 102 in
Betrieb ist.
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In
der Wissenssammlung 114 repräsentieren die Gesundheitsrichtlinien 128 (in
diesem Text „Richtlinien" genannt) Vorsorge-
und/oder Behandlungspläne,
Vorschläge,
Standards und Ähnliches,
was das aktuellste Wissen und die herrschende Meinung hinsichtlich
Gesundheitsfürsorge
widerspiegeln. Die Richtlinien können
fest vordefiniert oder veränderlich sein.
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In
der Wissenssammlung 114 repräsentiert der Zeitplan 130 Zeitpunktsangaben,
die dabei helfen, die Krankenakte 124 der Person mit den
den Prozess 126 betreffenden Richtlinien 128 zu
koordinieren. Der Zeitplan kann in Form eines Kalenders, einer Liste,
eines Tages, eines Jahres, eines Flussdiagramms, eines Projekt-
oder Programmmanagement-Diagramms oder etwas Ähnlichem repräsentiert
werden. Der Zeitplan 130 kann sehr detailliert, beispielsweise
gegliedert in Minuten eines Tages, und/oder sehr allgemein, beispielsweise
gegliedert in Jahren eines Lebens, sein.
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Im
Prozessor 116 ermöglicht
es der Modellierer 132 der Person, die Gesundheitsrichtlinien
festlegt, die Beschreibung des Prozesses 126 grafisch zu
bearbeiten. Das Bearbeiten kann mithilfe von Werkzeugen wie etwa
einem handelsüblichen
Prozesseditor eines Workflow-Management-Systems erfolgen. Der Modellierer 132 wird
außerdem
dazu benutzt, die Prozessbeschreibung durch eine Person, die darum
gebeten wird, passiv zu modifizieren. Bei einer anderen Ausführungsform
modifiziert das System 100 die Prozessbeschreibung automatisch
ohne menschliche Mitwirkung. Solche Modifikationen ermöglichen
es, die lebenslang nutzbaren, elektronischen Gesundheitsrichtlinien
an neue Erkenntnisse der Medizin, an Umweltveränderungen oder andere komplexe
Ereignisse anzupassen. Der Modellierer 132 unterstützt auch
das Definieren von den Schritten des Prozesses 126 zugeordneten
Rollen und Rechten und sorgt für
die Verbindung mit externen Datensystemen wie etwa den Datenbanken
des Leistungserbringers.
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Im
Prozessor 116 führt
der aktive Modifizierer 134 Modifikationen der Beschreibung
des Prozesses 126 automatisch durch, basierend auf über Eingabeelemente
gesammelten Informationen oder ausgelöst durch neue Informationen
im EMR-System 102 der
Person. Der aktive Modifizierer 134 macht elektronische
Gesundheitsrichtlinien möglich,
die sich nach Art eines Regelkreises automatisch an wechselnden
Bedarf nach Gesundheitsfürsorge
der jeweiligen Person anpassen.
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Im
Prozessor 116 agiert der Ausführer 136 als Interpretierer-Software, die die
lebenslang nutzbaren elektronischen Gesundheitsrichtlinien liest
und alle Schritte gemäß dem Zeitplan 130 ausführt. Beispielsweise
analysiert der Ausführer 136 eine
Aktivität,
entnimmt ihr Parameterwerte, bindet diese an die Parameter in Ausgabeelementen
und veranlasst den Kommunikationsprozessor dazu, Mitteilungen an eins
oder mehrere der folgenden Elemente zu schicken: Benutzerschnittstelle 106,
Leistungserbringer 108 und entfernten Standort 110.
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Der
Ausführer 136 kann
um den Qualitätsmanager 137 erweitert werden,
der Daten über
den Vorbeugungs- und/oder Behandlungsprozess sammelt, analysiert
und anzeigt. Der Qualitätsmanager 137 beobachtet
die Aktivitäten
aller am Vorbeugungs- und/oder Behandlungsprozess beteiligten Parteien.
Beispielsweise verfolgt der Qualitätsmanager 137, ob
Arzttermine stattgefunden haben oder auf später verschoben, verlegt etc.
worden sind. Der Qualitätsmanager 137 kann
außerdem
Nichterscheinen bei einem Termin feststellen und Aktionen auslösen, beispielsweise
Aktionen in Reaktion auf ein Nichterscheinen. Vorzugsweise misst
der Qualitätsmanager 137 die
Häufigkeit
von Verweigerungen und Annahmen von Dienstleistungen, beispielsweise
dadurch, dass er feststellt, wie oft zu einem Termin in der Praxis
eines Allgemeinarztes aufgefordert und dieser Termin abgelehnt oder
akzeptiert worden ist.
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Der
Kommunikationsprozessor 118 ist zuständig für den Austausch von Informationen über die Wege 120 und 122 zwischen
einem oder mehreren Leistungserbringern der mit den lebenslang nutzbaren
Gesundheitsrichtlinien in Zusammenhang stehenden Dienstleistungen,
der durch die lebenslang nutzbaren Gesundheitsrichtlinien erfassten
Person und den benötigten
Leistungserbringern. Das System 100 kommuniziert mithilfe
beliebiger aktiver oder passiver Verfahren. Aktive Kommunikationsverfahren
arbeiten beispielsweise mit dem Senden von E-Mails, Signalen an
Personenrufgeräte,
automatisierten Telefonanrufen, Telefaxmitteilungen und Briefpost.
Passive Kommunikationsverfahren können als Web-Mechanismen eingerichtet
werden, beispielsweise in Form einer individualisierten Homepage
auf der Web-Präsenz
des Erbringers der mit den lebenslang nutzbaren elektronischen Gesundheitsrichtlinien
in Zusammenhang stehenden Dienstleistungen, wo sich die von den
elektronischen Gesundheitsrichtlinien erfasste Person einloggen
(vorzugsweise über
einen Sicherheitsmechanismus) kann, um ihre lebenslang nutzbaren
elektronischen Gesundheitsrichtlinien einzusehen, von Ausgabeelementen
angeforderte Daten einzugeben etc. Der Kommunikationsprozessor 118 kann
es einer Partei ermöglichen,
ihre Kommunikationsverfahren auf einfache Weise zu verändern (beispielsweise
Telefon, Fax, E-Mail, Videokonferenz, SMS etc.), so dass das System 100 stets
auf dem neuesten Stand ist. Vorzugsweise kennt der Kommunikationsprozessor 118 auch
die Eigenheiten der Kommunikationsverfahren und kann Mitteilungen
passend zum gewählten
Kommunikationsverfahren (z. B. ein Unified-Messaging-Dienst) modifizieren.
Vorzugsweise kann der Kommunikationsprozessor 118 auch
Fehler bei der Kommunikation erkennen und melden, beispielsweise
durch Verwendung eines Mechanismus für Empfangsbestätigungen
per E-Mail oder SMS und des zugehörigen Fehlerbehandlungssystems
oder beispielsweise eines anderen Fehlerbehandlungssystems. Der
Empfangsbestätigungs-Mechanismus kann
unterschiedliche Verfahren beinhalten, beispielsweise das gleichzeitige
Versenden eines Telefaxes und einer SMS mit einer Aufforderung zum
Bestätigen
des Empfangs des Telefaxes.
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Das
System 100 ist entweder als eine am Standort des Erbringers
der elektronischen Gesundheitsfürsorgeleistungen
laufende Anwendungssoftware oder als ein individualisiertes Softwarepaket realisiert,
wobei letzteres auf dem Personalcomputer („PC") der von den lebenslang nutzbaren elektronischen
Gesundheitsrichtlinien erfassten Person zu installieren ist und
mit den Leistungserbringern kommuniziert. Eine solche Anordnung
könnte ähnlich wie ein
individuelles Paket der Software Quicken® betrachtet
werden, welches auf dem privaten PC einer Person läuft und
mit Banken kommuniziert.
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Vorzugsweise
generieren in der mit persönlichem
PC arbeitenden Version der lebenslang nutzbaren elektronischen Gesundheitsrichtlinien
der Modellierer 132 und der aktive Modifizierer 134 Aktivitäten in einem
Format, welches in Desktop-Terminkalenderprogramme wie etwa Microsoft® Outlook® oder in
PDA-Geräte
wie etwa die Palm®-Produktfamilie importiert
werden kann. Bei dieser Konfiguration führt ein Desktop-Terminkalenderprogramm
oder ein PDA-Gerät
die Funktionen des Ausführers 136 und des
Kommunikationsprozessors 118 aus.
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Der
Kommunikationsweg 104 ermöglicht die Kommunikation zwischen
dem EMR-System 102 und einem oder mehreren der folgenden
Elemente: Benutzerschnittstelle 106, Leistungserbringer 108 und entfernter
Standort 110. Was hier als „Weg" bezeichnet wird, wird auch Netzwerk, Übertragungsstrecke, Kanal
oder Verbindung genannt. Je nach dem konkreten System 100 kann
der Kommunikationsweg 104 für die Benutzerschnittstelle 106,
den Leistungserbringer 108 und den entfernten Standort 110 ein und
derselbe oder aber ein anderer sein.
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Der
Kommunikationsweg 104 kann mit einem beliebigen Protokoll
(auch Datenformat genannt) arbeiten, dazu zählen (Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
ein Internet-Protocol (IP), ein Transmission Control Protocol Internet-Protokoll (TCP/IP),
ein Hyper Text Transmission-Protokoll (HTTP), ein RS232-Protokoll, ein Ethernet-Protokoll, ein
zum Medical Interface Bus (MIB) kompatibles Protokoll, ein Local
Area Network (LAN)-Protokoll, ein
Wide Area Network (WAN)-Protokoll, ein zum Institute Of Electrical
And Electronic Engineers (IEEE)-Bus kompatibles Protokoll und ein
Health Level Seven (HL7)-Protokoll.
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Der
Kommunikationsweg 104 kann mit einem Adressierungsschema
beliebiger Art arbeiten, dazu zählen
(Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
eine Adresse einer zu einem oben angegebenen Protokolltyp gehörenden Art
sowie ein Universal Resource Locator (URL), auch Webseiten-Adresse
genannt. Der Kommunikationsweg 104 kann Daten aller Arten
für Anwendungen
aller Arten übertragen,
dazu zählen
(Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Video-Einzelbilder, Videostreams, Audio, Telefonmitteilungen, Computerprogramme,
Mitteilungen, Anweisungen und E-Mails.
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Der
Kommunikationsweg 104 kann als kabelgebundene (W) und/oder
drahtlose (WL) Verbindung realisiert sein. Eine drahtlose Verbindung
hat den Vorteil, dass das System 100 über Entfernungen hinaus mobil
sein kann, die eine kabelgebundene Verbindung zulässt. Vorzugsweise
wird der Kommunikationsweg 104 als kabelgebundene Verbindung realisiert.
Die kabelgebundene Verbindung kann physische Leiter in Form eines
seriellen oder parallelen Busses enthalten. Im Falle einer kabelgebundenen Verbindung
kann eine IP-Adresse vorzugsweise einem physischen Standort des
Endpunkts des Kabels zugeordnet sein. Im Fall einer drahtlosen Verbindung kann
die IP-Adresse dem Dienstleistersystem 101 zugeordnet sein,
da dieses dann mobil ist.
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Der
Kommunikationsweg 104 kann in Form eines Netzwerks beliebiger
Art realisiert sein, dazu zählen
(Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
ein Local Area Network (LAN) wie etwa ein Intranet und ein Wide
Area Network (WAN) wie etwa das Internet. Vorzugsweise wird der
Kommunikationsweg 104 als ein WAN, wie etwa das Internet,
realisiert. Das Internet ist ein dezentrales Netzwerk von Computern,
die miteinander über
TCP/IP kommunizieren. Das explosive Wachstum der Nutzung des Internet beruht
zum Teil auf der Entwicklung des Worldwide Web (WWW) Anfang der
90er Jahre, das einen von etlichen im Internet angebotenen Diensten
repräsentiert.
Andere Dienste sind (Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Kommunikationsdienste wie etwa E-Mail, File Transfer Protocol (FTP),
Telnet, Newsgroups, Internet Relay Chat (IRC), Instant Messaging,
außerdem
Informationssuchdienste wie etwa GoogleTM und
AltaVistaTM sowie Dienste zum Abrufen von
archivierten Informationen wie etwa das File Transfer Protocol (FTP).
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Im
Falle einer kabelgebundenen Verbindung zum Leistungserbringer 108 und/oder
zum entfernten Standort 110 kann man das System 100 als
Server betrachten und den Leistungserbringer 108 und/oder den
entfernten Standort 110 dementsprechend als Client(s).
Ein Webbrowser wie etwa ExplorerTM (Microsoft
Corp.) oder Navigator (Netscape Communication Corp.) sendet über das
WWW an den Server eine Anforderung einer Web-Seite, wobei letztere durch
einen Uniform Resource Locator (URL) identifiziert wird und wobei
der URL sowohl den Server, auf dem die Web-Seite gespeichert ist,
als auch die Datei(en) auf diesem Server angibt, die die Web-Seite bilden.
Der Server sendet eine Kopie dem angeforderten Datei(en) an den
Webbrowser, der dann seinerseits dem Benutzer die Web-Seite anzeigt.
Die im WWW liegenden Web-Seiten können Hypermedia-Dokumente sein,
die in einer standardisierten Sprache, genannt Hypertext Markup
Language (HTML), verfasst sind. Eine typische Web-Seite enthält Text
mit einbebetteten Formatierungsbefehlen, genannt Tags, die zum Steuern
von Schriftgröße, Schriftstil
und Ähnlichem
benutzt werden können.
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Vorzugsweise
enthält
die Benutzerschnittstelle 106 im System 100 ein
Eingabegerät
(nicht abgebildet), welches einem Benutzer das Eingeben von Informationen
in das EMR-System 102 ermöglicht, sowie ein Ausgabegerät (nicht
abgebildet), welches einem Benutzer das Empfangen von Informationen aus
dem EMR-System 102 ermöglicht.
Das Eingabegerät
ist vorzugsweise eine Tastatur, kann aber beispielsweise auch ein
Touchscreen oder ein Mikrofon mit Spracherkennungsprogramm sein.
Das Ausgabegerät
ist vorzugsweise eine Anzeige, kann aber beispielsweise auch ein
Lautsprecher sein. Das Ausgabegerät liefert dem Benutzer Informationen
in Reaktion auf die von einem Benutzer über das Eingabegerät erhaltenen
Informationen oder in Reaktion auf andere Aktivitäten des
EMR-Systems 102. Beispielsweise zeigt eine Anzeige Informationen
in Reaktion darauf an, dass ein Benutzer über eine Tastatur Informationen
in das EMR-System 102 eingibt.
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Die
im Speicher 112 liegende Browser-Software (nicht abgebildet)
arbeitet vorzugsweise mit der Benutzerschnittstelle 106 zusammen,
indem sie es ermöglicht,
Informationen in die Browser-Software einzugeben und Informationen
von der Browser-Software anzeigen zu lassen. Die Benutzerschnittstelle 106 enthält vorzugsweise
einen Generator für
Benutzerschnittstellen, der Daten liefert, die ein Anzeigebild einschließlich Informationen
wie in den 3 und 4 gezeigt
repräsentieren.
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Die
Benutzerschnittstelle 106 ist vorzugsweise eine grafische
Benutzerschnittstelle (Graphical User Interface, GUI), bei der zumindest
Teile des Eingabegeräts
und zumindest Teile des Ausgabegeräts miteinander integriert sind,
damit ein benutzerfreundliches Gerät entsteht. Beispielsweise
bildet ein Webbrowser einen Teil des Eingabegeräts und des Ausgabegeräts, indem
er es ermöglicht,
Informationen in den Webbrowser einzugeben und Informationen vom Webbrowser
anzeigen zu lassen. Um die Benutzung effizient und einfach zu machen,
können
viele unterschiedliche GUI-Techniken zum Ein- und zum Ausgeben von
Daten, vorzugsweise unter Nutzung einer Browser-Schnittstelle, implementiert werden,
dazu zählen
(Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Auswahllisten, Auswahlsymbole, Auswahlindikatoren, Dropdown-Menüs, Eingabefelder,
Scrollbalken, Suchabfragen, Hypertext-Links, Boolsche Logik, Schablonenfelder,
natürliche
Sprache, gespeicherte, vordefinierte Fragen, System-Rückmeldungen
und Systemaufforderungen. Der Leistungserbringer 108 und/oder
der entfernte Standort 110 können ebenfalls eine Benutzerschnittstelle
(nicht abgebildet) mit einem Eingabegerät und einem Ausgabegerät haben,
welche in derselben oder einer anderen Weise arbeitet wie die Benutzerschnittstelle 106.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt das System 100 einem Benutzer
während
dessen gesamter Lebenszeit Informationen zur vorbeugenden Gesundheitsfürsorge zur
Verfügung.
Der Speicher 112 speichert die Krankenakte 124 eines
bestimmten Benutzers. Die Wissenssammlung 114 speichert
Gesundheitsrichtlinien 128 und zugehörige Zeitangaben 130,
zugeschnitten auf den betreffenden Benutzer und abhängig von
Eigenschaften wie Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand. Der
Prozessor 116 verarbeitet die Richtlinien 128,
die zugehörigen
Zeitangaben 130 und aus der Krankenakte 124 abgerufene
Informationen über den
betreffenden Benutzer, um zu einem gegebenen Zeitpunkt das Erzeugen
einer Mitteilung über
den Weg 122 auszulösen.
Die Mitteilung auf dem Weg 122 fordert den betreffenden
Benutzer auf, aktiv zu werden, um die vorbeugende Gesundheitsfürsorge für ihn zu
unterstützen.
Der Kommunikationsprozessor 118 verarbeitet die Mitteilung
zwecks Ausgabe an eines oder mehrere von folgenden Elementen: Benutzerschnittstelle 106,
Leistungserbringer 108 und entfernter Standort 110.
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Vorzugsweise
fordert die Mitteilung über
den Weg 122 einen Leistungserbringer 108 auf,
aktiv zu werden, um die vorbeugende Gesundheitsfürsorge des betreffenden Benutzers
zu unterstützen.
Der Kommunikationsprozessor 118 verarbeitet die über den
Weg 122 laufende Mitteilung zwecks Ausgabe an den Leistungserbringer 108.
Die Mitteilung auf dem Weg 122 kann einen Leistungserbringer 108 dazu
auffordern, eines oder mehrere der folgenden Dinge zu tun: (a) einen
Termin für
einen Besuch wegen Gesundheitsfürsorge
anzusetzen, (b) eine Erstellung einer Rezeptverlängerung zu veranlassen und
(c) die Bezahlungsinformationen für Gesundheitsfürsorge-Leistungen
zu beschaffen.
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Alternativ
hierzu oder in Kombination damit fordert die Mitteilung auf dem
Weg 122 den betreffenden Benutzer auf, eines oder mehrere
der folgenden Dinge zu tun: (a) einen Termin für einen Besuch wegen Gesundheitsfürsorge zu
vereinbaren, (b) das Akzeptieren eines angesetzten Termins für einen
Besuch wegen Gesundheitsfürsorge
zu bestätigen,
(c) eine Mitteilung von einem Leistungserbringer 108 zur Kenntnis
zu nehmen, (d) einen Leistungserbringer für eine bestimmte Dienstleistung
auszuwählen,
(e) eine Erinnerungsnotiz für
den geplanten Besuchstermin zu machen, (f) eine Erinnerungsnotiz
für das
Einnehmen von Medikamenten zu machen, (g) eine Erinnerungsnotiz
für das
Verlängern
eines Rezepts zu machen, (h) eine Erinnerungsnotiz für das Beschaffen von Bezahlungsinformationen
für einen
mit Gesundheitsfürsorge
zusammenhängenden
Besuch zu machen, (i) eine auf Diät bezogene Erinnerungsnotiz
zu machen, und (j) eine Erinnerungsnotiz für eine körperliche Übung zu machen.
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Der
Prozessor 116 löst
das Erstellen der Mitteilung auf dem Weg 122 vorzugsweise
so aus, dass er den betreffenden Benutzer auffordert, mehrere Aktivitäten in einer
vorbestimmten und geordneten Abfolge durchzuführen, beispielsweise solche
Aktivitäten,
wie sie in den 3 und 4 gezeigt
sind. Vorzugsweise löst
der Prozessor 116 das Erstellen mehrerer Mitteilungen auf
dem Weg 122 zu entsprechend vielen unterschiedlichen Zeitpunkten
aus und fordert so den betreffenden Benutzer auf, mehrere Aktivitäten in einer
vorbestimmten und geordneten Abfolge durchzuführen.
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Der
Prozessor verarbeitet die Richtlinien 128 und die zugehörigen Zeitangaben 130 vorzugsweise derart,
dass er Informationen aus der abgerufenen Krankenakte 124 mit
in den Richtlinien 128 enthaltenen Kriterien vergleicht
und je nach Ergebnis der Vergleiche das Erstellen einer Mitteilung
auf dem Weg 122 auslöst.
Vorzugsweise berücksichtigt
der Prozessor 116 die Richtlinien 128 und die
zugehörigen Zeitangaben 130 dadurch,
dass er Daten prüft,
die er von einer oder mehreren der folgenden Quellen erhalten hat:
(a) dem betreffenden Benutzer und (b) einem Leistungserbringer 108.
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Die
Wissenssammlung 114 der Gesundheitsrichtlinien 128 kann
auf den einzelnen Benutzer zugeschnitten werden, und zwar auf der
Basis der Gesundheitscharakteristik einschließlich eines oder mehrerer existierender
medizinischer Zustände
des betreffenden Benutzers. Der Prozessor 116 löst das Erstellen
einer Mitteilung auf dem Weg 122 zu einem bestimmten Zeitpunkt
in Anhängigkeit
von einem Behandlungsprogramm aus, welches sich auf den einen oder
mehrere vorhandene medizinische Zustände bezieht. Die Wissenssammlung 114 der
Gesundheitsrichtlinien 128 kann ebenfalls auf den einzelnen Benutzer
zugeschnitten werden, und zwar auf der Basis einer oder mehrerer
modul-bestimmenden Richtlinien, die sich auf eines oder mehrere
der folgenden Dinge beziehen: (a) eine bestimmte Krankheit, (b)
einen bestimmten medizinischen Zustand, (c) einen bestimmten Teil
der Anatomie und (d) eine bestimmte anatomische Funktion. Die die
Wissenssammlung 114 von Gesundheitsrichtlinien 128 bildenden
Informationen umfassen vorzugsweise eine oder mehrere der folgenden:
(a) von einem entfernten Standort 110 in Reaktion auf einen
Benutzerbefehl per verschlüsselter
Kommunikation empfangene Informationen and (b) vorab in einer oder
mehreren Dateien in einer das System 100 beherbergenden Einrichtung
gespeicherte Informationen.
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Die
Wissenssammlung 114 enthält vorzugsweise Richtlinien 128 und
zugehörige
Zeitangaben 130 zum Ermitteln von Aktivitäten für eine vorbeugende
Gesundheitsfürsorge,
durchzuführen
durch den betreffenden Benutzer, und zwar zu bestimmten Zeitpunkten
während
seines gesamten restlichen Lebens, um seine Gesundheit aufrechtzuerhalten und/oder
zu fördern.
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Vorzugsweise
modifiziert der Adaptionsprozessor 134 die Richtlinien 128 in
Reaktion auf eines oder mehrere der folgenden Ereignisse: (a) Empfang einer
Mitteilung auf dem Weg 120, die eine aktualisierte Version
von in den Richtlinien 128 benutzten, die vorbeugende Gesundheitsfürsorge betreffenden Informationen
darstellt und (b) Bearbeitung der Richtlinien 128 durch
den Benutzer.
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Vorzugsweise überwacht
der Qualitätsmanager 137 die
Durchführung
von Maßnahmen
der vorbeugenden Gesundheitsfürsorge
und informiert einen Benutzer mithilfe einer Mitteilung über eines
oder mehrere der folgenden Dinge: (a) einen nicht wahrgenommenen
Besuchstermin, und (b) eine nicht befolgte Aufforderung zur Dateneingabe.
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Ein
Vorteil des Systems 100 ist, dass es Personen lebenslang
Gesundheitsrichtlinien bereitstellt, die die Aktivitäten und
ihre Zeitpunkte angeben, die nötig
sind, um die vorbeugende Gesundheitsfürsorge aktiv zu unterstützen. Darüber hinaus erinnert
das System 100 die Person an neue oder fällige Termine, beispielsweise
daran, einen Gesundheits-Check machen zu lassen, eine Diät zu ändern, einen
Zahnarzt zur Belagentfernung aufzusuchen usw. Das System 100 ist
einfach und mit maximaler Automatisierung konzipiert, damit es den
von den Richtlinien erfassten Personen so viel Bequemlichkeit bringt
wie nur möglich.
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Außerdem hat
das System 100 den Vorteil, die für das ganze Leben bestimmten
Gesundheitsrichtlinien in Reaktion auf neue Erkenntnisse der Medizin,
geänderte
Bedürfnisse
der betroffenen Person oder aus Umweltveränderungen resultierende zusätzliche
Notwendigkeiten modifizieren zu können. Beispielsweise kann das
Entdecken einer neuen Krankheit oder das Entwickeln eines neuen
Impfstoffs die vorher festgelegte Vorbeugemaßnahmen verändern. Solche Modifikationen
können
vom Anbieter der lebenslang nutzbaren Richtlinien durchgeführt werden,
sie könnten
aber auch automatisch durch Rückkopplungsschleifen
ausgelöst
werden, welche auf der laufenden Überwachung der Gesundheitsparameter
der Person – wie
etwa Blutdruck, Pulsfrequenz, Gewicht etc. – basieren; da nicht alle Vorbeugemaßnahmen
im Voraus geplant werden, bietet das System 100 auch die
Möglichkeit,
Erinnerungsfunktionen für
die Person manuell hinzuzufügen.
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Ein
Vorteil des Systems 100 ist, dass es primäre, sekundäre und tertiäre Vorbeugeaktivitäten unterstützt. Primäre Vorbeugung
zielt auf Messungen zum Verhindern der Manifestation einer Krankheit. Sekundäre Vorbeugung
zielt auf Vermeidung, Früherkennung
und Frühbehandlung
von krankheitsspezifischen Komplikationen. Tertiäre Vorbeugung zielt auf das
Vermeiden des Wiederkehrens von Komplikationen der Krankheit. Im
Falle, dass sich bei einer Person eine Krankheit wie etwa Hypertonie,
Diabetes, Asthma oder Krebs entwickelt, können also krankheitsspezifische
Richtlinien die Person zu den notwendigen Vorbeugemaßnahmen
hin leiten.
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In ähnlicher
Weise wie die lebenslang nutzbaren Richtlinien für gesunde Personen definiert,
liefert und pflegt ein System 100 auch kurzzeitig gültige Richtlinien
für Unfallopfer,
die eine langdauernde Rehabilitation von zu Hause brauchen, außerdem auch Richtlinien
für Personen
mit chronischen Krankheiten wie etwa Diabetes oder Asthma oder anderen
lebenslangen Gesundheitsproblemen. Da der Schwerpunkt auf lebenslang
genutzten Richtlinien liegt, ermöglicht
das System 100 Änderungen
wie etwa die von Adressen, Namen, Telefonnummern, Dienstleistungsprofilen
etc. der beteiligten Parteien.
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2 zeigt
einen allgemeinen Prozess 126 für das in 1 gezeigte
Informationssystem 100 für vorbeugende Gesundheitsfürsorge gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren stellt einem Nutzer lebenslang
Informationen für
vorbeugende Gesundheitsfürsorge
zur Verfügung.
Vorzugsweise speichert der in 1 gezeigte
Speicher 112 den allgemeinen Prozess 126. Der
allgemeine Prozess 126 hat im Allgemeinen die nachfolgend
beschriebenen fünf
Schritte 201 bis 205.
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Im
Schritt 201 startet der allgemeine Prozess 126.
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Im
Schritt 202 empfängt
das EMR-System 102 Eingabeinformationen. Schritt 202 enthält außerdem die
Schritte 206 und 207. Im Schritt 206 empfängt und
speichert das EMR-System 102 die in 1 gezeigten
Krankenakten-Informationen 124 eines
bestimmten Nutzers. Im Schritt 207 empfängt und speichert das EMR-System 102 die
in 1 gezeigten Gesundheitsrichtlinien 128 und
zugehörigen Zeitangaben
(z. B. einen Zeitplan) (130), zugeschnitten auf den betreffenden
Benutzer in Abhängigkeit von
Eigenschaften wie beispielsweise (Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Alter, Geschlecht und gesundheitlichem (d. h. medizinischem) Zustand).
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Im
Schritt 203 verarbeitet das EMR-System 102 die
Eingabeinformationen. Vorzugsweise verarbeitet das EMR-System 102 die
Eingabeinformationen unter Berücksichtigung
der Richtlinien 128, der zugehörigen Zeitangaben 130 und
der abgerufenen Informationen aus der Krankenakte 124 des
betreffenden Nutzers, um das Erzeugen von Informationen zu veranlassen.
Vorzugsweise fordern die erzeugten Informationen den betreffenden
Nutzer zu einem bestimmten Zeitpunkt auf, aktiv zu werden, um die
vorbeugende Gesundheitsfürsorge
für ihn
selbst zu unterstützen.
Die Information besteht vorzugsweise aus einer Mitteilung. Alternativ
kann die Information aus internet-kompatiblen, eine Web-Seite repräsentierenden
Daten bestehen.
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Im
Schritt 204 erzeugt das EMR-System 102 Ausgabeinformationen.
Vorzugsweise erzeugt das EMR-System 102 die Ausgabeinformationen
durch Senden der Informationen an einen oder mehrere der folgenden
Empfänger:
Benutzer, Leistungserbringer und entfernter Standort. Vorzugsweise
wird die Mitteilung an den Benutzer gesendet. Alternativ werden die
internet-kompatiblen, eine Web-Seite repräsentierenden Daten auf einen
Befehl des Nutzers zu diesem gesendet.
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Im
Schritt 205 endet der allgemeine Prozess 126.
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3 zeigt
einen individuellen Prozess 300 für das in 1 gezeigte
Informationssystem 100 für vorbeugende Gesundheitsfürsorge gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Der individuelle Prozess 300 enthält im Allgemeinen
die Schritte 201 bis 204 von 2 und außerdem detaillierte
Beschreibungen der Schritte 202 bis 204. Schritt 202 beschreibt
das Empfangen der Eingabeinformationen und enthält außerdem die Schritte 301 bis 303.
Schritt 203 beschreibt das Verarbeiten von Informationen
und enthält
außerdem
die Schritte 304 bis 307. Schritt 204 beschreibt
das Erzeugen von Ausgabeinformationen und enthält außerdem die Schritte 308 bis 310.
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Grundsätzlich können – wie in
den 3 und 4 gezeigt – zum Modellieren von Prozessen
innerhalb des Systems 100 beschreibende Formalismen (z.
B. Übergangsgraphen,
Petri-Netze und ähnliche
grafisch dargestellte Modelle zur Planung von Aktivitäten) benutzt
werden, wie sie Computerfachleuten gut bekannt sind. Der individuelle
Prozess 300 enthält
die nachfolgend beschriebenen Schritte (auch „Elemente" der „beschreibenden Formalismen" genannt).
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Schritt 203 umfasst
die Aktivitätselemente 304 bis 307.
Beispielsweise beschreibt der Schritt 304 das Aktivitätselement „Zum Zahnarzt
gehen". Schritt 304 enthält zusätzliche
Informationsfelder, zu diesen zählen
(Aufzählung
ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Zeitplan-, Dienstleister- und
Zustandinformationen. Andere Gebiete und weitere Informationsfelder
sind möglich.
Die Zeitplaninformationen enthalten grundsätzlich Häufigkeit, geplanten Zeitpunkt,
Bestätigungsdetails,
Erinnerungsdetails etc. hinsichtlich der Aktivität. Die Zeitplaninformationen enthalten
beispielsweise Folgendes: „Häufigkeit
= zweimal pro Jahr", „Nächster vorgeschlagener
Zeitpunkt = April 2003" und „Geplant
für = 20.04.2003." Die Dienstleisterinformationen
enthalten grundsätzlich
Namen, Ort und Kontaktinformationen etc. des mit dieser Aktivität verbundenen
Leistungserbringers. Die Dienstleisterinformationen enthalten beispielsweise
Folgendes: „Dienstleister
= Dr. Miller", „Adresse
= Paoli, PA, xxx" und „Telefon
= xxx". Die Zustandsinformationen
enthalten grundsätzlich
Voraussetzungen (können „keine" sein), die erfüllt sein müssen, bevor
die Aktivität
durchgeführt
werden kann. Die Zustandsinformationen enthalten beispielsweise
Folgendes: „Bestätigt = nein" und „Keine Infektionskrankheit
= unbekannt". Schritt 203 zeigt auch
das Aktivitätselement
B im Schritt 305 („Belastungs-EKG
machen lassen")
und das Aktivitätselement
C („Mammographie
machen lassen")
im Schritt 307.
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Pfeile
innerhalb oder zwischen den Schritten geben die Reihenfolge der
Aktivitäten
an. Beispielsweise wird der Schritt 304 (Aktivitätselement
A) vor dem Schritt 305 (Aktivitätselement B) ausgeführt.
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Entscheidungselemente
prüfen
die Werte von Parametern oder treffen Entscheidungen in Abhängigkeit
von von anderen Aktivitätselementen empfangenen
Eingangsinformationen. Anhängig vom
Testergebnis bzw. von den Eingangsinformationen ist das nächste zu
aktivierende Aktivitätselement entweder
das hinter dem „Ja"-Pfeil oder das hinter dem „Nein"-Pfeil folgende.
Beispielsweise wird der Schritt 307 (Aktivitätselement
C) gestartet, falls Schritt 306 (Entscheidungselement D1)
ein positives Ergebnis liefert; und es wird keine Aktivität gestartet, falls
Schritt 306 ein negatives Ergebnis liefert. Dies ermöglicht es,
dass der Prozess 300 für
einen neuen Start ab dem Anfangsschritt 201 verfügbar sein
kann.
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Schritt 202 enthält die Eingabeelemente 301 bis 303.
Eingabeelemente empfangen Informationen für das System 101.
Beispielsweise können
die Informationen wie etwa Antworten von anderen mit dem EMR-System 102 verbundenen
Parteien kommend empfangen werden, um sie in Parameterfelder wie etwa
in das im Schritt 301 (Eingabelement I1) enthaltene Feld „Bestätigt/Durch" zu laden, welches
die Eingaben „Nein" und „Patient" enthält.
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Schritt 204 enthält die Ausgangselemente 308 bis 310.
Ausgangselemente erzeugen Informationen vom System 100 wie
etwa Mitteilungen, die vom EMR-System 102 an die damit
verbundenen Parteien gesendet werden. Beispielsweise wird im Schritt 308 (Ausgabeelement
O1) die Mitteilung „Ihr nächster zahnarzttermin
wird empfohlen für
... 20. April 2003 ... Praxis Dr. Miller ...; Antworten Sie mit 'a' für
Annahme, mit 'w' für Weigerung
und mit 'v' für eine Verlegung
auf den TT.MM.JJJJ."
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4 zeigt
einen Unterprozess 400 für das in 1 gezeigte
Informationssystem 100 für vorbeugende Gesundheitsfürsorge gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Vorzugsweise ermöglicht der allgemeine Prozess 126 das
Definieren von individuellen Prozessen 300 und Unterprozessen 400 sowie
das Zusammenbauen komplexer Prozesse durch Verknüpfen von Unterprozess-Einheiten
untereinander. Der Unterprozess 400 enthält grundsätzlich die
Schritte 201 bis 204 von 2 und außerdem detaillierte
Beschreibungen der Schritte 202 bis 204. Schritt 202 beschreibt
das Empfangen von Eingabeinformationen und enthält außerdem den Schritt 401.
Schritt 203 beschreibt das Verarbeiten von Informationen
und enthält
außerdem die
Schritte 402 bis 404. Schritt 204 beschreibt
das Erzeugen von Ausgabeinformationen und enthält außerdem die Schritte 405 bis 406.
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4 beschreibt
einen Unterprozess 400 für eine Person mit Diabetes.
Schritt 402 enthält
Module, die die Behandlung verschiedener mit Diabetes zusammenhängender
Komplikationen betreffen. Solche Module sind beispielsweise (Aufzählung ohne Anspruch
auf Vollständigkeit)
ein Augenmodul, ein Nierenmodul und ein Fußmodul. Der Unterprozess 400 erzeugt
(d. h. löst
aus) einen bestimmten Vorsorge- und/oder Behandlungsplan für die Krankheit,
und zwar im Schritt 403 in Abhängigkeit von den verschiedenen
Modulen von Schritt 402, welche die von der Krankenakte
in Schritt 401 empfangene Risikoschichtung der unter Diabetes
leidenden Person verarbeiten. An den Vorbeugungs- und/oder Behandlungsaktivitäten beteiligte
Parteien können
Eingabeinformationen für
das System 100 erzeugen. Solche Eingabeinformationen können ein
Dokumentieren umfassen, ob der Patient zur Untersuchung gekommen
ist, ob dringende Aktivitäten
erforderlich sind etc. Schritt 403 startet das Erzeugen
von Ausgabeinformationen in Schritt 405 (Ausgabeelement
O1). Beispielsweise erzeugt ein bestimmter Vorbeugungs- und/oder
Behandlungsplan im Schritt 405 die Ausgabeinformation „Ihr nächste Untersuchung
auf Retinopathie wird empfohlen für ... 20. April 2003 ... Praxis Dr.
Miller etc.; Antworten Sie mit 'a' für Annahme,
mit 'w' für Weigerung
und mit 'v' für eine Verlegung
auf den TT.MM.JJJJ." Im
Schritt 404 überwacht
ein Qualitätsmanagement-Modul
den Fortschritt, die Effizienz etc. des Vorbeugungs- und/oder Behandlungsplans
und macht geeignete Korrekturen und/oder Vorschläge. Schritt 404 erzeugt
im Schritt 406 (Ausgabeelement O2) Ausgabeinformationen.
Beispielsweise kann das Qualitätsmanagement-Modul
von Schritt 404 im Schritt 406 die Ausgabeinformation „SB Untersuchung
auf Retinopatie ... 20. April 2003, Praxis Dr. Miller; Antworten
Sie mit 'n' für Nichterscheinen, 'u' für
dringende Weiterleitung etc."
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5 zeigt
das Informationssystem 100 für vorbeugende Gesundheitsfürsorge von 1,
realisiert in Form eines Personalcomputers („PC") in einer zentralisierten Konfiguration 500 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die zentralisierte Konfiguration 500 enthält grundsätzlich das
EMR-System 102, den Personalcomputer 502 und einen
PDA 504. Der Personalcomputer 502 enthält eine
heruntergeladene Datei 506 und ein Kalenderprogramm 508.
Die zentralisierte Konfiguration 500 unterstützt die
vier im Folgenden beschriebenen Schritte 509 bis 512.
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Im
Schritt 509 erzeugt das EMR-System 102 Aktivitäten für eine bestimmte
Person. Vorzugsweise erzeugen ein zentraler Modellierer 132 (gezeigt
in 1) und ein aktiver Modifizierer 134 (gezeigt
in 1) im EMR-System 102 die Aktivitäten.
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Im
Schritt 510 lädt
das EMR-System 102 in den Personalcomputer 502 eine
Datei herunter (vorzugsweise über
eine sichere, verschlüsselte
Verbindung), die Aktivitäten
enthält,
welche an Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand der Person angepasst
sind.
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Im
Schritt 511 importiert der Personalcomputer 502 die
heruntergeladene Datei 506 in ein Desktop-Kalenderprogramm 508.
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Im
Schritt 512 kann der Personalcomputer 502 – falls
ein PDA verfügbar
ist – das
die heruntergeladene importierte Datei 506 enthaltende
Kalenderprogramm 508 in den PDA 504 übertragen.
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6 zeigt
das Informationssystem 100 für vorbeugende Gesundheitsfürsorge von 1,
realisiert in Form eines Personalcomputers („PC") in einer dezentralen Konfiguration 600 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die dezentrale Konfiguration 600 enthält grundsätzlich das
EMR-System 102, den Personalcomputer 502 und einen
PDA 504. Der Personalcomputer 502 enthält eine
heruntergeladene Datei 506 und ein Kalenderprogramm 508.
Die dezentrale Konfiguration 600 unterstützt die
vier im Folgenden beschriebenen Schritte 509 bis 512.
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Im
Schritt 509 wird das EMR-System 102 auf dem Personalcomputer 502 installiert.
Vorzugswiese konfiguriert ein Benutzer den Modellierer 132 (gezeigt
in 1) und den aktiven Modifizierer 134 (gezeigt
in 1) im EMR-System 102 auf der Grundlage
von vom Leistungserbringer des Benutzers vorgeschriebenen Aktivitäten.
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Im
Schritt 510 erzeugt das EMR-System 102 im Personalcomputer 502 eine
importierte Datei, die Aktivitäten
enthält,
welche an Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand der Person angepasst
sind.
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Im
Schritt 511 importiert der Personalcomputer 502 die
Datei 506 in ein Desktop-Kalenderprogramm 508.
-
Im
Schritt 512 kann der Personalcomputer 502 – falls
ein PDA verfügbar
ist – das
die heruntergeladene importierte Datei 506 enthaltende
Kalenderprogramm 508 in den PDA 504 übertragen.
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7 zeigt
das Informationssystem 100 für vorbeugende Gesundheitsfürsorge von 1,
realisiert in Form einer portablen Konfiguration 700 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Das
EMR-System 102 kann in Form einer portablen Konfiguration 700 realisiert
werden. Die Portable Konfiguration 700 ermöglicht es,
dass das EMR-System 102 direkt in oder auf einem PDA 601, einem
Mobiltelefon 602, einer Armbanduhr 603, einem
Personenrufgerät
oder einem anderen portablen Gerät 604 etc.
installiert oder auf sonstige Weise damit verbunden werden kann.
Das EMR-System 102 kann in Form einer bestimmten mechanischen und
elektrischen Konfiguration wie etwa einer Smartcard realisiert werden.
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Deshalb
ist die vorliegende Erfindung, obwohl sie hier unter Bezugnahme
auf verschiedene illustrierende Ausführungsformen ihrer selbst beschrieben
worden ist, nicht als auf diese speziellen Ausführungsformen beschränkt zu verstehen.
Dem Fachmann ist offensichtlich, dass Variationen, Modifikationen
und Kombinationen der beschriebenen Dinge machbar sind, ohne vom
Geist und Geltungsbereich der Erfindung, so wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert
ist, abzuweichen.
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Zusammenfasung
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Ein
System stellt einem Benutzer lebenslang Informationen über vorbeugende
Gesundheitsfürsorge
zur Verfügung.
Jedem einzelnen Benutzer ist eine gespeicherte Krankenakte zugeordnet.
Eine Wissenssammlung von Gesundheitsrichtlinien und zugehörigen Zeitangaben
wird auf den betreffenden Benutzer zugeschnitten, und zwar auf der
Basis von Eigenschaften wie etwa Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand.
Ein Prozessor verarbeitet die Richtlinien, die zugehörigen Zeitangaben
und die abgerufenen Krankenakten-Informationen des betreffenden Benutzers,
um zu einem bestimmten Zeitpunkt das Erzeugen einer Mitteilung auszulösen. Die
Mitteilung fordert den betreffenden Benutzer zu einer Aktivität auf, welche
die vorbeugende Gesundheitsfürsorge für diesen
Benutzer unterstützen
soll. Ein Kommunikationsprozessor verarbeitet die Mitteilung so,
dass sie ausgegeben werden kann.