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VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung bezieht sich auf die und beansprucht die Priorität der vorläufigen US-Anmeldung
Nr. 60/804,752 mit dem Titel „Systems
and Methods for Identification of Clinical Study Candidates", die am 14. Juni 2006
eingereicht worden und durch ausdrücklichen Verweis hier in ihrer
Gesamtheit mit aufgenommen ist.
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HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Durchsuchung und Analyse
von elektronischen medizinischen Aufzeichnungsdaten. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Identifikation von
Teilnehmern an klinischen Studien auf der Grundlage von elektronischen
medizinischen Aufzeichnungsdaten.
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Krankenhäuser setzen
typischerweise Computersysteme ein, um die verschiedenen Abteilungen
innerhalb eines Krankenhauses zu leiten, und Daten über jeden
Patienten werden von verschiedenen Computersystemen gesammelt. Beispielsweise
kann ein Patient in ein Krankenhaus eingewiesen werden, damit bei ihm
ein transthorakales Echo (TTE) durchgeführt wird. Informationen über den
Patienten (z.B. Demographie und Versicherungs) könnten durch das Krankenhausinformationssystem
(HIS, Hospital Information System) erhalten und in einer Patientenakte
bzw. einem Patientendatensatz ge speichert werden. Diese Informationen könnten dann
beispielsweise an das System der Kardiologischen Abteilung weitergegeben
werden (das allgemein als kardiovaskuläres Informationssystem oder
CVIS (Cardio Vascular Information System) bekannt ist). Typischerweise
ist das CVIS ein Produkt einer Firma, während das HIS das Produkt einer
anderen Firma ist. Folglich können
sich die Datenbanken dieser beiden voneinander unterscheiden. Ferner
können
Informationssysteme die Daten bei unterschiedlichen Auflösungsniveaus
aufnehmen/speichern und versenden. Sobald die Patienteninformation
von dem CVIS empfangen wurde, kann der Patient für eine TTE im Echolabor eingeplant werden.
Als nächstes
wird die TTE durch einen Sonographierenden durchgeführt. Bilder
und Messungen werden erfasst und an den CVIS-Server geschickt. Der
ablesende Arzt (z.B. ein Echokardiographiespezialist) setzt sich
an eine Prüfstation
und greift auf die TTE-Untersuchung des Patienten zu. Der echokardiographierende Arzt
beginnt dann damit, sich die Bilder und Messwerte anzusehen und
stellt einen vollständigen
medizinischen Bericht über
die Untersuchung zusammen. Wenn der echokardiographierende Arzt
den medizinischen Bericht fertig gestellt hat, wird der Bericht
an den CVIS-Server gesandt, wo er gespeichert und anhand von Patientenidentifikationsdaten
dem Patienten zugeordnet wird. Dieser fertig gestellte medizinische
Bericht ist ein Beispiel für
die Art von Bericht, der an ein Datenlager (Datenrepositorium) für eine öffentliche
Datensuche bzw. -auswertung gesendet werden kann. Ebenso können Angaben
zu medikamentösen
Behandlungen, wie eine Dokumentation und/oder Verschreibung, sowie
Laborergebnisse und/oder Vitalzeichen elektronisch generiert und
in einem Datenspeicher bzw. -repositorium gespeichert werden.
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Heute
sind die Hersteller von medizinischen Geräten und Pharmaunternehmen mit
einer stetig wachsenden Herausforderung konfrontiert, was die Sammlung
von klinischen Daten in Bezug auf die Verwendung ihrer Produkte
im reellen Leben anbelangt. Durch die Umstellung auf Datenverarbeitung
bei den medizinischen Patientenberichten wird es leichter, lebensechte
Anwendungsdaten zu erhalten. Ferner sind die Daten zur Gewinnung
von größeren Mengen
nützlicher
Informationen leichter miteinander zu kombinieren und zu analysieren
(z.B. aufzufinden oder auszuwerten).
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Mit
der Weiterentwicklung der medizinischen Technologie schreitet auch
die klinische Analyse in ihrer Entwicklung fort. Wachsende Datenmengen
werden elektronisch generiert und archiviert. Mit dem Aufkommen von
klinischen Informationssystemen kann eine Patientengeschichte per
Knopfdruck verfügbar
sein. Während die
Zugänglichkeit
der Informationen von Vorteil ist, ist Zeit in einem klinischen
Umfeld ein knappes Gut. Um die Entwicklung der medizinischen Technologie
voll ausnutzen zu können,
wäre es
sehr wünschenswert,
wenn klinische Informationen organisiert bzw. geordnet und standardisiert
wären.
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Auch
wenn die klinischen oder mit Bildern im Zusammenhang stehenden Informationen
organisiert bzw. geordnet sind, werden Daten von gängigen Systemen
oft in einem Format organisiert, das von den Entwicklern festgelegt
wurde und für
einen oder mehrere Mediziner im Einsatz nicht verwendungsfähig ist.
Zusätzlich
können
Informationen in einem Format gespeichert sein, welches sich nicht
für die
Datenauffindung und -verwendung in anderen Kontexten eignet. Daher
besteht eine Notwendigkeit, die Daten und Befehle auf eine Weise
zu strukturieren, die leichter zu verstehen und anzuwenden ist.
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Es
sind Datenlagerhaltungsverfahren verwendet worden, um Patienteninformationen,
die aus medizinischen Kostenrechnungen und elektronischen medizinischen
Aufzeichnungen bzw. Akten EMA (EMR, Electronic Medical Records)
hergeleitet werden, zu sammeln, zu säubern, aufzubereiten bzw. bereitzustellen,
zu melden und zu analysieren. Patientendaten können aus zahlreichen EMA-Datenbanken
extrahiert werden, die sich an Standorten von Patientenpflegeversorgern
PBV (PCP, Patient Care Provider) an geographisch weit auseinander
liegenden Orten befinden, und dann an ein zentral liegendes Datenlager übertragen
und darin gespeichert werden. Das zentrale Datenlager kann eine
Informationsquelle für
bevölkerungsbasierte
Profilberichte zu Arztproduktivität, Vorsorge, Krankheits-Handhabungs-Statistiken
und Erforschung klinischer Resultate dienen. Patientendaten sind
empfindlich und vertraulich, und daher müssen spezifische identifizierende
Informationen entfernt werden, bevor sie von einem PBV-Standort
an ein zentrales Datenlager übertragen
werden. Diese Entfernung von Identifikationsdaten muss gemäß den Vorschriften
des bundesstaatlichen „Health
Insurance Portability and Accountability Act" (HIPAA) erfolgen. Sämtliche Daten, die sich in
einer öffentlichen
Datenbank befinden, dürfen
nicht die Identität
der individuellen Patienten preisgeben, deren medizinische Informationen
in der Datenbank enthalten sind. Aufgrund dieser Anforderung muss
jede in einem medizinischen Bericht oder einer medizinischen Akte
enthaltene Information, welche sich auf ein bestimmtes Individuum
zurückführen lässt, aus
dem Bericht oder der Akte entfernt werden, bevor die Daten zu einer
Da tenlagereinrichtung für öffentliche
Datensuche bzw. -auswertung hinzugefügt werden.
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Patientendaten
können
auf vielfältige
Art und Weise für
den medizinischen Fortschritt sowie für die Diagnose und Behandlung
von Patienten nützlich
sein. Um zum Beispiel die Wirkung eines bestimmten Medikamentes
oder einer bestimmten Behandlung bei einem Patienten richtig einschätzen zu
können,
ist es hilfreich, alle medizinischen Berichte zu diesem speziellen
Patienten zu analysieren. Die Entfernung von Daten, die dazu benutzt
werden können,
einen individuellen Patienten zurück zu verfolgen, kann es unmöglich machen, alle
medizinischen Berichte, die zu einem bestimmten Patienten gehören, zusammenzufassen
und zu analysieren. Zusätzlich
besteht eines der Ziele der Bevölkerungsanalyse
darin, innerhalb der Bevölkerung
eine Risikogruppe zusammenzufassen, die aus Individuen besteht,
die Kandidaten für
einen klinischen Eingriff sein können.
Deidentifizierte Daten sind für
die Patientenbehandlungsversorger, die die Identität ihrer
eigenen Patienten kennen müssen,
um sie behandeln zu können,
nicht sehr hilfreich. Für
Benutzer des Systems könnte die
Möglichkeit
notwendig sein, Patienten für
weitere Nachfolgeuntersuchungen erneut zu identifizieren. Portalbenutzer
könnten
darauf angewiesen sein, die Patienten in einem Prozess zu reidentifizieren,
welcher das Portalsystem nicht umfasst, d.h. der Prozess der Reidentifikation
findet auf dem lokalen Benutzersystem statt.
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Die
momentane Identifizierung von Teilnehmern klinischer Studien umfasst
typischerweise den Einsatz von Massenmedien, um einen Bedarf an
Patienten publik zu machen, welche einer Liste von klinischen Bedingungen
entsprechen, die den Kandidaten für eine klinische Studie möglicherweise qualifiziert.
Dieser manuelle, auf Massenmedien beruhende Auswahlprozess ist aufgrund
wenigstens der Kosten für
die Verwendung der Massenmedien und der für eine Ausarbeitung einer Meldung,
eine Ausstrahlung bzw. Sendung der Meldung und das Warten auf Reaktionen
benötigten
Zeit langwierig und teuer. Daher wären Systeme und Verfahren zur
schnelleren Identifizierung potentieller Teilnehmer an einer klinischen
Studie sehr erwünscht.
Auch wären
Systeme und Verfahren zur präziseren
und kostengünstigeren
Identifizierung von potentiellen Teilnehmern einer klinischen Studie
sehr wünschenswert.
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Zurzeit
entwerfen Forscher Protokolle für
klinische Studien, indem sie die neusten Statistiken über Krankheitsinzidenz
sowie veröffentlichte
Literatur zu ähnlichen
Studien verwenden, um klinische Bedingungen oder Parameter bestmöglich zu
definieren, die einen potentiellen Untersuchungspool von signifikanter
Größe und Qualität ergeben.
Die Erstellung eines solchen Protokolls beruht auf der Methode von „Versuch
und Irrtum". Die
Verwendung von Protokollentwurfsverfahren auf der Grundlage von
Versuch und Irrtum umfasst einen hohen Aufwand, wenn für ein bestimmtes
Protokoll die Anwerbung von Teilnehmern begonnen hat und z.B. aufgrund
einer insignifikanten Anzahl von potentiellen Teilnehmern an einer
Studie eine Veränderung
des Protokolls erforderlich wird. Jegliche Veränderungen erfordern es, dass
alle zuvor als qualifiziert beurteilten Patienten auf der Grundlage
der aktuellsten Studienparameter neu geprüft werden müssen. Daher wären Systeme
und Verfahren zur verbesserten Anpassung von klinischen Studienprotokollen
und Überprüfung von
potentiellen klinischen Studienteilnehmern sehr wünschenswert.
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Bei
den zurzeit verwendeten Verfahren werden in einer frühen Phase
einer Studie Forscher zur Teilnahme an der klinischen Studie angeworben,
indem vielfältige
Methoden verwendet werden, wozu auch Massenmedien, Datenbanken und
Mund-zu-Mund-Propaganda gehören.
Das Ziel der Anwerbungsbemühungen ist
es, Forscher mit einem klinischen Hintergrund und Forschungserfahrung
zu identifizieren, welche die Studienkriterien erfüllen sowie
auch einen Patientenbestand bedienen, der groß und fokussiert genug ist,
als dass er Patienten umfasst, deren klinischer Hintergrund die
Studienkriterien erfüllt.
Oft rufen Sponsoren von klinischen Studien klinische Studienforscher
an, um sowohl das Interesse als auch die Anzahl von Patienten, die die
Studienkriterien erfüllen,
einschätzen
zu lassen. Bei dieser Methode wird die Anzahl der potentiellen Studienkandidaten
regelmäßig überschätzt, da
diese Einschätzungen
aus der Erinnerung des Forschers heraus und nicht anhand einer tatsächlichen
medizinischen Patientenakte erhalten werden. Durch eine Überschätzung des
Patientenpools könnte
es dazu kommen, dass die Studie ihre Ziele verfehlt, keine statistische
Signifikanz erreicht, hohe Kosten verursacht, um dringend mehr Teilnehmer
zu finden, lange Verzögerungen
mit sich bringt und/oder eine vollständige Veränderung des Studienprotokolls
und damit auch eine erneute Anwerbung von Teilnehmern erfordert.
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Daher
besteht ein Bedarf an Systemen und Verfahren zur verbesserten Definition
einer klinischen Studie und Teilnehmerauswahl. Es besteht ein Bedarf
an Systemen und Verfahren zur verbesserten Konfiguration von klinischen
Versuchen in Übereinstimmung
mit der HIPAA.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bestimmte
Ausführungsformen
ergeben Systeme und Verfahren zur Durchsuchung elektronischer medizinischer
Daten, um einen Pool potentieller Studienteilnehmer zu identifizieren.
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Bestimmte
Ausführungsformen
ergeben ein Verfahren, zu dem die Schritte gehören: Empfang mehrerer Suchkriterien,
Durchführung
einer Durchsuchung elektronischer medizinischer Daten auf der Grundlage
jedes der mehreren Suchkriterien, um einen Pool potentieller Studienteilnehmer
zu erzeugen, und Ausgabe des Pools potentieller Studienteilnehmer.
In bestimmten Ausführungsformen
kann das Verfahren ferner eine Vereinheitlichung bzw. Normierung
der mehreren Suchkriterien entsprechend wenigstens einem Vokabular
enthalten. In bestimmten Ausführungsformen
kann das Verfahren einem Benutzer ermöglichen, die mehreren Suchkriterien
aus einer Liste zulässiger
Kriterien auszuwählen.
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Bestimmte
Ausführungsformen
ergeben ein System zur Identifikation eines Pools potentieller Studienteilnehmer.
Das System enthält
eine Benutzerschnittstelle, die eine Eingabe mehrerer Suchkriterien
und eine Ausgabe eines Pools potentieller Studienteilnehmer ermöglicht,
sowie eine Datenspeichereinrichtung, die elektronische Patientendaten
speichert. Die Benutzerschnittstelle triggert bzw. löst eine
Durchsuchung der elektronischen Patientendaten in der Datenspeichereinrichtung
auf der Grundlage von jedem der mehreren Suchkriterien aus, um den
Pool potentieller Studienteilnehmer zu erzeugen. In bestimmten Ausführungsformen
kann das System ferner ein Vokabular mit zulässigen Suchkriterien enthalten,
das beispielsweise zur Normierung der mehreren Suchkriterien und/oder
zur Auswahl der mehreren Suchkriterien verwendet wird. In bestimmten
Ausführungsformen
werden die elektronischen Patientendaten gemäß den HIPAA-Vorschriften deidentifiziert.
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Bestimmte
Ausführungsformen
ergeben ein computerlesbares Medium, das einen Satz von Anweisungen
oder Instruktionen zur Ausführung
durch einen Computer enthält.
Der Satz von Anweisungen enthält eine
Eingaberoutine zum Empfang bzw. zur Aufnahme mehrerer Suchkriterien
und eine Suchroutine zur Durchsuchung elektronischer medizinischer
Aufzeichnungen bzw. Akten, um Akten zu identifizieren, die jedem der
mehreren Suchkriterien entsprechen.
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KURZBESCHREIBUNG VERSCHIEDENER
ANSICHTEN DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein beispielhaftes System zur Sicherung einer Patientenidentität gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
ein Blockdiagramm einer beispielhaften Datenlagerarchitektur gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 veranschaulicht
einen beispielhaften Prozess zur Deidentifizierung von Patientendaten
zum Zwecke der Speicherung in einer Datenlagervorrichtung, der gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung angewendet wird.
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4 zeigt
ein Blockdiagramm eines beispielhaften Prozesses zur Reidentifizierung
eines Patienten aus deidentifizierten Patientendaten gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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5 veranschaulicht
ein System zur Deidentifikation und Reidentifikation von Patientendaten
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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6 veranschaulicht
ein Flussdiagramm für
ein Verfahren zur Generierung eines Kadidatenpools aus elektronischen
medizinischen Akten gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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7 veranschaulicht
ein Durchsuchungssystem für
elektronische medizinische Akten, das gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
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Die
vorstehende Kurzbeschreibung und die nachfolgende detaillierte Beschreibung
bestimmter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
besser nachvollzogen werden, wenn sie im Zusammenhang mit den angehängten Zeichnungen
gelesen werden. Zum Zwecke der Veranschaulichung der Erfindung sind
bestimmte Ausführungsformen
in den Zeichnungen gezeigt. Es soll jedoch verständlich sein, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf die in den beigefügten Zeichnungen veranschaulichten
Anordnungen und Mittel beschränkt
ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Bestimmte
Ausführungsformen
ergeben einen sicheren Prozess zur Versendung deidentifizierter
Patienteninformationen von einem Ort eines ambulanten Patientenbehandlungsversorgers
(PBV) zu einem Datenlagersystem, in dem die Patientendaten analysiert
und mit einer größeren Auswahl
von Patientendaten verglichen werden können. Die Ausdrücke „deidentifizierte
Patienteninformationen" und „deidentifizierte
Patientendaten",
wie sie in dieser Druckschrift verwendet werden, beziehen sich sowohl
auf vollständig
deidentifizierte Daten, wie von der HIPAA definiert, als auch auf
Daten aus begrenzten Datensätzen,
wie durch die HIPAA definiert. Ein begrenzter Datensatz stellt geschützte Gesundheitsinformationen
für die
Forschung, das Gesundheitswesen und die medizinische Versorgung
dar, bei denen direkte Identifizierungen (z.B. Name; Postadresse
außer
Stadt, Staat bzw. Land und Postleitzahl; Sozialversicherungsnummer;
Nummer der Patientenakte) entfernt sind, in denen aber andere Identifizierungsinformationen
verbleiben können
(z.B. Datumsangaben zu Untersuchungen; Dokumentation; Diagnose;
Verschreibung; Labortestergebnisse). Diese werden von vollständig deidentifizierten
Daten gemäß der Definition
der HIPAA unterschieden, bei denen alle Daten, die einen Rückschluss
auf einen individuellen Patienten ermöglichen, aus der Akte entfernt
werden. Über
das Datenlager erhaltene Informationen, die bestimmte individuelle
Patienten betreffen, werden in Form eines Patientengruppenberichts
an den ursprünglichen
PBV-Standort zurück übertragen.
Gruppenberichte werden durch Anfragen generiert, die an das Datenlagersystem
gerichtet werden, um Patientengruppen zu identifizieren. Die individuellen
Patienten, die in einem Gruppenbericht aufgenommen sind, werden
dann an dem PBV-Ort reidentifiziert, so dass die PBVs bei der Bestimmung
von Behandlungsoptionen für
die einzelnen Patienten die Informationen berücksichtigen können.
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Alternativ
und/oder zusätzlich
kann ein Gruppenreport verwendet werden, um eine Liste von Patienten und/oder
für eine
bestimmte klinische Studie qualifizierten praktizierenden Ärzten aus
dem Gesundheitswesen zu dem PBV zurückzusenden. Zum Beispiel wird
eine Suchanfrage, die ein Protokoll einer klinischen Studie repräsentiert,
zusammengefasst bzw. „verpackt" und zu einem PBV
oder einem anderen Ort geschickt, so dass sie durch eine Host-EMA-Anwendung
verarbeitet werden kann. Es wird ein Bericht generiert, der eine Gruppe
von Patienten umfasst und darauf hinweisen kann, dass ein oder mehrere „Patiententreffer" vorhanden sind.
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1 zeigt
ein beispielhaftes System zur Sicherung eine Patientenidentität. PBV-Systeme 108,
die sich an verschiedenen PBV-Standorten befinden; sind mit einem
Netzwerk 106 verbunden. Die PBV-Systeme 108 senden
medizinische Patientendaten an eine Datenlagervorrichtung, die sich
in einem Datenlagersystem 104 befindet. Die PBV-Systeme 108 umfassen
typischerweise eine Anwendungssoftware, um eine Datenrückgewinnung
oder -extraktion durchzuführen,
zusammen mit einer oder mehreren Speichervorrichtungen zur Speicherung
von elektronischen medizinischen Aufzeichnungen oder Akten (EMAs),
die zu Patienten gehören, die
an dem PBV-Ort behandelt werden. Zusätzlich können die PBV-Systeme 108 PBV-Benutzersysteme 110 umfassen,
um auf die EMA-Daten zugreifen zu können, so dass die Datenrückgewinnung
initiiert und eine Passwortzeichenkette eingegeben werden kann,
die zur Verschlüsselung
einer Patientenidentifikation verwendet wird. Die PBV-Benutzersysteme 110 können direkt
an dem PBV-System 108 angeschlossen sein, oder sie können über das
Netzwerk 106 auf das PBV-System 108 zugreifen.
Jedes PBV-Benutzersystem 110 kann unter Verwendung eines
Universalcomputers implementiert sein, der ein Computerprogramm
zur Ausführung
der hierin beschriebenen Prozesse ausführt. Die PBV-Benutzersysteme 110 können in
Form von Personalcomputern oder an einen Host angeschlossene Terminals
ausgebildet sein. Wenn die PBV-Benutzersysteme 110 PCs sind,
kann die hier beschriebene Verarbeitung auf ein PBV-Benutzersystem 110 und
ein PBV-System 108 aufgeteilt werden, indem dem PBV-Benutzersystem 110 ein
kleines Applikationsprogramm (Applet) bereitgestellt wird. Die Speichervorrichtung,
die in dem PBV-System 108 angeordnet ist, kann unter Verwendung
verschiedener Vorrichtungen zur Speicherung elektronischer Daten,
wie z.B. eines File-Transfer-Protocol-Servers (FTP-Servers)
implementiert sein. Es ist verständlich,
dass die Speichervorrichtung implementiert sein kann, indem ein
Speicher verwendet wird, der in dem PBV-System 108 enthalten
ist, oder sie kann eine separate physische Vorrichtung sein. Die
Speichervorrichtung umfasst vielfältige Informationen, zu denen
auch eine EMA-Datenbank gehört.
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Zusätzlich umfasst
das System von 1 ein oder mehrere Datenlager-Benutzersysteme 102, über die
ein Endbenutzer eine Anfrage an ein Anwendungsprogramm in dem Datenlagersystem 104 richten
kann, um auf bestimmte, in dem Datenlager gespeicherte Aufzeichnungen
bzw. Akten zugreifen zu können
(z.B. um einen Gruppenreport zu erstellen). In einer beispielhaften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
zu den Endanwendern Mitglieder des PBV-Personals, Mitglieder des
Forschungsteams eines Pharmaunternehmens sowie das Personal von
Unternehmen gehören,
welche medizini sche und/oder andere Produkte herstellen. Die Datenlager-Benutzersysteme 102 können direkt
mit dem Datenlagersystem 104 verbunden oder über das
Netzwerk 106 an das Datenlagersystem 104 angebunden
sein. Jedes Datenlager-Benutzersystem 102 kann unter Verwendung
eines Universalcomputers implementiert sein, der ein Computerprogramm zur
Ausführung
der hier beschriebenen Prozesse ausführt. Die Datenlager-Benutzersysteme 102 können Personalcomputer
oder mit einem Host verbundene Terminals sein. Wenn die Datenlager-Benutzersysteme 102 PCs
sind, kann die hier beschriebene Verarbeitung von einem Datenlager-Benutzersystem 102 und
einem Datenlagersystem 104 geteilt werden, indem das PBV-Benutzersystem 102 mit
einem Applet versorgt wird.
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Das
Netzwerk 106 kann eine beliebige Art eines bekannten Netzwerks
sein, wozu auch ein lokales Netzwerk (LAN), ein Weitbereichsnetzwerk
(WAN), ein Intranet oder ein globales Netzwerk (z.B. Internet) gehört. Ein
Datenlager-Benutzersystem 102 kann über mehrere
Netzwerke (z.B. Intranet und Internet) an das Datenlagersystem 104 angekoppelt
sein, so dass nicht alle Datenlager-Benutzersysteme 102 über dasselbe Netzwerk
an das Datenlagersystem 104 angekoppelt sein müssen. In ähnlicher
Weise kann ein PBV-System 108 über mehrere Netzwerke (z.B.
Intranet oder Internet) an ein Datenauswertungs-Hostsystem 104 angekoppelt
sein, so dass nicht alle PBV-Systeme 108 über dasselbe
Netzwerk mit dem Datenlagersystem 104 verbunden sein müssen. Von
den Datenlager-Benutzersystemen 102, den PBV-Systemen 108 und
dem Datenlagersystem 104 können eines oder mehrere auf
drahtlose Weise mit dem Netzwerk 106 verbunden sein, und das
Netzwerk 106 kann ein drahtloses Netzwerk sein. In einer
beispielhaften Ausführungsform
stellt das Internet das Netzwerk 106 dar, und jedes Datenlager-Benutzersystem 102 führt eine
Benutzerschnittstellenanwendung aus, um direkt mit dem Datenlagersystem 104 verbunden
zu werden. In einer anderen Ausführungsform kann
ein Datenlager-Benutzersystem 102 einen Webbrowser ausführen, um über das
Netzwerk 106 mit dem Datenlagersystem 104 verbunden
zu werden. Alternativ kann ein Datenlager-Benutzersystem 102 unter
Verwendung einer Vorrichtung, die primär für den Zugriff auf das Netzwerk 106 programmiert
ist, wie z.B. WebTV, implementiert sein.
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Das
Datenlagersystem 104 kann unter Verwendung eines Servers
implementiert sein, der in Abhängigkeit
von einem Computerprogramm arbeitet, das auf einem Speichermedium
gespeichert ist, auf das der Server zugreifen kann. Das Datenlagersystem 104 kann
in Form eines Netzwerkservers (oft als Webserver bezeichnet) betrieben
werden, um mit den Datenlager-Benutzersystemen 102 und
den PBV-Systemen 108 zu kommunizieren. Das Datenlagersystem 104 leitet
das Senden und Empfangen von Informationen zu und von den Datenlager-Benutzersystemen 102 und
den PBV-Systemen 108 und kann dazugehörige Aufgaben (Tasks) durchführen. Das
Datenlagersystem 104 kann auch eine Firewall 104 umfassen,
um einen unautorisierten Zugriff auf das Datenlagersystem 104 zu
verhindern und beliebige Einschränkungen
für den
autorisierten Zugriff durchzusetzen. Zum Beispiel kann ein Administrator
Zugriff auf das ganze System und die Autorität haben, um Teile des Systems
zu modifizieren, wogegen ein Mitglied des PBV-Personals nur auf
eine Untergruppe der Datenlagerakten bzw. -aufzeichnungen für bestimmte
Patienten Zugriff haben kann. In einer beispielhaften Ausführungsform
hat der Administrator die Möglichkeit,
neue Benutzer hinzuzufügen,
Benutzer zu löschen
und Benutzerrechte zu modifizieren. Die Firewall kann unter Verwendung
von konventioneller Hardware und/oder Software, wie in der Technik
bekannt, implemen tiert werden. In bestimmten Ausführungsformen ist
das Datenlagersystem 104 in Form mehrerer zusammengehöriger und/oder
miteinander verlinkter Datenbanken oder Datenlager implementiert.
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Das
Datenlagersystem 104 arbeitet auch als Anwendungsserver.
Das Datenlagersystem 104 führt ein oder mehrere Anwenderprogramme,
um einen Zugriff auf ein Datenrepositorium zu ermöglichen,
das in dem Datenlagersystem angeordnet ist, sowie Anwendungsprogramme
zum Importieren von Patientendaten in einen Bereitstellungsbereich
und dann in das Datenlager aus. Zusätzlich kann das Datenlagersystem 104 auch ein
oder mehrere Anwendungen ausführen,
um Patientengruppenberichte zu erzeugen und die Patientengruppenberichte
an die PBV-Systeme 108 zu senden. Die Verarbeitung kann
von dem Datenlager-Benutzersystem 102 und dem Datenlagersystem
104 gemeinsam durchgeführt
werden, indem das Datenlager-Benutzersystem 102 mit
einer Anwendung (z.B. einem Java-Applet)
ausgestattet wird. Alternativ kann das Datenlager-Benutzersystem 102 eine
eigenständige
Softwareanwendung zum Ausführen
eines Teils der hier beschriebenen Verarbeitung umfassen. Ebenso
kann die Verarbeitung auf das PBV-System 102 und das Datenlagersystem 104 aufgeteilt
werden, indem das PBV-System 102 mit einer Anwendung versehen
wird, und alternativ kann das PBV-System 102 eine eigenständige Anwendung
zur Durchführung
eines Teils der hier beschriebenen Verarbeitungen umfassen. Es versteht
sich, dass separate Server verwendet werden können, um die Netzwerkserverfunktionen
und die Anwendungsserverfunktionen zu implementieren. Alternativ
können
der Netzwerkserver, die Firewall und der Anwendungsserver mit einem
einzigen Server implementiert werden, der Computerprogramme zur
Durchführung
der erforderlichen Funktionen ausführt.
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Die
Speichervorrichtung, die in dem Datenlagersystem 104 angeordnet
ist, kann unter Verwendung verschiedener Vorrichtungen zur Speicherung
von elektronischen Informationen, wie z.B. einem File-Transfer-Protocol(FTP)-Server,
implementiert sein. Es ist verständlich,
dass die Speichervorrichtung unter Verwendung eines in dem Datenlagersystem 104 befindlichen
Datenspeichers implementiert sein kann, oder sie kann eine separate
physische Vorrichtung darstellen. Die Speichervorrichtung enthält vielfältige Informationen,
zu denen ein Datenlager gehört,
welches medizinische Patientendaten von einem oder mehreren PBVs
enthält. Das
Datenlagersystem 104 kann auch in Form eines Datenbankservers
betrieben werden und den Zugang zu den Anwendungsdaten koordinieren,
zu denen auch die in der Speichervorrichtung gespeicherten Daten
gehören.
Das Datenlager kann physisch als eine einzelne Datenbank gespeichert
werden, bei der der Zugang auf der Grundlage von Benutzercharakteristika
eingeschränkt
ist, oder es kann in physischer Form in verschiedenen Datenbanken
gespeichert sein, wozu auch Teile in dem Datenlager-Benutzersystem 102 oder
dem Datenlagersystem 104 gehören. In einer beispielhaften
Ausführungsform
ist das Datenrepositorium unter Verwendung eines relationalen Datenbankensystems
implementiert, wobei das Datenbankensystem verschiedenen Endbenutzern
je nach Endbenutzercharakteristika verschiedene Ansichten der Daten
liefert.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild einer beispielhaften Datenlagerarchitektur.
Patientendaten werden aus EMA-Datenbanken wiedergewonnen, die sich
in den PBV-Systemen 108 befinden. In einer beispielhaften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst eine EMA-Datenbankakte Daten
wie die folgenden: Name und Adresse eines Patienten, Medikatio nen,
Allergien, Beobachtungen, Diagnosen und Krankenversicherungsinformationen.
Die PBV-Systeme 108 umfassen eine Anwendungssoftware zur
Extraktion von Patientendaten aus der EMA-Datenbank. Die Daten werden
dann deidentifiziert und über
das Netzwerk 106 (z.B. über Hypertext
Transfer Protocol (HTTP) oder Secure HTTP (HTTPS)) zu dem Datenlagersystem 104 übertragen. In
bestimmten Ausführungsformen
kann das Datenlagersystem 104 z.B. in der Form mehrerer
Datenlager und/oder Datenbanken implementiert sein. Das Datenlagersystem 104 umfasst
eine Anwendungssoftware, die der Durchführung einer Datenimportfunktion 206 dient.
Die Datenimportfunktion 206 sammelt und säubert deidentifizierte
Patientendaten von vielen Orten und speichert die Daten anschließend in
einem Bereitstellungsbereich 208. Die Daten, die von mehreren
PBV-Systemen 108 empfangen werden, werden normiert, auf
ihre Gültigkeit
und Vollständigkeit
hin überprüft und entweder
korrigiert oder als fehlerhaft gekennzeichnet. Daten von mehreren
PBV-Systemen 108 werden dann miteinander zu einer relationalen
Datenbank kombiniert. Durch die Sammlung, Säuberung und Bereitstellung
von Daten auf die beschriebene Art und Weise wird ermöglicht,
dass die Daten in einer sinnvollen und effizienten Art, entweder
als eine Einheit oder spezifisch für jeden einzelnen PBV-Ort 108,
abgefragt werden können.
Die deidentifizierten Patientendaten werden dann in einem Datenlager 210 bereitgestellt,
wo sie zur Abfrage zur Verfügung
stehen.
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Patientengruppenberichte 212 werden
durch eine Anwendungssoftware generiert, die in dem Datenlagersystem 104 angeordnet
ist, und an die PBV-Systeme 108 zur Benutzung durch die
Gesundheits-Grundversorger für
die Behandlung von individuellen Patienten zurückgeschickt. Die Patientengruppenberichte 212 können durch
Ausführung
einer vorgespei cherten Abfrage periodisch automatisch generiert
werden. PBV-Personalmitglieder, Untersuchungsteammitglieder von
Pharmaunternehmen und Personal von Unternehmen, die medizinische
und/oder sonstige Produkte herstellen, können jeweils Patientengruppenberichte 212 ablaufen lassen.
Außerdem
können
Patientengruppenberichte 212 durch einen Endbenutzer erzeugt
werden, der auf das Datenlager-Benutzersystem 102 zugreift,
um spezifische Berichte zu erzeugen oder um den Ablauf von vorgespeicherten
Berichten zu initiieren. Ferner können Patientengruppenberichte 212 in
Reaktion auf die Anwendungssoftware, die sich in dem Datenlagersystem 104 befindet,
automatisch generiert werden, indem festgelegt wird, dass bestimmte
Datenkombinationen für
einen Patienten in dem Datenlager gespeichert werden. Ein beispielhafter
Patientengruppenbericht 212 umfasst sämtliche Patienten mit einer
bestimmten Krankheit, die mit einem bestimmten Medikament behandelt
wurden. Ein weiterer beispielhafter Patientengruppenbericht 212 enthält Patienten
eines bestimmten Alters und Geschlechts, bei denen sich bestimmte
Testresultate ergeben haben. Zum Beispiel kann ein Patientengruppenbericht 212 alle
Frauen mit einer Herzerkrankung auflisten, die ein Hormonersatztherapiemedikament
einnehmen. Der Patientengruppenbericht 212 würde alle
Patienten bzw. Patientinnen auflisten, für die Akten in dem Datenlager 210 enthalten
sind und auf die diese Kriterien zutreffen, zusammen mit einer Warnung über die
möglichen
Nebenwirkungen und die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Nebenwirkungen.
In einer beispielhaften Ausführungsform
empfängt
jeder PBV-Ort den gesamten Bericht, während in einer anderen Ausführungsform
jeder PBV-Ort den Bericht nur für
Patienten, die an dem PBV-Einsatzort behandelt werden.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Möglichkeit zur Erzeugung von
Patientengruppenberichten 212 auf der Grundlage einer Abfrage
von longitudinalen Patientendaten von der Möglichkeit unterstützt, alle
Akten bzw. Aufzeichnungen miteinander zu verbinden, die sich auf
einen einzelnen Patienten in dem Datenlager 210 beziehen.
Dazu ist es erforderlich, dass ein eindeutiger Identifikator bzw.
eine eindeutige Kennung zugeordnet wird, die an das Datenlager 210 übertragen
wird. Der eindeutige Identifikator kennzeichnet einen anonymen oder
abstrakten Patienten, der bestimmte Eigenschaften aufweist, liefert
jedoch keine Informationen zur direkten Identifizierung, wie Namen,
Sozialversicherungsnummer, Straßenadresse
etc. Allerdings können
einzelne PBVs die Möglichkeit
zur Reidentifizierung eines Patienten auf der Grundlage des eindeutigen
Identifikators zurückbehalten
wollen, so dass das medizinische Personal an dem PBV-Standort den Patienten
in Abhängigkeit
von der in den Patientengruppenberichten 212 enthaltenen
Informationen weiterhin behandeln kann. 3 zeigt
einen beispielhaften Prozess zur Deidentifizierung von Patientendaten
zur Speicherung in einem Datenlager 210 an, das sich in
dem Datenlagersystem 104 befindet, und 4 zeigt
einen beispielhaften Prozess zur Reidentifizierung eines Patienten
anhand der deidentifizierten Patientendaten an, die in einem Patientengruppenbericht 212 enthalten
sind.
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3 zeigt
ein Blockschaltbild eines beispielhaften Prozesses zur Deidentifizierung
von Patientendaten während
der Datenwiedergewinnung zur Übertragung
an ein Datenlagersystem 104. Bei dem Deidentifizierungsprozess
werden Informationen entfernt, die einen Patienten identifizieren
können,
während
klinisch nützliche
Informationen über
den Pa tienten weiterhin beibehalten werden. Patientendaten werden
aus der EMA-Datenbank 302 extrahiert, und identifizierende
Informationen werden entfernt, wodurch sich deidentifizierte Patientendaten
ergeben. In einer beispielhaften Implementierung der vorliegenden
Erfindung umfasst eine EMA-Datenbank 302 die
folgenden demographischen Daten, die einen Patienten identifizieren:
Namen, geographische Identifikationsmerkmale einschließlich einer
Adresse, Daten, die sich direkt auf ein Individuum beziehen, einschließlich Geburtsdatum,
Einweisungsdatum, Entlassungsdatum und Todesdatum; Telefon- und Faxnummern;
Email-Adressen, Sozialversicherungsnummer; Nummer der Patientenakte;
Begünstigter
der Krankenkassenleistung; Kontonummern; Attest- oder Lizenznummern,
Fahrzeugidentifizierungen und -seriennummern, einschließlich Fahrzeugkennzeichen;
Vorrichtungskennungen und -seriennummern; Web Universal Ressource
Locators (URLs) und Internetprotokoll(IP)-Adressennummern; biometrische
Kennzeichen, einschließlich
Fingerabdrücke
und Stimmemuster; Photographiebilder des ganzen Gesichts und vergleichbare Bilder;
sonstige eindeutige Identifizierungsnummern, charakteristische Eigenschaften
und Codes, die von dem PBV oder von dem EMA-System zu administrativen
Zwecken zugeteilt wurden, wozu auch eine Patientenidentifikation
(PID) 304 gehört.
Die EMA-Datenbank 302 enthält auch Informationen zu: der
Diagnose oder dem Problem bei einem Patienten; eingenommenen oder
verschriebenen Medikamenten; Beobachtungen, diagnostischen Labortests
und vitalen Zeichen; subjektiven und objektiven Befunden, Beurteilungen,
Anordnungen, Plänen
und Anmerkungen, die von den Versorgern aus dem Gesundheitswesen
dokumentiert wurden. Die EMA-Datenbank 302 umfasst auch
Kontroll-Informationen, die das Datum, die Zeit und Identität von Personen
aufzeichnen, die die Informationen in der Patientenakte erzeugt,
gelesen, aktualisiert o der gelöscht
haben. Die Aufzeichnung in der EMA-Datenbank 302 für jeden
Patienten umfasst auch einen numerischen Schlüssel, der als PID 304 bekannt
ist und verwendet werden kann, um einen einzelnen Patienten eindeutig zu
identifizieren. Die PID 304 wird als Teil des Deidentifikationsprozesses
kodiert, um eine kodierte Patientenidentifikation (EPID, Encoded
Patient Identifier) 308 zu erhalten. Die EPID 308 wird
zusammen mit den deidentifizierten Patientendaten an das Datenlagersystem 104 gesandt.
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Der
Extraktions- oder Wiedergewinnungsprozess wird mittels einer Anwendungssoftware
durchgeführt,
die in dem PBV-System 108 angeordnet ist, und kann im Hintergrund
auf einer periodischen Basis durchgeführt werden (z.B. jede Nacht
um 2 Uhr, jeden Samstag um 2 Uhr nachts). Auf diese Weise ist es
unwahrscheinlicher, dass der Extraktionsprozess die sich auf dem
PBV-System 108 befindliche Software beeinträchtigt.
Der Extraktionsprozess kann auch durch ein Fernsystem (z.B. das
Datenlagersystem 104) ausgelöst werden und kann vollständige oder
inkrementelle Sicherungskopieschemata enthalten. In einer beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die folgenden Identifizierungen
entfernt oder umgewandelt, um deidentifizierte Daten zu schaffen,
die unter der HIPAA-Definition als vollständig deidentifizierte Daten klassifiziert
werden würden:
Name, geographische Unterteilungen, die kleiner sind als ein Staat
bzw. Land, mitsamt einer Straßenadresse,
Stadt, Landkreis, Bezirk, Postleitzahl (bis auf die drei letzten
Ziffern), Daten, die sich direkt auf ein Individuum beziehen (z.B.
Geburtsdatum), Telefon- und Faxnummern, Email-Adressen, Krankenkassenleistungsnummer,
Kontonummer, Attest-/Lizenznummer, Vorrichtungskennung und Seriennummern,
Unified Resource Locators (URLs), Internetprotokoll-(IP)- Adressennummern;
biometrische Identifizierungen; Photographien des ganzen Gesichts
und andere eindeutige Identifizierungsnummern, Charakteristika oder
Codes.
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In
einer alternativen beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden die folgenden Identifizierungen entfernt oder umgewandelt,
um deidentifizierte Daten zu erzeugen, die unter der HIPAA-Definition
als beschränkte
Datensatzinformationen klassifiziert werden würden: direkte Identifizierungen,
wie bspw. Name, Postadresse (außer
Stadt, Staat/Land und Postleitzahl), Sozialversicherungsnummer und
Nummern der medizinischen Akte. In der Implementierung der vorliegenden
Erfindung mit begrenzter Datensatzinformation können einige Identifizierungsinformationen,
wie Datumsangabe der Untersuchung, Dokumentation, Diagnose, Verschreibung
und Labortestergebnisse, verbleiben.
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Eine
neuartige EPID 308 wird jedem Patienten auf der Grundlage
der PID 304, die dem Patienten zugeordnet ist, und eines
von dem PBV eingegebenen Passworts zugeordnet. Die Abbildung oder
Umsetzung einer PID 304 auf eine EPID 308 wird
nicht durchgehend aufrechterhalten. Wie in der in 3 dargestellten beispielhaften
Ausführungsform
gezeigt, wird von dem PBV über
eine Passwortverschlüsselungs-Benutzerschnittstelle 310 auf
dem PBV-Benutzersystem 110 ein Passwortstring bzw. eine
Passwortzeichenkette 312 geliefert. Dieser Passwortstring 312 ist
nur dem PBV bekannt und ist erforderlich, um die EPID 308 in
eine PID 304 zu dekodieren. Der Benutzer an dem PBV-Ort
muss den Passwortstring 312 haben, um die PID 304 zu erhalten,
und dieser Passwortstring 312 muss jedes Mal neu eingegeben
werden, wenn ein Patient deidentifiziert werden soll. Die Passwortverschlüsselungs-Benutzerschnittstelle 310 kann
eine gra phische Benutzerschnittstelle sein. In einer beispielhaften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die vom Benutzer eingegeben Passwortzeichenkette 312 unter
Verwendung eines Twofish-Algorithmus kodiert. Der Twofish-Algorithmus,
wie er in der Technik bekannt ist, ist ein Secret-Key-Block-Cipher-Kryptographie-Algorithmus,
der so entworfen ist, dass er sehr sicher und sehr flexibel ist.
Er verwendet einen einzigen Schlüssel
sowohl für
die Verschlüsselung
als auch für
die Entschlüsselung
und wird häufig
auch als symmetrische Verschlüsselung
bezeichnet. Die Kodierung wird durch eine Patientenidentizierungs-Kodiersoftware 306 durchgeführt, die
in dem PBV-System 108 angeordnet ist. Die Patientenidentifizierungs-Kodiersoftware 306 wendet
außerdem
eine Hash-Funktion (Streuwertfunktion) auf den kodierten Passwortstring
auf, um eine sechzehnstellige Zahl zu erzeugen. Diese sechzehnstellige
Zahl wird numerisch zu der PID 304 addiert, um die EPID 308 zu
erzeugen. Es können
andere Verfahren im Zusammenhang mit einer beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um aus der PID 304 die
EPID 308 zu bilden (z.B. Rivest, Shamir und Adelman, RSA,
Algorithmus basierend auf dem Namen, dem Alter und der Sozialversicherungsnummer
eines Patienten etc.), solange die EPID nur an dem PBV-Ort dekodiert
werden kann.
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4 zeigt
ein Blockschaltbild eines beispielhaften Prozesses zur Reidentifizierung
eines Patienten aus deidentifizierten Patientendaten. Wie zuvor
beschrieben, werden Populations- bzw. Bevölkerungsgruppenberichte von
Risikopatienten erzeugt, indem Anfragen an das Datenlager 210 gerichtet
werden. Deidentifizierte Individuen können in Längsrichtung aufgespürt werden
und als Mitglieder von anonymen Bevölkerungsgruppierungen auf der
Grundlage von kli nischen Auswahlkriterien abgefragt werden. Das
in dem Gruppenbericht 212 enthaltene Abfrageergebnis stellt
eine Liste von EPIDs 308 dar. Die Liste von Patienten-EPIDs 308 in
einem Patientengruppenbericht 212 wird vom PBV-System 108 empfangen.
Die EPIDs 308 werden in die Patientenidentifizierungs-Dekodierungssoftware 402 eingelesen,
die sich auf dem PBV-System befindet, und die originale PID 304 wird
wiederhergestellt oder anderweitig wieder einer Patientenakte in
dem PBV-System 108 zugeordnet. Die PID 304 kann
als ein Schlüssel
verwendet werden, um zusätzliche
Identifizierungsinformationen von der EMA-Datenbank 302 einzusehen.
Angestellte des PBV können
die patientenspezifischen Informationen von der EMA-Datenbank 302 verwenden,
um den Patienten zu beraten und eine Entscheidung über Behandlungsalternativen
zu treffen.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ermöglicht
ambulanten PBVs, Patientendaten an ein Datenlager zu senden, das
Patientendaten von anderen ambulanten PBVs enthält. Auf diese Weise können Patientendaten
analysiert und mit einer größeren Population
von Patienten verglichen werden. Die deidentifizierten Patientendaten
beinhalten eine EPID 308, die hilfreich bei der Erstellung
von longitudinalen Berichten sein kann, in denen mehr als eine Aufzeichnung
bzw. Akte für
einen bestimmten Patienten analysiert wird. Die Wirkungen von bestimmten
Medikamenten und Behandlungen auf Patientengruppen 212 können analysiert
werden und zu einer Verbesserung bei der Verwendung oder Zusammenstellung
der Medikamente und Behandlungen führen. Zusätzlich erlaubt eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dem PBV, Gruppenberichte 212 zu
empfangen, die auf den in dem Datenlager enthaltenen Daten beruhen.
Diese Patientengruppenberichte 212 beinhalten eine EPID 308 für jeden Patienten.
Die EPID 308 kann an dem PBV-Standort, an dem die EPID 308 geschaffen
wurde, dekodiert und dazu benutzt werden, einen bestimmten Patienten
zu identifizieren. Auf diese Weise kann ein PBV in der Lage sein,
unter Berücksichtigung
der in dem Gruppenbericht enthaltenen Informationen dem Patienten
eine verbesserte Behandlung zukommen zu lassen. Diese Fähigkeit,
nützliche
Informationen auf eine Patientenstufe zurück zu liefern, kann auch mehr
PBVs dazu veranlassen, an der Einsendung von Patientendaten an ein
Datenlager teilnehmen. Wenn mehr Daten in dem Datenlager enthalten
sind, können
mehr nützliche
Informationen über
die Auswirkungen und Risiken bestimmter Behandlungen an Dritte,
wie Pharmaunternehmen, Medizingerätehersteller und Ärzte, bereitgestellt
werden, während
die Gefahr einer Offenbarung von einen Patienten identifizierenden
Informationen an Dritte auf ein Minimum reduziert ist. Das kann
zu Verbesserungen bei der Präventionsversorgung
sowie anderen Arten der medizinischen Versorgung führen.
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Wie
vorstehend beschrieben, können
die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung in Form von auf einem Computer implementierten
Prozessen sowie Geräten
zur Ausführung
dieser Prozesse ausgeführt werden.
Ausführungsformen
der Erfindung können
auch in Form eines Computerprogrammcodes implementiert sein, der
Anweisungen enthält,
die in zugänglichen
oder zugreifbaren Medien, wie Disketten, CD-ROMs, Festplatten oder
einem beliebigen anderen computerlesbaren Speichermedium, enthalten
sind, wobei der Computer zu einer Vorrichtung zur Ausführung der
Erfindung wird, wenn der Computerprogrammcode in den Computer geladen
und von diesem ausgeführt
wird. Eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann auch z.B. in Form eines Computerprogrammcodes
ausgeführt
sein, der in einem Speichermedium gespeichert, in einen Computer
geladen und/oder von diesem ausgeführt wird oder über ein Übertragungsmedium, wie
z.B. über
eine elektrische Verdrahtung oder Verkabelung, durch Faseroptik
oder über
elektromagnetische Strahlung, übertragen
wird, wobei der Computer zu einer Vorrichtung zur Ausführung der
Erfindung wird, wenn der Computerprogrammcode in den Computer geladen
und von diesem ausgeführt
wird. Wenn die Computerprogrammcodesegmente auf einem Universalmikroprozessor
implementiert sind, konfigurieren sie den Mikroprozessor so, dass
er spezifische logische Schaltungen bildet.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann der Benutzer die entsprechende Patientenliste zur weiteren Analyse,
Bearbeitung etc. als Anfrage an die EMA schicken, sobald die Patienteninformationen
reidentifiziert worden sind. Eine reidentifizierte Patientenakte
kann modifiziert, verglichen und/oder anderweitig von dem autorisierten
Benutzer bearbeitet und lokal und/oder in einer EMA-Datenbank oder
einer anderen Speichervorrichtung gespeichert werden. Eine modifizierte
Akte kann z.B. vor ihrer Speicherung deidentifiziert werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden EMA-Updates „gezogen", „geschoben" oder in sonstiger Weise
an eine Datenbank, ein Datenlager und/oder eine andere Datenspeichervorrichtung
periodisch (z.B. jede Nacht, jede Woche etc.) übertragen. In bestimmten Ausführungsformen
werden Veränderungen,
die lokal an reidentifizierten Patientenakten vorgenommen wurden,
deidentifiziert und zur Speicherung an das EMA-System und/oder die
Datenbank übertragen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann ein Benutzer nach einer oder mehreren Patientenakten innerhalb
der EMA su chen, indem er einen „Finden"-Dialog oder eine Suchfunktion aktiviert.
Der Benutzer kann z.B. anhand der EPID suchen und eine EPID-Nummer
eingeben oder auswählen,
um eine Suche zu aktivieren. Die entsprechende Patientenaufstellung
kann abgerufen und angezeigt werden. Somit kann ein Patient für einen autorisierten
Gesundheitspflegeversorger, der identifiziert und verifiziert worden
ist, reidentifiziert werden.
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Somit
ermöglichen
die Deidentifizierung und Reidentifizierung, dass kodierte und unkodierte
Daten in physisch getrennten Systemen zusammenarbeiten. Während das
verschlüsselte
System Informationen auf der Patientenstufe hosten/enthalten kann,
die HIPAA konform sind, und Möglichkeiten
bietet, die von dem Standpunkt der Verschlüsselung aus sinnvoll sind (z.B.
Lieferung von Datenansichten für
ein größeres Publikum,
etc), besteht die Notwendigkeit, die Informationen von dem verschlüsselten
System wirksam einzusetzen und die Informationen für diejenigen
Publikumsgruppen zu reidentifizieren, die reell von dem verschlüsselten System
getrennt sind, aber autorisiert sind, Informationen einzusehen,
durch welche ein Patient identifiziert werden kann. Der Prozess
der Reidentifizierung von Patienten ist ein Prozess, der z.B. auf
dem lokalen System stattfindet.
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In
bestimmten Ausführungsformen
erleichtert die Trennung von deidentifizierten und identifizierten
Patientendaten eine breitere Analyse von Patientenpopulationen,
ohne dass dabei der Datenschutz bei dem individuellen Patienten
verletzt wird. Eine populationsbasierte Analyse auf der Grundlage
von Populationen kann sicher durchgeführt werden, während die
Privatsphäre
des Patienten unangetastet bleibt. Die Reidentifizierung kann auf
der lokalen Systemstufe erfolgen, um den Gesundheitspflegeversorger
eines Patienten zu ermöglichen,
eine Diagnose für
den Patienten zu erstellen, ihn zu behandeln und/oder andere Leistungen
für diesen zu
erbringen.
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Somit
wird eine breitere Analyse von Patienteninformationen ermöglicht,
während
gleichzeitig die Privatsphäre
des Patienten respektiert wird. Gemeinschaften von Gesundheitspflegeversorgern
können
Patientenpopulationen in Bezug setzen und vergleichen, ohne die
Privatsphäre
eines Patienten zu verletzen. Gleichzeitig kann ein Patientenversorger
Patienten auf einer lokalen Stufe aus den Patientenpopulationen
reidentifizieren, die von dem verschlüsselten Standort aus gehostet/präsentiert
werden. Reidentifikationsalgorithmen können z.B. lokal auf der Stufe
des Gesundheitsversorgers gespeichert sein. Durch diese physische
Trennung kann das potentielle Risiko reduziert werden, dass andere
Versorger, die deidentifizierte Daten auf einem Portal einsehen,
Informationen sehen, die einen Patienten identifizieren können.
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Bestimmte
Ausführungsformen
ermöglichen
es, Patienteninformationen mit interessierten Dritten zu teilen,
ohne dass dabei die Privatsphäre
des Patienten verletzt wird. In dem weiter gefassten Gesundheitsversorgungsbereich
wird es Anwendungen geben, bei denen Forscher, Regierungsbehörden, Praxisgemeinschaften
Patientenpopulationen studieren wollen, aber wie bisher eingeschränkt sind,
weil kein guter Mechanismus vorhanden ist, um beim Deidentifizieren
und Reidentifizieren von Patienten mit Quellendatenlieferanten zusammenzuarbeiten.
Bestimmte Ausführungsformen
unterstützen
ein derartiges Zusammenwirken. Zum Beispiel können entschlüsselte Informationen
reidentifiziert und dann von einem Patientenversorgungssystem aufgenommen
oder in das Pa tientenversorgungssystem im Rahmen von EMA-Anwendungen
wie Excel, Centricity Physician Office und/oder anderen Anwendungen
importiert werden. Andere Gruppen, wie Forscher und Behörden, können die
verschlüsselten
oder deidentifizierten Daten mit einem geringeren Risiko, die Privatsphäre des Patienten
zu verletzen, einsehen und/oder bearbeiten.
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5 veranschaulicht
ein System 500 zur Patientendatendeidentifikation und -reidentifikation
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das System 500 umfasst einen
oder mehrere Benutzerarbeitsplätze
(Workstations) 510, ein Webportal 520, einen Datenspeicher
bzw. -lager 530 und eine Datenverbindung bzw. einen Datenlink 540.
Das System 500 kann z.B. auch ein Display bzw. eine Anzeige 550 und/oder
einen Datenserver 560 enthalten.
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Die
Komponenten des Systems 500 können allein oder z.B. in Kombination
in Hardware, Firmware und/oder als Befehlssatz in Software implementiert
sein. Bestimmte Ausführungsformen
können
als ein Satz von Befehlen bzw. Anweisungen bereitgestellt werden,
die sich auf einem computerlesbaren Medium, wie einem Datenspeicher,
einer Festplatte, DVD oder CD, befinden und zur Ausführung auf
einem Universalcomputer oder einer anderen Verarbeitungsvorrichtung
bestimmt sind. Bestimmte Komponenten können in verschiedenen Formen
integriert sein und/oder als Software und/oder eine andere Funktionalität auf einer
Rechenvorrichtung, wie einem Computer, bereitgestellt werden. Bei
bestimmten Ausführungsformen
können
eine oder mehrere Komponenten des Systems 500 ausgelassen
werden, um die Reidentifikations- und/oder
Deidentifikationsfunktionen auszuführen und Daten zwischen einem
lokalen Benutzer und einem Datenspeicher zu übermitteln.
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Im
Betrieb kann der Arbeitsplatz 510 Daten über das
Webportal 520 anfordern. Zum Beispiel fordert ein Benutzer
an dem Arbeitsplatz 510 mit dem Patienten im Zusammenhang
stehende Daten über
einen Webbrowser an, der auf das Webportal 520 zugreift.
Das Webportal 520 steht über eine Datenverbindung bzw.
einen Datenlink 540 im Datenaustausch mit dem Datenlager 530.
Zum Beispiel fordert das Webportal 520 die Daten von dem
Datenlager 530, wie z.B. von einem EMA-Datenzentrum, über ein
Netzwerk bspw. das Internet oder ein privates Netzwerk, an. Das
Datenlager 530 liefert die angeforderten Daten über das
Webportal 520 an den Arbeitsplatz 510 zurück. Die
Daten können
z.B. Daten, die nicht gemäß HIPAA
geschützt
sind, deidentifizierte/verschlüsselte
Patientendaten, reidentifizierte Patientendaten und/oder sonstige
Daten umfassen.
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Die
Benutzerworkstation 510 kann mit dem Display 550 in
Verbindung stehen, so dass von dem Datenlager 530 übertragene
Daten angezeigt werden können.
Daten können
auch ausgedruckt und/oder verwendet werden, um z.B. eine Datei zu
generieren. Die Workstation 510 kann auch mit dem Datenserver 560 kommunizieren,
um die Daten und/oder ein sonstiges Update zu übertragen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird ein deidentifizierter Patientenbericht in Reaktion auf eine
Anforderung von dem Arbeitsplatz 510 von dem Datenspeicher 530 über das
Webportal 520 an den Arbeitsplatz 510 übertragen.
Der Arbeitsplatz 510 führt
eine Reidentifizierung der deidentifizierten Patientendaten lokal
an dem Arbeitsplatz 510 durch. Die Reidentifizierung kann
bspw. über
das Nachschlagen einer EPID zur Bestimmung einer zugehörigen PID
oder eine an dere ähnliche
Technik durchgeführt
werden. Die Reidentifikationsfunktionalität kann in einem Dokumentenanzeige-/Dokumentenbearbeitungsprogramm,
wie z.B. Microsoft Excel, Microsoft Word und/oder einer sonstigen
Software, integriert sein. Die Reidentifikationsfunktion kann auf Daten
in einer externen Quelle, wie dem Datenspeicher 530 und/oder
dem Datenserver 560, zugreifen, um die EPID einer passenden
PID zuzuordnen. In bestimmten Ausführungsformen wird die EPID
durch die PID und/oder eine andere Patientenidentifizierungsinformation
(z.B. den Patientennamen) in einem Dokument an dem Arbeitsplatz 510 ersetzt.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann der Arbeitsplatz 510 zuerst z.B. ein Zugangsprivileg
oder ein Zugangsrecht über
den Server 560 authentisieren, bevor die Patientendaten
reidentifiziert werden. Der Arbeitsplatz 510 kann z.B.
auch Patienten- und/oder Versorgerattribute über den Server 560 und/oder
den Datenspeicher 530 überprüfen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
können
Informationen in medizinischen Berichten und/oder anderen Dokumenten
verarbeitet werden, um die Informationen gemäß einem bestimmten Lexikon
und/oder einer Grammatik zu normieren oder „scrubben" („schruppen"). Zum Beispiel kann
eine medizinische Berichttabelle, wie eine medizinische Logician® – Datentabelle,
ein oder mehrere Beobachtungswerte von einem untersuchenden Arzt
oder einem anderen medizinischen Fachmann enthalten. Das Feld des
Beobachtungswertes (z.B. „beo" oder „beowert") kann z.B. ein Feld
mit einem freien Format sein. Somit können verschiedene Ärzte verschiedene
Sprachen wählen,
um sich auf denselben Zustand zu beziehen. Zum Beispiel kann ein
Arzt auf einen Herzschlag Bezug nehmen, während ein anderer einen akuten
myokardialen Infarkt bezeich nen kann. Begriffe können „geschruppt" oder lexikalisch
bzw. grammatikalisch analysiert und mit einem numerischen Wert und/oder
einem „Standardbegriff" für ein Lexikon/eine
Grammatik in Verbindung gesetzt werden.
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Zum
Beispiel können
die Informationen in einer elektronischen medizinischen Aufzeichnung
bzw. Akte oder einem anderen Dokument vor der Speicherung in einem
Datenlager oder einer anderen Datensammlung durch ein Datenverarbeitungssystem
verarbeitet werden. Die Informationen können auf der Grundlage von
einer oder mehreren Regeln z.B. an eine Tabelle oder eine andere
Liste von akzeptierten Begriffen/Werten angepasst werden. Auf der
Grundlage der Anpassung kann die Information durch den akzeptierten
Begriff und/oder Wert aus der Liste ersetzt werden. Bei dem obigen
Beispiel würde,
wenn der akzeptierte Begriff „akutes
MI" ist, die Verwendung
von „Herzschlag" durch einen Arzt
in „akutes
MI" umgewandelt
oder normiert werden, und die Verwendung von „akuter myokardischer Infarkt" durch einer Arzt
würde ebenfalls
in „akuter
MI" umgewandelt
werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden bestimmte identifizierte Patientendaten extrahiert und zentral
in einem großen
Datenlager gespeichert. Während
der Speicherung können
die Daten gescrubbt und normiert werden, indem die Begriffe auf
ein allgemeines Vokabular und/oder einen Satz von Regeln abgebildet werden.
Wenn z.B. eine Akte auf MI Bezug nimmt und eine andere Akte sich
auf einen myokardialen Infarkt bezieht, werden beide zentral in
der Datenbank als myokardialer Infarkt kodiert. So kann eine Durchsuchung von
Aufzeichnungen in der Datenbank auf der Grundlage des gemeinsamen
Vokabulars durchgeführt
werden.
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Ein
Benutzer kann eine Suche durchführen,
indem er einen oder mehrere Begriffe oder Kriterien für die Suche
verwendet. Zum Beispiel kann ein Benutzer einen Pool von Patienten
anfordern, die über
55 Jahre alt sind, eine Vorgeschichte mit akutem myokardialen Infarkt
innerhalb der letzten 2 Jahre haben, bestimme Enzymwert aufweisen
und im Mittleren Westen leben. Die Begriffe und/oder Kriterien können z.B.
bereits in der Datenbank kodifiziert sein und/oder können beim
Eingeben der Suchbegriffe durch den Benutzer kodifiziert/normiert
werden. In bestimmten Ausführungsformen
kann ein Benutzer einen oder mehrere kodifizierte Begriffe aus einem
Menü oder
einer sonstigen Auflistung auswählen
und einen oder mehrere vorbestimmte Algorithmen auswählen, um
nach Patienten zu suchen, auf die der ausgewählte Begriff bzw. die ausgewählten Begriffe
zutreffen. In bestimmten Ausführungsformen
kann ein Benutzer z.B. einen oder mehrere zusätzliche Begriffe kodifizieren
und/oder weitere Regeln/Suchalgorithmen dynamisch erzeugen. In bestimmten
Ausführungsformen
passt ein Suchsystem die Suchanfrage eines Benutzers an, indem es
die in der Suchanfrage benutzte Sprache gemäß einem Standardvokabular oder
einem Satz von erlaubten Begriffen kodifiziert. Eine Suche mit mehreren
Kriterien kann ablaufen, indem die mehreren Kriterien aufeinander
folgend angewendet werden, um den Pool von Kandidaten einzugrenzen.
Die Suchbegriffe können
bspw. an elektronische medizinische Aufzeichnungen und/oder sonstige
Eingaben in einem Datenlager und/oder einer andere Datenbank angepasst
werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
können
elektronische medizinische Aufzeichnungsdaten zentralisiert und
kodifiziert werden. In bestimmten Ausführungsformen können elektronische
medizinische Aufzeichnungsdaten verteilt und/oder entkodiert werden.
In bestimmten Ausführungsformen
können
elektronische medizinische Aufzeichnungsdaten in verschiedenen Systemen
unterschiedlich kodifiziert sein. Zum Beispiel kann ein lokales
Vokabular sich von einem zentralisierten Vokabular unterscheiden,
und/oder verschiedene lokale EMA-Systeme können verschiedene lokale Vokabularien
haben. In bestimmten Ausführungsformen
kann eine Zuordnung zwischen mehreren Kodifizierungen vorhanden
sein, um eine Umwandlung und Suche innerhalb verschiedener Kodifizierungsschemata
zu ermöglichen.
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Die
von einem Benutzer verwendeten Begriffe oder vorgenommene Eingaben
können
gemäß einem diagnostischen
Code, wie z.B. einem Code ICD-9 (International Classification of
Diseases, neunte Version), ICD-10-Code oder CPT-Code (Current Procedure
Terminology) kodifiziert werden. Alternativ und/oder zusätzlich können Begriffe
gemäß einer
eigenen Terminologie oder einem eigenen Kodierungsschema kodiert
werden. Zum Beispiel kann ein Industriestandardbegriff, wie bspw. „akuter
Schmerz in der oberen rechten Extremität" als „akuter Schmerz im rechten
Oberarm" klassifiziert
werden. Bestimmte Begriffe können
durch allgemein verwendete Begriffe und/oder Begriffe, die z.B.
für eine
spezifische Umgebung oder Anwendung angebracht sind, klassifiziert
oder ersetzt werden. In bestimmten Ausführungsformen kann ein Benutzer
einen Begriff auswählen,
wobei eine Mastervokabulartabelle relevante Begriffe zur Benutzung
bei der Suche liefert. In bestimmten Ausführungsformen können eine
oder mehrere Kategorien z.B. auf der Grundlage eines klinischen Zustandes
oder einer Krankheitskategorie durchsucht werden.
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Wenn
ein Benutzer zum Beispiel nach einem „CV" (kardiovaskulären) Thema bzw. Problem suchen möchte, kann
der Be nutzer eine Anzahl von CV-Bedingungen aus einer CV-Liste auswählen. Zum
Beispiel können
bei einer Suchschnittstelle klinische Bedingungen aufgelistet sein,
wie z.B. eine Person, die einen Herzinfarkt mit Komplikationen infolge
Diabetes hatte, und die Schnittstelle kann diagnostische Codes aufweisen,
die zur Auswahl für
eine Suche gelistet sind. Ein Benutzer kann dann anhand entweder
der klinischen Bedingungen und/oder der Codes suchen, indem er die
Bedingungen/Codes von einer flachen oder abgestuften Liste oder
einem Menü auswählt und/oder
indem er die Bedingungen/Codes manuell eingibt, um die klinischen
Bedingungen und/oder andere Kriterien auszuwählen, die verwendet werden
sollen, um auf die Datenbank und die Suche angewendet zu werden.
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Gemäß einem
der obigen Beispiele wählt
ein Benutzer die folgenden Kriterien für die Suche aus: Alter über 55 Jahren,
akuter myokardialer Infarkt, innerhalb eines Zeitrahmens von 2 Jahren,
ein bestimmter spezifischer Enzymwert oder -wertebereich und eine
geographische Lage im „Mittleren
Westen". Eine Suche
würde diejenigen
Patienten in der Datenbank identifizieren, die über 55 Jahre alt sind. Die
Suche würde
diese Gruppe eingrenzen, indem diejenigen Patienten in der Gruppe
der über
55-Jährigen
identifiziert werden, die innerhalb der letzten zwei Jahre einen
akuten myokardialen Infarkt hatten. Zusätzlich würde bei der Suche die Patientengruppe
weiter eingeengt werden, indem die über 55 Jahre alten Patienten
mit einem akuten myokardialen Infarkt in den letzten zwei Jahren
isoliert werden, die im Mittleren Westen wohnen. Das Resultat ist
z.B. ein Pool von potentiellen Teilnehmern an einer Studie, die
die von einem Benutzer bereitgestellten Kriterien erfüllen. Die
Studienteilnehmer können
beispielsweise klinische Studienobjekte (z.B. Patienten) und/oder
Forscher für
eine klinische Studie (z.B. Ärzte
und/oder sonstige Fachleute) umfassen.
-
6 veranschaulicht
ein Flussdiagramm für
ein Verfahren 600 zur Generierung eines Teilnehmerpools
aus elektronischen medizinischen Aufzeichnungen gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. In Schritt 610 werden ein oder
mehrere Suchkriterien eingegeben. Zum Beispiel kann ein Benutzer, wie
bspw. ein Arzt oder ein Pharmaforscher, manuell einen oder mehrere
Suchbegriffe/-kriterien eingeben. Ein Benutzer kann z.B. gemäß einer
oder mehreren vorgegebenen Vokabularien und/oder Codesätzen Kriterien manuell
eingeben und/oder auswählen.
Alternativ und/oder zusätzlich
kann ein Benutzer Suchkriterien eingeben, die dann z.B. in Übereinstimmung
mit einem Vokabular normalisiert oder kodiert werden. In bestimmten Ausführungsformen
können
Suchkriterien aus einem ein- oder mehrstufigen Menü und/oder
einer anderen Auflistung anstatt und/oder zusätzlich zu der manuellen Eingabe
durch den Benutzer ausgewählt
werden.
-
In
Schritt 620 wird eine Suchanfrage für eine elektronische medizinische
Aufzeichnungsdatenbank oder einen anderen Datenspeicher kompiliert.
Zum Beispiel werden mehrere Suchkriterien/Begriffe, die vom Benutzer
eingegeben und/oder anderweitig ausgewählt wurden, in Form einer Anforderung
oder Anfrage für den
elektronischen medizinischen Aktenspeicher organisiert. In bestimmten
Ausführungsformen
kann die Kompilierung oder Organisation einer Suchanfrage z.B. ein
Normierung oder Kodifizierung von Suchkriterien gemäß einem
bestimmten Standardvokabular oder einem bewährten Vokabular oder einer
Begriffsliste umfassen.
-
In
Schritt 630 wird eine Suche ausgeführt, um jedes der Suchkriterien
in den elektronischen medizinischen Aufzeichnungsdaten zu identifizieren.
Zum Beispiel kann ein Pool von potentiellen Teilnehmern an einer Studie
aus einer Datenbank, einem Datenlager und/oder einem sonstigen Datenspeicher
für elektronische
medizinische Aufzeichnungsdaten auf der Grundlage der Suchkriterien
identifiziert werden. Jedes der Suchkriterien kann den Pool weiter
eingrenzen, um zu einer gewünschten
Gruppe von Teilnehmern zu gelangen.
-
In
Schritt 640 werden die Suchergebnisse präsentiert.
Die Suchergebnisse können,
wie oben beschrieben, deidentifiziert und/oder reidentifiziert sein.
Die Suchergebnisse können
ein unterschiedliches Maß an
Information enthalten. Die Suchergebnisse können z.B. weiter verfeinert
und/oder mit einer Priorität
belegt werden. In bestimmten Ausführungsformen können die
Suchergebnisse zu einer anderen Anwendung, wie z.B. einer Benachrichtigungsanwendung,
geroutet und/oder übertragen
werden. Die Suchergebnisse können z.B.
angezeigt, formatiert, ausgedruckt, elektronisch versendet, über ein
Fax und/oder eine andere Übertragungs-
oder Speichervorrichtung übertragen
werden.
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Ein
oder mehrere der Schritte des Verfahrens 600 können eigenständig oder
kombiniert z.B. in Hardware, Firmware und/oder als ein Satz von
Instruktionen in Software implementiert werden. Bestimmte Ausführungsformen
können
in Form eines Satzes von Instruktionen bereitgestellt werden, die
sich auf einem computerlesbaren Medium, wie bspw. einem Datenspeicher,
einer Festplatte, einer DVD oder einer CD, zur Ausführung auf
einem Universalcomputer oder einer anderen Verarbeitungsvorrichtung
befinden.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
ein oder mehrere dieser Schritte ausgelassen und/oder in einer anderen
als der gelisteten Reihenfolge ausgeführt werden. Zum Beispiel können bei
bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung einige Schritte nicht ausgeführt werden.
In einem anderen Beispiel können
bestimmte Schritte in einer anderen zeitlichen Reihenfolge als der oben
aufgelisteten ausgeführt
werden, wozu auch eine gleichzeitige Ausführung gehört.
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7 veranschaulicht
ein Suchsystem 700 für
elektronische medizinische Aufzeichnungen, das gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet wird. Das System 700 umfasst
eine Benutzerschnittstelle 710, eine Datenbank 720 und
ein Vokabular 730. Ähnlich
zu den oben beschriebenen Ausführungsformen
kann ein Benutzer auf die Benutzerschnittstelle 710 zugreifen,
um eine Suche zur Identifizierung eines potenziellen Pools von Teilnehmern
durchzuführen.
In bestimmten Ausführungsformen
kann das System 700 z.B. zu dem/den oben in Bezug auf 1 und 5 beschriebenen
System(en) ähnlich
gestaltet sein.
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Der
Benutzer kann z.B. einen oder mehrere Begriffe eingeben und/oder
einen oder mehrere Begriffe aus einem Menü oder einer einfach oder mehrfach
abgestuften Liste (bzw. Listen) auswählen. Der Begriff (bzw. die
Begriffe) kann/können
gemäß einem
oder mehreren vorgegebenen und/oder standardmäßigen Vokabularien, Lexika,
Grammatiken, Codes etc., wie z.B. dem Vokabular 730, ausgewählt und/oder
eingegeben werden. Alternativ kann der Begriff (bzw. können die
Begriffe) ohne Rücksicht
auf ein bestimmtes Vokabular, ein bestimmtes Lexikon, eine bestimmte
Grammatik und/oder einen bestimmten Code ausgewählt und/oder eingegeben und dann
normiert und/oder anderweitig gemäß einem Vokabular, Lexikon,
einer Grammatik, einem Code und/oder einer Begriffsliste umgewandelt
werden. In bestimmten Ausführungsformen
kann ein Begriff (bzw. können
Begriffe) und/oder sonstige Kriterien eingegeben und für eine Suche
ohne Normierung oder sonstigen Umwandlung angewendet werden.
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Es
kann ein Begriff (oder können
mehrere Begriffe) aus dem Vokabular 730 und/oder andere
Suchbegriffe/-kriterien verwendet werden, um eine Datenbank 720 und/oder
einen anderen Datenspeicher abzufragen, der elektronische medizinische
Patienteninformationen enthält.
Wie oben beschrieben, können
ein oder mehrere Begriffe/Kriterien verwendet werden, um Patienten
in der Datenbank 720 zu identifizieren, die die Kriterien
erfüllen
und/oder die Begriffe enthalten. Zum Beispiel kann ein Datenbanksuchalgorithmus,
eine spezifische maßgeschneiderte
Suchroutine und/oder eine sonstige Suche in Bezug auf die Datenbank 720 ausgeführt werden,
um relevante Patientendaten zu identifizieren. Eine Suche kann eine
iterative Suche sein, bei der jedes der gewünschten Kriterien nacheinander
angewendet wird, bis ein gewünschter
Pool von potentiellen Teilnehmern identifiziert ist. Die Suchergebnisse
können
dann über
die Benutzerschnittstelle 710 zur Verwendung durch den
Benutzer ausgegeben werden.
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Die
Komponenten des Systems 700 können bspw. allein oder z.B.
in Kombination in Hardware, Firmware und/oder als Befehlssatz in
Software implementiert werden. Bestimmte Ausführungsformen können als ein
Satz von Befehlen geliefert werden, die sich auf einem computerlesbaren
Medium wie einem Datenspeicher, einer Festplatte, DVD oder CD, befinden
und zur Ausführung
auf einem Mehrzweckcomputer oder einer anderen Verarbeitungsvorrichtung
bestimmt sind. Be stimmte Komponenten können in verschiedenen Formen integriert
werden und/oder als Software und/oder eine andere Funktionalität auf einer
Rechenvorrichtung, wie bspw. einem Computer, bereitgestellt werden.
Bei bestimmten Ausführungsformen
können
eine oder mehrere Komponenten des Systems 700 ausgelassen
werden, um einen Pool von potentiellen Kandidaten für ein klinische
Studie oder einen klinischen Versuch zu identifizieren.
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Somit
können
in bestimmten Ausführungsformen
lokale und/oder zentralisierte elektronische medizinische Aufzeichnungsdaten
benutzt werden, um Teilnehmer für
eine oder mehrere klinische Studien zu identifizieren. In bestimmten
Ausführungsformen
kann eine Sammlung von kodifizierten elektronischen medizinischen
Patientenaufzeichnungen bzw. -akten durchsucht werden, um Teilnehmer
für eine
klinische Studie zu identifizieren. Eine Benutzerschnittstelle ermöglicht einem
Endnutzer, eine Liste von leicht zu interpretierenden klinischen
Bedingungen einzugeben. Die verwendeten Begriffe und Bedingungen
können
in einer Datenbank mit kodifizierten Begriffen in den elektronischen
medizinischen Patientenaufzeichnungen verknüpft oder diesen zugeordnet
werden. Wenn eine Suche initiiert wird, werden die Aufzeichnungen
bzw. Akten auf der Grundlage der klinischen Bedingung nach einer
größten Häufigkeit
durchsucht. Sobald ein anfänglicher
Pool von potentiellen Teilnehmern identifiziert ist, wird die klinische
Bedingung mit der nächst
größeren Häufigkeit
(auf der Grundlage einer regulären
Grundbeurteilung der Inzidenz klinischer Bedingungen) verwendet,
um den anfänglichen
Pool einzugrenzen. Eine Eingrenzungsüberprüfung kann solange fortgeführt werden,
bis alle Bedingungen erfüllt
sind und ein Pool von potentiellen Teilnehmern an einer Studie identifiziert
worden ist.
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Bestimmte
Ausführungsformen
berücksichtigen
eine relative Auswirkung jeder Bedingung in dem Studienprotokoll
auf die resultierende Gesamtzahl von Patienten, wenn diese auf eine
Sammlung von kodierten elektronischen medizinischen Patientenakten
angewendet wird. Die Benutzerschnittstelle erlaubt es dem Endnutzer,
eine Liste von leicht interpretierbaren klinischen Bedingungen einzugeben,
wobei die verwendeten Begriffe in der Datenbank mit kodifizierten
Begriffen in den elektronischen medizinischen Patientenakten verbunden
sind. Wenn die Suche abgeschlossen ist, beschreibt die Anwendung
jede klinische Bedingung oder jeden Studienparameter und das dazugehörige Patientenergebnis.
Die Anwendung kann es dem Endnutzer ermöglichen, Studienparameter auszuwählen oder
zu verwerfen, die eine hohe Korrelation mit einer größeren resultierenden
Anzahl von Patienten aufweisen. Die Anwendung erlaubt es dem Endnutzer
auch, jedem Studienparameter je nach relativer Wichtigkeit einen
Platz in einer Rangfolge zuzuweisen und dann eine Verfeinerungsfunktion
durchzuführen,
bei der der Algorithmus die höchste
resultierende Gesamtzahl von Patienten für die Studie hervorbringt,
wobei er dazu beiträgt,
Studienparameter, die für
den Nutzer von größter Wichtigkeit sind,
zu maximieren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
wirkt ein Benachrichtigungssystem auf elektronische medizinische Aufzeichnungssysteme
ein, so dass potentielle Forscher auf relevante klinische Studien
aufmerksam gemacht werden, wobei es eine Option gibt, der Studie
elektronisch „beizutreten" oder sie elektronisch
weiterzuverfolgen, und wobei das Benachrichtigungssystem Patienten
automatisch reidentifizieren kann, die zuvor durch einen verschlüsselten
Identifikator (eine Nummer, die jedem Patienten zugeteilt wird)
deidentifiziert worden sind, und diese Patienten im Folgenden von
relevanten klinischen Studien mit Hilfe einer ähnlichen „Beitritts"-Funktionalität, wie sie oben beschrieben
ist, in Kenntnis setzen kann. Das System durchsucht Datenbanken,
die sehr detaillierte Daten über
potentielle Studienforscher und -teilnehmer enthalten, und benachrichtigt
automatisch jede Gruppe durch die elektronische medizinische Akte über eingehende
elektronische Kommunikationsprotokolle. Dadurch führt das
System die Identifizierung von potentiellen Studienforschern und
-teilnehmern gegenüber
althergebrachten Verfahren mit großer Effizienz durch, und zwar
aufgrund der hohen Spezifizierbarkeit der Suchmöglichkeiten, derzufolge nur
Forscher und Teilnehmer kontaktiert werden, die für die Studie relevant
sind, und die jedem ermöglicht,
sofort „beizutreten" (sich der Studie
anzuschließen)
oder über
das Internet oder ein anderes elektronisches Kommunikationsnetzwerk
zusätzliche
Informationen anzufordern.
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Somit
identifizieren bestimmte Ausführungsformen
potentielle Studienteilnehmer im Vergleich zu anderen Verfahren
bei reduziertem Zeitaufwand, reduzierten Kosten und/oder höherer Qualität. Bei bestimmten Ausführungsformen
werden kodifizierte elektronische medizinische Patientenakten bzw.
-aufzeichnungen verwendet, um potenzielle Teilnehmer an einer Studie
zu identifizieren. Bei bestimmten Ausführungsformen werden kodifizierte
elektronische medizinische Patientenakten verwendet, um klinische
Studienprotokolle zu verfeinern, um das Patientenergebnis bzw. die
resultierende Anzahl der Patienten sowie die Qualitäten eines
Studienteilnehmers zu verbessern. Bestimmte Ausführungsformen tragen dazu bei,
die Kosten und die Zeit zu reduzieren, die zur Anwerbung von Forschern
und Teilnehmern aufgewendet werden, und erleichtern die Anmeldung
von Teilnehmern mit Hilfe einer elektronischen Benachrichtigung über eine
elektronische medizinische Akte und der damit verbundenen „Beitritts"-Funktion. Ferner
wird keine Zeit mit potentiellen Teilnehmern vergeudet, die für das Studienprotokoll
(Hintergrund des Forschers und/oder des Patienten) nicht wirklich
passend sind. In bestimmten Ausführungsformen
werden kodifizierte elektronische medizinische Patientenakten verwendet,
um die Benachrichtigung und die Anwerbung bei klinischen Studien
zu verbessern, um die für
ungeeignete Teilnehmer aufgewendete Zeit zu reduzieren und den Teilnehmern
zu ermöglichen,
sich über
eine elektronische „Beitritts"-Funktion sofort
anzuschließen.
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Obwohl
die Erfindung in Bezug auf beispielhafte Ausführungsformen beschrieben wurde,
ist es für
einen Fachmann ohne weiteres verständlich, dass verschiedene Änderungen
vorgenommen werden und die Elemente der Ausführungsformen durch Äquivalente
ersetzt werden können,
ohne dass von dem Schutzumfang der Erfindung abgewichen wird. Zusätzlich können viele
Modifikationen vorgenommen werden, um eine bestimmte Situation oder
ein bestimmtes Material an die Lehre dieser Erfindung anzupassen,
ohne ihren wesentlichen Rahmen zu berühren. Daher ist vorgesehen,
dass die Erfindung nicht auf die spezielle Ausführungsform beschränkt sein
soll, die als die beste in Betracht gezogene Ausführungsform
beschrieben ist, sondern dass die Erfindung alle Ausführungsformen
umfassen soll, die in den Schutzumfang der beigefügten Patentansprüche fallen.
Ferner bezeichnen die verwendeten Begriffe erste/erster, zweite/zweiter
etc. nicht eine Reihenfolge oder Wichtigkeit; vielmehr werden die
Begriffe erste/erster, zweite/zweiter etc. verwendet, um Elemente
voneinander zu unterscheiden.
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Bestimmte
Ausführungsformen
ergeben Systeme
700 und Verfahren
600 zur Durchsuchung
elektronischer medizinischer Daten, um einen Pool potentieller Studienteilnehmer
zu identifizieren. Bestimmte Ausführungsformen ergeben ein Verfahren
600,
das die Schritte enthält:
Empfang mehrerer Suchkriterien
610,
620, Ausführung einer
Durchsuchung elektronischer medizinischer Daten auf der Grundlage
jedes der mehreren Suchkriterien, um einen Pool potentieller Studienteilnehmer
zu erzeugen
630, und Ausgabe des Pools potentieller Studienteilnehmer
640.
In bestimmten Ausführungsformen
kann das Verfahren
600 ferner eine Normierung der mehreren
Suchkriterien gemäß wenigstens
einem Vokabular
730 enthalten. In bestimmten Ausführungsformen
kann das Verfahren
600 einem Benutzer ermöglichen,
die mehreren Suchkriterien aus einer Liste zulässiger Kriterien auszuwählen. BEZUGSZEICHENLISTE