-
Elektrisch arbeitendes Thermometer Bei der Erfindung handelt es sich
um ein elektrisch arbeitendes Thermometer, das für Temperaturmessungen sowohl unterhalb
als auch oberhalb der Zündgruppentemperatur eines explosiblen Gas- oder Flüssigkeitsgemisches,
dessen Temperatur gemessen werden soll, geeignet ist.
-
Es sind verschiedene Schutzmaßnahmen bekannt, um mittels elektrisch
arbeitender Thermometer die Temperatur eines explosiblen Gas- oder Flüssigkeitsgemisches
zu messen. Im Normalfall liegt die zu messende Temperatur unterhalb der Zündgruppentemperatur
des betreffenden explosiblen Gemisches. Als Schutzmaßnahme ist es üblich, in solchen
Fällen einen eigensicheren Stromkreis zu benutzen. Die Energie des Stromkreises
liegt dabei unterhalb der Mindestzündenergie des explosiblen Gas- oder Flüssigkeitsgemisches.
Der eigensichere Stromkreis als Schutzmaßnahme ist aber in vielen Fällen nicht anwendbar,
und zwar dann nicht, wenn die zu messende Temperatur oberhalb der Zündgruppentemperatur
des explosiblen Das oder Flüssigkeitsgemisches liegt.
-
Es sind elektrisch arbeitende Thermometer bekannt, bei denen der
innerhalb des Einsatzrohres angeordnete Temperaturfühler (Meßeinsatz) in ein druckfestes
Schutzrohr eingesteckt ist. Druckfeste, elektrisch arbeitende Thermometer wurden
bisher praktisch nicht benutzt, da sie zu aufwendig erschienen und zu viele Schwierigkeiten
befürchtet wurden.
-
Für Temperaturmessungen oberhalb der Zündgruppentemperatur eines explosiblen
Gas- oder Flüssigkeitsgemisches griff man auf andere Schutzmaßnahmen zurück, wie
beispielsweise die Fremdbelüftung oder Ölkapselung.
-
Andere bekannte elektrisch arbeitende Thermometer eigneten sich ebenfalls
nicht zur Temperaturmessung in einem explosiblen Gas- oder Flüssigkeitsgemisch oberhalb
der Zündgruppentemperatur dieses Gemisches. Es handelt sich dabei um kompakte Widerstandsthermometeranordnungen
mit mittels eines Isolationsstückes abgekapselten Einsatzrohren, die die Aufgabe
der Erhöhung der Temperaturempfindlichkeit und der dauernden Betriebssicherheit
des Thermometers lösen oder um die zweckmäßige Kühlung eines oder mehrerer um ein
Thermoelement angeordneter Schutzschirme, wobei die Meßanordnung zur Temperaturmessung
von Verbrennungsgasen bei offenen Feuerräumen verwendet wird.
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisch arbeitendes Thermometer,
das für Temperaturmessungen sowohl unterhalb als auch oberhalb der Zündgruppentemperatur
eines explosiblen Gas- oder Flüssigkeitsgemisches geeignet ist. Das Thermometer
soll möglichst einfach in seinem Aufbau sein, und es soll verhindert werden, daß
eine im Innern des Thermometers stattfindende Explosion auf das explosible Gemisch
übertragen wird. Eine Explosion des Gemisches hätte in vielen Fällen katastrophale
Folgen.
-
Diese Aufgabe wird bei einem elektrisch arbeitenden Thermometer für
explosionsgefährdete Räume mit einem einseitig mit einem durchbohrten Isolationsstück
abgekapselten Meßeinsatz und einem Anschlußkopf erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das in an sich bekannter Weise mit einem druckfesten Schutzrohr umhüllte Einsatzrohr
des Meßeinsatzes an seinem einen Ende druckfest und vakuumdicht abgekapselt und
an seinem anderen Ende mit einer oder mehreren Öffnungen versehen ist.
-
Die druckfeste und vakuumdichte Abkapselung des einen Endes des Einsatzrohres
bewirkt, daß eine im Raum zwischen Schutzrohr und Einsatzrohr oder im Meßraum selbst
stattfindende Explosion sich nicht zum Anschlußkopf hin ausbreiten kann. Die Öffnungen
am entgegengesetzten Ende des Einsatzrohres bewirken einen Druckausgleich zwischen
Meßraum und dem Raum zwischen Einsatzrohr und Schutzrohr.
-
Durch beide Maßnahmen sowie die Anordnung des Einsatzrohres in einem
druckfesten Schutzrohr ist gewährleistet, daß eine Explosion innerhalb des vom Schutzrohr
umschlossenen Raumes sich nicht nach außen, also in das explosible Gas- oder Flüssigkeitsgemisch
ausbreiten kann. Die Explosion bleibt also nur auf den vom Schutzrohr umhüllten
Raum beschränkt. Es kann somit keine Zündung des explosiblen Gas- oder Flüssigkeitsgemisches
erfolgen. Es wird somit kein Schutz für die Einzelmerkmale in Verbindung mit irgendeinem
Thermometer, sondern für alle Merkmale gemeinsam in Verbindung mit der
im
Oberbegriff gekennzeichneten Art von Thermometern in Anspruch genommen.
-
Als Isolationsstücke haben sich besonders Durchführungsstücke aus
Glas bewährt. Sie halten eine erhebiiche I : sruckbeanspruchung aus, beispielsweise
von 400 atü Wasserdruck. Die Durchbohrungen können in dem Isolationsstück relativ
eng nebeneinanderliegen. Zur Einhaltung der Kriechwege am Klemmsockel werden die
Zuleitungen zum Temperaturfühler dann in einem Kunstharz eingebettet. Am anderen
Ende, das dem mit dem Isolationsstück abgekapselten Ende des Einsatzrohres gegenüberliegt,
ist das Einsatzrohr mit einer oder mehreren Öffnungen, beispielsweise einer Durchbohrung,
versehen. Dadurch wird erreicht, daß im Meßraum und dem Raum zwischen Schutzrohr
und Einsatzrohr der gleiche Druck herrscht und ein Druckausgleich zwischen den Räumen
stattfinden kann. Die Wandstärke des Einsatzrohres kann auf Grund dessen relativ
dünn bemessen werden, ohne befürchten zu müssen, daß es infolge einer Explosion
in einem der vorgenannten Räume deformiert würde.
-
Die Erfindung wird an Hand einer Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert.
-
Das Einsatzrohr 1, das den Temperaturfühler enthält - im Ausführungsbeispiel
ist ein temperaturempfindlicher Widerstand eingezeichnet -, ist von einem druckfesten
Schutzrohr 2 umschlossen. Das Schutzrohr 2 ist über einen Schraubstutzen 3 mit dem
Halsrohr 4 des Anschlußkopfes 5 verbunden. Die Zuleitungen 6 zum Temperaturfühler
sind durch das Isolationsstück 7, das das Einsatzrohr 1 an einem Ende druckfest
und vakuumdicht abschließt, an den Klemmsockel 8 geführt. Die Durchbohrungen des
Isolationstückes 7 liegen vorzugsweise dicht nebeneinander. Zur Einhaltung der Kriechwege
am Klemmsockel 8 sind die Zuleitungen 6 in Kunstharz 9 eingebettet. Das Einsatzrohr
1 ist ferner mit einer oder mehreren Öffnungen 10 versehen, wodurch ein Druckausgleich
zwischen dem Meßraum 11 und dem Raum 12, zwischen Schutzrohr 2 und Einsatzrohr 1
gewährleistet ist. Das Schutzrohr 2, das mit dem Anschlußkopf 5 verbunden ist, liegt
zweckmäßigerweise auf Erdpotential.
-
Es ist selbstverständlich, daß als Temperaturfühler an Stelle des
temperaturempfindlichen Widerstandes auch ein Thermoelement verwendet werden kann.
-
Das erfindungsgemäße Thermometer für explosionsgefährdete Räume ist
sehr einfach in seinem Aufbau gehalten. Es weicht in seiner Ausführung von den üblichen
elektrisch arbeitenden Thermometern nur relativ wenig ab, besitzt aber den wesentlichen
Vorteil, daß es zur Messung von Temperaturen eines explosiblen Gas- oder Flüssigkeitsgemisches
sowohl unterhalb als auch oberhalb der Zündgruppentemperatur des Gemisches verwendet
werden kann, ohne daß hierbei praktisch eine Explosion in den Meßräumen entstehen
kann.