DE1118499B - Verfahren und Einrichtung zur Pruefung von Raketentriebwerken - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Pruefung von Raketentriebwerken

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DE1118499B
DE1118499B DEL32610A DEL0032610A DE1118499B DE 1118499 B DE1118499 B DE 1118499B DE L32610 A DEL32610 A DE L32610A DE L0032610 A DEL0032610 A DE L0032610A DE 1118499 B DE1118499 B DE 1118499B
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condensation
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DEL32610A
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Milo P Hnilicka
Paul W Patton
Arthur G Walsh
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Leybold Hochvakuum Anlagen GmbH
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    • F02KJET-PROPULSION PLANTS
    • F02K9/00Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof
    • F02K9/96Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof characterised by specially adapted arrangements for testing or measuring

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Description

  • Verfahren und Einrichtung zur Prüfung von Raketentriebwerken Es ist bereits ein Verfahren zur Prüfung von Raketentriebwerken unter vermindertem Druck bekannt, bei dem die in eine entsprechend der Prüfbedingung evakuierte Prüfkammer eingebauten Triebwerke Verbrennungsprodukte mit hoher Geschwindigkeit in diese Kammer ausstoßen, wobei die Verbrennungsprodukte durch Evakuierungseinrichtungen aus dieser entfernt werden.
  • Es ist ferner bekannt, als derartige Evakuierungseinrichtungen Dampfstrahlsauger zu verwenden und die zur Erzeugung ihrer Dampfstrahlen benötigte Wärme den in die Prüfkammer ausgestoßenen Verbrennungsprodukten in einem Wärmeaustauscher zu entziehen.
  • Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, eine Prüfeinrichtung anzugeben, die eine Prüfung eines Raketentriebwerkes unter Bedingungen erlaubt, die den in Höhen im Bereich von etwa 120 bis 250 km herrschenden Bedingungen entsprechen.
  • Ferner soll durch die Erfindung eine Prüfeinrichtung angegeben werden, die in der Lage ist, Gasmengen in der Größenordnung von über 105 m3/min abzupumpen, wie sie beim Betrieb eines Raketentriebwerks in einer Hochvakuumkammer entstehen.
  • Beim Abbrennen eines Raketentriebwerks unter Bedingungen, die etwa den in 120 bis 160 km Höhe vorliegenden Bedingungen entsprechen, ist es erforderlich einen Druck in der Größenordnung von 10-5 bis 10-6 Torr aufrechtzuerhalten. Der Prüfstand muß in der Lage sein, das riesige Volumen des unter niedrigem Druck stehenden Gases zu bewältigen, welches entsteht, wenn eine Rakete in einer evakuierten Kammer abgebrannt wird.
  • Die Erfindung besteht zunächst in einem Verfahren zur Prüfung von Raketentriebwerken unter vermindertem Druck, bei dem die in eine entsprechend der Prüfbedingung evakuierte Kammer eingebauten Triebwerke Verbrennungsprodukte mit hoher Geschwindigkeit in diese Kammer ausstoßen, wobei die Verbrennungsprodukte durch Evakuierungseinrichtungen aus dieser entfernt werden, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die während des Brennvorgangs des Raketentriebwerkes anfallenden kondensierbaren Anteile der Verbrennungsprodukte innerhalb der Prüfkammer an mehreren in der Bewegungsrichtung der ausgestoßenen Verbrennungsprodukte nacheinander angeordneten Kondensationsflächen unterschiedlicher Temperatur abgeschieden werden, wobei die Kondensationsfläche höchster Temperatur den geringsten Abstand von der Ausstoßöffnung des Triebwerkes aufweist.
  • Die Erfindung besteht ferner in einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
  • Bei einer bevorzugten, in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird dies mittels einer langgestreckten vakuumdichten Kammer erreicht, die mit Mitteln versehen ist, um sie auf einen freien Luftdruck von weniger als 1 Torr zu evakuieren. Die Kammer ist ferner mit Mitteln versehen, das zu prüfende Raketentriebwerk im einen Ende der Kammer in einer solchen Stellung zu haltern, daß die Verbrennungsprodukte mit hoher Geschwindigkeit in einer Richtung im wesentlichen parallel zur Achse der langgestreckten Kammer in diese ausgestoßen werden. Anschließend an das Ende, in dem das Raketentriebwerk angeordnet ist, ist eine erste Kondensationsfläche vorgesehen, die vorzugsweise aus der Wand der langgestreckten Kammer besteht. Die Kondensationsfläche ist mit einer Kühleinrichtung verbunden, die in der Lage ist, diese Fläche auf einer Temperatur in der Größenordnung von 77 bis 820 K zu halten. Weiter ist in der Kammer eine zweite Kondensationsfläche vorgesehen, die vorzugsweise ebenfalls durch die Kammerwand gebildet wird, und die durch eine angeschlossene Kühleinrichtung auf einer Temperatur in der Größenordnung von 650 K gehalten werden kann. Schließlich enthält die Kammer als Drittes eine Kondensationsfläche und Mittel, diese dritte Kondensationsfläche auf einer Temperatur zwischen 4 und 650 K zu halten.
  • Die erste Kondensationsfläche wird vorzugsweise durch Zuführen von flüssiger Luft oder flüssigem Stickstoff unter Atmosphärendruck auf einer Temperatur zwischen 77 und 820 K gehalten, die verflüchtigten Gase werden dabei vorzugsweise über die Außenseite der Kammer mittels einer Umwälzpumpe und eines Verteilungssystems gesprüht. Durch Verdampfung der flüssigen Luft oder des flüssigen Stickstoffs unter Atmosphärendruck wird diese Wand auf etwa 77 bis 820 K gehalten.
  • Der Bequemlichkeit halber soll zuerst angenommen werden, daß die Einrichtung mit flüssigem Stickstoff betrieben wird. Die Verdampfung von flüssigem Stickstoff bei Atmosphärendruck hält die Wand also auf etwa 770 K. Die zweite Kühlfläche wird auf 650 K gehalten, indem sie in Berührung mit flüssigem Stickstoff gebracht wird, der unter einem Druck von etwa 200 Torr steht, dieser Druck entspricht einer Siedetemperatur von etwa 650 K. Die dritte Kondensationsfläche wird vorzugsweise auf einer niedrigen Temperatur zwischen 4 und 650 K durch ein Kühlsystem gehalten, das mit gasförmigem Helium arbeitet. Das Heliumkühlsystem enthält vorzugsweise einen Kompressor, einen Gegenstromwärmeaustauscher, einen Wärmeaustauscher für kalten Stickstoffdampf und eine Expansionskammer. Im Heliumsystem herrscht vorzugsweise überall eine Temperatur oberhalb der Verflüssigungstemperatur (40 K) des Heliums, so daß es nicht notwendig ist, mit flüssigem Helium zu manipulieren.
  • Das mit Luft oder Stickstoff arbeitende System ist vorzugsweise so angeordnet, daß während der anfänglichen Abkühlung der Kammer von Zimmertemperatur bei etwa 300 auf 770 K die gesamte Kühlleistung der Entspannung zur Entfernung des Hauptteiles der wahrnehmbaren Wärme im System durch einen mit gasförmigem Stickstoff arbeitenden Umlauf aufgebracht wird. Das Stickstoffsystem ist dementsprechend so ausgebildet, daß in einem geschlossenen Kompressions-Expansions-Zyklus die Temperatur des gasförmigen Stickstoffes im Umlauf allmählich soweit verringert wird, bis sie die relativ niedrige Verflüssigungstemperatur des Stickstoffes erreicht. Anschließend kann die durch die Expansion erzeugte überschüssige Kühlleistung vor dem Abschießen der Prüfrakete zur Verflüssigung von Luft und zur Fraktionierung von Stickstoff verwendet werden, und der flüssige Stickstoff kann in einem Isolierbehälter gespeichert werden. Wenn während des Abschießens der zu prüfenden Rakete die erzeugte Hitze die Kapazität des Expanders um ein Mehrfaches übersteigt, kann die angesammelte Reserve an flüssigem Stickstoff Duschen oder Sprüheinrichtungen zur Unterstützung des Expanders zugeführt werden.
  • Die Prüfeinrichtung besteht aus einer langgestreckten Kammer 10 aus rostfreiem Stahl, die einen langgestreckten Hohlraum 12 einschließt. Am einen Ende der Kammer ist ein Isolierstopfen 14 vorgesehen, der eine wirksame Wärmedämmung zwischen der Prüfkammertemperatur und der Zimmertemperatur gewährleistet und zur Halterung eines Raketentriebwerks dient, das schematisch bei 16 eingezeichnet ist. Das Ende der KammerlO vor dem Stopfenl4 befindet sich auf Zimmertemperatur und ist mittels einer mit Gummi abgedichteten Tür 18 vakuumdicht verschlossen. Ein Ventil 22 und eine Einführungsschleuse 20 sind vorgesehen, so daß nach der Evakuierung des Raumes 12 nacheinander eine Reihe von zu prüfenden Raketen in die Kammer eingebracht werden können, ohne das Vakuum in der Prüfkammer aufheben zu müssen. Längs der Kammer sind eine Reihe von Vakuumpumpen 24 angeordnet, um die Kammer 12 auf den erforderlichen niedrigen Druck zu evakuieren. Vorzugsweise bestehen diese Pumpen aus einer Kombination von Dampfstrahlpumpen und Diffusionspumpen, so daß praktisch die gesamte Luft aus dem Inneren der Kammer 10 ebenso entfernt werden kann, wie die nicht kondensierbaren Reste der Verbrennungsprodukte in der Nähe des ersten Auftreffens dieser nicht kondensierbaren Gase auf die Wand der Kammer 10. Während nur zwei solche Pumpen dargestellt sind, können bis zu hundert 40-cm-Hochvakuum-Diffusionspumpen entlang der Länge und um den Umfang einer Prüfkammer verteilt sein, die beispielsweise einen Durchmesser von 3,65 m und eine Länge von zirka 30 m besitzt.
  • Außerhalb der Kammer befindet sich ein doppelwandiger, isolierter Tank, der im ganzen mit 23 bezeichnet ist. Dieser isolierte Tank 23 hat eine Innenwand 26, die von einer Isolierschicht 30 und einer Außenwand 28 umgeben ist. Der Raum zwischen den Wänden 26 und 28 ist vorzugsweise evakuiert, um die Wirksamkeit der Isolation zu verbessern.
  • Von der Kammer 10 zur Wand 26 des Isoliermantels 23 erstreckt sich eine Zwischenwand 32, die den Raum zwischen der Wand 26 und der Kammer 10 in zwei getrennte Räume 25 und 27 trennt, die auf zwei verschiedenen Drücken gehalten werden können.
  • Oben in den Räumen 25 und 27 sind Rieseleinrichtungen34 und 35 vorgesehen, die durch die Rohre 36 und 38 mit flüssigem Stickstoff gespeist werden.
  • Der flüssige Stickstoff in den Rieseleinrichtungen läuft über und bedeckt die Außenfläche der Prüfkammer 10 mit einer Flüssigkeitsschicht. Der flüssige Stickstoff ! verdampft aus der Schicht in die Räume 25 und 27 und gewährleistet eine ausgezeichnete Wärmeübertragung und hält damit die Innenseite der Wand der Testkammer 10 auf der erforderlichen niedrigen Temperatur entsprechend dem Dampfdruck des Stickstoffs in den Räumen 25 bzw. 27. Der flüssige Stickstoff wird aus einem Vorratsbehälter 42 mittels einer Umlaufpumpe 46 durch das Rohr 40 gefördert.
  • Überschüssiger Stickstoff, der um die Seiten der PrüfkammerlO strömt, wird über die Abflußrohre 48 und 50 wieder dem Vorratstank 42 zugeführt.
  • Frischer flüssiger Stickstoff wird dem System über die Rohre 52 und 92 zugeführt.
  • Stickstoffdämpfe von etwa - 1600 C (770 K) entweichen aus dem Raum 25 beim vorderen Ende der Kammer 10 durch ein Rohr 60 und einen Kühler 84 für komprimiertes Helium zur Atmosphäre. Die Wärmekapazität der kalten, abströmenden Gase kann in Wärmeaustauschern nutzbar gemacht werden, wenn dies wirtschaftlich sinnvoll ist. Die Stickstoffdämpfe aus dem Raum 27 entweichen in der Nähe des hinteren Endes der Kammer 10 durch eine Leitung 62, die vorzugsweise an eine Vakuumpumpe 64 angeschlossen ist, um einen Druck in der Größenordnung von 100 bis 200 Torr im Raum 27 aufrechtzuerhalten, was Kochpunkten des Stickstoffs von 63 bis 680 K entspricht.
  • Obwohl flüssiger Stickstoff oder flüssige Luft zum Abkühlen der Testkammer 10 von etwa 300 auf 770 K verwendet werden können, ist es weit günstiger, zur Entfernung der Eigenwärme, ein mit gasförmigem Stickstoff arbeitendes Umlaufsystem zu verwenden.
  • Dieses System besteht vorzugsweise aus einer Stickstoffleitung 66, durch die während der anfänglichen Abkühlung des Systems die beiden Kammern 25 und 27 entlüftet werden können. Während dieser anfänglichen Abkühlung befinden sich diese beiden Kammern 25 und 27 vorzugsweise auf Atmosphärendruck.
  • Die Stickstoffdämpfe in der Leitung 66 strömen durch einen Gegenstromwärmeaustauscher 70 in einen Kompressor 72, dann über einen Kühler74 zurück zum Wärmeaustauscher 70. Anschließend schickt man die die komprimierten, gekühlten Stickstoffdämpfe durch einen Expander 76, wo die Wärme als mechanische Energie abgeführt wird und die Temperatur der Dämpfe um 300 C oder mehr absinkt. Vom Expander 76 gelangen die abgekühlten Gase zur Kühlung der Kammer 10 und des Isoliermantels 23 über ein Rohr 78 zurück zu denRäumen 25 und 27. Übliche Mittel, wie umgekehrte Gegenstromwärmeaustauscher oder absorbierende Filter sind vorgesehen, um eine Verstopfung der Gegenstromwärmeaustauscher durch Eis oder Trockeneis zu verhindern, wie beispielsweise aus der USA.-Patentschrift 2 584 381 (Dodge u. a.) bekannt ist.
  • Das Heliumsystem besteht aus einem Kompressor 80 zur Komprimierung von gasförmigem Helium und aus einemWärmeaustauscher84, wo das komprimierte Helium in Wechselwirkung mit kalten (770 K) Stickstoffdämpfen, die durch das Rohr 60 strömen, treten, nachdem sie einen Gegenstromwärmeaustauscher 91 durchsetzt haben, werden die abgekühlten Heliumdämpfe durch einen Expander 86 geführt, wo erneut Wärme als mechanische Energie abgeführt wird. Die weiter abgekühlten Heliumdämpfe durchlaufen dann eine Kühlschlange, die schematisch mit 88 angedeutet ist und die sich in der Prüfkammer an dem Raketentriebwerk 16 entgegengesetzten Ende befindet. Das kalte Helium hält die Kühlschlange auf eine Temperatur zwischen 4 und 650 K. Da die Kühlschlange 88 vollständig von kalten 65 bis 770 K) Wänden umgeben ist, kann sie nur sehr wenig Wärme durch Strahlung aufnehmen. Dementsprechend treten an der Kühlschlange 88 praktisch keine Verluste durch Wärmestrahlung auf. Gewünschtenfalls kann als Kühlmittel für die Heliumdämpfe auch flüssiger Stickstoff oder Stickstoffdämpfe mit einer Temperatur von 650 K verwendet werden. Zusätzlich zu der beschriebenen Pumpanordnung wird vorzugsweise zusätzlich noch ein Absorbens 96 vorgesehen, vorzugsweise Aktivkohle oder Silikagel, das in einer verhältnismäßig dünnen Schicht am Umfang des Behälters verteilt ist und eine große freie Fläche zur Absorption nicht kondensierbarer Gase, wie z. B. Wasserstoff und Stickstoff, aufweist. Das Absorbens 96 wird durch die niedrige Temperatur der Kammer 10 im Anschluß an den Raum 27 auf eine Temperatur von etwa 650 K gekühlt.
  • Beim Betrieb der dargestellten Einrichtung wird in das Innere der Prüfkammer 10 über ein Rohr 90 Dampf eingeleitet, der Dampf dient zur Verdrängung der Luft aus dem Kammerinneren und zur Erhitzung der Kammerwände, um eine Verdampfung von Feuchtigkeit und anderen kondensierten Dämpfen zu erleichtern. Während der Einführung des Dampfes wird durch die Vakuumanlage kontinuierlich oder intermittierend eine Mischung von Dampf und Luft abgesaugt. Wenn die Innenfläche der Wände der Kammer 10 auf die erforderliche Temperatur (z. B.
  • 900 C) erwärmt ist und die Hauptmenge der Luft aus dem Inneren der Kammer verdrängt ist, wird die Einleitung von Dampf unterbrochen, und die Kammer wird mittels der Pumpen 24 evakuiert. Während der Evakuierung kann Heißluft oder Dampf in die Räume 25 und 27 eingeleitet werden, um die Kammer 10 zur Entgasung der Wände und zur Entfernung von Feuchtigkeit und anderen flüchtigen Bestandteilen auf einer verhältnismäßig hohen Temperatur zu halten. Durch diese hohe Temperatur wird auch das Absorbens 96 gereinigt und für eine Absorption der nicht kondensierbaren Gase aktiviert.
  • Wenn der Druck durch die Vakuumpumpe auf etwa 0,1 Torr abgesenkt ist, wird das Kühlsystem in Gang gesetzt. Die Stickstoffatmosphäre in den Räumen 25 und 27 wird durch die Leitung 66, den Wärmeaustauscher 70, den Kompressor 72 und den Expander 76 zurück in die Räume 25 und 27 geführt.
  • Da durch diesen Stickstoflumlauf große Wärmemengen von den Räumen 25 und 27 abgeführt werden, werden dadurch die Wand 10 der Prüfkammer, die Innenwand 26 und die Isolation30 des Isoliermantels 23 gekühlt. Auf diese Weise kann die Temperatur der Wände 10 und 26 auf etwa 800 K verringert werden. Nun kann der Stickstoffumlauf unterbrochen werden und Stickstoff durch die Rohre 36 und 38 den Berieselungseinrichtungen 34 und 35 zugeführt werden, so daß flüssiger Stickstoff über die Außenwand der Prüfkammer 10 gesprüht wird. In kurzer Zeit ist die gesamte Eigenwärme oberhalb 770 K in der Prüfkammer 10 anschließend an den Raum 25 entfernt. Anschließend an den Raum 27 wird die ganze Eigenwärme der Kammer 10 oberhalb 650 K entfernt, da der Druck im Raum 27 auf etwa 100 bis 200 Torr gehalten wird, was einer Temperatur von 250 K entspricht. Das Absorbens 96 wird durch Wärmeaustausch mit der Wand der Kammer 10 ebenfalls auf etwa 650 K gekühlt. Nun wird das Heliumkühlsystem in Betrieb gesetzt, um die Temperatur der Kühlschlange 88 auf eine Temperatur wesentlich unterhalb von 650 K, jedoch oberhalb von 40 K abzusenken. Ein geeignetes Raketentriebwerk wird in die Einführungsschleuse 30 gebracht, worauf diese evakuiert wird. Nun wird die Rakete in den Halter 14 eingeführt und gezündet. Die gasförmigen Verbrennungsprodukte strömen durch den Raum 12 und kondensieren an den Innenwänden der Kammer 10. Ein Teil der Verbrennungsprodukte wird in der Nähe des Raketentriebwerks kondensieren, wo die Wandtemperatur etwa 770 K beträgt. Der größte Teil der übrigen Reaktionsprodukte kondensiert am entfernten Ende der Kammer, das auf 650 K gehalten wird, während Kohlenmonoxyd und Stickstoff an der Oberfläche der Kühlschlange 88 kondensieren, die auf einer Temperatur zwischen 4 und 650 K gehalten wird. In den Reaktionsprodukten enthaltener Wasserstoff und Helium werden durch eine Vielzahl von längs der Kammer verteilten Pumpstutzen von Vakuumpumpen 24 abgesaugt, die an geeignete Vorvakuumpumpen angeschlossen sind.
  • Ein Teil des Wasserstoffs, Heliums und Stickstoffs wird auch durch das sehr kalte Absorbens 96 absorbiert, so daß die Belastung der Pumpen 24 verringert wird.
  • Das mit gasförmigem Stickstoff arbeitende Umlaufsystem kann als Teil der Einrichtung zur Herstellung von flüssiger Luft oder flüssigem Stickstoff während der Zeiten dienen, wo es nicht zur Kühlung der Kammer 10 benötigt wird. In diesem Falle kann das vom Expander 76 kommende kalte Gas durch eine Leitung 95 zum Wärmeaustauscher 94 geleitet werden, wo es das Innere des Wärmeaustauschers auf die Temperatur der flüssigen Luft oder des flüssigen Stickstoffes abkühlt. Es strömt dann durch den Gegenstromwärmeaustauscher 70, den Kompressor 72, den Nachkühler 74 erneut durch den Wärmeaustauscher 70 und ein Teil der unter hohem Druck stehenden Gase werden dann zu dem Wärmeaustauscher 94 geleitet, wo flüssige Luft oder flüssiger Stickstoff kondensieren. Der Rest des Gases strömt zum weiteren Wärmeentzug durch den Expander 76. Wird das System am Auslaß des Expanders 76 bei Atmosphärendruck betrieben, so entsteht im Wärmeaustauscher 94 flüssige Luft. Wenn es bei einem verminderten Druck betrieben wird, kann im Kondensator 94 flüssiger Stickstoff kondensiert werden.
  • Die Einrichtung kann vielfach abgewandelt werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.
  • So können z. B. an Stelle der Berieselungs- oder Überlaufeinrichtungen 34 und 35 Duschen verwendet werden. In gleicher Weise können die Kühlkreisläufe abgeändert werden, indem sowohl Hochdruck- als auch Niederdrucksysteme Anwendung finden.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Prüfung von Raketentriebwerken unter vermindertem Druck, bei dem die in eine entsprechend derPrüfbedingung evakuierte Prüfkammer eingebauten Triebwerke Verbrennungsprodukte mit hoher Geschwindigkeit in diese Kammer ausstoßen, wobei die Verbrennungsprodukte durch Evakuierungseinrichtungen aus dieser entfernt werden, dadarch gekennzeichnet, daß die während des Brennvorganges des Raketentriebwerkes anfallenden kondensierbaren Anteile der Verbrennungsprodukte innerhalb der Prüfkammer an mehreren in der Bewegungsrichtung der ausgestoßenen Verbrennungsprodukte nacheinander angeordneten Kondensationsflächen unterschiedlicher Temperatur abgeschieden werden, wobei die Kondensationsfläche höchster Temperatur den geringsten Abstand von der Ausstoßöffnung des Triebwerkes aufweist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Kondensationsfläche auf einer Temperatur in der Größenordnung von 770 K, eine zweite Kondensationsfläche auf einer Temperatur auf etwa 650 K und eine dritte Kondensationsfläche auf einer Temperatur von 4 bis 65° K vorgesehen sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erleichterung der Evakuierung der Prüfkammer auf den der Prüfbedingung entsprechenden Unterdruck diese Kammer mit einem kondensierbaren dampfförmigen Medium gefüllt wird, welches die atmosphärischen Gase verdrängt.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfkammer als Hohlzylinder ausgebildet ist, dessen innere Wandflächen mit Kühlvorrichtungen in Wirkverbindung stehende Kondensationsflächen sind.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes Kompressionskälteaggregat vorgesehen ist, welches mit der ersten bzw. ersten und zweiten Kondensationsfläche in Wirkverbindung steht und als Arbeitsmedium Stickstoff enthält.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Verbindung mit der dritten Kondensationsfläche ein weiteres Kompressionskälteaggregat vorgesehen ist, welches Helium als Arbeitsmedium enthält und bei dem die Entfernung der Wärme aus dem komprimierten Helium durch Wärmeaustausch mit gegebenenfalls aus dem zur Kühlung der ersten bzw. ersten und zweiten Kondensationsfläche vorgesehenen Kompressionskälteaggregat anfallenden Stickstoffdämpfen erfolgt.
  7. 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in wärmeleitender Verbindung mit den Kondensationsflächen ein adsorbierendes Medium vorgesehen ist, das bei niedriger Temperatur große Mengen von Gasen unter niedrigem Druck bindet.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das adsorbierende Medium als hohlzylindrische Belegung der Innenwand der Prüfkammer ausgebildet ist.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß längs der Prüfkammer eine Reihe von Deffusionspumpen angeschlossen sind, welche die nicht kondensierbaren Gase aus der Kammer im Bereich ihres ersten Auftreffens auf die Kammerwände abpumpen.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2615331.
DEL32610A 1958-03-14 1959-03-03 Verfahren und Einrichtung zur Pruefung von Raketentriebwerken Pending DE1118499B (de)

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