DE4003533A1 - Verfahren und vorrichtung zur rueckgewinnung von in einem adsorber adsorbierten umweltbelastenden stoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur rueckgewinnung von in einem adsorber adsorbierten umweltbelastenden stoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung
von in einem Adsorber adsorbierten umweltbelastenden
Stoffen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens.
Nach dem Patent 30 48 649 erfolgt die Rückgewinnung von
an Aktivkohle adsorbierten chlorierten und/oder fluorier
ten Kohlenwasserstoffen dadurch, daß die Aktivkohle von
Heißluft durchströmt wird, die eine Temperatur aufweist,
die unter der Zersetzungstemperatur der Halogenwasser
stoffe liegt. Die abströmende Luft wird sodann auf eine
Temperatur abgekühlt, die unter dem Siedepunkt des Halo
genkohlenwasserstoffs liegt, so daß eine Kondensation
des Halogenkohlenwasserstoffs eintritt. Danach wird die
Luft wieder erhitzt und von neuem durch die Aktivkohle
geleitet. Am Ende dieses Kreislaufverfahrens weist jedoch
die Luft eine Restmenge des Halogenkohlenwasserstoffs auf.
Nach einer Abänderung des Verfahrens wird die abströmende
Luft weit unter den Siedepunkt des Halogenkohlenwasser
stoffs abgekühlt. Durch die Kondensation des Kohlenwasser
stoffs in der Abkühleinheit entsteht dort ein Unterdruck,
der das Abziehen des Kohlenwasserstoffs begünstigt. Auch
bei dieser Verfahrensvariante weist die Luft eine Rest
menge des Kohlenwasserstoffs auf.
Nach Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie, Band 2,
4. Auflage, Seiten 611, 612 ist es bekannt, einen Adsorber
durch Drucksenkung zu regenerieren. Hierbei fällt bei sin
kendem Druck das Desorbat als angereichertes Gemisch an.
Bei niedrigem Druckniveau wird mit Spülgas gespült. Das
Spülgas z.B. Luft ist somit in starkem Maße mit dem de
sorbierten Stoff belastet.
Es besteht die Aufgabe, das Verfahren so auszubilden, daß
das gas- oder dampfförmige Desorbat nicht in die Umgebung
gelangen kann.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspru
ches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Das Verfahren und die Vorrichtung werden nachfolgend an
hand der Zeichnung erläutert, welche eine Ausführungsform
der Vorrichtung schematisch darstellt.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf die Desorp
tion von Perchloräthylen, das bei Normaldruck eine Zer
setzungstemperatur von etwa 150° und einen Gefrierpunkt
von -23°C aufweist.
Mit Perchloräthylen beladene Luft wird über die Leitung 1
dem Behälter 2 zugeführt, in dem sich der Adsorber 3 be
findet. Bei dem Adsorbermaterial handelt es sich beispiels
weise um Aktivkohle. Die mit Perchloräthylen beladene Luft
durchströmt den Adsorber 3, der das Perchloräthylen adsor
biert. Die vom Perchloräthylen befreite Luft strömt sodann
abluftseitig über die Rohrleitung 4 ab. In den Zu- und Ab
luftrohrleitungen 1, 4 ist je ein Absperrschieber 5, 6 ange
ordnet.
An die Zuluftseite ist zwischen dem Absperrschieber 5 und
dem Behälter 2 an die Rohrleitung 1 eine Rohrleitung 7 an
geschlossen, welche zu einer Vakuumpumpe 8 führt. Die
Druckseite dieser Vakuumpumpe 8 ist über eine weitere
Rohrleitung 9 mit einem Kühlbehälter 10 verbunden. Im
Kühlbehälter 10 ist ein Kühler 11 angeordnet. Vom Kühl
behälter 11 kann ein Rohrstutzen 12 ins Freie verlaufen.
Mit dem Kühlraum 10 ist verbunden ein Abscheider 13. Der
Adsorber 3 und damit das Adsorbermaterial können mittels
einer Heizvorrichtung 14 beheizt werden. Abluftseitig
kann an den Behälter 2 eine Luftpumpe 15 angeschlossen
sein.
Zum Desorbieren wird als erstes der Adsorber 3 auf eine
Temperatur erhitzt, die unter der Zersetzungstemperatur
des adsorbierten Stoffs liegt. Im Fall von Perchloräthylen
erfolgt die Erhitzung des Adsorbers 3 auf eine Temperatur
von 135 bis 140°C. Die im Behälter 2 befindliche Luft
bewirkt eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Vor dem Ein
schalten der Vakuumpumpe 8 werden die Schieber 5, 6 ver
schlossen. Nachdem das Adsorbermaterial die vorgenannte
Temperatur aufweist, wird die Vakuumpumpe 8 in Betrieb
gesetzt, wobei mit abnehmendem Druck im Behälter 2 zuneh
mend mehr des adsorbierten Stoffs vom Adsorber desorbiert
wird. Im Fall von Perchloräthylen wird der Druck im Be
hälter 2 auf unter 10 mbar, bevorzugt auf unter 1 mbar
abgesenkt. Das dampf- oder gasförmige Desorbat wird von
der Vakuumpumpe 8 in den Kühlraum 10 gefördert, wo es
abgekühlt wird und somit als Kondensat anfällt. Bevorzugt
erfolgt die Abkühlung des Desorbats unter seinen Gefrier
punkt. Im Fall des Perchloräthylens erfolgt die Abkühlung
des Desorbats auf -55°C bei einer Kühlertemperatur
von -65°C. Luft, die sich im Bereich zwischen den Absperr
schiebern 5, 6 befunden hat, strömt kurz nach Inbetrieb
nahme der Pumpe 8 über den Rohrstutzen 12 ab.
Da die Luftmenge im Bereich zwischen den Schiebern 5, 6
relativ gering ist, treten vernachlässigbar geringe Mengen
des Desorbats mit dieser Luft über den Rohrstutzen 12
aus, da nach Inbetriebnahme der Pumpe 8 diese die Luft
jedoch wegen des sich im Raum 2 aufbauenden Unterdrucks
noch wenig Desorbat fördert.
Die Luftpumpe 15, die an die Abluftseite des Behälters
2 angeschlossen sein kann, dient dazu, die Luft im Bereich
zwischen den Absperrschiebern 5, 6 weiter zu vermindern.
Diese Luftpumpe 15 wird nach dem Verschließen der Schieber
5, 6 und vor Inbetriebnahme der Vakuumpumpe 8 in Betrieb
gesetzt, jedoch ist der von ihr erzeugte Unterdruck im
Behälter 2 nicht ausreichend, eine Desorption zu bewirken.
Im Kühlraum kondensiert das gas- bzw. dampfförmige Desor
bat und erstarrt zum Teil. Gas- oder dampfförmiges Desor
bat tritt über den Rohrstutzen 12 nicht aus, da die Kon
densation so stark ist, daß im Kühlraum ein Druck
herrscht, der unter Atmosphärendruck liegt. Im Rohrstutzen
12 ist eine Klappe 16 angeordnet, die ein Eindringen von
Luft in den Kühlraum 10 verhindert. Soweit das Desorbat
erstarrt ist, wird es nach Beendigung der Desorption des
Adsorbers wieder verflüssigt und das flüssige Desorbat
wird über den Abscheider 13 abgeführt. Ist Wasserdampf
im gas- bzw. dampfförmigen Desorbat enthalten, wird das
gebildete Wasser im Abscheider 13 abgeschieden. Das Per
chloräthylen kann in flüssiger Form neu verwendet werden,
z.B. zum Reinigen von Werkstücken aus Metall.
Soweit Luft im Bereich zwischen den Schiebern 5, 6 vor
handen ist, die über den Rohrstutzen 12 abgeführt wird,
kann im Rohrstutzen 12 ein weiterer Adsorber vorgesehen
werden, der verhindert, daß geringe nicht verflüssigte
Anteile des Desorbats mit dieser Luft abgeführt werden.
Die Abkühlung im Kühlraum 10 kann in zwei Stufen durch
geführt werden. In der ersten Stufe erfolgt eine Abküh
lung auf eine Temperatur, die unterhalb der Kondensations
temperatur liegt, während in der zweiten Stufe auf eine
Temperatur abgekühlt wird, die unter dem Gefrier- bzw.
Erstarrungspunkt des Desorbats liegt.
Der Kühlraum 10 sollte ein ausreichend großes Volumen
aufweisen, damit sich der in ihm während des Betriebs
der Vakuumpumpe 8 aufbauende Druck nicht über Atmosphä
rendruck ansteigt.
Nach Beendigung der Desorption und somit nach Stillsetzen
der Vakuumpumpe 8 und dem Beendigen der Beheizung der
Aktivkohle wird die Kühlung im Kühlraum 10 fortgesetzt
und der Adsorberraum 2 belüftet, beispielsweise durch
Öffnen der Klappe 16. Durch Luftaustausch des höher ange
ordneten Kühlraums mit dem Adsorberraum 2 wird letzterer
gekühlt.
Ein wichtiges Merkmal des Verfahrens besteht darin, das
Luftvolumen im Raum zwischen den Schiebern 5, 6 möglichst
gering zu halten.
Der Kühlraum 10 kann auch vor dem Schieber 5 in die Zu
luftleitung 1 zwischengeschaltet sein. Die Leitungen 7,
9 mit der zwischengeschalteten Pumpe verlaufen parallel
zur Leitung 1 zu diesem Kühlraum. Im Adsorptionsbetrieb
kann dann die durch die Zuluftleitung strömende und mit
Halogenkohlenwasserstoffen beladene Luft gekühlt werden,
was den Wirkungsgrad der Adsorption erhöht.
Claims (19)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von in einem Adsorber
adsorbierten umweltbelastenden Stoffen, die konden
sierbar sind, mit folgenden Verfahrensschritten:
- a) Erhitzen des Adsorbers auf eine Temperatur, die geringfügig unter der Zersetzungstemperatur des jeweiligen Stoffs liegt, wobei Luft sich im Adsor berraum befindet,
- b) Abschließen des Adsorberraums gegenüber der Um gebung,
- c) Anlegen eines sehr hohen Unterdrucks an den abge schlossenen Adsorberraum mittels einer Vakuumpumpe, wobei durch den Unterdruck der Stoff desorbiert wird,
- d) Abziehen des desorbierten gas- oder dampfförmigen Stoffs vom Adsorberraum und
- e) Abkühlen des desorbierten Stoffs in einem Kühlraum bis in den Bereich seines Gefrierpunkts.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abkühlen des desorbierten
Stoffs bei einem unter Atmosphärendruck liegenden
Druck erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Abkühlen auf eine
Temperatur erfolgt, die unter dem Gefrierpunkt des
Stoffs liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der desorbierte Stoff
in dem Raum verweilt, in dem er abgekühlt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Raum, in dem
sich der Adsorber befindet, entlüftet wird, nachdem
er abgeschlossen wurde.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der desorbierte Stoff in dem
Raum im Kreislauf über ein Kälteaggregat geführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Entlüften von der Abluft
seite des Adsorbers her erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Anlegen des Un
terdrucks an der Zuluftseite des Adsorbers erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abkühlung des
desorbierten Stoffs mindestens zweistufig erfolgt,
wobei in der ersten Stufe unter die Kondensations
temperatur und in der zweiten Stufe unter den Er
starrungspunkt des desorbierten Stoffs abgekühlt
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Desorption
der Adsorberraum belüftet und die Kühlung im Kühlraum
fortgesetzt wird und durch Luftaustausch zwischen
Kühl- und Adsorberraum der Adsorber abgekühlt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kühlraum während der Kühlung
belüftet wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Zu- und Abluftleitungen
(1, 4) die zum Adsorber (3) führen, je ein Absperr
schieber (5, 6) angeordnet ist, im den Adsorber (3)
umschließenden Behälter (2) eine zu einer Vakuumpumpe
(8) verlaufende Rohrleitung (7) mündet und von der
Vakuumpumpe (8) eine weitere Rohrleitung (9) zu einem
Kühlraum (10) führt, in welchem ein Kühler (11) ange
ordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eine Rohrleitung (7) an der
Zuluftseite des Behälters (2) mündet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kühlraum (10) ein
wesentlich größeres Volumen aufweist als das zwischen
den Absperrschiebern (5, 6) vorhandene Volumen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß an den Behälter
(2) eine Luftpumpe (15) abluftseitig angeschlossen
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kühlraum (10) einen ins Freie
mündenden Rohrstutzen (12) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Rohrstutzen (12) eine Über
druckklappe (16) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Rohrstutzen (12) ein weiterer
Adsorber angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kühlraum (10) in die Zuluft
leitung (1) vor dem dortigen Schieber (5) zwischen
geschaltet ist und die Rohrleitung (7) sowie die wei
tere Rohrleitung (9) von der Zuluftseite des Behäl
ters (2) zum Kühlraum (10) führt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4003533A DE4003533A1 (de) | 1989-02-07 | 1990-02-06 | Verfahren und vorrichtung zur rueckgewinnung von in einem adsorber adsorbierten umweltbelastenden stoffen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3903522 | 1989-02-07 | ||
DE4003533A DE4003533A1 (de) | 1989-02-07 | 1990-02-06 | Verfahren und vorrichtung zur rueckgewinnung von in einem adsorber adsorbierten umweltbelastenden stoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4003533A1 true DE4003533A1 (de) | 1990-08-09 |
Family
ID=25877516
Family Applications (1)
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DE4003533A Withdrawn DE4003533A1 (de) | 1989-02-07 | 1990-02-06 | Verfahren und vorrichtung zur rueckgewinnung von in einem adsorber adsorbierten umweltbelastenden stoffen |
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