DE1118409B - Verfahren und Vorrichtung zum Biegen einer Glasscheibe - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Biegen einer Glasscheibe

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DE1118409B
DE1118409B DEL25488A DEL0025488A DE1118409B DE 1118409 B DE1118409 B DE 1118409B DE L25488 A DEL25488 A DE L25488A DE L0025488 A DEL0025488 A DE L0025488A DE 1118409 B DE1118409 B DE 1118409B
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DE
Germany
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bending
mold
glass
rail
heat
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Pending
Application number
DEL25488A
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English (en)
Inventor
Frank Jacob Carson
Herbert Archie Leflet Jun
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Libbey Owens Ford Glass Co
Original Assignee
Libbey Owens Ford Glass Co
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Publication date
Application filed by Libbey Owens Ford Glass Co filed Critical Libbey Owens Ford Glass Co
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B23/00Re-forming shaped glass
    • C03B23/02Re-forming glass sheets
    • C03B23/023Re-forming glass sheets by bending
    • C03B23/025Re-forming glass sheets by bending by gravity
    • C03B23/027Re-forming glass sheets by bending by gravity with moulds having at least two upward pivotable mould sections

Description

Verfahren und Vorrichtung
zum Biegen einer Glasscheibe
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Biegen einer Glasscheibe um zu ihren Hauptachsen parallele Achsen auf einer rahmenartigen, konkaven, während des Biegens der Glasscheibe aus der geöffneten in die geschlossene Stellung übergehende Biegeform in einem Biegeofen mit Strahlungswärmequellen.
Ziel der Erfindung ist es, auf möglichst einfache Art und Weise Glasscheiben herzustellen, die eine Biegung um eine Achse parallel zur einen Hauptachse und außerdem eine Biegung um eine Achse parallel zur anderen Hauptachse der Scheibe, also eine Querbiegung und eine Längsbiegung aufweisen. Scheiben mit solchen komplizierten Biegungen werden heutzutage in immer stärkerem Maße gefordert, seitdem bei Windschutzscheiben und Rückscheiben von Kraftwagen statt der Panoramaform, also einer Scheibe mit relativ schwach gekrümmtem Mittelteil
und scharf nach hinten abbiegenden Endteilen, söge-
nannte »Kappenscheiben« verlangt werden, bei denen 20 prank Jacob Carson und Herbert Archie Leflet jun., zusätzlich zu der Panoramaform die Scheibe nach
oben verlängert und in einer Krümmung nach hinten
gelegt ist, um in das Dach des Fahrzeuges überzuleiten.
Es ist bekannt, Panoramascheiben auf Gelenkbiegeformen herzustellen, die es gestatten, auch relativ scharfe Biegungen zu erzeugen, jedoch immer nur in Richtung parallel zur Querachse der Scheibe.
Die Anwendung dieses Prinzips auf das Biegen der
Anmelder:
Libbey-Owens-Ford Glass Company,
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Seiler, Berlin-Grunewald, Lynarstr. 1, und Dipl.-Ing. H. Stehmann, Nürnberg 2, ..
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 11. August 1955
Toledo, Ohio (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
men werden und nahezu gleichzeitig erfolgen, wobei für jede der Biegungen ein anderes Verfahren angewendet wird, und zwar für die Biegung um die zur
Scheibe um Achsen parallel zur Längsachse der 30 Querachse parallelen Achsen das übliche Absacken-Scheibe stößt auf Schwierigkeiten, weil im Gegensatz lassen und für die Biegung um die zur Längsachse zu den bekannten Biegeverfahren, bei denen der parallele Achse die Wärmekonzentration auf die Scheibe die Krümmung über ihre ganze Breite von Biegestelle.
den verhältnismäßig dicht nebeneinander liegenden Die Wärmekonzentration kann dadurch bewirkt
längslaufenden Formschienen aufgezwungen wird, die 35 werden, daß gerichtete Wärmestrahlen auf den internier für die Krümmung maßgebenden querlaufenden essierenden Bereich gelenkt werden. Statt dessen Formschienen über die ganze Länge der Scheibe aus- oder gleichzeitig kann sie auch dadurch bewirkt wereinanderstehen. Es erscheint daher noch schwieriger, den, daß in den Bereichen, die sich zwischen den die Aufgabe zu lösen, einer Scheibe sowohl eine Scheibenlängskanten und dem Bereich der Biegung Längsbiegung als auch eine Querbiegung zu verleihen. 40 parallel zur langen Achse befinden sowie in Längs-Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf einfache richtung im Abstand von den Endkanten der Schei-Weise dadurch gelöst, daß das Biegen zur einen (kur- ben enden, die Erwärmung verzögert wird, zen) Hauptachse der Scheibe parallele Achsen durch Eine Biegeform zur Durchführung des erfindungs-
Absackenlassen der erweichten Scheibe auf die Auf- gemäßen Verfahrens mit rahmenartiger formgebenlageflächen der Biegeform und das Biegen um eine 45 der Fläche, insbesondere Gelenkbiegeform mit flach zur anderen (langen) Hauptachse der Scheibe par- gekrümmtem Mittelabschnitt und stark gekrümmten
Endabschnitten, ist dadurch gekennzeichnet, daß zwei Wärmeschilde im Abstand, aber nahe der formgebenden Fläche angebracht sind und ihre Projektion Bereiche innerhalb des Rahmens bedeckt, die sich von den gegenüberliegenden Längsschienen nach innen erstrecken und eine Abstandsfläche zwischen
allele Achse durch Konzentration der von den Strahlungswärmequellen des Biegeofens ausgestrahlen Wärme auf den um diese Achse zu biegenden Bereich der Scheibe bewirkt wird.
Die beiden Biegungen können also während desselben Durchlaufs durch den Biegeofen vorgenom-
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sich frei lassen, sowie in Längsrichtung im Abstand innen von den äußeren Enden der Endabschnitte enden.
An Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung ist die Erfindung näher erläutert. Hierin ist
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer in einem Kraftfahrzeug eingebautenKappen-Windschutzscheibe;
Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht der Kappen-Windschutzscheibe von einem anderen Blickwinkel aus;
Fig. 3 ist ein Querschnitt längs der Linie 3-3 in Fig. 2;
Fig. 4 ist eine Teilkantenansicht längs der Linie 4-4 in Fig. 3 und zeigt die Endkrümmung des oberen Teiles der Windschutzscheibe;
Fig. 5 ist ein Teilschnitt längs der Linie 5-5 in Fig. 3 und zeigt die Endkrümmung des unteren Teiles der Windschutzscheibe; a°
Fig. 6 ist ein Grundriß einer der zur Bildung der Windschutzscheibe verwendeten Glasplatten nach ihrer Biegung auf Panoramaform;
Fig. 7 ist ein Grundriß der erfindungsgemäßen Vorbiegegelenkform in geschlossener Lage, wie sie zum Biegen einer Glasplatte in die erste oder Panoramakrümmung verwendet wird;
Fig. 8 ist ein senkrechter Längsschnitt längs der Linie 8-8 in Fig. 7 und zeigt die Form in offener Lage mit einem Paar ebener Glasplatten, die darauf vor dem Biegen unterstützt sind;
Fig. 9 ist ein Querschnitt längs der Linie 9-9 in Fig. 7;
Fig. 10 ist eine Teilendansicht der Biegeform nach Fig. 8 in geschlossener Lage; Fig. 11 ist ein Grundriß der erfindungsgemäßen
Biegeform zur Bildung der endgültigen Biegung in einer Glasplatte, die vorher vorgebogen worden ist; Fig. 12 ist ein senkrechter Längsschnitt längs der
Linie 12-12 in Fig. 11;
Fig. 13 ist ein Querschnitt längs der Linie 13-13 in Fig. 11;
Fig. 14 ist eine perspektivische Ansicht eines zur Form nach Fig. 11 gehörigen Plattendrückteiles;
Fig. 15 ist eine Teilansicht eines Paares Glasscheiben, die nach dem Verfahren und mit der Vorrichtung der Erfindung gebogen sind, wobei die strichpunktierten Linien die Scheibe nach dem Biegen auf der Form nach Fig. 7 zeigen und die vollen Linien die Scheibe nach dem Biegen auf der Form nach Fig. 11 darstellen;
Fig. 16 ist ein Grundriß einer Form, auf der die lertiggebogene Scheibe unterstützt und wieder erwärmt wird, um unerwünschte Spannungsmuster zu beseitigen;
Fig. 17 ist eine Seitenansicht der in Fig. 16 dargestellten Form;
Fig. 18 ist ein Querschnitt längs der Linie 18-18 in Fig. 17;
Fig. 19 zeigt in einer Teilansicht die Relativlage der Kanten der Glasscheiben in bezug auf die Formschiene der in Fig. 16 dargestellten Form und
Fig. 20 ist ein senkrechter Teillängsschnitt einer Bauart eines Biegeofens, in dem die Glasplatten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gebogen werden können.
In Fig. 1 bis 6 der Zeichnungen ist eine abgewandelte Panorama- oder Kappen-Windschutzscheibe 25 dargestellt, die erfindungsgemäß nach, dem hier offenbarten Verfahren und mit der offenbarten Biegevorrichtung hergestellt werden kann. Die in Fig. 1 am besten zu erkennende und in Fig. 3 im Querschnitt dargestellte Windschutzscheibe 25 hat allgemein Panoramaform, ist aber mit einem rückwärts sich erstreckenden Kappenteil α versehen, der sich von der Vorderfläche b der Windschutzscheibe über einen gekrümmten Teil c nach hinten erstreckt und dann in einer im wesentlichen flachen oberen Kappenfläche d endet. Die obere Fläche d ist im wesentlichen über den größeren Teil der Windschutzscheibe 25 flach und ist an den gegenüberliegenden Enden nach unten gekrümmt und endet an der Seitenkante e, die an ihrem äußeren Ende waagerecht ist und sich nach innen und abwärts krümmt und das obere Ende eines unteren hinteren Kantenabschnittes / trifft und in der Windschutzscheibe eine mit 26 bezeichnete Einkerbung bildet.
Wie in Fig. 3 dargestellt, krümmt sich der obere gekrümmte Endabschnitt A der Windschutzscheibe unmittelbar über dem eingekerbten Teil 26 gleichzeitig vorwärts und abwärts zur Seite zu. Es ist leicht vorzustellen, daß es äußerst schwierig ist, solch eine Endkrümmung zusammen mit dem Kappenteil a in einer Glasscheibe herzustellen, wenn man den übrigen Teil der Windschutzscheibe in Betracht zieht, die im wesentlichen Panoramaform hat und an sich schon schwer zu biegen ist. Die vorliegende Erfindung schafft jedoch ein neues Verfahren und eine Vorrichtung zum richtigen Biegen einer Glasscheibe oder von Glasscheiben in die in Fig. 1 bis 6 dargestellte kompliziert gekrümmte Form.
Vorbiegen
Beim erfindungsgemäßen Biegen wird die Glasscheibe in verschiedenen Stufen vorgebogen. Das Vorbiegen mindestens einer Glasplatte in eine Krümmung um die Querachse x-x der Platte (Fig. 6) erfolgt mittels einer in Fig. 7 bis 10 dargestellten Vorrichtung 27, die aus einem Tragerahmen 28 und einer von diesem getragenen Biegeform 29 besteht. Der Rahmen 28 hat im wesentlichen rechteckige Form und besteht aus im Abstand voneinander angeordneten Seitenschienen 30, die an ihren entgegengesetzten Enden durch Endschienen 31 steif miteinander verbunden sind. Um den Rahmen durch den im allgemeinen verwendeten Glasbiegeofen zu führen, sind zwei quer im Abstand angeordnete Führungsschienen 32 an der Unterseite der Seitenschienen 30 angeordnet; sie werden innerhalb der Führungsflansche aufgenommen, die den in den meisten Biegeöfen verwendeten Förderrollen zugeordnet sind. Um die Form 29 auf dem Rahmen 28 zu tragen, ist ein Ständer 33 ein wenig einwärts von jedem der sich gegenüberliegenden Enden der Seitenschienen 30 angeordnet und starr mit der oberen Oberfläche dieser Seitenschienen verbunden.
Die Form 29 gehört der Gelenkumrißbauart an und besteht aus einem Mittelabschnitt 34 und einander gegenüberhegenden Flügelabschnitten 35, die an ihren inneren Enden gelenkig mit dem Mittelabschnitt verbunden sind. Wie in Fig. 7 und 8 am besten zu sehen ist, umfaßt der Mittelabschnitt 34 auf Abstand befindliche gekrümmte Seitenstangen 36 und 37, die jeweils mit Abstand nach innen mit Formschienenteilen 38 und 39 versehen sind, die an ihren
jeweiligen Seitenstangen durch eine Anzahl Rippenglieder 40 befestigt sind. Um dem Mittelabschnitt Steifigkeit zu verleihen, ist eine Anzahl auf Abstand stehender Querstangen 41 fest an der Unterseite der Formschienen und Seitenstangen des Mittelabschnittes befestigt.
Im Grundriß ist jeder der Formschienenteile 38 und 39 so gebogen, daß er mit dem in Fig. 6 in ausgezogenen Linien dargestellten Umriß der Glasplatte übereinstimmt. In Seitenansicht hat die Oberkante der Formschienen des Mittelabschnittes eine verhältnismäßig flache konkave Krümmung, die der der unteren mittleren Krümmung der Windschutzscheibe 25 entspricht. Die oberen Kanten jeder der Formschienen 38 und 39 sind bearbeitet und von der Senkrechten etwas nach innen geneigt, um eine Formoberfläche zu bilden, die in ihrer Gesamtheit mit 42 bezeichnet ist.
Die Flügelabschnitte 35 der Form haben im wesentlichen symmetrische Form und bestehen je aus einem so Paar gekrümmter, im Abstand befindlicher Seitenstangen 43 und 44 etwa gleicher Form, die miteinander zusammenarbeiten, um einwärts davon eine Endformschiene zu tragen, die in ihrer Gesamtheit mit 45 bezeichnet ist und die an den Seitenstangen durch eine Anzahl Rippenglieder 46 befestigt ist.
Wie in Fig. 9 am besten zu sehen ist, umfaßt die Fonnschiene 45 eine einwärts und aufwärts gekrümmte Seitenschiene 47, die von der Seitenstange 44 getragen und an ihr befestigt ist. An ihrem oberen Ende ist die Seitenschiene 47 an einem Ende eines verhältnismäßig kurzen Endschienenabschnittes 48 steif befestigt, dessen entgegengesetztes Ende am oberen Ende einer zweiten gekrümmten Seitenschiene
49 befestigt ist, die längs eines Teiles ihres unteren Endes von der Seitenstange 43 getragen wird. Von dem Hauptscheitelpunkt g der Formschiene 45 oder dem Verbindungspunkt des Seitenschienenteiles 47 mit dem Endschienenabschnitt 48 erstreckt sich ein mittlerer Schienenabschnitt 50 eine begrenzte Strecke abwärts und biegt dann aufwärts, um den Seitenschienenabschnitt 49 zwischen dessen Enden zu treffen, und bildet einen Nebenscheitelpunkt h der Formschiene. Zum Stabilisieren und Verstärken der Endabschnitte ist eine Querstange 51 steif an der Unterseite der Seitenstangen 43 und 44 befestigt und auch an den Unterseiten der Seitenschienenteile 47 und 49. Die Oberkanten jeder der Formschienenteile 47 bis
50 des Stirnabschnittes liegen im wesentlichen in der gleichen Krümmungsebene und sind alle bearbeitet, um eine in der Gesamtheit mit 52 bezeichnete Formoberfläche des Stirnabschnittes zu bilden.
Zur Verbindung der Flügelabschnitte 35 mit dem Mittelabschnitt 34 ist das untere Ende jeder der Seitenstangen 43 und 44 gegabelt und bildet ein Joch 53, welches das angrenzende Ende jeder der Seitenstangen 36 und 37 des Mittelabschnittes aufnimmt. Geeignete axial fluchtende Löcher sind in dem Joch und den Stangenenden vorgesehen, um einen Stift 54 aufzunehmen, der als Gelenkglied dient und die Gelenkverbindung vervollständigt.
Um die Form 29 bei Gelenkverbindung aus einer offenen in eine geschlossene Stellung und umgekehrt zu unterstützen, sind die Seitenstangen 43 und 44 jedes der Stirnabschnitte 35 mit einem Paar abwärts gerichteter steifer Stangen 55 und 56 versehen, die zusammenlaufen und einander an ihren unteren Enden überlappen. Axial fluchtende Löcher sind in jeder Stange 55 und 56 ausgebildet, um darin eine Quertragestange 57 fest aufzunehmen. Die Stange 57 erstreckt sich nach außen über die Formseitenstangen hinaus; jedes ihrer entgegengesetzten Enden wird drehbar in einer von einem Ständer 33 getragenen schwingbaren Verbindungsstange 58 aufgenommen. Das obere Ende jeder der Verbindungsstangen 58 hat die Form eines Joches 59, das mit geeigneten Löchern versehen ist, um einen Stift 60 aufzunehmen und von diesem drehbar getragen zu werden, der am oberen Ende des Ständers 33 fest befestigt ist.
Zum Unterstützen einer flachen Glasscheibe oder eines Paares- Scheiben 61 und 62 oberhalb der Form 29 vor und während ihres Biegens ist eine Anzahl Trageblöcke 63 vorgesehen, die die Unterfläche der Scheibe 62 innerhalb von deren Seitenkanten und Enden fassen. Wie in Fig. 7 und 8 dargestellt ist, sind je zwei Blöcke 63 auf zwei Stangen 64 angeordnet, die innerhalb und in der Nähe der Schienenteile 38 und 39 des Mittelabschnittes unterstützt sind. Die Blöcke 63 werden innerhalb der Enden der Stangen 64 in solch einer Stellung getragen, daß sie die Scheibe 62 ungefähr an den Stellen, die ein Viertel der Länge von den Enden entfernt sind, berühren, und sind aus einem hitzebeständigen Material hergestellt, das heißes Glas nicht beschädigt. Jeder Block 63 wird durch einen Trog 65 getragen, der so an der Stange 64 befestigt ist, daß er eine Drehbewegung des Blocks in einer zu der Ebene der zu biegenden Glasscheiben senkrechten Ebene ermöglicht.
Jedes der entgegengesetzten Enden der Stangen 64 ist als länglicher Schlitz oder Ring 66 ausgebildet, durch den sich Querstifte 67 von Betätigungsstangen 68 erstrecken. Der Querteil 67 jeder der Stangen 68 ist an einem Ende mit einem Schaftteil 69 verbunden, der seinerseits an seinem anderen Ende steif an einem dreieckigen Grundteil 70 befestigt ist, der an der drehbaren Quertragestange 57 steif befestigt ist. In der Mitte zwischen den Enden der Stangen 64 ist eine nach unten verlaufende, senkrecht angeordnete Führungsstange 71 vorgesehen, die gleitend in einem Ring 72 aufgenommen und von diesem bei ihrer Bewegung geführt wird; der Ring 72 ist an der inneren senkrechten Oberfläche jeder der Formschienen 38 und 39 des Mittelabschnittes befestigt.
Zu einem später zu beschreibenden Zweck wird ein Paar in Querabstand angeordneter Schilde 73 und 74 durch die Führungsstangen 32 des Rahmens 28 in solch einer Stellung getragen, daß ausgewählte Teile der unteren Oberflächen der Glasplatten 61 und 62 vor strahlender Wärme geschützt sind, die von unterhalb der Bewegungsbahn der Scheiben durch einen Biegeofen aufwärts gerichtet ist, und auch daß Wärme von der Ofenatmosphäre neben den abgeschirmten Scheibenteilen abgezogen wird. Wie in Fig. 7 und 8 dargestellt ist, hat jeder Schild 73 und 74 im wesentlichen rechteckige Form, und die inneren Längskanten 75 bzw. 76 befinden sich im wesentlichen in gleichem Abstand von einer Mittellinie y-y und begrenzen dazwischen einen Spalt 77. Die Schilde 73 und 74 sind aus einem Material ausgeführt, daß eine größere spezifische Wärme als Glas hat und bei der zum Glasbiegen verwendeten Ofentemperatur keinen Schaden nimmt.
Die gegenüberliegenden Endkanten 78 des Schildes 73 und die Endkanten 79 des Schildes 74 fluchten miteinander und befinden sich im Abstand nach innen von den die Formteile miteinander verbindenden Ge-
lenkverbindungen. Wie aus Fig. 7 zu entnehmen ist, ist jede der inneren Längskanten 75 und 76 der Schilde an ihren entgegengesetzten Enden nach außen gekrümmt, um die entsprechenden Endkanten 78 und 79 zu treffen, und die äußeren Längskanten 80 bzw. 81 sind außerhalb der Seitenstangen 36 bzw. 37 des Mittelabschnittes angeordnet.
Der in Fig. 20 dargestellte Ofen 82 erläutert eine Art Biegeofen, wie er zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden kann. Der Ofen, von dem nur ein Teillängsschnitt dargestellt ist, ist tunnelartig im Querschnitt und ist mit einer Decke 83, senkrechten Seitenwänden 84 und einer Bodenwand 85 versehen. Um Wärme für das Ofeninnere zu schaffen, sind eine Anzahl Strahlröhren 86 vorgesehen, die sich quer über den Ofen sowohl über als auch unter einer zum Tragen der Biegeformen durch den Ofen verwendeten Fördervorrichtung 87 erstrecken. Die Strahlröhren dienen nicht nur zum Erwärmen des Ofens auf erhöhte Temperaturen, sondern richten auch strahlende Wärme auf die Fördervorrichtung 87 und somit auf die Bewegungsbahn der Formen, die bei ihrer Bewegung durch den Ofen die zu biegenden Glasplatten tragen.
Falls Strahlröhren nicht gewünscht sein sollten, können als andere Wärmequelle mehrere Deckenbrennen 88 in Abständen über der Bewegungsbahn der Formen angeordnet sein, die strahlende Wärme nach unten auf die Bewegungsbahn der Formen und auch auf den Boden 85 des Ofens richten, der seinerseits einen gewissen Teil der Wärme auf den Boden der Fördervorrichtung hin zurückstrahlt.
Wenn man ein Paar flache Glasscheiben 61 und 62 in Übereinstimmung mit der Formoberfläche der Form 29 biegen will, so werden die Formabschnitte aus der normalen geschlossenen Stellung nach Fig. 7 in die offene Stellung nach Fig. 8 geschwenkt. Wenn die Form so geöffnet wird, wird ihre Gesamtlänge vergrößert, und die Verbindungsglieder 58 nehmen eine Vergrößerung auf, indem sie um ihre Tragestifte 60 schwenken. Wenn die Formabschnitte sich in die offene oder gespreizte Stellung nach Fig. 8 bewegen, dreht sich die Quertragestange 57 in ihren Trageverbindungsstangen 58, und die Betätigungsstangen 68 drehen sich mit ihnen nach oben, um die obere Oberfläche der Blöcke 63 im wesentlichen in die gleiche waagerechte Ebene wie die obere Oberfläche der Formschienenteile 48 des Endabschnittes zu bringen. Die zu biegenden flachen Glasplatten 61 und 62 werden dann auf die Form gelegt, und die Enden dieser Platten werden von den Formschienenteilen 48 der Flügelabschnitte getragen, während die um ein Viertel der Länge einwärts gelegenen Punkte der Platten von den Blöcken 63 getragen werden. Das Gewicht der auf die äußeren Enden der Flügelabschnitte 35 wirkenden Platten dient dann dazu, die Formabschnitte in der offenen, gespreizten Lage zu halten.
Die Biegevorrichtung 27 mit den von ihr getragenen zu biegenden Glasplatten darauf wird dann durch den Ofen bewegt und darin Temperaturen ausgesetzt, die ausreichend sind, die Glasscheiben erweichen und durchsacken zu lassen, so daß sie mit der Formoberfläche der Form in Übereinstimmung kommen. Wenn die Scheiben Biegetemperatur erreicht haben, beginnen die angelenkten Flügelabschnitte, die durch das Gewicht der Glasplatten offengehalten sind, sich zu schließen, während die Glasplatte erweicht und sackt. Hierbei beginnen die inneren Enden der Stirnabschnitte 35 der Form neben den Gelenken sich zu bewegen, wobei sich der Mittelabschnitt 34 der Form senkt. Durch die Gelenkunterstützung der Endabschnitte auf der Stange 57 bewegen sich die äußeren Enden der Endabschnitte gleichzeitig aufwärts und einwärts. In synchroner Drehbewegung mit den Endabschnitten beginnen die Betätigungsglieder 68
ίο sich nach unten zu bewegen und nehmen die Stangen 64 mit sich nach unten. Da die Querteile 67 der Verbindungsglieder genügend Platz haben, sich innerhalb des Ringes 66 quer zu bewegen, werden die Stangen 64 nach unten bewegt, während sie in einer im wesentlichen waagerechten Lage gehalten werden, womit sie gleiche ebene Unterstützung der Glasscheiben durch die einzelnen Blöcke 63 sicherstellen. Da die Scheiben gleichmäßig an vier voneinander im Abstand befindlichen Punkten durch die Blöcke 63 getragen sind, erfolgt ihre Abwärtsbewegung in ruhiger, nicht kippender Weise.
Um die Blöcke 63 weiter in stabiler Lage in gleicher Ebene zu halten, wird die Abwärtsbewegung jeder der Stangen 64, soweit Stabilität in Frage steht, durch die senkrechte Stange 71 geregelt, die sich zwangläufig innerhalb des Ringes 72 senkrecht abwärts bewegt. Da die Betätigungsstangen 68 an der Stange 57 steif befestigt sind, um ihre Drehbewegung mitzumachen, tragen die Blöcke 63 die untere Oberfläche der Glasplatten weiter während der gesamten abwärts gerichteten Bewegung und so lange, bis der Mittelabschnitt der Platte sackt und ÜbereinstimmungmitderForrnoberfläche42 des Mittelabschnitttes 34 der Form erhält. Zu dieser Zeit haben sich die Endabschnitte 35 der Form praktisch geschlossen, und ihre geringe verbleibende Bewegungszunahme klappt die gegenüberliegenden Enden der Glasplatten aufwärts und einwärts, wobei die Blöcke 63 unter die Formoberfläche des Mittelabschnittes gezogen werden und die Glasplatten sich den Formoberflächen 52 der Endabschnitte der Form anpassen.
Es ist in der Glasbiegetechnik bekannt, daß, wenn eine Glasplatte auf einer konkaven Form gebogen wird, wie etwa der Form 29, der innerhalb der Formoberfläche der Form befindliche Mittelabschnitt der Platte eine begrenzte Strecke absackt. Um die Größe des Absackens zu regeln und die Längslinie des größten Absackens in bezug auf die Längskanten der Scheibe richtig einzustellen, sind die Schilde 73 und 74 im Querabstand voneinander angeordnet, so daß sie einen Spalt 77 zwischen sich unter der Längsfläche der Platten bestimmen, die die Kappenkrümmung α begrenzt.
Es ist vorher erwähnt worden, daß die inneren benachbarten Längskanten der Schilde 73 und 74 sich in gleichem Abstand von der Linie y-y (Fig. 7) befinden. Bei Betrachtung der Fig. 15 sieht man, daß die Linie y-y die Oberflächen der Glasplatten an dem Punkt der größten gewünschten Querkrümmung des Kappenteiles α der Windschutzscheibe 25 schneidet. Wenn die Form daher durch den Ofen 82 bewegt wird, sind die oberen Oberflächen der Glasplatten der strahlenden Hitze vollkommen ausgesetzt, die auf die Bahn der Formen durch den Ofen abwärts gerichtet ist, während die unteren Oberflächen der Scheiben gegen die strahlende Wärme abgeschirmt sind, die aufwärts, auf ihre Bewegungsbahn gerichtet ist, und zwar an den in Fig. 6 durch die schraffierten Flächen
89 und 90 bezeichneten Teilen, wobei die Fläche 89 die von dem Schild 73 und die Fläche 90 die von dem Schild 74 abgeschirmte Fläche der Scheiben darstellt.
Die Schilde dienen jedoch noch einem anderen Zweck, der wichtiger sein kann als ihre Abschirmwirkung, insbesondere in einem Ofen, der nur Wärmequellen oberhalb der Bewegungsbahn der Glasscheiben hat. Da die Schilde aus einem Material zusammengesetzt sind, das eine höhere spezifische Wärme als die Glasscheibe hat, wird eine größere Wärmemenge benötigt, um die Temperatur der Schilde um die gleiche Anzahl Wärmegrade zu erhöhen, als dieses bei Glas erforderlich ist. Wenn daher Teile der Glasscheiben 61 und 62 dicht neben den Schilden sind, werden diese Teile nicht so hoch erwärmt wie die Teile, die von den Schilden entfernt liegen, da die Schilde die Wärme von der sie umgebenden Atmosphäre entziehen.
Beim Durchgang durch den Biegeofen werden die Längsflächen der Glasscheiben unmittelbar oberhalb der Schildöffnung 77 und die Endabschnitte der Scheiben außerhalb der schraffierten Flächen 89 und
90 strahlender Wärme sowohl von oberhalb als auch von unterhalb ihrer Bewegungsbahn durch den Ofen ausgesetzt. Dieses Übermaß an strahlender Wärme bewirkt, daß diese der strahlenden Wärme derart ausgesetzten Teile der Scheibe weicher werden als die schraffierten Flächen 89 und 90, deren Erwärmung verzögert ist, und daher biegt sich die Scheibe leicht zu dem konkav-konvexen Umriß, der in Fig. 15 gestrichelt gezeigt ist.
Nach Vorbiegung in die Panoramaform werden die gegenüberliegenden Endabschnitte der Scheibe entsprechend den ausgesparten Teilen 26 nach Fig. 3 längs der äußersten gestrichelten Linie / geschnitten, und die Scheiben sind dann für die endgültige Biegeoperation bereit, bei der die Krümmung des Kappenteiles der Windschutzscheibe fertig geformt wird.
Fertigbiegen
Für das Fertigbiegen werden die gebogenen Scheiben 61 und 62, die auf eine im wesentlichen endgültige Krümmung um ihre Querachsen x-x gebogen sind und eine Teilbiegung um ihre Längsachse haben, wieder erwärmt und in die in Fig. 15 in ganzen Linien dargestellte Krümmung gebogen.
Für das Fertigbiegen wird eine in Fig. 11 bis 14 dargestellte Biegevorrichtung 91 verwendet. Die Vorrichtung 91 umfaßt einen Rahmen 92 und eine Biegeform 93 der Bauart mit festem Umriß. Der Rahmen 92 ist im wesentlichen rechteckig in der Form und umfaßt im Abstand voneinander angeordnete Längsseitenschienen 94, die an ihren gegenüberliegenden Enden durch Endschienen 95 steif miteinander verbunden sind. Zum Unterstützen der Form 93 ist ein senkrechter Ständer 96 eine begrenzte Strecke von jedem der gegenüberliegenden Enden der Seitenschienen 94 entfernt und an der oberen Oberfläche dieser Schienen fest befestigt. Um die Biegevorrichtung 91 durch die im allgemeinen verwendete Art Biegeöfen zu führen, sind zwei im Abstand befindliche Träger oder Führungsschienen 97 an der Unterseite der Seitenschienen 94 befestigt und berühren die als Fördervorrichtung in den meisten Glasbiegeöfen auf den Rollen vorgesehenen Flansche.
Die Form 93 gehört der Bauart an, die im allgemeinen mit einstückiger Ringform oder Umrißform bezeichnet wird, und liegt im wesentlichen symmetrisch auf jeder Seite der Querlinie z-z nach Fig. 11. Zur einfacheren Beschreibung wird nur die Konstruktion des rechts von der Linie z-z liegenden Teiles der Form im einzelnen beschrieben werden. Die Form 93 umfaßt im allgemeinen eine Formschiene, auf der eine Glasscheibe gebogen werden kann, und ein geeignetes Rahmenwerk zur Unterstützung der Formschiene. In dem mittleren Abschnitt der Form
ίο hat die in ihrer Gesamtheit mit 98 bezeichnete Formschiene eine flache Krümmung in einer senkrechten. Ebene, und außerhalb des mittleren Abschnittes steigt sie in einer verhältnismäßig steilen Kurve an jedem Ende an, um eine Krümmung zu schaffen, die im wesentlichen mit der Krümmung der gebogenen Glasscheiben 61 und 62 übereinstimmt, die auf der Form 93 weitergebogen werden sollen, nachdem sie ursprünglich durch die Form 29 gebogen worden sind. In Fig. 11 und 13 wird der links in Fig. 13 oder oben in Fig. 11 gelegene Teil der Formschiene 98 mit Vorderabschnitt 99 bezeichnet werden, und der Formschienenteil rechts in Fig. 13 oder unten in Fig. 11 wird als Hinterabschnitt 100 bezeichnet werden. Die oberen Oberflächen jedes Schienenteiles sind bearbeitet, um eine Formoberfläche zu bilden, die in ihrer Gesamtheit mit 101 bezeichnet ist.
Der in seinem mittleren Teil flach gekrümmte vordere Schienenabschnitt 99 hat im Vergleich zu dem hinteren Schienenabschnitt 100 eine wesentlich größere Breite, und seine obere Oberfläche ist unter einem Winkel zu der Waagerechten nach unten geneigt. Wie später im einzelnen beschrieben wird, ist die Breite des vorderen Schienenabschnittes 99 und seine Neigung zu dem Zweck vorgesehen, daß die untere Kante eines Paares Glasscheiben sich während des Biegens richtig darüber bewegen kann.
Während sich der Vorderabschnitt 99 der Formschiene 98 nach außen auf sein Ende zu erstreckt, ist seine Oberfläche abwärts und mehr zur Senkrechten hin geneigt, d. h. daß mit fortlaufender Zunahme der Länge des Abschnittes zu den Enden der Form hin die Ebene der oberen Oberfläche sich, der Senkrechten nähert. Dieses geschieht zu dem Zweck, die obere Oberfläche der Schiene unter einem Winkel in bezug zu der unteren Kante eines Paares Glasscheiben zu halten, die sich während des Biegens darüber bewegen. Beim Vergleichen des Grundrisses des Schienenabschnittes 99 nach Fig. 11 mit dem Umriß der in Fig. 6 dargestellten Glasscheibe sieht man, daß der Schienenabschnitt 99 in seiner Krümmung dem Umriß der zu biegenden Glasscheibe oder Scheiben entspricht. Wenn der Vorderabschnitt 99 der Formschiene 98 sich dem Nebenscheitelpunkt h der Glasscheibe nähert, so sieht man aus Fig. 11, daß der Winkel der Oberfläche der Schiene zu der Senkrechten abnimmt und an dem Nebenscheitelpunkt ein Minimum ist. Während sich die Schiene nach unten erstreckt, um sich dem ausgesparten Teil 26 der Scheibe anzupassen, wächst der Winkel der oberen Oberfläche der Schiene in bezug auf die Senkrechte und ist an dem Fußpunkt der Krümmung zwischen dem Haupt- und dem Nebenscheitelpunkt im wesentlichen der gleiche wie der Winkel der Schienenoberfläche in dem mittleren Abschnitt mit verhältnismäßig flacher Krümmung.
Während sich die Formschiene wieder nach oben zu dem Hauptscheitelpunkt g erstreckt, wächst der Winkel der oberen Oberfläche mit der Senkrechten
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wieder an, bis der Winkel zwischen der oberen Oberfläche und der Senkrechten an den Hauptscheitelpunkt ein Maximum erreicht. An dem Scheitelpunkt g (Fig. 13) ist die innere Oberkante k des Schienenabschnittes 99, die in dem Mittelabschnitt der Schiene in einer im wesentlichen senkrecht zu der unteren Oberfläche der Glasscheiben gelegenen Ebene liegt, nun in einer im wesentlichen parallel dazu angeordneten Ebene gelegen und liegt an der unteren Oberfläche der zu biegenden Glasscheibe an.
Wie in Fig. 13 dargestellt ist, ist der hintere Schienenabschnitt 100 in dem Teil flacher Krümmung in seiner Breite viel schmaler als die Schiene 99, soweit ihre obere Oberfläche in Frage kommt. Während sich der hintere Abschnitt nach außen zum Ende der Form erstreckt, hat eine obere Oberfläche L, die in dem Abschnitt flacher Krümmung in einer Ebene liegt, die im wesentlichen parallel zu der Unterfläche der Glasscheibe ist und unter einem geringen ab- 20, wärts gerichteten Winkel zu der Waagerechten liegt, einen Winkel zwischen der oberen Oberfläche und der Waagerechten, der dauernd zunimmt, während sich der Schienenabschnitt nach oben zu dem verhältnismäßig stark gekrümmten Ende erstreckt bis an dem Hauptscheitelpunkt g, wo sich die vorderen und hinteren Abschnitte der Schiene 98 vereinigen, der Winkel zwischen der oberen Oberfläche der Schiene 100 und der Waagerechten und der Senkrechten demjenigen des vorderen Schienenabschnittes 99 an seinem äußersten Ende oder dem Verbindungspunkt mit dem hinteren Abschnitt 100 gleich ist. Es ist daher offenbar, daß die obere Oberfläche des hinteren Abschnittes der Formschiene 100 in seinen Endabschnitten unter einem dauernd wechselnden. Winkel angeordnet ist, der die Ebene der oberen Oberfläche der Schiene parallel zu dem entsprechenden Abschnitt der darauf getragenen unteren Oberfläche der Glasscheibe oder Glasscheiben hält.
Andererseits ist die obere Oberfläche des Vorderabschnittes 99 der Formschiene unter einem Winkel gehalten, der sich zu beiden Seiten des Nebenscheitelpunktes h wendet, um eine gleichmäßige Bewegung der entsprechenden Abschnitte der Glasscheibe darüber zu bewirken, um richtige Gleitberührung sicherzustellen, so daß die Scheibe richtig gebogen werden kann.
Zur Unterstützung der Formschiene 98 ist eine im wesentlichen gleichlange Tragestange 102 vorgesehen, die im Abstand außerhalb der Schiene angeordnet ist und diese mittels einer Anzahl Rippenteile 103 hält, die sowohl an der Formschiene als auch der Tragestange fest befestigt sind. An den Endabschnitten der Form nähert sich die fortlaufende Stange 102 näher der Formschiene 98, bis sich die Stange an den Haupt- und Nebenscheitelpunkten g und h mit der Schiene verbindet und einen Teil davon bildet.
Da die Tragestange 102 in dem mittleren Abschnitt der Form eine erhebliche Strecke überspannt und daher bei Erwärmung übermäßig verbogen würde, ist ein Hilfstrageglied 104 im Abstand darunter angeordnet und mit der Tragestange mittels senkrechter Streben 105 zur Bildung eines Trägerabschnittes steif verbunden. Wie in Fig. 12 dargestellt ist, erstreckt sich der Teil 104 im wesentlichen über den Mittelabschnitt der Form und bietet damit vergrößerte Steifigkeit für die Abschnitte der Tragestange 102, die dsn größeren Spannungen und Verbiegungen ausgesetzt wären.
Um der Form Quersterfigkeit zu verleihen, erstreckt sich eine Anzahl gebogener Stangen 106 quer über die Form und ist an den Unterseiten der vorderen und hinteren Schienenabschnitte 99 und 100 befestigt und erstreckt sich von da nach außen, um mit den Streben 105 fest verbunden 2x1 werden". Nach Fig. 13 sind die Stangen 106 in einer senkrechten Ebene gebogen, um für die untere Oberfläche der Glasscheiben Raum zu schaffen. In den Endabschnitten der Form sind gerade Stangen 107 als Querversteif ungsglieder vorgesehen und sind an der Formschiene und der Tragestange 102, wo es am günstigsten ist, befestigt.
Zur Unterstützung der Form 93 oberhalb des Rahmens 92 ist eine querliegende Tragestange 108 an jedem Ende der Form, quer zu den Ständern 96 ausgerichtet, befestigt. Die Stangen 108 sind an unteren Oberflächen der Formschiene 98 und der Tragestange 102 an einer Anzahl Punkte befestigt und erstrecken sich von dort nach außen, so daß jedes ihrer gegenüberliegenden Enden fest an einem der Träger 96 befestigt ist.
Wie späterhin im einzelnen ausgeführt werden wird, ist es in manchen Fällen wünschenswert gefunden worden, einen abwärts gerichteten Druck auf die obere Oberfläche der Glasscheiben in den stark gekrümmten Endabschnitten der Form auszuüben. Zu diesem Zweck ist ein in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 109 bezeichneter beweglicher Druckkörper an jedem Ende der Form vorgesehen. Wie in Fig. 14 dargestellt ist, umfaßt der Druckkörper 109 eine Formschiene 110, die so gebogen ist, daß sie der ähnlich gekrümmten Formschiene 98 an den Stirnabschnitten der Form entspricht; ihre untere Oberfläche ist entsprechend ausgebildet, um eine der oberen Oberfläche der Glasscheiben parallele Fläche darzubieten, wenn diese von der Form getragen werden. Auf dem von dem Hauptscheitelpunkt g zum Nebenscheitelpunkt h abwärts gerichteten Teil der Schiene 110 ist eine nach außen gerichtete Stange 111 vorgesehen, welche, wenn die Schiene 110 die Glasplatte berührt, in einer zu dem entsprechenden Abschnitt der Schiene 49 im wesentlichen parallelen Fläche liegt und Druck auf die dazwischen angeordneten Glasscheiben ausübt. Die Schiene 110 wird durch Verbindungsstangen 112 verstrebt, die sich von den gegenüberliegenden Schienenenden 113 nach oben erstrecken, um einander an dem Krümmungspunkt der Schiene zu treffen, der dem in Fig. 6 dargestellten ausgesparten Scheibenteil 26 entspricht. Um vergrößerte Steifigkeit zu schaffen, erstreckt sich eine zweite Verbindungsstange 114 zwischen den Schienenpunkten, die dem Haupt- und Nebenscheitelpunkt g und h entsprechen. An jedem unteren Ende 113 der Schiene ist eine gebogene Lasche 115 befestigt, die mit je einem Loch versehen ist, das mit dem in der anderen Lasche vorgesehenen Loch übereinstimmt und fluchtet und durch das eine querliegende Haltestange 116 fest verläuft.
Am Hauptscheitelpunkt g der Schiene 110 und von dort nach außen sich erstreckend ist eine steife Stangell? vorgesehen, an deren äußerem Ende ein Verriegelungs- und Einstellarm 118 drehbar befestigt ist. An seinem dem Befestigungspunkt mit der steifen Stange 117 gegenüberhegenden Ende ist der Arm 118 mit einem nach unten hängenden U-förmigen Hand-
griff 119 versehen. Von dem Handgriff aus im Abstand nach innen ist auf dem Schaft 120 des Armes eine dreieckige Aussparung 121 ausgebildet, die für den Zweck vorgesehen ist, in eine Verriegelungsctange 122 mit einer an ihrem äußeren Ende vorgesehenen V-förmigen Rille 123 einzugreifen; ihr entgegengesetztes Ende ist an der Tragestange 102 in der Nähe des Hauptscheitelpunktes g befestigt.
Um jeden Druckkörper 109 in der richtigen Stellung über seinem entsprechenden Endabschnitt der Form zu tragen, ist ein Block 124 vorgesehen, um jedes Ende der querliegenden Tragestange 116 in der Drehung zu begrenzen. Der Block ist über der Formschiene der Form mittels einer senkrechten Strebe 125 getragen, die sich von seiner unteren Seite nach unten erstreckt und an der Tragestange 102 befestigt ist. Um die Stange 116 aufzunehmen und drehbar zu lagern, ist der Block 124 mit einem Schlitz 126 versehen, in den die Enden der Stange passen. Ein Stift
127 verläuft durch den Block 124 quer zu der Stange, um den Druckkörper lösbar an der Form zu befestigen.
Wie später näher im einzelnen ausgeführt ist, wird der Handgriff 119 zur richtigen Zeit während des Biegens von dem Teil 122 gelöst, und der Druckkörper wird in die rechts in Fig. 12 dargestellte Lage gesenkt; er drückt dann gegen die Oberfläche der obersten in der Form befindlichen Glasplatte.
Es ist selbstverständlich, daß nicht nur eine kompliziert gekrümmte Formschiene vorgesehen sein muß, um die Bildung der Krümmung des Kappenabschnittes der Windschutzscheibe richtig zu unterstützen, sondern daß auch eine genaue Regelung der auf die Glasscheibe ausgeübten strahlenden Wärme während des Durchganges durch den Biegeofen erzielt werden muß, um die Teile der Scheibe richtig zu erweichen, die zusätzlich gebogen werden sollen. Es ist auch offensichtlich, daß die Teile der Scheibe, die der direkten Strahlung seitens der in den meisten Biegeöfen vorgesehenen Wärmequellen ausgesetzt sind, heißer werden und daher zum Biegen geeigneter sind als die Teile der Scheibe, die nicht derart direkter Strahlung ausgesetzt sind.
Um das Maß der Einwirkung der strahlenden Wärme auf die Glasscheiben während des Biegens genau einzustellen, ist der Form eine Anzahl Schilde zugeordnet. Die Schilde bestehen aus Material mit einer größeren spezifischen Wärme als Glas; sie schirmen ausgewählte Abschnitte der Glasscheibe oder Glasscheiben von der strahlenden Wärme ab, und gleichzeitig entziehen gewisse dieser Schilde die Wärme aus der Ofenatmosphäre in der Nähe der abgeschirmten Abschnitte der Glasscheibe.
Wie in Fig. 11 dargestellt ist, ist ein oberer Schild
128 vorgesehen, der im Abstand oberhalb der Form angeordnet und sich in Längsrichtung von dem Punkt auf dem hinteren Formschienenabschnitt 100 erstreckt, wo diese Schiene sich nach oben zu krümmen beginnt, um die Endabschnitte oder Abschnitte verhältnismäßig starker Krümmung der Glasscheibe zu begrenzen, zu dem gegenüberliegenden entsprechenden Punkt am anderen Ende des Schienenabschnittes 100. Der gegenüberliegende obere Schild 129 erstreckt sich in Längsrichtung im wesentlichen über die gleiche Entfernung, und seine innere Längskante 130 liegt im Abstand von der entsprechenden inneren Kante 131 des Schildes 128, um einen Spalt 132 zu bilden, dessen Größe und Lage sorgfältig bestimmt wird, um genau die richtige Fläche der der strahlenden Wärme ausgesetzten Glasscheiben zu schaffen, die von dem Dach des Biegeofens und/oder von darin angeordneten Wärmequellen abwärts gerichtet ist. Die innere Längskante jedes oberen Schildes 128 und 129 ist an ihren Enden nach außen gekrümmt, um ihre fluchtenden Seitenkanten 133 bzw. 134 zu treffen, und jeder Schild erstreckt sich quer zu der Form über eine genügende Entfernung, um die benachbarten Längskanten der vorgebogenen Glasscheiben abzuschirmen, wenn sie auf den Formoberflächen der Form gelagert sind. Die oberen Schilde werden mittels eines Paares im Querstand angeordneter dreieckiger Stangenabschnitte 135 getragen, die sich darunter erstrecken und innerhalb ihrer gegenüberliegenden Enden durch senkrechte Stangen 136 unterstützt werden, deren untere Enden 137 gegabelt sind, um über die Seitenschiene 94 des Rahmens 92 zu gleiten und von diesen gehalten zu werden. Jede der Stangen 136 ist hohl, und die Abschnitte 135 werden in ihrer Lage mittels Stifte 138 abnehmbar gehalten.
Wie in Fig. 11 und 12 dargestellt ist, erstrecken sich stabilisierende Querstreben 139 von jeder der senkrechten Stangen 136 nach unten und sind mit gegabelten oder Jochabschnitten an ihren unteren Enden versehen, die über die Seitenschienen 94 passen.
Um genaue Konzentration der strahlenden Wärme auf die unteren Oberflächen der Glasscheiben zu erzielen und die Erwärmung ausgewählter Abschnitte derselben zu verzögern, wenn diese auf der Form angeordnet sind, sind Bodenschilde 140 und 141 vorgesehen. Wie in Fig. 11 dargestellt, hat der Bodenschild 140 im wesentlichen die gleiche Länge wie der entsprechende Schild 128, hat aber geringere Breite und erstreckt sich nach innen zum Mittelabschnitt der Form über eine geringere Strecke als der obere Schild 128. Ebenso ist der gegenüberliegende untere Schild 141 auch im wesentlichen von gleicher Länge wie der entsprechende obere Schild 129, hat aber gleichfalls geringere Breite und erstreckt sich nach innen zum Mittelabschnitt hin über eine geringere Entfernung, um somit zwischen den unteren Schilden einen Spalt 142 größerer Breite zu schaffen, als der zwischen den oberen Schilden vorgesehene Spalt 132 beträgt, obwohl sie im wesentlichen die gleiche Länge haben.
Man erkennt aus Fig. 13, daß die Mittellinie jeder der Spalte 132 und 142 der Schilde in im wesentlichen der gleichen senkrechten Ebene liegt, wie durch die Linie y-y dargestellt; daher ist die Fläche strahlender Wärme, die von oben und unten durch die Schildspalte den Weg der Form in dem Biegeofen passieren, auf den Scheibenoberflächen über im wesentlichen die gleiche allgemeine Fläche konzentriert. Wegen der Anordnung der Schilde ist jedoch eine größere Fläche auf den unteren Oberflächen der Glasscheiben der Einwirkung der von unten dagegen gerichteten strahlenden Wärme unterworfen.
Bevor die Glasscheiben 61 und 62 für die zusätzliche Biegung auf die Form 93 gebracht werden, ist es erforderlich, die oberen Schilde 128 und 129 zu entfernen sowie deren querliegende Trageabschnitte 135 und auch die an den gegenüberliegenden Enden der Form vorgesehenen Druckkörper 109. Die Glasscheiben 61 und 62, die eine Querschnittsform entsprechend den gestrichelten Linien der Fig. 15 haben, werden dann auf die Formschiene 98 gelegt. Nach
Anordnung der Scheiben werden die Preßkörper 109 auf die Form gebracht und in der durch gestrichelte Linien rechts in Fig. 12 angedeuteten Stellung angeordnet. Dann werden die oberen Schilde 128 und 129 oberhalb der Scheiben in der in Fig. 13 dargestellten Lage wieder angebracht.
Wenn die verschiedenen Schilde in der richtigen Stellung sind und die Druckkörper in der offenen Lage nach Fig. 12, wird die Biegevorrichtung durch einen Biegeofen, wie etwa den Ofen 82, bewegt, in dem sie normalerweise Zonen wachsender höherer Temperatur unterworfen ist, bis die Scheibe in die Biegezone gelangt. Da die Gesamttemperatur der Glasscheibe zunimmt, erreichen ihre Oberflächenteile zwischen den Spalten 132 und 142 eine höhere Temperatur, während gleichzeitig die Erwärmung der von den Schilden abgeschirmten Scheibenflächen verzögert wird.
Die oberen Schilde 128 und 129 der Form 93 sind verhältnismäßig näher aneinander angeordnet; nach Fig. 15 liegen ihre inneren Längskanten auch im wesentlichen symmetrisch von der Linie y-y entfernt. Somit ist die durch den Spalt 132 dazwischen durchdringende strahlende Wärme auf den darunterliegenden Glasscheiben auf im wesentlichen die gleiche Fläche der oberen Oberflächen der Scheibe konzentriert, während die Wärme auf die unteren Oberflächen der Scheibe von unten auftrifft. Die von oben kommende Wärme dient also dazu, die Glasscheiben in der die meiste Wärme benötigenden Fläche zusatzlieh zu erreichen. Wegen ihrer Entfernung von den Glasscheiben haben die oberen Schilde jedoch keine merkliche wesentliche Wirkung auf das Glas, soweit die Verzögerung der Erwärmung derselben durch Wärmeentzug aus der Atmosphäre in Frage steht. Es ist ihre wichtige Funktion, die im wesentlichen durch die Flächen 89 und 90 begrenzten Teile der Scheibe gegen die abwärts gegen die Glasscheibe gerichtete strahlende Wärme abzuschirmen.
Da die Längsfläche der Scheibe unmittelbar zu beiden Seiten der Linie y-y eine höhere Temperatur erreicht, sackt das Glas in dieser Fläche nach unten. Um dieses Absacken, das eine Verringerung der Breite der Glasscheiben in einer waagerechten Ebene mit sich bringt, aufzunehmen, bewegt sich die Kante der auf der geneigten Oberfläche des Formschienenabschnittes 99 ruhenden unteren Scheibe darüber nach unten, wobei die Bewegung der Scheibe durch die Abwärtsneigung der Schienenoberfläche erleichtert wird. Gleichzeitig bleibt der auf dem rückwärtigen Abschnitt 100 der FormscMene ruhende Abschnitt der Scheibe im wesentlichen in der gleichen Stellung in bezug auf Aufwärtsbewegung, und praktisch die gesamte Bewegung der Scheibenkante erfolgt bei dem von dem Schienenabschnitt 99 unterstützten Kantenabschnitt.
Wenn die Scheibe der strahlenden Wärme zu sehr ausgesetzt würde, würde ein zu tiefes Biegen um deren Längsachse bewirkt werden; daher wird die Dauer des Durchganges der Form durch den Biegeofen sorgfältig geregelt, wodurch eine Biegung richtiger Tiefe sichergestellt wird. Beim Biegen auf die konkav-konvexe Querkrümmung nach Fig. 15 sind die entsprechend stark gekrümmten Endabschnitte der Scheiben, obwohl sie an der oberen und unteren Oberfläche der strahlenden Wärme ausgesetzt sind, nicht immer den entsprechenden Abschnitten der formenden Oberfläche der Form richtig angepaßt. Nachdem daher die Kappenquerkrümrnung der Scheibe gebildet ist und bevor die Form die Biegezone des Ofens verläßt, löst eine Bedienungsperson des Ofens den Arm 118 des Preßkörpers 109 von der Stange 122, und die FormscMene 110 des Druckkörpers wird zur Berührung mit der oberen Oberfläche der Glasscheiben gesenkt. Ein geringer ziehender Druck am Handgriff bringt dann die Endabschnitte der Scheiben in die richtige Übereinstimmung mit der Formoberfläche des Endabschnittes.
Nach Durchgang durch die Biegezone des Ofens wird die die nun gebogenen Scheiben tragende Vorrichtung in eine Kühlzone gebracht, die im allgemeinen zu dem Biegeofen gehört und dessen Fortsetzung darstellt. Beim Durchgang durch die KuM-zone wird die Temperatur der Glasscheibe langsam derart erniedrigt, daß die Bildung von unerwünschten Spannungen in den Scheiben soweit als möglich vermieden wird. Nach dem Glühen werden endgültig nach Muster geschnittene Scheiben aus den Scheiben 61 und 62 nach der in Fig. 6 dargestellten gestrichelten Linie m geschnitten.
Nachdem die gebogenen Glasscheiben 61 und 62 nach Muster auf ihren endgültigen Umriß geschnitten worden sind, können sie zu jeder Seite einer plastischen Zwischenschicht zur Bildung einer fertigen Windschutzscheibe zusammengefügt werden. Jedoch erzeugen die verhältnismäßig großen metallischen Flächen der Form 63, insbesondere die Druckkörper 109, gewisse Spannungsflächen in den Glasscheiben, die unerwünscht sind. Es wird daher vorgezogen, die gebogenen Glasscheiben wieder zu erwärmen und dann abzukühlen, um diese unerwünschten Spannungen zu beseitigen und auch eine Kompressionsfläche entlang der Umfangskante der Glasscheiben zu bilden, damit die Scheiben Kantenspannungen und -belastungen besser widerstehen können.
Entspannung
Zum Unterstützen der Glasscheibe während der Wiedererwärmung ist eine in Fig. 16 bis 19 dargestellte Biegevorrichtung 143 vorgesehen, die einen Rahmen 144 und eine über dem Rahmen getragene Biegeform 145 umfaßt.
Der Rahmen 144 hat im wesentlichen rechteckige Form und umfaßt in Abstand voneinander befindliche parallele Seitenschienen 146, die an ihren gegenüberliegenden Enden durch StirnscMenen 147 steif miteinander verbunden sind. In Abstand von jedem der gegenüberliegenden Enden der Seitenschienen 146 sind einwärts Ständer 148 vorgesehen, die an der oberen Oberfläche dieser ScMenen fest befestigt sind und, wie später beschrieben, dazu dienen, die Biegeform 145 zu tragen. Um eine Führung für den Rahmen beim Durchgang durch die herkömmlichen Biegeöfen, die beim Biegen von Glasscheiben verwendet werden, zu schaffen, sind zwei Führungsschienen 149 an der unteren Oberfläche der SeitenscMenen 146 befestigt und im Abstand von deren gegenüberliegenden Enden angeordnet.
Die Biegeform 145 gehört der Bauart an, die im allgemeinen Gelenkumrißform genannt wird, und besteht aus einem Mittelabschnitt 150, der an jedem Ende mit gegenüberliegend angeordneten Stirnabschnitten 151 gelenkig verbunden ist. Der Mittelabschnitt 150 umfaßt ein Paar im Abstand angeord-
neter gekrümmter Formschienen 152, die einen solchen Umriß haben, daß sie der Krümmung der gebogenen Scheiben 61 und 62 im wesentlichen entsprechen, die darauf durch geeignete, an den Formschienen befestigte Einstellstangen 153 an ihrem Platz gehalten werden. Wie in Fig. 19 dargestellt, berührt die Formschiene 152 die Glasscheiben innerhalb ihrer Kanten und liegt unter einem Winkel zur Senkrechten nach innen, so daß ihre obere Ober-
Stirnschiene des Rahmens nach oben und hat die oberen Enden in der Nähe, jedoch in geringem Abstand nach außen von den Querstangen 161 liegen.
Als Mittel zum Regeln des Ausmaßes der strahlen-5 den Wärme, die die unteren Flächen der Glasscheiben trifft, wenn diese auf der Form getragen werden, werden zwei Schilde 165 und 166 von dem Rahmen 144 unter den Glasscheiben getragen. Die Schilde 165 und 166 sind ähnlich den Schilden der Formen 29 und 93
fläche die Unterseite der Glasscheibe 61 gleichmäßig ίο aus einem Material zusammengesetzt, das eine höhere unterstützt. Zum Verbinden der gegenüberliegenden spezifische Wärme als Glas besitzt.
Formschienen 152 zwecks Bildung einer steifen Kon- Wie in Fig. 16 dargestellt ist, haben die Schilde 165 struktion sind eine Anzahl Querverbindungen 154 und 166 ähnliche Größe und Form wie die Bodenvorgesehen und zwischen ihren Enden nach unten schilde 140 und 141 der Form 93, und ihre inneren gebogen, um genügend Spielraum für die auf der 15 Längskanten 167 und 168 sind gleichfalls in gleicher Form getragenen gebogenen Glasscheiben zu schaffen. Entfernung zu jeder Seite einer Mittellinie y-y ange-Die Stirnabschnitte 151 der Form umfassen eine ordnet, die der in Fig. 15 dargestellten Linie y-y ent-Formschiene 155, die ähnlich den in den Formen 29 spricht. Somit erlauben es die Schilde 165 und 166, und 93 vorgesehenen Schienen des Endabschnittes ge- daß von unten kommende strahlende Wärme im staltet ist, um somit der Krümmung der Endabschnitte ao wesentlichen die gleiche Fläche auf den unteren Fläder Glasscheiben zu entsprechen, obwohl sie sich in chen der Glasscheiben 61 und 62 trifft, wie es durch einem Abstand einwärts von deren Kanten befindet. den zwischen den Bodenschilden 140 und 141 der Wie in Fig. 18 dargestellt ist, ist die Formschiene 155 Form 93 vorgesehene Spalt 142 ermöglicht wird. In so gestaltet, daß sie Haupt- und Nebenscheitel- gleicher Weise entziehen die Schilde 165 und 166 punkte g und h bildet, die den Scheitelpunkten g 25 Wärme von der Ofenatmosphäre neben den schraf- und h entsprechen, die in den Formschienen des fierten Flächen 89 und 90 (Fig. 6) der Glasscheiben Stirnabschnittes der Formen 29 und 93 ausgebildet und verzögern deren Erwärmung,
sind. Ebenso wie im Falle der Formen 29 und 93 ist Beim Wiedererwärmen der Scheiben 61 und 62 die obere Kante der Formschienenabschnitte 152 und werden die Scheiben übereinander auf der Form-155 bearbeitet, um eine genaue Formoberfläche zu 30 schiene angeordnet und von der Formoberfläche der bilden, die die Glasscheiben aufnimmt und be- Form 145 getragen. Dann wird die Form in den rührt. Ofen, etwa dem in Fig. 20 dargestellten Ofen 82, Mn-
Zur Bildung der Gelenkverbindungen zwischen eingebracht und durch ihn geleitet und Temperaturen
dem Mittelabschnitt der Form und den Stirnabschnit- unterworfen, die etwas geringer sind als normale
ten haben die entgegengesetzten Enden jeder Form- 35 Biegetemperaturen, die aber hoch genug sind, die
schiene 152 des Mittelabschnittes einen nach außen Glasscheiben auf eine Temperatur zu erwärmen, bei
sich erstreckenden Rippenteil 156 (Fig. 16), der in der alle Spannungen entfernt werden und bei der die
einem längsgerichteten Stangenabschnitt 157 endet. Glasscheiben sich der Formoberfläche anpassen, aber
Die entsprechenden Enden der Formschienen 155 innerhalb derselben nicht durchsacken. Da die Glas-
des Stirnabschnittes haben jeweils einen an ihnen be- 40 scheiben sich bei der Erwärmung etwas ausdehnen,
festigten nach außen gerichteten Rippenteil 158, des- bewegen sich die gelenkig miteinander verbundenen
sen äußeres Ende als Joch 159 zur Aufnahme des Formabschnitte 150 und 151 um eine Entfernung,
Stangenabschnittes 157 dient. Axial fluchtende Löcher die zur Aufnahme der Ausdehnung ausreicht; wenn
sind sowohl in dem Stangenabschnitt 157 als auch das Glas die Temperatur erreicht hat, bei der die
dem Joch 159 zur Aufnahme eines geeigneten Stiftes 45 Spannungen entfernt werden, ist das Glas so weit er-
160 vorgesehen, der dazu dient, die Formabschnitte weicht, daß sich die Formabschnitte wieder schlie-
in aneinandergelenkter Lage zu halten. Obwohl die ßen und die Scheibe in ihre genaue Krümmung
Formmitte und die Stirnabschnitte gelenkig mitein- wieder zurückbringen. Da die Bodenschilde auf
ander verbunden dargestellt sind, ist es lediglich er- solche Weise angeordnet sind, daß die strahlende
forderlich, daß die Abschnitte sich eine beschränkte 50 Wärme von dem Boden des Ofens nur die Ab-
Strecke bewegen können, um der unteren Oberfläche schnitte der Scheiben treffen kann, die die größte
von gelegentlich auf der Form 93 nicht genau gebo- Krümmung haben, werden die anderen Teile der
genen Glasscheiben richtig zu entsprechen. Es ist auch Scheibe davor bewahrt, so weit erhitzt zu werden,
wünschenswert, eine Bewegung der Formabschnitte daß zusätzliches Durchsacken bei ihnen erfolgt,
vorzusehen, um die leichte Ausdehnung der geboge- 55 Nachdem die Glasscheiben auf eine zur Entfernung
nen Scheiben bei der Wiedererwärmung aufzu- der Spannungen genügende Temperatur erwärmt
nehmen. worden sind, werden sie in eine Kühlabteilung des
Zur Unterstützung der Form oberhalb des Rah- Ofens geschoben, wo sie langsam auf Behandlungsmens ist eine Querstange 161 steif an der unteren temperatur abgekühlt werden. Bei dieser Abkühlung Oberfläche jeder der Formschienen 155 des Stirnab- 60 werden die Umfangskantenteile der Scheiben, die sich schnittes befestigt; jedes ihrer entgegengesetzten außerhalb der Formscbiene der Form erstrecken, Enden erstreckt sich von dort nach außen, um dreh- schneller abkühlen als die unmittelbar über der bar in einem Glied 162 aufgenommen zu werden, das Schiene gelegenen Teile und entwickeln daher Druckan seinem oberen Ende von einem an dem Rahmen- spannungen in sich. Die Bildung solcher Druckspanständer 148 befestigten Stift 163 schwingbar getra- 65 nungen ist sehr wünschenswert, da sie einen Ringgen wird. Um die Öffnungsbewegung der Formab- oder Kantenabschnitt bilden, der gegen Bruch sehr schnitte zu begrenzen, erstreckt sich ein Paar im Ab- widerstandsfähig ist und sich um den ganzen Umfang stand angeordneter Stangen 164 diagonal von jeder der gebogenen Scheiben erstreckt.
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Nach dem Glühen ist das Paar gebogener Glasscheiben zur Schichtung mit einer zwischen ihnen liegenden plastischen Schicht bereit und wird beispielsweise als Windschutzscheibe für ein Kraftfahrzeug verwendet.
Zusammenfassung des erfindungsgemäßen Verfahrens
Um das erfindungsgemäße Verfahren klarer zu machen und insbesondere den Anteil zu schildern, den die verschiedenen Biegeformen bei der Schaffung einer Vorrichtung haben, mit der die verschiedenen Schritte des Verfahrens durchgeführt werden können, wird das gesamte erfindungsgemäße Verfahren zum Biegen von Glasscheiben im folgenden kurz zusammengefaßt:
Ein Paar auf den in Fig. 6 in ausgezogenen Linien dargestellten Umriß zugeschnittene Glasscheiben 61 und 62 wird zunächst über der Vorbiegeform 29 unterstützt, die zur Aufnahme derselben in die offene Stellung nach Fig. 8 geschwungen wird. Während die Form in der offenen Stellung ist, werden die Glasscheiben an jedem ihrer gegenüberliegenden Enden und ebenso auch innerhalb der Enden durch die Blöcke 63 ungefähr ein Viertel der Länge davon entfernt unterstützt. Mit den daraufliegenden zu biegenden Scheiben wird die Form dann durch einen Biegeofen, wie etwa den Ofen 82 nach Fig. 20, bewegt. Beim Durchgang durch den Ofen wird die Form Zonen steigender Temperatur ausgesetzt, bis die Glasscheiben Biegetemperatur oder die Temperatur erreicht haben, bei der sie wegen ihres Gewichtes durchsacken. Bei dieser Temperatur ermöglicht es der Mangel an Steifigkeit in der Scheibe, daß die einander gegenüberliegenden Stirnabschnitte 35 der Form nach oben schwingen. Hierbei beginnen die Trageblöcke 63, die zur synchronen Bewegung mit den Endabschnitten der Form verbunden sind, sich nach unten zu bewegen, obwohl sie mit der unteren Oberfläche der unteren Glasscheibe 62 in Berührung bleiben. Somit werden die Glasscheiben während des Biegens dauernd an sechs verschiedenen Punkten unterstützt, und zwar durch die vier Trageblöcke 63 und die beiden Schienenabschnitte 45 der Stirnabschnitte der Form.
Während die Scheiben auf die Formoberfläche der Form absacken, schwenken die Stirnabschnitte der Form auf- und einwärts, während sie die Blöcke 63 synchron dazu weiter senken, bis der Mittelabschnitt der unteren Scheibe 62 sich auf den Mittelabschnitt der Formoberfläche. der Form absetzt. In diesem Augenblick sind die Stirnabschnitte der Form noch nicht vollkommen geschlossen; die letzte zusätzliche Bewegung, die zum Erzielen des endgültigen Schließens erforderlich ist, senkt die Blöcke 63 unter den mittleren Teil der Formoberfläche der Form.
Wegen der Anordnung der Bodenschilde 73 und 74 und des dazwischenliegenden Spaltes 77 wirkt die auf die unteren Oberflächen der Glasscheibe vom Boden des Biegeofens her auftreffende strahlende Wärme nur auf eine Fläche, die von den verhältnismäßig stark gebogenen Endabschnitten der Gleisscheibe begrenzt ist, und eine zwischenliegende Längsfläche, die durch den Raum oder den Spalt 77 zwischen den Schilden grob begrenzt ist. Somit sind nur die Teile der Scheibe, die erhebliches Biegen benötigen, während des Durchganges der Glasscheiben durch den Biegeofen der strahlenden Wärme von oben und unten ausgesetzt. Wegen der symmetrischen Anordnung der Schilde 73 und 74 zur Linie y-y, die die Stelle größter Krümmung in der konkav-konvexen Biegung um die Längsachse der Scheibe definiert, ist das Durchsacken der Scheiben in ihren mittleren Teilen so geregelt, daß sie einen Höchstwert in der durch die Linie y-y definierten senkrechten Ebene hat. Während die Schilde als solche wirken, entziehen die Schilde73 und 74 Wärme von der Ofenatmosphäre
ίο und verzögern somit zusätzlich die Erwärmung der Teile der Glasscheibe, die sie gegen strahlende Wärme abschirmen. Da die Schilde eine niedrigere Temperatur als die Glasscheiben haben, absorbieren sie auch die von dem heißeren Glas ausgestrahlte strahlende Wärme, was natürlich bewirkt, daß diese Teile der Scheiben proportional zu ihrer Entfernung von den Schichten abgekühlt werden.
Nachdem die Glasscheiben auf der Form 29 vorgebogen worden sind, haben sie im Querschnitt eine der
ao gestrichelten Linie in Fig. 15 entsprechende Gestalt. Nach dem Durchgang durch die Biegezone des Ofens werden die Scheiben dann vorzugsweise in einer nicht dargestellten Glühzone, die mit dem Ofen 82 verbunden ist, abgekühlt.
Nach dieser Abkühlung auf eine Temperatur, bei der die Scheiben 61 und 62 ihre gebogene Gestalt aufrechterhalten, wenn sie ununterstützt gelassen werden, werden die Scheiben grob nach dem Musterumriß geschnitten und auf die zweite oder im wesentliehen endgültige Biegeform 93 (Fig. 11) gelegt und wieder in und durch einen Biegeofen, wie etwa den Biegeofen 82, geleitet. Beim Durchgang durch den Ofen werden die wenig Biegung erfordernden Teile der Scheiben gegen strahlende Wärme sowohl durch die oberen Schilde 128 und 129 als auch die unteren Schilde 140 und 141 abgeschirmt. Wie es bei der Form 29 der Fall war, verzögern die unteren Schilde der Form 93 wegen ihrer Nähe zu den Glasscheiben zusätzlich die Erwärmung der abgeschirmten Teile der Glasscheibe, indem sie Wärme aus der Ofenatmosphäre in der Nähe entziehen. Es werden jedoch im wesentlichen die gleichen Teile der Scheibe, d. h. die stark gekrümmten Endabschnitte und ein dazwischenliegender mittlerer Längsabschnitt, wieder der strahlenden Wärme ausgesetzt, die durch die Spalte 132 und 142 zwischen den Schilden dringt. Somit erhält eine Längsfläche der Scheibe zu jeder Seite der Linie y-y, die den Teil größter Krümmung um die Längsachsen der Scheibe darstellt, genügend konzentrierte strahlende Wärme, so daß sie auf die in ausgezogenen Linien in Fig. 15 dargestellte Krümmung durchsacken kann; hierbei bewegt sich die vordere Längskante der Scheibe über den geneigten Abschnitt 99 der Formschiene, bis die Scheibe sich der gewünschten Krümmung richtig angepaßt hat.
Es ist offensichtlich, daß der Durchgang der Biegevorrichtung durch den Ofen sorgfältig zeitlich so geregelt wird, daß die Glasscheiben darin nur während eines Zeitabschnittes verbleiben, der zur Aufnahme genügender strahlender Wärme ausreicht, um auf die benötigte Krümmung durchzusacken. Da die Bewegung der Scheiben beim Durchsacken auf die konkavkonvexe Krümmung um die Längsachsen der Scheibe die stark gekrümmten Endabschnitte der Scheibe in manchen Fällen aus der richtigen, den entsprechenden Teilen der Formoberfläche der Form entsprechenden Gestalt entfernen kann, läßt man die Druckkörper 109 die obere Oberfläche der Glasscheiben be-
rühren und läßt diese Teile durch Anwendung eines Druckes darauf sich der Formschiene der Form richtig anpassen.
Nachdem die Scheiben richtig gebogen worden sind, werden sie durch eine nicht dargestellte Glühzone des Ofens 82 bewegt, in der sie langsam abgekühlt werden, um die Bildung von unerwünschten Spannungen weitmöglichst zu vermeiden. Nachdem die Scheiben auf eine Temperatur abgekühlt worden sind, die ausreicht, ihre gebogene Gestalt ununterstützt zu erhalten, werden sie längs der Linie m auf endgültigen Umriß nach Muster geschnitten. Die endgültig geschnittenen Scheiben werden dann auf die dritte Form 145 (Fig. 16) gelegt und wieder in einen Ofen gebracht und Temperaturen unterworfen, die zum Entfernen aller Spannungen ausreicht. Dann werden die Scheiben geglüht; wegen der Anordnung der formenden Schiene der Form innerhalb der Kanten der Scheiben kühlt sich die Kantenfläche jeder Glasscheibe unmittelbar neben dieser Schiene wegen der in der Schiene verbleibenden Restwärme langsamer ab. Daher kühlt sich der Umf angskantenteil der Scheibe außerhalb der Schiene schneller ab und erhält Druckspannungen.
Nach dem Abkühlen können die Scheiben 61 und 62, falls gewünscht, mit einer plastischen Zwischenschicht verbunden werden, um beispielsweise eine Windschutzscheibe für ein Kraftfahrzeug zu bilden.

Claims (11)

PATENTANSPRÜCHE: go
1. Verfahren zum Biegen einer Glasscheibe um zu ihren Hauptachsen parallele Achsen auf einer rahmenartigen, konkaven, während des Biegens der Glasscheibe aus der geöffneten in die geschlossene Stellung übergehenden Biegeform in einem Biegeofen mit Strahlungswärmequellen, da durch gekennzeichnet, daß das Biegen um zur einen (kurzen) Hauptachse der Scheibe parallele Achsen durch Absackenlassen der erweichten Scheibe auf die Auflageflächen der Biegeform und das Biegen um eine zur anderen (langen) Hauptachse der Scheibe parallele Achse durch Konzentration der von den Strahlungswärmequellen des Biegeofens ausgestrahlten Wärme auf den um diese Achse zu biegenden Bereich der Scheibe bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Bereichen der Glasscheibe, die sich zwischen den Scheibenlängskanten und dem Bereich der Biegung parallel zur Längsachse befinden sowie in Längsrichtung im Abstand von den Endkanten der Scheiben enden, die Erwärmung verzögert wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Scheibenbereiche verzögert wird, indem Wärme aus der Ofenatmosphäre in der Nähe dieser Scheibe entzogen wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Scheibenbereiche verzögert wird, indem diese Bereiche gegen Wärmestrahlen abgeschirmt werden.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Längskante der Scheibe abgestützt wird, während man die entgegengesetzte Kante sich während des Sackens der Scheibe nach unten bewegen läßt.
6. Biegeform zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 5 mit rahmenartiger formgebender Fläche, insbesondere Gelenkbiegeform mit flach gekrümmtem Mittelabschnitt und stark gekrümmten, Flügelabschnitten, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Wärmeschilde im Abstand, aber nahe der formgebenden Fläche angebracht sind und ihre Projektion Bereiche innerhalb des Rahmens bedeckt, die sich von den gegenüberliegenden Längsschienen nach innen erstrecken und eine Abstandsfläche zwischen sich frei lassen sowie in Längsrichtung im Abstand innen von den äußeren Enden der Flügelabschnitte enden.
7. Biegeform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeschilde unterhalb der formgebenden Fläche angeordnet sind.
8. Biegeform nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein Paar Wärmeschilde, deren projizierte Fläche ähnlich der der unterhalb der formgebenden Fläche befestigten Wärmeschilde ist, oberhalb der formgebenden Fläche.
9. Biegeform nach Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seite der formgebenden Fläche verhältnismäßig schmal und die gegenüberliegende Seite breiter ist und ihre obere Kante einwärts und abwärts von der Waagerechten geneigt ist.
10. Biegeform nach Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeschilde aus einem Material gefertigt sind, das eine höhere spezifische Wärme als Glas hat.
11. Biegeform nach Ansprüchen 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Formabschnitte mit Bezug aufeinander und mit Bezug auf die Wärmeschilde beweglich angeordnet sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1097 088;
USA.-Patentschrift Nr. 2 450 297.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
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