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Vorrichtung zum Herstellen von Photokopien nach dem Diffusionsverfahren
Nach dem bekannten Diffusionsverfahren können Photokopien in der Weise hergestellt
werden, daß ein belichteter Negativschichtträger (Negativpapier) und ein lichtunempfindlicher
Positivschichtträger (Positivpapier), die beide mit Entwicklerflüssigkeit benetzt
werden, zwischen Quetschrollen zusammengewalzt werden, worauf sich durch einen chemischen
Vorgang auf dem Positivpapier, das kurze Zeit nach dem Zusammenwalzen wieder von
dem Negativpapier abgezogen werden kann, das Positivbild ergibt.
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Die bekannten Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens weisen
einen oberhalb seines Flüssigkeitsspiegels offenen Entwicklertrog auf, auf dessen
einer Längsseite Einführungsschlitze für das Positivpapier und das Negativpapier
vorgesehen sind. Die Papierbögen laufen von den Einführungsschlitzen zwischen durchbrochenen,
bogenförmig gewölbten Führungsteilen aus Kunststoff durch die Entwicklerflüssigkeit
zur anderen Längsseite des Troges, an der die von Hand oder durch einen elektrischen
Antrieb drehbaren Quetschrollen so angeordnet sind, daß sie die Papierbögen erfassen,
aufeinanderdrücken und den größten Teil der Füssigkeit abquetschen, so daß diese
in den Trog zurückfließt.
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Mit solchen Vorrichtungen lassen sich dauerhafte und auch sonst in
jeder Hinsicht einwandfreie Photokopien herstellen. Ein gewisser Nachteil der Vorrichtungen
liegt aber darin, daß die Entwicklerflüssigkeit in einem mehr oder weniger offenen,
trogartigen Gefäß angeordnet ist, daß sie von Zeit zu Zeit neu angesetzt und eingefüllt
werden muß und daß die Gefäße sowie auch die Teile des Geräts selbst ausgespült
werden müssen. Da die Entwicklerflüssigkeit ätzend wirkt, ist besondere Vorsicht
und Sorgfalt bei diesen Arbeiten geboten, um ein Verschütten und dadurch hervorgerufene
Schäden zu vermeiden. Es besteht deshalb der Wunsch, die Geräte möglichst »narrensicher«
auszubilden und insbesondere ein Umfüllen von Entwicklerflüssigkeit am Verwendungsort
zu vermeiden.
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Zweck der Erfindung ist es hauptsächlich, eine Vorrichtung zum Herstellen
von Photokopien nach dem Diffusionsverfahren zu schaffen, die so ausgebildet ist,
daß ein Hantieren mit der offenen Entwicklerflüssigkeit bei Benutzung oder Wartung
der Vorrichtung vermieden wird.
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Es ist bereits bekannt, bei Vorrichtungen zum Herstellen von Photokopien
nach dem Diffusionsverfahren Düsen anzuordnen, um die Entwicklerflüssigkeit aus
einem unter dem Druck eines Treibmittels stehenden Vorratsbehälters auf den einen
oder auf beide Schichtträger aufzusprühen. Besonders geeignet zur Anwendung von
Aufsprühdüsen ist eine bereits vorgeschlagene Vorrichtung zum Herstellen von Photokopien
nach dem Diffusionsverfahren mit zwei bogenförmig gewölbten, ihre konkaven Seiten
einander zuwendenden, zwischen der Eintrittsöffnung für die Schichtträger und einem
Quetschwalzenpaarverlaufenden Führungsbahnen für die Schichtträger.- Während der
ältere Vorschlag jedoch die Anordnung eines Flüssigkeitsbades vorsieht, sind erfindungsgemäß
in dem von den Führungsbahnen gebildeten Zwischenraum an sich bekannte, aus unter
Druck eines Treibmittels stehenden Flüssigkeitsbehältern gespeiste Sprühdüsen angeordnet.
Dadurch wird nicht nur das Hantieren mit offener Entwicklerflüssigkeit vermieden
und somit eine weitgehende Lagenunabhängigkeit der Vorrichtung erreicht, sondern
auch eine besonders gute Raumausnutzung gewährleistet. In dem von den Führungsbahnen
gebildeten Zwischenraum können auch einer oder mehrere der Flüssigkeitsbehälter
auswechselbar angeordnet sein.
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Zum Einleiten und Beenden des Sprühvorganges kann eine an sich bekannte,
durch die Bewegung des Schichtträgers gesteuerte Vorrichtung, beispielsweise ein
elektromagnetisches Ventil, dienen. Ferner kann eine Steuerventileinrichtung vorgesehen
werden, durch die der Treibmittelsatz unter Umgehung des EntwicklerHüssigkeitsvorrates
mit den Sprühdüsen verbunden werden kann und die derart gesteuert ist, daß bei Beendigung
des Sprühvorganges aus den Düsen noch ein kurzer Treibmittelstoß ohne Entwicklerflüssigkeit
abgegeben wird, um eine Verstopfung der Sprühdüsen durch antrocknende Reste von
Entwicklerflüssigkeit zu vermeiden.
Die Entwicklerflüssigkeit kann
dann in einem in die Vorrichtung eingesetzten Druckbehälter nach Art einer Patrone,
wie er für andere Zwecke an sich bekannt ist, bereitgehalten werden. Ist die Entwicklerflüssigkeit
vollständig verbraucht, so kann die gegebenenfalls als »verlorene Packung« ausgebildete
Patrone herausgenommen und durch eine neue ersetzt werden. Die beiden bogenförmigen
Führungsbahnen können zugleich die Außenwand der Vorrichtung bilden.
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An einer Stelle jeder der beiden Führungsbahnen können angetriebene
Transportrollen angeordnet sein, zwischen die der jeweilige Schichtträger eingeschoben
werden kann, so daß er durch die Rollen mitgenommen wird.
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Damit der benetzte Schichtträger nicht an der durch seine Führungsbahn
gebildeten Wandung anhaften kann, empfiehlt es sich, mindestens die Führungsbahn
des benetzten Schichtträgers mit parallel zu seiner Bewegungsrichtung verlaufenden
Wellungen zu versehen.
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Das Sprühdüsensystem kann auch so angeordnet und ausgebildet sein,
daß von ihm aus entweder nur der eine oder gleichzeitig beide der einander gegenüberliegenden,
bewegten Schichtträger durch Besprühen mit Entwicklerflüssigkeit benetzt werden.
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Im folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt in einer zur Vorschubrichtung des Papiers
parallelen Ebene; Fig.2 zeigt eine Schnittdarstellung entsprechend der Linie 2-2
von Fig. 1.
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1, 2 sind zwei bogenförmig gewölbte, mit ihren konkaven Seiten einander
zugewandte Führungsbahnen. Der Positivschichtträger (Positivpapier) läuft beispielsweise
längs der Führungsbahn 2, der Negativschichtträger (Negativpapier) längs der Führungsbahn
1. Bei 3 befindet sich die Eintrittsöffnung für die beiden Bögen. 4, 5 sind die
am Austrittsende 6 der Vorrichtung befindlichen Quetschrollen. Im Innern der Vorrichtung
können sich Wandungen oder Stabsysteme 7, 8 befinden, welche die Führungsbahnen
der beiden Papierbögen nach dem Innern der Vorrichtung hin begrenzen. Mindestens
die innere Wandung 7, an der das Negativpapier entlangläuft, ist in ihrem oberen
Bereich 9 mit Durchbrechungen versehen, um die aus der Düsenanordnung 10 austretende
Entwicklerflüssigkeit nach dem Papier hin durchzulassen. In demselben Bereich, in
dem das Papier mit Entwicklerflüssigkeit benetzt wird, ist die Führungsbahn 1 mit
Wellungen 11, die in Richtung des Papiervorschubs verlaufen, versehen, damit das
Papier nicht an der Führungsbahn festklebt. 12 ist ein als Entwicklerflüssigkeits-Vorratsbehälter
dienender Druckbehälter, der durch eine Flüssigkeitsleitung 13 mit dem Sprühdüsensystem
verbunden ist. Mit 14 ist ein besonderer Treibmittelsatz bezeichnet, der über ein
Dreiwegeventil 15, wie schematisch angedeutet, entweder abgesperrt werden oder den
Vorratsbehälter 12 unter Innendruck setzen oder unmittelbar über die Leitung 13
mit der Sprühdüse verbunden werden kann. 16 ist ein weiteres Ventil, das dazu dient,
das Innere des Druckbehälters abzusperren oder mit der Sprühdüsenanordnung 10 zu
verbinden. Beide Ventile 15 und 16 können durch elektromagnetische Einrichtungen
an sich bekannter Art (nicht dargestellt) mit Hilfe eines oder mehrerer von der
Papieranlauf- und/oder -ablaufkante gesteuerter Mikroschalter 17a, 17b betätigt
werden. Der Mikroschalter 17a befindet sich in der Nähe des Endes der Sprühzone.
Sobald er durch die Anlaufkante des Papiers berührt wird, bewirkt er das Einsetzen
des Sprühvorganges. Der Mikroschalter 17b
befindet sich in der Nähe des Anfangs
der Sprühzone. Sobald ihn die Ablaufkante des vorbeilaufenden Papierbogens verläßt,
bewirkt er das Aufhören des Sprühvorganges. Auf diese Weise kann erreicht werden,
daß immer nur während solcher Zeiträume gesprüht wird, in denen die ganze Sprühzone
von einem Papierbogen eingenommen wird. 18 ist jeweils eine angetriebene Transportrolle,
19 eine dagegen anliegende Laufrolle; beide können einen Papierbogen zwischen sich
erfassen und weitertransportieren.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Die in die beiden öffnungen
bei 3 eingeschobenen Papierbögen werden von den Rollenpaaren 18, 19 erfaßt und dann
selbsttätig durch die Vorrichtung hindurch transportiert. Sobald der (in Fig. 1
links) längs der Führungsbahn 1 eingeschobene Negativbogen den Mikroschalter 17a
berührt, betätigt dieser über eine (nicht dargestellte) elektromagnetische Vorrichtung
die Ventilanordnung 15, 16 derart, daß der Treibsatz 14 mit dem Behälter 12 und
dieser mit der Sprühdüse 10
verbunden wird. Der den oberen Teil der Führungsbahn
1 durchlaufende Papierbogen wird also mit Entwicklerflüssigkeit besprüht. Läuft
die hintere Papierkante von dem Schalter 17b ab, so wird das Ventil 16 geschlossen
und damit der Behälter 12 abgesperrt; ferner wird das Dreiwegeventil 15 so
gestellt, daß der Treibsatz kurzzeitig mit der Leitung 13 verbunden wird und ein
Treibmittelstoß ohne Entwicklerflüssigkeit die Sprühdüsenanordnung 10
von
anhaftenden Resten der Entwicklerflüssigkeit reinigt. Die Rückstellung und Absperrung
des Dreiwegeventils 15 kann z. B. durch eine Feder erfolgen. Sobald die beiden Papierbögen
die Quetschrollen 4, 5 durchlaufen haben, ist der Arbeitsvorgang beendet.
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Die Möglichkeiten zur Anwendung und Ausführung der Erfindungsvorschläge
beschränken sich nicht auf das hier als Beispiel im einzelnen beschriebene und schematisch
dargestellte Gerät; dieses soll lediglich eine Möglichkeit zur Verwirklichung der
Erfindung zeigen und diese erläutern. Es kann insbesondere zweckmäßig sein, längs
der Führungsbahnen 1 und 2 mehrere mit einem Antrieb ausgerüstete Transport- oder
Führungsrollensysteme vorzusehen. Auch die Ventilanordnung und ihre elektrische
Steuerung sind noch mancher weiteren Ausgestaltung oder Abwandlung fähig. Es kann
zweckmäßig sein, die Menge der beim Sprühvorgang austretenden Entwicklerflüssigkeit
durch eine einstellbare Vorrichtung zu beeinflussen.
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Die Bewegung der Transportrollen und gegebenenfalls auch der Abquetschrollen
kann durch einen elektromotorischen Antrieb erfolgen.