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Förder- und Rüttelvorrichtung zum Fördern und Rütteln von zylindrischen
Behältern oder Büchsen in Sterilisier-oder Konserviervorrichtungen Die Erfindung
bezieht sich auf Förder- und Rüttelvorrichtungen, die bei Anlagen zum Sterilisieren
oder Konservieren von in Büchsen verpackten Lebensmitteln, Milch oder anderen Flüssigkeiten
verwendet werden.
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Es ist bereits eine Anlage zum Sterilisieren von Büchsen bekanntgeworden,
in deren Behälter eine Laufbahn zum Führen der Büchsen vorgesehen ist. Am Anfang
und am Ende dieser Laufbahn ist eine Einführ- bzw. Ausführschleuse für die Büchsen
vorgesehen, damit das Sterilisiermittel praktisch nicht aus dem Behälter heraustreten
und bakterienhaltige Luft in ihn eintreten kann. Nach dem Eintreten der Büchsen
in den Behälter der Sterilisiervorrichtung rollen sie lediglich durch ihr Eigengewicht
die Laufbahn entlang bis zur Ausführschleuse. Deshalb muß die Laufbahn eine genügend
große Neigung aufweisen. Trotzdem können sich die Büchsen bei nur geringer Schrägstellung
in der Laufbahn verklemmen, und es ist dann meistens erforderlich, den Behälter
zu öffnen, um diese Störung zu beseitigen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Fördern
und Rütteln von Büchsen od. dgl. in Sterilisier- oder Konservieranlagen zu schaffen,
die den Behälter praktisch vollkommen ausfüllt und deshalb keinen zu großen Behälter
erfordert und bei der die Bewegung der Büchsen entlang der Laufbahn gesteuert werden
kann, so daß Störungen vermieden werden und die Durchtrittsgeschwindigkeit der Büchsen
regulierbar ist, ohne den Behälter öffnen zu müssen.
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Gemäß der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, den Behälter zylinderförmig
auszuführen und in ihm mindestens eine schraubenförmige Laufbahn für die Büchsen
anzuordnen und ferner eine drehbare Vorrichtung in dem Behälter vorzusehen, die
die Bewegung der Büchsen entlang der Laufbahn hervorruft oder steuert und aus einer
Vielzahl stabförmiger Teile besteht, die am Umfang eines Kreises und voneinander
entfernt und parallel zueinander angeordnet sind, sich durch die schraubenförmige
Laufbahn erstrecken und Treibteile zwischen den aufeinanderfolgenden Büchsen bilden.
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Gemäß der bevorzugten Ausführung besteht die Laufbahn aus einem Paar
gegenüber angeordneter Laufschienen, die voneinander entfernt sind, um zwischen
sich einen Schlitz oder Zwischenraum zu bilden, durch den sich die stabförmigen
Teile erstrecken sollen. Die stabförmigen Teile sind mit mindestens einem Ende an
einer kreisförinigen Platte oder einem kreisförmigen Rahmen befestigt, die sich
an dem einen Ende der schraubenfönnigen Laufbahn befindet und wirksam mit einer
Antriebsvorrichtung verbunden ist, durch die die Drehvorrichtung gegenüber der Laufbahn
gedreht werden kann.
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Es können, je nach Belieben, zwei oder mehr schraubenförmige
Laufbahnen gleichachsig zueinander angeordnet sein, wobei sich eine Laufbahn innerhalb
der anderen befindet. In diesem Fall ist die Drehvorrichtung mit einer Menge stabförmiger
Treibteile versehen, die entsprechend voneinander entfernt und so angeordnet sind,
daß sie mit allen Laufbahnen zusammenarbeiten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß
der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise
geschnitten, Fig. 2 einen Teilquerschnitt in vergrößertem Maßstab und Fig.
3 eine Draufsicht auf Fig. 2.
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Die Förder- und Rüttelvorrichtung ist in Form einer in sich geschlossenen
Einheit oder eines Behälters 1 gebaut, der aus einem feststehenden Teil,
der eine Laufbahn für die zu sterilisierenden Büchsen bildet, einem drehbaren Teil
zum Hervorrufen oder Steuern der Durchlaufgeschwindigkeit der Büchsen durch den
feststehenden Teil, einer Vorrichtung zum Einbringen der Büchsen in das obere Ende
des Behälters und aus einer Vorrichtung zum Herausführen
der Büchsen
aus dem unteren Ende des Behälters, nachdem sie durch ihn hindurchgeführt wurden,
besteht. Der obere Teil des Behälters 1 ist mit unter Druck stehendem Dampf
gefüllt, um eine Sterilisierzone zu bilden, während der untere Teil de§ Behälters
mit Kühlwasser gefüllt ist,- um die Büchsen vor dem Austritt zu kühlen.
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Der feststehende Teil besteht aus zwei schraubenfönnigen Laufbahnen
2 und 3, die jede aus einem Paar Wörmiger Laufschienen besteht. Diese Laufschienen
sind einander gegenüber und voneinander in solcher Entfernung angeordnet, daß sie
eine Laufbahn bilden, in der die Büchsen 4 rollen können, wobei zwischen den Laufschienen
ein Zwischenraum oder Schlitz bleibt, dessen Zweck anschließend beschrieben wird.
Jede dieser Laufschienen ist so angeordnet, daß ihre Achse in der Achse des Behälters
1 heo ,t, so daß, wenn dieser Behälter senkrecht aufgestellt ist, jede am
oberen Ende eingeführte Büchse ungehindert die Laufbahn, in der sie sich befindet,
hinunterrollen kann.
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Um die Geschwindigkeit der Büchsen auf der Laufbahn wirkungsvoll hervorzurufen
oder zu steuern und einen größeren Rüttelgrad zu erzielen, als er durch freie Rollbewegung
zu erzielen wäre, ist eine Drehvorrichtung vorgesehen, die die Form einer kreisförmigen
Platte 7 aufweist, an deren Unterseite eine Vielzahl von stabförmigen Teilen
8
und 9 an oder nahe ihrer Außenkante befestigt ist. Diese Teile hängen
senkrecht von der Platte 7
herab und sind so angeordnet, daß sie sich durch
die Zwischenräume oder Schlitze 5 und 6 in den schraubenförmigen Laufbahnen
des feststehenden Teils hindurch erstrecken, wenn der drehbare Teil gleichachsig
mit der Laufbahnschraube angeordnet ist' Dabei sind sie so weit voneinander entfernt,
daß jeweils eine Büchse 4 zwischen jedem benachbarten Stabpaar aufgenommen werden
kann
Der so aufgebaute bewegliche Teil ist an einer Hauptwelle 10 befestigt,
die sich in der mittleren Achse des Behälters--befindet und durch ein Kegelrad
11 und ein Ritzel 12 getrieben ist. Das Ritzel 12 befindet sich auf einer
Welle 13, die gleichzeitig eine runde Zuführvorrichtung 14 antreibt, durch
die die Büchsen dem Behälter zugeführt werden. Die drehbare Platte 15 besteht
aus einzelnen Segmenten, die so weit voneinander entfernt sind, um den Büchsen zu
gestatten, zwischen ihnen hindurch auf die schraubenförmigen Laufbahnen zu rollen.
An den einzelnen Segmenten hängen die stabförmigen Teile 8 und
9. Zweckmäßigerweise sind die Stäbe 8
und 9 so ausgebildet,
daß sie einen genügend großen Querschnitt aufweisen, um in der senkrechten Ebene
starr zu sein. Die Vorderkante dient als Treibkante und steht in einem Winkel von
etwa 951 zu den Büchsen, wenn sie die schraubenförmige Laufbahn hinunterg
geschoben werden, während die etwa in demselben Winkel stehende, als Hemmkante dienende
Hinterkante die Büchsen aufhält, wenn es notwendig ist. Diese Vorder- und Hinterkanten
sind in Radialebenen angeordnet und schließen miteinander einen Winkel von etwa
51 ein, wodurch sie, indem sie die Achsen der Büchsen in radialer Richtung
halten und die Berührung mit der äußeren senkrechten Kante vermindern, bewirken,
daß die Büchsen während des Durchgangs durch den Behälter rollen.
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Sollte es andererseits erwünscht sein, verschiedene Durchlaufgeschwindigkeiten
der Büchsen in den verschiedenen schraubenförmigen Laufbahnen zu erhalten, so kann
man die senkrechten Treibteile an ein Stimrad befestigen, das von einem Ritzel getrieben
ist. Dieses Ritzel wiederum ist durch eine geeignete Vorrichtung getrieben, die
gestattet, die erforderliche unterschiedliche Einstellung vorzunehmen. Es versteht
sich jedoch, daß die Winkel der Vorder- und Hinterkanten der Treibstäbe im Hinblick
darauf berechnet sein müssen, daß die Büchsen in der Mitte der schraubenförmigen
Bahnen gehalten werden, wobei der genaue Winkel von der Größe der Büchsen, der Steigung
der Schraube und dem Durchmesser des Behälters abhängig ist.
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Während des Arbeitsgangs werden die Büchsen 4 von der bekannten Verschließvorrichtung
mittels irgendeines geeigneten Fördergerätes zu der sich drehenden Zuführvorrichtung
14 befördert, die ihrerseits die Büchsen zur Segmentplatte 7 des Sterilisiergerätes
weitergibt. Die Verbindung der Zuführvorrichtung 14 mit der zweiten Füllvorrichtung
bewirkt, daß die Büchsen der Fördervorrichtung des Sterilisiergerätes in angemessener
Folge zugeführt werden, und sie bildet ein Mittel, das unzulässige Ausströmen des
Dampfes aus dem Sterilisiergerät zu verhindern, wenn die Büchsen in die Fördervorrichtung
eingeführt werden. Die Zuführvorrichtung 14 ist mit dem Antrieb der Fördervorrichtung
derart gekoppelt, daß gewährleistet ist, daß die Büchsen in angemessener Folge zugeführt
werden.
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Die schraubenförmige Laufbahn hat vorzugsweise eine Steigung von etwa
7,94 cm, aber es versteht sich, daß diese Steigung je nach Wunsch geändert
werden kann. Ferner kann man dafür sorgen, daß die Büchsen entweder genau auf einem
schraubenförmigen Weg durch das Sterilisiergerät laufen oder daß der Weg andererseits
an jedem beliebigen Punkt unterbrochen ist, um die Büchsen auf den nächsten Schraubengang
oder -abschnitt fallen zu lassen und dadurch jede erwünschte erhöhte Rüttelbewegung
zu erzielen.
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Bei der dargestellten Ausführung ist das Sterilisiergerät mit zwei
gleichachsig angeordneten schraubenförmigen Laufbahnen versehen, von denen eine
in der anderen zusammen mit einem drehbaren Teil, der zwei Sätze von zusammenarbeitenden
Treibteilen aufweist, angeordnet ist. Es ist aber ebenso möglich, die Anzahl der
Laufbahnen je nach Wunsch zu ändern. Sie hängt von der Größe der zu behandelnden
Büchsen und dem Durchmesser des Sterilisierbehälters ab. Darüber hinaus können Mittel
zum Austauschen der Laufbahnen oder des gesamten feststehenden Teils vorgesehen
sein, so daß Büchsen verschiedenen Durchmessers und verschiedener Höhe in ähnlicher
Weise durch denselben Behälter geführt werden können.
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Bei einem anderen Ausführungsbeispiel können Mittel vorgesehen sein,
um die unteren Enden der senkrechten Treibstäbe 8 und 9 an eine aus
einzelnen Segmenten bestehende drehbare Platte 15 am Boden des Behälters
zu befestigen, wobei diese Platte an der mittleren Antriebswelle 10 befestigt
und so angeordnet ist, daß die Büchsen an die Abgabevorrichtung 16 geleitet
werden.
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Nachdem die Büchsen durch die dampfgeheizte Zone des Behälters mittels
der obengenannten feststehenden und beweglichen Teile gelaufen sind, werden sie
direkt in ein Wasserbad im unteren Teil des Behälters geführt. Der Wasserspiegel
dieses
Bades ist einstellbar, und die Spiegelhöhe und die Umwälzung
des Wassers wird zweckmäßig durch eine Druckpumpe oder sonstige geeignete Mittel
aufrechterhalten. Am Ende ihres Weges durch das Wasserbad und auf dem letzten Schraubengang
werden die Büchsen durch einen Federhebel in ein drehbares, abgeschlossenes Rohr
zum Ausladen aus dem Behälter geführt. Die gesamte Vorrichtung, die aus der Zuführvorrichtung,
der Fördervorrichtung und der Abgabevorrichtung besteht, kann von einer Antriebsmaschine
getrieben sein, die eine zweckmäßig ausgebildete Vorrichtung zum Ändern der Durchlaufgeschwindigkeit
einschließt oder an die eine solche Vorrichtung angeschlossen ist. Dadurch ist es
dem Bedienenden möglich, die Durchlaufgeschwindigkeit der Büchsen durch den Behälter
mit der Dampftemperatur und der Kühlvorrichtung in übereinstimmung zu bringen, um
optimale Bedingungen zu erhalten.