-
Verstärkungsring für Bohrstangen Es sind Verstärkungsringe für Bohrstangen
mit diametral gegenüberliegenden Durchbrüchen für die zusätzliche Abstützung von
im Querdurchbruch einer Bohrstange gelagerten Bohrstählen bekanntgeworden. Diese
bekannten Verstärkungsringe werden, nachdem die Bohrstähle in den Querdurchbruch
der Bohrstange eingeführt und eingestellt sind, über die Bohrstange so an die Bohrstähle
herangeführt, daß die im Verstärkungsring vorhandenen Durchbrüche die aus der Bohrstange
beidseitig herausragenden Teile der Bohrstähle umschließen. Der Verstärkungsring
wird alsdann mittels zweier Spannschrauben fest auf die Bohrstange aufgeklemmt,
wodurch auch die Bohrstähle zusätzlich festgeklemmt werden.
-
Beim Zustellen der Bohrstähle nach vollzogenem Bearbeitungsvorgang
müssen dann die Spannschrauben am Verstärkungsring gelöst und der Verstärkungsring
auf der Bohrstange zurückgeschoben werden, damit einerseits die Stähle gelöst sind
und andererseits die zu betätigenden Schrauben an der Bohrstange zum Zustellen und
Festklemmen der Bohrstähle zugänglich werden. Nach vollzogener Einstellung und Festklemmung
der Bohrstähle wird dann der Verstärkungsring, wie vorbeschrieben, wieder an die
Bohrstähle herangeführt und aufgeklemmt. Dies ist umständlich, zeitraubend und kostspielig,
weil bei jeder Bohrstahlneueinstellung kostbare und teuere Bearbeitungszeiten verlorengehen.
-
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß nunmehr
Verstärkungsringe verwendet werden, bei denen in Ausdrehungen Führungsbuchsen mit
allseitigem Spiel einsetzbar und mit ihren Bohrungen mittels Mehrpunktverschraubungen
zu dem Bohrstangendurchbruch fluchtend ein- und feststellbar sind.
-
Der erfindungsgemäße Verstärkungsring ist insbesondere für auswechselbare
Bohrstähle oder Bohrstahlträger an Bohrstangen für Waagerecht-Bohr-und -Fräswerke
geeignet, bei denen der Verstärkungsring auf die Bohrstange aufgebracht wird, um
bei Bohrungen mit gegenüber der Bohrstangenstärke großem Bohrdurchmesser ein Rattern
des Bohrstahles bzw. Bohrstahlträgers und damit ein unsauberes Bohren zu verhindern.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verstärkungsringes erhält man saubere und glatte
Bearbeitungsflächen, insbesondere bei Bohrarbeiten, die mit Paßmaßen zu erstellen
sind.
-
Die Zeichnung stellt die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dar.
Es zeigt Fig.1 einen zweiteiligen, aufklappbaren Verstärkungsring im Seitenriß und
teilweisen Schnitt, der auf eine Bohrstange aufgesetzt ist, Fig. 2 einen Axialschnitt
durch den Verstärkungsring und einenTeil derBohrstange nach derLinieIl-II der Fig.1.
Fig. 3 einen Grundriß des Verstärkungsringes und eines Teiles der Bohrstange und
Fig.4 einen Schnitt eines Verstärkungsringes in einer anderen Ausführungsform.
-
Nach der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 ist auf die Bohrstange 1
ein aufklappbarer Verstärkungsring aufgesetzt, der aus den beiden Ringhälften 5,
6 besteht. Diese besitzen die Lageransätze 7, 8 für den Verbindungsbolzen 9, um
welchen die beiden Ringhälften auf- und zugeklappt werden können. Diametral gegenüberliegend
sind Backen 10, 11 angeordnet, wobei an der unteren Backe 11 Augenschrauben
12
um Bolzen 13 schwenkbar gelagert sind. Die Augenschrauben können durch
Schlitze der Backe 10 eingeschwenkt und mittels Muttern 14 angezogen werden. Um
den Verstärkungsring gegenüber der Bohrstange gegen Verdrehen zu sichern, sind an
der Außenfläche der Bohrstange und an der Innenfläche des Verstärkungsringes zu
beiden Seiten der Trennfuge zwischen den beiden Ringhälften je eine Nut eingefräst,
in die eine Paßfeder 15 eingesetzt ist. Für die genaue Lagefixierung des Verstärkungsringes
ist der Bolzen 9 als Paßstift ausgebildet. Gegen ein Verschieben des Verstärkungsringes
in Längsrichtung der Bohrstange ist in der einen Ringhälfte eine Feststellschraube
16 angeordnet.
-
In Richtung des Stahlträgerdurchbruches 2 besitzen die beiden Ringhälften
5, 6 Ringdurchbrüche 17, 18, die im Durchmesser etwas größer sind als der Durchbruch
2 der Bohrstange 1. Die Ringhälften können in Richtung dieser Durchbrüche 17, 18
durch Einsatzstümpfe 19 verlängert sein, die in Fortsetzung
der
Durchbrüche 17, 18 Ausdrehungen 20 besitzen, die im Durchmesser größer sind als
die Durchbrüche 17, 18 und zur Aufnahme von Führungsbuchsen 21 dienen. Der Innendurchmesser
der Führungsbuchsen 21 entspricht dem Durchmesser des Stahlträgers 22, während der
Außendurchmesser der Führungsbuchsen 21 kleiner ist als der Durchmesser der Ausdrehungen
20.
-
Gegen Herausfallen werden die Führungsbuchsen 21 durch zwei diametral
einander gegenüberliegende Halteschrauben 23 gesichert, die mit ihrem Zapfenansatz
in eine äußere Ringnut 24 der Führungsbuchse 21 mit allseitigem Spiel eingreifen.
Für eine genaue Einstellung und Fixierung der Führungsbuchsen 21 und damit des Stahlträgers
innerhalb der Durchbrüche 17, 18 der Ringhälften sind in jedem Einsatzstumpf je
drei Stellschrauben 25, 26 in zwei Ebenen übereinanderliegend und in versetzter
Dreipunktanordnung vorgesehen. Die Innenfläche der Führungsbuchsen 21 und des Bohrstangendurchbruches
2 besitzt je eine Keilnut 31 bzw. 3 für die an den Stahlträgern 22 befestigten Federn
32.
-
Für das Feststellen des Stahlträgers 22 in dem Durchbruch 2 der Bohrstange
ist quer zu diesem Durchbruch in der Bohrstange 1 eine Festklemmschraube 27 angeordnet.
Damit diese Festklemmschraube bei aufgesetztem Verstärkungsring zugÄnglich ist,
ist in der Trennfuge zwischen den beiden Ringhälften 5, 6 im Bereich der beiden
Backen 10, 11 eine Zugangsbohrung 28 angeordnet. Durch diese Bohrung kann die Festklemmschraube
27 bedient werden.
-
Die Handhabung des Verstärkungsringes ist folgende: Da es praktisch
nicht möglich ist, den Durchbruch 2 in der Bohrstange 1 gegenüber der Mittellinie
der Bohrstange genau auf Sollmaß zu fertigen und dies um so weniger, als auch noch
das Sollmaß in bezug auf die Seitenlage gegenüber einem Anschlag und auch in genau
rechtwinkliger Lage gegenüber der Mittellinie erfolgen muß, vielmehr gegenüber diesen
drei Sollmaßen Toleranzen bestehen, ist es nicht möglich, für den Durchbruch einer
Bohrstange nachträglich einen Verstärkungsring zu fertigen, dessen Durchbrüche mit
dem Durchbruch der Bohrstange derart genau fluchten, daß der Stahlträger ohne Hemmung
durch die Verstärkungsringdurchbrüche und den Bohrstangendurchbruch 2 durchgeschoben
und in diesem zwecks Einstellung zügig bewegt werden kann, dies um so weniger, wenn
außerdem noch die Forderung besteht, daß der Verstärkungsring an einem fixen Anschlag
30 (Fig. 3) der Bohrstange 1 zum Anliegen kommen soll. Um diese Forderung zu erfüllen,
ist der erfindungsgemäße Verstärkungsring geschaffen worden, der im aufgeklappten
Zustand mit den beiden Ringhälften am Bohrstangendurchbruch 2 an die Paßflächen
der Bohrstange gelegt wird. Nach dem Anziehen der beiden Augenschrauben 12 mittels
der Muttern 14 werden die Stellschrauben 25, 26 an den beiden Einsatzstümpfen 19
so weit zurückgedreht, daß die Führungsbuchsen 21 innerhalb ihrer Ausdrehungen 20
nach allen Richtungen frei beweglich sind. Jetzt wird ein Stahlträger 22 durch die
obere Führungsbuchse 21 und dann anschließend durch den Bohrstangendurchbruch 2
und schließlich durch die untere Führungsbuchse 21 durchgeschoben und mittels der
Festklemmschraube 27 in der Bohrstange 1 festgeklemmt. Dann werden die beiden Führungsbuchsen
21 durch leichtes Anstellen der Stellschrauben 25, 26 innerhalb ihrer Ausdrehungen
20 fixiert und danach durch systematisches Nachziehen im Einsatzstumpf 19 festgeklemmt.
-
Dadurch wird erreicht, daß die beiden Führungsbuchsen 21 mit dem Bohrstangendurchbruch
2 genau fluchten und der Bohrstahlträger 22 ohne Hemmung durch den Verstärkungsring
und die Bohrstange geschoben und darin zügig bewegt werden kann. Es ist dabei lediglich
erforderlich, die Festklemmschraube 27 zu lösen.
-
Durch den erfindungsgemäßen Verstärkungsring ist für den Bohrstahlträger
eine lange und exakte Führung gegeben, durch die insbesondere bei Großbohrungen
das gefürchtete Rattern des Bohrstahles vermieden wird, das sonst bei weit über
die Bohrstange vorstehenden Bohrstählen, sei es mit oder ohne Bohrstahlträger, unausbleiblich
ist. Dazu hat der erfindungsgemäße Verstärkungsring den Vorteil, daß er bei Bohrstangen
gleicher Größe beliebig auswechselbar und an den jeweiligen Bohrstangendurchbruch
2 anpaßbar ist.
-
Nach der Ausführungsform der Fig.4 wird der Verstärkungsring 33 einteilig
starr ausgebildet und mit Schiebesitz auf die Bohrstange aufgeschoben und auf ihr
durch die Feststellschraube 16 festgespannt. Diese Ausführungsform des Verstärkungsringes
hat jedoch den Nachteil, daß man das eine Ende der Bohrstange freilegen muß, um
den Verstärkungsring von diesem Ende aus auf die Bohrstange aufschieben zu können.
Andererseits ist diese Ausführungsform im Aufbau einfacher.