DE1108665B

DE1108665B - Verfahren zur Herstellung von Membranen fuer Ultrafilter und Keimfilter und zur Dialyse aus Kolloiden

Info

Publication number: DE1108665B
Application number: DET8884A
Authority: DE
Inventors: Dr Heinrich Thiele; Dietrich Schyma
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-01-11
Filing date: 1954-01-11
Publication date: 1961-06-15

Description

Verfahren zur Herstellung von Membranen für Ultrafilter und Keimfilter und zur Dialyse aus Kolloiden Die bisher verwendeten Ultrafilter und Keimfilter bestehen zumeist aus Celluloseestern, welche nur in organischen Mitteln löslich sind, wie etwa Nitrocellulose oder Acetylcellulose. Es hat sich nun gezeigt, daß man saure oder alkalische Fadenkolloide aus wäßriger Lösung in Form bestimmter Salze besonders mit mehrwertigen Ionen für sich allein oder auf Stütz- oder Schwammschichten, wie etwa auf dünnem Karton oder Filterpapier, abscheiden kann. Diese Abscheidungen lassen sich in Form zusammenhängender dünner Folien und Membranen gewinnen.
Diese Membranen sind als Ultrafilter und keimdichte Bakterienfilter zu verwenden. Die Membranen haben den Vorteil gegenüber den bisherigen Filtern, daß man nach dem Filtrieren das Filter durch einfachen Ionenaustausch mit einwertigen, zumeist Alkaliionen in wäßrigen Medien auflösen kann.
Damit lassen sich Kolloide und auch Keime und Viren anreichern und in angereichertem Zustand und zur weiteren Untersuchung gewinnen. Für Keime und Viren kann das Auflösen der Membran in isotonischen, neutralen Lösungen, z. B. Natriumzitratlösung, vorgenommen werden, ohne daß eine Schädigung der Keime erfolgt. Für hydrophobe Kolloide wirkt der gelöste Membranstoff als Schutzkolloid.
Nach dem Filtrieren kann durch Luftdruck von unten her die Membran von der Stütz- und Schwammschicht in Form einer Kalotte mit dem darauf befindlichen Kolloid oder den Keimen abgehoben werden.
Bei anderer Arbeitsweise wird die Membran von der Stützschicht abgezogen, abgehoben oder abgerollt.
Die Membran läßt sich ebensogut als lösliche Dialysiermembran für sich allein oder auf Stützschichten verwenden.
Die Herstellung von Ultrafiltern kann derart vorgenommen werden, daß man normale Rundfilterscheiben mit V2- bis i'O/oiger Lösung von Natriumalginat tränkt, den Überschuß entfernt und danach das am Filter verbliebene Alginat mit der Lösung eines Salzes mit zwei- oder mehrwertigen Ionen in Form einer Membran flockt. Hierzu wird das Filter mit der Salzlösung übergossen oder darin einge- taucht. Die Konzentration des Alginats, Art und Konzentration des flockenden Gegenions können je nach dem beabsichtigten Zweck variiert werden, um die Porenweite zu ändern. Außerdem kann der Vorgang des Tränkens mit Alginat und Ausflocken mit Salzlösung wiederholt werden. An Stelle von Alginat kann ebensogut ein P olyuronid verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von durch Ionenaustausch löslichen Membranen für Ultrafilter, Keimfilter und zur Dialyse, dadurch gekennzeichnet, daß aus Lösungen von Alginat, Polyuroniden, Polyglukosiden oder Celluloseglykolsäure mit Ionen zwei- und mehrwertiger Metalle dünne, zusammenhängende Membranen für sich allein oder auf einer Stütz- oder Schwammschicht ausgeflockt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenschaften der Membran, z. B. die Porenweite, durch Auswahl von Art und Konzentration der Polyelektrolyte und von Art und Konzentration der zur Flockung zu verwendenden Salze geändert werden.