DE1105682B - Gespritztes Kunststoffzapfenlager fuer Uhren und feinmechanische Geraete - Google Patents

Description

• Gespritztes Kunststoffzapfenlager für Uhren und feinmechanische Geräte Es ist bekannt, Lager für Wellen und Zapfen in feinmechanischen Geräten aus thermoplastischen Kunststoffen zu spritzen. Solche Lager sind dann vermöge der Elastizität des Lagerwerkstoffes stoßunempfindlich. Diese Lager bieten weiterhin den Vorteil, daß sie in einem Arbeitsgang hergestellt werden können, wobei eine Vielzahl von Konstruktionsmöglichkeiten in der Formgebung solcher Lager auch eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten gestattet. Diese bekannten Konstruktionen nutzen die mit Metall-Lagern nicht ohne weiteres erzielbaren Vorteile der Kunststofflager, wie die hohe Abreibfestigkeit, den niedrigen Reibungskoeffizienten und die Möglichkeit des ungeschmierten Laufs, aus. Solche Lager lassen sich; bezüglich der Elastizität in bekannter Weise dadurch noch wirksamer gestalten, daß die KunststofFlagerbuchse außen mit radialen Vorsprüngen oder Rippen versehen sind, die den Befestigungsschluß in der Bohrung der Platine zur Aufnahme solcher elastischen Lager herstellen.
• Es ist auch ein als Hohlzylinder ausgebildetes Kunststofflager bekannt, welches als halboffenes Röhrchen auf eine Welle zur Halterung aufgesteckt ist und am frei tragenden Ende mit einer Führungsbohrung, die oliviert ist, versehen ist. Radiale Ansätze in der Mitte dieses Lagerkörpers dienen der selbständigen Erhöhung des Halterungssitzes, und es erfolgt keine direkte Pressung von der tragenden Bohrung aus auf die Führungsbohrung, wenn sich Klimaeinflüsse auf den Kunststoff des. Lagerkörpers auswirken. Infolge der seitlichen Angußrichtung solcher röhrenförmiger Lagerkörper können jedoch beim Spritzen dieser Teile, bezogen auf die Symmetrieachse, leicht unsymmetrische Spannungen im Kunststoffteil auftreten, die bei Feuchte oder Wärme dann unsymmetrische und damit sehr ins Gewicht fallende Volumenänderungen hervorrufen, die sich insbesondere auf den Rundlauf der hintereinanderliegenden Bohrungen auswirken.
• Der Erfindungsgegenstand, ein gespritztes Kunststoff-Zapfenlager für Uhren und feinmechanische Geräte, weist einen in eine Platine eingespritzten oder °ingepreßten Lagerkörper auf, der die Nachteile der bekannten Lager dadurch vermeidet, daß der Lagerkörper als Vollkörper ausgebildet ist und daß der die Bohrung zur Aufnahme des Zapfens enthaltende Teil des Lagerkörpers außerhalb, der den Lagerkörper umspannenden Aufnahmebohrung der Platine liegt. Der Voll-Lagerkörper bietet den spritztechnischen Vorteil des zentralen Angusses von der Gegenseite der Zapfenbohrung her, womit eine gleichmäßige Spaniungsverteilung im gespritzten Lagerkörper erzielt ,wird, die Gewähr bietet, daß unsymmetrische Ausvirkungen auf den Lagerkörper bei Änderungen der I"emperatur und der Feuchte ausgeschlossen sind. Durch das weitere Merkmal, daß der die Bohrung für die Aufnahme des Lagerzapfens. enthaltende Teil außerhalb der den Lagerkörper umspannenden Aufnahmebohrung der Platine liegt, kann der z. B. bei Feuchteaufnahme des Lagerkörpers entstehende zusätzliche Preßdruck am Lagerkörper keine zusätzliche Veränderung an dem Durchmesser der Zapfenbohrung bewirken.
• Das erfindungsgemäße Kunststofflager zeichnet sich gegenüber den bekannten Lagern dadurch aus, daß es hinsichtlich Mittigkeit und Maßhaltigkeit gleichbleibend gute Lagereigenschaften hat und bei Feuchte oder Wärme keine unsymmetrischen Verformungen am Lagerkörper auftreten.
• In der weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Lagerkörper so ausgebildet sein, daß der Zapfen sowohl radial als auch axial geführt ist. Dies wird dadurch erreicht, daß der Grund der Bohrung für die Aufnahme der Lagerzapfen als ebene Fläche ausgebildet ist, auf der sich das arondierte Ende des Lagerzapfens, punktförmig abstützt und daß die Bohrung für den Lagerzapfen eine olivierte Einschnürung aufweist, an der der Lagerzapfen entlang einer Ringlinie oder Ringfläche geführt wird. Hierdurch entsteht ein reibungsarmes Lager, ähnlich dem aus Loch- und Deckstein bestehenden Steinlager mit dem Vorteil, daß das Lager in einem Arbeitsgang hergestellt wird. In den Ausführungsbeispielen zeigt Bild 1 ein in eine Platine eingespritztes Lager und das Bild 2 ein in eine Platine eingepreßtes, Lager.
• Der Lagerkörper 2 wird an seinem Teil 2 b von der Platine 1 umschlossen,. Der die Bohrung 4 für die Aufnahme des Lagerzapfens 3 enthaltende und z. B. mit einem Anschlagbund versehene Teil 2a des Lagerkörpers 2 liegt außerhalb der den Teil 2 b des Lagerkörpers umspannenden Aufnahmebohrung der Platine 1.
• Die erfindungsgemäßen Kunststofflagerkörper sind in der Zapfenbohrung 4 vorteilhaft so geformt, daß sich der an seinem Ende 3 a arondierte Lagerzapfen 3 an der ebenen Anschlagfläche 4a des Lagerkörpers punktförmig abstützt und daß der Lagerzapfen 3 entlang einer Ringfläche oder Ringlinie an der divierten Einschnürung 4 b der Lagerbohrung 4 geführt wird.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Gespritztes Kunststoffzapfenlager für Uhren und feinmechanische Geräte, bei dem der Lagerkörper in eine Bohrung einer Platine od. dgl. eingepreßt oder eingespritzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerkörper (2) als Vollkörper ausgebildet ist und daß der die Bohrung (4) zur Aufnahme des Lagerzapfens (3) enthaltende Teil (2 a) des Lagerkörpers (2) außerhalb der den Lagerkörper umspannenden Aufnahmebohrung der Platine (1) liegt.
2. 2. Zapfenlager nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Lagerzapfen (3) aufnehmende Bohrung (4) mit einer inneren Anschlagfläche (4a) versehen ist, an der sich der Lagerzapfen mit seiner Arondierung punktförmig abstützt, und daß die Bohrung (4) eine oliv fierte Einschnürung (4 b) aufweist, an der der Lagerzapfen entlang einer Ringlinie oder Ringfläche geführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 257 770; französische Patentschrift Nr. 1102 709; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1737 238; Kunststoffe, Bd. 43, 1953, Heft 12, S. 562 und 563.