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Anordnung zur numerischen Steuerung der gegenseitigen Verstellung
von zwei zusammenwirkenden Elementen einer Werkzeugmaschine Die Erfindung bezieht
sich auf eine Anordnung zur numerischen Steuerung der gegenseitigen Verstellung
von zwei zusammenwirkenden Elementen einer Werkzeugmaschine mit einer Steuereinrichtung,
welche die Drehung eines Verstellmotors auf Grund von Informationen steuert, die
aus einem zuvor aufgezeichneten Programm gewonnen werden, das Befehle und Zahlenwerte
der Koordinaten des einen Elements in bezug auf das andere enthält, mit einem Interpolator,
der durch aufgezeichnete numerische Informationen gesteuert wird und nach einem
vorgegebenen Gesetz aufeinanderfolgende numerische Zwischeninformationen liefert,
die zwischen den Informationen liegen, die nacheinander aus dem aufgezeichneten
Programm abgelesen werden, und mit einer Vergleichsschaltung, die aus den verschlüsselten
Zahlenwerten, die einerseits aus den aufgezeichneten Informationen errechnet werden
und andererseits von einer Meßeinrichtung geliefert werden, welche die Stellung
des einen Elements in bezug auf das andere mißt, eine Differenz bildet, die anschließend
in eine analoge Spannung umgewandelt wird, die zur Steuerung des Verstellmotors
dient.
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Die zusammenwirkenden Elemente sind beispielsweise das Werkzeug einerseits
und das Werkstück bzw. der dieses tragende Tisch andererseits. Bei einer numerischen,
d. h. durch Zahlenwerte vorgeschriebenen Steuerung müssen die gegenseitigen Verstellungen
des Werkzeugs und des Werkstücks zuvor durch eine Quantifizierung der Kurvenbahn
definiert werden, welcher das Werkzeug relativ zum Werkstück folgen muß. Diese Ouantifizierung
ergibt eine Folge von Zahlenwerten, welche in verschlüsselter Form auf einem Aufzeichnungsträger
festgehalten werden, der mit automatischen Mitteln abgelesen werden kann, z. B,.
auf ein gelochtes oder auf andere Weise markiertes Band oder ein Magnetband. Beim
Abtasten der Aufzeichnung werden dann die Zahlenwerte in ein mit der Werkzeugmaschine
gekoppeltes Rechengerät eingeführt, das aus diesen Zahlenwerten die zur Steuerung
der Vorschubbewegungen der Maschine erforderlichen Befehle ausarbeitet. Diese Befehle
müssen schließlich über entsprechende Steuervorrichtungen in die Drehung der Motore
umgesetzt werden, die das Werkzeug und das Werkstück gegenseitig verstellen. Auf
einer bestimmten Stufe muß also eine Digital-Analog-Umsetzung erfolgen, damit diese
Steuerung stetig erfolgt.
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Ferner muß auf einer gewissen Stufe in der Steuerung ein Vergleich
zwischen denn durch die Aufzeichnung beschriebenen »Modell» und dem tatsächlich
bearbeiteten Werkstück durchgeführt werden, damit die Steuerungen in der richtigen
Weise erfolgen.
Zur Erleichterung der Programmierung ist es bereits
bekannt, in dem Rechengerät Interpolationen zwis7chen den Stellungen durchzuführen,
welche durch zwei aufeinanderfolgende Gruppen von Zahlenwerten der 2t,laßzahlen
der Bahn definiert sind. Am häufigsten wurde der so in das Rechengerät eingeführte
Interpolator in .>analoger« Form ausgeführt, d. h., daß er die Maßzahlen der Stellung
in Form von Entschlüsselungsspannungen erhielt, die von Speichern durch die vorweggenommene
Einführung von Daten eines für die :Maschine in der Zukunft liegenden Punktes geliefert
wurden. Dann arbeitete während der Übergangszeit von einer Stellung zu der nächsten
der Interpolator interpolierte Zwischenwerte aus, die jeweils der augenblicklichen
Sollstellung entsprechen. Dieser Zwischenwert wurde mit der augenblicklichen Iststellung
verglichen, wodurch ein Fehlersignal gebildet wurde, das zur Servosteuerung des
Verstellmotors diente. Da ein Fehler immer erst dann festgestellt wird, wenn er
bereits eingetreten ist, liegt der .\achteil dieser bekannten Anordnungen auf der
Hand.
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Demgegenüber ist es das Ziel der Erfindung, unter Anwendung des Prinzips
der Interpolation eine Anordnung zur numerischen Steuerung von Werkzeugmaschinen
zu schaffen, bei der das Rechengerät die erforderliche Stellungskorrektur und die
Vorschubgeschivindigkeit für einen zukünftigen Treffpunkt zwischen dem Werkstück
und dem Werkzeug ermittelt und dadurch Fehlern bereits vor ihrer Entstehung entgegenwirkt.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Interpolator auf
Grund jedes Satzes der ihm zugeführten aufgezeichneten Informationen und der in
ihm enthaltenen früheren Informationen aufeinanderfolgende zukünftige Sollwerte
der Stellung des einen Elements in bezug auf das andere im voraus berechnet, daß
die Meßeinrichtung den Istwert der Stellung der Elemente bei jeder Interpolation
mißt, äaß eine Subtraktionsschaltung die Differenz zwischen dem von dem Interpolator
gelieferten zukünftigen Sollwert und dem von der Meßeinrichtung gelieferten Istwert
bildet und daß ein Verschlüssler aus dem Code dieser Differenz eine analoge Spannung
bildet, die dem Verstellmotor als Steuersignal für die Vorschubgeschwindigkeit und
die Stellungskorrektur zugeführt wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung errechnet der Interpolator eine
zukünftige Stellung des Werkzeugs bzw. des Werkstückes, und dieser zukünftige Stellungswert
wird mit dem augenblicklichen Istwert verglichen. Das so erhaltene Signal ist also
kein Fehlersignal, wie bei den bekannten Anordnungen, sondern es enthält einen Geschwindigkeitssteuerbefehl,
der zur Steuerung des Motors verwendet wird, so daß die vorhergesagte Stellung in
der auferlegten Zeit erreicht wird. Die Interpolationen werden in Abhängigkeit von
der Zeit durchgeführt. Gleichzeitig enthält das Steuersignal eine Einstellkorrektur
für diese vorhergesagte Stellung. Das digital errechnete Signal wird in eine Analogspannung
umgesetzt, die zur Steuerung des Vorschubmotors dient.
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Natürlich sind ebenso viele Kanäle für die Berechnung und Ausarbeitung
dieser Befehle wie Vorschubbewegungen der Werkzeugmaschine vorgesehen. Diese Kanäle
können voneinander unabhängig sein, da die erforderliche Synchronisation offensichtlich
durch das aufgezeichnete Programm selbst gewährleistet werden kann.
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Vor der Beschreibung einer praktischen Ausführung der Erfindung, von
welcher sich ohne weiteres alle technologischen Ausführungsvarianten ableiten lassen,
soll ein Interpolationsverfahren beschrieben werden. das bei der numerischen Steuerung
angewendet werden soll. Es wird nur eine Veränderliche betrachtet. da, wie oben
erwähnt, die Interpolationsrechnung für jede Vorschubbewegung der Maschine unabhängig
von den übrigen Vorschubbewegungen erfolgen wobei natürlich der Interpolationsparameter
al? '' "ewegungen gemeinsam ist.
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Man betrachtet eine Funktion
z = f (t), @)) die selbst unbekannt
ist, für welche jedoch eine begrenzte Anzahl von Punkten x1, x2
...
x" festgelegt ist, welche den Werten t1, t2
... tn zugeordnet sind.
Für eine numerische Steuerung werden diese Punkte bei der Quantifizierung der Kurvenbahn
bestimmt, welche der Bewegung des Werkzeugs relativ zum Werkstück entspricht. Es
kann angenommen werden, daß z. B. die Werte t1, t2 . . . t" gleiche Abstände haben.
Ferner kann die Bedingung gestellt werden, daß die Kurve, welche alle von vornherein
festgelegten Punkte verbindet, keine Knicke besitzen soll. Daher müssen die Tangenten
in den Punkten x1, x2
. . . x. bestimmt werden, um Unstetigkeiten zwischen
den aufeinanderfolgenden Kurvenabschnitten zu vermeiden. Um eine Tangente in einem
Punkt zu bestimmen, kann eine geeignete arithmetische oder logische Regel angewendet
werden, beispielsweise die folgende:
Der Kurvenabschnitt x1, x2 ist also beispielsweise durch seine Endpunkte x1 und
x2 und durch die Ableitungen der Kurve in diesen Punkten dl und x2 bestimmt. Der
einfachste und allgemeinste Weg besteht dann darin, die Gleichung dritten Grades
zu suchen, die diesen Bedingungen entspricht und die im einfachsten Fall folgende
Form hat: x=A t3+D. (üj) Der Parameter der Interpolation sei mit p bezeichnet. Dann
ergibt z. B. die Taylorsche Formel in dem Kurvenabschnitt x1, x2 den folgenden Parameterausdruck:
Wenn man setzt:
läßt sich die Gleichung (iv) in folgender Form schreiben:
Man erkennt, daß in dieser Form die Größe x,1"; dann durch Rekursion
leicht entsprechend der folgenden Tabelle errechnet werden kann:
Index I I 1I III ` IV - |
0 x1 dxi Axi Axi |
1 x1 + d x1 d x1 + A x1 A x1 + d3 x1 A x, |
2 xi+2dxi+Axi dxi+2Axi+d3_r1 Axi+2Axi
Axi |
3 x1 +3dxi+3Axi+d3X1 dx1+3Ax1+3Axi Ax1+3Ax1 Axi |
Gleichung (vj), oben, rechte dx + Ax +(P~1)@ Ax |
Ax + Ax A#,' -17 |
Hälfte 1 p 1 2 1 1 1' 1 1 |
Jede Zeile wird offensichtlich dadurch erhalten; daß in jeder Spalte zu der zuvor
in dieser Spalte enthaltenen Größe der in der unmittelbar rechts davon liegenden
Spalte in der vorhergehenden Zeile stehende Inhalt addiert wird. Der Inhalt der
Spalte IV bleibt offensichtlich konstant.
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Diese Rechnung wird für jeden vorgegebenen Vorschub in einem Interpolator
des zuvor erläuterten Steuersystems durchgeführt.
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Die Daten des aufgezeichneten Programms bestehen also im wesentlichen
aus Gruppen mit den Werten d3, A, d jeder Veränderlichen für die diskreten Werte,
welche für diese Veränderliche von dem Programmierer gewählt wurden. Bei der Programmvorbereitung
müssen also bestimmte Rechnungen durchgeführt werden, um das Programm aufstellen
zu können, und es läßt sich zeigen, daß diese Rechnungen auf einer einfachen Rechenmaschine,
z. B. auf einer sogenannten »Tischrechenmaschine«, durchgeführt werden können. Ausgehend
von der Gleichung (iv) lassen sich für die zwischen zwei Werten von x, z. B. zwischen
x1 und x2 interpolierten (p-1) Punkte die folgenden Gleichungen aufstellen:
woraus sich ergibt:
Man erhält schließlich unter Berücksichtigung von Gleichung (v)
Da für jede Rechnung p eine Konstante ist (es wird später erläutert, wie diese Konstante
gegebenenfalls verändert werden kann), beschränkt sich also die Berechnung der aufgezeichneten
Zahlenwerte auf die Berechnung der Summe von Produkten, was ohne weiteres mit einem
Rechengerät der genannten Art durchgeführt werden kann. Dieses Rechengerät ermöglicht
die Berechnung von x" und z"+1, ausgehend von den Maßzahlen mit den gleichen Bezeichnungen,
indem z. B. die oben angeführte Formel (ij) angewendet wird.
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Eine beispielsweise Ausführung der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt. Darin ist Fig. 1 ein Blockschaltbild der Gesamtanordnung, das jedoch
auf eine einzige Vorschubbewegung der Werkzeugmaschine beschränkt ist, Fig. 2 ein
Blockschaltbild des in diesem System verwendeten Interpolators, welcher auf der
Basis des oben erläuterten Interpolationsverfahrens arbeitet, und Fig.3 ein Blockschaltbild
für eine beispielsweise Ausführungsart der Zeitbasis und der zugehörigen Hilfseinrichtungen,
die in der Anordnung von Fig. 1 verwendet werden können und bei Welcher eine Ablesung
der Ist-Werte der Stellungen des Werkzeugrelativs zu dem Werkzeug in der Werkzeugmaschine
durch Meßwertgeber durchgeführt wird.
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In der folgenden Beschreibung wird nicht näher auf die allgemein bekannte
Technologie der praktischen Ausführung von Rechengeräten und Steuersystemen für
Werkzeugmaschinen eingegangen, außer wo dies zum Verständnis der Erfindung erforderlich
ist.
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In dem Blockschaltbild von Fig. 1 wird die Verschiebung des Tisches
1 einer Fräse als die Vorschubbewegung der Werkzeugmaschine angesehen, welche zur
Erläuterung der Erfindung herangezogen werden soll. Bei 2 ist der Mittelpunkt des
nicht dargestellten Werkzeugträgers angedeutet, welcher beispielsweise eine seitliche
Verschiebung mittels eines Schlittens parallel zu einem feststehenden, eingeteilten
Maßstab 3 und eine senkrechte Gleitbewegung parallel zu einem feststehenden und
mit Einteilungen versehenen Maßstab 4 ausführen kann. Mit dem Tisch
1
ist ein eingeteilter Maßstab 5 verbunden, welcher sich mit dem Tisch verschiebt.
Es ist zu bemerken, daß jedem Maßstab ein Organ zum Ablesen der Einteilungen zugeordnet
ist, welches in der Lage sein muß, den abgelesenen Wert in ein- verschlüsselbares
elektrisches Signal umzusetzen. Die Abtaster für die Maßstäbe 3 und
4 werden von dem Werkzeugträger getragen, so daß sie sich mit diesem bewegen.
Der Abtaster 11 für den mit dem Tisch verbundenen Maßstab 5 ist hier als
feststehend angenommen. Der Tisch 1 verschiebt sich entlang einer Achse
6, welche über ein Untersetzungsgetriebe -7 von der Antriebswelle
8 eines Vorschubsteuermotors 9 angetrieben
wird. Auf
der Achse 8 ist der Rotor eines Meßwertgebers 10 befestigt, welcher
zur Grobablesung des Tischvorschubs dient. Natürlich ist ein derartiger Verschlüßler
für die Grobablesung außerdem mit jedem der beiden Motore verbunden, welche zur
Verschiebung des Werkzeugschlittens dienen. Jedes Ablesen der Stellung des Werkzeugs
relativ zum Werkstück wird also in zwei Teilen durchgeführt, wobei der eine Teil
die allgemeine Stellung auf der Bahn der betrachteten V orschubbewegung ergibt und
hier mit Grobablesung bezeichnet wird, da die Einteilung nur mit verhältnismäßig
großen Zwischenräumen ausgeführt ist, während der andere Teil die genaue Stellung
in dem- zwischen zwei Grobeinteilungen liegenden Intervall entsprechend der Feineinteilung
liefert. Für die betrachtete Vorschubbewegung geschieht die Grobmessung auf der
Achse des Motors, die Feinmessung am Tisch. Die Verschlüßlung der beiden Ablesungen
wird so ausgeführt, daß in der die Stellung darstellenden Zahl der von dem Grobableser
kommende Codeteil den Ziffern mit den größten Wertigkeiten entspricht, während der
vom Feinabtaster kommende Codeteil den Ziffern mit den niedrigsten Wertigkeiten
entspricht. Diese beiden Codeteile werden durch einfaches Nebeneinanderstellen aneinandergefügt,
wobei jedoch Vorkehrungen in der sie erzeugenden Schaltung getroffen sind, um jede
Zweideutigkeit auszuschließen, wie im folgenden genauer erläutert werden wird.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die beiden Abtaster
durch Meßwertgeber gebildet, von denen der eine linear ausgeführt und entlang dem
Tisch abgewickelt ist, während der andere rotierend ausgeführt ist. Der Maßstab
5 besteht also in der Abwicklung einer Zweiphasenwicklung entlang dem Tisch
1 und der Abtaster il aus einer Einphasenwicklung, welche induktiv
mit der Zweiphasenwicklung gekoppelt ist und selbst über eine geringe Strecke abgewickelt
ist. Der Meßwertgeber für die Grobablesung besteht in üblicher Weise aus einer Zweiphasenwicklung
10, die induktiv mit einer Einphasenwicklung 12 gekoppelt ist. Den-
beiden Zweiphasenwicklungen dieser Organe wird die gleiche, aus dem Ausgang 13 der
Zeitbasis 14 kommende Wechselspannung mit einer rechtwinkeligen Phasenverschiebung
zugeführt, wie später unter Bezugnahme auf Fig. 3 beschrieben wird. Man nimffit
also an jeder Einphasenwicklung einen Strom von veränderlicher Phase ab, wobei die
Phase von der Stellung dieser Wicklung relativ zu der ihr -zugeordneten Zweiphasenwicklung
abhängt.
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Für die Feinablesung werden bei 22 und für die Grobablesung hei
23 Steuersignale für Ventilschaltungen 16 für die Feinablesung bzw. 17 für
die Grobablesung erzeugt. Jedes Signal hat eine Dauer, die proportional der gemessenen
Phasenverschiebung ist und die zugehörige Ventilschaltung während dieses Zeitintervalls
öffnet, vorausgesetzt, daß die zugehörige Ventilschaltung gleichzeitig vom Ausgang
21 der Zeitbasis ein Signal erhält, welches die Öffnung erlaubt.
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Von einem Ausgang 15 der Zeitbasis 14 empfangen die
Schaltkreise 16 und 17 dauernd eine schnelle Impulsfolge. Die Impulse,
welche während der oben definierten Zeitintervalle durch die Ventilschaltungen laufen,
werden in Zählern 18 bzw. 19 gezählt. Bevor eine Zählung erlaubt wird, wird vom
Ausgang 20 der Zeitbasis 14 auf die beiden Impulszähler ein Nullstellsignal
gegeben.
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Am Ende jeder Zählperiode ermöglicht es eine systematische Prüfung,
gegebenenfalls den Inhalt des Zählers 19 zu berichtigen. Dieses geschieht
mittels eines Impulses, der dann in 22 beispielsweise von einem den Zählbeginn steuernden
Signal abgeleitet wird. Diese bedingte Korrektur hat den Zweck, die einwandfreie
Aneinanderreihung der beiden beschriebenen Teile des Gesamtcodes zu gewährleisten.
Es soll z. B. angenommen werden, daß der Grobabtaster geringfügig und in systematischer
Weise relativ zum feststehenden Feinabtaster nachgeht. Es ist dann erforderlich,
falls die höchste Ziffer des Zählers 18 Eins beträgt und im Gegensatz dazu die niedrigste
Ziffer des Zählers 19 Null ist oder falls umgekehrt die niedrigste Ziffer
des Zählers 19 Eins und die höchste Ziffer des Zählers 18 Null ist, eine Einheit
des niedrigsten Stellenwertes zum Inhalt des Zählers 19 hinzuzufügen, um
die erste Ziffer des Inhalts dieses Zählers auf den gleichen Wert wie die letzte
Ziffer des Zählers 18 zu bringen. Zu diesem Zweck wurde ein Prüfschaltkreis 24 vorgesehen,
dessen Ausgang bei 25 auf die erste Stufe des Zählers 19 gerichtet ist und welcher
durch die Zustände der letzten Stufe des Zählers 18 und der ersten Stufe des Zählers
19 gesteuert wird. Diese Zustände werden in 24 kombiniert, um ein Signal
zu liefern, welches der logischen Operation »ausschließliches Oder« zwischen den
beiden in diesen Stufen stehenden Ziffern entspricht.
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Die beiden Zähler 18 und 19 bilden also gemeinsam ein
Register für die »gemessenen« Stellungen des Werkstücks relativ zum Werkzeug.
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Dieses Register kann in üblicher Weise abgelesen werden, beispielsweise
unter der Steuerung eines vom Ausgang 16 der Zeitbasis 14 kommenden Signals. Bei
30 bildet das gleiche Signal ein Ausgabesignal für das im Interpolator 32 gebildete
Rechenergebnis. Bei 31 ist die Steuerleitung für diese Ablesung des Interpolationsergebnisses
dargestellt, während 33 die von der Zeitbasis kommende Leitung ist, welche im Interpolator
zuvor die Bildung des Rechenergebnisses bewirkt hat. Es handelt sich im Interpolator
um das Ergebnis der »Voraussage« einer zukünftigen Stellung.
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Wie im späteren Verlauf der Beschreibung zu erkennen sein wird, ist
das Register zur Speicherung des Ergebnisses im Interpolator ein dynamisches Register,
d. h., daß das abgelesene Resultat in Form eines verschlüsselten Zuges von zeitlich
aufeinanderfolgenden Impulsen abgenommen wird. Dementsprechend muß beim Ablesen
des Registers 18-19 ebenfalls ein verschlüsselter Impulszug erzeugt werden. Bei
27-28 ist der statisch-dynamische Umsetzer angedeutet, welcher, ausgehend von einer
Parallelablesung des Registers, die Verteilung der-erhaltenen Impulse in einem vorbestimmten
Rhythmus gewährleistet, der dem Rhythmus des aus dem Interpolator kommenden Impulszuges
entspricht.
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Die beiden verschlüsselten Impulszüge werden auf die jeweiligen Eingänge
eines Addierwerks 29 gegeben, und das Additionsergebnis (wobei zu dieser Operation
der eine der beiden Impulszüge, z. B. der aus dem statisch-dynamischen Umsetzer
27-28 kommende, in komplementärer Form eingegeben wird) entspricht dem Unterschied
zwischen den beiden Codezügen, d. h. dem gemessenen Istwert und dem zeitlich vorausgesagten
Sollwert des folgenden Treffpunktes. Dieser Unterschied wird in einem Register 34
# gespeichert, und zwar in -statischer Weise.
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Der Inhalt des Registers 34 wird bei 35 entschlüsselt, und man erhält
dadurch eine Analogspannung, deren Größe einen Geschwindigkeitsbefehl mit eingeschlossener
Stellungskorrektur für denMotor 9 definiert. Diese Spannung wird auf einen Verstärker-und
Steuerkanal
für die Steuerung der Geschwindigkeit des Motors 9 gegeben. Die Einzelheiten dieses
Kanals, welcher in üblicher Weise Leistungsverstärker und z. B. mittels Drehzahlmessung
wirkende Gegenkopplungselemente enthält, sind nicht angedeutet, sondern der gesamte
Kanal ist im Blockschaltbild -von Fig. 1 durch das Bezugszeichen 36 angedeutet.
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Da der im Register 34 stehende numerische Code den Geschwindigkeitsbefehl
definiert, ist der Modul der Geschwindigkeit (Größeneinheit der Messung) offensichtlich
durch die Bezugsspannung des Entschlüßlers 35 gegeben. Zur Definition des Begriffs
»Bezugsspannung« genügt es, einen üblichen Entschlüßler für binäre Aufzeichnungen
zu betrachten. Jede Stufe eines solchen Speichers ist mit einer Wertigkeit behaftet,
und jede Stufe bewirkt im Entschlüßler, falls sie die Ziffer Eins enthält, daß ein
Strom, der proportional dieser Wertigkeit ist, im Ausgangskreis des Entschlüßlers
hinzuaddiert wird. Die Gesamtheit .dieser Ströme kommt von einer Gleichspannungsquelle,
und es ist- die Spannung dieser Quelle, die in bequemer Weise als Bezugsspannung
bezeichnet werden kann, da sie den Entschlüßlungsmaßstab festlegt. Bei der -erfindungsgemäßen
Einrichtung bietet sich die Möglichkeit an, diese Bezugsspannung zu verändern, um
in entsprechender Weise die Moduln der Geschwindigkeitsbefehle in Abhängigkeit von
der gewünschten Bearbeitungsart verändern zu können. Der Geschwindigkeitsmodul einer
Schruppbearbeitung kann z. B. größer als derjenige einer Schlichtbearbeitung gewählt
werden. Ferner kann es erwünscht sein, die Geschwindigkeit der Bearbeitung bei verschiedenen
Teilen ,eines Werkstücks verändern zu können usw. Es ist daher vorgesehen, daß die
Bedienungsperson einen Geschwindigkeitsmodul in den bei 46 angedeuteten Speicher
einführt, welcher die dem Entschlüßler 47 zugeführte Bezugsspannung regelt. Bei
der erfindungsgemäßen Steuerung kann ferner diese Regelung über die Leitung 48 durch
ein Signal- geschehen, welches in dem aufgezeichneten Programm enthalten ist und
daher im Verlauf des Ablesens dieses Programms nach den Wünschen des Programmierers
verändert - werden kann. Eine bei 48 eingeführte numerische Instruktion wird bei
46 gespeichert, entschlüsselt, - und ihre Entschlüßlungsspannung wird z. B. dazu
verwendet, den Zustand eines Rotentiometers zu verändern, an dessen Klemmen die
dem normalen Geschwindigkeitsmodul entsprechende Spannung gelegt wird, so daß die
gewünschte Wirkung-erzielt wird.-Die im Interpolator verarbeiteten Zahlenwerte werden
natürlich während des Abtastens des das aufgezeichnete Programm enthaltenden Bandes
41 in die Abtastvorrichtung 40 eingegeben. Dieser -Abtaster wird nicht im einzelnen
erläutert, da zahlreiche. Ausführungsarten für Lochstreifen, photographische Filme,
Magnetbänder usw. bekannt sind. Es genügt, hier anzudeuten, daß im Abtaster 40 eine
bestimmte Anzahl von Köpfen 39 vorhanden ist, die entsprechend der Art der verschlüsselten
Aufzeichnung angeordnet sind und zum Ablesen der Aufzeichnung dienen. Von der Zeitbasis
14 werden periodisch Steuersignale für den Vorschub des Streifens über die Leitung
42- ausgesendet. Da bei jedem neuen Ablesen von Zahlenwerten aus dem Band wenigstens
einige der im Interpolator enthaltenen Werte verändert werden müssen, werden diese
Signale bei 42 auch auf diesen Interpolator gegeben, um die in bestimmten Registern
oder Speichern enthaltenen Wörter zu löschen. Diese Signale, die bei 43 verzögert
und eventuell geformt -werden, werden ferner der Steuerung des-Mechanismus für den
Streifen (nicht gezeigt) zugeführt.
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Bei 38 ist ein Verteiler zur Verzweigung der Signale dargestellt,
die beim Ablesen der auf dem Band enthaltenen -Werte erhalten werden. Dieser Verteiler
wird nicht im einzelnen erläutert, sondern es genügt, hier anzugeben, daß er Schaltkreise
enthält, die die Auswahl des Bestimmungsortes durch Abnahme von »Vorzeichen«, die
bei der Programmierung den verschiedenen verschlüsselten Informationen j e nach
ihrer Art hinzugefügt wurden, oder durch einfache Verteilung entsprechend dem zeitlichen
Auftreten der Informationen auf dem Band beim Ablesen oder, noch einfacher, durch
entsprechende Verbindungen zwischen besonderen Spuren auf dem Streifen und den diesen
Spuren im Rechengerät zugeordneten Organen bewirken. Die Ausgangsleitungen 37 des
Verteilers 38 verzweigen die Zahlenwerte, die für die Arbeit des Interpolators erforderlich
sind, auf die Register in diesem Interpolator, die später genauer erläutert werden.
Wenn ein neuer Zahlenwert in eines dieser Register, z. B. in das im Schaltbild von
Fig. 2 mit I bezeichnete Register, eingegeben werden muß, bewirkt eine der Ausgangsleitungen
491 des Verteilers 38 die Löschung dieses sonst nicht gesteuerten Registers. Vom
Ausgang 48 des Verteilers wird auf den Speicher 46 jedes auf dem Band aufgezeichnete
Zeichen für eine Geschwindigkeitsmodulation gegeben. Ferner kann von diesem Verteiler
in einen besonderen Speicher 44 eine Zahl eingegeben werden, welche die Art und/oder
die Zahl der von dem Interpolator 32 durchzuführenden Interpolationen definiert,
welche vor dem nächsten Ablesen des Bandes oder, genauer, zwischen allen aufeinanderfolgenden
Ablesungen des Bandes vor einer erneuten Änderung des Inhalts von 44 auf Grund des
aufgezeichneten Programms erfolgen müssen. Die in 44 enthaltene Information muß
natürlich auf die Zeitbasis 14 einwirken, wie im Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben
wird, und dementsprechend wurde bei 45 die Leitung angedeutet, über welche die von
44 kommende Information in die Zeitbasis eingeführt wird: Der Zusammenhang zwischen
den in 44 und 46 enthaltenen Informationen wird natürlich bei der Programmierung
festgelegt. Es ist ferner offensichtlich, daß die von diesen Informationen beeinflußten
beiden Faktoren allen Vorschubbewegungen der Werkzeugmaschinen gemeinsam sind. Nur
die Zahlenwerte für die Anfangsstellung und die Zahlenwerte für die Speicher des
Interpolators sind für jeden Vorschubweg verschieden.- Es sei hier daran erinnert,
daß zur Verallgemeinerung des dargestellten Schaltbildes ebenso viele Gruppen von
Stellungsmeßwertgebern und Rechenkanälen für die Geschwindigkeitsbefehle vorgesehen
werden müssen, wie Vorschubbewegungen in der Werkzeugmaschine vorhanden sind. Die
Zeitbasis ist natürlich allen Vorschubbewegungen gemeinsam, und die Synchronisation
der verschiedenen Bewegungen wird einerseits durch die gemeinsame Zeitbasis und
andererseits durch das aufgezeichnete Programm selbst gewährleistet.
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Zur Duchführung der oben erläuterten Interpolationsrechnung ist eine
Interpolationsschaltung vorgesehen, welche automatisch die Gleichung (vj) und das
in der folgenden Tabelle dargelegte Verfahren anwendet. Dieser Interpolator ist
schematisch in Fig. 2 dargestellt. Er enthält vier Register I, II, III, IV. Diese
Register sind bei dem betrachteten Beispiel dynamisch, d. h., daß die in ihnen enthaltenen
verschlüsselten Informationen jeweils eine
über einen Aufrechterhaltungskreis
52 geschlossene Schleife durchlaufen. Die Löschung geschieht einfach dadurch, daß
dieser Aufrechterhaltungskreis mittels eines Sperrsignals blockiert wird, das bei
49 angelegt wird, und dessen Dauer der Durchlaufzeit der Registerschleife entspricht.
Die neuen Informationen «=erden über getrennte Schaltkreise 531 bis 534 eingeführt,
welche die Codezüge über entsprechende Leitungen 371 bis 374 von dem Verteiler 38
beim Ablesen des Aufzeichnungsträgers erhalten.
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Die Registerschleifen I, II und III schließen sich ferner über Additionsschaltungen
50, an deren einen Eingang die Ausgänge der Aufrechterhaltungsschaltkreise 52 angeschlossen
sind. Der andere Eingang der Additionsschaltung 501 ist an den Ausgang eines Schaltkreises
511 angeschlossen, der von der Schleife des Registers II abgezweigt ist. Der zweite
Eingang der Additionsschaltung 502 ist mit dem Ausgang eines Schaltkreises 512 verbunden,
dessen Eingang von der Aufrechterhaltungsschleife des Registers III abgezweigt ist.
Schließlich ist der zweite Eingang der Additionsschaltung 50" mit dem Ausgang eines
Schaltkreises 513 verbunden, dessen Eingang von der Aufrechterhaltungsschleife des
Registers IV abgezweigt ist. Jeder der Schaltkreise 51 ist nur dann geöffnet, wenn
er von der Zeitbasis auf einem Steuereingang 33 ein Signal erhält, welches eine
Übertragung erlaubt.
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Von der Schleife des Registers I ist ein Ausgang zur Abnahme des Signals
abgezweigt, welcher über eine Ventilschaltung 53, zum Eingang des Addierwerks
29 (Fig.1 und3) führt. Die Ventilschaltung 53o ist nur dann geöffnet, wenn sie bei
31 ein von der Zeitbasis des Rechengeräts kommendes Ausgabesignal erhält.
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Bei Beginn der Bearbeitung empfängt das Register I eine Ausgangsmaßzahl
x0 vom Band über den Eingang 371. Zuvor wurde es über die Leitung 491 gelöscht,
welche die Blockierung der Aufrechterhaltungsschaltung 521 bewirkte. Wie bei jedem
dynamischen Register, kann die Löschung gleichzeitig mit der Wiedereinschreibung
erfolgen.
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Dies ist der einzige Augenblick, wo es erforderlich ist, von außen
eine Maßzahl in das Register I des Interpolators einzubringen. Man kann jedoch in
das Programm eine Prüfmaßzahl zur Prüfung des von dem Rechengerät erhaltenen Punktes
einführen. Der hierzu durchzuführende Vergleich ist in dem Schaltbild nicht dargestellt,
er dürfte für den Fachmann auf dem Gebiet der Rechengeräte offensichtlich sein (eine
zwischen dem Inhalt des Registers I und dem vom Band gelieferten Code der Prüfmaßzahl
durchgeführte Konjunktion muß ein gleichförmiges Ausgangssignal ergeben, und zwar
das Ausgangssignal Null, wenn der komplementäre Wert des Resultats der Konjunktion
gewählt wird).
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Die auf dem Band aufgezeichneten Zahlenwerte entsprechen den oben
definierten Werten d x, d 2 x,
,3.r. Diese Werte wiederholen sich mit den
Abtastperioden, wobei sie sich jedesmal ändern. Bei jeder Abtastung werden sie in
die Register II, III bzw. IV eingeführt, welche zuvor durch Blockierung des Aufrechterhaltungsschaltkreises
gelöscht wurden, indem die Schaltkreise 52", 523 und 524 Sperrsignale bei 492, 49.;
bzw. 494 empfingen.
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Der Inhalt des Registers II braucht nach dem Anlaufen des Programms
nicht mehr durch Löschung und Neueinschreibung geändert zu werden, da er infolge
der Stetigkeit der errechneten Kurven theoretisch den (bei jeder Interpolation modifizierten)
Anfangszustand enthält. In der Praxis ist es jedoch zur Vermeidung einer allzusorgfältigen
Prüfung der Zahlenwerte vorzuziehen, die Werte d x auf das Band aufzuzeichnen und
den Inhalt des Registers II bei jedem Abtastvorgang zu löschen. Hierdurch vermeidet
man eine eventuelle Gefahr einer Anhäufung von »Rundungsfehlern« bei den Interpolationsrechnungen.
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Während jeder Interpolationsrechnung werden die Übertragungsschaltkreise
513, 512 und 511 für die Dauer eines Wortes geöffnet, so daß im Verlauf der Interpolationsrechnung
die auf der oben angegebenen Tabelle für x(1, n, aufgeführte Rechnung durchgeführt
wird. Sobald nach jeder Interpolationsrechnung der Inhalt des Registers I dem richtigen
Rechenergebnis entspricht, wird der Ausgangsschaltkreis 53, für den bereits
erläuterten Zweck geöffnet. Die Schaltkreise 333, 332 und 331 werden von der Zeitbasis
und den zugehörigen Schaltkreisen gesteuert.
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Hinsichtlich des in Fig.2 dargestellten Interpolators sind noch zwei
besondere Punkte zu erwähnen. An erster Stelle ist zu bemerken, daß eine lineare
Interpolation durchgeführt wird, wenn in bestimmten Augenblicken der Rechnung die
Übertragungsschaltkreise 513, 512 blockiert werden und nur der Schaltkreis 511 geöffnet
wird. Aus dem angegebenen Interpolationsgesetz ergibt sich dann offensichtlich,
daß nur die erste. Ableitung berücksichtigt wird. Es soll später erläutert werden,
wie eine derartige Möglichkeit praktisch angewendet werden kann.
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Der zweite Punkt betrifft die Kapazität der Register oder, von einem
anderen Gesichtspunkt aus gesehen, die Anzahl der Ziffern der in den Registern enthaltenen
Wörter. Das Register I braucht offensichtlich nur eine verhältnismäßig begrenzte
Kapazität zu besitzen, die von der Anzahl der Ziffern abhängt, die zur Ausarbeitung
des Geschwindigkeitsbefehls verwendet werden. Es scheint im allgemeinen Fall zweckmäßiger
zu sein, die Zahl dieser Ziffern im Register 34 (Fig. 1) zu beschränken. In allen
Fällen müssen jedoch die Register III und vor allem IV mit einer bestimmten Anzahl
von Ziffern mit niedrigeren Stellenwerten als die der niederwertigsten Ziffern der
Register II und I arbeiten, um eine Anhäufung von Rundungsfehlern zu vermeiden.
Diese Ziffern mit den niedrigsten Stellenwerten werden nicht in das folgende Register
übertragen. Zu diesem Zweck wird die Übertragung aus dem Register IV in das Register
III so durchgeführt, daß die Ziffern blockiert werden, deren Stellenwerte in dem
Register III nicht vorhanden sind, und bei der Übertragung aus dem Register III
in das Register II werden alle Ziffern blockiert, deren Stellenwert geringer als
der niedrigste Stellenwert des Registers II ist.
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In Fig.3 sind die Zeitbasis und die zugehörigen Schaltungen im einzelnen
dargestellt. Ein quarzgesteuerter Oszillator 54 speist einen Impulsformer 55, aus
welchem die schnellen Synchronisationsimpulse des Rechengeräts beispielsweise mit
einer Frequenz von 3500 Hz hervorgehen. Eine erste Frequenzteilung bei 56, z. B.
in einem Verhältnis n = 16, liefert eine Impulsfolge mit der Periode der Wortsynchronisation
im Rechengerät. Auf den Frequenzteiler56 folgt ein Frequenzteiler57 mit dem Teilungsverhältnis
k, z. B. h = 2, welches eine Folge von Impulsen für die Synchronisation des »Ablesens«
der auf der Werkzeugmaschine gemessenen Stellungen liefert. Es folgen zwei in Kaskade
geschaltete Impulsfrequenzteiler 58 und 59, wovon der erste ein Teilungsverhältnis
p und der zweite ein Teilungsverhältnis q besitzt. Zusammen stellen
diese beiden Frequenzteiler das Organ zur Erzeugung der Synchronisationssignale
für die eigentliche Rechnung dar, und zwar für die
Verschlüßlung
der Meßwerte und für die Interpolationsrechnung. Am Ende dieses Signals liefert
ein letzter Frequenzteiler 60 mit einem Teilungsverhältnis r, das z. B. 32 beträgt,
bei 42 die Signale für den Vorschub des Aufzeichnungsträgers für das Programm (über
eine Verzögerungsschaltung 43 auf die zum Abtaster 40 führende Leitung) sowie die
Signale zur Löschung bzw. Blockierung der Aufrechterhaltung der Register IV, III
und II im Interpolator (über eine monostabile Kippschaltung 84 mit einer geeigneten
Rückstellzeit).
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Die Leitung 15 führt vom Ausgang des Impulsformers 55 zu den Eingängen
der beiden Ventilschaltungen 161 und 171, so daß diese beiden Stufen dauernd die
Folge der schnellen Synchronisationsimpulse des Rechengeräts erhalten.
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Am Ausgang des Frequenzteilers 57 bewirkt eine Abzweigleitung das
wiederholte Umkippen eines bistabilen Flip-Flops 62. Die bei 85 dargestellte Wellenform,
die an einem der Ausgänge abgenommen wird, wird bei 63 gefiltert, so daß sie die
bei 86 gezeigte sinusförmige oder nahezu sinusförmige Wechselspannung mit der Frequenz
F/2nk liefert (wobei F die Frequenz der in 55 gebildeten Impulse ist). Der Ausgang
des Filters 63 entspricht dem Punkt 13 des Blockschaltbilds von Fig.1, von welchem
aus die beiden Meßwertgeber für die Feinablesung und die Grobablesung der gerade
betrachteten Bewegung der Werkzeugmaschine und über nicht dargestellte Abzweigleitungen
die anderen Meßwertgeber für das vollständige numerische Steuersystem gespeist werden.
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Die bei 13 abgenommene Wechselspannung wird zunächst auf zwei getrennte
Kanäle verteilt, welche die Phasenschieber 64 und 65 enthalten. In dem einen Phasenschieber
erhält sie z. B. eine positive Phasenverschiebung um +0=-f-45°, während sie im anderen
Phasenschieber eine negative Phasenverschiebung um - (P = -45° erleidet. Die Zweiphasenwicklung
5 des linearen Feinwertmeßgebers und die Zweiphasenwicklung 10 des rotierenden Grobmeßwertgebers
empfangen also in ihren Wicklungen die Ströme mit einer gegenseitigen Phasenverschiebung
um 90°. Die zu den Zweiphasenwicklungen der verschiedenen Meßwertgeber führenden
Abzweigleitungen sind im Schaltbild bei 71 und 72 dargestellt. Die eine der Spannungen,
vorzugsweise diejenige mit der positiven Phasenverschiebung um 45° wird als Bezugsspannung
gewählt und auf eine Verstärker-Kippschaltung 66 (oder Begrenzerschaltung) für den
Feinmeßwertgeber bzw. 107 für den Grobmeßwertgeber geleitet. Die Form der Ausgangsspannung
ist bei 87 dargestellt. Die an der Wicklung 11 des Feinmeßwertgebers bzw. 12 des
Grobmeßwertgebers abgegriffene Spannung mit veränderlicher Phase wird auf eine Verstärker-Kippschaltung
oder Verstärker-Begrenzerschaltung 67 für die Feinablesung bzw. 106 für die Grobablesung
gegeben. Die Form der Ausgangsspannung ist bei 88 dargestellt. Sie ist gegenüber
der ersten Spannung phasenverschoben, und der Betrag dieser Phasenverschiebung ist
offensichtlich eine Funktion der relativen Stellungen zwischen Stator und Rotor
in jedem der beiden Meßwertgeber. Diese Wellenzüge werden durch übliche Netzwerke
68 und 69 für den Feinmeßwertgeber und 98 und 99 für den Grobmeßwertgeber differenziert.
Die Ergebnisse dieser Differenzierung sind bei 89 und 90 für den linearen Meßwertgeber
angedeutet. Mit diesen von einer Rechteckwelle abgeleiteten Impulsen werden die
beiden getrennten Eingänge einer bistabilen Kippschaltung gesteuert. Es sei hier
angenommen, daß nur die positiven Impulse die Betätigung der Kippschaltung bewirken,
die bei 70 für den Feinmeßwertgeber und bei 80 für den Grobmeßwertgeber dargestellt
ist. Von dem einen Ausgang der Kippschaltung 70 wird das öffnungssignal für die
Ventilschaltung 161 abgegriffen, und ebenso wird das Öffnungssignal für die Ventilschaltung
171 von einem Ausgang der Kippschaltung 80 abgenommen. Die Öffnungszeiten dieser
Stufen sind also zeitlich eine Funktion der erhaltenen Phasenverschiebungen, die
ihrerseits wiederum ein Kennzeichen für die zu messenden Stellungen sind. Diese
zeitlich begrenzten Öffnungen bewirken direkt entsprechende zeitliche Unterteilungen
der bei 15 ankommenden schnellen Impulsfolge. Die Anzahl der Impulse, die in jedem
Impulszug aus der Ventilschaltung 161 hervorgehen, ist ein Maß für die Stellung
des Feinmeßwertgebers, während die Anzahl der Impulse in jedem aus der Ventilschaltung
171 kommenden Impulszug ein Maß für die Stellung des Grobmeßwertgebers ist.
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Es wird jedoch nicht jeder so erzeugte Impulszug in dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel dazu verwendet, einen numerischen Code für die gemessene Stellung
zu liefern. Vielmehr werden die Impulszüge auf die Ventilschaltungen 162 und 172
geführt, deren Ausgänge mit den Eingängen der Zähler 1.8 und 19 verbunden sind.
Diese Ventilschaltungen sind nur dann geöffnet, wenn ein Öffnungssignal bei 21 ankommt.
Dieses Signal ist seinerseits ein Ausgangssignal einer bistabilen Kippschaltung
74 mit der Wellenform 92. Das Signal wird bei 75 verzögert, damit der die Kippschaltung
erregende Impuls, der vom Ausgang des Impulsfrequenzteilers 58 kommt (und bei 73
aus Sicherheitsgründen geringfügig verzögert wurde), zunächst über die Leitung 20
die beiden Zähler 18 und 19 löschen kann, bevor eine neue Zählung dadurch stattfindet,
daß die Ventilschaltung 162 für den Zähler 18 und die Ventilschaltung 172 für den
Zähler 19 geöffnet werden, um einen Impulszug durchzulassen. Die Kippschaltung 74,
die zum Öffnen dieser beiden Ventilschaltungen in den Arbeitszustand gebracht wurde,
wird zum Zweck der Blockierung dieser Kippschaltungen wieder in den Ruhezustand
gebracht, nachdem sie jeweils einen Impulszug für die Meßwerte durchgelassen hat.
Während diese Kippschaltung durch das Ausgangssignal des Frequenzteilers 58 in den
Arbeitszustand gebracht worden ist, wird sie durch das Ausgangssignal des Frequenzteilers
57 gelöscht.
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Beim Zurückstellen der Kippschaltung 74 wird die Hinterflanke des
breiten Impulses in dem Schaltkreis 105 differenziert. Der dadurch erzeugte Impuls
gelangt mit einer geringfügigen Verzögerung auf den Schaltkreis 24. Dieser Schaltkreis
ist dann geöffnet, wenn, wie zuvor erläutert, die letzte Stufe (mit dem höchsten
Stellenwert) des Zählers 18 und die erste Stufe (mit dem geringsten Stellenwert)
des Zählers 19 nicht den gleichen Ziffernwert als Inhalt haben. In diesem Fall fügt
also der Schaltkreis 24 eine Einheit zum Inhalt des Zählers 19 hinzu.
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Der gleiche, bei 104 ebenfalls verzögerte Impuls wird der Leseleitung
26 zugeführt, welche zum Ablesen des Zustands der beiden Zähler 18 und 19 den Inhalt
dieser Zähler parallel in die statisch-dynamischen Umsetzer 27 und 28 überführen
läßt. Der Additionsschaltung 29 wird also ein verschlüsselter Impulszug zugeführt.
Andererseits erregt dieser Impuls eine monostabile Kippschaltung 30, welche bei
31 eine Abgriffsschaltung 530 für das Ergebnis der Interpolationsschaltung
öffnet, so daß der v erschlüsselte
Impulszug, der das Interpolationsergebnis
darstellt, ebenfalls auf die Additionsschaltung gelangt. Während der Überführung
des Inhalts der Zähler in den statisch-dynamischen Umsetzer kann z. B. die Komplementierung
des Zahlenwerts durchgeführt werden.
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Die Bildung des Ergebnisses im Interpolator ist vor diesem Ablesen
des Ergebnisses geschehen, und zwar in dem dargestellten Beispiel etwa in folgender
Weise: Das Ausgangssignal des Frequenzteilers 58 hat eine bistabile Kippschaltung
78 erregt, so daß am Ausgang dieser Kippschaltung ein Signal 93 entsteht,
welches bei 81 verzögert wird und in der Form 94 auf die Steuerklemme 331 des Interpolators
(Fig. 2) gelangt, um die Überführung des Inhalts des Registers II in das Addierwerk
501 zu steuern. Der Inhalt des Registers II wird also zum Inhalt des Registers I
hinzugefügt, so daß man als Ergebnis eine lineare Interpolation erhält. Die Kippschaltung
78 wird durch das Wortsvnchronisationssignal gelöscht, welches vom Frequenzteiler
56 abgegeben wird.
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Wenn der den Frequenzteiler 59 umgehende KurzschIuß 61 in dem Augenblick
geschlossen ist, wo der Frequenzteiler 58 den Impuls zur Erregung der Kippschaltung
78 abgibt, wird dieser gleiche Impuls auch eine zweite Kippschaltung 79 erregen,
die von dem gleichen, aus dem Frequenzteiler 56 kommenden Signal zurückgesetzt wird.
Das Ausgangssignal des Frequenzteilers 59 erleidet bei 80 die gleiche Verzögerung
wie das Ausgangssignal des Frequenzteilers 58 bei 73. Die Kippschaltung 79 gibt
an ihrem einen Ausgang ein Signal 95 ab, welches mit dem Signal 93 identisch ist
und über die Verzögerungsschaltungen 82 bzw. 83 ist Signale 97 und 96 erzeugt, welche
die Ventilschaltungen 51@ und 513 im Interpolator (Fig. 2) über die Klemmen 33.
und 333 steuern. Dadurch werden der Inhalt des Registers IV zum Inhalt des Registers
III und der Inhalt des Registers III zum Inhalt des Registers II hinzugefügt. An
Hand der oben angegebenen Interpolationstabelle läßt sich leicht nachprüfen, daß
man dann die Interpolationsergebnisse nach dem angegebenen Gesetz erhält. Jedesmal,
wenn der Kurzschluß 61 während des Arbeitens des Rechengeräts geschlossen gehalten
wird, wird demnach ein Interpolationsgesetz dritter Ordnung ausgeführt.
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`'Fenn jedoch dieser Kurzschluß geöffnet bleibt, wird die Kippschaltung
79 während der Durchführung von q Interpolationsrechnungen nur einmal erregt. Demzufolge
werden q-1 aufeinanderfolgende Interpolationsrechnungen linear ausgeführt, während
jede q-te Interpolationsrechnung von dritter Ordnung ist, wodurch dann die richtige
Aneinanderfügung der Kurvenabschnitte gewährleistet wird. Das heißt mit anderen
Worten, daß jedes q-te Mal die Stetigkeit der Kurve definiert wird. Diese Anwendungsmöglichkeit
kann für bestimmte Profile und bestimmte Formen der zu bearbeitenden Werkstücke
oder auch für verschiedene Bearbeitungsarten von Interesse sein. Man kann z. B.
eine Schruppbearbeitung durch eine lineare Interpolation mit gelegentlicher stetiger
Aneinanderfügung derKurventeile in der oben beschriebenen Weise durchführen, während
bei einer Schlichtbearbeitung systematisch die Interpolation dritter Ordnung angewendet
wird. Zu diesem Zweck wurde der Kurzschluß in Form eines Kurzschlußschalters dargestellt,
der von Hand aus betätigt werden kann. Es ist jedoch offensichtlich, daß das Interpolationsgesetz
auch auf Grund des aufgezeichneten Programms geändert werden kann. Es genügt dann,
einen Speicher für die Folge der Kurzschlüsse vorzusehen und je nach dem Inhalt
dieses Speichers, der von dem Aufzeichnungsträger für das Programm geliefert wird,
einen Schalter mit automatischer Steuerung zu betätigen. Dieser Schalter kann elektromechanisch
(Relais) oder elektronisch (z. B. Vakuumröhre) gesteuert werden. Es sei beispielsweise
angenommen, daß das Teilungsverhältnis im Frequenzteiler 58 p=16 beträgt, während
dasjenige des Frequenzteilers 59q=4 ist. Wenn der Frequenzteiler 59 nicht kurzgeschlossen
ist, entfällt dann jeweils eine kubische Interpolationsrechnung auf vier lineare
Interpolationsrechnungen.
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Vorteilhafterweise wird das Teilerverhältnis p entsprechend einem
im Programm enthaltenen Befehl veränderlich ausgeführt. Dies ermöglicht es, wie
bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 erwähnt wurde, die Anzahl der interpolierten
Stellungen zu verändern, die in jedem Intervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Abtastungen der auf dem Band enthaltenen Zahlenwerte, d. h. also in jedem Intervall
zwischen zwei von dem Programmvorbereiter auf dem Modell festgelegten Maßzahlen,
durchgeführt werden.
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Es wurde bereits gesagt, daß das Register I nur eine begrenzte Kapazität
von Binärziffern zu besitzen braucht. Dies bedeutet natürlich keinen Unterschied
der Durchlaufzeit in diesem Register gegenüber der Durchlaufzeit der Register II
bis IV. Infolge der Notwendigkeit der Synchronisation der Übertragungen muß die
»Länge« dieser Register gleich sein, falls nicht besondere Vorkehrungen getroffen
werden. Es wurde jedoch bereits weiter oben erwähnt, daß es zweckmäßiger erscheint,
die Anzahl der tatsächlich für die Steuerung verwendeten Ziffern im Register 34
zu beschränken. Im Hinblick auf eine erweiterte Vielseitigkeit des beschriebenen
Systems sind hierzu jedoch noch einige zusätzliche Bemerkungen zu machen.
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Das Register 34 besitzt offensichtlich nur eine begrenzte Kapazität,
und der aus der Additionsschaltung 29 kommende Impulszug des Ergebnisses kann also
nicht vollständig im Register 34 gespeichert werden. Hierzu genügt es einfach, daß
ein Signal, welches durch einen Prüfvorgang gewonnen wird, wenn das Register 34
vollständig gefüllt ist, den Zugang des Restes des Impulszugs zu diesem Register
blockiert. Dies bietet in technologischer Hinsicht keine Schwierigkeit. Jedoch arbeitet
in diesem Fall das System für die Steuerung mit den Ziffern der niedrigsten Stellenwerte
der errechneten und gemessenen Werte. Dies entspricht einer Schlichtbearbeitung.
Es ist aber vorteilhaft, wenn das System je nach der Bearbeitungsart mit verschiedenen
Genauigkeiten der Steuerung hinsichtlich des Vorschubs des Werkzeugs auf dem Werkstück
arbeiten kann. Mit anderen Worten sollte das System auch so arbeiten können, daß
in das Register 34 verschiedene »Abschnitte« der Ziffern des Additionsergebnisses
eingeführt werden können, indem z. B. ein solcher Abschnitt Ziffern mit bestimmten
Stellenwerten enthält, während ein später verwendeter Abschnitt Ziffern mit anderen
Stellenwerten umfaßt. Dies kann durch das aufgezeichnete Programm festgelegt werden,
welches einen entsprechenden Befehl enthält und diesen in einem Speicher speichert,
der den Zugang zum Register 34 vom Additionsschaltkreis 29 her steuert: Ein verzögerter
Zugang läßt die Ziffern mit den niedrigsten Wertigkeiten dieses Additionsergebnisses
fallen. Dennoch geschieht die Interpolationsrechnung mit der maximalen Anzahl der
Ziffern, so daß eine bestimmte Kapazität der Register des Interpolators erforderlich
ist, während es vom wirtschaftlichen Standpunkt aus offensichtlich von Interesse
ist, diese Kapazität zu veringern. Es ist
ferner offensichtlich,
daß man mittels des aufgezeichneten Programms den Interpolator in dem einen öder
anderen von mehrerenGenauigkeitsbereichen derZahlenwerte arbeiten lassen kann, indem
man die Zahlenwerte. im Programm entsprechend bemißt. Dies ermöglicht es, die Kapazität
dieser Register im Interpolator in geeigneter Weise zu verringern. Da jedoch wohlgemerkt
das System in verschiedenen Bereichen der interpolierten Stellungen arbeiten soll,
muß der die Meßwerte verarbeitende Teil der Schaltung, d. h. der die Zähler enthaltende
Teil für die allgemeine Anwendung alle von einer Messung des Ist-Wertes herrührenden
Ziffern berücksichtigen. Um nun eine richtige Addition in der Schaltung 29 durchführen
zu können, muß eine Vorkehrung getroffen werden, damit das Ablesen des Registers
I des Interpolators zu einem anderen Zeitpunkt geschieht als das Ablesen des Inhalts
der Zähler. Anstatt eine Phasenverschiebung zwischen den Ablesezeiten der Zähler
bzw. des Registers zu bewirken, ist es nun einfacher, in dem aufgezeichneten Programm
einen Wert vorzusehen, der beim Abtasten im Rechengerät gespeichert wird und einfach
den Abnahmeort für den dem Zählerinhalt entsprechenden Impulszug aus den statisch-dynamischen
Umsetzern 27-28 definiert. Das heißt, daß entsprechend dem Inhalt dieses besonderen
Speichers nur jeweils ein Abgriff von mehreren an diesen Umsetzern ausgewählt werden
muß. Zur Erläuterung sei als einfaches Beispiel angenommen, daß beispielsweise diese
Umsetzer eine Verzögerungsleitung bilden, die mit ihrem Wellenwiderstand abgeschlossen
ist. Beim Ablesen der Zähler werden die Ziffern in ebenso viele entlang dieser Verzögerungsleitung
verteilte Abgriffe parallel eingeführt. Anstatt nun systematisch den Impulszug an
dem Ende der Leitung abzunehmen, an welchem die Ziffern mit der niedrigsten Wertigkeit
zuerst austreten, lassen sich leicht mehrere Abnahmeabgriffe vorsehen, die entlang
der Leitung verteilt sind und deren Ausgänge alle mit der Additionsschaltung 29
jeweils über eine Ventilschaltung verbunden sind. Der Speicher zur Auswahl der im
Register und Entschlüßler zu verarbeitenden Ziffern, die der Anzahl der Ziffern
entsprechen, mit denen die Interpolationsrechnung durchgeführt wurde, öffnen dann
einfach eine dieser Ventilschaltungen, so daß das gewünschte Ergebnis erhalten wird.
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Eine weitere Bemerkung muß hinsichtlich der Aufrechterhaltung des
Inhalts des Registers I gemacht werden. Im Verlauf der Interpolationsrechnung kann
es vorkommen, daß durch eine Anhäufung der Inhalt dieses Registers seine Kapazität
übersteigt. Zur Vermeidung eines Betriebsfehlers genügt es dann, daß die Additionsschaltung
501 am Eingang dieses Registers oder ebensogut die Ventilschaltung 502 die überflüssigen
Ziffern abschneidet, die sich während einer oder nach einer Addition für das Register
I bilden können. Es genügt dann, für die Schleife eine Codezeit vorzusehen, die
größer als notwendig ist, und dann z. B. bei der Aufrechterhaltung den Durchgang
jeder Ziffer zu verhindern, die in dieser zusätzlichen Zeit am Eingang der Aufrechterhaltungsschaltung
521 erscheint. Dies kann von dem internen Programm der Zeitbasis aus gesteuert werden.
(Um die Zeichnungen nicht zu verwirren, wurden diese zusätzlichen Hilfssteuerkreise
nicht dargestellt.)