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Projektionseinrichtung für Filmtheater Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Projektionseinrichtung für Filmtheater mit einer einen mittleren Teil
und gebogene Seitenteile aufweisenden Panoramaleinwand, ferner mit Vorrichtungen
zum optischen Projizieren von Laufbildern auf die Leinwandseitenteile, weiter mit
einem oder mehreren am der Leinwand gegenüberliegenden Teil des Theaters angeordneten
Bildwerfern für bewegliche Bilder.
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Mit dieser Art von Vorrichtung können äußerst eindrucksvolle Wirkungen
erzielt werden.
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In Filmtheatern herkömmlicher Raumgestaltung, die zur Wiedergabe von
Filmbildern auf einer flachen Leinwand der Standardausführung vorgesehen sind.,
ist der Zuschauerraum in den meisten Fällen verhältnismäßig schmal im Vergleich
zu der Länge des Theaters. Der Filmbildwerfer ist normalerweise in einer Kabine
in der Mitte der Rückwand des Theaters angebracht, wobei der gesamte Raum, der sich
zwischen der Leinwand und dem Bildwerfer erstreckt, als Zuschauerraum zur Verfügung
steht. Wo jedoch eine Panoramaleinwand von halbelliptischer Form im gleichen Theater
installiert wird von der Art, daß die konkaven Seitenteile der Leinwand sich etwas
längs der Seitenwände des Theaters ertrecken, um plastische Effekte zu erzielen.,
ist es bislang nicht möglich gewesen, von der vollen Länge des Theaters als Zuschauerraum
Gebrauch zu machen; auch ist es nicht durchführbar gewesen, die größere Anzahl von
Bildwerfern innerhalb einer gemeinsamen Kabine im hinteren Teil des Theaters aufzustellen.
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Die Gründe für diese Einschränkungen ergeben sich aus der Tatsache,
daß es, um Filmbildaufnahmen ohne Verzerrung auf die konkaven Seitenteile der Leinwand
zu werfen, erforderlich wurde, die zugehörigen Bildwerfer an den Seitenwänden des
Theaters vor der Rückwand, anzuordnen. In diesen seitlichen Stellungen. können die
optischen Systeme der Bildwerfer auf die konkaven Seitenteile der Leinwand ausgerichtet
werden, wobei eine solche Ausrichtung von der Rückwand des Theaters aus offenbar
nicht erreicht werden, kann. Als Folge davon stand der Teil des Theaters, der sich
hinter den seitlichen Bild-Werfern erstreckte, nicht mehr als Zuschauerraum zur
Verfügung. Während es möglich war, den Bild-Werfer für den flachen mittleren Teil
der Leinwand in einer Kabine in der Mitte der Rückseite des Theaters anzubringen,
schloß die erforderliche seitliche Anbringung der übrigen Bildwerfer eine gemeinsame
Installation derselben in der gleichen Kabine aus. Die bei den bekannten Projektionseinrichtungen
mit Panoramaleinwand und mehreren Bildwerfern, übliche Anordnung der seitlichen
Bildwerfer in verhältnismäßig kleinem Abstand von den gebogenen Seitenteilen der
Leinwand hat die Anwendung von kurzbrennweitigen Bildwerferlinsensystemen notwendig
gemacht, die verhältnismäßig große Bildunschärfen auf den gebogenen Leinwandteilen
hervorrufen. Es mußten daher bei deal seitlichen Bildwerfern besonders korrigierte
Linsensysteme eingebaut werden, um einheitlich fokussierte Bilder auf der gebogenen
Leinwandfläche zu erzeugen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Projektionseinrichtung
für Filmtheater mit Panoramaleinwand zu schaffen, bei welcher eine einheitlich scharfe
Panoramaansicht erzielt wird, ohne daß spezielle Projektionsoptiken benutzt werden
müssen.
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Erfindungsgemäß wird daher vorgesehen, daß im Strahlengang zwischen
dem betreffenden Seitenbildwerfer und, dem zugehörigen Seitenteil der Leinwand in
an sich bekannter Weise Reflektormittel angeordnet sind und daß die Reflektormittel
die Bildweite der Seitenprojektoren gegenüber der des Mittelprojektors vergrößern
und daß die Seitenprojektoren längerbrennweitige optische Systeme als der mittlere
Bildwerfer enthalten zur Verbesserung der Bildschärfe auf den gebogenen Seitenteilen
der Leinwand.
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Die langbrennweitigen optischen Systeme, deren Anwendung in den Seitenprojektoren
durch die Verlängerung des optischen Weges zwischen gebogenen Leinwandseitenteilen
und zugehörigen Seitenbildwerfern möglich wird, erzeugen auf den gebogenen Leinwandteilen
kleinere Zerstreuungskreise als kürzer brennweitige Systeme. Darum erhält man scharfe
Bilder auf den Seitenteilen der Leinwand, trotzdem letztere eine konkave Form aufweisen.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus den
Darstellungen von Ausführungsbeispielen und
der folgenden Beschreibung. Es zeigt Fig. 1 einen Grundriß des Inneren eines Filmtheaters
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung, Fig.2 einen Aufriß oder
Längsschnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1, Fig.3 einen horizontalen Querschnitt
eines in Fig.2 veranschaulichten :Merkmals nach der Linie 3-3 der Fig. 2 und Fig.4
einen Grundriß des Inneren eines Theaters "etnäß einer anderen Ausführungsform nach
der Erfindung.
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.?ach den Zeichnungen wird ein Filmtheater üblicher Abmessungen und
Größenverhältnisse von den Seitenwänden 1 und 2 in den Endwänden 3 und 4, welche
den Teil umreißen, der als Zuschauerraum verwendet wird, gebildet. Die Endwand 3
bezeichnet die Vorderseite, während die Endwand 4 die Rückseite darstellt.
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Eine Vorführkabine 5 an der Rückseite 4 enthält drei Lichtbildwerfer
6. 7 und 8, die mit verhältnismäßig geringem Abstand zueinander so angeordnet sind,
daß sie eine Bildwerfergruppe bilden. An der Vorderseite 3 ist die Leinwand mit
den drei Teilen, einem mittleren im wesentlichen flachen 7'ei19 und den zwei konkaven
Seitenteilen 10 bzw.11 angebracht. Die drei Teile bilden einen kontinuierlichen
nahtlosen Bildschirm und füllen im wesentlichen die volle Breite zwischen den Wänden
1 und 2 aus, mit Ausnahme der notwendigen Ausgänge 12. Wie aus Fig. 1 ersichtlich,
ergibt ein horizontaler Querschnitt durch den Bildschirm eine Form, welche ungefähr
der Hälfte eines Ovals entspricht. Der Zwischenraum zwischen der Lildwerfergruppe
und der Leinrand bildet den Zuschauerraum; dieser Raum ist mit Theatersitzen 13
ausgefüllt, die alle in Richtung Leinwand angeordnet sind.
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Die Leinwandteile 10 und 11 verlaufen gekrümmt, während der Leinwandteil
9 annähernd parallel zur Rückwand 4 verläuft. Die Bildwerfergruppe und die Leimwand
sind im wesentlichen symmetrisch zu der in Längsrichtung verlaufenden -2%,littellinie
des Zuschauerraumes angeordnet.
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Die optische Achse des mittleren Bildwerfers 7 verläuft rechtwinklig
zum mittleren Leinwandteil 9. Ein Projektionsobjektiv mit längstmöglicher Brennweite
kann bei diesem Bildwerfer 7 benutzt werden. Da der Teil 9 im wesentlichen eben
ist, ist das auf ihn projizierte Bild im wesentlichen auf seiner ganzen Fläche scharf,
auch wenn der Teil 9, wie veranschaulicht, eine leichte Biegung hat.
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Der Bildwerfer 6 ist für den Leinwandteil 10 vorgesehen. Sowohl dieser
Bildwerfer als auch dieser Leinwandteil sind so diagonal entgegengesetzt orientiert,
daß sie in Richtung der Seitenwand 2 zeigen bzw. ihr gegenüberliegen. Ein Reflektor
14 ist an der Seitenwand 2 in einer Stellung angebracht, in der er das vom Bildwerfer
6 ausgestrahlte Bild direkt auf den Leinwandteil 10 reflektiert, und zwar
im wesentlichen im rechten Winkel hierzu. Der Bildwerfer 6 verbleibt an der Rückwand
des Theaters beim Bildwerfer 7, dessen Projektion in üblicher Weise erfolgt. Der
Bildwerfer 6 kann ein langbrennweitiges Projektionsobjektiv mit den schon beschriebenen
Vorteilen aufweisen. Der Leinwandteil 10 weist eine größere Krümmung als der Leinwandteil
9 auf, jedoch ist der Projektionsweg vom Bildwerfer 6 über den Reflektor 14 zum
Leinwandteil 10 länger als derjenige vom Bildwerfer 7 zum Leinwandteil 9. Daher
ist die Brennweite des Projektionsobjektivs für den Bildwerfer 6 auch größer als
die beim Bildwerfer 7. Diese bewirkt gleichmäßige Bildschärfe über die gesamte Leinwand
zum Bildwerfer 8 und dem Leinwandteil 11 gehört ebenfalls ein Reflektor 15, jedoch
an der Wand 1, so daß der entsprechende Vorgang und die gleiche Wirkung, wie sie
im Zusammenhang mit dem Bildwerfer6 und dem Leinwandteil 10 beschrieben,
wurden, entstehen.
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Die Vorführkabine 5 kann fast so kleine Abmessungen haben wie ein
üblicher Vorführraum, weil die drei Bildwerfer 6, 7 und 8, wie veranschaulicht,
ganz eng zusammen aufgestellt werden können. Die Vorführkabine ist an der Rückseite
des eigentlichen Zuschauerraumes angeordnet, so daß alle in üblicher Art vorgesehenen
Theatersitze- zum Gebrauch zur @'erfügung stehen.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich, können die Reflektoren 14 und 15 in einem
Kasten 16 eingeschlossen sein, der eine Vorderwand 17 aus Glas mit guten optischen
Eigenschaften aufweist, das mit einer reflexmindernden Schicht überzogen sein kann.
Ein jalousieartiges Gitter 18 kann vor der Glaswand 17 angebracht sein, wobei dieses
Gitter so angeordnet ist, daß die bilderzeugenden Strahlen vom Bildwerfer zum Spiegel
und von letzterem zur Leinwand hindurchgelassen werden, während die Zuschauer die
Reflektorfläche nicht sehen können. Das verhindert eine Ablenkung der Zuschauer
durch die Reflektoren 14 und 15.
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Wird eine exakte Schärfe auf den gesamten verhältnismäßig stark gekrümmten
Leinwandteilen 10 und 11 gewünscht, können die Reflektoren oder Spiegel 14 und 15
mit leicht konkaven Oberflächen versehen werden, die optisch so berechnet sind,
daß sie das von ihnen reflektierende Bild in einer Fläche fokussieren, die mit der
konkaven Leinwand zusammenfällt. Geringe Ungenauigkeiten in solchen optisch berechneten
Oberflächen stören nicht infolge der großen Bremsweite der Linsen, die bei den Bildwerfern
6 und 8 angewandt werden. Bei jedem Leinwandteil wird das Bild unter rechten Winkeln
auf die Leinwand geworfen.
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In Fig. 4 ist eine Anordnung veranschaulicht, hei welcher die Reflektoren
für die seitlichen Bildwerfer an gegenüberliegenden Wänden der Vorführkabine, nicht
jedoch an den Seitenwänden des Theater. wie in Fig. 1 angebracht sind. Diese Anordnung
ist von besonderem Vorteil in Theatern mit Balkon, wo es wegen der vertikalen Abmessung
des projizierten Lichtbündels nicht durchführbar ist, die Vorführkabine unterhalb
des Balkons an der Rückseite des Parkettsitzraumes einzurichten. Es muß berücksichtigt
werden, daß bei den hierin beschriebenen Panoramadarbietungen der Strahl des projizierten
Lichte vertikal ungefähr 11/2mal höher ist als bei der herkömmlichen 35-mm-Projektion.
Werden die Reflektoren innerhalb der Vorführkabine in der in Fig.4 veranschaulichten
Art angebracht, kann die Vorführkabine in Balkonhöhe eingerichtet werden, so daß
die projizierten Strahlen auf keine Hindernisse treffen.
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In Fig.4 sind jene Elemente der Einrichtung, welche den Elementen
in Fig. 1 entsprechen, durch die gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet. Die Vorführkabine
5 ist mit einem mittleren Bildwerfer 7 versehen, welcher direkt auf den mittleren
Leinwandteil 9 gerichtet ist. Ein langbrennweitiges Projektionslinsensystem kann
beim Bildwerfer 7 angewandt werden. Da der Leinwandteil 9 im wesentlichen eben ist,
ist das darauf projizierte Bild über seine gesamte Fläche im wesentlichen scharf.
In der Vorführkabine 5
ist ein Reflektor 24 an einer Seitenwand
des Raumes angebracht, welcher dem gebogenen Leinwandteil 11
gegenüberliegt,
während ein Reflektor 25 an der dem gebogenen Leinwandteil 10 gegenüberliegenden
Wand der Vorführkabine angebracht ist.
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Der seitliche Bildwerfer 6 ist so orientiert, daß er über den Reflektor
24 das Bild auf den gebogenen Leinwandteil 11 wirft. Der seitliche Bildwerfer 8
ist so orientiert, daß er über den Reflektor 25 das Bild auf den gebogenen Leinwandteil
10 wirft.
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So werden nach der in Fig.4 veranschaulichten Ausführungsform die
drei Bildwerfer in einer gemeinsamen Vorführkabine nebeneinander gereiht, wobei
diese auch die Reflektoren einschließt, die mit den seitlichen Bildwerfern zusammenwirken,
um den optischen Weg zwischen den gebogenen Teilen der Leinwand und den zugeordneten
Bildwerfern zu verlängern, wodurch die Anwendung,. von langbrennweitigen optischen
Systemen ermglicht wird, um scharfe und deutliche Bilder auf den gebogenen Leinwandteilen
zu erzeugen. Das ist besonders wesentlich, da bei dieser Ausführungsform der Strahlengang
nicht senkrecht auf die gebogenen Seitenteile der Leinwand trifft.