DE1103499B - Herstellung von in hartem Wasser bestaendigen Seifen - Google Patents

Description

• Herstellung von in hartem Wasser beständigen Seifen Die hydrotropen Eigenschaften von Harnstoff und Harnstoffabkömmlingen sowie von Derivaten von Dicyandiamid, Melamin usw. sind bekannt. Ihre Wirkung beruht darauf, daß sie mit einer Reihe von Substanzen, die in Wasser schwer oder unlöslich sind, Assoziate bilden. Diese Assoziate sind nun befähigt, sich in Wasser zu zerteilen oder zu lösen. Ihre Bildung beruht wahrscheinlich darauf, daß zwischen den hydrotropen Harnstoffverbindungen und den in Wasser schwer oder unlöslichen Verbindungen van der Waalssche Kräfte oder Dipolkräfte wirksam werden und unter gleichzeitiger Ausbildung von Wasserstoffbrücken eine Teilchenverkleinerung eintritt.
• Es wurde nun gefunden, daß die hydrotrope Wirkung von Harnstoffabkömmlingen gegenüber den Erdalkalisalzen hochmolekularer Fettsäuren - den sogenannten Kalkseifen - noch gesteigert werden kann, wenn die Halbamide oder Halbester von organischen Dicarbonsäuren mit solchen Derivaten von Harnstoff, Thioharnstoff, Dicyandiamid, Melamin sowie von Alkylendiharnstoff, Alkylen-bis-dicyandiamid, Dialkylentriharnstoff, von Polyalkylenharnstoff und von cyclischen Harnstoffverbindungen in Form ihrer anorganischen oder organischen Salze Seifen oder Seifenlösungen zugesetzt werden, sofern die beanspruchten Halbamide oder Halbester einen Alkyl-, Acyl-, Oxyalkylester- oder Oxyalkylätherrest mit mehr als 6 Kohlenstoffatomen im Molekül aufweisen.
• Diese Verbindungen bewirken schon bei geringen Zusätzen zu Seifen, Seifenpulvern oder Seifenlösungen, daß sich in harten Gebrauchswässern keine flockigen Kalkseifenabscheidungen mehr bilden. Dadurch wird die Verschmutzung von Waschbecken oder Badewannen bei Gebrauch von Feinseifen mit derartigen Zusätzen vermieden und die Inkrustierung von Waschgütern mit Kalkseifen bei der Haushaltwäsche oder bei industriellen Waschprozessen aufgehoben.
• Besonders günstige Ergebnisse erhält man bei Zusatz der Salze folgender Halbester oder Halbamide zu Seifen oder Seifenlösungen: Salz des Halbesters von Maleinsäure mit N,N'-Dioxyäthylharnstoff-monolaurinsäureester; Salz des Citrakonsäurehalbesters von N,N'-Dioxyäthyl-imid-azolidon-monolaurinsäureester; Salz des Phthalsäurehalbesters von N-Oxyäthyl-N'-dodecylharnstoff ; Salz des Maleinhalbamides des Oktyläthers von N-Oxypropyltriaminotriazin. Die erfindungsgemäß angewandten Halbester bzw.
• Halbamide der Harnstoffderivate lassen sich ohne Schwierigkeiten in Seifen und Seifenpulver einarbeiten. Sie können auf den in der Seifenindustrie üblichen Fabrikationsanlagen in die Grundseife eingeknetet oder eingewalzt werden, oder sie werden mit den heißen Grundseifen schon vermischt, und diese Mischung wird weiterverarbeitet.
• Neben den beanspruchten Verbindungen können auch noch die verschiedensten anionaktiven oder nichtionogenen waschaktiven Substanzen zugesetzt werden, ohne daß diese in ihrer Wirkung dadurch beeinträchtigt würden. Sie sind auch gut verträglich mit den üblicherweise in der Seifenindustrie benutzten Zusatzstoffen, wie Parfums, Aufheller, Füllmittel usw.
• Die Erfindung soll durch die folgenden Beispiele näher erläutert werden.
• Beispiel 1 Getrockneten Seifenspänen mit einem Gehalt von etwa 80 °/o Fettsäure wird in einem Knetwerk zusammen mit Parfum, Aufheller und Farbe das Natriumsalz des Maleinsäurehalbamides von N-Oxyäthylharnstoff-monolaurinsäureester zugesetzt. Die Zusatzmenge beträgt 8 °/o, bezogen auf den Gehalt an fettsaurem Alkalisalz der Seife. Die so vorbereitete Mischung wird dann auf einem Walzwerk piliert, zu Strängen geformt und zu Stücken verpreßt. Die auf diese Weise gewonnene Feinseife ergibt in 0,1°/oiger Lösung in Wasser von 20° dH weder in der Kälte noch beim Erhitzen auf 90° C Ausflockungen von unlöslicher Kalkseife.
• Beispiel 2 Zu denselben Feinseifenspänen wie im Beispiel 1 mit einem Gehalt von etwa 800/, Fettsäure werden 30/, Natriumsalz des Maleinsäurehalbesters von N,N'-Dioxyäthylharnstoff-monolaurinsäureesterund 3 °/o des Natriumsalzes von Dodecyl-diäthylenglykolsulfonat zugegeben. Nach gründlicher Durchmischung werden in üblicher Weise Seifenstücke hergestellt. Auch diese Seifen zeigen in harten Gebrauchswässern keine Flockung und liefern einen reichlichen und sahnigen Schaum beim Gebrauch.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von in hartem Wasser beständigen Seifen, dadurch gekennzeichnet, daB die anorganischen oder organischen Salze der Halbamide oder Halbester organischer Dicarbonsäuren mit solchen Derivaten von Harnstoff, Thioharnstoff, Dicyandiamid, Melamin sowie von Alkylendiharnstoff, Alkylen-bis-dicyandiamid, Dialkylentriharnstoff, von Polyalkylenharnstoff und von cyclischen Harnstoffverbindungen, die einen Alkyl-, Acyl-, Oxyalkylester-oder Oxyalkylätherrest mit mehr als 6 Kohlenstoffatomen im Molekül aufweisen, Seifen oder Seifenlösungen zugesetzt werden.