-
Schaltungsanordnung zur Unterdrückung von einem Nutzsignal, insbesondere
einem Fernsehsignalgemisch, überlagerten Störimpulsen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Schaltungsanordnung zur Unterdrückung von einem Nutzsignal überlagerten
Störimpulsen. Das Nutzsignal soll dabei aus einer Folge von Steuerimpulsen und aus
zwischen den Steuerimpulsen liegenden Informationssignalen bestehen. Solche Nutzsignale
treten insbesondere in der Fernsehtechnik unter der Bezeichnung Fernsehsignalgemisch
auf, das aus den Gleichlaufimpulsen und dem eigentlichen Fernsehsignal zusammengesetzt
ist. Sie können aber beispielsweise auch in Meldeanlagen Verwendung finden, wo die
von verschiedenen Sendestellen ausgehenden Meldungen über eine einzige Übertragungsleitung
an die den einzelnen Sendestellen entsprechenden Empfänger zugeleitet werden sollen.
Die Steuerimpulse dienen dann zur Beeinflussung eines elektronischen Verteilers,
der die verschiedenen Empfänger zyklisch nacheinander an die Übertragungsleitung
schaltet.
-
In der Fernsehtechnik ist es allgemein üblich, die Gleichlaufimpulse
in einer Trennstufe, dem sogenannten Amplitudensieb, vom Fernsehsignal mittels einer
Sperrspannung zu trennen, indem diese nur die Köpfe derGleichlaufimpulse durchläßt.
DieseSperrspannung wird von dem demodulierten Fernsehsignalgemisch selbsttätig am
Steuergitter der Röhre eines solchen Amplitudensiebes durch Spitzengleichrichtung
erzeugt. Sind dem Fernsehsignalgemisch Störimpulse überlagert, so erhöhen die Störimpulse
die Sperrspannung und verstopfen das Amplitudensieb auch für die Gleichlaufimpulse
bis zum völligen Aussetzen des Gleichlaufes. Entsprechendes gilt.auch für Übertragungsanlagen
ähnlicher Art, bei denen das Nutzsignal aus einer Folge von Steuerimpulsen und aus
zwischen den Steuerimpulsen liegenden Informationssignalen besteht und die Steuerimpulse
in einem Amplitudensieb von den Informationssignalen mittels einer von der Höhe
der Steuerimpulse abhängigen Spannung am Gitter der Röhre des Amplitudensiebes getrennt
werden.
-
Damit die Funktion der Trennstufe durch die Störimpulse nicht beeinträchtigt
wird, hat man in Fernsehgeräten bereits verschiedenartige Schaltungen, wie z. B.
einfache Begrenzungsschaltungen mittels Dioden oder Verstärker oder aufwendige Störimpulsaustastschaltungen,
angewendet. Eine solche Störimpulsaustastschaltung verwendet ein weiteres Amplitudensieb,
welches über den Pegel des Fernsehsignalgemisches herausragende Störimpulsspitzen
heraussiebt, verstärkt, gegebenenfalls umpolt und sie dem Eingang und/oder Ausgang
des ersten Amplitudensiebes zur Auslöschung oder Umpolung der darin enthaltenen
Störimpulse zuführt. Zur Verwirklichung solcher Schaltungen hat man z. B. mehrere
zusätzliche Triodensysteme eingesetzt. Wirtschaftlich würde dagegen an sich die
Verwendung einer Mehrgitterröhre mit einem kleinen Aussteuerbereich erscheinen;
hierbei müßte das zweite Steuergitter (Gitter 3) als Steuerelektrode eines üblichen
Amplitudensiebes aus der das Fernsehsignalgemisch verstärkenden Endstufe (Videoendstufe)
mit dem Fernsehsignalgemisch versorgt werden, während das erste Steuergitter als
Austastelektrode mit gegenphasigen, vom Fernsehsignalgemisch abgetrennten Störimpulsen
gesteuert werden müßte. Zur Einsparung einer Umkehrstufe müßten die gegenphasigen
Störimpulse dem Eingang der das Fernsehsignalgemisch verstärkenden Endstufe (Videoendstufe)
entnommen werden. Zur Aussiebung wird dann das Fernsehsignalgemisch dem ersten Gitter
über einen `"orwiderstand zugeführt, wobei das erste Gitter mit einer positiven
Spannung beaufschlagt wird. Infolge des dann fließenden Gitterstromes wird das Fernsehsignalgemisch
durch Spannungsteilung am Vorwiderstand komprimiert, und nur ein großer negativ
gerichteter Störimpuls sperrt den Gitterstrom und damit den Anodenstrom.
-
Es ist offensichtlich, daß eine feste positive Vorspannung zur einwandfreien
Funktion auch eine konstante Signalspannung erfordert; diese ist aber nur bei Empfängern
mit selbsttätiger Verstärkungsregelung gewährleistet, wobei der von Hand einstellbare,
in jedem Fernsehempfänger vorhandene Kontrastregler die konstanteSignalspannung
nichtbeeinflussen darf. Die Erfüllung dieser Forderung macht die Einstellung der
festen positiven Vorspannung kritisch.
-
Eine Entnahme des Fernsehsignalgemisches mit den überlagerten Störimpulsen
zur Steuerung des
Amplitudensiebes und -der Austastschaltung von
der gleichen Quelle erfordert --zur Umpolung getrennte Röhrensysteme. Bei schwankender
Spannung des Fernsehsignalgemisches müssen die verschiedenen Sperrspannungen beider
Röhrensysteme selbsttätig auf der geforderten Höhe -gehalten werden. Dafür erübrigt
sich eine selbsttätige Verstärkungsregelung und ein Kontrastregler der oben erläuterten
Art. Die Einstellung der Vorspannung für die Austaströhre ist nicht so kritisch
und auch von Betriebsspannungsschwankungen nicht so abhängig. Eine bekannte Schaltung
verwendet vier Trioden, nämlich als Gleichlaufverstärker, als Röhre im Amplitudensieb,
als Austaströhre und als Sperrspannungsröhre.
-
Um einen solchen erheblichen Aufwand zu vermeiden, ist eine Schaltungsanordnung
vorgeschlagen worden, bei der die dem Amplitudensieb gegenphasig zugeführten Störimpulse
mit Hilfe einer vorgespannten Diode vom Signalgemisch getrennt werden, die in den
Gitterkreis einer dem Amplitudensieb vorgeschalteten, als Videoverstärker und Phasenumkehrröhre
dienenden Verstärkerröhre eingeschaltet ist. Zur Anpassung der Diodenvorspannung
an den jeweiligen Pegel der Synchronimpulse wird diese am Anodenwiderstand der Taströhre,
dem als Anodenspannung Schwundregelspannung abgegriffen. Der Anodenwiderstand der
Taströhre,- der als Anodenspannung aus dem Ablenktransformator entnommene Tastimpulse
zugeführt werden, besteht hierzu aus zwei Teilwiderständen, von denen der eine einen
Abgriff zur Entnahme der Vorspannung für die genannte Diode und der andere einen
Abgriff zur Entnahme der Schwundregelspannung aufweist.
-
Weiterhin ist eine Schaltungsanordnung bekanntgeworden, bei der die
Spitzen der Synchronimpulse überragende Störimpulse über eine vorgespannte Diode
einen Kondensator aufladen und dadurch verkleinert werden. Die als Schwellspannung
für die genannte Diode dienende Spannung am Kondensator wird dabei an den jeweiligen
Signalpegel dadurch an-Cr daß der Kondensator in den Kathodenkreis einer Begrenzerröhre
eingeschaltet ist, die als Anodenspannung aus dem Zeilentransformator abgeleitete
Impulse erhält, so daß diese Begrenzerröhre nur beim gleichzeitigen Auftreten dieser
Tastimpulse und der dem Gitter dieser Röhre zugeführten Synchronimpulse leitend
wird und den Kondensator auflädt. Da bei dieser bekannten Schaltung die Störimpulse
nicht ausgetastet, sondern lediglich auf einen Kondensator abgeleitet und dadurch
verkleinert werden, hängt die Wirksamkeit dieser Schaltung von der Höhe der Störimpulse
ab, wobei am Gitter des Amplitudensiebes in den meisten Fällen noch ein Rest der
Störimpulse stehenbleibt.
-
Eine Verbesserung gegenüber der zuletzt genannten bekannten Schaltungsanordnung
und eine Vereinfachung gegenüber den bekannten Schaltungen mit Austastung der Störimpulse
durch gegenphasige Rückführung wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß das
Nutzsignal einer den Eingang der Röhre des Amplitudensiebes bei Auftreten von die
Spitzen der Steuerimpulse überragenden Störimpulsen kurzschließenden Austaströhre
zugeführt wird, deren Sperrtiefe durch eine Sperrspannung gesteuert wird, die sich
aus einer konstanten Spannung und der Sperrspannung am Gitter der Röhre des Amplitudensiebes
zusammensetzt.
-
Die erfindungsgemäße Schaltung kann mit zwei Triodensystemen verwirklicht
werden, die als Verbundsystem in Video- oder Ton-ZF-Stufen abfallen oder, als Doppeltriode
eingesetzt, gegebenenfalls billiger als eine Spezial-Hexode oder -Heptode sind.
Dabei besitzt die erfindungsgemäße Schaltung die Vorteile, daß die Einstellung der
konstanten Spannung keine große Genauigkeit erfordert und daß ihre Wirkung auch
bei schwankendem Nutzsignal nicht an Güte verliert.
-
ZurErläuterung der erfindungsgemäßenSchaltungsanordnung ist in der
Zeichnung ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Am Eingang E dieser Schaltung steht
ein der das Fernsehsignalgemisch verstärkenden Endstufe (Videoendstufe) entnommenes
FernsehsignaIgemisch a, dem zunächst keine Störimpulse überlagert sind. Der Widerstand
R1 ist der Außenwiderstand der das Fernsehsignalgemisch verstärkenden Endstufe (Videoendstufe).
Das Fernsehsignalgemisch a gelangt über den Widerstand R2 und den Kondensator C1
an das Steuergitter der Triode Röl des Amplitudensiebes, welches an seinem Ausgang
A am Widerstand R3 das abgetrennte Gleichlaufsignal b liefert. Die zur Aussiebung
erforderliche Sperrspannung am Steuergitter der Triode Röl baut sich selbsttätig
in richtiger Höhe an dem Gitterableitwiderstand R4 durch den während der Gleichlaufimpulse
fließenden Gitterstrom auf. Diese Sperrspannung wird auch zum Sperren der Austasttriode
Rö2 an das Gitter derselben über den Widerstand R5 angelegt, wobei ihre Kathode
eine konstante positive Sperrspannung über den aus den Widerständen R6 und R7 und
dem Kondensator C2 bestehenden Spannungsteiler erhält, um auch für die Gleichlaufimpulsspitzen
gesperrt zu bleiben. Über den aus den Widerständen R8 und R9 gebildeten Spannungsteiler
und den Kondensator C3 an das Steuergitter der Austasttriode Rö2 gelangende Signale
entsperren die Austasttriode Rö2 demzufolge dann, wenn die Gleichlaufimpulse überragende
Störimpulse im Fernsehsignalgemisch vorhanden sind; sie werden somit über den Innenwiderstand
der Austaströhre Rö2 kurzgeschlossen und bleiben für das Gitter der Triode Röl unwirksam.
-
Liegt am Eingang E ein durch Störimpulse verseuchtes Fernsehsignalgemisch
a', so erscheint am Ausgang A das Signal b' mit ausgelöschten Störimpulsen.
-
Der aus den Widerständen R8 und R, bestehende Spannungsteiler dient
der Anpassung der verschiedenen Aussteuerbereiche der Trioden Röl und Rö2; er könnte
auch im Anodenzweig der Triode Rö2 angeordnet werden.
-
Wenn auch die Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung bevorzugt für
die Anwendung in Fernsehgeräten vorgesehen ist, so kann sie dennoch mit dem gleichen
Erfolg hinsichtlich der Unterdrückung von Störimpulsen in--Übertragungsanlagen Verwendung
finden,-bei denen das Nutzsignal aus einer Folge von Steuerimpulsen und aus zwischen
den Steuerimpulsen liegenden Informationssignalen besteht und die Steuerimpulse
in einem Amplitudensieb mittels einer von der Höhe der Steuerimpulse abhängigen
Sperrspannung am Gitter der Röhre des Amplitudensiebes getrennt werden.