DE109937C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
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-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D06M11/38—Oxides or hydroxides of elements of Groups 1 or 11 of the Periodic Table
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- Textile Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
• (Nord, Frankr.).
Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. August 1897 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Baumwollenfasern und
Fäden, durch welches unter den günstigsten Bedingungen für eine leichte Behandlung Baumwollengewebe
und Fäden mit einem Glanz versehen werden können, so dafs sie ein der
Seide ähnliches Aussehen haben.
Das Verfahren besteht darin, dafs die Stoffe oder Fäden einem Dämpfen unterworfen werden,
während sie sich noch in einem bei voraufgegangenem Tränken mit Natronlauge vorhandenen
Spannungszustande befinden. Die Wirkung dieses Dämpfens ist, dafs dasselbe im Verein mit der Spannung die Zusammenziehung
der Fäden, die unter der alkalischen Einwirkung eintreten würde, verhindert, und dafs
dem Stoff ein Glanz verliehen wird, welcher besonders hervorsticht, von Dauer ist und auch
den Einwirkungen des Waschens widersteht. Bei dem Dämpfen tritt eine Verdünnung der
Natronlauge infolge Niederschlagung von Dampf ein, und die überschüssig in das Gewebe eingedrungene
und nachtheilig wirkende Lauge wird durch das Dämpfen aus dem Gewebe
bezw. den Fäden wieder ausgetrieben.
Das Verfahren ist dasselbe, mag es sich um Gewebe oder Fäden handeln; ein Unterschied
liegt nur in der Art des Trägers, auf welchem das Material gespannt wird, um den auf einander
folgenden Operationen des Durchfeuchtens in der alkalischen Lauge und Dämpfens unterzogen
zu werden.
Diese Träger müssen natürlich der Beschaffenheit der zu behandelnden Stoffe angepafst
werden; sie müssen ermöglichen, die nöthige Spannung auf die Stoffe zu übertragen.
Für die Gewebe verfährt man folgendermafsen:
Das Stück Stoff wird zuerst in reinem Wasser von ungefähr iooDC. angefeuchtet. Dieses vorgängige
Anfeuchten bezweckt ein Zusammenziehen des Gewebes (z. B. 5 bis 8 cm bei einer Breite von 1,40 m). Diese durch Anfeuchten
des Gewebes verringerte Breite ist während der nachfolgenden Operationen und auch in dem
fertigen Producte nach dem Färben vorhanden. Denn wie es sich mehrfach herausgestellt hat,
zieht sich das unter Anspannung in der concentrirten alkalischen Lauge durchfeuchtete und
gedämpfte Gewebe bei dem späteren Waschen, Färben und sonstiger Behandlung, welcher es
unterzogen werden mufs, nicht mehr zusammen.
Das Stück Gewebe wird neben eine Aufwickelmaschine gelegt, welche in der Zeichnung in Fig. ι in Seitenansicht und in Fig. 2
im Grundrifs dargestellt ist. Die Einrichtung dieser Maschine ist nicht wesentlich neu, besonders
nicht der durchlochte Cylinder zum Aufwickeln der Gewebe beim Tränken mit Natronlauge oder zum Dämpfen (vergl. Löbner,
praktische Erfahrungen aus der Tuch- und Buckskin-Fabrikation, Band III: Walkerei, Appretur
u. s. w., S. 535; Herzfeld, Praxis der
Färberei, S. 462; Soxhlet, Anilin-Färberei und -Druckerei 1890, S. 144 und 145; ferner
zur weiteren Information Gardner, Mercerisation der Baumwolle, 1898, S. 52 bis 53, 125,
89 bis 92, 80 bis 82, 71), und bildet nicht den Gegenstand des Patents, sondern nur das
Dämpfverfahren.
Das Gewebe T gelangt auf eine Querschiene A
aus Holz, woselbst ein Arbeiter es mit der Hand ausbreitet, um so viel wie möglich die
etwa vorhandenen Falten zu beseitigen.
Weiter gelangt das Gewebe zwischen Eisenstangen α hinweg, welche von zwei mit Zapfen e
versehenen Scheiben b getragen werden. Diese Scheiben b sind an ihrem Umfange mit Sperrzähnen
versehen, gegen welche Sperrklinken t sich legen. Infolge dessen kann man die
Stangen a, zwischen welchen das Gewebe hindurchgeht, mehr oder weniger gegen einander
schräg stellen und auf das Gewebe eine gröfsere oder kleinere Spannung übertragen, · um die
vorhandenen Falten zu beseitigen.
Von dieser Spannvorrichtung gelangt das Gewebe unter eine Spannrolle B und weiter
über eine höher liegende Rolle C, und von dieser tritt es ganz glatt und flach auf den
Hohlcylinder D über, auf welchem es in seiner Breite stark gespannt wird, um dem Durchfeuchten
in der Natronlauge und darauf dem Dämpfen unterzogen zu werden.
Der Hohlcylinder D besteht aus gelochtem Kupferblech, dessen beide Enden an hohlen,
mit Zapfen d versehenen Kopfstücken c befestigt sind. Einer der Zapfen d trägt ein
Vierkant, welches den Cylinder mit einer Treibwelle O zu kuppeln gestattet, mittelst einer
Kupplungshülse, welche auf dem Vierkant verschiebbar ist. Unter dem Hohlcylinder D liegt
eine halbcylindrische Wanne E, welche die auf ungefähr 300 B. concentrirte Natronlauge
enthält.
Das Gewebe T, welches der Behandlung unterworfen werden soll, wird nicht direct auf
den gelochten Hohlcylinder D aufgewickelt, weil sonst gewisse Theile des Gewebes bei
dem nachfolgenden Dämpfen zu scharf getroffen und zahlreiche Flecke sich ergeben
würden.
Man vermeidet diesen Uebelstand, indem man vorher um den gelochten Cylinder ungefähr
10 m gewöhnlicher Leinwand f aufwickelt, an deren Ende man das Ende des zu
behandelnden Gewebestückes annäht.
Zwei an entgegengesetzten Seiten der Maschine stehende Arbeiter üben dabei einen
starken Zug in der Richtung der Gewebebreite aus, und zwar möglichst nahe an der Stelle
der Berührung des Gewebes mit dem Cylinder, wobei sie darauf achten, dafs die Kanten der
verschiedenen Wickelungen sich genau decken.
Auf diese Weise wird das angefeuchtete Gewebe mit Spannung auf den Cylinder aufgewickelt
und gleich bei der Aufwickelung auf den Cylinder tritt das Gewebe mit Spannung
in die concentrirte Lauge der Wanne E, und es findet eine Tränkung mit der Lauge gleichmäfsig
an allen darauffolgenden Theilen statt, bis das ganze Gewebe durch die Maschine gegangen ist.
Das andere Ende des Gewebestückes ist vorher in seiner ganzen Breite an eine grobe,
mehrere Meter lange Leinwand angenä'ht worden. Diese Leinwand ist breiter als das zu behandelnde
Gewebe, ihre Breite ist gleich derjenigen der groben Leinwand f, welche mehrfach auf
den Hohlcylinder D aufgewickelt ist. Wenn das ganze Gewebe T auf den Cylinder aufgewickelt
worden ist, läfst man grobe Deckleinwand g sich darauf aufwickeln, und wenn diese vollständig
auf den Cylinder aufgewickelt ist, stellt man die Maschine ab und nimmt den Cylinder
heraus, um das Dämpfen vorzunehmen. Vorher wickelt man um die Enden der Deckleinwand
je eine stark anzuziehende Schnur, wodurch das Gewebe T wie in einem Sack eingeschlossen
wird, indem die äufsere Leinwand gegen die innere Leinwand f festgezogen wird.
Dann wickelt man eine Schnur um den zwischenliegenden Theil, um zu verhindern, dafs
bei dem Dämpfen die Gewebe und Leinwandlage sich quer verschieben können.
Das Dämpfen kann auf verschiedene Weise erfolgen; am besten wird zu diesem Zwecke
der Hohlcylinder mit dem in der Lauge getränkten Gewebe senkrecht mit einem seiner
hohlen Zapfen in die Spur eines Rohrslutzens eingestellt, welcher an einer Dampfleitung sich
befindet.
Man läfst Dampf von verhältnifsmäfsig geringer Spannung, zweckmäfsig 3 bis 4 Atmosphären,
in das Innere des Hohlcylinders eintreten. Die grobe, auf den Hohlcylinder aufgewickelte
Leinwand zertheilt den Dampf auf der ganzen Länge des Cylinders, so dafs eine
sehr gleichmäfsige Dampfmenge alle auf einander liegenden Wickelungen · des Gewebes
durchdringt.
Die überschüssig in das Gewebe eingedrungene Lauge sieht man unter der Wirkung
des in der ganzen Gewebedicke energisch stattfindenden Dämpfens ganz gleichmäfsig an der
Oberfläche der Wickelungen des Cylinders D durchsickern.
Man läfst dies so lange andauern, dafs die Wirkung des Dampfes in allen Schichten des
zu behandelnden Gewebes hinlänglich zur Geltung kommt. Im Allgemeinen genügen 10 bis 15 Minuten für die nicht sehr dicken
Gewebe.
Der Druck des Dampfes spielt dabei keine wichtige Rolle; jedoch mit einem etwas höheren
Druck von 3 bis 4 Atmosphären ist die Wirkung des Dämpfens schärfer, wirksamer und
gleichmäfsiger, aufserdem wird das Gewebe weifser, wenn der Druck des Dampfes höher
gewesen ist.
Was die Fäden anbetrifft, für welche man den Cylinder nicht benutzen kann, um sie zu
spannen, so bringt man diese in Form von Strähnen einzeln auf Stäbe, um sie getrennt
zu spannen und eine Gleichmäfsigkeit der Anspannung erzielen zu können, welche man
beim gleichzeitigen Spannen einer gröfseren Anzahl von Strähnen nicht erreichen könnte.
Die auf die Stäbe etwa in einer Breite von 10 cm gebrachten Strähne werden mit den
Stäben über einander auf einen besonderen Spannrahmen gebracht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Erzeugung von Glanz auf Baumwollgarnen oder Baumwollgeweben, dadurch gekennzeichnet, dafs die in bekannter Weise unter Spannung mit concentrirter Alkalilauge mercerisirten Garne oder Gewebe unter Aufrechterhaltung der Spannung und vor dem Auswaschen der Alkalilauge, eventuell unter Ueberdruck bis zu 4 Atmosphären, gedämpft werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE109937C true DE109937C (de) |
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ID=379788
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE109937C (de) |
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0
- DE DENDAT109937D patent/DE109937C/de active Active
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