DE1097625B - Lunkermittel - Google Patents
LunkermittelInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B5/00—General methods of reducing to metals
- C22B5/02—Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes
- C22B5/04—Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes by aluminium, other metals or silicon
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
- B22D27/04—Influencing the temperature of the metal, e.g. by heating or cooling the mould
- B22D27/06—Heating the top discard of ingots
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Description
DEUTSCHES
Von den in der Gießerei verwendeten Lunkermitteln zeichnen sich die auf der Basis von Thermitgemischen
aufgebauten Mittel durch ihre stark exotherme Wirkung aus. Die Anwendung solcher exothermer Lunkermittel
hat sich in neuerer Zeit besonders auf vorgeformte Körper gerichtet, die auf das jeweils
herzustellende Gußstück abgestimmt sein müssen. Diese Arbeitsweise erfordert eine individuelle Formgebung
und, sobald der Verfestigungsvorgang beschleunigt werden soll, eine Trocknung bei erhöhter
Temperatur. Beim Arbeiten mit solchen Lunkermitteln stößt man jedoch auf die Schwierigkeit, daß das
Trocknen der daraus hergestellten Formkörper bei den üblichen Trocknungstemperaturen sehr nahe an
die Entzündungstemperatur der Thermitmischung von etwa 2000C herankommt, was in der Praxis eine
große Gefahr für die Sicherheit des Gießereibetriebes bedeutet. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die
Reaktionskomponenten solcher exothermer Massen, z. B. Aluminium, schon bei der Formgebung unerwünschte
Verbindungen eingehen" können und dadurch ihre Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt wird.
Die Erfindung setzt sich nun zum Ziel, die mit der Formgebung und Trocknung solcher Formkörper verbundenen
Schwierigkeiten zu beseitigen und insbesondere auch den dadurch bestimmten sehr erheblichen
Zeitaufwand auf ein Minimum herabzusetzen.
Diese Ziele werden erfindungsgemäß durch die Kombination von zwei Maßnahmen erreicht: einerseits
durch Verwendung einer die Entzündungstemperatur der Thermitmischung von etwa 200 auf etwa
4000C hinaufsetzenden Komponente, die gleichzeitig
eine rasche Selbsthärtung des Formkörpers bewirkt, andererseits durch Verwendung einer Reaktionskomponente der exothermen Mischung, die ebenfalls
die Entzündungstemperatur hinaufsetzt und Beständigkeit der Mischung vor dem Gebrauch sowie hohe Reaktionsfähigkeit
im Gebrauch verbürgt.
Für die Entzündungstemperatur hinaufsetzende und selbsthärtende Komponente hat sich im Rahmen der
Erfindung trockene Aluminiumkrätze als geeignet erwiesen, während als Reaktionskomponente von hoher
Beständigkeit bei der Formgebung und Trocknung, aber unverminderter Reaktionsfähigkeit beim Gebrauch
als Lunkermittel erfindungsgemäß ein Aluminiumpulver von kugeliger Gestalt mit umgebender
Oxydhaut vorgesehen ist.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Lunkermittel auf der Basis von aluminothermischen Massen mit
einem Gehalt an Sauerstoff abgebenden Mitteln, Bindemitteln und anderen Zusätzen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß es Aluminium oder Aluminiumlegierungen in Form von Pulver mit kugeliger Gestalt
und außerdem in Form von Aluminiumkräzte enthält.
Anmelder:
Dipl.-Ing. BeIa Tisza, Wien
Dipl.-Ing. BeIa Tisza, Wien
Vertreter:
Dr. E. Wiegand, München 15, Nußbaumstr. 10,
und Dipl.-Ing. W. Niemann, Hamburg 1, Patentanwälte
und Dipl.-Ing. W. Niemann, Hamburg 1, Patentanwälte
Dipl.-Ing. BeIa Tisza, Wien,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Das erfindungsgemäße Lunkermittel zeichnet sich dadurch aus, daß es eine Entzündungstemperatur von
etwa 400° C besitzt, bei einer Verformung mit Wasser einer raschen Selbsthärtung unterliegt und gleichzeitig
seine hohe Reaktionsfähigkeit bewahrt. Durch die stark hinaufgesetzte Entzündungstemperatur kann das
Trocknen z. B. im Kerntrockenofen auch bei wesentlicher Überschreitung der bisher üblichen Temperaturen
gefahrlos erfolgen.
Als Mittel zur Verhütung der Lunkerbildung sind unter anderem aluminothermische Mischungen aus
Aluminium und Sauerstoff abgebenden Stoffen empfohlen worden, in welchen aber die oxydierend wirkenden
Stoffe gegenüber dem Aluminium in weit unterstöchiometnschen Mengen vorliegen müssen und
das Aluminium in Form von kleinen Spänen eingesetzt wird, was zu vorzeitigen Reaktionen, einer verminderten
Lagerungsfähigkeit, Unregelmäßigkeiten im Gebrauch und einer zu leichten Entzündbarkeit
führt. Es ist auch bekannt, für aluminothermische Massen Aluminiumgrieß zu verwenden, und weiter,
daß man Aluminiumpulver in kugeliger Form unter verhältnismäßig geringer Oxydation des Metalls erhalten
kann. Es ist aber weder bekanntgeworden noch durch den Stand der Technik nahegelegt worden,
durch eine gemeinsame Verwendung von Aluminiumpulver mit kugeliger Gestalt zusammen mit Aluminiumkrätze
ein Lunkermittel zu schaffen, wodurch eine Hinaufsetzung der Entzündungstemperatur er-
So möglicht, die Beständigkeit der Mischung vor dan
Gebrauch, jedoch erhöhtes Reaktionsvermögen während des Gebrauchs gewährleistet sowie eine rasche
Selbsterhärtung der aus dem Lunkermittel herstellbaren, geformten Masse bewirkt werden kann.
009 699/430
3 4
Als Beispiel eines Lunkermittels, das auf der erfin- Lunkermittels mit etwa 7 bis 15% Wasser eine Masse
dungsgemäßen Kombination von Aluminium mit erhalten, die nach der Formgebung im Verlauf einer
kugeliger Gestalt und Aluminiumkrätze beruht, sei Stunde oder in noch kürzerer Zeit von selbst trocknet,
die nachfolgende Zusammensetzung angegeben: Als Bindemittel zur Erzielung ausreichender Grün-
' 15 bis 50% Aluminium bzw. Aluminiumlegierung 5 festigkeit sind Bentonit oder Ton geeignet, doch
in Form von Pulver mit kugeliger tonnen auch andere, in gleicher Weise wirksame Bm-
Q . ,, oo (Jg1- benutzt werden. Dasselbe gilt hinsichtlich der als
15 bis 60% Alumim'umkrätze Trockenbindemittel angegebenen Substanzen, die für
, ,. <Λ(1, υ . j den Zusammenhalt des geformten Lunkermittels nach
1 bis 10% Ferrioxyd, , ^n . ,_ &.,. , . ,
O,5bislO% Kaliumchlorat, 10 de£ Tw ^ verantwortlich sind
bis zu 50/0 Braunstein, Es hat. sich erfindungsgemaß als vorteilhaft er-
0,5 bis 8% Holzkohlepulver oder/und 0,25 bis Riesen, em sphärisches Aluminiumpulver von großer
3% Magnesiumpulver als Zünd- Feinheit zu verwenden. Gunstige Ergebnisse lassen
material s m eiiiem Aluminiumpulver erzielen, das eine
' 15 ^^f^^f^ VOn 5O/7° ^ 1ΟΟΟμ ^Wo
0,5 bis 60/0 Bentonit, Ton oder dergleichen 15 ^^f^^f^ VOn 5O/7° ^ 1ΟΟΟμ'
Bentonit, Ton oder dergleichen ^f^fn^, / ^ ^
r ·. ,· j ... , D unter 500μ und 20% unter 100μ aufweist und ge-
urunbindemittel, .. ,.T1, , -η τ- · , ·*. ι_ -^ ι
no uir. -a o/ χ) u -η λ. · c i.ci -ui j j wunschtenfalls noch größere reinheit besitzen kann.
Ό,ζ bis o% Jrech, Dextrin, Sulfitablauge oder der- Λ , ,. . S , ,, .. . T , ... ,
«■i^i^t,«.« tv~„i ~„i,· α ™-iZ ι Auch die anderen Bestandteile des Lunkermittels
gleichen irockenbmdemittel. ... , .. „. ... _ . , . , . ,
können zweckmäßig gleichen Feinheitsgrad wie das
Das zusetzende Aluminium von kugeliger Gestalt ao Aluminiumpulver aufweisen, lediglich das Trägerbraucht
nicht reines Aluminiumpulver zu sein, sondern material, z. B. die Aluminiumkrätze, Schamotte
man kann auch ohne Schwierigkeit Umschmelzalu- od. dgl., kann eine etwas gröbere Körnung besitzen,
minium mit nur 90% oder noch weniger Reinalu- ζ. B. etwa 1 mm.
minium bzw. auch Silicium oder dergleichen Alu- Das erfindungsgemäß zur Verwendung kommende
miniumlegierungen mit hohem Aluminiumgehalt, z. B. 25 sphärische Aluminiumpulver kann zweckmäßig direkt
in Form von Abfällen, benutzen, wenn nur die Alu- aus dem flüssigen Material hergestellt werden, indem
miniumkomponente in Form eines sphärischen Pul- es durch Versprühung in einem Luft- oder Dampfvers
vorliegt. Sphärisches Aluminiumpulver hat kuge- strom oder aber auch durch Einwirkung von Wasser
lige bis tropfenförmige Gestalt, wobei jedes Körnchen in die gewünschte kugelige bis tropfenförmige Gestalt
mit einer Oxydschicht überzogen ist, die das Innere 3o der feinen Körnchen umgewandelt wird. Ein auf diese
der Körner vor Zutritt von Luftsauerstoff und wei- Weise erzeugtes sphärisches Aluminiumpulver, das
terer Oxydation schützt. Hierdurch wird insbesondere gewöhnlich einen Sauerstoffgehalt von 2 bis 3% aufdie
Verarbeitung der Komponenten zum fertigen weist, läßt sich ohne weiteres in der gewünschten
Lunkermittel erleichtert. Das Trocknen kann ohne Kornfeinheit herstellen, wogegen ein auf mecha-Gefahr
bei höheren Temperaturen erfolgen, weil durch 35 nischem Wege durch Pulvern bei etwa 600° C erhal-Verwendung
von sphärischem Aluminiumpulver vor tenes, ebenfalls sphärisches Aluminiumpulver nicht
allem eine Erhöhung der Entzündungstemperatur des in der für den Erfindungszweck notwendigen Kornerfindungsgemäß
zusammengesetzten Lunkermittels größenverteilung anfällt.
ermöglicht wird. Die Verwendung von mechanisch Durch Verwendung des Aluminiums in Form eines
— ohne besondere Vorsichtsmaßregeln — zerkleiner- 40 sphärischen Pulvers mit einem besonders niedrigen
tem Aluminiumpulver hätte nämlich zur Folge, daß Sauerstoffgehalt kann eine weitere Verbesserung der
Kanten und Bruchflächen mit einer geringen Oxyd- erfindungsgemäßen Lunkermittel herbeigeführt werschicht
entstehen. Dadurch würde die Entzündungs- den. Zu diesem Zwecke eignet sich ein solches sphätemperatur
zu wesentlich niedrigeren Werten ver- risches Aluminiumpulver, dessen Sauerstoffgehalt nur
schoben werden. So ist z. B. Pyroaluminium, das ist 45 einen Bruchteil eines z, B. durch Zerstäuben von
ein mechanisch feinstzerkleinertes Aluminium, für den schmelzflüssigem Aluminium mit Wasserdampf erhält-Erfindungszweck
weniger geeignet, da es sich wegen liehen sphärischen Aluminiumpulvers beträgt. Im Verseiner
vielen Bruchflächen bereits mit einem Zündholz gleich zu dem vorgenannten sphärischen Aluminium
in Brand setzen läßt. mit einem Sauerstoffgehalt von zumeist 2 bis 3% ent-
Weiter wird auch das Verkneten leichter durch- 50 hält das besonders sauerstoffarme sphärische Alumiführbar,
und die bei mechanisch zerkleinertem Alu- nium nur etwa 0,2 bis 0,3% Sauerstoff, was einem
miniumpulver des öfteren auftretenden heftigen Re- Bruchteil von etwa einem Sechstel bis einem Fünfaktionen
können nun vermieden werden. Durch den zehntel, also von rund einem Zehntel entspricht.
Wegfall besonderer Vorsichtsmaßnahmen wird der Trotz des besonders niederen Sauerstoffgehaltes
ganze Arbeitsvorgang bei der Formgebung und Trock- 55 dieses Aluminiumpulvers wird infolge einer vollstännung
des Lunkermittels technisch einfacher und über- dig gleichmäßigen Oxydhaut auch ein gleichmäßiger
sichtlicher, und das benutzte sphärische Pulver er- Ausfall in der Qualität des erzeugten Lunkermittels
weist sich gegen vorzeitige Reaktion als wesentlich gewährleistet. Hierdurch läßt sich eine immer gleichbeständiger, bleibende Verbrennungsgeschwindigkeit des Lunker-
Die im Rahmen der Erfindung verwendete Alu- 6° mittels einstellen und ein vorzeitiges Erhärten des mit
miniumkrätze wird in Aluminiumhütten als »trockene Wasser angeteigten Mittels verhindern. Auch die anKrätze«
bezeichnet, im Gegensatz zu der bei der Alu- gestrebte hohe Entzündungstemperatur von etwa
miniumraffination mit flüssigem Abdecksalz anfallen- 400° C wird erfahrungsgemäß in keiner Weise nachden
Krätze. Die bei dem normalen Umschmelzen von teilig beeinflußt. Das besonders sauerstoffarme Alu-Aluminium
entstehende trockene Aluminiumkrätze 65 miniumpulver ist auch frei von Wasserstoff, im Gegenliegt
in körnigem Zustand vor und ist praktisch nicht satz zu dem vorgenannten sphärischen Aluminiumhyroskopisch.
Beim Zusatz von Wasser wird die pulver mit etwa 2 bis 3% Sauerstoff, das einen von
trockene Krätze in kurzer Zeit unter Selbsterwärmung der thermischen Zersetzung bei seiner Erzeugung herhart.
Man kann daher beispielseweise durch Ver- rührenden, beim Lunkermittel gegebenenfalls störend
mischen des nach der Erfindung zusammengesetzten 70 wirkenden Wasserstoffgehalt aufweist.
Das besonders sauerstoffarme sphärische Aluminiumpulver kann vorteilhaft durch Verblasen des
schmelzflüssigen Metalls in einem von Wasserdampf befreiten Luftstrom oder in einer Inertgasatmosphäre
gewonnen werden. Auf diese Weise werden die Aluminiumtröpfchen sehr schnell abgekühlt, so daß nur
eine ganz dünne Oxydhaut entsteht; die Oberfläche der erstarrten Körner enthält im Gegensatz zu anderen
Verfahren keinen Wasserstoff und ist daher gegen Oxydation im wesentlichen unempfindlich.
Das erfindungsgemäße Lunkermittel kann Kryolith als Lösungsmittel für die bei der exothermen Reaktion
entstehenden Produkte enthalten, und zwar in einer Menge bis zu 12%. Durch Zusatz von 2 bis 15%
Magnesiumoxyd kann erfindungsgemäß eine erhöhte Festigkeit des geformten Lunkermittels erzielt werden.
Im Rahmen der Erfindung kann auch die Aluminiumkrätze teilweise durch ein anderes, die Entzündungstemperatur
auf 400° C hinaufsetzendes Mittel ersetzt werden. Zu diesem Zwecke kann vorteilhaft Schamotte,
Aluminiumoxyd od. dgl. benutzt werden, die gleichfalls eine gefahrlose Trocknung verbürgen.
Die durch die Erfindung ermöglichte sichere Einstellung einer verhältnismäßig hohen Entzündungstemperatur
stellt eine für die Praxis außerordentlich wertvolle Eigenschaft des Lunkermittels dar, da mit
diesem Produkt das Trocknen der Gießformen bei Temperaturen bis 400° C ohne Entzündungsgefahr
vorgenommen werden kann.
Das neue Lunkermittel kann in der Praxis des Gießereibetriebes in verschiedenerlei Weise Anwendung
finden. So können aus dem Lunkermittel vorgeformte Körper hergestellt werden, die an geeigneten
Stellen als Steigereinsätze, Kokillenaufsätze od. dgl. angebracht werden können. Diese Körper können z. B.
als offene oder einseitig geschlossene Hülsen, als Ringe, Aufsatztrichter, Steigerpatronen usw. ausgebildet
sein und gewünschtenfalls mit Gaskanälen zur leichteren Entgasung versehen sein. Das Material kann
aber auch nach Vermischen mit Wasser in formbarem Zustand in hierfür vorgesehene Hohlräume eingestampft
werden und an Ort und Stelle zu der gewünschten Auskleidung erhärten; nach Beendigung
des Abbindevorganges ist die Form, die wieder Entgasungslöcher aufweisen kann, bereits fertig für den
Guß.
Bei der Anwendung des erfindunggemäßen Lunkermittels ergibt sich der Vorteil einer wesentlichen Ersparung
der für den Steiger benutzten Metallmenge. Während man bisher für den Steiger die Hälfte bis zum
Dreifachen der für das Gußstück benötigten Menge des Schmelzgutes rechnen mußte, genügen bei. dem vorgesehenen
Lunkermittel Mengen von nur 2010Zo der für
das Gußstück selbst nötigen Metallmenge, um einen lunkerfreien Guß zu erzielen. Bei einem Gehalt des
Lunkermittels von etwa einem Drittel Aluminium ergibt sich eine sehr stark exotherme Wirkung, so daß
Temperaturen von etwa 2000° C unschwer erreicht werden. Die Steiger werden mittels der vorgebildeten
oder in situ erzeugten Einsätze auch seitlich beheizt, so daß eine allseitige Wirkung erzielt wird. Mittels
der Erfindung wird eine gelenkte Erstarrung hervorgerufen, so daß die verlorenen Köpfe u. dgl. flüssig
erhalten werden, bis sich die Hauptmasse des Gußstückes verfestigt. Die mit Wasser aufgebreitete
Lunkermasse läßt sich wiederholt verwenden; falls
ίο unverbrauchte Reste durch Selbsterhärtung nicht mehr
verformbar sind, können diese durch Zerkleinern und neuerlicher Vermischen mit Wasser wieder der Verwendung
zugeführt werden. Die nach gutem Durchkneten des erfindungsgemäßen Lunkermittels mit
Wasser erhaltene Mischung kann ähnlich wie Kernsand geformt werden und besitzt dank ihrer Zusammensetzung
sowohl im grünen als auch im trockenen
Zustand eine ausreichende Festigkeit.
Claims (5)
1. Lunkermittel auf der Basis von aluminothermischen Massen mit einem Gehalt an Sauerstoff
abgebenden Mitteln, Bindemitteln und anderen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß es Aluminium
oder Aluminiumlegierungen in Form von Pulver mit kugeliger Gestalt und außerdem in Form von
Aluminiumkrätze enthält.
2. Lunkermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumpulver mit kugeliger
Gestalt wenigstens eine Kornfeinheit besitzt, die einer Korngrößenverteilung von 5O°/o unter
1000 μ, 3O»/o unter 500 μ und 20% unter 100 μ entspricht.
3. Lunkermittel nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung eines aus geschmolzenem
Aluminium durch Einwirkung eines gasförmigen oder flüssigen Mediums erzeugten Pulvers
mit kugeliger oder tropfenförmiger Gestalt der Metallkörnchen.
4. Lunkermittel nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung eines aus geschmolzenem
Aluminium durch Verblasen in einem wasserdampffreien Luft- oder Gasstrom erzeugten
besonders sauerstoffarmen Pulvers mit dünner, vorzugsweise wasserstoffarmer Oxydhaut.
5. Lunkermittel nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen Sauerstoffgehalt des kugeligen Aluminiumpulvers
von etwa 0,2 bis 0,3%.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 705 001, 905 194;
deutsche Auslegeschrift P 11653 VI/3Ic (bekanntgemacht
am 16. 2. 1956);
USA.-Patentschrift Nr. 2 490 327;
Kiefer und Hotop: »Pulvermetallurgie und Sinterwerkstoffe« 1943, S. 18/19.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET12534A DE1097625B (de) | 1956-08-07 | 1956-08-07 | Lunkermittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET12534A DE1097625B (de) | 1956-08-07 | 1956-08-07 | Lunkermittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1097625B true DE1097625B (de) | 1961-01-19 |
Family
ID=7547049
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET12534A Pending DE1097625B (de) | 1956-08-07 | 1956-08-07 | Lunkermittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1097625B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0583670A1 (de) * | 1992-08-14 | 1994-02-23 | Elektro-Thermit GmbH | Metallothermisches Reaktionsgemisch |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE705001C (de) * | 1936-01-16 | 1941-04-15 | Johannes Sonntag | Aluminiumhaltiger Heizstoff |
US2490327A (en) * | 1947-10-14 | 1949-12-06 | Peter J Soffel | Exothermically reactive mold insert |
DE905194C (de) * | 1947-08-19 | 1954-02-25 | Foundry Services Ltd | Aluminothermische Mischung |
-
1956
- 1956-08-07 DE DET12534A patent/DE1097625B/de active Pending
Patent Citations (3)
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