DE1094401B - Ionenvakuumpumpe und Verfahren zur Bildung einer gasabsorbierenden Kathode fuer einesolche Pumpe - Google Patents
Ionenvakuumpumpe und Verfahren zur Bildung einer gasabsorbierenden Kathode fuer einesolche PumpeInfo
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Description
DEUTSCHES
BlBLiQTHEK
DES DEUTSCHEN
PATENfAKTES
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ionenvakuumpumpe und auf ein Verfahren zur Bildung einer gasabsorbierenden
Kathode für eine solche Pumpe.
Eine bekannte Ionenpumpe zur Herstellung und Aufrechterhaltung eines hohen Vakuums in einer abgeschlossenen
Anlage enthält einen vakuumdichten Kolben, der an das zu evakuierende System angeschlossen
werden kann. Innerhalb des Kolbens liegt koaxial zu diesem eine ringförmige Elektrode, die
gegenüber kalten, scheibenförmigen Kathoden, die am Kolben befestigt sind, auf einem positiven Potential
gehalten wird. Außerhalb des Kolbens sind Mittel vorgesehen, um ein senkrecht zur Anodenebene liegendes
magnetisches Feld zu erzeugen, so daß die durch die angelegte Spannung beschleunigten Elektronen
auf relativ lange Spiralbahnen in Axialrichtung der Vorrichtung gezwungen werden. Die Gasmoleküle
werden durch Elektronenstoß ionisiert und ergeben positiv geladene Ionen, die durch das elektrische
Feld beschleunigt, in die kalten Kathoden hineingeschossen und von diesen absorbiert werden
sollen. Auf diese Weise werden inerte Gase, die nicht chemisch gegettert werden können, wirksam mit hoher
Pumpgeschwindigkeit bei sehr niedrigen Drücken aus der Anlage entfernt.
Bei den bekannten Ionenpumpen mußten die. die kalte Kathode bildenden Elemente aus gasabsorbierenden
Materialien durch entsprechende Bearbeitung hergestellt und durch übliche Verfahren sehr sorgfältig
entgast werden, was zeitraubend, teuer und kritisch in bezug auf den Nutzeffekt der Einrichtung war. Weiterhin
mußte die Pumpe relativ große Abmessungen haben, um Scheiben mit einer genügend großen Oberfläche
aufnehmen zu können.
Weiterhin sind sogenannte Ionen-Getterpumpen bekannt,
bei denen kontinuierlich ein Gase gut absorbierendes Material, wie Titan, auf die Innenwandungen
der Pumpe aufgedampft wird. Bei derartigen Pumpen wird die Absorption, insbesondere der Edelgase, dadurch
unterstützt, daß die Restgasmoleküle durch eine bei der Verdampfungseinrichtung angeordnete Ionisierungseinrichtung
ionisiert werden. Es ist auch eine Ionen-Getterpumpe bekannt, die nach Art eines
Penningmanometers aufgebaut ist. Das Gettermetall wird dabei von den Kaltkathoden durch Kathodenzerstäubung
abgedampft. Pumpen dieser Art erfordern eine laufende Erneuerung der Getterschicht und
damit eine kontinuierliche Verdampfung des Gettermaterials und eignen sich daher nicht für manche
Zwecke.
Es ist schließlich bekannt, daß Titan Gase sehr gut absorbiert. Man hat auch schon das Gettermetall auf
die Anode einer Elektronenröhre aufgebracht.
Die Erfindung betrifft eine Ionenvakuumpumpe mit Ionenvakuumpumpe und Verfahren
zur Bildung einer gasabsorbierenden
Kathode für eine solche Pumpe
Anmelder:
General Electric Company,
Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. E. Sommerfeld, Patentanwalt,
München 23, Dunantstr. 6
München 23, Dunantstr. 6
Anatole Matvey Gurewitsch
und Herbert Chermside Pollock,
und Herbert Chermside Pollock,
Schenectady, N. Y. (V. SLA.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
einer in einem evakuierbaren Kolben befindlichen Anode und einer aus einem Metall, das in der Lage
ist, energiereiche, positive Ionen zu sorbieren, bestehenden Kathode, die an eine hohe Spannung anschließbar
sind und mit Mitteln zur Erzeugung eines axialen magnetischen Feldes. Die Pumpe gemäß der Erfindung
soll kompakter, einfacher und in der Herstellung billiger sein, als die bekannten Pumpen dieser Art und
gegenüber diesen bessere Pumpleistungen aufweisen. Die Ionenvakuumpumpe ist gemäß der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß die im Betrieb mit der hohen Spannung verbundene Kathode aus einem im Vakuum
von der Anode aus auf die Innenwand des Kolbens aufgedampften Belag des Metalls besteht.
Die Erfindung soll nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei bedeutet
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer Ionenpumpe gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht der Pumpe nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Abbildung der Anodenanordnung für die Pumpe nach Fig. 1,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform einer Anode für eine Pumpe gemäß
der Erfindung und
Fig. 5 ein Diagramm, das die Abhängigkeit des Druckes in einer abgeschlossenen Anlage in Abhängigkeit
von der Zeit zeigt.
In Fig. 1 und 2 der Zeichnungen, in denen gleiche Bauelemente mit gleichen Bezugszeichen versehen
sind, ist eine Ionenpumpe gemäß der Erfindung dargestellt, die einen evakuierbaren Kolben 1 aus nichtmagnetischem Material, wie z. B. Glas, enthält, ferner
009 677/118
I 094 401
eine ringförmige, positive Elektrode 2, die ungefähr
in der Mitte und koaxial zu im wesentlichen ebenen Oberflächen 3 und 4 des Kolbens angeordnet ist. Die
Elektrode 2 wird durch leitende Stützen 5 und 6 gehaltert, die sich durch Glas-Metall-Einschmelzungen
im Kolben erstrecken und in Anschlüsse 7 und 8 auslaufen, an die eine äußere Schaltung angeschlossen
werden kann. Weicheisenpolschuhe 9 und 10 und ein Permanentmagnet 11 liefern ein magnetisches Feld
in Axialrichtung der Elektrode 2. Ein Anschluß 12 stellt eine elektrische Verbindung durch den Isolierkolben
her. Er kann jedoch entfallen, wenn ein Metall, wie beispielsweise rostfreier Stahl, anstatt Glas oder
Keramik Verwendung findet. Von der Elektrode 2 wird ein Metall 13 getragen, das in der Lage ist,
positiv geladene Teilchen hoher Energie zu absorbieren. Es soll bei einer Temperatur verdampft werden
können, die unterhalb der Schmelztemperatur der Ringelektrode liegt und bildet das Material, aus dem
die kalte Kathode hergestellt wird. Ein aufgebauchter Teil 14 des Kolbens 1 und eine Abschirmung 15 sind
vorgesehen, um einen Teil der Innenfläche des Kolbens gegen das verdampfbare Material abzudecken, so daß
die elektrische Isolation der Anode 2 erhalten bleibt.
Zur Bildung der Kathode wird die Pumpe mit der zu evakuierenden Anlage mittels eines Rohrstutzens 16
verbunden und durch eine nicht dargestellte Vorpumpe auf einen Druck unterhalb einem Mikron evakuiert.
Anschließend wird die Ringelektrode erhitzt, indem ein Strom aus der Verdampferstromquelle ES durch
sie geleitet wird, bis eine Temperatur erreicht wird, bei welcher das gasabsorbierende Metall 13 abdampft.
Das verdampfte Metall kondensiert auf der inneren Oberfläche des Kolbens und bildet eine dünne Schicht
17 aus gasabsorbierendem Material, die als Kathode der Ionenpumpe arbeitet. Der Kontakt zwischen der
aufgedampften Schicht und dem Anschluß 12 kann durch einen vorher auf der Innenfläche des Kolbens
erzeugten Niederschlag 18 aus Gold oder einem anderen Metall mit niedrigem Oberflächenwiderstand
sichergestellt werden. Nach der Bildung der Kathode 1 wird der Verdampfungsstromkreis unterbrochen und
die Pumpe wird durch Anlegen einer hohen Spannung in der Größenordnung von einigen kV von der Pumpstromquelle
PS, die zwischen die Ringelektrode und die Kathode geschaltet ist, in Betrieb genommen. Elektronen
in der Nachbarschaft der Ringelektrode werden unter der Einwirkung des Magnetfeldes längs
Spiralbahnen beschleunigt, die Elektronen treffen auf Gasmoleküle, die in den Innenraum der Pumpe eindiffundieren
und ionisieren diese. Die ionisierten Gasmoleküle werden ihrerseits in Richtung auf die
Kathode beschleunigt und in deren Oberfläche hineingeschossen und dadurch wirksam aus der zu evakuierenden
Anlage entfernt.
Eine nach einer teilweisen Evakuierung der Pumpe auf diese Weise gebildete Kathode besitzt eine saubere,
noch nicht vergiftete Oberfläche und erhöht die Wirksamkeit der Pumpe erheblich gegenüber Anordnungen,
bei denen die Kathoden aus vorher hergestellten Scheiben bestehen, die in die Pumpe unter Atmosphärendruck
eingesetzt worden sind. Die von den Ionen verursachte Kathodenzerstäubung und die Rekondensation
von zerstäubtem Material fördert zusätzlich die Entfernung des Gases. Der erhöhte Nutzeffekt solcher
Pumpen kann zu einer Verkleinerung der Einzelteile der Pumpe herangezogen werden, wobei auch
dann noch eine ausreichende Pumpleistung vorhanden ist. Das gasabsorbierende Metall 13 besteht vorzugsweise
aus Titan, Zirkon, Barium, Magnesium, Aluminium oder Legierungen dieser Metalle; für besondere
Zwecke und zum selektiven Abpumpen von bestimmten Gasarten können auch andere Metalle für
die aufgedampfte Kathode 17 Verwendung finden. In Fällen, in denen die Ionenpumpe bei abgeschlossenen
Systemen Verwendung findet, kann ein Teil des gasabsorbierenden Materials 13 nach Beendigung des
Pumpvorgangs verdampft werden, so daß ein zusätzlicher Niederschlag auf dem Kolben 1 gebildet wird,
ίο Dadurch wird gewährleistet, daß Gas, das durch die ursprüngliche Kathodenoberfläche absorbiert worden
war, später, wenn die Pumpe nicht in Betrieb ist, wieder frei werden kann. Weiterhin können zur Vergrößerung
der Pumpkapazität der Einrichtung mehrere aufeinanderfolgende Schritte der Verdampfung von gasabsorbierendem
Material während eines dauernden Pumpens ausgeführt werden, so daß dauernd eine frische, wirksame, gasabsorbierende Kathode vorhanden
ist.
ao In Fig. 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Anode für die Pumpe nach Fig. 1 dargestellt, bei der
ein gebogener Teil der Elektrode 2 einen oder mehrere verschlungene Widerstandsdrähte 19 aufweisen
kann, die aus einem Metall mit einem hohen Schmelzpunkt, wie z. B. Tantal, bestehen. Diese Drähte sind
mit einem niedriger schmelzenden Metall mit guten Absorptionseigenschaften, wie z. B. Titan, überzogen
oder von einer Wicklung 20 aus diesem Metall umgeben. Wenn die Anode durch Stromdurchgang
durch die Widerstandsdrähte erhitzt wird, schmilzt das Gas absorbierende Metall und wird
von der Elektrodenanordnung während der nachfolgenden Verdampfung durch die Oberflächenspannung
in den Zwischenräumen längs der verschlungenen Drähte gehalten. Selbstverständlich können
auch andere Metalle als Titan gut in Form einer Wicklung 20, wie in der Zeichnung dargestellt
ist, oder als aufgeschmolzener Überzug verwendet und während des Verdampfungsprozesses durch die
Anordnung aufgenommen werden.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anodenanordnung; die Anode2 besteht dabei aus
einem hohlen Rohr 21, das ein gasabsorbierendes Metall 22, wie z. B. Barium, enthält. Das Rohr kann angeschliffen
sein, so daß seitliche Oberflächenteile, wie bei 24 angedeutet, entstehen, durch die das Material
durchtreten kann und bei Erhitzung abgedampft wird. Statt einer Widerstandsheizung kann auch eine induktive
Heizung Verwendung finden, die schematisch durch die gegenüberliegenden Spulen 25 und 26 angedeutet
ist; in diesem Falle kann die Anode durchgehend sein und von einem einzelnen Bauelement 27
getragen werden.
In Fig. 5 ist der Druckanstieg in einem abgeschlossenen System, das die erfindungsgemäße Ionenpumpe
einschließt, aufgetragen. Die gestrichelte Kurve 28 zeigt den Druckanstieg in Abhängigkeit von der Zeit
bei Verwendung einer Pumpe mit vorgefertigten, kalten Kathodenscheiben aus Titan. Die ausgezogene
Kurve 29 zeigt die entsprechenden Daten für eine Pumpe mit einer aufgedampften Titankathode, die gemäß
der Erfindung hergestellt wurde. In beiden Fällen war die Anlage auf einen gegebenen Druck evakuiert
worden; dann wurde eine abgemessene Menge Helium eingeführt und die Pumpe wieder in Betrieb
gesetzt, um den Druck auf einen gegebenen Wert abzusenken. Die Pumpe wurde daraufhin abgestellt und
der Druckanstieg als Funktion der Zeit gemessen. Es ist offensichtlich, daß durch das Verfahren, die Gas
absorbierende Kathode durch Aufdampfen nach einer
teilweisen Evakuierung der Pumpe aufzubringen, eine ganz erhebliche Verbesserung in bezug auf die Zurückhaltung
von abgepumptem Gas ergibt.
Claims (5)
1. Ionenvakuumpumpe mit einer in einem evakuierbaren Kolben befindlichen Anode und einer
aus einem Metall, das in der Lage ist, energiereiche, positive Ionen zu sorbieren, bestehenden
Kathode, die an eine hohe Spannung anschließbar sind und mit Mitteln zur Erzeugung eines axialen
magnetischen Feldes, dadurch gekennzeichnet, daß die im Betrieb mit der hohen Spannung verbundene
Kathode aus einem im Vakuum von der Anode aus auf die Innenwand des Kolbens aufgedampften
Belag des Metalls besteht.
2. Ionenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode einen Heizdraht enthält,
der eine höhere Schmelztemperatur aufweist als das verdampfbare, absorbierende Metall und
der mit Anschlüssen zur Verbindung mit einer Heizstromquelle versehen ist.
3. Ionenpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode im wesentlichen ringförmig
ist und aus mehreren verschlungenen Tantaldrähten besteht, um die in an sich bekannter
Weise ein Titandraht gewickelt ist.
4. Ionenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Verdampfen des
Metalls von der Anode aus aus einer Einrichtung zum induktiven Erhitzen der Anode bestehen.
5. Verfahren zur Bildung einer gasabsorbierenden Kathode für eine Ionenvakuumpumpe nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metall, das in der Lage ist, energiereiche positiv
geladene Ionen zu absorbieren, in bezug auf die inneren Kolbenflächen transversal zum magnetischen
Feld angeordnet wird, daß der Kolben auf einen Druck unterhalb eines Mikrons evakuiert
wird, und das Gas absorbierende Metall auf die transversal gelegenen Flächen des Kolbens aufgedampft
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 885 763;
USA.-Patentschrift Nr. 2 796 555;
deutsche Auslegeschriften A 23048 I a/27 d (bekanntgemacht
am 21.6.1956), L 16081 VIIIc/21g (bekanntgemacht am 24. 10. 1956);
J. Yarwood, High Vacuum Technique, 1943, S. 38, 46, 48.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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