DE1092760B - Verfahren zur Rueckgewinnung des Alkalis und Schwefels und gegebenenfalls der Kohlensaeure aus natriumsulfid- und gegebenenfalls karbonat- oder bikarbonathaltigen Loesungen, insbesondere aus Gruenlaugen der Zellstoffindustrie - Google Patents

Verfahren zur Rueckgewinnung des Alkalis und Schwefels und gegebenenfalls der Kohlensaeure aus natriumsulfid- und gegebenenfalls karbonat- oder bikarbonathaltigen Loesungen, insbesondere aus Gruenlaugen der Zellstoffindustrie

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DE1092760B DEM37733A DEM0037733A DE1092760B DE 1092760 B DE1092760 B DE 1092760B DE M37733 A DEM37733 A DE M37733A DE M0037733 A DEM0037733 A DE M0037733A DE 1092760 B DE1092760 B DE 1092760B
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    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/0064Aspects concerning the production and the treatment of green and white liquors, e.g. causticizing green liquor
    • D21C11/0071Treatment of green or white liquors with gases, e.g. with carbon dioxide for carbonation; Expulsion of gaseous compounds, e.g. hydrogen sulfide, from these liquors by this treatment (stripping); Optional separation of solid compounds formed in the liquors by this treatment

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  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

Zur Aufbereitung von Zellstoffablaugen sind verschiedene Verfahren bekannt, die im wesentlichen darin bestehen, die Schwarzlauge einzudampfen und zu verbrennen, den Verbrennungsrückstand auszulaugen und aus der so erhaltenen Grünlauge den Schwefel und gegebenenfalls das Alkali zu regenerieren. Die Regenerierung beruht im Prinzip auf der Austreibung des H2S durch CO2. Der H2S kann anschließend in SO2 übergeführt und dieses mit der beim Austreiben erhaltenen NaHCO3-Lösung oder Aufschlämmung von NaHCO3 in Wasser zu Natriumsulfit umgesetzt werden. Ein direktes Austreiben des H2S mit SO2 ist aber nicht möglich, weil sich sonst Thiosulfat und Polythionat bilden würden. Da zum Austreiben des H2S ein erheblicher Überschuß an CO2 notwendig ist, enthält das Abtriebgas große Mengen an CO2.
Es ist auch ein Verfahren zur Wiedergewinnung dieses CO2 zwecks Rückführung bekanntgeworden. Dieses Verfahren besteht im wesentlichen darin, aus dem Abtriebgas den darin enthaltenden Schwefelwasserstoff durch Umsetzung mit SO2 zu Elementarschwefel auszuscheiden und das so gereinigte CO2 erneut zum Austreiben von H2S aus weiteren Na2S-Laugen zu verwenden. Der abgeschiedene Elementarschwefel wird zu SO2 verbrannt, von dem ein Teil zwecks Umsetzung von weiterem Schwefelwasserstoff im Kreislauf zurückgeführt wird, während ein anderer Teil zur Herstellung von Bisulfit aus der bei der H2 S-Abtreibung anfallenden Natriumbikarbonatlösung bzw. zur Kochsäureherstellung verwendet wird.
Die praktische Durchführung dieses Verfahrens begegnet aber mehreren Schwierigkeiten. Zunächst ist es notwendig, wenigstens den Teil des durch Schwefelverbrennung erzeugten SO2 zu 100%igem SO2 anzureichern, der zur Umsetzung von H2S zu Elementarschwefel rückgeführt wird, weil sich sonst die inerten Bestandteile im Kreislauf anreichern. Diese SO2-Anreicherung erfordert einen beträchtlichen apparativen Aufwand, Energie- und Dampfverbrauch. Außerdem enthält das im Kreislauf zurückgeführte, von H2S befreite CO2 in der Praxis stets SO2, da zur vollständigen Umsetzung des H2S ein gewisser Überschuß an SO2 praktisch nicht vermeidbar ist. Dieses SO2 kann bei der Abtreibung des H2S zur gefürchteten Thiosulfat- und Polythionatbildung Anlaß geben, wenn die NaHCO3-Lösung, die mit diesem SO2-haltigen Gas in Berührung kommt, nicht bereits vollständig frei von Na2S ist. Ebenso muß das CO2-GaS selbst frei von H2S, Elementarschwefel oder O2 sein, weil auch diese Stoffe sonst zu Thiosulfat-, Polythionat- oder Sulfatbildung führen würden. Schließlich ist auch der apparative Aufwand zur Abscheidung des Schwefels und zur Verbrennung desselben nicht unerheblich.
Wegen der in der Praxis erforderlichen Anwendung Verfahren zur Rückgewinnung des Alkalis und Schwefels und gegebenenfalls der
Kohlensäure aus natriumsulfid-
und gegebenenfalls karbonat-
oder bikarbonathaltigen Lösungen,
insbesondere aus Grünlaugen
der Zellstoffindustrie
Anmelder:
Metallgesellschaft Aktiengesellschaft,
Frankfurt/M., Reuter weg 14
Dr. phil. nat. Wilhelm Thumm, Frankfurt/M.,
ist als Erfinder genannt worden
von überschüssigem SO2 bei der H2S-Entfernung aus dem CO2 ist das Verfahren auch nicht geeignet, eine sulfitfreie Natriumkarbonatlösung zu erzeugen, und die Abscheidung von festem NaHCO3 aus Na2S-Lösungen ist nur in geringerem Umfang möglich als bei Anwendung eines SO2-freien CO2 zur Abtreibung des H2S.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das es gestattet, mit erheblich geringerem apparativem Aufwand und unter besserer Wärmeökonomie Alkali, Kohlensäure und Schwefel von natriumsulfidhaltigen Laugen durch Austreiben des H2S mittels CO2 wiederzugewinnen, wobei das zur Abtreibung des H2S verwendete CO2 so weit im Kreislauf geführt wird, daß eine Ergänzung durch zusätzliches CO2 nicht notwendig ist, da die C O2-Verluste geringer sind als die durch den Natriumkarbonatgehalt der technischen Na2S-Laugen eingebrachte CO2-Menge. Als Lösungen, die zur Regenerierung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind, kommen vor allem in Betracht Lösungen aus den Verbrennungsrückständen von Sulfit- und Sulfatablaugen des Halbzellstoff- und Zellstoff auf Schlusses, daneben aber auch andere Na2S-haltige Lösungen. Solche anderen Na2S-haltige Lösungen können z. B. durch Reduktion von Na2SO4 erhalten werden, das z. B. bei der Neutralisation in den Fällbädern der Spinnstoff Industrie anfällt.
009 647/164
3 4
Die Erfindung besteht im besonderen darin, das CO8- Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachstehend
und H2S-haltige Abtriebgas ohne vorherige Abtrennung an Hand der Abbildungen schematisch und beispielsweise
seines Schwefelgehaltes in besonderer Weise zu ver- näher erläutert,
brennen und zu kühlen und die Kreisläufe sowohl der
verschiedenen gasförmigen als auch der verschiedenen 5 Ausführungsbeispiel 1
flüssigen und gegebenenfalls auch festen Zwischenprodukte so aufeinander abzustimmen, daß eine An- Die Abb. 1 schildert eine Fahrweise, wie sie beispielsreicherung unerwünschter Ballaststoffe, wie Stickstoff weise zur Gewinnung von Natriummonosulfitlauge und Thiosulfat, über ein bestimmtes Niveau in den ver- geeignet ist, welche außer Na2SO3 auch NaHCO3 und schiedenen Kreisläufen durch Abstoßung ohne wesent- io Na2CO3 enthält und die im folgenden kurz »Monosulfitliche Verluste an erwünschten Reaktionspartnern ver- lauge« genannt ist.
mieden werden kann. Als Ausgangsgemisch dient eine wäßrige Lösung,
Insbesondere wird erfindungsgemäß das CO2- und welche neben geringen Mengen Na2SO4 und Na2S2O3
H2S-haltige Abtriebgas mit durch Sauerstoff an- 1 t Na2O als Na2S und Na2CO3 im Molverhältnis von
gereicherter Luft zu einem SO2- und CO2-haltigen Gas 15 etwa 1:0,75 enthält.
verbrannt, wobei der Anreicherungsgrad der zur Ver- Das Ziel der Regenerierung ist die Herstellung einer
brennung dienenden Luft zweckmäßig auf den Karbonat- Monosulfitlauge mit den Komponenten Na2SO3, Na2CO3
gehalt der eingesetzten Alkalisulfidlösung und ge- und NaHCO3 im Mol verhältnis von etwa 1: 0,13:0,22.
gebenenfalls auf den gewünschten Karbonat- und Bi- Die Ausgangslösung wird durch die Leitung 1 dem
karbonatgehalt der herzustellenden Sulfitlauge ein- 20 H2S-Abtreiber 2 zugeführt. Zu dieser wird im Gegenstrom
gestellt wird. mittels Leitung 3 zunächst eine aus dem SO2-Absorber 12
Aus dem erhaltenen Verbrennungsgas wird das SO2 abgeführte Menge an 30- bis 40%iger Kohlensäure und unter direkter Gewinnung einer Bisulfit- und bzw. oder anschließend eine praktisch N2-freie Kohlensäure, aus Sulfitlauge abgetrennt, so daß ein CO2-haltiges Gas dem Neutralisator 7 stammend, durch Leitung 4 einerhalten wird, welches zur Abtreibung des H2S aus der 25 geführt. Die anfallende Natriumbikarbonatlösung gelangt Sulfidlauge geeignet ist. durch Leitung 6 in den Neutralisator 7 und wird dort mit
Eine Anreicherung des Kreislaufgases an Stickstoff der bei der S O2-Absorption anfallenden, mittels Leitung 9
über einen vorbestimmten Wert hinaus wird dadurch zugeführten Natriumbisulfitlösung unter Erhitzen mittels
vermieden, daß laufend so viel mit Stickstoff an- Dampf zu der Monosulfitlösung vom gewünschten MoI-
gereichertes CO2 hinter der S O2-Absorption abgestoßen 30 verhältnis und Kohlensäure umgesetzt. Die Monosulfit-
wird, wie der Differenz zwischen der durch die Na2S- lösung wird teils mittels der Leitungen 8 und 10 als
Lösung eingebrachten CO2-Menge und der durch die Produktion abgeführt und teils durch die Leitungen 8
erzeugte Bisulfit- bzw. Sulfitlauge ausgetragenen CO2- und 11 in die letzte Stufe der S O2-Absorptionsanlage
Menge und eventuellen mechanischen Verlusten ent- eingeführt.
spricht. Außerdem wird der Sauerstoffanreicherungsgrad 35 Das H2S, CO2 und N2 enthaltende Abtriebgas gelangt so eingestellt, daß sich unter Berücksichtigung der über Leitung 5 in die Apparatur 13, welche aus dem Stickstoff abstoßung ein CO2-Gehalt des Austreibegases eigentlichen Verbrennungsofen, dem angeschlossenen ergibt, wie er unter Berücksichtigung der gewünschten Abhitzekessel zur Kühlung des Gases unter Dampf-Austreibetemperatur und des Desorptionsdruckes zur erzeugung und Wassereindüsung zwecks weiterer Ab-Aufrechterhaltung einer geeigneten Reaktionsgeschwin- 40 kühlung des Verbrennungsgases besteht,
digkeit und einer eventuell erwünschten Abscheidung In den Verbrennungsofen 13 werden außerdem über einer maximalen Menge von festem NaHCO3 erforder- Leitung 15 etwa 110 kg flüssiger Schwefel eingedüst und Hch ist. mittels Leitung 14 etwa 500 m3 Luft mit 80 % Sauerstoff-Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung gehalt vorwiegend dem Brenner zugeführt. Zur Kühlung kann auch in einer Zwischenstufe durch Umsetzung von 45 und Regulierung der Verbrennungstemperatur und NaHCO3 mit NaHSO3 zu Na2SO3 ein Teilstrom von Zündgeschwindigkeit kann mittels des Regulierventils 25 100°/0igem CO2 erhalten werden, mit dessen Hilfe die und Leitung 26 kaltes CO2-haltiges Gas zugemischt letzten Reste H2S aus der Lauge in einer zweiten Stufe werden. Nach Abkühlung des Verbrennungsgases im in besonders wirkungsvoller Weise ausgetrieben werden Abhitzekessel und durch Eindüsung von Wasser auf können, wobei insbesondere auch die Abtrennung von 50 120 bis 17O0C wird das Verbrennungsgas durch Leitung festem NaHCO3 in besonders vorteilhafter Weise 16 dem mit Katalysatormasse gefüllten Kontaktkessel 17 möglich ist. Mit der verbleibenden Mutterlauge können zugeführt. Unter Einwirkung des Katalysators wird unerwünschte Verunreinigungen, besonders Polythionate eventuell vorhandener restlicher H2S mit dem im Überunter besonders geringem Verlust an erwünschten Be- schuß vorhandenen S O2 gemäß
standteilen abgestoßen werden. 55
Außerdem wird hierdurch auch ermöglicht, den 2H2S + SO2=2H2O + 3S
Stickstoffballast mit kleinerem C O2-Verlust abzustoßen,
was besonders wichtig ist, wenn Natriumsulfit- und Bi- zu Elementarschwefel umgesetzt. Die auf der Katalysatorsulfitlösungen erzeugt werden sollen, die einen möglichst oberfläche zurückbleibende Schwefelmenge ist außerhohen Anteil des CO2-Gehaltes der Ausgangslösung als 60 ordentlich gering.
Na8CO3 oder NaHCO3 enthalten sollen. Aus dem Katalysator 17 gelangt das praktisch H2S-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur zur und völlig O2-freie Gas mittels Leitung 18 in den Kühler,
Aufarbeitung von Sulfitablaugen, sondern auch von bzw. Wäscher 19. In diesem wird die Temperatur des
anderen Na2S-haltigen Verbrennungsrückständen, bei- Gases mitttels direkter und bzw. oder indirekter Ein-
spielsweise den Verbrennungsrückständen eingedickter 65 wirkung von Wasser auf 30 bis 6O0C — jedenfalls unter-
Sulfatablaugen oder solcher, die durch Reduktion von halb des vorliegenden H2O-Taupunktes — herabgesetzt.
Natriumsulfat entstanden sind, zu verwenden. Es Das hierbei anfallende H2O-Kondensat, welches gege-
gestattet im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren, benenfalls geringe Mengen von Elementarschwefel entauch mit optimaler Ausbeute aus einer Na2S-Lösung hält, wird abgestoßen oder einer Klärgrube zur Rück-
NaHCO3 in fester und reiner Form abzuscheiden. 70 gewinnung des Schwefels zugeführt.
Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann der Kühler 19 auch als Gaswäscher ausgebildet werden, in welchem zur Kühlung und zur Entfernung etwaiger Restgehalte von H2S und elementarem Schwefel eine SO2-haltige Natriumbisulfitlösung als Waschlösung verwendet werden kann.
Das gereinigte und gekühlte SO2 — CO2—'^-Gasgemisch gelangt über Leitung 20, Gebläse 21 und Leitung 22 in die SO3-Absorptionsapparatur 12 und wird, z. B. im Gegenstrom mit der in Leitung 11 zufließenden Monosulfitlauge, gewaschen und völlig von SO2 befreit. Die anfallende Natriumbisulfitlösung wird über Leitung 9 in den Neutralisator 7 übergeführt.
Das CO2-N2-Gasgemisch wird aus dem Absorber 12 in das Gassammeirohr 23 übergeführt. Von dort gelangt die Hauptmenge über Ventil 24 und Leitung 3 in die erste Stufe des H2S-Abtreibers 2. Ein weiterer Anteil kann über Ventil 25 und Leitung 26 dem Verbrennungsofen 13 als Kühlgas zugeleitet werden. Über Ventil 27 und Leitung 28 wird der mit der Verbrennungsluft eingeschleppte ao Stickstoffballast und die überflüssige Kohlensäure abgestoßen, sobald sich an dieser Stelle des Kreislaufes eine Anreicherung der N2-Konzentration auf 60 bis 70 Volumprozent eingestellt hat.
Ausführungsbeispiel 2
Ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem Natriumbisulfitlauge als Produktion anfällt, die praktisch kein Natriumthiosulfat und -polythionat enthält, wird im folgenden an Hand des Schemas der Abb. 2 näher erläutert.
Als Ausgangslösung dient eine wäßrige Lösung, in der die Komponenten Na2S, Na2CO3 und NaHCO3 in den Molverhältnissen von etwa 1:1,3 : 1,4 vorliegen.
Die Lösung enthält in kleineren Mengen Natriumthiosulfat, -polythionat sowie -sulfat. Das NaHCO3 kann z. B. aus einer im Prozeß selbst anfallenden Mutterlauge, welche beim Lösen von Na2S-haltigen Schmelzen beigemischt wurde, stammen.
Die Na2S-Lösung gelangt durch Leitung 1 in den H2S-Abtreiber 2. Im Gegenstrom zu der Lösung wird in den Abtreiber 2 durch Leitung 3 in einer ersten Stufe ein CO2-N2-Gemisch mit 30 bis 40 Volumprozent CO2 eingeführt, wodurch ein großer Teil des H2S abgetrieben wird. In eine zweite Stufe gelangt mittels Leitung 4 hochkonzentriertes CO2, durch welches die H2S-Abtreibung fortgesetzt wird. Das Abtriebgas, bestehend aus H2S, CO2 und N2, wird durch Leitung 5 in die Apparatur 13 a übergeführt und in dieser mittels durch Leitung 14 a eingeführtem, etwa 50°/0igem O2 ohne einen O2-Überschuß verbrannt, d. h., die zugeführte O2-Menge wird möglichst gleich oder etwas kleiner als das l,5fache der zu verbrennenden H2S-Menge eingestellt. Im Gegensatz zu dem an Hand von Abb. 1 erläuterten Ausführungsbeispiel ist es nicht erforderlich, elementaren Schwefel zusammen mit H2S zu verbrennen und kaltes CO2-GaS in die Apparatur 13 a einzuleiten. Im übrigen sind die Funktionen der Apparate 13a, 16a, 17a, 18a und 19a die gleichen wie die der entsprechenden Apparate 13, 16, 17, 18 und 19, welche bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel der Abb. 1 bereits erläutert wurden. Das den Kühler und Wäscher 19 a durch Leitung 20 a verlassende Gasgemisch mit den Komponenten S O2, CO2 und N2 gelangt in den Absorber 12 a und wird dort mittels durch Leitung 11a zugeführter Natriumsulfltlösung unter Bildung von Natriumbisulfitlösung völlig vom SO2 befreit. Das verbleibende CO2-N2-Gemisch wird durch Leitung 29 dem Rückflußkühler 30 zugeführt und dort bis unter den H2O-Taupunkt beispielsweise indirekt mittels Wasser abgekühlt. Der Kühler 30 ist so angeordnet, daß das anfallende Kondensat in den Absorber 12 a zurückfließt. Das gekühlte C O2-N8-Gemisch wird mittels Leitung 31 von dem Gebläse 32 angesaugt und durch Leitung 3 in die erste Stufe des HaS-Abtreibers eingeführt. Der als Ballast mit dem SO°/oigen O2 eingebrachte Stickstoff und das durch den Na2CO3- und NaHCO3-Gehalt der Ausgangslösung eingeführte CO2, abzüglich des CO2, welches in den bei dem Prozeß anfallenden Mutterlaugen und Ablaugen abgeführt wird, werden durch Leitung 28 abgelassen. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit stellt sich ein Gleichgewicht ein, so daß das Gas in den Leitungen 3 und 28 aus etwa 60 bis 70 °/0 N2 und 40 bis 30% CO2 zusammengesetzt ist.
Die im Abtreiber 2 anfallende, im Na2S-Gehalt bereits reduzierte Lösung wird durch Leitung 33 in die Ausfällapparatur 34 übergeführt. In diese wird durch Leitung 35 praktisch 100°/0ige kalte Kohlensäure gegebenenfalls unter Druck eingeleitet und zwecks Abtreibung der letzten H2S-Mengen und Ausfällung von NaHCO3 unter Kühlung mit der wäßrigen Lösung vermischt. Der verbleibende CO2-Überschuß zusammen mit noch abgetriebenem N2S gelangt durch Leitung 4 in den Abtreiber 2. Der in dem Ausfällapparat 34 anfallende, festes NaHCO3 enthaltende Salzbrei wird mittels Leitung 35 α der Filtrationsapparatur 36, beispielsweise einer Filterpresse oder einer Zentrifuge, zugeleitet. In dieser wird das feste NaHCO3 von der Mutterlauge getrennt und mit reinem Wasser nachgewaschen. Das abgeschiedene reine NaHCO3 wird beispielsweise mit einer gasdicht geschlossenen Förderschnecke 37 dem Neutralisator 7 zugeführt. Die abgetrennte Mutterlauge, welche die Hauptmenge des in der Ausgangslösung vorhandenen Natriumthiosulfats, -polythionats und -sulfats neben noch gelöstem NaHCO3 enthält, wird durch Leitung 38 abgeführt und kann zum Teil durch Leitung 39 beispielsweise einer Eindampf- oder Verbrennungsapparatur für Zellstoffablauge zugeleitet und zum Teil zusammen mit dem Waschwasser der Filtrationsapparatur der in der Löseapparatur des Verbrennungsofens anfallenden Schmelze zugeführt werden. In dem Neutralisator 7 wird das eingeführte NaHCO3 unter Zumischen von Wasser und Erhitzen, beispielsweise durch Einleiten von Dampf, mit der durch die Leitungen 9 und 9 a zugeführten Natriumbisulfitlösung zu Natriumsulfitlösung unter Freiwerden von praktisch 100°/0iger Kohlensäure umgesetzt. Das CO2 verläßt den Neutralisator durch Leitung 41 und wird in dem Rückflußkühler 42 beispielsweise indirekt durch Wasser möglichst tief abgekühlt. Dann gelangt das CO2 durch Leitung 43 in das Gebläse oder den Kompressor 44 und wird durch Leitung 35 in die Ausfällapparatur 34 gedrückt. Die in dem Neutralisator 7 anfallende Natriumsulfitlösung wird durch Leitung 45 zum Teil durch Leitung 11« in den Absorber 12 a und teils durch Leitung 47 in den Absorber 48 geleitet. Die in dem Absorber 12« anfallende Natriumbisulfitlösung wird durch die Leitungen 53 und 9 teilweise dem Neutralisator 7 zugeführt. In den Absorber 48 wird durch Leitung 49, Gebläse 50 und Leitung 51 S O2 enthaltendes Gas irgendwelcher Herkunft in solchen Mengen geleitet, wie sie zur Umsetzung der Natriumsulfltlösung zu Natriumbisulfitlösung erforderlich sind. Das verbleibende Restgas wird durch Leitung 52 abgeführt. Die anfallende Natriumbisulfitlösung wird durch die Leitungen 55 und 56 teilweise als Produktion abgeführt und teilweise durch die Leitungen 55 und 9 a in den Neutralisator 7 geleitet.
Umgerechnet auf 11 Schwefel, welche als Natriumbisulfit in der anfallenden Produktionslösung enthalten ist, beträgt die durch Leitung 14 a dem Verbrennungsofen 13 a zugeführte Menge an etwa 50°/0igem O2 etwa 500 m8.
Die in dem Absorber 12 α absorbierte SO2-Menge beträgt etwa 1600 kg.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Rückgewinnung des Alkalis und Schwefels und gegebenenfalls der Kohlensäure aus natriumsulfiti - und gegebenenfalls karbonat- oder bikarbonathaltigen Lösungen, insbesondere aus Grünlaugen der Zellstoffindustrie, durch Austreiben des H2S mit einem Überschuß an CO2 und Wiedergewinnung des überschüssigen CO2 im Kreislauf unter Verwendung des durch Verbrennung des H2S-haltigen Abtriebgases ohne vorherige Abtrennung des H2S erhaltenen SO2 zur Herstellung von Bisulfit-, Sulfitlösungen oder Kochsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbrennung des H2S-haltigen Abtriebgases mit Sauerstoff angereicherte Luft verwendet und von dem dabei erhaltenen Verbrennungsgas nach Auswaschen des SO2 ein so großer Teil abgestoßen wird, daß der Gehalt an Stickstoff im Gaskreislauf auf einer vorbestimmten Höhe gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung des H2S-haltigen Gases mit einer Sauerstoffmenge erfolgt, welche die
stöchiometrische um höchstens 1 bis 2% über- oder unterschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Abtreibung des H2S anfallende NaHCO3 mit NaHSO3 zu Na2SO3 und praktisch 100%igem CO2 umgesetzt und letzteres der bereits mit dem stickstoffhaltigen CO2 behandelten Lauge zur Austreibung der letzten Reste des H2S zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Aufarbeitung von karbonathaltigen Laugen zur H2S-Verbrennung so stark mit Sauerstoff angereicherte Luft verwendet wird, daß die durch das Abstoßen des Stickstoffballastes verursachten C O2-Verluste durch den CO2-Gehalt der Lauge gedeckt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 897 647, 900 088;
schweizerische Patentschrift Nr. 276 426;
USA.-Patentschriften Nr. 1605927, 1815328;
Das Papier, Jg. 1957, S. 490 und 491 ;
TAPPI, Jg. 1957 (Heft 9), S. 202A bis 204A, Jg. 1958 (Heft 3), S. 147A bis 149A.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 647/164 11.60
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