DE1088433B

DE1088433B - Selbstfahrendes oder geschlepptes Verdichtungsgeraet mit einem oder mehreren hintereinander angeordneten, rollenden flexiblen Verdichtungskoerpern

Info

Publication number: DE1088433B
Application number: DEF13468A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Wilhelm Ernst Fauner; Dr-Ing Heinz Poesch
Original assignee: WILHELM ERNST FAUNER DR ING
Current assignee: WILHELM ERNST FAUNER DR ING
Priority date: 1953-12-14
Filing date: 1953-12-14
Publication date: 1960-09-01

Description

Selbstfahrendes oder geschlepptes Verdichtungsgerät mit einem oder mehreren hintereinander angeordneten, rollenden flexiblen Verdichtungskörpern Die Erfindung betrifft ein selbstfahrendes oder geschlepptes Verdichtungsgerät mit einem oder mehreren hintereinander angeordneten, rollenden flexiblen Verdichtungskörpern, die statisch und bzw. oder dynamisch wirksam sind. Derartige, an sich als Gummiradwalzen bekannte Verdichtungsgeräte mit Lastkraftwagen-Luftreifen besitzen zwar gegenüber der üblichen Glattwalze mit Stahlbandage eine größere Aufstandsfläche auf dem zu verdichtenden Material und eine gewisse Knetwirkung, ergeben aber auf weichen Böden Spurrillen und deshalb eine unterschiedliche Verdichtung in der Walzbahn. Das ist auch dann der Fall, wenn die Spurrillen einer vorausrollenden Luftreifenradreihe durch eine hinterdrein rollende überdeckt werden.
Die Erfindung .bezweckt, den vorstehenden Nachteil zu vermeiden, und ihre Aufgabe besteht darin, ein Verdichtungsgerät mit flexiblen Verdichtungskörpern zu versehen, die eine größere Aufstandsfläche als die üblichen Lastkraftwagen-Luftreifen besitzen und eine gleichmäßige Verdichtungswirkung gewährleisten. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der oder die Verdichtungskörper in zur Aufnahme von Stößen bei luftbereiften Fahrzeugen bekannter Weise aus Walzen oder Trommeln mit flexiblen Wandungen besteht oder bestehen, und daß diese in ihrer Breite etwa der Breite des Fahrzeugs entsprechenden Walzen oder Trommeln mit beliebigen nachgiebigen Stoffen ausgefüllt sind.
Solche Walzen oder Trommeln sind im Kraftfahrzeugbau (und auch für Flugzeuge) unter der Bezeichnung »Rolligon-Tires« bekannt. Diese »Rolligon-Tires« sind mit verdichteter Luft gefüllt, dienen als Ersatz für normale Luftreifen und Gleisketten und werden insbesondere in nachgiebigem Gelände, im Schlamm, Sumpf und Schnee verwendet. Auch können sich damit Fahrzeuge auf dem Wasser fortbewegen. Wesentlich für den vorliegenden, neuartigen Zweck ist es, daß diese Walzen oder Trommeln infolge ihrer großen Berührungs- oder Aufstandsflächen einen nur geringen Bodendruck erzeugen und gegenüber den normalen Luftreifen und den sogenannten Plattfuß-Vollgummireifen sowie der Gleiskette eine erhöhte Schluckfähigkeit kleinerer positiver Unebenheiten und besseren Kraftschluß zwischen Reifen und Boden, also höhere Geländegängigkeit als die genannten Verdichtungskörper besitzen.
Außer den »Rolligon-Tires«, die, wie unten näher ausgeführt ist, in abgewandelter Ausbildung beim Gegenstand der Anmeldung besonders vorteilhaft verwendet werden, gibt es tonnenförmige, mehrzellige Fahrkörper für Sonderfahrzeuge, die nur bei oberflächlicher Betrachtung eine Ähnlichkeit mit den vorliegenden Walzen oder Trommeln aufweisen. Vor allem besitzen diese an der Mantelfläche mit Metallstegen ausgestatteten tonnenförmigen Fahrkörper in den Zellen unterschiedlichen Innendruck, der wohl bei schneller rollenden Fahrkörpern (zu ihrer seitlichen Abstützung) zweckmäßig sein mag, hingegen mit den angemeldeten Walzen oder Trommeln in keinerlei Beziehung gebracht werden kann. Das gleiche gilt für weiterhin bekannte tonnenförmige Flachspurfahrkörper für Kraftfahrzeuge, welche im Innern mit einer Federungsvorrichtung ausgestattet und als Ersatz für Gummiräder gedacht sind.
Hieraus ergibt sich also ein wesentlicher Unterschied gegenüber dem Gegenstand der Anmeldung. Dieser Unterschied wird besonders deutlich, und zwar auch gegenüber den erwähnten »Rolligon-Tires«, bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, die darin besteht, daß der Verdichtungskörper nicht nur, wie an sich bekannt, mit verdichteter Luft gefüllt ist, sondern in der Hauptsache Flüssigkeit und, davon getrennt, verdichtete Luft enthält, ferner gegebenenfalls mit Schaumgummi oder ähnlichen kompressiblen Stoffen gefüllt sein kann. Dabei dient der Verdichtungskörper entweder selbst als Behälter für das Füllmedium, oder aber er weist in an sich üblicher Weise einen oder mehrere Behälter zur Aufnahme des Füllmediums auf. Bei Einbau von mehreren Behältern in den Verdichtungskörper und deren Ganz- oder Teilfüllung mit verdichteter Luft sind Vorrichtungen für den Druckausgleich zwischen den - Behältern und außerdem Vorrichtungen vorhanden, welche bei Beschädigung eines Behälters das Entweichen der Füllung auf diesen beschränken. Die flexible Wandung des Verdichtungskörpers ist einlagig oder mehrlagig ausgeführt und außen unprofiliert oder profiliert. Angetrieben wird der Verdichtungskörper durch Reibrollen oder Rollen mit verzahntem Umfang. Hinzuweisen ist noch auf eine weitere besonders günstige Ausgestaltung der Erfindung. Hiernach enthält der Verdichtungskörper bei Füllung mit Flüssigkeit einen seine Achse umhüllenden elastischen Schlauch, der mit verdichteter Luft gefüllt ist, um ein Zerreißen der flexiblen, aber nicht dehnbaren Wandung des Verdichtungskörpers bei einer volumenverringernden V erfarmung der Walze zu verhindern.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig.1 einen großräumigen, walzenförmigen Verdichtungskörper nach der Erfindung, Fig. 2 und 3 diesen Verdichtungskörper bei einer Tandemwalze in Aufriß und Grundriß, Fig.4 den gleichen Verdichtungskörper bei einer Einradwalze.
Der in Fig. 1 der Zeichnung im lotrechten Schnitt gezeigte Verdichtungskörper in Walzenform besitzt einen flexiblen, aber nicht dehnbaren Mantel 1, der die Lauffläche bildet. In diesem Verdichtungskörper befinden sich beispielsweise sechs einzelne, mit verdichteter Luft gefüllte Gummischläuche 2, die mit in die Spurachse 4 mündenden Lufteinlaßventilen 3 versehen sind. Die Spurachse 4 weist ihrerseits an den Enden Hauptluftventile 5 auf, Der walzenförmige Verdichtungskörper ist mittels der dargestellten oder einer ähnlichen Vorrichtung am Geräterahmen 6 befestigt und wird z. B. durch Reibrollen 7 angetrieben. Der Mantel 1 kann auch selbst als dichter Behälter z. B. für eine Flüssigkeitsfüllung ausgebildet sein und hierzu seitlich mit der Spurachse 4 entsprechend verbunden werden. Im dargestellten Beispiel (bei der Verwendung von Schläuchen) ist der Mantel 1 mit der Spurachse 4 verschraubt. Er könnte aber auch etwa durch Wulste in den Felgenhälften Reibungsschluß erhalten.
Die Tandemwalze nach Fig. 2 und. 3 :ist mit einem vorderen, an sich für Luftfüllung bestimmten Verdichtungskörper nach Fig.l und mit einem dem äußeren Umriß nach gleichen, mit Flüssigkeit gefüllten hinteren Verdichtungskörper ausgestattet. Der erstere wird über Reibrollen 7 angetrieben und mittels hydraulischer Zylinder 8, 9 gelenkt, während der letztere über Druckrollen 10 durch einen Schwinger 11 in Vibration versetzt wird. Dieser hintere Verdichtungskörper zeigt einen die Spurachse 4 umhüllenden Schlauch 12, der mit verdichteter Luft gefüllt ist, um bei volumenverringernden Verformungen, der äußeren Füllung des Verdichtungskörpers sein Zerreißen durch Zusammendrücken des Luftschlauchs 12 zu verhindern.
Einen gleichen wie den hinteren Verdichtungskörper (mit Flüssigkeitsfüllung) nach Fig. 2 und 3 besitzt die Einradwalze nach Fig. 4. Bei dieser mit einer Deichsel 13 und ebenfalls einem Schwinger 11 ausgerüsteten Walze erfolgt der Antrieb wieder über Reibrollen. Durch das vorstehend in verschiedener Ausführungsform beschriebene Verdichtungsgerät bzw. seine walzen- oder trommelförmigen Verdichtungskörper wird, im Gegensatz zu den bisherigen Glatt-, aber auch Luftreifenradwalzen, eine sehr große Aufstandsfläche von ungefährer Rechteckform erreicht, ohne daß innerhalb dieser Aufstandsfläche partielle starke Drucksteigerungen und als deren Folge Kornzertrümmerungen auftreten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE- 1. Selbstfahrendes oder geschlepptes Verdichtungsgerät mit einem oder mehreren hintereinander angeordneten, rollenden flexiblen Verdichtungskörpern, die statisch und bzw. oder dynamisch wirksam sind, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Verdichtungskörper in zur Aufnahme von Stößen, bei luftbereiften Fahrzeugen bekannter Weise aus Walzen oder Trommeln (1) mit flexiblen Wandungen besteht oder bestehen, und daß diese in ihrer Breite etwa der Breite des Fahrzeuges entsprechenden Walzen oder Trommeln (1) mit beliebigen nachgiebigen Stoffen ausgefüllt sind.
2. Verdichtungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichtungskörper (1), wie an sich bekannt, mit verdichteter Luft gefüllt ist oder in der Hauptsache entweder Flüssigkeit, Schaumgummi oder ähnlich kompressible Stoffe und, davon getrennt, verdichtete Luft (12) enthält.
3. Verdichtungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichtungskörper (1) selbst als Behälter für das Füllmedium dient oder aber in an sich üblicher Art einen oder mehrere Behälter (2) zur Aufnahme des Füllmediums aufweist.
4. Verdichtungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einbau mehrerer Behälter (2) in den Verdichtungskörper (1) und deren Ganz- oder Teilfüllung mit verdichteter Luft Vorrichtungen (4,5) für den Druckausgleich zwischen den Behältern und außerdem Vorrichtungen (3, 4) vorhanden sind, welche bei Beschädigung eines Behälters (2) das Entweichen der Füllung auf diesen beschränken.
5. Verdichtungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Wandung des Verdichtungskörpers (1) einlagig oder mehrlagig ausgeführt und außen ünprofiliert oder profiliert ist, und daß der Verdichtungskörper (1) durch Reibrollen (7) oder Rollen mit verzahntem Umfang angetrieben wird.
6. Verdichtungsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichtungskörper (1) bei Teilfüllung mit Flüssigkeit einen seine Achse (4) umhüllenden elastischen Schlauch (12) enthält, der mit verdichteter Luft gefüllt ist, um ein Zerreißen der flexiblen, aber nicht dehnbaren Wandung des Verdichtungskörpers (1) bei einer volumenverringernden Verformung der Walze zu verhindern. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 523 526, 653 634, 663 565; französische Patentschrift Nr. 765 688; USA.-Patentschrift Nr. 2 624 251.