DE108785C - - Google Patents
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- DE108785C DE108785C DENDAT108785D DE108785DA DE108785C DE 108785 C DE108785 C DE 108785C DE NDAT108785 D DENDAT108785 D DE NDAT108785D DE 108785D A DE108785D A DE 108785DA DE 108785 C DE108785 C DE 108785C
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61H—PHYSICAL THERAPY APPARATUS, e.g. DEVICES FOR LOCATING OR STIMULATING REFLEX POINTS IN THE BODY; ARTIFICIAL RESPIRATION; MASSAGE; BATHING DEVICES FOR SPECIAL THERAPEUTIC OR HYGIENIC PURPOSES OR SPECIFIC PARTS OF THE BODY
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Description
ifΆ
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
if/
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. April 1898 ab.
Es sind bereits Vorrichtungen bekannt geworden, die dazu dienen, Theile des menschlichen
Körpers zu umschliefsen und mit heifser Luft in Berührung zu bringen. Die Heifsluftbehandlung
ist an sich schon seit den ältesten Zeiten bekannt. Indessen wurde bisher die Heilkraft der Luft von sehr hoher Temperatur
noch nicht gewürdigt, und es war auch nicht bekannt, dafs man eine hohe Temperatur auf
die zu behandelnden Körpertheile einwirken lassen kann, ohne dafs diese darunter leiden.
Im Allgemeinen war man der Ansicht, dafs ein Heizmittel, dessen Temperatur über der
Siedetemperatur von Wasser lag, die Gewebe der zu behandelnden Körpertheile zerstören
würde. Die Ursachen dieser Zerstörung sind anscheinend bisher noch nicht gründlich untersucht
bezw. aufgeklärt worden.
Nach umfassenden Versuchen hat der Erfinder gefunden, dafs der bei Einwirkung hoher
Temperaturen aus den Poren der Haut hervordringende Schweifs zunächst in eine Art Dunst
und sodann in Wasserdampf übergeführt wird. Dieser Wasserdampf ist es, der, wenn er mit
der Haut in Berührung tritt, die erwähnten schädigenden Einwirkungen veranlafst.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen Apparat zu construiren, der mit
Einrichtungen versehen ist, um die Dünste abzuführen, bevor sie in Dampfform übergehen
bezw. den Dampf gleich bei seiner Entstehung herauszuschaffen.
Demgemäfs zeichnet sich die vorliegende Vorrichtung durch zwei wesentliche Merkmale
aus, und zwar erstens durch eine Einrichtung, um die Temperatur innerhalb der Kammer,
die das zu behandelnde Glied aufnimmt, auf einer über der Siedetemperatur des Wassers
liegenden Temperatur zu erhalten, und zweitens durch Einrichtungen, um praktisch alle Dünste
oder Wasserdämpfe sofort aus dem Apparate zu entfernen, so dafs es angängig ist, die
Temperatur auf solcher Höhe zu halten.
Die Einrichtung, die dazu dient, die feuchten Dünste, die bis zu einem gewissen. Grade beständig
aus den Poren der Haut austreten, zu beseitigen, besteht darin, dafs Ventilationsströme
von Luft oder anderen passenden Agentien unausgesetzt in den Apparat in trockenem Zustand
eintreten und ebenso unausgesetzt mit Feuchtigkeit beladen wieder austreten.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel gelangen die Verbrennungsstoffe der
Brenner nicht in die innere Kammer der Vorrichtung; es kann deshalb auch keine Vermischung
solcher Producte mit der in der Kammer befindlichen Luft stattfinden. Eine derartige Ausführung ist einer solchen vorzuziehen,
bei welcher die Verbrennungsproducte in die Kammer eintreten, weil diese Verbrennungsproducte wässerige Dämpfe enthalten,
deren Gegenwart möglichst zu verhindern ist. Ist aber die Kammer gut ventilirt, d. h. ist in
ausreichendem Mafse Vorkehrung zur Abführung der Dünste, die sich während der Behandlung
des Kranken entwickeln, getroffen, so könnte man ohne Nachtheil den Verbrennungsproducten
oder einem Theile derselben
Zugang in die Kammer gewähren; nur müfste dann eine sorgfältigere Beobachtung Platz
greifen.
Vorliegende Erfindung ist hauptsächlich zur Behandlung von Rheumatismus, Gicht, Verrenkungen
und anderen verwandten Leiden bestimmt. Wahrscheinlich kann er aber eine noch ansgedehntere Anwendung finden, obwohl
er in dieser Beziehung noch nicht vollständig geprüft wurde. Seine Nützlichkeit bei
der Behandlung' von Rheumatismus, Gicht und Verrenkungen ist indessen bereits bewiesen
worden. Die genaue Kenntnifs der Art, in welcher bei der Behandlung sich die Heilung
vollzieht, fehlt zwar noch, doch wird vermuthet, dafs durch die Einwirkung der hohen
Temperatur der Zuflufs des Blutes nach den erkrankten Körpertheilen und der Abflufs von
demselben bedeutend gesteigert wird, und dafs Ablagerungen kalkiger oder anderer Natur dadurch
in den Blutkreislauf übergeführt werden. Da die Temperatur des Blutes während der
Behandlung beträchtlich gesteigert wird, so ist es auch sehr wohl möglich, dafs das Blut sterilisirt
d. h. von Krankheitskeimen, mit welchen es beladen ist, befreit wird. Bekannt ist es jedenfalls,
dafs eine kräftige Blutcirculation für die Beseitigung von Krankheiten aufserordentlich
wichtig ist.
Fig. ι zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie x-x der
Fig· ι,
Fig. 3 einen Längsschnitt und
Fig. 4 eine Endansicht.
Die Vorrichtung besteht aus drei concentrisch zu einander liegenden Gehäusen i, 2 und 3.
Das äufsere Gehäuse 1 und das mittlere Gehäuse 2 bilden einen Zug für die Verbrennungsproducte,
die bei dem Ausführungsbeispiel von einem Gasbrenner 4 abströmen, welcher dicht unter einer Oeffnung im Boden des
äufseren Gehäuses 1 angeordnet ist. Das mittlere Gehäuse 2 ist das Gehäuse für die heifse Luft
und am einen Ende mit einer Thür 5, am anderen Ende mit einer weichen Bedeckung 6
versehen, die man derart um das Glied des Kranken legen kann, dafs das Entweichen von
heifser Luft verhindert wird.
Das Gehäuse 2 ist mit Ventilationsröhrchen 7 bezw. 8 versehen, die mindestens sich bis an
die Aufsenwand des Apparates erstrecken, derart, dafs sie unten kalte Luft eintreten und
oben heifse Luft ins Freie austreten lassen. Die oberen Röhrchen 7 sind in Löcher des
äufseren Gehäuses 1 eingesetzt, während die unteren Röhrchen 8 von dem Gehäuse 2 frei
nach unten führen.
Das innere Gehäuse 3 ist mit zahlreichen Löchern c versehen, damit eine vollkommene
Ventilation der das leidende Glied umschliefsenden Kammer erzielt wird. Die durch die
Röhrchen 8 eindringende Luft gelangt auf der ganzen Länge der Vorrichtung in die Kammer
und ebenso erfolgt der Austritt aus der Kammer durch die Röhrchen 7, wobei alle Dünste
und Dämpfe, die bei der Transpiration der Haut sich entwickeln, durch die Ventilationsluft aus der Kammer abgeführt werden.
An der Innenwand des Gehäuses 3, zwischen den Löchern c, sind zahlreiche Kissen 9
(Fig. 2) aus Filz oder anderem weichen Material angebracht. Diese Kissen, die Wärme
nur schwer leiten, sind im dargestellten Beispiel in der Längsrichtung angeordnet, können
indessen auch in anderer Weise angebracht werden.
Ein- und Austritt der Luft werden durch Schieber 10 und ioa (Fig. 2) geregelt, die an
den inneren Enden der Ventilationsröhrchen 7 und 8 angeordnet sind. Diese Schieber stehen
mit einem um das äufsere Gehäuse zum Theil herumgeführten gekrümmten Hebel 11 (Fig. 1
und 3) in Verbindung, der an dem Gehäuse drehbar ist. Aufsen an dem Gehäuse ist eine
Scala 12 angebracht, an welcher man die Oeffnungsweite
der Röhrchen, erkennen kann. Durch diesen Hebel werden die oberen und
unteren Schieber zugleich passend eingestellt.
Die von dem Brenner 4 aufsteigendsn Verbrennungsproducte gelangen durch die untere
Oeffnung des Gehäuses 1 zwischen diesen und dem mittleren Gehäuse 2 in einen Schornstein.
Die einzelnen Gehäuse werden durch Endringe 13 und 14 festgehalten, welche die
Thür 5 und die weiche Bedeckung 6 tragen. Mitten in der Thür befindet sich eine kleine
Glasscheibe 17, durch · die man beobachten kann, ob irgend ein Ueberschufs an Dämpfen
im Innern vorhanden ist. Diese ThUr ist um einen Bolzen 18 drehbar und wird mittels
einer Schliefsklinke 19 geschlossen. Die Thür schliefst dicht an einen Ring 20, der in den
Endring 13 eingesetzt ist. Die weiche Bedeckung 6 ist an einem Ring 21 befestigt,
der in den anderen Endring 14 eingesetzt ist.
Thermometer 22 und 23 führen aus der inneren Kammer nach aufsen und werden von
Schutzhülsen 24 und 25 umschlossen. Ein Theil des Rohres des Thermometers liegt wagerecht in der inneren Kammer (Fig. 2),
der übrige Theil führt senkrecht nach aufsen durch einen nicht dargestellten Kanal in dem
betreffenden Endringe. Die Thermometer werden durch die Kissen in der inneren Kammer
gehalten und zugleich geschützt. .
Unterhalb der unteren Oeffnung des Gehäuses ι ist der Brenner 4 angeordnet, der
aus zwei parallelen Rohren 26 und 27 besteht, die oben gelocht sind und sich ziemlich über
die ganze Länge des Apparates erstrecken.
Diese Rohre werden durch eine Mischvorrichtung 28a nach dem Princip des Bunsenbrenners
mit einem Verbrennungsgemisch aus Luft und Gas versehen.
Die ganze Vorrichtung wird von einem Gestell 28 getragen, das an dem Aufsengehäuse 1
festsitzt. Dieses Gestell findet eine Unterstützung durch einen Fufs 30, innerhalb dessen eine
Spindel 29 mittels eines mit Muttergewinde versehenen Handrades 33 höher und tiefer
eingestellt werden kann. Die Spindel 29 trägt oben ein Querhaupt 32, an welchem das Gestell
der Vorrichtung durch Drehung passend wagerecht oder geneigt eingestellt werden kann.
Zu diesem Zweck sitzt an dem Querhaupt ein schräger Ansatz 34, der an seinem oberen
Ende eine mit Muttergewinde versehene Lagerhülse 36 trägt, in welche eine mit Handrad
versehene Spindel 35 eingeschraubt ist, die durch ein Kugelgelenk mit einem Arme 37
der Drehungsachse 3ia des Gestelles 28 Verbindung
hat. Man kann daher durch Drehen der Spindel 35 sowohl die wagerechte wie die schiefe Lage des Apparates herbeiführen. Zur
Begrenzung der Höheneinstellung dient ein Stift f (Fig. 1) an der Spindel 29, der in
einen senkrechten Schlitz des Fufses 30 eintritt.
Bei Benutzung des Apparates stellt man zunächst die Gehäuse auf die passende Höhe
und Schräglage ein; dann wird das zu behandelnde Glied in die Kammer eingebracht,
die ThUr geschlossen und die weiche Bedeckung 6 dicht schliefsend um das Glied
herumgezogen. Wenn die Brenner angezündet sind und die Temperatur einen hohen Grad
erreicht hat, beginnt das kranke Glied zu schwitzen. Bevor nun der Schweifs in Gasbezw.
Dampfform, übergeht, mufs eine Abführung der Feuchtigkeit stattfinden, um einer
Beschädigung des Gliedes entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck stellt man mittels des Hebels 11
die Schieber an den Ventilationsröhrchen 7 und 8 passend ein und beobachtet durch die
Glasscheibe in der Thür den Zustand im Innern der Vorrichtung, um danach die Einstellung
weiter zu regeln.
Es ist bei dieser Einrichtung sehr wohl angängig, die Temperatur im Inneren des Apparates,
vorausgesetzt, dafs eine sorgfältige Beobachtung stattfindet und die Ventilation entsprechend
regulirt wird, auf etwa 1400C.
steigen zu lassen, ohne eine nachtheilige Einwirkung auf den in Behandlung befindlichen
Körpertheil befürchten zu müssen. Es ist also wichtig, die Thermometer genau zu be
obachten und eine angemessene Regelung dei Wärmezuführung und der Zuführung von
Ventilationsluft vorzunehmen, um nachtheilige Einwirkungen zu verhindern.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Vorrichtung zur Behandlung kranker Körpertheile mit Heifsluft, dadurch gekennzeichnet, dafs die zur Aufnahme des Körpertheiles dienende Kammer von einem Gehäuse (1) umgeben ist, in welches durch untere Röhrchen (8) trockene Ventilationsluft eingeführt werden kann, die, durch eine untere Gruppe der Löcher (c) in die Kammer eindringend, sich verbreitet und die infolge der Transpiration sich bildenden Dämpfe gleich bei ihrem Entstehen durch eine obere Löchergruppe mit sich fortführt, um ein Verbrühen des Körpertheiles bei der hohen Temperatur zu verhüten.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welchem die Röhrchen (8) behufs Erwärmung zwischen zwei Brennerrohren (26,27) derart nach unten sich erstrecken, dafs ein Eindringen von Heizgasen in die innere Kammer verhindert ist, während zwischen den Löchern (c) der Kammerwand Kissen (9) aus F'ilz oder dergl. nach innen vortreten, um das Herantreten der Trockenluft rings um den Körpertheil zur sofortigen Abführung der sich bildenden Dämpfe zu ermöglichen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Country Status (1)
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- DE DENDAT108785D patent/DE108785C/de active Active
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