DE304425C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Es ist bereits eine Vorrichtung bekannt geworden, die aus einer den Körper des
Kranken umschließenden PIuIIe aus luftundurchlässigem Stoff besteht, die wegen ihres
geringen Gewichtes die Bewegung des Kran-, ken gestatten würde, wenn nicht der zur
Verbindung mit der schweren und nicht tragbaren Heizvorrichtung dienende Schlauch
dies wieder unmöglich machen würde. Demgegenüber bietet die vorliegende Erfindung
die Möglichkeit einer fast unbehinderten Beweglichkeit, da die leichte, in beliebiger Länge
anzuordnende Stromzuführungsschnur fast keinerlei Hinderung bietet.
Die erwähnte Vorrichtung leidet aber außerdem noch an anderen Mängeln, die ihre
Verwendungsmöglichkeit beeinträchtigen. Die in der Heizvorrichtung erzeugte heiße Luft
wird mit den Verbrennungsprodukten vermischt und durch den Verbindungsschlauch in die den Körper umschließende Hülle geleitet,
wo sie direkt auf die Haut des Kranken auftrifft. Sie umspült dann den Körper und
verläßt die Hülle durch Öffnungen an der der Einströmung entgegengesetzten Seite. Hierbei
ist nicht zu vermeiden, daß die Temperaturen der den Körper berührenden Luft an den verschiedenen Stellen sehr verschieden
sind. Demgegenüber bietet die Vorrichtung nach vorliegender Erfindung den Vorteil einer
gleichmäßigen Temperatur und verminderter Ausstrahlung der Wärme durch die Verwendung
^weier übereinanderliegender Hüllen.
Zwar sind auch schon doppelte Hüllen bekannt geworden, doch dienen diese aus Kupferblech hergestellten mehrfachen Hüllen anderen Zwecken als der Erreichung einer gleichmäßigen Temperatur. Letztere ist der Hauptvorzug des Verfahrens und der Vorrichtung nach vorliegender Erfindung und wird dadurch erzielt, daß der Luftstrom der Dusche zunächst in den durch die zwei übereinanderliegenden Hüllen gebildeten Zwischenraum und dann entweder durch eine Verbindungsöffnung oder durch die Poren der inneren Hülle in den inneren Raum zwischen dieser Und dem Körper tritt, je nachdem die innere Hülle aus luftundurchlässigem oder porösem Stoff besteht. Im ersteren Falle findet ein doppelter Kreislauf der Luft, im zweiten eine äußerst feine Zerteilung" der Luft statt, was beides eine sehr gute Durchmischung der durch die Heißluftdusche zugeführten mit der in den Hüllenräumen befindlichen Luft bedingt. Nur hierdurch wird eine gleichmäßige Temperatur der Heißluft erzielt, so daß sich durch diese doppelte Umkreisung in zwei getrennten Räumen bzw. den Durchtritt durch die poröse Zwischenwand die neue Erfindung vorteilhaft von den bekannten Vorrichtungen unterscheidet.
Zwar sind auch schon doppelte Hüllen bekannt geworden, doch dienen diese aus Kupferblech hergestellten mehrfachen Hüllen anderen Zwecken als der Erreichung einer gleichmäßigen Temperatur. Letztere ist der Hauptvorzug des Verfahrens und der Vorrichtung nach vorliegender Erfindung und wird dadurch erzielt, daß der Luftstrom der Dusche zunächst in den durch die zwei übereinanderliegenden Hüllen gebildeten Zwischenraum und dann entweder durch eine Verbindungsöffnung oder durch die Poren der inneren Hülle in den inneren Raum zwischen dieser Und dem Körper tritt, je nachdem die innere Hülle aus luftundurchlässigem oder porösem Stoff besteht. Im ersteren Falle findet ein doppelter Kreislauf der Luft, im zweiten eine äußerst feine Zerteilung" der Luft statt, was beides eine sehr gute Durchmischung der durch die Heißluftdusche zugeführten mit der in den Hüllenräumen befindlichen Luft bedingt. Nur hierdurch wird eine gleichmäßige Temperatur der Heißluft erzielt, so daß sich durch diese doppelte Umkreisung in zwei getrennten Räumen bzw. den Durchtritt durch die poröse Zwischenwand die neue Erfindung vorteilhaft von den bekannten Vorrichtungen unterscheidet.
Da die äußere Hülle naturgemäß nicht vollkommen luftundurchlässig hergestellt werden
kann und auch an den Abschlußstellen am Körper Luft entweicht, so ist es erforderlich,
stets eine gewisse Menge frischer Luft zuzuführen, um den Verlust zu ersetzen. Dies
erfolgt am einfachsten mittels eines drehbaren Schiebers, wie solche bereits bekannt
und zu Zwecken der Temperaturregelung beschrieben sind. Je nach der Stellung des ·
Schiebers wird mehr oder weniger Außen-
luft in die Heißluftdusche eingeführt, was eine Erhöhung oder Erniedrigung des Drukkes
der Luft im Innern der Hüllen und gleichzeitig eine Erniedrigung oder Erhöhung der Temperatur derselben zur Folge hat.
Zwecks Regelung des Feuchtigkeitsgehaltes der Luft können Absorptionskammern
und zwecks Erzeugung von Dampfbädern bzw. von medizinischen Bädern aller Art
ίο Verdunstungsgefäße in den Kreislauf eingeschaltet
werden, wie solche in verschiedenen Ausführungsformen zu gleichen Zwecken bereits
mehrfach bekannt geworden sind.
Auch kann man an Stelle der Luft andere Gase, die spezifische Heilwirkungen besitzen,
einführen, wie z. B. Kohlensäure, Sauerstoff usw., oder durch Einführung eines Radi.umpräparates
oder von Radiumemanation selbst radioaktive Bäder erzeugen, wobei man den Vorteil hat, daß bei der geringen Luftmenge,
die die Vorrichtung faßt, nur verhältnismäßig sehr geringe Mengen der Heilgase und
Radiumpräparate gebraucht werden.
Die Anwendung des Präparates zur Erzeugung sog. russisch - römischer Bäder
bringt ferner die große Annehmlichkeit mit sich, daß man nicht gezwungen ist, mit einer
ganzen Anzahl anderer Kranker zusammen in einem Räume zu verweilen . und die
unangenehmen Körperausdünstungen einzuatmen.
Die Vorrichtung für ein Bad für den Oberkörper ist in Fig. 8 dargestellt. Sie besteht
aus der den Oberkörper umgebenden Hülle 1, die aus möglichst luftundurchlässigem Stoff
hergestellt ist. Sie wird oben und unten mittels eines in einen Hohlsaum eingezogenen
Bandes an dem Körper festgezogen. Zwischen der Hülle und dem Körper befindet sich
zweckmäßig an den Rändern eine weiche Zwischenlage aus Watte o. dgl., damit einerseits
eine möglichst gute Abdichtung erzielt wird und andererseits das Band im Hohlsaum beim
Zuziehen nicht kneift. 2 ist eine aus Zinkblech oder einem anderen geeigneten.Material
hergestellte Platte, die die Heiz- und Luftumtriebsvorrichtung trägt. In der Zeichnung
ist als Luftumtriebs- und Heizvorrichtung eine der an sich bekannten Heißluftduschen
dargestellt. Die Heißluftdusche ist nicht fest mit der Badevorrichtung verbunden,
sie kann angesteckt und wieder abgenommen werden. 3 stellt diese Heißluftdusche dar. Die Tragplatte 2 ist an einem
Gurt 4 um den Hais des Kranken gehängt, damit das Gewicht der Platte und der daran
befestigten Heißluftdusche nicht die leichte Hülle verzerre oder gar zerreiße. 5 ist der
Handgriff, 6 die Stromzuführungsschnur, 7 der Schalter, 8 das Ausströmungsrohr der
Heißluftdusche.
ι In Fig. ι ist ein Schnitt durch den Oberkörper
des Badenden mit der umgelegten Vorrichtung gezeichnet. Denkt man sich zu-
'. nächst die mit 9 bezeichnete zweite Hülle, von der gleich die Rede sein wird, weg, so ergibt
• sich eine einfache Bade\'orrichtung. 10 und
11 sind zwei Stützen, welche die Platte 2 in der
ί richtigen Entfernung vom Körper halten.
! Während aber 1.0 nur als Stütze dient und oben und unten die Luft durchtreten läßt, ist
11 als Scheidewand ausgebildet und trennt den Hülleninnenraum in zwei Teile. Wird
'■■ die; Heißluftdusche in Tätigkeit gesetzt, so
wird die in der Hülle befindliche Luft durch die Heißluftdusche abgesaugt, in der Heizvorrichtung
erwärmt und durch das Ausströmungsrohr 8 ausgestoßen, in dem Zwischenraum zwischen Körper und Hülle in der Pfeilrichtung
um den Körper herumgetrieben und, da sie durch die Scheidewand 11 aufgehalten
wird, wieder angesaugt usw. Nun ist aber erfindungsgemäß noch eine Zwischenhülle 9
angebracht, so daß die Luft den Körper zweimal umkreisen muß. Sie strömt aus 8 aus,
! umkreist den Körper zum ersten Male in der Pfeilrichtung zwischen 1 und 9, tritt dann
aber durch die doppelt ausgebildete Scheidewand 11 und 15 und die Löcher 12 in den
Raum zwischen dem Körper und der Zwi-
j schenhülle 9 ein, umkreist den Körper in der Pfeilrichtung ein zweites Mal und wird erst
dann wieder durch die Heißluftdusche angesaugt. Hierdurch wird erreicht, daß die Luft
in einer sich gleichbleibenden Temperatur den Körper umkreist, da sie keine Wanne an die
Zwischenhülle 9 mehr abgibt, sondern im Ge-
j genteil von dieser noch Wärme empfängt; auch wird vermieden, daß die Luft aus dem
. Ausströmungsrohr direkt den Körper treffen kann. Fig. 2 zeigt die Regelungseinrichtung
für den Eintritt der frischen Luft bzw. die Mischung der frischen und Innenluft zur Ansaugeöffnung
der Heißluftdusche. 13 ist ein Drehschieber, der durch den Hebel 14 so gestellt
werden kann, daß entweder nur frische
: Luft eintritt, wenn der Schieber so steht, wie
in Fig. 2 durch die gestrichelte Stellung angedeutet ist, oder nur Innenluft, wenn er so
steht, wie in Fig. 4 gezeigt, oder endlich eine Mischung beider in beliebigem Verhältnis je
nach seiner Zwischenstellung, z. B. halb und
] halb, wenn er so steht, wie in der ausgezogenen
Stellung in Fig. 2.
In Fig. 3 ist 16 die Öffnung im Außenmantel, des Topfes 18, der an der Platte 2
j sitzt und in den die Heißluftdusche mit ihrem Ventilatorgehäuse eingelassen ist, und
17 ist eine Öffnung im Innenmantel von 18. Durch 17 kann frische Luft eintreten, durch
16 die Innenluft. 19 ist die Öffnung zum ; Durchstecken des Ausströmungsrohres 8 im
Claims (5)
1. Verfahren zur Erzeugung von Heißluft-
und anderen medizinischen Bädern vermittels so.g. Heißluftduschen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Luftstrom der Dusche zunächst in einen durch zwei übereinanderliegende Hüllen gebildeten
Zwischenraum geleitet wird, aus dem er entweder bei undurchlässiger Innenhülle durch eine Verbindungsöffnung oder bei
poröser Innenhülle durch die Poren derselben in den Innenraum tritt, wobei im ersten Falle durch den doppelten Kreislauf,
im zweiten Falle durch die feinste Zerteilung der Luft eine sehr vollkommene
Durchmischung und damit eine gleichmäßige Temperatur derselben erzielt wird.
2. Aus zwei übereinanderliegenden, den Körper oder Körperteil des Kranken umschließenden
Hüllen bestehende Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die äußere Hülle (1) aus luftundurchlässigem
Stoff mit der inneren Hülle (9) derart verbunden ist, daß die zugeführte Luft erst in den Raum zwischen den beiden
Hüllen und dann in den Raum z\vischen innerer Hülle und Körper zu treten
gezwungen ist.
3. Vorrichtung" nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regelungsvorrichtung angeordnet ist, die zum Ersatz
der durch die Undichtigkeiten der äußeren Hülle (1) entweichenden Luft die
Zuführung frischer Luft zum Kreislauf ermöglicht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Hülle (1) mit einer Tragplatte (2) versehen ist, die zur Aufnahme der Heißluftdusche
(3) dient und die Regelungsvorrichtung für den Zutritt der Luft zur Heißluftdusche trägt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, log
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelungsvorrichtung aus einem an sich bekannten,
vor der Ansaugeöffnung der Heißluftdusche (3) drehbaren Schieber (13)
besteht, der je nach seiner Stellung entweder den Zutritt von Außenluft durch den
Schlitz (17) oder von Ihnenluft. durch die Öffnung (16) oder einer Mischung beider
zur Heißluftdusche (3) gestattet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE304425C true DE304425C (de) |
Family
ID=558027
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT304425D Active DE304425C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE304425C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE948439C (de) * | 1954-02-06 | 1956-08-30 | Dr Med Hartwig Neusser | Vorrichtung zur Heilbehandlung mit feuchter Kohlensaeureatmosphaere |
-
0
- DE DENDAT304425D patent/DE304425C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE948439C (de) * | 1954-02-06 | 1956-08-30 | Dr Med Hartwig Neusser | Vorrichtung zur Heilbehandlung mit feuchter Kohlensaeureatmosphaere |
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