DE1087576B - Verfahren zur Herstellung von Schwefelpentafluoridmonochlorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SchwefelpentafluoridmonochloridInfo
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/45—Compounds containing sulfur and halogen, with or without oxygen
- C01B17/4507—Compounds containing sulfur and halogen, with or without oxygen containing sulfur and halogen only
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer neuartigen, Schwefel, Chlor und Fluor
enthaltenden Verbindung.
Es sind Verbindungen von Schwefel und Fluor bekannt, wie beispielsweise Schwefelhexafluorid, welches
beständig und inert ist, und ferner auch die niederen Fluoride S F4, SF2 und S2F2, welche durchweg hydrolysierbar
sind, wobei allerdings S F2 und S2 F2 bisher
noch nicht gut charakterisiert sind. In gleicher Weise sind auch Verbindungen von Schwefel und Chlor bekannt.
Bekannt sind auch Verbindungen von Schwefel, Fluor, Chlor und einem anderen Nichtmetall, wie
z.B. Thionylchlorfluorid, SOClF, und Sulfurylchlorfiuorid,
SO2ClF, in welchen das andere Nichtmetall
Sauerstoff ist, und andere Verbindungen, in welchen dieses Nichtmetall Kohlenstoff ist. Bisher nicht bekannt
waren jedoch Verbindungen, welche nur Schwefel, Chlor und Fluor enthalten. Die Herstellung
von SF5Cl, einer derartigen Verbindung, ist Gegenstand
der vorliegenden Erfindung.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung von Schwefelpentafluorid-monochlorid vorgeschlagen,
bei dem man Schwefeldichlorid oder Schwefelmonochlorid direkt mit Fluor bei einer
niedrigen Temperatur umsetzt und Schwefelpentafluorid-monochlorid aus dem Reaktionsgemisch isoliert.
Die Umsetzung zwischen Fluor und Schwefeldichlorid bei einer niedrigen Temperatur führt zur
Bildung der neuartigen Verbindung Schwefelpentafluorid-monochlorid,
welche mittels Gaschromatographie und Infrarot-Absorptionsanalyse identifiziert werden kann, jedoch werden gleichzeitig Chlor,
Schwefeltetrafluorid und Schwefelhexafluorid erzeugt. Da erhebliche Mengen Chlor und Schwefeltetrafluorid
im Gemisch der Reaktionsprodukte im angenäherten Molverhältnis 1 : 1 vorliegen, wurde zunächst angenommen,
daß die neue durch Gaschromatographie und Infrarot-Absorptionsanalyse des Gemisches gefundene
neue Verbindung Schwefeltetrafluorid-dichlorid, SF4Cl2, sei, jedoch scheint letztere in diesem
System nicht vorzuliegen.
Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Fluor aus einer
elektrolytischen Zelle über wasserfreies N'atriumfluorid geschickt, um Fluorwasserstoff abzutrennen,
und dann durch eine in flüssige· Luft getauchte Kupferspirale geleitet, um jegliche Feuchtigkeit zu
entfernen, worauf es letztlich mit einem trockenen Gemisch von Stickstoff und Schwefeldichlorid, welches
— abhängig von der Temperatur — völlig gasförmig oder flüssig und gasförmig sein kann, in ein Reaktionsgefäß aus Kupfer geleitet wird, welches mit Hilfe
eines geeigneten Kühlmittels auf einer tiefen Tempe-
Verfahren zur Herstellung
von Schwefelpentafluoridmonochlorid
von Schwefelpentafluoridmonochlorid
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited,
London
London
Vertreter: Dipl.-Ing. A. Bohr, Dipl.-Ing. H. Bohr,
Dipl.-Ing. S. Staeger, München 5,
und Dr.-Ing. H. Fincke, Berlin-Lichterfelde, Drakestr. 51,
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 30. April, 1. Oktober 1958
und 15. April 1959
und 15. April 1959
Hugh Leithead Roberts, Northwich, Cheshire
(Großbritannien),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
ratur gehalten wird. Für eine völlig in Gasphase verlaufende Umsetzung ist ein geeigneter Temperaturbereich
0 bis — 20° C, während für eine Umsetzung in gasförmigflüssiger Phase niedrigere Temperaturen im
ungefähren Bereich von — 20 bis — 80° C geeignet sind. Wenn an Stelle von Schwefeldichlorid Schwefelmonochlorid
eingesetzt wird, wird die Umsetzung vorzugsweise bei — 20 bis — 80° C durchgeführt.
Die gebildeten Verbindungen sind Chlor, Schwefeltetrafluorid, Schwefelhexafluorid und Schwefelpentafluorid-monochlorid.
Ihre Mengenverhältnisse ändern sich von Ansatz zu Ansatz, jedoch besteht ungefähr
ein Drittel 'aus Chlor, ein Drittel aus Schwefeltetrafluorid und ein Drittel aus einem Gemisch von
Schwefelhexafluorid plus Schwefelpentafluorid-monochlorid, in welchem letzteres 9O°/o oder mehr ausmacht.
Die Ausbeute an Schwefelpentafluorid-monochlorid beträgt somit etwa 30%. Eine Möglichkeit,
die verschiedenen Verbindungen voneinander zu trennen, ist durch die folgenden Stufen gegeben:
(A) Das Reaktionsgemisch wird mit Bortrifluorid behandelt, welches sich —· wie bekannt — mit
dem Schwefeltetrafluorid verbindet und dieses in Form des weißen Feststoffes BF3
fernt.
fernt.
■ S F4 ent-
009 588/373
(B) Das verbleibende Gemisch wird, mit angesäuerter Eisen (Il)-sulfatlösung versetzt, um Chlor zu
entfernen.
(C) Schwefelpentafluorid-monochlorid und Schwefelhexafluorid,
welche nun. zurückbleiben, werden durch Gaschromatographie getrennt, wobei
beispielsweise eine Säule eines Polychlorfiuorkohlenstoffes (CF2CFCl)n angewandt wird.
Wenn man nicht Schwefeltetrafluorid als Nebenprodukt gewinnen will, kann man Stufe (A) weglassen
und das Reaktionsgemisch direkt in eine angesäuerte Eisen(II)-sulfatlösung einleiten, in welcher Schwefeltetrafluorid
hydrolysiert wird. Danach wird der übrige ' Teil des Gemisches durch angesäuerte Kaliumdichromatlösung
geleitet, um alles während der Hydrolyse des Schwefeltetrafluorids erzeugte und anschließend
nicht absorbierte Schwefeldioxyd zu entfernen, worauf das Gemisch durch ein Trocknungsmittel
geleitet wird. Danach verbleiben nur noch Schwefelpentafluorid-monochlorid und Schwefelhexafluorid,
welche durch Gaschromatographie getrennt werden.
Bei einem Versuch in gasförmig-flüssiger Phase ergaben 14,4 g Schwefeldichlorid bei der Fluorierung
bei — 80° C 17,7 g gemischte Reaktionsprodukte, aus welchen 4,4 g Schwefelpentafluorid-monochlorid erhalten
wurden. Schwefelpentafluorid-monochlorid besitzt einen Siedepunkt von — 21° C, die latente Verdampfungswärme
4560 Cal/Mol, während die Trouton-Konstante
18,2 beträgt. Die Verbindung ist unterhalb ihres Siedepunktes eine farblose Flüssigkeit und in
gasförmigem Zustand ebenfalls farblos. Eine durch Kaliumschmelze und Bestimmung des erhaltenen
Sulfids, Fluorids und Chlorids von Kalium durchgeführte Analyse ergab folgende Werte:
sich auf 176 g belief, verdampft und nacheinander durch angesäuerte Eisen (II)-sulfatlösung, angesäuerte
Kaliumbichromatlösung und ein Trocknungsmittel geleitet und danach erneut in mit flüssiger Luft gekühlten
Fallen gesammelt. In diesem Stadium bestand das Produkt aus einem Gemisch von Schwefelhexafluorid
und Schwefelpentafluorid-monochlorid. Dieses Gemisch wurde durch Gaschromatographie getrennt,
wobei die zweite eluierte Fraktion gesammelt wurde.
ίο Dabei wurden 2,6 g reines Schwefelpentafiuorid-monochlorid
gewonnen.
Schwefelpentafluorid-monochlorid kann in verschiedenen Arbeitsgebieten der chemischen Technik
\rerwendung finden. Wenn man es mit Licht geeigneter
Wellenlänge bestrahlt, bildet es freie S F5-Radikale,
welche Polymerisationen auszulösen vermögen, die durch freie Radikale initiert werden. Wenn man es
beispielsweise in Gegenwart von Tetrafluoräthylen mit UV-Licht bestrahlt, können — abhängig von den relativen
Mengenanteilen an Tetrafluoräthylen — PoIytetrafluoräthylen
oder Mischpolymerisate, die im wesentlichen aus Tetrafluoräthylen und Schwefeltetrafluorid
bestehen, erhalten werden. Ferner kann man die erfmdungsgemäß hergestellte Verbindung auch als
Zwischenprodukt zur Herstellung von Fluor enthaltenden Verbindungen verwenden.
Theoretisch,
°/o Schwefel % Fluor
20,1
20,5
19,8
20,5
19,8
22,4
21,9
21,9
21,9
21,9
Das nach der Methode von Viktor Meyer bestimmte Molekulargewicht betrug 160,O1, während
162,5 berechnet wurde.
Bei einem ausschließlich in Gasphase ausgeführten Versuch wurde Fluor mit einer Geschwindigkeit von
18 g/Std. mit einem Stickstoffstrom gemischt, welcher Schwefeldichloriddampf in einer Menge von 14 g/Std.
enthielt, und das Gasgemisch durch eine Kupferspirale geschickt, welche zwischen 0 und — 10° C in einem
Bad von Isopropanol gehalten wurde, das durch einen festes Kohlendioxyd enthaltenden Wärmeaustauscher
umlief. Die Temperatur wurde durch Steuerung der Umlaufgeschwindigkeit geregelt. Das bei der Umsetzung
erzeugte Gasgemisch wurde in eine Reihe von mit flüssiger Luft gekühlten Kühlfallen geleitet.
Nach 5 Stunden, nachdem 90 g Fluor und 70 g Schwefeldichlorid in das Reaktionsrohr eingeleitet
worden waren, wurde der Inhalt der Kühlfallen, der
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Schwefelpentafmorid-monochlorid, dadurch gekennzeichnet,
daß man Fluor mit Schwefeldichlorid bei einer niedrigen Temperatur umsetzt und das Schwefelpentafluorid-monochlorid
von den anderen Reaktionsprodukten, d. h. Chlor, Schwefeltetrafluorid und Schwefelhexafluorid, trennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Schwefelmonochlorid an Stelle
von Schwefeldichlorid verwendet.
% Chlor 40
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei einer zwischen
— 20 und — 80° C liegenden Temperatur durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei einer zwischen 0
und — 20° C liegenden Temperatur durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Abtrennung
p des Schwefelpentafluorid-monochlorids das Reaktionsgemisch
zunächst durch angesäuerte Eisen (H)-sulfatlösung schickt, um. Chlor und Schwefeltetrafluorid
zu entfernen, dann durch angesäuerte Kaliumdichromatlösung leitet, um das gebildete
Schwefeldioxyd abzutrennen, und das verbleibende Gemisch nach dem Trocknen einer Gasverteilungschromatographie
unterwirft, um Schwefelhexafluorid zu entfernen.
58,2
57,2
58,5
57,2
58,5
60
65
In Betracht gezogene Druckschriften:
Chemistry and Industry, 1956, S. 1351;
Proceedings, August 1957, S. 230/231.
Chemistry and Industry, 1956, S. 1351;
Proceedings, August 1957, S. 230/231.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 054971.
Deutsches Patent Nr. 1 054971.
© 009 588/379 8.60
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB13705/58A GB877458A (en) | 1958-04-30 | 1958-04-30 | Improved processes for the preparation of sulphur halogen compounds |
GB3132058 | 1958-10-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1087576B true DE1087576B (de) | 1960-08-25 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEI16329A Pending DE1087576B (de) | 1958-04-30 | 1959-04-22 | Verfahren zur Herstellung von Schwefelpentafluoridmonochlorid |
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GB (1) | GB877458A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
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- 1958-04-30 GB GB13705/58A patent/GB877458A/en not_active Expired
-
1959
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- 1959-04-22 DE DEI16329A patent/DE1087576B/de active Pending
- 1959-04-30 FR FR793748A patent/FR1223126A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB877458A (en) | 1961-09-13 |
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