DE1081657B

DE1081657B - Vorrichtung zur Herstellung von poroesen oder homogenen Kunststoffen

Info

Publication number: DE1081657B
Application number: DEF20267A
Authority: DE
Inventors: Dr Erwin Weinbrenner; Dipl-Ing Peter Hoppe; Karl Breer
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1956-05-11
Filing date: 1956-05-11
Publication date: 1960-05-12
Also published as: US3005624A

Description

Vorrichtung zur Herstellung von porösen oder homogenen Kunststoffen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von porösen oder homogenen Kunststoffen. Die Vorrichtung besteht aus einer mit Eintrittsstutzen für die Komponenten der Kunststoffe sowie mit Rührer versehenen Mischkammer, deren Boden eine durch einen Ventikkörper abschließbare Ausstoßöffnung aufweist.
Es ist bekannt, den Staudruck an Misch- und Knetmaschinen, z. B. Extrudern, durch eine Regelvorrichtung nach Art eines Nadelventils zu regeln. Eine Volumenveränderung der Mischkammer, durch welche die für die chemische Reaktion notwendige Verweilzeit der Mischung den Anforderungen der Rezeptur angepaßt werden kann, ist jedoch hierbei nicht möglich.
Ein Zweck der Erfindung ist es, während des Betriebes eine regelbare Volumenveränderung der Mischkammer mit gleichzeitiger Querschnittsveränderung der Ausstoß öffnung vornehmen zu können.
Es wurde nun gefunden, daß eine derartige Volumenveränderung in Verbindung mit der Staudruckregelung erreicht werden kann, wenn erfindungsgemäß der Kammerboden axial zur Längsachse des Rührers, dessen freies Ende den Ventilkegel bildet, verschiebbar ist. Der Kammerboden kann dabei als Schraubkappe ausgebildet und mit einem hand- oder fern- bzw. maschinellgesteuerten Antrieb versehen sein.
Mit Hilfe der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann der Mischraum verkleinert und gleichzeitig die Austrittsöffnung verringert oder es kann der Mischraum vergrößert und die Austrittsöffnung vergrößert werden. Bei Verkleinerung des Mischraumes und der Austrittsöffnung wird bei gleichem Durchsatz die Verweilzeit verkürzt und gleichzeitig der Staudruck erhöht. Bei Vergrößerung des Mischraumes und gleichzeitiger Vergrößerung des Austrittsquerschnittes wird bei gleichem Durchsatz die Verweilzeit verlängert und der Staudruck erniedrigt. Bei Verkleinerung des Mischraumes und der Austrittsöffnung wird bei schaumbildenden Gemischen eine grobe Porung gewonnen, da die Reaktion im Gemisch verzögert wird und nach Ausstoß des Gemisches aus dem Mischraum sich die Gasbläschen zu größeren Blasen vereinigen.
Bei Vergrößerung des Mischraumes und gleichzeitiger Vergrößerung der Austrittsöffnung werden durch die Verlängerung der Verweilzeit und durch die Erniedrigung des Staudruckes die Poren infolge intensiver Vermischung der Komponenten feiner.
Mit Hilfe der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung können beispielsweise Kunststoffe auf Polyurethanbasis aus mehreren Komponenten, wie Polyestern oder Poly- (thio) -äthern, Polyisocyanaten und Beschleunigern und/oder Vernetzern, hergestellt werden. Ferner können Kunststoffe aus Gemischen flüssiger ungesättigter Polyester, flüssiger Monomeren, die mit diesen Polyestern mischpolymerisationsfähig sind, und Polymerisationskatalysatoren sowie gegebenenfalls Polymerisationsbeschleuniger und anderer Zusatzstoffe hergestellt werden.
Ferner besteht die Möglichkeit, nicht nur Kunststoffe aus ungesättigten Polyestern und damit mischpolymerisationsfähigen, flüssigen Monomeren sowie flüssigen Katalysatoren herzustellen, sondern auch aus Komponenten anderer härtbarer Kunststoffmischungen, z. B. Polyepoxyde, die mit geeigneten Härtungsmitteln, wie Polyamiden, Polyaminen bzw. mehrwertigen Säuren bzw. Anhydriden mehrwertiger Säuren, gemischt werden, wobei Härtungsmittel, die von Natur aus nicht flüssig sind, in Lösungen verarbeitet werden; ferner kann die Vorrichtung zur Herstellung von Kunststoffen aus Kombinationen aus Phenol-Formaldehyd-Harzen, Harnstoff-Formaldehyd-Harzen, gegebenenfalls mit Treib-, Härtungs- und Lösungsmitteln, Anwendung finden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Hierin bedeutet 1 die Mischkammer, 2 die Schraubkappe als Bodenteil der Kammer, 3 den Rührer mit dem als Ventilkörper ausgebildeten konischen Ende 4 des Rührerschaftes, 5 das Mündungsende der Schraubkappe, 6 die Skaleneinteilung auf dem Konus der Rührerwelle zur Einstellung der Ringspaltöffnung7 und 8 einen Zahnkranz der Schraubkappe, der mit einem Zahnrad im Eingriff steht, das mittels des Handrades 10 über die Kegelräder 11 bewegt werden kann. Bei Außerbetriebsetzung der Mischvorrichtung wird die Kappe in die Schließstellung (gestrichelt gezeichnet) gebracht.
PATENTANSPRttCHE 1. Vorrichtung zur Herstellung von porösen oder homogenen Kunststoffen, bestehend aus einer mit Rührer versehenenMischkammer mit Eintrittsstutzen für die Komponenten der Kunststoffe und mit einer am IRammerboden vorgesehenen, durch einen Ventilkörper abschließbaren Ausstoßöffnung, dadurch gekennzeidhnet, daß der Kammerboden axial zur Längsachse des Rührers verschiebbar ist, dessen freies Ende den Ventilkörper bildet.

Claims

2. Vorrichtung nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Kammerboden als Schraubkappe ausgebildet und mit einem hand- oder ferngesteuerten Antrieb versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Zusatzpatentschrift Nr. 63 912 (Zusatz zum Patent Nr. 1 055 031).