DE2031739C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schaum- oder Homogenstoffen aus mindestens zwei miteinander reagierenden Komponenten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schaum- oder Homogenstoffen aus mindestens zwei miteinander reagierenden KomponentenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Schaum- oder Homogenstoffen aus
mindestens zwei miteinander reagierenden Komponenten, bei dem die Komponenten getrennt an eine
Mischzone herangeführt, in das in der Mischzone verweilende Gemisch hinein unter Überdruck verdüst
und während einer Verweilzeit von mindestens Viooo sek in der Mischzone miteinander vermischt werden, wobei
das Gemisch anschließend aus der Mischzone ausgestoßen wird und ausreagiert.
Bei den vorbekannten Verfahren werden die Reaktionskomponenten in der Regel gegeneinander gerichtet
in eine Mischkammer eingespritzt. Dies hat den Nachteil, daß für jede Komponente eine besondere
Einlaßdüse vorhanden sein muß, was sich, neben dem hohen apparativen Aufwand, infolge des übermäßigen
Gewichts des Mischkopfes insbesondere bei Handgeräten nachteilig bemerkbar macht. Verfahrenstechnisch
eesehen. entstehen Nachteile beim Vermischen, wenn
eine der Komponenten gegenüber der anderen in relativ geringer Menge eingespritzt wird oder wenn die
Verdüsungsdrücke sehr unterschiedlich sind.
Es ist auch bekannt, die Reaktionskomponenten getrennt einer Mischkammer zuzuführen und so zu
injizieren, daß die Strahlen schräg aufeiaandertreffen. Da die Verdüsung jedoch bereits in das in der
Mischkammer befindliche Reaktionsgemisch hinein erfolgt, wird die Injektionsgeschwindigkeit der Komponenten
schnell abgebremst, so daß nur tin geringer Teil der Komponenten direkten Kontakt durch die Injektion
erfährt, so daß durch mangelhafte Vermischung die Eigenschaften des Endproduktes unzureichend sind.
Dies könnte man zwar durch längere Mischzeiten, die natürlich nachteilig sind, ausgleichen. Längere Mischzeiten
sind aber auch für verschiedene chemische Systeme unvorteilhaft
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das ein besseres und schnelleres Durchmischen
der Komponenten gestattet
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß die Komponenten unmittelbar vor dem Eindüsen in die
Mischzone zusammengeführt und gemeinsam verdüst werden.
Dadurch wird erreicht, daß die beiden zu einem gemeinsamen Strahl vereinigten Komponenten beim
Eindüsen in das Gemisch eine starke Durchwirbelung des Gemisches hervorrufen und sich dabei besonders
intensiv vermischen, bevor sie die Mischzone verlassen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Vorrichtung verwendet, bestehend aus
einem Mischkopf mit einer Mischkammer, in die eine der Anzahl der Komponenten entsprechende Zahl von
mit Zuführkanälen versehenen Einlaßdüsen mündet, und die mindestens eine Auslaßöffnung aufweist.
Sie ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführkanäle der zu vermischenden Komponenten
unmittelbar vor der Düsenmündung zusammengeführt sind und in einer gemeinsamen Mehrstoffdüse
enden.
Mehrstoffdüsen sind bereits für das Herstellen von Schaumsteffen als Mischdüsen bekannt. Eine solche
Vorrichtung ist in der deutschen Patentschrift 8 32 493 beschrieben. Hierbei vereinigen sich die Komponenten
jedoch erst nach dem Austritt aus der Düse, indem sie sich vermischen. Die Mischwirkung ist entsprechend
schlecht, da ein Teil der Komponenten unvermischt in den umgebenden Raum abspritzt und somit nicht
miteinander reagieren kann. Demgegenüber besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung den besonderen Vorteil,
daß durch die vorhandene Mischkammer eine besonders gute Durchwirbelung des Gemisches verursacht
wird und die Komponenten auch bei Anwendung des Durchlaufmischverfahrens eine Mindestverweilzeit in
der Mischkammer aufweisen.
Eine besonders günstige Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß für die Zufuhr der ersten Komponente eine in einem Gehäuse geführte, druckbelastete Düsennadel
eine durchgehende Bohrung aufweist, während für die zweite Komponente eine Bohrung im Gehäuse
vorgesehen ist, die zum vorderen Ende der Düsennadel führt und im Arbeitszustand mit der Düsenmündung in
Verbindung steht, wobei die Düsennadel unter Absperren des Zuflusses für die zweite Komponente im
Ruhezustand gegen eine Fläche am Gehäuse andrückbar ist.
Dadurch wird erreicht, daß beim Anheben der
Düsennadel beide Komponenten gleichzeitig aus der Düsenmündung austreten, so daß kein Voreilen oder
Nacheilen einer Komponente auftreten kann. Auch findet eine intensive Vermischung stati, weil der
eingedüste Mehrstoffstrahl hohe Turbulenz erzeugt
Vorzugsweise ist die Bohrung für die zweite Komponente zu einem das vordere Ende der Düsennadel
ringförmig umgebenden Kanal erweitert
Dies hat den besonderen Vorteil, daß während des Verdüsungsvorganges die zentrisch geführte Komponente
von der zweiten Komponente konzentrisch ummantelt wird und in dieser Weise der gemeinsame
Strahl in das verweilende Gemisch eingespritzt wird. Dadurch, daß der Mantelstrahl im wesentlichen gleiche
Stärke besitzt wird eine besonders gute Verteilung der Komponenten gewährleistet
Die Erfindung wird durch zwei Ausführungsbeispiele der in der Zeichnung jeweils im Längsschnitt und in
vergrößertem Maßstab rein schematisch dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert
Es zeigt
F i g. 1 eine Vorrichtung ohne angebaute Mischkammer;
F i g. 2 eine zugehörige verlorene Mischkammer und
F i g. 3 eine besonders schlank gebaute Vorrichtung mit angebauter Mischkammer.
In F i g. 1 sind im Gehäuse 1 AnschluBstutzen 2 und 3 für die Komponenten angeordnet Im Ar.schlußstutzen 2
ist ein Kugelventil 4, das mit einer Feder 5 belastet ist, vorgesehen. Durch dieses gelangt die erste Komponente
in den Gehäuseinnenraum 6, wo eine Düsennadel 7 unter dem Schließdruck der Feder 8 steht. Ein Teil des
Schaftes der Düsennadel 7 ist von einem Ringspalt 9 umgeben. An dessen Ende weist die Düsennadel 7
radiale Bohrungen 10 auf. Von der Mündung 11 der Düsennadel 7 erstreckt sich bis zu den radialen
Bohrungen 10 eine zentrische Bohrung 12, so daß die Komponente aus dem Gehäuseinnenraum 6 durch den
Ringspalt 9 und Jie radialen Bohrungen 10 sowie die zentrische Bohrung 12 hindurchströmen kann. Von dem
Anschlußstutzen 3 für die zweite Komponente geht eine Bohrung 13 ab, die in einen Ringkanal 14 mündet, der
das Ende der Düsennadel 7 im Ruhezustand der Düse umgibt. Die Düsennadel 7 weist eine Dichtfläche 15 auf,
die bei geschlossenem Zustand der Düse gegen eine Gegenfläche 16 abdichtend anliegt. Das Ende der
Düsennadel 7 ist im Bereich und unterhalb des Ringkanals 14 von geringerem Durchmesser als der
übrige Düsenschaft. Auf diese Weise wird erreicht, daß bei Unterdrucksetzen der zweiten Komponente die
Düsennadel 7 angehoben wird, während sich gleichzeitig durch das Unterdrucksetzen der ersten Komponente
das Kugelventil 4 öffnet Nun können sowohl die erste Komponente durch die zentrische Bohrung 12 der
Düsennadel 7 als auch die zweite Komponente durch die Bohrung 13 und den Ringkanal 14 zu der eigentlichen
Düsenmündung 17 strömen, wo sie ausgestoßen werden.
Beim Aufsetzen der Vorrichtung auf die in F i g. 2
dargestellte Mischkammer 18, die in die Wandung eines Werkstückes 19 eingepaßt ist, dichtet die Stirnfläche 23
ees Düsengehäuses 1 (Fig. 1) durch Anschmiegen an
ίο die Ansatzfläche 20 (F i g. 2) beide Teile gegeneinander
ab, so daß kein Gemisch aus der Mischkammer 21 nach außen austreten kann. Das Gemisch verwirbelt sich in
der Mischkammer 21 gründlich und verläßt diese nach einer kurzen Verweilzeit durch die Auslaßöffnung 22
und gelangt in den auszuschäumenden Raum. Eine solche Mischkammer ist in der Wandung eines
auszuschäumenden Formteils bleibend angeordnet und wird nur einmal gebraucht Deshalb spricht man von
einer »verlorenen« Mischkammer.
In F i g. 3 münden in das Gehäuse 31 Anschlußstutzen 32 und 33. Sie sind über Kugelventile 34, die mit Federn
35 belastet sind, verschließbar. Der Anschlußstutzen 32 mündet in den Gehäuseinnenraum 36, in dem eine
Düsennadel 37 verschiebbar angeordnet ist und mit
2r, einer Feder 38 belastet ist. Der mittlere Teil des Schaftes
der Düsennadel 37 ist von einem Ringspalt 39 umgeben, an dessen Ende die Düsennadel 37 radiale Bohrungen 40
aufweist.
Von der Mündung 41 der Düsennadel 37 erstreckt
jo sich zu den radialen Bohrungen 40 eine zentrische
Bohrung 42. Von dem Anschlußstutzen 33 zweigt eine Bohrung 43 ab, die in einen Ringkanal 44 mündet, der
das Mündungsende der Düsennadel 37 umgibt Am Ende der Düsennadel 37 ist eine Dichtfläche 45 angeordnet,
r, die gegen eine Gegenfläche 46 im Gehäuse 1 im Schließzustand der Düse abdichtend anliegt. In der
Arbeitsstellung gibt das Ende der Düsennadel 37 den Ringkanal 44 zur gemeinsamen Düsenmündung 47 hin
frei, so daß die erste Komponente durch die Bohrung 42
in und die zweite Komponente aus dem Ringkanal 44 in
die Düsenmündung 47 eintreten können, von wo aus sie in die Mischkammer 48 gelangen. Hier werden die
Komponenten gründlich vermischt, wobei sie aus der Düse auf eine Prallfläche geschleudert werden. Von dem
•i·-; Mischkarnmerraum 50 zweigen Auslaßöffnungen 52 ab.
Eine Anschlußbohrung 56 für eine Spülvorrichtung (nicht dargestellt) ist angedeutet. Die Zufuhr der
Komponenten zu den Anschlußstutzen 32 und 33 geschieht über synchron öffnende Ventile 53 und 54, die
V) gleichzeitig über eine Betätigungsvorrichtung 55 geöffnet
oder geschlossen werden können.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von Schaum- oder Homogenstoffen aus mindestens zwei miteinander
reagierenden Komponenten, bei dem die Komponenten getrennt an eine Mischzone herangeführt in
das in der Mischzone verweilende Gemisch hinein unter Oberdruck verdüst und während einer
Verweilzeit von mindestens Viooo sek in der Mischzone miteinander vermischt werden, wobei das
Gemisch anschließend aus der Mischzone ausgestoßen wird und ausreagiert, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten unmittelbar vor dem Eindüsen in die Mischzone zusammengeführt
und gemeinsam verdüst werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem Mischkopf
mit einer Mischkammer, in die oine der Anzahl der Komponenten entsprechende Zahl von mit Zuführkanälen
versehenen Einlaßdüsen mündet und die mindestens eine Auslaßöffnung aufweist, dadurch
gekennzeichnet daß die Zuführkanäle (12, 14 bzw. 42, 44) der zu vermischenden Komponenten
unmittelbar vor der Düsenmündung (17 bzw. 47) zusammengeführt sind und in einer gemeinsamen
Mehrstoffdüse enden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Zufuhr der ersten Komponente
eine in einem Gehäuse (1 bzw. 31) geführte, druckbelastete Düsennadel (7 bzw. 37) eine durchgehende
Bohrung (12 bzw. 42) aufweist, während für die zweite Komponente eine Bohrung (13 bzw. 43)
im Gehäuse (1 bzw. 31) vorgesehen ist, die zum vorderen Ende der Düsennadel (7 bzw. 37) führt und
im Arbeitszustand mit der Düsenmündung (17 bzw. so 47) in Verbindung steht, wobei die Düsennadel (7
bzw. 37) unter Absperren des Zuflusses für die zweite Komponente im Ruh^ustand gegen eine
Fläche (16 bzw. 46) am Gehäuse (1 bzw. 31) drückbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (13 bzw. 43) für die zweite
Komponente zu einem das vordere Ende der Düsennadel (7 bzw. 37) ringförmig umgebenden
Kanal (14 bzw. 44) erweitert ist.
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