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.Anlage zur Herstellung von Mehrfachscheiben-Verglaseeinheiten Mehrfachscheiben-Verglaseeinheiten
bestehen im allgemeinen aus zwei oder mehreren Glasscheiben, die mit einander zugewandten
Flächen im Abstand gehalten und dann ringsum an ihrem Rand miteinander verbunden
worden sind, so daß zwischen den Scheiben ein hermetisch abgeschlossener toter Raum
entsteht. Derartige Verglaseeinheiten haben sich, hauptsächlich wegen ihrer guten
Isoliereigenschaften und weil sie Kondensation verhüten, im Baugewerbe allgemein
durchgesetzt und finden Verwendung als Fenster für Gebäude, Schaukästen, Fahrzeuge,
Kühltruhen u. dgl.
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Früher war es üblich, die Scheiben einer solchen Verglaseeinheit an
ihren Rändern mit Hilfe von Trennstreifen aus undurchlässigem Material zu verbinden,
die zwischen die Scheibenränder gesetzt und an ihnen mit einem Klebstoff befestigt
wurden. Es zeigte sich jedoch, daß diese Art der Dichtung in vielen Fällen keinen
hermetischen Abschluß brachte, so daß sich keine gute Isolation ergab und auch die
Kondensation nicht verhütet werden konnte. Außerdem war das Herstellungsverfahren
umständlich und teuer, so daß es für eine Massenfertigung nicht in Frage kam.
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Einen gewissen Fortschritt stellte es dar, als die Ränder von im Abstand
gehaltenen Scheiben direkt miteinander verschmolzen wurden. Es ist in diesem Zusammenhang
ein Verfahren bekannt, nach welchem das Verschmelzen der Ränder fortschreitend vor
sich geht, so daß sich eine Art Fließbandfertigung durchführen läßt. Hierbei sind
die Scheiben auf einem Schlitten angeordnet, der auf einem ersten Bahnabschnitt
an einer Verschmelzvorrichtung vorbeibewegt wird, wobei ein Rand (oder zwei gegenüberliegende
Ränder) der im Abstand gehaltenen Scheiben zusammengeschmolzen wird. Alsdann gelangt
der Schlitten auf einen rechtwinklig zum ersten Bahnabschnitt verlaufenden zweiten
Bahnabschnitt, auf welchem der zweite Rand (oder das zweite Paar gegenüberliegender
Ränder) der Scheiben zusammengeschmolzen wird. Es ergibt sich damit eine Anlage,
die infolge der mehrfach um 90° geknickten Förderbahn einen unangemessen großen
Platz einnimmt und zumeist den räumlichen Verhältnissen einer Produktionsstätte
nur schwer anzupassen ist.
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Demgegenüber ist die erfindungsgemäße Anlage dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahn, auf der die Scheiben an den Brennerpaaren vorbeibewegt werden, gerade
ist und die Scheiben auf einer Drehvorrichtung gehalten werden, die, nachdem sie
an dem ersten Brennerpaar vorbeigelaufen. ist, durch in ihrer Bahn angeordnete Mittel
in die für das Verschmelzen der Glasscheiben.ränder mittels des zweiten Brennerpaares
erforderliche Stellung gebracht wird.
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Infolge des geradlinigen Verlaufs der Förderbahn kann beträchtlich
Platz eingespart werden, was noch deutlicher zum Ausdruck kommt, wenn mehrere dieser
Anlagen nebeneinander aufgebaut werden.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit den Zeichnungen. Es zeigt Fig.1 eine räumliche Darstellung einer Zweischeibeneinheit,
die mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellt ist, wobei zur besseren
Veranschaulichung Teile weggebrochen, sind, Fig. 2 eine bruchstückhafte Schnittansicht
der Einheit im wesentlichen längs der Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 eine bruchstückhafte
Draufsicht auf eine Ecke der Einheit, Fig. 4 eine Seitenansicht der gesamten Vorrichtung
zur Herstellung der Einheiten nach Fig. 1 bis 3, Fig. S eine Draufsicht auf die
gleiche Vorrichtung, Fig. 6 einen Querschnitt durch die Vorrichtung im wesentlichen
längs der Linie 6-6 in Fig. 4, welcher den die Scheiben tragenden Wagen in der Vorwärmzone
des Ofens veranschaulicht, Fig. 7 einen Teillängsschnitt durch die Vorrichtung im
wesentlichen längs der Linie 7-7 in Fig. 5, Fig. 8 eine Draufsicht auf den Wagen
in seiner Anfangsstellung mit darauf gehaltenen Scheiben, Fig. 9 einen vergrößerten
Teilquerschnitt durch den Wagentisch im wesentlichen längs der Linie 9-9 in Fig.
8, Fig.10 eine räumliche Darstellung eines Stützarmes des Tisches für die obere
Scheibe, Fig. 11 eine Draufsicht auf den unteren Teil des Wagens im wesentlichen
längs der Linie 11-11 in Fig. 6,
Fig.12 einen Längsschnitt durch
den gesamten Wagen im wesentlichen längs der Linie 12-12 in Fig. 11, Fig.13 einen
Teilquerschnitt durch den unteren Teil des Wagens im wesentlichen längs der Linie
13-13 in Fig. 12, Fig.14 eine Draufsicht ähnlich derjenigen der Fig. 11 auf den
unteren Teil des Wagens mit der Drehvorrichtung im wesentlichen längs der Linie
14-14 in Fig. 7, Fig. 15 einen Teilquerschnitt durch den Wagen und die Dreheinrichtung
im -wesentlichen längs der Linie 15-15 in Fig. 14, Fig. 16 einen Teilquerschnitt
durch die Vorrichtung im wesentlichen längs der Linie 16-16 in Fig. 7, Fig. 17 eine
Draufsicht auf einen der einstellbaren Brenner und Fig. 18 eine Seitenansicht des
Brenners der Fig. 17 von links her gesehen.
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In Fig. 1 bis 3 ist eine am Rand verschlossene Verglaseeinheit 20
dargestellt, die mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellt werden kann.
Diese Einheit besteht aus Glasscheiben 21 und 22 und Seitenteilen 23. In einer der
Glasscheiben ist aus Gründen, die im Zusammenhang mit hermetisch abgeschlossenen
Vielfach-Plattenglasteilen wohlbekannt sind, ein Entwässerungsloch 24 vorgesehen.
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Die gesamte Vorrichtung zur Herstellung des soeben beschriebenen Erzeugnisses
ist in den Fig.4 und 5 veranschaulicht. Sie weist einen Wagen 25 auf, welcher die
Scheiben mit Abstand voneinander trägt, ferner einen Ofen 26, durch -welchen die
Scheiben und der obere Teil des Wagens von links nach rechts bewegt werden, weiter
Schienen 27 zum Führen und Halten des Wagens, außerdem einen Förderer 28 zum Transportieren
des Wagens und der Scheiben auf den Schienen durch den Ofen und schließlich einstellbare
Brenner 29 zum Verschmelzen der Ränder der Scheiben, wenn sie so bewegt werden.
Innerhalb des Ofens sind in der Reihenfolge der Benutzung und Bewegung von links
nach rechts vorgesehen: eine Vorwärmzone A, eine erste Verschmelzzone B im Bereich
eines ersten Brennersatzes, eine Einstellzone C, eine zweite Verschmelzzone D im
Bereich eines zweiten Brennersatzes und eine Abkühlzone E.
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Sowohl der Ofen 26 als auch die Schienen 27 sind zwischen Gerüstständern
30 angeordnet, die mit Abstand praktisch über die gesamte Länge des Ofens in Längsrichtung
aufgestellt sind. Horizontale Gerüstglieder 31 erstrecken sich quer zwischen den
Ständern, um den Ofen genügend weit oberhalb der Schienen abzustützen. Die Schienen
sind von ähnlichen horizontalen Gerüstgliedern 32 gehalten, die ebenfalls quer zwischen
den Ständern und außerdem zwischen kürzeren senkrechten Ständern 33 an jedem Ende
des Ofens sich erstrecken, derart, daß der obere Teil des Wagens 25, der die Scheiben
21 und 22 trägt, mit Bezug auf die Brenner 29 ausgerichtet durch den Ofen bewegt
werden kann. Zusätzliche horizontale Gerüstglieder 34 (Fig. 6) sind oberhalb des
Ofens und an dem oberen Ende der Ständer vorgesehen, um der Gesamtkonstruktion entsprechende
Festigkeit zu geben.
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Der Wagen 25 besteht aus einem flachen Tisch 35, der in seiner Form
mit den Rändern der unteren Scheibe 22 übereinstimmt und auf dessen Rahmen die Scheibe
22 mit ihren Rändern aufgelegt wird. Flansche36 erstrecken sich von den Seiten des
Tisches nach außen und tragen Bohrungen zur Lagerung im wesentlichen T-förmiger
aufrecht stehender Arme 37. Diese Arme sind in den Bohrungen in der Ebene der unteren
Scheibe 22 drehbar und können in ihrer einen Stellung die obere Scheibe 21 in festem
senkrechtem Abstand von der unteren Scheibe halten. Durch Aussparungen an den inneren
Enden der Arme werden das Glas abstützende Leisten 38 gebildet, welche die obere
Scheibe sowohl in senkrechter Richtung festhalten als auch ihre horizontale Bewegung
verhindern, so daß die obere Scheibe starr und im wesentlichen parallel zu der unteren
Scheibe 22 angeordnet ist, wobei ihre Ränder im wesentlichen parallel zu der unteren
Scheibe verlaufen und sich über diese um ein Stück hinauserstrecken, das ausreicht,
um beim Zusammenschmelzen die Seitenteile 23 der Verglaseeinheit zu bilden. Das
überstehende Stück ist also abhängig von dem gewünschten Abstand der Scheiben oder
dem Maß des Absackens der Ränder der oberen Scheibe, das notwendig ist, um den Abstand
zwischen den Scheiben beim Zusammenschmelzen mit den Rändern der unteren Scheibe
zu überbrücken. Anschlagglieder 39 von der Form eines umgekehrten L sind unten an
jedem der Arme 37 derart angesetzt, daß sie in den beiden Endstellungen des Armes
37 gegen den Flansch 36 anstoßen, wenn also diese Arme sich entweder in der das
Glas abstützenden Stellung oder der herausgeschwenkten, nicht stützenden Stellung
befinden, wie es in Fig. 10 strichpunktiert angedeutet ist. Die Arme sind in ihrer
Längsrichtung gebogen und bilden an ihren nach außen gerichteten Enden Hebel 40,
welche sich zu einem später noch beschriebenen Zweck über den Flansch 36 hinauserstrecken.
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Unterhalb des Tisches 35 befinden sich Verstärkungen 41, die von einer
flachen Platte 42 gehalten werden. Diese Platte ist an dem oberen Ende eines Königsbolzens
43 befestigt und von diesem gestützt, der seinerseits gleitbar mit seinem unteren
Ende in einer Mittelbohrung eines Zahnsektors 44 aufgenommen und mittels einer Stellschraube
45 in der richtigen Höhe an diesem festgehalten ist. Ein Teil des Königsbolzens
steht unter dein Zahnsektor hervor und ist in einer Bohrung gelagert, die in der
Mitte des Wagenbodens. 46 angeordnet ist, auf deren Oberseite der kreisförmige Unterteil
des Zahnsektors. aufliegt. Von der Nabe 48 des Zahnsektors erstreckt sich ein Arm
49 nach außen, der in einer gewählten Stellung als Anschlagglied für diesen Zahnsektor
dient, wenn der Königsbolzen 43 sich in der Lagerbohrung des Wagenbodens 46 dreht
und der Tisch 35 mit den Baraufliegenden Scheiben 21 und 22 in einer im folgenden
beschriebenen Weise eingestellt oder geschwenkt wird. Die gewählte Stellung des
Armes 49 ebenso wie diejenige des Tisches und der darauf befindlichen Scheiben ist
durch Begrenzungsschrauben 50 bestimmt, die an der Oberseite des Wagenbodens
angebracht sind und an die jeweils eine der beiden Seitenflächen des Armes 49 anschlägt.
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An der Unterseite des Wagenbodens 46 sind an jeder Längsseite Winkeleisen
51 befestigt, deren senkrechte Schenkel mit den Rändern dieser Längsseiten fluchten.
Die Winkeleisen erstrecken sich über die Enden des Bodens 46 hinaus, um Rillenräder
52 aufzunehmen, welche drehbar mit Bezug auf die senkrechten Schenkel und mit geringem
Abstand davon mit Hilfe von Wellen 53 gelagert sind, die sich horizontal von diesen
Schenkeln aus erstrecken und welche auf den Schienen 27 laufen. Auf diese Weise
ist der Wagen auf seiner Bahn längs durch den Ofen geführt und gehalten.
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An einem Ende der vertikalen Schenkel der Winkeleisen 51 sind außerhalb
der Räder 52 Arme 54 befestigt und in Längsrichtung derart gebogen, daß ihre
gegenüberliegenden
Enden in vertikaler Richtung mit den Schienen 27 ausgerichtet sind. Die unteren
Kanten der Arme sind in horizontaler Richtung mit den unteren Kanten der vertikalen
Schenkel ausgerichtet und stehen geringfügig senkrecht über der Oberseite der Schienen
27 (Fig. 12). An beiden Enden der Arme 54 erstrecken sich beidseitig Ansätze 55,
an denen Wellenstummel 56 zur Halterung horizontaler Rollen 57 nach unten stehen.
Die Rollen laufen auf beiden Seiten der Schienen 27 etwas unterhalb von deren Oberkante,
wodurch eine zusätzliche Stabilität gegen das Kippen des Wagens erreicht wird.
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An der Unterseite des Wagenbodens 46 parallel zu den Winkeleisen 51
und auf beiden Seiten des Königsbolzens 43 sind Stützglieder 58 von umgekehrter
L-Form befestigt, durch deren Vertikalschenkel ein Zapfen 59 gesteckt ist. Eine
in Längsrichtung gebogene Stange 60 wird von dem Zapfen 59 an ihrem Mittelteil schwenkbar
zwischen den Stützgliedern 58 gehalten. Ein Haken 61 hängt an einem Teil der Stange
60 auf einer Seite des Zapfens 59 herab und kann mit einer Gliederkette des Förderers
in Eingriff treten, wenn die Stange in der Richtung des Hakens gekippt wird, wie
es beispielsweise in Fig. 12 veranschaulicht ist. Beim Kippen der Stange in entgegengesetzer
Richtung wird der Haken aus der Kette gelöst. Verschlußglieder 63 hängen an dem
Wagenboden und werden von diesem im wesentlichen in Ausrichtung mit der Stange 60
gehalten, um so die Stange mit Hilfe von Nuten in den senkrechten Schenkeln der
Verschlußglieder entweder in der Eingriffsstellung oder in der ausgelösten Stellung
zu halten. Das heißt, wenn die Stange um den Zapfen 59 geschwenkt wird, schnappt
sie durch eine einfache Betätigung der Handgriffe 64 an den Enden der Stange in
eine. der zuvor erwähnten Stellungen ein.
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Es wird nun auf den Förderer Bezug genommen. Das obere Trumm der Gliederkette
62 ist zwischen den Schienen 27 gehalten und läuft oberhalb der horizontalen Gerüstglieder
32, so daß es mit dein Haken 61 des Wagens in Eingriff treten kann, wenn die Stange
60 in die Eingriffsstellung geschwenkt ist. Das obere Trumm ist mittels Kettenrädern
65 an den Enden der Schienen stramm gehalten (Fig.7), die drehbar auf Querwellen
66 gelagert sind, die sich ihrerseits zwischen Wandfüllungen 67 erstrecken. Das
losere untere Trumm der Kette wird an einer Anzahl von in Längsrichtung verteilten
Stellen durch kleinere Kettenräder 38 abgestützt, die unterhalb der horizontalen
Gerüstglieder 32 von, an diesen befestigten senkrechten Stützen 69 gehalten sind.
Jeder beliebige Antrieb 70 kann zum Betreiben der Kette vorgesehen werden, so daß
sich deren oberes Trumm vorwärts von links nach rechts bewegt.
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Der Ofen 26 weist einen Raum mit offenen Enden auf, der oben, unten
und an den Seiten Wände aus einem beliebigen hitzebeständigen Material besitzt.
Wie bereits erwähnt, wird er von horizontalen Gerüstgliedern 31 in entsprechender
Höhe bezüglich der Schienen 27 und der Brenner 29 gehalten. Winkeleisen 71 verlaufen
über die gesamte Länge des Ofens an jeder seiner Kanten, wobei sich deren vertikale
Schenkel nahe den. Ständern 30 befinden und sie die Seitewände des Ofens geringfügig
von diesen abhalten. Die horizontalen Schenkel des unteren Winkeleisenpaares ruhen
auf den horizontalen Gerüstgliedern 31 und halten die untere Wand des Ofens geringfügig
von diesem ab.
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Eine Öffnung 73 erstreckt sich in Längsrichtung über die gesamte Länge
der Bodenwand 72 sowie durch die horizontalen Gerüstglieder 31 und besitzt eine
genügende Breite, um den Königsbolzen 43 frei hindurchpassieren zu lassen, wenn
sich der Wagen durch den Ofen bewegt. An jedem offenen Ende des Ofens befindet sich
eine Tür 74 (Fig. 7) aus ebenfalls hitzebeständigem Material, die senkrecht über
das entsprechende offene Ende heruntergelassen werden kann. Die Tür kann leicht
durch jede beliebige Vorrichtung geöffnet und geschlossen werden, wenn der Wagen
25 in den Ofen einfährt und ihn verläßt.
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Elektrische Widerstandsheizkörper 75 sind an der inneren Seite der
oberen Wand 76 und der Seitenwände 77 des Ofens in der Vorwärmzone A angeordnet.
Schlitzöffnungen 78, die groß genug sind, um die Köpfe der Brenner 29 in einer noch
zu beschreibenden Art frei hindurchpassieren zu lassen, sind in den Seitenwänden.
in den Verschließzonen B und D vorgesehen.
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Die Brenner 29, die im Bereich einer jeden der Verschmelzzonen, und
zwar zu deren beiden Seiten, angeordnet sind, können vertikal mit Bezug auf Wagen
79 eingestellt werden, von denen sie auch getragen werden und die im Bereich der
obenerwähnten Zonen auf den Ofen zu und von ihm weg bewegt werden können, so daß
die Brennerköpfe 80 durch -die entsprechenden Öffnungen 78 und in Arbeitsstellung
mit Bezug auf die Glasscheiben gebracht werden können, wenn diese durch den Ofen
gefördert werden (Fig. 16). Abnehmbare Schilde 81, die auf einer Leiste 82 stützbar
sind, können vorgesehen sein, um die Öffnungen, wie veranschaulicht, zu schließen.
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An jedem Ende der Unterseite des Brennerwagenbodens 83 sind Elemente
84 bzw. 84a von der Form eines umgekehrten U befestigt (Fig. 18). Rillenräder
86 sind drehbar auf Wellenstummeln 85 gelagert, die sich von jedem der U-förmigen
Teile nach innen erstrecken. Die herabgezogenen Schenkel der äußeren Elemente 84a
sind beträchtlich länger als diejenigen der inneren Elemente 84, um so jeweils.
zwei derartige Räder auf jedem Schenkel aufzunehmen, wie es in den Fig. 16 und 18
veranschaulicht ist. Auf diese Weise sind die Erennerwagen auf horizontalen, dazwischenpassenden
T-Schienen 87 geführt und können nicht unter dem Einfluß des Gewichts der Brennerköpfe
80 nach vorn kippen, weil die rückwärtigen Räder des Wagens sowohl an den oberen
als auch an den unteren Kante der T-Schiene angreifen.
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Die horizontalen T-Schienen 87 sind an einem Ende auf einer Leiste
88 (Fig. 16) gehalten, die an den Ständern 30 befestigt ist, und an dem anderen
Ende von Stützen 89. Die Schienen haben eine solche Länge, daß der Brennerwagen
79 auf ihnen so: weit nach außen bewegt werden kann, daß die Brennerköpfe 80 durch
die Öffnung 78 aus dem Innern des Ofens entfernt werden.
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Von der Oberseite eines jeden Brennerwagenbodens 83 stehen Gewindebolzen
90 nach oben, von denen mittels Einstellmuttern 91 eine Platte 92 parallel zu dem
Boden gehalten wird, derart, daß die Höhe des Brennerkopfes 80 vertikal mit
Bezug auf die Glasscheiben eingestellt werden kann (Fig. 16).
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An der Oberseite der Platte ist eine Mischkammer 93 befestigt, der
Sauerstoff und Brenngas durch Rohre 94 und 95 zugeführt wird. Die Kammer ist mit
entsprechenden Ventilen 96 zur Einregelung der Gasmischung sowie mit einem Auslaßrohr
97 versehen, das konzentrisch in einer größeren Kühlleitung 98 über deren gesamte
Länge geführt ist. Von der Kühlleitung steht seitlich nahe dein Ende des Auslaßrohres
97 an der Mischkammer ein Nippel nach außen hervor,
an welchen ein
Schlauch 99 für die Zufuhr von Wasser oder einem anderen Kühlmittel zu dem Innern
der Kühlleitung angeschlossen werden kann, so daß das Mittel das Auslaßrohr umgibt.
Mittels eines an der Platte angebrachten Auslegers 100 ist die Kühlleitung auf der
Platte 92 fest in ihrer Lage gehalten.
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Das Gasgemisch wird durch das Auslaßrohr 97 in den Verteiler des Brennerkopfes
80 geführt. Zwei Düsenreihen 101 stehen aus dem Brennerkopf hervor und sind mit
Bezug aufeinander und mit Bezug auf die Glasscheiben geneigt angeordnet, so daß
sie ihre Flammen gegen die Ränder der Scheiben richten. Das Kühlmittel erreicht
andererseits den Brennerkopf, kühlt den Verteiler und verläßt den Brennerkopf durch
das Rohr 102, von wo es mittels eines Schlauches 103 zu einem entsprechenden Abfluß
geleitet wird.
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In diesem Zusammenhang und unter besonderer Bezugnahme auf Fig. 16
wird bemerkt, daß, wenn die Scheiben an dem Brennerkopf vorbeibe-,vegt werden, die
Flammen aus der oberen Düsenreihe gegen den Rand der größeren, oberen Scheibe 21
gerichtet sind. Gleichzeitig sind die Flammen der unteren Reihe gegen den Rand der
kleineren, unteren Scheibe 22 gerichtet. Es wurde gefunden, daß, wenn die Flammen
so gerichtet und die Brennerköpfe 80 genau in senkrechter und waagerechter Richtung
mit Bezug auf die Ränder eingestellt sind, die Ränder auf eine derartige Temperatur
gebracht werden können, daß sie nahezu augenblicklich zusammenschmelzen. Das heißt,
wenn sie sich an dem Kopf vorbeibewegen, falten sich die Ränder der oberen Scheibe
nach unten, und diejenigen der unteren Scheibe bördeln sich nach oben, so daß der
Seitenteil 23 beim Vereinigen und Verschmelzen der Ränder entsteht.
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Wie bereits erwähnt, tritt das Verschmelzen der Ränder nahezu augenblicklich
ein, wenn die Scheiben an den Brennerköpfen vorbeigefördert werden, was es natürlich
notwendig macht, die Stützarme 37 herauszuschwenken, damit die Ränder der oberen
Scheibe 21 sich frei abbiegen können, um mit den Rändern der unteren Scheibe in
der angegebenen Weise zu verschmelzen. Zur gleichen Zeit jedoch müssen die einander
gegenüberliegenden Flächen der Scheiben bis kurz vor dem Verschmelzen in genauem
Abstand voneinander gehalten werden. Eine einfache Einrichtung ist innerhalb und
längs des Ofens vorgesehen, um die T-förmigen Stützarme für die obere Scheibe unmittelbar
vor dem Zeitpunkt, an welchem der von den Armen abgestützte Abschnitt der oberen
Scheibe die Brennerköpfe passiert, in die herausgeschwenkte, nicht stützende Stellung
zu bringen. Es wurde gefunden, daß nach dem Verschmelzen die hierdurch hergestellten
Seitenteile 23 in gleicher Weise geeignet sind, denjenigen Abschnitt der oberen
Scheibe abzustützen, der die Brennerköpfe bereits passiert hat und unter dem die
Arme 37 herausgeschwenkt worden sind. Die obere Scheibe ist also zu keiner Zeit
während. des Verschmelzens ohne entsprechende Abstützung.
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Das Herausschwenken der Arme 37 geschieht mittels aufrecht stehender
Pfosten 105, die fest an der unteren Wand 72 des Ofens angebracht und auf beiden
Seiten der Bahn des Wagens 25 kurz vor oder jeweils links von der Verschmelzzone
angeordnet sind (Fig.7). Wie in Fig. 16 deutlich veranschaulicht, befinden sich
die Pfosten mit Abstand etwas außerhalb der Bahn der Flansche 36 des Wagentisches
35, aber direkt an der Bahn der Hebel 40 der Stützarme für die obere Scheibe. Auf
diese Weise werden die Arme 37, wenn sich der Wagen vorwärts bewegt, nacheinander
gleichzeitig auf beiden Seiten des Wagens herausgeschwenkt, wenn sie mit den Pfosten
105 in Berührung kommen, und nehmen die nicht stützende Stellung ein, die strichpunktiert
in Fig. 10 veranschaulicht ist.
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Nachdem die Ränder zweier gegenüberliegender Seiten miteinander verschmolzen
worden sind, werden die Glasscheiben in einer nachfolgend noch im_ einzelnen beschriebenen
Weise gedreht, und die Stützarme des anderen Paares gegenüberliegender Seiten werden
in gleicher Weise herausgeschwenkt. Das heißt, zwischen den Verschmelzzonen werden
die Scheiben sowie der sie tragende Tisch um 90° gedreht, während der Wagen 25 seinerseits
auf seiner geraden Bahn weiterbewegt wird. Danach werden die Ränder der anderen
Seiten verschmolzen. Nunmehr sind die Scheiben vollständig rings um ihre Ränder
verschmolzen. und werden anschließend in die Abkühlzone E transportiert. Es ist
klar, daß das Drehen notwendig ist, damit die Stützarme aller vier Ränder der oberen
Scheibe herausgeschwenkt sind, bevor das Verschmelzen mit den entsprechenden Rändern
der unteren Scheibe stattfindet und während sich der Wagen kontinuierlich auf einer
geraden Bahn bewegt.
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Nachdem die Scheiben die erste Verschließzone B vollständig durchlaufen
haben, ist also das erste Paar gegenüberliegender Seitenränder der Scheiben miteinander
verschmolzen. An einem Punkt rechts von oder jenseits der ersten Verschließzone
und in einem Längsabstand von lern ersten Satz der Brennerköpfe 80, der etwas größer
ist als die Länge der gerade zu verschmelzenden Scheibenränder ist dann eine Drehvorrichtung
106 (Fig. 14) vorgesehen, die im Zusammenwirken mit dem Zahnsektor 44 des Scheibentragwagens
25 dazu dient, den Tisch 35 und die darauf gehaltenen Scheiben um 90° in der Ebene
der Scheiben zu drehen, bevor sie in die zweite Verschließzone B eintreten, so daß
sich die unverschmolzenen gegenüberliegenden Seitenränder nahe den Brennerköpfen
der zweiten Verschließzone befinden, wenn sie sich daran vorbeibewegen.
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Die Drehvorrichtung 106 umfaßt eine Grundplatte 107, welche an Ouerstützen
108 und 109 befestigt und von diesen getragen ist, die ihrerseits von den Ständern
30 bzw. den T-Schienenträgern 89 nahe und unterhalb der Schienen 27 (Fig. 7) abgestützt
werden. Der untere Steg eines stufenförmigen U-artigen Teiles 110 ist an der Platte
107 mittels durch Längsschlitze 111 greifender Schrauben festgehalten, so daß dieser
stufenförmige Teil längs der Schienen 27 verschoben werden kann.. Wie aus Fig. 15
ersichtlich, sind die Grundplatte 107 und der stufenförmige Teil 110 auf einer Seite
der Schienen 107 und der Räder 52 des Wagens 25 mit Abstand von diesen angeordnet.
Der stufenförmige Teil hat eine derartige Höhe, daß eine Zahnstange 112, die an
dem oberen Steg des Gliedes befestigt ist und von dort nach innen hervorsteht, mit
den Zähnen. des Zahnsektors 44 in Eingriff tritt, wenn der Wagen die Drehzone C
erreicht (Fig. 14).
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Wenn sich der Wagen durch die Drehzone bewegt, kämmen die Zähne des
Zahnsektors mit denen der Zahnstange 111, so da.ß das Zahnrad gemeinsam mit dem
Tisch 35 und den darauf gehaltenen Scheiben 21 und 22 um 90° entgegen dem LThrzeigersinn
gedreht wird, und bei Vollendung der Drehung schlägt der Arm 49 gegen die Begrenzungsschraube
50 an, die in Fig.14 gestrichelt angedeutet ist. Dann wird der Wagen 25 in Richtung
auf die zweite V erschmelzzone D weitergefördert. So werden, kurz bevor die zweite
Verschmelzzone erreicht ist, das unverschmolzene Paar der gegenüberliegenden Seitenrändern
der Scheiben 21 und 22 und die Stützarme 37 für die
Ränder der oberen
Scheibe in eine parallel zum Ofen und zur Bahn des Wagens verlaufende Stellung gedreht,
so daß sich nunmehr die Arme in einer Lage befinden, in der sie in die nicht stützende
Stellung herausgeschwenkt werden, und die noch nicht verschmolzenen Seiten in einer
Lage, in der sie wie ihre benachbarten Ränder in der ersten Verschließzone miteinander
verschmolzen werden.
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Es wird nunmehr die Arbeitsweise der Vorrichtung im ganzen und unter
besonderer Bezugnahme auf die neuen Einrichtungen zum Stützen und Drehen der Scheiben
betrachtet. Der Wagen 25 wird zunächst in seine Anfangsstellung links vom Ofen gebracht,
und die untere Scheibe 22 wird auf den Tisch 35 des Wagens gelegt, wonach die Arme
37 in die das Glas stützende Stellung geschwenkt und die obere Scheibe 21 auf diese
Arme gelegt wird, so daß sie auf allen vier Seiten derart abgestützt wird, daß sie
der Fläche der unteren Scheibe mit senkrechtem Abstand gegenüberliegt. Vor dem Auflegen
der unteren Scheibe kann der Rahmen des Tisches mit kolloidalem Graphit od. dgl.
überzogen werden, damit der Rand der Scheibe während des Verschmelzens mit der oberen
Scheibe nicht daran haftet. Dann wird die Stange 60 gekippt, so daß der Haken 61
mit der Gliederkette 62 in Eingriff kommt, die sich in Richtung auf den Ofen 26
bewegt, und die Tür 74 wird angehoben, wenn der Wagen in die Vorwärmzone A hineingefördert
wird.
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Wenn der Wagen die Vorwärmzone kurz vor seinem Eintritt in die erste
Verschmelzzone B verläßt, werden die vorn am Tisch 35 angebrachten Arme 37, welche
diejenigen Ränder der oberen Scheibe stützen, welche den Brennerköpfen 80 zugewandt
sind und parallel zu der Bewegungsbahn des Wagens verlaufen, fortschreitend von
den aufrecht stehenden Pfosten 105 herausgeschwenkt. Unmittelbar nach dem Herausschwenken
dieser Arme in die nicht stützende Stellung werden die Teile der oberen Scheibenränder,
die zuvor von diesen Armen abgestützt waren und nun den Brennern zugewandt sind,
mit den entsprechenden Randteilen der unteren Scheibe verschmolzen, wenn sie an
den Brennerköpfen 80 in der ersten Verschmelzzone vorbeilaufen. Auf diese Weise
werden die Ränder auf ihrer gesamten Länge fortschreitend miteinander verschmolzen,
während sie dauernd in festem Abstand voneinander gehalten werden, wenn sich der
Wagen über seine volle Länge an den Brennerköpfen vorbeibewegt, die natürlich so
eingestellt sind, daß ein optimales Verschmelzen in einer vorerwähnten Weise erreicht
wird.
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Wenn die erste Verschmelzzone B verlassen wird, ist die obere Scheibe
21 an zwei Seiten durch die Arme 37 und an den anderen angrenzenden Seiten durch
die verschmolzenen Teile 23 zwischen den Scheiben über der unteren Scheibe 22 gehalten.
Zu dieser Zeit kommt der Zahnsektor 44 mit der Zahnstange 111 in der Drehzone C
in Eingriff, und der Tisch sowie die darauf gehaltenen Scheiben werden um 90° gedreht,
so daß die Ränder der oberen Scheibe, die mit denjenigen der unteren verschmolzen
sind, nunmehr senkrecht zu der Bahn des Wagens stehen; die angrenzenden, durch Arme
abgestützten und unverschmolzenen Scheibenränder sind parallel zu der Bahn angeordnet,
so daß sie den Brennerköpfen der zweiten Verschmelzzone D zugewandt sind.
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Kurz nachdem die Scheiben und der Tisch gedreht und in der angegebenen
Weise angeordnet worden sind, treten sie in die zweite V erschmelzzone ein; die
Arme 37, welche die unverschmolzenen Ränder der oberen Scheibe abstützen, werden
fortschreitend herausgeschwenkt sowie die Ränder der oberen und unteren Scheibe
fortschreitend miteinander verschmolzen, wenn sie den zweiten Satz der Brennerköpfe
80
passieren, und zwar in einer Weise, die der mit Bezug auf die erste Verschmelzzone
beschriebenen gleicht. Wenn nun der Wagen die zweite V erschmelzzone verläßt, sind
die Scheiben vollständig rings um ihre Ränder miteinander verschmolzen, sie besitzen
an allen vier Seiten die Seitenteile 23 und werden allein von diesen Teilen in festem
Abstand gehalten. Nachdem der Wagen durch die Abkühlzone E bewegt worden ist, wird
die Tür am Ende des Ofens angehoben, und der Wagen tritt aus dem Ofen aus, zu welcher
Zeit der Haken 61 der Stange 60 von der Gliederkette 62 gelöst werden kann. Die
Verglaseeinheit 20 kann nunmehr von dem Tisch 35 abgenommen und durch das Loch 24
entwässert werden, worauf das Loch 24 hermetisch verschlossen wird.
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Wenn gemäß dem Ausführungsbeispiel die Glasscheiben verschmolzen wurden,
während sie eine horizontale Lage einnahmen, und zwar mit Hilfe von Brennern, die
auf beiden Seiten der Scheiben angeordnet sind, ist die Erfindung nicht hierauf
begrenzt, da die Scheiben auch miteinander verschmolzen werden können, während sie
sich in einer senkrechten Lage befinden und während sie an einer Wärmeduelle vorbeilaufen,
die lediglich auf einer Seite angeordnet ist.