DE1076666B - Verfahren zur Crackung von Vaseline zur Gewinnung moeglichst hoher Ausbeuten an C- bis C-ª‡-Olefinen - Google Patents

Verfahren zur Crackung von Vaseline zur Gewinnung moeglichst hoher Ausbeuten an C- bis C-ª‡-Olefinen

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DE1076666B DEE11209A DEE0011209A DE1076666B DE 1076666 B DE1076666 B DE 1076666B DE E11209 A DEE11209 A DE E11209A DE E0011209 A DEE0011209 A DE E0011209A DE 1076666 B DE1076666 B DE 1076666B
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Description

DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Cracken von Vaseline (Petrolatum) oder anderen Wachse enthaltenden Erdölfraktionen, das hohe Ausbeuten an höheren (C9- bis C19-) Olefinen, hauptsächlich geradkettigen oder schwach verzweigten a-Olefinen, die sich für gewisse chemische Reaktionen besonders eignen, liefert.
Bei dem Verfahren zur thermischen Spaltung von Vaseline wird die selektive Bildung von höheren (C9-bis C19-) «-Olefinen durch die Aufeinanderfolge von (1) einer Crackung in flüssiger Phase und (2) einer kürzeren Crackung in der Dampfphase bei geeignet bemessenen Reaktionszeiten beträchtlich verstärkt. Diese Arbeitsweise steht im Gegensatz zu der früheren Anschauung der Fachleute, wonach in flüssiger Phase keine erhebliche Menge Paraffinwachs oder Vaseline in ungesättigte Kohlenwasserstoffe umgewandelt werde.
Nach den bisherigen Verfahren mußte man das Wachse oder Vaseline enthaltende Ausgangsöl so schnell wie möglich verdampfen, um eine thermische Spaltung in der flüssigen Phase zu vermeiden; so mußte die Crackdauer in der Dampfphase über 2,5 Sekunden, meist 3 bis 6 Sekunden oder mehr, fcetragen. Auch wurden bei den früheren Verfahren keine Bemühungen gemacht, die Gegenwart" von Paraffinen mit Siedepunkten unter demjenigen der C20-Kohlenwasserstoffe (350° C) zu vermeiden.
Erfindungsgemäß geht man für die thermische Crackung von Vaselinen geringer Flüchtigkeit aus, z. B. von einer erheblich über 350° C siedenden. Diese Beschickung sollte nicht mehr als ungefähr 30 Gewichtsprozent unter 510° C siedende Kohlenwasserstoffe enthalten, falls man nacheinander zuerst in flüssiger Phase und dann in der Dampfphase crackt, wobei jedoch die Dauer der Spaltreaktion in der flüssigen Phase so bemessen sein soll, daß die Crackung in dieser Phase mindestens 12% und bis zu 20% umfaßt. Die Dauer der Spaltung in flüssiger Phase beträgt vorzugsweise das Zwei- bis Dreifache oder Mehrfache der Crackdauer in der Dampfphase. Die zweistufige Crackung kann in zwei Reihen miteinander verbundener Anlagen oder in einer einzigen Anlage unter genau eingestellten Bedingungen vor sich gehen. Zweckmäßig werden die in flüssiger Phase bei 400 bis 510° C gecrackten Produkte zusammen mit den ungecrackt bleibenden Produkten zerstäubt und schnell verdampft, indem man auf über 540° C überhitzten Wasserdampf zumischt; anschließend crackt man in der Dampfphase mit einer Beimischung von 2 bis 6 Mol Wasserdampf auf 1 Mol Kohlenwasserstoff. Vorzugsweise sollte die Dampfmenge so eingestellt werden, daß am Austritt aus dem zur Spaltung verwendeten Rohr Kohlenwasserstoff-Teildrücke von 0,35 bis 1,4 at herrschen.
Verfahren zur Crackung von Vaseline
zur Gewinnung möglichst hoher
Ausbeuten an C9- bis C19-a-Olefinen
Anmelder:
Esso Research and Engineering Company, Elizabeth, N.J. (V.St.A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, Rechtsanwalt,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Es ist zwar schon bekannt, höhermolekulare Kohlenwasserstoffe, die durch thermische Crackung in der Dampfphase in höhermolekulare Olefine übergeführt werden sollen, vor dieser Crackung bei 390 bis 405° C thermisch vorzubehandeln, um dadurch die Ausbeute an höheren Olefinen, besonders a-Olefinen, zu erhöhen. Diese bekannte Vorbehandlung verläuft aber im wesentlichen ohne Crackung und ist deshalb nicht mit der erfindungsgemäßen Crackung der Vaselinebeschickung in flüssiger Phase vor der Dampfcrackung vergleichbar. Weiterhin wird bei dem bekannten Verfahren von einer Beschickung _ ausgegangen, die erhebliche Mengen an Rückständen enthält. Diese Möglichkeit, auch unreine Ausgangsvaseline zu bearbeiten, mag zwar vorteilhaft erscheinen, geht jedoch, wie sich gezeigt hat," auf Kosten der insgesamt möglichen Ausbeute an den gewünschten Olefinen. Dies wird bei dem vorliegenden Verfahren einerseits dadurch möglich, daß die Ausgangsbeschickung eine Destillatfraktion mit bestimmten hohen Siedegrenzen ist, und weiterhin durch die Zweistufigkeit des vorliegenden Crackverfahrens. Gegenüber dem bekannten Verfahren besteht hierbei noch ein weiterer Unterschied darin, daß bei ihm die erste Wärmebehandlungsstufe ziemlich lang ist, nämlich 1Ii bis 4 Stunden dauert, während die Behand-
909 758/531
lungstemperatur niedriger als bei dem vorliegenden Verfahren ist. Außerdem wird bei dem bekanntgewordenen Verfahren in der zweiten Stufe nicht in Gegenwart von Wasserdampf gearbeitet.
Die bekanntgewordene Arbeitsweise betrifft somit eine einfache Dampfphasen-Crackung, wobei ein Teil der ungecrackt gebliebenen Rückstände zurückgeführt und dann wärmebehandelt wird, um sie teilweise crackbar zu machen. Diese Sonderbehandlung ist aber nicht mit der ersten Stufe des vorliegenden Verfahrens vergleichbar; wohl aber kann man die bei dem bekannten Verfahren vorgeschlagene Wärmebehandlung noch zusätzlich anwenden, wodurch man für die Beschickung weitere Mengen von Ausgangsstoffen erhält.
Nach einer bevorzugten Form des Verfahrens crackt man. in einer einzigen, kontinuierlich arbeitenden Apparatur. Diese Ausführungsform wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Im ersten Teil des röhrenförmigen oder spiraligen Reaktors setzt man die Ausgangsvaseline ungefähr 6 bis 8 Sekunden oder so lange, bis wenigstens 12°/o der Gesamtumwandlung stattgefunden haben, Temperaturen unter 540° C aus, insbesondere von 400 bis 510° C, um sie in flüssiger Phase zu spalten. Beim Überleiten des Endproduktes der flüssigen Phase in den zweiten Teil des Reaktors werden die Kohlenwasserstoffe schnell verdampft und so hoch erhitzt, daß eine Spaltung in der Dampfphase bei 540 bis 680° C in kürzerer Zeit von nur ungefähr 1 bis 3 Sekunden möglich wird.
Die gesamte über 350° C siedende, flüssige Ausgangsvaseline tritt in das gerade oder spiralige Spaltrohr 1 ein, das mit dem Rohr 2 zum Cracken in der Dampfphase verbunden ist. Das Schlangenrohr 1 liegt in einem durch Konvektion beheizten Teil A des Ofens 3. Die Vaseline in der Leitung 4 soll beim Eintritt in das Schlangenrohr 1, wo sie unter einem Druck von 0,7 bis 2,1 at steht, auf ungefähr 315 bis 400° C vorgewärmt sein. Während die Vaseline durch das Schlangenrohr 1 strömt, erwärmt sie sich innerhalb von etwa 6 bis 8 Sekunden auf 400 bis 510° C, wodurch sie zu 12 bis 20% gespalten wird; dann wird sie mit Wasserdampf aus der Leitung 5 vermischt, wodurch sie beim Eintritt in das Rohr 2 verdampft.
Durch Zufuhr von 2 bis 6 Mol Dampf auf 1 Mol Vaseline (durchschnittliches Molgewicht 30O1 bis 600) und Überhitzen des Dampfes auf ungefähr 540 bis 650° C erreicht man eine schnelle Versprühung und Verdampfung der gecrackten flüssigen Vaseline am Einlaß des Crackrohres 2.
Das Rohr 2 für die Dampfcrackung liegt in einem durch Wärmestrahlung beheizten Teil B des Ofens 3. Beim Durchgang durch dieses Rohr kommt das Vaseline-Wasserdampf-Gemisch zur Erzielung der restlichen Umwandlung für weniger als 3 Sekunden auf Temperaturen von 540 bis 680° C. Die gesamte Umwandlung soll 25 bis 50 Gewichtsprozent der Beschickung, vorzugsweise 30 bis 45 Gewichtsprozent, betragen.
Die gecrackten dampfförmigen Endstoffe verlassen das Crackrohr 2 durch die Leitung 6 und können durch Beimischen von frischer Vaselinebeschickung aus der Leitung" 7 schnell abgekühlt werden. Die Crackgase ziehen dann durch die Leitung 8 in den Unterteil eines Teerabscheiders und ersten Fraktionierturmes 9. Ein Teil des Teers kann durch die Leitung 10 in die Leitung 6 gepumpt werden, um als Spülmittel zur Verhütung des Absetzens von Koks zu wirken. Der restliche Teer fließt durch die Leitung 11 und wird gespeichert.
In die untere Abstreifzone des Abscheiders 9 kann man aus der Leitung 12 Wasserdampf einlassen.
Der Oberteil des Abscheiders 9 hat eine Anzahl von Tellerböden, z. B. 7 bis 15, für die Fraktionierung. Das Kondensat, das sich auf einem der unteren Böden 13 sammelt, wird etwa 315° C warm durch die Leitung 14 in den Rücklaufölsammler 15 abgeführt,
ίο in den man bei 16 Abstreifdampf einblasen kann. Auf diese Weise wird die frische Vaselinebeschickung von Teer befreit; dadurch erhält die vielfach mit Rücklauföl gemischte frische Beschickung einen günstigeren Endsiedepunkt und Siedebereich und wird so als Beschickung für die Crackung besser geeignet. Anschließend fließt sie durch die Leitung 17 bzw. 4 nach dem Rohr 1.
Die obere Leitung 18 führt die Dämpfe aus dem Kopf des Sammlers 15 in den Abscheider 9 zurück.
ao Durch die Leitung 19 werden die Kopfdämpfe aus der Fraktionierkolonne 9 ungefähr 290° C warm abgezogen. Diese Kopfdämpfe bestehen aus den C6- bis C21-Olefinen, die aufgearbeitet werden, einigen schweren Kohlenwasserstoffen und allen leichten gasförmigen Produkten. Das Dampfgemisch gelangt über die Leitung 19 durch den Kühler 20 in einen Destillatsammler 21. Von dort werden nicht kondensierte Gase oben durch die Leitung 22 und Wasser wird durch die Leitung 23 abgelassen. Ein Teil des Ölkondensats wird durch die Leitung 24 nach dem Kopf der Fraktionierkolonne 9 zurückgepumpt. Ein anderer Teil des schweren Kondensats fließt durch die Leitung 25 in die Fraktionierkolonne 26.
Das leichteste Destillat aus C4- bis' C6-Olefinen wird durch die Leitung 27 oben aus dem Turm 26 entnommen, Zwischenfraktionen von C7- und C8-OIefinen und C9- bis C12-Olefinen werden durch die Leitungen 28 und 29 entfernt.
Die höhersiedenden Olefinprodukte (C13 und darüber) gelangen vom Boden des Turmes 26 aus durch die Leitung 30 in die Vakuum-Fraktionierkolonne31, aus der eine C13- bis C19-Olefin-Destillatfraktion durch die Leitung 32 und ein C20- und C21-Olefinrückstand durch die Leitung 33 abgezogen werden. Jede dieser Fraktionen kann nach Wunsch abgetrennt werden, z. B. kann man auch C13- bis C16-Olefine oben aus dem Turm 31 entnehmen.
Jede Destillatfraktion hat eine besondere Verwendung als Zwischenprodukt zur Herstellung wertvoller Chemikalien; aber in jedem Fall sind Olefine mit möglichst gerader Kette und hauptsächlich mit a-(endständigen) Doppelbindungen erwünscht. Diese geradkettigen a-Olefine sind als Alkylierungsmittel zur Ketonsynthese und als Ausgangsstoffe für die Oxosynthese besonders wertvoll. Es ist auch wünschenswert, daß die Destillationsprodukte 90 bis 100% Olefine enthalten, so daß sich eine Abtrennung anderer Kohlenwasserstoffe, wie Paraffine oder cyklische Kohlenwasserstoffe, erübrigt.
Der thermische Spaltvorgang, bei dem hauptsächlich in flüssiger Phase und anschließend in der Dampfphase gecrackt wird, ergibt im Vergleich zu einer Spaltung, bei der keine wesentlichen Umsetzungen in flüssiger Phase erfolgen, ein Produkt mit bedeutend höheren Ausbeuten an C9- bis C19-Olefinen, die nahezu zu 85 % a-Olefine sind. Tabelle I bringt einen Vergleich zwischen den Produkten einer reinen Dampfcrackung und denen eines Verfahrens, bei dem Vaseline erst in flüssiger Phase und dann in Dampfphase gecrackt wird.
Tabelle I
Olefin-Fraktion
§■
Gewichtsprozent der a-Olefine in der Fraktion
Beispiel 1
Crackung in Dampfphase
95,5
91,4
82,0
71,0
74,0
Beispiel 2
Crackung erst in
flüssiger und dann
in Dampfphase
95,2 91,8 81,5 85,0 84,0
Einen weiteren Vorteil der Kombination von flüssiger und Dampfphase stellt der niedrigere Anfall von unerwünschten Diolefinen und Aromaten dar. Dies ist aus Tabelle II ersichtlich.
Tabelle II
Komponente
Butadien ..
C5-Diolefine
Benzol ....
Toluol
Gewichtsprozent ausgewählter
Diolefine und Aromaten,
bezogen auf die Gesamtmenge
der Cräckprodukte
Beispiel 1
Crackung in Dampfphase
2,1
1,1
0,3
0,8
Beispiel 2
Crackung erst in
flüssiger und dann
in Dampfphase
0,9 0,5 0,1 0,4
Die Vorteile der Erfindung gehen aus dem Vergleich der folgenden zwei Beispiele hervor. Für diese Versuche wurde eine kontinuierlich arbeitende Anlage, bestehend aus üblichen Rohren mit Vorrichtungen zur Regelung der Beschickung und der Temperatur, benutzt. Für die Versuche diente eine hochsiedende Vaseline als Beschickung, die 34% öl enthielt. Unter Normaldruck siedet dieses Öl zwischen 445 und ungefähr 595° C und hinterläßt 5% eines hochsiedenden Rückstandes.
Beispiel 1
Bei diesem Versuch war die Strömungsgeschwindigkeit 1,47 Volumen der flüssigen Vaseline auf 1 Volumen Reaktor raum in der Stunde. In die geschmolzene Vaseline blies man Wasserdampf ein, um die Vaseline zu zerstäuben und schnell zu verdampfen. Das Gemisch aus verdampfter Vaseline und Wasserdampf wurde schnell auf über 510° C erhitzt, so daß die berechnete Verweilzeit der Vaseline in flüssiger Phase 0,408 Sekunden betrug. In dem Dampfphasen-Crackrohr verblieb die Vaseline 4,22 Sekunden. Der Teildruck der Kohlenwasserstoffe am Austritt aus dem Schlangenrohr war 0,56 at, die Temperatur 580° C.
Die Verweilzeit der Vaseline in der flüssigen Phase betrug weniger als 9% der Gesamtverweilzeit. Wegen der geringeren Spaltungsgeschwindigkeit in der flüssigen Phase sind nicht mehr als ungefähr 1 bis 2% der gesamten gecrackten Produkte durch Pyrolyse in der flüssigen Phase entstanden.
Beispiel 2
Für diesen Versuch wurde dieselbe Anlage wie im Beispiel 1 benutzt; jedoch war in diesem Fall der Temperaturverlauf während der Crackung ganz anders, um eine im Vergleich zur Dampfcrackung wesentlich längere Reaktionszeit in flüssiger Phase zu ermöglichen. Bei diesem Versuch blies man auf 570° C überhitzten Wasserdampf in das die Crackzone der flüssigen Phase verlassende Produkt ein, sobald es 500° C warm geworden war. Unter Berücksichtigung einer geringen Verdampfung der niedrigsiedenden Bestandteile der Ausgangsvaseline während der Spaltung in flüssiger Phase vor der Wasserdampfzugabe wurde die Verweilzeit der Vaseline in dieser Phase, bei 400 bis 500° C, auf 6,6 Sekunden, die darauffolgende Verweilzeit in der Dampfphase bei über 500° C auf 2,27 Sekunden festgelegt. Die Temperatur der Kohlenwasserstoffe an der Austrittsöffnung des Crackrohres war 590° C, der Teildruck 0,42 at. So wurde in diesem Versuch die Vaseline in ungefähr 75% der Gesamtverweilzeit in der flüssigen Phase und in ungefähr 25% der Gesamtverweilzeit in der Dampfphase gecrackt.
Tabelle III bringt einen Vergleich der Produkte, die man nach den beiden verschiedenen, in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Verfahren erhält.
Tabelle III
Gewichtsprozent der Um Beispiel 1 Beispiel 2
30 wandlung in C19- und Reine
Dampf
Crackung
erst in flüssiger
und dann in
3·> niedrigersiedende crackung Dampfphase
Kohlenwasserstoffe
je Durchgang
Zusammensetzung der
4o Cräckprodukte
(Gewichtsprozent): 35 35
Gase (C3 und niedriger)
C4- bis C8-Olefme ....
.. C9- bis C19-Olefine ....
29,0 21,5
35,1 29,7
35,9 48,8
Tabelle III zeigt also eine wesentliche Zunahme der Selektivität in bezug auf die Bildung höherer Olefine im Bereich von C9 bis C19, wenn vor der Dampfcrackung erst eine stärkere Spaltungsreaktion in flüssiger Phase vorgeschaltet wurde. Die Analyse der Olefine zeigte auch eine gleich gute oder sogar bessere Selektivität in bezug auf die Bildung von a-Olefinen, die bei dem neuen Verfahren in Mengen von ungefähr 80 bis 85 % entstehen.
Wichtig für das zweistufige Crackverfahren erst in flüssiger Phase und dann in der Dampfphase ist die Zubereitung der Beschickung. Damit der flüssige Zustand in der ersten Stufe hinreichend aufrechterhalten bleibt, muß die Beschickung für diese Stufe praktisch frei von niedrigsiedenden Komponenten sein, die sonst bei den dort herrschenden Cracktemperaturen leicht verdampfen würden. Weiterhin würden solche niedrigsiedenden Anteile, falls sie ungecrackt bleiben, die C9- bis C19-Endolefine verunreinigen.
Es ist auch vorzuziehen, daß die frische Vaselinebeschickung möglichst über 345° C und vorwiegend (zu 95 Volumprozent und mehr) im Bereich von 370 bis 590° C siedet. Die Stoffe, die nicht mehr als 40% Öl enthalten, sind weitgehend aus Paraffinen

Claims (1)

  1. 7 8
    mit 20 bis 45 Kohlenstoffatomen im Molekül zu- Die Vorbehandlung der frischen Beschickung in sammengesetzt. der ersten Fraktionierkolonne 9 und im Sammler 15
    Es ist vorteilhaft, den Ölgehalt der Vaseline bis auf ist in jedem Fall nützlich zur weitgehenden Entferunter 20% zu vermindern, z. B. durch Ausziehen be- nung der Öle und Teere und dadurch auch zur Verstimmter Kohlenwasserstoffe mit Lösungsmitteln, wie 5 minderung des Schwefelgehalts.
    Methylketon gemischt mit Benzol oder Toluol, und/
    oder durch Destillation. Höhere ölanteile führen zur r α r a ν τ α ν s f r l c η h.;
    Bildung von verzweigten Olefinen, Dienen und Aro- 1. Verfahren zur Crackung von Vaseline zur maten. Zum Beispiel wurde bei 29,5% Öl, im Vergleich Gewinnung möglichst hoher Ausbeuten an C9-zu sonst nur 5% Öl in der Vaselinebeschickung, die ge- ίο bis C^-a-Olefinen, dadurch gekennzeichnet, daß man wünschte C12-a-Olefinbildung beinahe auf die Hälfte ein über 345° C siedendes, von teerigen Rückverringert und die Dienbildung fast verdoppelt. ständen befreites Vaselinedestillat in flüssiger Einige der Ölbestandteile neigen auch dazu, Teer und Phase so lange auf 400 bis 5100C erwärmt, bis Koks zu bilden. 12 bis 20% der Gesamtcrackung erreicht sind,
    Eine sehr praktische, zur Beseitigung der teer- 15 worauf man die so erhaltene, teilweise gecrackte bildenden Ölbestandteile angewandte Maßnahme be- Beschickung mit einem auf 540° C überhitzten steht darin, die frische Vaselinebeschickung gemein- Dampfstrom an der Einlaßstelle einer Dampfsam mit dem in den Teerabscheider und in die erste crackzone vermischt, um die genannten Crack-Fraktionierkolonne 9 geleiteten gecrackten Vaseline- produkte zu verdampfen, während sie in die geprodukt einer fraktionierten Destillation zu unter- 20 nannte Dampfcrackzone eintreten, daß man dann werfen. den Dampf mit den darin verteilten verdampften
    Durch die gemeinsame Destillation der Vaseline Crackprodukten durch diese Dampfcrackzone mit dem gecrackten Produkt in Gegenwart von leitet und darin die Produkte so lange auf eine Wasserdampf kann man einen geeigneten Destillat- Temperatur von 540 bis 680° C erwärmt, bis die schnitt mit niedrigerem öl- und Schwefelgehalt er- 25 weitere Umwandlung der Vaseline 25 bis 45 Gehalten. Zum Beispiel hatte eine 29,5% öl enthaltende wichtsprozent erreicht, daß man dann die Crack-Vaselinebeschickung einen Schwefelgehalt von 0,14Ge- produkte abkühlt und daraus durch Fraktioniewichtsprozent, und mehr als 10 Volumprozent dieser rung die C9- bis C19-Olefme isoliert.
    Beschickung siedeten über 540° C. Nach einer wesent- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennlichen Verminderung des ölgehaltes hatte die Vaseline- 30 zeichnet, daß die Dauer der Crackung in der flüsbeschickung einen Schwefelgehalt von 0,1 Gewichts- sigen Phase mindestens das Doppelte der Reakprozent, und weniger als 5 Volumprozent dieser Be- tionszeit in der Dampfphase beträgt.
    Schickung siedeten über 590° C. Dies zeigte, daß eine 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ölabtrennung, z. B. durch eine Wasserdampfdestilla- gekennzeichnet, daß man vor dem Eintritt der in lion zur Beseitigung von Teeren, den Gehalt an schwe- 35 flüssiger Phase erhaltenen Crackprodukte in die rem, über 590° C siedendem Rückstandsöl weitgehend Dampfcrackzone auf 1 Mol -der Ausgangsvaseline herabsetzt. 2 bis 6 Mol Wasserdampf zumischt
    Analysen zeigten, daß ein großer Teil des Schwefels 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch in dem Ölanteil angereichert ist und daß sich eine gekennzeichnet, daß man eine hauptsächlich im erhebliche Schwefelmenge durch Destillation entfernen 40 Bereich zwischen 400 und 600° C siedende, von läßt. Zum Beispiel betrug der Schwefelgehalt in dem teerigen Rückständen freie Destillatfraktion, die bei der Entölung anfallenden Öl 0,47 Gewichtsprozent aus einer frischen, über 345° C siedenden Vasegegenüber 0,1 Gewichtsprozent Schwefel in der ent- linefraktion stammt, verwendet,
    ölten Vaseline. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
    Zu den geeigneten frischen Beschickungen gehören 45 gekennzeichnet, daß man die frische Vaseline-
    Motoröl-Vaselinearten, die halb- und mikrokristalline beschickung, die über 345° C siedet, zusammen
    Wachse mit hohem Schmelzpunkt enthalten. Sie sind mit den Crackprodukten in Gegenwart von Wasser-
    durch Entwachsen von Schmiermittelgrundstoffen ge- dampf fraktioniert und dabei eine teerfreie Frak-
    eigneter Siedebereiche mit Lösungsmitteln erhältlich. tion gewinnt, die zwischen 400 und 600° C siedet,
    Die Kennzahlen solcher bevorzugter frischer Aus- 50 und diese als Beschickung für die erste Crackstufe
    gangsstoffe sind folgende: verwendet.
    tv·.. noocK- η sya °· Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
    Uichte .. . u.özs Dis u,ö/o gekennzeichnet, daß man die von Teerrückständen
    Flammpunkt ° C 149b1S260 | Destillatfraktion in flüssiger Phase etwa
    98O8S^C ( y rS } 35 bis 60 » 6 bis 8 Sekunden lang crackt.
    Vö>ö *" JO ms ου . 7 Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
    Es ist wünschenswert, daß die Vaselinebeschickungen gekennzeichnet, daß die Produkte von der Crak-
    höchstens 0,1 Gewichtsprozent oder weniger Schwefel kung in flüssiger Phase unter einem verminderten
    enthalten. Um dies zu gewährleisten, kann man gege- Kohlenwasserstoff-Teildruck von 0,7 bis 1,4 at benenfalls die frischen Beschickungen mit Wasserstoff 60 nach Zusatz von Wasserdampf bei 540 bis 680° C
    in Gegenwart von Katalysatoren, wie Nickel-Wolf- in der Dampfphase weitergecrackt werden.
    ram-Sulfid oder Kobaltmolybdat auf Tonerde oder 8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn-
    aktivierter Tonerde als Träger entschwefeln. Für die zeichnet, daß man die frische Vaselinebeschickung
    Entschwefelung leitet man die Vaseline mit einer so vorbereitet und destilliert, daß ihr Schwefel-Durchgangsgeschwindigkeit von 0,3 bis 3 Volumen je 65 gehalt unter 0,1 Gewichtsprozent beträgt.
    Volumen Katalysator in der Stunde unter einem
    Wasserstoffdruck von ungefähr 14 bis 35 at über den In Betracht gezogene Druckschriften:
    Katalysator. Deutsche Patentschrift Nr. 841 142.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    ©909 75S/531 2.60
DEE11209A 1953-01-02 1955-08-27 Verfahren zur Crackung von Vaseline zur Gewinnung moeglichst hoher Ausbeuten an C- bis C-ª‡-Olefinen Pending DE1076666B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1294366B (de) * 1960-02-12 1969-05-08 Esso Res & Engineering Company Verfahren zur thermischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen

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DE841142C (de) * 1949-07-28 1952-06-13 Shell Refining & Marketing Com Verfahren zur thermischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen

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