DE1071570B - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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- C04B2/12—Preheating, burning calcining or cooling in shaft or vertical furnaces
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb eines mit einem Gaserzeuger
verbundenen Kalkschachtofens.
Es ist bereits ein A/erfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb eines mit einem Gaserzeuger verbundenen
Kalkschachtofens bekannt, dem das Brenngas in zwei mit Abstand übereinander angeordneten Brennerreihen
zugeführt wird.
Die Erfindung unterscheidet sich demgegenüber dadurch, daß der gesamte Luftbedarf des Ofens und
Gaserzeugers am unteren Ende des Ofens in die Kühlzone eingeführt wird, ein Teil der dort vorgewärmten
Luft aus der Kühlzone abgezogen und teils mit Abgasen der Vorkalzinierungszone von etwa 900° C gemischt
in den Gaserzeuger, teils an einer Stelle etwa in der Mitte zwischen Beginn und Ende der Kalzinierungszone
in diese wieder eingeführt wird, wobei die gesamte eingeführte Luft- und Gasmenge so aufeinander
abgestimmt sind, daß die Brenntemperatur im Ofen bis zur oberen Brennerreihe durch Luftüberschliß
und von da an bis zur Einblasungsstelle des Abgas-Luft-Gemisches durch BrennstofFüberschuß gemildert
wird.
Die Erfindung wird in Verbindung mit den Zeich-
nungen näher beschrieben, und zwar zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Anlage gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung, wobei die
tiefschwarz gezeichneten Flächen wärmeisolierendes Material darstellen,
Fig. 2 eine graphische Darstellung, bei welcher die Temperaturen über den entsprechenden in Fig. 1 bezeichneten
Zonen aufgetragen sind.
In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile mit gleichen BezugszifFern gekennzeichnet.
In Fig. 1 ist mit 1 allgemein der Brennofenteil der Anlage gemäß der Erfindung und mit 3 der mit diesem
kombinierte Gaserzeugerteil bezeichnet. Der Brennofen 1 ist auf einem Untergestell 5 angeordnet, unter
welchem sich ein vierteiliger Zugtrichter 7 für den fertiggebrannten Kalk und ein Austragförderer 9 befinden.
Der Brennofen besitzt einen senkrechten Schacht, und zwar in absteigender Reihenfolge mit
einer oberen Speicherzone 11, einer kühleren Vorwärmzone 13, einer heißeren Vorwärmzone 15, einer
Vorkalzinierungszone 17, einer Strahlungswärme-Kalzinierungszone 19, einer Kalzinierungsendzone 21,
einer Vorkiihlzone 23 und einer Kühlendzone 25.
Am oberen Ende des Brennofenschachtes befindet sich ein Aufbau 27 für das Heranbringen eines Begichtungswagens
29, durch welchen z. B. Kalkgestein in die oberen öffnungen 31 des Schachtes eingefüllt
werden kann. Die Seitenwände des Brennofens sind mit 33 bezeichnet.
Der Schacht besitzt einen ungeteilten Zug 35, der
Verfahren und Vorrichtung
zum Betrieb eines mit einem Gaserzeuger verbundenen Kalkschachtofens
zum Betrieb eines mit einem Gaserzeuger verbundenen Kalkschachtofens
Anmelder:
Azbe Corporation,
Clayton, Mo. (V. St. A.)
Clayton, Mo. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. Η. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 27, Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 27, Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. April 1953
Victor J. Azbe, Clayton, Mo. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
sich nach unten durch die Zonen 11, 13 bis in die Zone 15 erstreckt. Vom unteren Ende des Zuges 35 ab
nach unten ist der Schacht, beginnend mit der Zone 15 und sich durch die Zonen 17 bis 23 und in die Zone
25 erstreckend, mit Querwänden 37 und 39 versehen, durch die er in vier senkrechte quadratische Züge 41
unterteilt wird. An diese Züge schließen an ihrem unteren Ende vier sich verjüngende Sammeltrichter
43 mit Austragvorrichtungen 45 an. Die gezeigten Austragvorrichtungen können mit automatischen Rüttelcinrichttingen
und in bekannter AVeise so ausgebildet sein, daß beim Austreten des fertiggebrannten Kalks
Luft eintreten kann. Eine genauere Beschreibung der erwähnten Bestandteile des Schachtes wie der Querwände
37, 39, der vier Züge 41, der Sammeltrichter 43 und der Austragvorrichtungen 45 ist in diesem Zusammenhang
nicht erforderlich, da sie an sich bekannt und z. B. in den USA.-Patentschriften 2 199 384.
2 300 860 und 2 532 077 beschrieben sind.
In der Querwand 37 erstrecken sich in aufsteigender Reihenfolge Kanäle 47, 49, 51, 53 und 55. Der
unterste Kanal 47 ist ein Kühlluftauslaßkanal mit Lufteinlässen 57 von den senkrechten Zügen 41. Der
Kanal 49 dient als unterer Gaskanal und besitzt GasaustrittsöfFnungen 59, die mit den Zügen 41 in
Verbindung stehen. Der Kanal 51 dient als oberer Gaskanal, der mit mit den Zügen 41 in Verbindung
stehenden Gasaustrittsöffnungen 61 versehen ist. Die Kanäle 49 und 51 sind durch Öffnungen 60 ver-
909 689/377
bunden, deren Querschnitte durch Schieber 62 gesteuert werden können. Der Kanal 53 ist ein die Verbrennung
beendigender Luftkanal, der in die Züge 41 mündende Austrittsöffnungen 63 aufweist. Der Kanal
53 wird mit Luft von einem Hochdruckgebläse beliefert. Der Kanal 55 ist ein Umlaufkanal, dessen
Eintrittsöffnungen 65 mit den Zügen 41 in Verbindung stellen.
Außer den vorerwähnten Kanälen ist in der Querwand 37 ein unterer Absaugkanal 56 mit Absaugöffnungen
67, die mit der Kammer 35 in Verbindung stehen, sowie ein oberer Absaugkanal 58 vorgesehen,
der über Absaugöffnungen 69 mit der Kammer 35 in Verbindung steht. Die Kanäle 56 und 58 sind, wie
durch gestrichelte Linien angedeutet, vorzugsweise in den Seitenwänden 33 angeordnet. Ein Teil oder alle
Kanäle 47, 49, 51, 53 und 55 können natürlich noch zusätzlich in den Wänden 33 vorgesehen sein. Die
Kanäle 56 und 58 können Teile aufweisen, die den Raum 35 überbrücken. Diese Abänderungsformen sind
an sich bekannt und z. B. in den US A.-Patentschriften 2 199 384 und 2 532 077 beschrieben.
Der Kanal 47 steht mit einem außen angeordneten Staubabscheider 71 in Verbindung, von dem aus eine
Umlaufsammelleitung 73 über eine Zweigleitung 74 zum Gebläse 54 führt. Diese Anordnung dient zur unmittelbaren
Wiedereinleitung von Luft in einen oberen Teil des Brennofens. Eine zweite Z\veigleitung 75 der
Leitung 73 führt zu einer Umlaufleitung 77, 79. In der Leitung 75 ist ein Drosselorgan 81 sowie ein
Ouerschnittsregelorgan 83 angeordnet. Der Teil 77 der Leitung 77, 79 steht mit dem Kanal 55 in Verbindung.
Die Absaugkanäle 56 und 58 stehen über Verbindungsleitungen 85 und 87 mit einem Sauggebläse
89 in Verbindung. In den Verbindungsleitungen 85 und 87 ist je ein Drosselorgan 91 bzw. 93 angeordnet.
Zwischen der Leitung 77 und dem Gebläse 89 besteht ebenfalls eine Verbindungsleitung 95, in der ein Drosselorgan
97 vorgesehen ist. In der Leitung 77, 79 ist ein Gebläse 99 angeordnet, das als Gaserzeugergebläse
dient, sowie ein Drosselorgan 106. An den Abschnitt 79 der vorerwähnten Leitung ist eine Hilfsabsaugleitung
101 angeschlossen, in der ein Drosselorgan 103 vorgesehen ist.
Der Gaserzeuger 3, der auf einer Unterstützung 125 aufruht, besitzt eine Vergasungskammer 105, die
über einen Verbindungshals 107 mit dem Kanal 49 im Brennofen in Verbindung steht. Das untere Ende der
Vergasungskammer 105 ist durch Roste 109 abgeschlossen, die Schütte! roste, Kipproste od. dgl. sein
können. Unter den Rosten ist ein Aschentrichterlll angeordnet, der einen Aschenaustragförderer 113 beliefert.
Im oberen Teil des Gaserzeugers sind glockengesteuerte Kohleeinlaßöffnungen 115 vorgesehen, denen
Kohle aus einem Behälter 117 durch Kohleventile 119 zugeführt wird. Die durch Gegengewichte belasteten
Verschlußglocken sind mit 116 bezeichnet. Der Leitungsabschnitt 79 ist durch eine Düse 121 mit dem
Innenraum des Gaserzeugers verbunden. Vor der Düse ist ein Drosselorgan 123 angeordnet.
Die Arbeitsweise ist unter der Voraussetzung, daß der Brennofenschacht 1 mit Kalkgestein beschickt
":orden ist und daß der Gaserzeuger 3 mit Kohle beschickt wird und in Betrieb ist, wie folgt. Im Betrieb
des Gaserzeugers ist eine Aschenzone 127, eine Oxydationszone 129, eine Reduktionszone 131 und eine
Verflüchtigungszone 133 vorhanden. Die Aufgabe des Gaserzeugers besteht darin, feste Brennstoffe für die
Zufuhr zum Brennofen über den Hals 107 zu vergasen. "70 Die gesamte, d. h. 100 Gewichtsprozent, der in der
Anlage verwendeten Luft wird durch die öffnungen der Austragvorrichtungen 45 über die Sammeltrichter
43 in die senkrechten Züge 41 angesaugt. Diese Luft nimmt Wärme vom fertiggebrannten Kalk auf, der
durch die Sammeltrichter 43 für das Austragen durch die Austragvorrichtungen 45 nach unten tritt. Der
Brennofenbereich bis zum Kanal 47 wird daher ab Kühlendzone 25 bezeichnet. Durch die Gebläse 54 und
99 wird annähernd die Hälfte (50 Gewichtsprozent) der vorgewärmten Luft über die Sammelleitung 73
nach dem Durchgang durch den Staubabscheider 71 abgesaugt. Ein Fünftel dieser 50% oder annähernd
10% der ursprünglichen 100 Gewichtsprozent Luft wird durch das Gebläse 54 gefördert und von neuem
unmittelbar dem Brennofen durch den Kanal 53 zugeführt. Die Begründung für diese Anordnung wird
nachstehend gegeben. Vier Fünftel der 50% Luft oder annähernd 40% der ursprünglichen 100% werden
durch das Gebläse 99 in die Umlaufleitung 77, 79 abgesaugt. Ferner zieht das Gebläse 99 auch Gas aus
dem Brennofenschacht durch den Kanal 55 ab. Die durch die Leitung 77, 79 geförderten Gase sind ebenfalls
Umlaufgase, da sie dem Brennofen 1 mittelbar über den Hals 107 wieder zugeführt werden, nachdem
sie durch die Vergasungskammer 105 hindurchgetreten sind. Wie sich aus der Zeichnung ergibt, steht die Leitung
79 mit der Vergasungskammer durch das unterhalb der Roste 109 in diese mündende Knie 135 in
Verbindung.
Die 50% der Luft, die nicht über den Kanal 47 entnommen werden, strömen durch den Schacht oberhalb
des Kanals 47 nach oben und schalten eine Vorkühlzone 23. Am oberen Ende dieser Vorkühlzone
trifft die Luft mit dem in den Brennofen durch den Hals 107 eintretenden Gas aus dem Gaserzeuger 3 zusammen.
Das Gas aus dem Hals 107, das Brennstoff und CO2 enthält, tritt durch den Kanal 49 ein, wobei
der größere Teil durch die öffnungen 60 nach oben in den Kanal 51 strömt. Daher tritt der kleinere Teil des
Brennstoffs in den Brennofen durch die unteren öffnungen 59 und der größere Teil durch die oberen
öffnungen 61 ein. Dies hat zur Folge, daß die angegebenen 50% der Luft mit einer im Verhältnis geringen
Gasmenge aus dem Kanal 49 zusammentreffen, so daß ein Luftüberschuß vorhanden ist. Die hierbei
erfolgende Verbrennung ergibt eine schwache Erwärmung, welche die Kalzinierungsendzone 21 schafft.
Der übrige Teil der Luft, der nicht zur Verbrennung von Gas aus den unteren öffnungen 59 verwendet
worden ist, wird zur Verbrennung von Gas aus den oberen öffnungen 61 venvendet. An dieser Stelle
liegen die Verhältnisse umgekehrt, d. h., es ist eine große Gasmenge vorhanden, jedoch eine geringe Luftmenge,
wodurch ein Zustand verzögerter Verbrennung der flüchtigen Stoffe geschaffen wird, die ein Kracken
von Kohlenwasserstoffen zur Folge hat und eine langflammige Verbrennung ergibt, statt einer raschen
vollständigen Verbrennung zu CO2, wodurch regelbar die sehr erwünschte Strahlungswärme-Kalzinierungszone
19 geschaffen wird. Die langflammige strahlende Verbrennung ist der kurzflammigen Verbrennung
überlegen, da sich durch die hierdurch erzielte Strahlung über die ganze Zone 19 eine bessere Wärmeverteilung
über die Zwischenräume zwischen den Kalksteinteilchen ergibt. Dies hat zur Folge, daß eine
gleichmäßige Wärmeverteilung bei hoher, jedoch geregelte:' Temperatur über die Zone 19 stattfindet. Der
von neuem in Umlauf gesetzte Strom trägt dazu bei. einen Zustand gleichmäßiger Temperatur über den
ganzen Ofenquerschnitt zu schaffen. Bei kurzflammiger Verbrennung würde die Wärmeverteilung
in den oberen Teilen dieser Zone hauptsächlich durch Strömung und Leitung stattfinden und deshalb weder
eine so gleichmäßige Verteilung noch eine ebenso wirksame Zufuhr der Wärme zum Kalkgestein auch
bei Zufuhr des erneut in Umlauf gesetzten Stromes erzielbar sein.
Am oberen Ende der Zone 19. an dem die Iangfiammige Verbrennung enden soll, werden die vorerwähnten
10% Luft von neuem durch das Gebläse 54 über den Kanal 53 durch die öffnungen 63 eingeführt.
Dies hat zur Folge, daß Sauerstoff vorhanden ist für die Umwandlung des restlichen CO in CO2 in zwangläufiger
Weise, was eine endgültige kurzflammige Verbrennung ergibt. Daher findet die Kalzinierung
oberhalb des Kanals 53 in der Zone 17 bei einer niedrigeren Temperatur statt als in der Zone 19. Die
Zone 17 wird daher als die Vorkalzinierungszone bezeichnet. Die Kalzinierung beginnt am oberen Ende
dieser Zone, wo sich der Kanal 55 befindet. Das gesamte den Kanal 55 erreichende Gas hat einen hohen
Gehalt an CO2 und ist verhältnismäßig heiß. Es kann daher für das Erzeugen eines heißen Gebläsestroms
von hohem CO2-Gehalt für die Zufuhr zum unteren Ende des Gaserzeugers über die Umlaufleitung 77,
79, die unter der Wirkung des Gebläses 99 steht, verwendet werden.
Der Hauptteil des im Brennofen hochsteigenden Gases wird schließlich über den Kanal 55 abgezogen.
während ein kleiner Teil weiter nach oben zum unteren Absaugkanal 56 steigt. Dieses Gas ist ebenfalls
ziemlich heiß und schafft die heißere Vorwärmzone 15. Nach Abzug eines Teils dieses Gases über
den Kanal 56 steigt der Rest weiter zum Kanal 58 nach oben. Dieser Rest ist ziemlich kühl und schafft
die kühlere Vorwärmzone 13, in welcher das brüchige Gestein seine erste Wärmezufuhr ohne Wärmeschock
erhält. Durch den Kanal 58 wird im wesentlichen das ganze restliche Gas abgezogen. Der sich oberhall) des
Kanals 58 befindende Teil des Brennofens ist die Speicherzone 11, die das Gestein aus den Begichtungswagen
29 aufnimmt.
Das Absauggebläse 89 erzeugt einen Sog in den Kanälen 56 und 58. Wenn dieses Gebläse mit gleichbleibender
Leistung arbeiten soll, muß Gas von konstanter Temperatur vorhanden sein, die nicht erreicht
werden kann, wenn das Kalkgestein intermittierend zugeführt wird, was jedoch bei der gezeigten Anordnung
nicht der Fall ist, die das Vermischen der heißen Gase aus dem Kanal 56 mit denjenigen aus
dem Kanal 58 ermöglicht. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß das Gebläse 54 auch
verhältnismäßig kühles Gas (nur vorgewärmte Luft) fördert. Das Gebläse 99 muß dagegen für hohe Temperaturen
geeignet sein.
Die Leitung 95, welche den Kanal 55 mit dem Gebläse 89 verbindet, ist vorgesehen, um einen Betrieb
des Brennofens mit kleinem Kalkgestein zu ermöglichen. Die Leitung 95 wird daher als Kleingesteinumgehungsleitung
bezeichnet. Bei ihrer Benutzung (wenn das Drosselorgan 97 geöffnet ist) sind die
Drosselorgane 91 und 93 geschlossen. Der Grund für diese Anordnung besteht darin, daß bei kleinem Gestein
die Gasreibung dadurch vermindert werden kann, daß die Gasströmung durch die oberen Teile des
Brennofens ausgeschaltet wird. Hierbei ist zu erwähnen, daß in diesem Falle infolge der größeren
Wärmeaufnahmefläche des ldeinen Gesteins die Temperatur für eine gegebene aktive Höhe niedriger sind.
so daß die Gase, die aus dem Kanal 55 austreten, zur Förderung durch das Gebläse 89 eine ausreichend
niedrige Temperatur haben.
Was die Gasströmung über die Uitilaufleituiig 77. 79 vom Kanal 55 betrifft, so wird die Förderung
dieses Gases durch das Gebläse 99 über die Leitung 77, 79 bewirkt und dem unteren Ende der Vergasungskammer 105 zugeführt. Von dieser Stelle aus gelangt
es durch die Aschenzone 127 in die Oxydationszonc 129. in welcher es den bei der Verflüchtigung der
Kohle zu CO übriggebliebenen Kohlenstoff oxydiert. Hierbei wird im wesentlichen der gesamte Sauerstoff
verbraucht, wodurch die darüberliegende Reduktionszone 131 geschaffen wird. Wegen des hohen CO.,-Gehalts
und der hohen Temperatur des Gebläsestroms wird das Verschlacken der Asche wirksam verhindert,
wodurch wiederum eine übermäßige Störung durch Einspritzung und Verteilung verhindert wird. Gleichzeitig
und aus den gleichen Gründen wird ein wesentlicher Teil des CO2 aus dem Brennofen zu CO
reduziert.
Weder für die Regelung der Gaserzeuger- noch der Brennstoffofentemperaturen ist Dampf erforderlich,
da, obwohl die Reaktionen in der Oxvdationszone 129 exothermischsind (C + O2 = C O2 und 2 C + O2 = 2 C O).
die Reaktion (C + C02 = 2CO) endothermisch ist. Es wird daher infolge der bei der Anlage vorgesehenen
Zufuhr eines Gebläsestroms von hohem CO2-Gehalt und hoher Temperatur zum Gaserzeuger die endothermische
Reaktion begünstigt. Dies ergibt Temperaturmodulationsmöglichkeiten, die weit über das hinausgehen,
was bei den bisher bekannten Anlagen möglich war, bei welchen nur Dampf oder kleine
Mengen von endothermischem CO2 bei verhältnismäßig viel niedrigeren Temperaturen eingeführt
werden. Hierdurch wird eine vollständige Lösung des lästigen Problems der Verschlackung bei Gaserzeugern
und der vielen hierdurch bedingten veränderlichen Probleme ermöglicht. Außerdem hat das erzielte Gas
zwar einen niedrigeren Heizwert je Kubikmeter, jedoch ein viel größeres Volumen und einen höheren
Gesamtwärmegehalt, und die Anlage als Ganzes ist besser regelbar. Der Kalk wird daher mit einem
größeren Gasvolumen von niedrigerer Temperatur kalziniert, statt mit einem kleineren Gasvolumen bei
übermäßig hohen Temperaturen. Dies ergibt einen besseren Kalk. Bei der Anordnung gemäß der Erfindung
wird die Brennofentemperatur, ausgehend von einer ausreichend hohen, jedoch nicht zu hohen Temperatur
aus dem Hals 107, durch Veränderung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses geregelt, die durch die
Luft herbeigeführt werden kann, welche durch den Brennofen über die öffnungen 59 und 61 nach oben
strömt, wie bereits erläutert, sowie durch die langflammige Verbrennung oberhalb des Kanals 51 und
die kurzflammige endgültige Verbrennung am Kanal 53, wobei durch die leicht regelbare Menge des durch
die Anlage in Umlauf gesetzten Brennofengases eine zusätzliche Regelmöglichkeit besteht, wodurch die
Arbeitsweise sowohl des Gaserzeugers als auch des Brennofens günstig beeinflußt werden kann.
Außer den bereits erwähnten Vorteilen ergeben sich, wie nachfolgend erläutert, noch weitere Vorteile.
Die durch die Umlaufleitung 77, 79 strömenden Gase sind ausreichend heiß, um für den Gaserzeuger einen
Gebläsestrom von hoher Temperatur zu schaffen. Der hohe CO2-Gehalt ergibt eine Temperaturregelung im
Gaserzeugerbett und damit des Brennofens. Die in die Leitung 77. 79 von der Zweigleitung 75 eingeführte
Luft ermöglicht eine ausreichende Oxydation im Gas-
Claims (3)
1. Verfahren zum Betrieb eines mit einem Gaserzeuger verbundenen Kalkschachtofens, dem das
Brenngas in zwei mit Abstand übereinander angeordneten Brennerreihen zugeführt wird, dadurch
gekenzeichnet, daß der gesamte Luftbedarf des Ofens und Gaserzeugers am unteren Ende des
Ofens in die Kühlzone eingeführt wird, ein Teil der dort vorgewärmten Luft aus der Kühlzone abgezogen
und teils mit Abgasen der Vorkalzinierungszone von etwa 900° C gemischt in den Gaserzeuger, teils an einer Stelle etwa in der
Mitte zwischen Beginn und Ende der Kalzinierungszone (55) in diese wieder eingeführt wird,
wobei die gesamte eingeführte Luft- und Gasmenge so aufeinander abgestimmt sind, daß die
Brenntemperatur im Ofen bis zur oberen Brennerreihe durch Luftüberschuß und von da an bis zur
Einblasungsstelle (53) des Abgas-Luft-Gemisches durch Brennstoffüberschuß gemildert wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung
eines Hochdruckgebläses (54) zur Wiedereinführung des Gemisches aus Abgas mit
vorgewärmter Kühlluft in die Kalzinierungszone.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb der A7Orkalzinierungszone in zwei mit Abstand übereinanderliegenden Ebenen Gasabzüge
vorgesehen sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 489 833, 442 760,
784:
Deutsche Patentschriften Nr. 489 833, 442 760,
784:
USA.-Patentschriften Nr. 2 370 281, 2 532 077,
199 384, 2 409 527, 2 627 399;
199 384, 2 409 527, 2 627 399;
französische Patentschrift Nr. 997 051.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 909 689/377 12.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1071570B true DE1071570B (de) | 1959-12-17 |
Family
ID=596225
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1071570D Pending DE1071570B (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1071570B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3727218A1 (de) * | 1987-08-14 | 1989-02-23 | Deutsche Filterbau | Verfahren und anlage zur calcinierung von kalkstein |
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- DE DENDAT1071570D patent/DE1071570B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3727218A1 (de) * | 1987-08-14 | 1989-02-23 | Deutsche Filterbau | Verfahren und anlage zur calcinierung von kalkstein |
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