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Vorrichtung zur selbsttätigen uebergabe von Hohlkörpern von einem
Revolverteller auf eine Transportkette und umgekehrt Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Abziehen von Hohlkörpern, beispielsweise von Tuben, von den Dornen
eines Revolvertellers einer Nlaschine und zum Aufstecken derselben auf die Bolzen
einer Transportkette und umgekehrt.
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Zur Nachbearbeitung von Hohlkörpern aus Metall, Kunststoff, Glas
u. dgl., beispielsweise durch Lackieren, Bedrucken, Aufschrauben von Tubenhütchen
usw., werden in neuerer Zeit vorzugsweise kontinuierlich arbeitende Maschinen verwendet,
bei denen meistens ein Revolverteller vorgesehen ist, der mittels N'Ialteserkreuz
oder dergleichen Einrichtungen fortgeschaltet wird und bei dessen Stillstand die
erwähnten Arbeitsgänge an den auf Dornen des Revolvertellers aufgesteckten Hohlkörpern
vorgenommen wird.
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Das Aufstecken und Abnehmen der Hohlkörper auf den bzw. von dem Revolverteller
der Arbeitsmaschine wurde früher im allgemeinen von Hand vorgenommen. Im Zuge der
neuzeitlichen Bestrebungen zur \'ervollkommnung des technischen Ablaufes wurden
Vorrichtungen entwickelt, die es ermöglichen, die Hohlkörper selbsttätig auf die
Dorne des Revolvertellers aufzustecken bzw. von diesen nach der Bearbeitung abzunehmen
und an ein Transportband weiterzugeben. Bei einer bekannten Vorrichtung zur selbsttätigen
Abnahme der Hohlkörper von dem Revolverteller der Arbeitsmaschine wird ein zweiter
axial verschieblicher Revolverteller, der an Stelle der sonst verwendeten Dorne
Zangen bzw. ein Greiferkreuz besitzt, verwendet, der mit dem Revolverteller der
Arbeitsmaschine durch mechanische Triebwerkseinrichtungen so geschaltet wird, daß
bei Stillstand des Revolvertellers der Arbeitsmaschine der Revolverteller der Abzugsvorrichtung
jeweils einen fertiggestellten Hohlkörper erfaßt, in axialer Richtung abzieht und
an das Transportband weitergibt.
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Die Anbringung eines vor der Stirnseite des Revolvertellers der Arbeitsmaschine
arbeitenden, im Arbeitstakt vor- und zurückgehenden zweiten Revolvertellers erfordert
beträchtliche bauliche Maßnahmen und beansprucht sehr viel Raum. Außerdem läßt sich
eine derartige Einrichtung an bereits vorhandele, bisher von Hand bedient Maschinen
nachträglich nicht anbringen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach, platzsparende
Übergabevorrichtung zu schaffen, die sich nachträglich auch an handbedienten Nfaschinen
anbringen läßt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen an der Maschine
angebrchten, mit zwei Greiforganen versehenen, an seinem Knickpunkt an einer in
Achsrichtung hin- und herverschiehl>aren Schwenkachse befestigten zweiartigen,
uni diese Achse pendelnden l;Unickhebel, der zwischen zwei im Bereich der Endlagen
seiner Pendel-
bewegung befindlichen Trumen einer in einer Schleife verlaufenden
Tränsportkette angeordnet ist und so im Takt mit dem Revolverteller und der je Arbeitstakt
um zwei Bolzenabstände weiterbewegten Transportkette arbeitet, daß die Hohlkörper
im Fall ihrer Übergabe an die Transportkette abwechselnd mittels der an den Armen
des Knickhebels angeordneten Greiforgane von den Haltedornen des Revolvertellers
abgezogen und an den jeweils zweiten Bolzen der Transportkette abgegeben werden,
wobei jeder Hebelarm die vom anderen Hebelarm nicht beschickten Bolzen der Transportkette
beschickt.
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Durch an sich bekannte Triebwerkseinrichtungen werden die Bewegungen
der Übergabevorrichtung und der Transportkette in Abhängigkeit vom Takt des Revolvertellers
derart gesteuert, daß hei Stillstand des Revolvertellers der Knickhebel sich zunächst
um einen der Hohlkörperlänge annähernd entsprechenden Betrag von dem Revolverteller
in axialer Richtung entferilt, sodann um einen dem Knickwinkel entsprechenden Betrag
nach einer Seite pendels und nach Erreichen der Endlage wieder an den Revolverteller
herangebracht wird, während beim folgenden Arleit>-takt des Revolvertellers der
Knickhebel bei sonst unveränderten
Bewegungsschritten in die entgegengesetzte
Endlage auspendelt, während die an den Endlagen der Pendelbewegung des Knickhebels
vorbeigeiührte Transportkette während jeder Pendel bewegung um zwei Bolzenabstände
weiterbewegt wird und während der axialen Vor- und Rückbewegung des Knickhebels
stillsteht. Ferner sind an sich bekannte Mittel zur Abnahme der Hohlkörper von den
Halteorganen des Revolvertellers und zur Abgabe an die Bolzen der Transportkette
vorgesehen.
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Es ist bererts eine Fördereinrichtung bekannt, bei der ein hin- und
herschwingendes einem Knickhebel ähnliches Förderorgan, das bei seinem Hin- und
Hergang die Förderstücke aus einem Zuförderer aufnimmt und wechselweise an zwei
Abförderbahnen weitergibt, wobei bei jeder Schwenkbewegung der eine Arni des Förderorgans
ein Förderstück aufnimmt, der andere Arm ein Förderstück an eine der beiden Abförderbahnen
weitergibt. Bei der bekannten Vorrichtung führt das Förderorgan nur Schwenkbewegungen
in einer Ebene aus und gestattet infolgedessen auch nur solche Fördervorgänge. durchzuführen,
bei denen eine Verschiebung des Förderorgans in Richtung seiner Schwenkachse nicht
erforderlich ist.
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Die Ausführung der axialen Hin- und Herbewegung und der Schwenkbewegung
kann mittels an sich bekannter, mechanischer Einrichtungen vom Revolverteller der
Arbeitsmaschine aus gesteuert werden. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht jedoch
vor, die Steuerung der axialen Schubbewegung pneumatisch durch einen Druckluftzylinder
vorzunehmen, in dem eine Kolbenstange längsverschieblich gelagert ist, die am Ende
den zweiarmigen Knickhebel trägt. wobei der Zylinder im Arbeitstakt der Maschine
mit Druckluft beaufschlagt bzw druckentlastet wird.
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Die Schwenkbewegung des Hebels bzw. der Kolbenstange um ihre Achse
kann ebenfalls auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die
Schwenkbe'vegung mittels einer Klauen kupplung. deren eines Glied im Schwenkmittelpunkt
am Isnickhebel, deren vom Revolverteller gesteuertes Gegenglied am Maschinenrahmen
im Endpunkt der Vorschubbewegung des Knickhebels so befestigt ist, daß die Kupplungsglieder
in der Vorschubstellung des Knickhebels im Eingriff stehen. An Stelle der erwähnten
Art der Steuerung der Schwenkbewegung des Knickhebels kann diese auch unmittelbar
von der Kolbenstange aus erfolgen. Hierzu ist die Kolbenstange an ihrem dem Knickhebel
entgegengesetzten Ende verlängert und durch die Zylinderstirnwand hindurchgeführt
und mit einer Nut versehen, die mit vom Revolverteller gesteuerten Mitteln zur Ausführung
der Schwenkbewegung im Eingriff steht.
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Die Abnahme der Hohlkörper von den Dornen des Revolvertellers erfolgt
vorzugsweise mittels an den Armen des Knickhebels befestigten Saugnäpfchen, die
pneumatisch in Abhängigkeit vom Arbeitstakt des Revolvertellers gesteuert, d. h.
mit Unterdruck zum Festhalten der Hohlkörper bzw. mit Außenluftdruck zum Freigeben
derselben beaufschlagt werden. Die Verwendung der Saugnäpfchen empfiehlt sich besonders
dann, wenn zur Ausführung der Vorschubbewegung ein Druckluftzylinder verwendet wird,
da in diesem Fall Drucklufteinrichtungen, die gleichzeitig zur Erzeugung von Unterdruck
verwendet werden können. sowie Steuerungseinrichtungen für dieselbe zur Verfügung
stehen.
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An Stelle der pneumatisch gesteuerten Saugnäpfchen kann der Knickhebel
auch mit Zangen zum Ab-
ziehen der Hohlkörper verschen sein, wobei das Öffnen und
Schließen der Zangen in Abhängigkeit vom Arbeitstakt der Maschine mittels mechanischer,
pneumatischer oder elektrischer Mittel erfolgen kai ii.
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Schließlich kann die Abnahme der Hohlkörper auch noch auf andere
Art und Weise erfolgen. Hierzu sind am Knickhebel an Stelle der Saugnäpfchen oder
Zangell lediglich einfache Stifte befestigt, und aö der Maschine ist eine Abstreifvorrichtung
vorgesehen, die die Hohlkörper in der Abnahmestellung voll den Doriten des Revolvertellers
abstreift und auf die Stifte des im Arbeitstakt dem Revolverteller entgegengeführten
Knickhebels aufschiebt. Der Knickhebel wird sodann vom Revolverteller wegbewegt,
seitwärts verschwenkt und wieder herangeführt, wobei sein anderer Arm in die Abuahmestellung
gelangt und gleichzeitig der bereits abgenommene Hohlkörper an das Transportband
abgegeben wird. Diese Anordnung ist naturgemäß nur anwendbar bei beiderseits offenen
Hohlkörpern, wie Tuben. Die Abstreifvorrichtung kann ebenso wie zuvor durch mechanische,
pneumatische oder elektrische Mittel im Takt des Revolvertellers gesteuert werden.
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Erfindungsgemäß von wesentlicher Bedeutung ist die Maßnahme, daß
der Knickhebel bei den Arbeitstakten der Maschine abwechselnd nach der einen und
anderen Seite ausgeschwenkt wird und infolge der Art der Fortschaltung des Transportbandes
beim Ausschwenken nach der einen Seite jeweils einen Hohlkörper auf die ungeradzahligen
Bolzen, beim Ausschwenken nach der anderen Seite jeweils auf die geradzahligen Bolzen,
also sozusagen auf Lücke aufsetzt. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß beide
Arme des Knickhebels abwechselnd die gleiche Arbeit verrichten, so daß ein Leerlaufgang
des Knickhebels bei der Rückführung vermieden wird. Dadurch wird es möglich, die
Steuerung des Knickhebels auch einem verhältnismäßig raschen Arbeitstakt anzupassen.
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Weiter Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden Beschreibung der Zeichnungen, in denen eine bevorzugte .Ausführungsform
der Erfindung wiedergegeben ist. Es zeigt Fig. 1 eine Teilansicht einer mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestatteten Tubenbearbei -tungsinaschine mit den
zur Erläuterung der Erfindung wesentlichen Teilen von der Frontseite, Fig. 2 eine
Teilansicht derselben, von der Seite gesehen Am Maschinenrahmen ist ein Preßluftzylinder
1 befestigt, dessen Kolbenstange 1 a am herausragenden Ende einen zweiarmigen Knickhebel
2 mit den zueinander im Winkel von óO° stehenden Armen 3, 4 trägt, der gleichzeitig
mit der Kolbenstange sowohl axial verschoben als auch um die Kolbenstange als Schwenkachse
seitwärts verschwenkt werden kann.
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Der mit bekannten Mitteln, z. B. einem N4alteserkreuz in schrittweise
Drehbewegung versetzte Revolverteller 5 trägt auf der dem Hebel 2 zugewendeten Seite
Aufsteckdorne 6, auf denen sich die zu bearbeitenden Tuben befinden. Der Revolverteller
steuert mittels (nicht dargestellter) mechanischer Mittel die Preßluftzufuhr zum
Zylinder 1 und die Druckentlastung und somit auch die Hin- und Herbewegung des Kolbens,
der Kolbenstange 1 e und des Hebels 2 im Arbeitstakt der Maschine. Das durch den
Knickpunkt des Hebels 2 hindurchgeführte Ende der Kolbenstange ist als Glied 7 einer
Klauenkupplung ausgebildet, deren Gegenglied 8 am Maschinenrahmen drehbar befestigt
ist. und zwar in solcher Lage. daß
nach beendigtem Vorschub In derr
Endstellung die Kupplungsglieder 7, 8 zum Eingriff kommen. Das am Maschinen rahmen
drehbar gelagerte Kupplungsglied 8 wird im Arbeitstakt der Maschine über (nicht
gezeigte) Steuereinrichtungen in hin- und zurückschwingende Drehbewegung versetzt,
so daß bei im Eingriff stehender Kupplung, also in der Endlage des Vorschuhs der
Kolbenstange der Knickhebel seitlich ausgeschwenkt bzw. zurückgeschwenkt wird, wobei
die Enden der Hebelarme 3, 4 die durch die Punkte A, C gekennzeichneten Endstellungen
einnehmen.
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Die mit Bolzen 9 versehene Transportkette 10 ist mittels Führungsrollen
11 unter beiden Endpunkten A, C der seitlichen Schwenkbewegung vorbeigeführt, till
cl ihr Vorschub erfolgt in solchem Wraße, daß sich bei jedesmaligem Ausschlag des
Knickhebels nach der einen Seite der erste, dritte, fünfte usw. Bolzen unter dem
Ende des Hebelarms 3 in dessen Endstellung A, beim Ausschlag nach der entgegengesetzten
Seite der zweite, vierte, sechste usw. Bolzen unter dem Ende des Hebelarms 4 in
dessen Endstellung C befinden, wobei jeweils die Ablage der Tuben auf die Bolzen
erfolgen kann. Die Ablage erfolgt demnach auf die in Pfeilrichtung geführte Transportkette
vom Hebelarm 3 aus auf jeden zweiten Bolzen, vom Hebelarm 4 aus auf die in den Lücken
verbleibenden Bolzen. Die Abnahme der Tuben von den Dornen 6 erfolgt mittels der
an den Enden der Hebelarme 3, 4 angebrachten als Saugnäpfchen 12 ausgebildeten Greiforgane,
die im Arbeitstakt der Maschine zum Abheben der Tuben von den Haltedornen 6 mit
Unterdruck beaufschlagt und zur Ablage auf die Bolzen 9 der Kette 10 entlastet werden.
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Durch den Preßluftzylinder 1 wird der
auf der Kolbenstange 1a drehbar gelagerte Knickhebel 2 mit den Armen 3 und 4 im
Takt des Revolvertellers 5 hin-und herbewegt. Tn der gezeichneten Stellung nimmt
der Arm 4 mit dem Saugnapf 12 eine Tube vom Dorn 6 auf. Der Arm 3 gibt im gleichen
Augenblick eine beim vorherigen Takt aufgenommene Tube auf einen Bolzen 9 der Transportkette
10 ab. Nun geht der Knickhebel 2, durch den Preßluftzylinder angetrieben, nach links
(Fig. 2) und zieht dabei die Tube vom Dorn. In der äußersten linken Stellung schwenkt
der Hebel 2 um den von seinen Armen 3, 4 eingeschlossenen Winkel, nämlich um 60°
nach rechts. Der Hebel arm 4 schwenkt mit der vom Dorn 6 aufgenommenen Tube vom
Punkt B nach dem Punkt C und damit gleichzeitig der Hebelarm 3 vom Punkt 4 nach
Punkt B. Der Preßluftzylinder schiebt nun wieder nach rechts. Jetzt nimmt der Hebelarm
3 mit dem Saugnapf eine Tube von nächsten Dorn 6 bei Punkt B auf, und der Hebelarm
4 gibt bei Punkt C die Tube atif den Bolzen der Transportkette 10 ab.
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Beim nächsten Arbeitstakt geht die Kolbenstange 1 a wieder nach links.
In der äußersten Stellung schwenkt der Knickhebel 2 um 60° nach links. Nach der
Schwenkung erfolgt der Rückgang des Preßlu ftkolbens nach rechts, dabei nimmt der
Arm 4 eine neue Tube bei Punkt B auf, und der Arm 3 gibt eine Tube bei Punkt A auf
den Bolzen der Transportkette ab.
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Damit ist die Ausgangsstellung erreicht, und das Arbeitsspiel beginnt
von neuem.