DE1065816B - "Wirbelschichtreaktor - Google Patents

"Wirbelschichtreaktor

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DE1065816B
DE1065816B DENDAT1065816D DE1065816DA DE1065816B DE 1065816 B DE1065816 B DE 1065816B DE NDAT1065816 D DENDAT1065816 D DE NDAT1065816D DE 1065816D A DE1065816D A DE 1065816DA DE 1065816 B DE1065816 B DE 1065816B
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DE
Germany
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fluidized bed
baffle
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baffles
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DENDAT1065816D
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English (en)
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Walter Kronig I everkusen Bayerwerk Dr "vv alter Bayer Dipl Ing Hans Joachim Wahl Dormagen und Ludwig Bacher Opladen Dr
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Bayer AG
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Farbenfabriken Bayer AG
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Publication of DE1065816B publication Critical patent/DE1065816B/de
Pending legal-status Critical Current

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J8/00Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
    • B01J8/18Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles
    • B01J8/24Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles according to "fluidised-bed" technique
    • B01J8/34Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles according to "fluidised-bed" technique with stationary packing material in the fluidised bed, e.g. bricks, wire rings, baffles
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    • B01J8/00Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
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    • B01J8/1872Details of the fluidised bed reactor

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Description

β ο . J 8 / 3 i| "
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
INTBBNAT. KL. B
BO
OJ-J-TJ3/O0
AUSLEGESCHRIFT 1065 816
F24885IVa/12g
ANUEtDETAC: 24. J A N U A K 1958
BEEANNTIiACHDNG DER ANMELDUNG VND AUSGABE DEB ADSLEGESCHBIFT:
24. SEPTEMBER 1959
Es ist bekannt, daß Wirbelschichten, die von Gasen mit sehr hoher Strömungsgeschwindigkeit aufgewirbelt werden und die als wirbelnde Festkörper verhältnismäßig grobkörniges Material enthalten, leicht zu Inhomogenitäten neigen, z. B. Bildung großer Blasen, Gaskolben und Feststoffontänen; hierdurch werden die Gase ungleichmäßig mit dem Feststoff in Berührung gebracht und dadurch die Kontaktreaktion benachteiligt. Dies ist besonders nachteilig, wenn man mit kurzen Verweilzeiten arbeitet, wie es z. B. bei der pyrolytischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen der Fall ist.
Man hat deshalb schon mehrfach vorgeschlagen, die Wirkungsweise einer Wirbelschicht dadurch zu verbessern, daß man in ihr mechanische Hindernisse, sogenannte Schikanen, anordnet. Hierdurch werden große Blasen zerschlagen oder zerteilt und die heftigen Bettbewegungen gebremst.
Beispielsweise wurden Schikanen beschrieben, die an einer rotierenden Welle befestigt sind. Es ist aber erfahrungsgemäß sehr schwer, besonders bei hohen Temperaturen, derart mechanisch bewegte Teile in Gegenwart von feinverteilten Festkörpern zu betreiben (vgl. Beck: Ind. Eng. Chem., 41 [1949, II], S. 1242/1243). Auch feststehende, an einer zentralen Welle befestigte Schikanen, die ebenfalls dort beschrieben wurden, sind in der Großtechnik ungeeignet, weil eine einfache geometrische Vergrößerung wegen der größeren Prallflächen eine andere als die gewünschte Wirkung hat. In beiden Fällen resultieren in großen Reaktionsbehältern Ungleichmäßigkeiten in den Strömungsverhältnissen.
Es ist auch bekannt, als Schikanen feste Schüttungen von Fällkörpern zu verwenden, die bezüglich Größe, Gestalt und Anordnung ein Labyrinth von diskontinuierlichen gewundenen Gaswegen erzeugen (vgl. USA.-Patentschrift 2 557 680). Diese Körper haben jedoch erhebliche Nachteile. Sie werden bei höheren Strömungsgeschwindigkeiten des Wirbelgases gegeneinandergerieben, dabei erodiert oder zerstört; man muß ihnen daher ein hohes Raumgewicht geben, damit sie nicht durch die Fließbewegung aus ihrer Ruhestellung entfernt werden. Diese Füllkörper haben dann, besonders wenn sie aus keramischem Material bestehen, ein großes Eigenvolumen und beeinflussen die Größe des Reaktionsraumes nachteilig. Auch kann nie völlig vermieden werden, daß sie lokal waagerechte oder annähernd waagerechte Flächen bieten, auf denen sich der feinkörnige Festkörper ablagert, d. h. der Wirbelschicht entzogen wird und möglicherweise verklebt.
Es sind auch feste geometrische Anordnungen beschrieben worden, die als Verteilungsflächen für etagenartig durchströmte Wirbelbettanordnungen die-
Wirbelsdiichtreaktor
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
ίο Dr. Walter Krönig, Leverkusen-Bayerwerk,'
Dr. Walter Bayer, Dipl.-Ing. Hans-Joachim Wahl,
Dormagen,
und Ludwig Bacher, Opladen, ., sind als Erfinder genannt worden
nen und die Aufgabe haben, den waagerechten Fluß
ao des feinkörnigen Festkörpers über eine Etagfe zu homogenisieren (vgl. deutsche Patentschrift 937 /68). Sie sind für einheitliche große Wirbelbetten aber nicht verwendbar, weil sie alle die gleiche Richtung haben. Sie sind nur für relativ niedrige Wirbelbetten
«5 gedacht. Wird eine hohe Schüttung eines wirbelnden Feststoffes mit über die ganze Höhe parallelen Prallblechen versehen, so bilden sich große, über mehrere Schikanenlagen sich, erstreckende Kanäle und schiefe Strömungen aus, die das Wirbelbett noch inhomogener
machen, als es ohne Schikanen sein würde. Derart angeordnete Schikanen geben außerdem zu eiihebltchetn Verschleiß in den oberen Lagen Anlaß. ;
Man hat auch versucht, als Verteilungselemente solche Schüttkörper zu benutzen, die ein relativ ge^
ringes Verhältnis von Eigenvolumen zu Zwischenkörpervolumen haben und trotzdem eine relativ große Oberfläche bieten, auf der sich der Festkörper' nur in geringem Maße ablagern kann, und die andererseits einen großen Widerstand für den wirbelnden
Festkörper bieten, z. B. Drahtwindungen, igelartige Drahtgebilde, Prallringe usw. (vgl. britische Patientschrift 676 613). Diese Körper haben jedoch den Nachteil, daß sie nur eine geringe Festigkeit halben oder sich ineinander verhaken. Dadurch werden neue
Inhomogenitäten in der Schüttung und bei der Wirbelung verursacht, die sich besonders beim Hochtemperaturspalten von Kohlenwasserstoffen nachteilig auswirken.
Es wurde nun gefunden, daß man den bei den ;be-
kannten Anordnungen auftretenden Nachteilen (dadurch begegnen kann, daß man in die Wirbelschicht oder in einen wesentlichen Teil derselben Einbauten einfügt, die aus in mehreren Lagen übereinander und in bestimmtem Abstand nebeneinander angeordnet^,
9» 62^300
schrägstehenden parallelen Prallflächen, deren Neigungsrichtung in den übereinander befindlichen Lagen wechselt, bestehen.
Das Prinzip der erfindungsgemäß verwendeten Einbauten ist aus den Abb. 1 und 2 ersichtlich. Abb. 1 zeigt dabei einen Längsschnitt durch einen Reaktor 1, in dessen Innenraum sich das nicht näher dargestellte Wirbelbett aus feinkörnigen Wärmeträgern befindet. Auf dem Rost 2 sind sechs Lagen 3 von Prallflächen 4 angeordnet. Diese Prallflächenlagen sind durch die Verstrebungen 5 miteinander verbunden. Die Abb. 2 zeigt die Aufsicht auf eine Prallflächenlage, bei der die Prallflächen in vier Gruppen 6 bis 9 zusammengefaßt sind.
Es ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, den Neigungswinkel α der Prallplatten zur Horizontalen;,, (vgl. Abb. 3, die die seitliche Ansicht eines Aus-, schnittes einer Prallflächenlage wiedergibt) ,so ein-1 zustellen, daß einerseits der feinkörnige FeS&öqper sich nicht darauf ablagert, sondern restlos auf ihnen herabgleiten kann, und daß andererseits die aufgewirbelten, also sich nach oben bewegenden Festkörperteile in ihrer Bewegung nach oben hinreichend gebremst werden, wodurch die Dichte der Wirbelschicht erhöht und der Kontakt mit den Gasen verbessert wird. Gleichzeitig darf aber die Austauschreaktion des Festkörpers, z. B. der Wärmeaustausch, wie er für ein Wirbelbett charakteristisch ist, nicht wesentlich beeinträchtigt werden, was bei den früher verwendeten Hindernissen meist der Fall war.
Es hat sich gezeigt, daß die Prallflächen, z. B. im Falle von Pyrolysereaktionen mit inerten, etwa 1 mm großen Wärmeträgern, im allgemeinen eine Neigung α von 40 bis 65°, vorzugsweise um 50°, zur Horizontalebene haben müssen, um die beschriebenen Fließbedingungen zu erfüllen. Die günstigsten Verhältnisse sind in den einzelnen Fallen leicht durch Vorversuche zu bestimmen.
Meistens hängt es von der Größe dieses Winkels ab, wie weit die parallelen Prallplatten voneinander entfernt sein müssen. Sind die schrägen Prallflächen verhältnismäßig steil, dann müssen die horizontalen Abständet (vgl. Abb. 3) zwischen ihnen gering sein; sind die Prallflächen flach, dann können die Abstände größer sein. Die Abständet zwischen den parallelen Prallplatten stehen also in einem ganz bestimmten Verhältnis zu den Dimensionen und dem Winkel einer Prallfläche, um gute Ergebnisse zu erzielen. Es hat sich gezeigt, daß bei einem zu großen Abstand A zwischen den parallelen Prallplatten ungebremster Festkörper hindurchströmt und daß bei zu eng aneinander liegenden oder sich überlappenden Prallflächen der AVärme- bzw. Stoffaustausch in vertikaler und horizontaler Richtung hin unbefriedigend ist. Als besonders günstig hat sich erwiesen, die Platten in einem solchen Abstand λΌneinander anzuordnen, daß ihre Horizontalprojektionen P gerade aneinandergrenzen, wozu — bezüglich des horizontalen Abstandes A — noch Überlappungen bzw. Aufweitungen der Abstände um ±20*/o tragbar sind, d. h., P kann ±2O*/o von A betragen.
Verwendet man Umsetzungsräume mit großem Querschnitt, so ist es zweckmäßig, die Prallflächenlagen zu unterteilen, z. B. in vier Krdsviertel von jeweils parallelen Prallflächen, wobei die Kantenrichtung der Prallflächen verschiedener Gruppen jeder Lage verschieden ist.
Die Prallflächen können auch statt in einzelnen Gruppen innerhalb der einzelnen Lagen kreisförmig umeinander angeordnet sein.
Weiterhin ist es ein Kennzeichen der erfindungsgemäßen Arbeitsweise, daß die Neigungsrichtung der einzelnen Lagen der übereinanderliegenden Prallflächen bzw. Prallflächengruppen wechselt, wobei die Richtung der Kanten der parallelen Prallflächen in den übereinanderliegenden Lagen vorzugsweise um 90° oder ein Vielfaches von etwa 90° wechselt. Bevorzugte Anordnungen sind
oder
0o/360°-900-180o-270o-0o/360o
073600-180°-90°-270ο-0ο/360°.
Die Anordnung jeder fünften Lage ist demnach gleich
der ersten. Dem von unten anprallenden Festkörper wird hierbei in jeder Lage genügend Widerstand entgegengesetzt, so daß er abgelenkt und gebremst wird. Die erfindungsgemäß angeordneten Einbauten lösen die Bewegung der Gase und Dämpfe zu kleinen
ao Einzelströmen auf und verhindern das Entstehen größerer Blasen. Ferner bewirken die erfindungsgemäß angeordneten Flächen, daß auch der Einzelstrom immer wieder gebrochen und aufgelöst wird, so daß an keiner Stelle des Wirbelbettes erhöhte Fest-
»5 Stoffgeschwindigkeiten auftreten können. Aus diesem Grund ist es auch zweckmäßig, den gesamten Querschnitt des Reaktors mit den Schikanen auszufüllen, damit an keiner Stelle ein Einzelstrom hindurchschießen kann, denn die an diesen Stellen auftretenden
3« erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten der Festkörper würden ein verstärktes Aufprallen der Feststoffe auf die Flächen und damit deren Verschleiß bedingen.
Zur Erzielung einer optimalen Bremswirkung ist es nötig, die Höhe H einer Prallflachenlage in bestimmter Weise zu begrenzen. Das zwischen zwei Platten sich schräg aufwärts bewegende Korn erfährt auf diesem Weg eine Beschleunigung; bevor diese Beschleunigung einen kritischen Höchstwert erreicht hat, muß das Korn bereits aus der betreffenden Lage ausgetreten sein und die nächste Lage erreicht haben, an deren Prallflächen es dann in eine neue Richtung umgelenkt, also gebremst wird. Wird innerhalb einer Lage die kritische Geschwindigkeit überschritten, dann wird das Korn in dem Raum zwischen zwei Lagen zu stark aufgewirbelt und verursacht an der nächstfolgenden Prallflachenlage Verschleiß. Für wirbelnde Festkörper einer Korngröße von 0,2 bis 2 mm Durchmesser, die mit einer Geschwindigkeit von 1,0 bis 3,0 m/Sek. — bezogen auf festkÖrperfreien Raum —» aufgewirbelt werden, eignen sich Flächenbreiten h von ungefähr 40 bis 110 mm, vorzugsweise 70 bis 80 mm, wobei die Lagenhöhe H (vgl. Abb. 3) etwa 30 bis 90 mm, vorzugsweise etwa 60 mm, beträgt.
Es ist notwendig, zwischen den einzelnen Prallflächenlagen einen Zwischenraum Z vorzusehen, der dazu dient, dem wirbelnden Festkörper ungehinderten Wärme- bzw. Stoff austausch nach allen horizontalen Richtungen hin zu ermöglichen. Diese Zwischenzone muß aber andererseits genügend klein gehalten werden, damit die Bremswirkung nicht wieder völlig aufgehoben wird. Bei niedrigen linearen Gasgeschwindigkeiten kann die Höhe der Zwischenzone verhältnismäßig groß sein, bei großen Gasgeschwindigkeiten verhältnismäßig klein. Zweckmäßig wählt man den Abstand zwischen zwei Prallflächen so, daß er das 0,1- bis 1 fache der Lagenhöhe H beträgt. Vorzugsweise werden Abstände von 0,3 bis 0,5 H gewählt.
Die Abstände der Prallflächenlagen können auch innerhalb desselben Wirbelbettes variiert werden. Es
kann vorteilhaft sein, im unteren Teil des Wirbelfettes große und im oberen Teil des Bettes, kleine Abstände einzuhalten, dann nämlich, wenn z. B. innerhalb der Wirbelschicht durch den Reaktionsablauf eine Vergrößerung des Gasvolumens stattfindet. Oder es kann wünschenswert sein, in verschiedenen Bereichen des Wirbelbettes eine verschiedene Feststoffdichte einzuhalten. Zweckmäßig wird auch zugleich mit diesen Abständen die Bremsfähigkeit einer Schikanenlage geändert (Abstand, Höhe, Neigung der Prallbleche).
Es ist vorteilhaft, die Prallflächen noch über die Obergrenze der Wirbelschicht hinausragen zu lassen, damit auch bei Standschwankungen noch genügend Sicherheit gegen Eruptionen des Wirbelbettes vorhanden ist.
Als Material für die Einbauten können Metalle oder Metallegierungen oder keramische Massen verwendet werden, die den chemischen und mechanischen Ansprüchen gegebenenfalls auch bei hohen Temperaturen gerecht werden. Es kann auch zweckmäßig sein, solche Materialien anzuwenden, die katalytisch wirksam sind. Wesentlich ist es, zumindest die Oberseite der Flächen möglichst glatt auszubilden. Vorteilhafterweise werden die Oberflächen gegen Erosion noch besonders geschützt, z. B. durch Aufbringen einer Schutzschicht aus besonders widerstandsfähigem Material. Die Wandstärken der Einbauten sollen dabei möglichst gering gehalten werden, denn es ist für die Betriebsweise eines Wirbelbettes und für die Einhaltung einer günstigen Raum-Zeit-Ausbeute wesentlich, die Raumerfüllung der Schikanen so gering wie möglich zu halten. Dieses Ziel ist mit den erfindungsgemäß verwendeten Einbauten besonders gut zu erreichen. Die Raumerfüllung der Einbauten beträgt im allgemeinen nur 2 bis 10°/», keinesfalls jedoch mehr als 20·/ο des Leervolumens des Reaktionsraumes, in dem sie sich befinden.
Die Befestigung der Einbauten kann in an sich bekannter Weise erfolgen. Man kann z. B. die Lagen insgesamt oder in Gruppen zusammengefaßt zu einem Paket mittels eines Gestänges verbinden, indem man sie z. B. an mehrere senkrechte Haltestäbe anschweißt, wodurch das Gesamtpaket infolge seines Gewichtes bereits genügend Halt erhält. Die Haltevorrichtungen können aber auch fest mit der Wand oder dein Boden des Reaktionsgefäßes verbunden sein. Durch die einfache Befestigungsart der Prallflächenlagen an dem Gestänge wird es ermöglicht, in kurzer Zeit die Abstände der Lagen zu verändern. Die Befestigung sollte dabei so erfolgen, daß die Einbauten auch bei hohen Gasgeschwindigkeiten nicht vibrieren und sich nicht aneinander reiben können. Horizontale Flächen sollten auch bei der Haltevorrichtung möglichst weitgehend vermieden werden, um die Ablagerung von feinkörnigen Feststoffen zu vermeiden.
Führt man die Reaktionsteilnehmer in das Reaktionsgefäß von unten ein, so empfiehlt es sich häufig, die Einbautenlagen erst nach einer gewissen Vormischzone beginnen zu lassen, d. h. in einem gewissen Abstand oberhalb der Einführung der Reaktionsteilnehmer, damit auf jeden Fall gewährleistet ist, daß die Reaktionsteilnehmer vor Eintritt in die Schikanenschicht sich gut über den gesamten Querschnitt des Behälters verteilt haben und daß dann die Einbautenschicht möglichst gleichmäßig beaufschlagt wird. So wird außerdem verhindert, daß ein aus der Aufgabevorrichtung austretender Strahl, solange er noch scharf gerichtet ist, an der untersten Schikanenlage Erosion verursacht.
In vielen Fällen ist es — besonders bei Hochtemperaturreaktionen — sehr erwünscht, die Reaktionsprodukte nach ihrem Austritt aus der Wirbelschicht schnell, z. B. durch Eindüsen von Wasser, abzukühlen.
S Nach den bisherigen Verfahren war diese Arbeitsweise meist dadurch beeinträchtigt, daß aus dem Wirbelbett hochgerissene Feststoffe ebenfalls von dem Kühlmittel teilweise abgekühlt wurden. Oder man konnte die Abkühlung der Reaktionsprodukte erst an einer
ίο späteren Stelle vornehmen, wodurch gewisse unerwünschte Nachreaktionen in Kauf genommen werden mußten.
Bei Verwendung der erfindungsgemäß verwendeten Einbauten ist es ohne weiteres möglich, bereits noch im Umsetzungsgefäß, und zwar unmittelbar über; der Wirbelschicht, die Einspritzung von Kühlmitteln vorzunehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Arbeiten mit dichten Wirbelschichten aus feinverteilten Festkörpern und aufströmenden Gasen bei verhältnismäßig hohen Gasströmungsgeschwindigkeiten, insbesondere für Prozesse bei hohen Temperaturen, z. B. ölspaltprozesse. Es läßt sich aber auch anwenden auf jede andere Art von Wirbelbettprozessen, also
as auch auf solche bei niederen Temperaturen, z. B. chemische Umsetzungen zwischen Gasen und Festkörpern oder zwischen Gasen in Gegenwart v0n Festkörpern, Trocknungs-, Entgasungs- und Verglasungsprozesse usw.
Beispiel 1 :
In einem zylindrischen Reaktionsgefäß von 0,5 m Durchmesser wurde eine Wirbelschicht ausi einem anorganischen Wärmeträger der Korngröße 0,2 bis 1.0 mm bei 800° C aufrechterhalten. Die Wärmeträger durchlaufen das Reaktionsgefäß in kontinuierlichem Strom, wobei sie am oberen Ende der Wirbelschicht seitlich eintreten und am unteren Ende der Wirbelschicht abgezogen werden. Als Aufwirbelungsgas wirken die Dämpfe und Krackgase aus 150 kg/h Benzin und ISO kg/h Wasserdampf. Die Geschwindigkeit der Dämpfe, bezogen auf den leeren Reaktor, beträgt beim Austritt aus der Wirbelschicht 1,8 m/sec. Im Reaktionsgefäß befinden sich oberhalb der Aufgabevorrichtung der Reaktionsteilnehmer 15 Lagen Schikanen aus wärmebeständigem legiertem Stahl. Jede Lage hat parallele Prallbleche, die eine Höhe H von 40 mm und einen horizontalen Abstand voneinander von 30 mm und einen Neigungswinkel von 50° haben. Der Abstand von Lage zu Lage beträgt 15 mm. Die horizontale Richtung der Prallblechkanten wechselt von Lage zu Lage um 90°.
Mittels dieser Hindernisse konnte monatelang störungsfreier Betrieb aufrechterhalten werdefi. Die Wirbelbettdichte blieb unverändert bei 1,0 kg/1. Trotz der hohen Gasgeschwindigkeit im Wirbelbett trat kein stoßweises Arbeiten und keine Bildung von größeren Blasen auf, da die Schrägflächen die Strömung unterteilten, unterbrachen und in wechselnde Richtung lenkten. Trotzdem herrschte an allen Stellen des Wirbelbettes praktisch gleiche Temperatur.
Beispiel 2
Bei der Dehydrierung von Butylen zu Butadien im Wirbelbett durchwandern der Kohlenwasserstoff und der gekörnte Kontakt im Gegenstrom einen Reaktor.
Die Strömungsgeschwindigkeit der aufsteigenden Dämpfe ist so bemessen, daß im Reaktor ein lebhaftes Wirbelbett aufrechterhalten wird. Da bei dieser Reaktion der Kontakt nicht nur als Wärmeträger
dient, sondern auch mit dem Kohlenwasserstoff reagiert, ist zur Erzielung guter Ergebnisse eine äußerst feine Aufteilung der Dämpfe im Wirbelbett erforderlich.
Innerhalb des Wirbelbettes befinden sich fünfzehn Lagen von Prallblechen aus wärmebeständigem legiertem Stahl. Jede Lage hat parallele Prallbleche, die eine Höhe H von 60 mm und einen horizontalen Abstand voneinander von 40 mm und einen Neigungswinkel von 65° haben. Der Abstand von Lage zu Lage beträgt 60 mm. Die horizontale Richtung der Prallblechkanten wechselt von Lage zu Lage um 60°.
Mit dieser Anordnung wurde im Vergleich zur Fahrweise ohne Prallbleche durch die gleichmäßigere Verteilung der Gase im Wirbelbett ein um 20% höherer Gehalt an Butadien im Dehydriergas gefunden.
Entsprechend gute Ergebnisse werden auch bei der Umwandlung von Benzol zu Diphenyl und Terphenyl erhalten.
ao

Claims (12)

Patentansprüche;
1. Wirbelschichtreaktor zur· Behandlung von Gasen und Dämpfen mit staubförmigen oder feinkörnigen Feststoffen mit Einbauten, die aus as schrägstehenden parallelen Prallflächen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Prallflächen in mehreren Lagen übereinander angeordnet sind und daß ihre Neigungsrichtung in den übereinander befindlichen Lagen wechselt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (A) zwischen den Prallflächen so gewählt ist, daß die obere Kante der einen Fläche etwa über der unteren Kante der nächsten Prallfläche liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallflächen eine Neigung von 40 bis 65° zur Horizontalen besitzen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung der horizontalen Kanten der parallelen Prallflächen in den übereinanderliegenden Lagen um jeweils 90° oder ein Vielfaches davon wechselt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallflächen innerhalb einer Lage zu Gruppen zusammengefaßt sind, wobei die Richtung der horizontalen Kanten benachbarter Gruppen wechselt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen innerhalb einer Lage kreisförmig um den Mittelpunkt angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (H) einer Lage 30 bis 120 mm, vorzugsweise 60 bis 80mm„ beträgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (Z) von Lage zu Lage das 0,1- bis 1 fache, vorzugsweise das 0,3- bis O,5fache, der Höhe (H) beträgt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Gruppen und Lagen starr miteinander und gegebenenfalls mit dem Reaktor verbunden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Einführung der Gase und Dämpfe in das Wirbelbett und der ersten darüber liegenden Lage eine prallflächenfreie Zone vorgesehen ist,
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar über der obersten Lage der Einbauten Düsen zum Einblasen von Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten durch Aufbringen von Schutzüberzügen oder durch eine entsprechende Oberflächenbehandlung geschützt sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 937 768.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
909 629/300 9.59
DENDAT1065816D "Wirbelschichtreaktor Pending DE1065816B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3208131A (en) * 1961-03-22 1965-09-28 Universal Oil Prod Co Rigid catalytic metallic unit and method for the production thereof

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3208131A (en) * 1961-03-22 1965-09-28 Universal Oil Prod Co Rigid catalytic metallic unit and method for the production thereof

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