DE1063381B - Verfahren zur Herstellung von Anionenaustauschern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AnionenaustauschernInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/44—Preparation of metal salts or ammonium salts
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
ANMELDETAG:
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGE S CHRIFT:
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGE S CHRIFT:
AUSGABE DER
PATENTSCHRIFT:
PATENTSCHRIFT:
DBP 1063381 kl. 39 c 25/01
INTERNAT. KL. C 08 f
22. NOVEMBER 1956
13. AUGUST 1959
21. JANUAR 1960
21. JANUAR 1960
stimmt Oberein mit auslegeschrift
1 063 381 (P 17435 IV h 139 c)
Es ist bekannt, Anionenaustauscher durch Behandlung eines vernetzten Polymeren, das Halogenalkylgruppen
enthält, mit einem Amin herzustellen. Diese Harze verdanken ihre ionenaustauschenden Eigenschaften Gruppen,
die ein zu dem polymeren Molekül gehörendes Stickstoffatom enthalten. Das Stickstoffatom kann entweder
Bestandteil einer sekundären oder tertiären Aminogruppe oder einer quaternären Ammoniumgruppe sein. Sekundäre
und tertiäre Aminogruppen (oder Stickstoffatome) verleihen dem Harz schwachbasische Anionenaustauscheigenschaften,
quaternäre Ammoniumgruppen (oder Stickstoffatome) dagegen starkbasische Eigenschaften.
Anionenaustauscher mit mehr als einem Stickstoffatom in jeder Ionenaustauschgruppe haben eine größere
Ionenaustauschkapazität als solche, die Gruppen mit nur einem Stickstoffatom enthalten. Es müßte also möglich
sein, durch Reaktion zwischen einem Amin mit mehreren Stickstoffatomen, z. B. einem Diamin, und einem vernetzten,
halogenalkylierten Polymeren derartige Austauscher herzustellen. Die Stickstoffatome eines Polyamins
sind jedoch alle reaktionsfähig, und die PoIyaminmoleküle neigen deshalb dazu, Brücken zwischen
den Halogenalkylgruppen in den Polymermolekülen zu bilden. Die durch Anwesenheit von zwei oder mehr
Stickstoffatomen in jeder Gruppe zu erwartende Erhöhung der Ionenaustauschkapazität tritt jedoch nicht
ein, da für je zwei oder mehr Stickstoffatome auch je
zwei oder mehr Halogenalkylgruppen vorhanden sind.
Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, Anionenaustauscher mit zwei oder mehr Stickstoffatomen in
jeder zum Ionenaustausch befähigten Gruppe und hoher Austauschkapazität durch Reaktion zwischen einem
vernetzten, Halogenalkylgruppen enthaltenden Polymeren und einem ω-Μοηο- oder ω-Dialkylaminoalkylhalogenid
und einem Amin herzustellen.
Diese Umsetzung kann sowohl durch einfaches Mischen der drei Komponenten als auch stufenweise erfolgen.
Bevorzugt wird die stufenweise Durchführung des Verfahrens. Beispielsweise wird zunächst in einem der
erfindungsgemäßen Verfahren das Polymere mit der Alkylhalogenidverbindung unter Bildung eines Zwischenproduktes
zur Reaktion gebracht, welches infolge der Anwesenheit des aus dem Aminoalkylhalogenid stammenden
Stickstoffatoms selbst ionenaustauschende Eigenschaften besitzt. Dieses Zwischenprodukt verfügt über
reaktionsfähige Halogenatome in jeder funktioneilen Gruppe, so daß durch Reaktion des Zwischenproduktes
mit einem Amin ein Anionenaustauscher mit zwei Stickstoffatomen
erhalten wird. Das Amin kann primär, sekundär oder tertiär seih. Wird statt des Amins in dieser
Stufe ein co-Alkylamino- oder co-Dialkylaminoalkylhalogenid
verwendet, so weist das erhaltene Produkt wiederum ein reaktionsfähiges Chloratom auf, das durch
Aminierung einen Anionenaustauscher mit drei Stick-Verfahren zur Herstellung
von Anionenaustauschern
von Anionenaustauschern
Patentiert für:
Permutit Aktiengesellschaft,
Berlin-Schmargendorf
Berlin-Schmargendorf
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 23. November 1955
und 1. November 1956
Theodore Roger Ernest Kressman,
Watford, Hertfordshire,
und Dr. E. M. Wilkinson,
Beechwood, Penybryn, Cyncoed, Cardiff
(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
25 Stoff atomen ergibt. Theoretisch kann dieser Vorgang
unendlich oft wiederholt werden. Enthält die Anionenaustauschgruppe
jedoch bereits mehr als zwei Stickstoffatome, so gehen die nachfolgenden Umsetzungen nur sehr
langsam vor sich. Vorzugsweise werden deshalb gemäß ' der vorliegenden Erfindung Anionenaustauscher mit nur
zwei Stickstoffatomen hergestellt.
Bei Verwendung von "/3-Diäthylaminoäthylchlorid,
Dimethylamin und einem chlormethylierten Harz als den drei Komponenten finden folgende Umsetzungen statt:
40 Harz —CH2Cl + (C2 H6) 2 N C2 H4 Cl
>■ Harz — C H2Ki (C2 H5) 2 · C2 H4 Cl
>■ Harz — C H2Ki (C2 H5) 2 · C2 H4 Cl
ei
Das Stickstoffatom des Zwischenproduktes ist quaternär und bewirkt die starkbasische Natur des erhaltenen
Anionenaustauschers. Das Chloratom am Ende der Kette reagiert mit dem Amin wie folgt:
Harz — CH2N(C2H5)2 · C2H4Cl + (CH3)2NH
Cl
Cl
-> Harz — CH2N(C2H6) 2 · C2H4N (CH3)2HC1
Cl
Cl
909 696/314
Das zweite Stickstoffatom ist tertiär, so daß das Harz stark- und schwachbasische Eigenschaften in sich vereinigt.
Durch entsprechende Wahl eines Mono- oder Dialkylaminohalogenids
und primärer, sekundärer oder tertiärer Amine kann ein Harz mit jeder gewünschten Kombination
an sekundären, tertiären und quaternären Stickstoffatomen hergestellt werden.
Um ein Harz mit ausschließlich starkbasischen anionenaustauschenden
Gruppen zu erhalten, können nicht quaternäre Stickstoffatome beispielsweise mit Methylbromid
alkyliert werden.
Ein anderer Weg zur Herstellung des Anionenaustauschers mit zwei Stickstoffatomen in jeder aktiven
Gruppe besteht darin, daß das Polymere mit dem Amin unter Bildung eines Zwischenproduktes, das selbst
Anionenaustauscheigenschaften besitzt, umgesetzt wird. Hierzu kann ein primäres oder sekundäres, nicht aber
tertiäres Amin verwendet werden, da in letzterem Falle das Zwischenprodukt ein quaternäres Stickstoffatom
erhält und somit keine Gruppe aufweist, die in der zweiten Herstellungsstufe mit dem Alkylhalogenid reagieren
kann. Das zweite Stickstoffatom wird durch die Um-Setzung mit dem Alkylhalogenid in Gegenwart einer Base
eingeführt. Wiederum ist es theoretisch möglich, den Vorgang unendlich oft zu wiederholen. Aus obenerwähnten
Gründen werden jedoch vorzugsweise Harze mit nur zwei Stickstoffatomen hergestellt.
ίο Bei Verwendung von /2-Diäthylaminoäthylenchlorid, Dimethylamin und einem chlormethylierten Harz finden folgende Umsetzungen statt:
ίο Bei Verwendung von /2-Diäthylaminoäthylenchlorid, Dimethylamin und einem chlormethylierten Harz finden folgende Umsetzungen statt:
Harz — CH2Cl + (CHg)2NH
1S >. Harz —CH2N(CHg)2HCl
1S >. Harz —CH2N(CHg)2HCl
Dieser Anionenaustauscher als Zwischenprodukt reagiert unter alkalischen Bedingungen, die vorzugsweise
durch NaOH erzeugt werden, wie folgt:
Harz— CH2N(CH3)HCl + (C2 H5) 2 N C2H4Cl + NaOH
->■ Harz — CH2N(CH3)2 · C2H4N (C2H5)2 + NaCl + H2O
ei
In diesem Anionenaustauscher ist das erste Stickstoffatom quaternär und das zweite tertiär. Bei Verwendung
eines primären Amins ist das erste Stickstoffatom ebenfalls tertiär, Verwendung eines Monoalkylaminoalkylhalogenide
bewirkt, daß das zweite Stickstoffatom sekundär wird. Durch nachfolgende Alkylierung sekundärer
bzw. tertiärer Gruppen können diese in tertiäre bzw. quaternäre Gruppen umgewandelt werden.
ω-Μοηο- und ω-Dialkylaminomethylhalogenide existieren
nicht. Die ersten Glieder der Reihe sind die Äthylhalogenide. Vorzugsweise werden jedoch /3-Methylamino-
und /5-Äthylaminoäthylchloride und /S-Dimethylamino-
und Diäthylaminoäthylchloride verwendet.
Erfindungsgemäß können sowohl aliphatische als auch aromatische Polymere verwendet werden, unter der
Voraussetzung, daß sie bereits Halogenalkylgruppen enthalten bzw. aufnehmen können. Am vorteilhaftesten
ist die Verwendung von Polystyrol. Das Polymere kann mit einem Vernetzungsmittel, das zwei oder mehr
polymerisierbare Doppelbindungen enthält, wie z. B. Divinylbenzol oder Divinylketon, vernetzt werden.
Der Anteil des Vernetzungsmittels kann 1 bis 15% betragen; im allgemeinen beträgt er jedoch 5 bis 10 Gewichtsprozent.
Das halogenalkylierte Polymere kann andererseits auch während seiner Bildung vernetzt
werden. Wird das Polymere beispielsweise durch Halogenalkylieren von Polystyrol in Gegenwart eines Friedel-Crafts-Katalysators
hergestellt, so erfolgt Vernetzung durch Reaktion einiger, Halogenatome mit den H-Atomen
anderer Benzolringe. Die Halogenalkylgruppen sind vorzugsweise Chlormethylgruppen.
75 g eines kugelförmigen, chlormethylierten Polymerisats aus mit Divinylbenzol vernetzten! Styrol wurden
in 100 cm3 Benzol gequollen und mit 150 g /5-Diäthylaminoäthylchlorid
vermischt. Die Mischung wurde 6 Stunden bei 30° C gehalten, dann das Produkt gekühlt
und in einen Überschuß verdünnter Salzsäure gegeben. Nach Verkochen des Benzols und Auswaschen mit verdünnter
Säure und Wasser wurde ein Anionenaustauscher als Zwischenprodukt mit quaternären Stickstoffatomen
erhalten, der eine Austauschkapazität von 2,5 mval/g trockenes Harz besaß.
Dieses Zwischenprodukt wurde mit 240 cm3 einer 30°/0igen wäßrigen Trimethylaminlösung 4 Stunden läng
behandelt und, um das überschüssige Trimethylamin zu entfernen, anschließend mit verdünnter Salzsäure
gewaschen. Der Anionenaustauscher besaß zwei quaternäre Stickstoffatome in jeder aktiven Gruppe und eine
Austauschkapazität von 2,95 mval/g trockenes Harz.
Das Zwischenprodukt aus Beispiel 1 wurde mit. 240 cm3 einer 30°/0igen wäßrigen Dimethylaminlösung
behandelt, so daß das zweite Stickstoffatom tertiär gebunden wurde. Es wurde ein Anionenaustauscher
erhalten, der sowohl quaternäre als auch tertiäre Stickstoffatome enthielt und eine Austauschkapazität von
3,07 mval pro g trockenes Harz aufwies.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Anionenaustauschern mit zwei oder mehr Stickstoffatomen in
jeder aktiven Gruppe, dadurch gekennzeichnet, daß vernetzte, Halogenalkylgruppen enthaltende Polymere
mit ω-Μοηο- oder ω-Dialkylaminoalkylhalogeniden
und Aminen umgesetzt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vernetzte, Halogenalkylgruppen enthaltende
Polymere zunächst mit einem ω-Μοηο- oder ω-Dialkylaminoalkylhalogenid umgesetzt und dann
aminiert werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vernetzte, Halogenalkylgruppen enthaltende
Polymere durch primäre oder sekundäre Amine zunächst aminiert und dann unter alkalischen
Bedingungen mit ω-Μοηο- oder ω-Dialkylaminoalkylhalogeniden
umgesetzt werden.
© 909 607/442 8. (909 696/314 1.60)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1063381X | 1955-11-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1063381B true DE1063381B (de) | 1959-08-13 |
Family
ID=10871543
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP17435A Pending DE1063381B (de) | 1955-11-23 | 1956-11-22 | Verfahren zur Herstellung von Anionenaustauschern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1063381B (de) |
-
1956
- 1956-11-22 DE DEP17435A patent/DE1063381B/de active Pending
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