DE1062373B - Klebstoffgemisch auf der Basis von Knochenleim - Google Patents

Klebstoffgemisch auf der Basis von Knochenleim

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DE1062373B
DE1062373B DEC17422A DEC0017422A DE1062373B DE 1062373 B DE1062373 B DE 1062373B DE C17422 A DEC17422 A DE C17422A DE C0017422 A DEC0017422 A DE C0017422A DE 1062373 B DE1062373 B DE 1062373B
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DE
Germany
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dextran
bone glue
mixtures
dextrans
adhesive mixture
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DEC17422A
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Everette Eugene Witt
Frederick William Holt Jun
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Commonwealth Engineering Company of Ohio
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Commonwealth Engineering Company of Ohio
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H11/00Adhesives based on glue or gelatine

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

  • Klebstoffgemisch auf der Basis von Knochenleim Die Erfindung betrifft neue Klebstoffgemische. Insbesondere bezieht sie sich auf Gemische mit verbesserten Eigenschaften auf der Basis von Knochenleim.
  • Gemische auf der Basis von Knochenleim werden bereits als Klebstoffe verwendet. Die bekannten Gemische befriedigen jedoch nicht ganz vom Standpunkt der Klebrigkeit, der Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser und des Viskositätsbereiches, den man durch Mischen des Knochenleims mit Wasser oder wässerigen Medien erhält. Auch wird der Knochenleim durch Bakterien und Enzyme abgebaut, denen die Gemische beim Gebrauch ausgesetz werden, wobei der Abbau eine ungünstige Wirkung auf die Klebrigkeit der Gemische ausübt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, neue Klebstoffgemische zu schaffen, deren größerer Klebstoffbestandteil Knochenleim ist, die aber bessere Eigenschaften aufweisen, einschließlich der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Angriff von Bakterien und Enzymen im Vergleich zu den bekannten Klebstoffen auf der Basis von Knochenleim.
  • Gemäß der Erfindung wird das neue Klebstoffgemisch dadurch gekennzeichnet, daß es neben Knochenleim als Modifizierungsmittel ein ausgewähltes Dextran oder ein Gemisch von im folgenden näher definierten ausgewählten Dextranen mit oder ohne Einschluß eines Weichmachers enthält.
  • Die Dextrane stellen eine Gruppe von Polysacchariden dar, welche man durch die Einwirkung von ausgewählten Bakterien auf Saccharose erhält, und zwar durch Leuconostoc mesenteroides und L. dextranicum oder durch das Enzym Dextransaccharose, welches durch die Bakterien erzeugt wird.
  • Es sind bis heute 96 Dextrane untersucht und mit Nummern bezeichnet worden, um den zur Herstellung der Enzyme gezüchteten Bakterienstamm zu identifizieren. Das gleichbleibende Merkmal dieser Dextrane ist ihr struktureller Bestandteil, welcher fast ausschließlich die Anhydroglucopyranoseeinheit der Alphakonfiguration zu sein scheint. Die 1,6 glucosidischen Bindungen stellen 50 bis 97 11/o der gesamten Bindungen dar.
  • Es ist nun gefunden worden, daß spezifische Dextrane mit besonderen Eigenschaften die Fähigkeit haben, wenn sie Klebstoffgemischen, deren hauptsächlicher Bestandteil Knochenleim ist, einverleibt werden, die Eigenschaften der Gemische zu steigern und damit auch deren Verwendungsfähigkeit. Die besonderen Dextrane, die diese Fähigkeit besitzen, und erfindungsgemäß benutzt werden sollen, sind gekennzeichnet durch ein möglichst langes, lineares Molekül, wie es durch ein hohes Alpha-1,6 zu nicht -1,6 sich wiederholendes glucosidisches Verhältnis angezeigt wird. In diesen ausgewählten Dextranen sind insbesondere 86 bis 97 % der glucosidischen Bindungen 1,6-Bindungen. Die Dextrane sind ferner dadurch gekennzeichnet, daß sie stabile wässerige Lösungen in einer Konzentration von mindestens 10 "/o bilden, indem man sie entweder bloß mit Wasser mischt oder hilfsweise erhitzt, um die Auflösung zu erleichtern, oder indem man allmählich das Wasser in das in einzelnen Teilen vorliegende Dextran einarbeitet, so daß jedes Teilchen in seiner eigenen dicken Paste dispergiert wird, worauf man dann Wasser bis zu der gewünschten Dünnflüssigkeit hinzufügt. Ein zusätzliches Merkmal der ausgewählten Dextrane und eine Forderung für die erfindungsgemäßen Zwecke besteht darin, daß deren wässerige 10 m/oige Lösungen bei Raumtemperatur Viskositäten im Bereich von 30 bis 200 000 Centipoises aufweisen, die mit dem Brookfield Viskosimeter bestimmt sind. Gemische von zwei oder mehr spezifisch verschiedenen Dextranen, die in 10o/oiger, wässeriger Lösung V iskositäten des genannten Bereiches haben, können benutzt werden.
  • Dextrane mit verhältnismäßig niedrigem Molekulargewicht, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Klebstoffkompositionen geeignet sind, werden in der USA.-Patentschrift 2 660 551 vom 24. 11. 1953 beschrieben. Gemäß dem dort angegebenen Stand der Technik wird Dextran durch das enzymatische Verfahren in Rohrzuckerlösungen, welche von 25 g pro 100mal bis zur Sättigung mit Rohrzucker variierend enthalten können, synthetisiert. Es werden dabei Kulturflüssigkeiten, die reich an Dextransuerase sind, verwendet. Als Beispiel zur Herstellung von Dextran mit geeignetem niedrigem Molekulargewicht kann folgender Weg eingeschlagen werden Man läßt Leuconostoc mesenteroides in einem Medium wachsen, das 2'% Rohrzucker, 2% eingeweichtes Getreide, 0,1% einbasisches Kaliumphosphat und kleine Mengen an Nährsalzen enthält. Der pa-Wert des Mediums wurde durch Zugabe von kaustischer Sodalösung im benötigten Umfang auf 6,5 bis 6,8 gehalten und die Temperatur auf 25° C eingestellt. Das Medium wurde unter Rühren während der Fermentation belüftet.
  • Es wurde aus der Reaktionsmischung ein klares bernsteinfarbenes Kulturfiltrat erhalten, das mit 70g Rohrzucker pro 100mal der Lösung auf einen pA Wert von 5,0 eingestellt und bei 30° C so lange bebrütet wurde, bis die Umwandlung des Rohrzuckers zu Dextran vollständig war. Dies ist der Fall, wenn die Entstehung von Fruktose aufgehört hat. Durch Zusatz von Äthanol wird das Dextran aus der Lösung ausgefällt. Die erste Ausfällung bei Alkoholkonzentrationen aufwärts bis 42 % ist das sogenannte »natürliche« hochmolekulare Dextran. Die zweite Ausfällung mit Alkoholkonzentrationen über 42% aufwärts bis zu 60% ist das gesuchte Dextran mit dem niedrigen Molekulargewicht.
  • Das Molekulargewicht des Dextrans, das man durch Impfen eines saccharosehaltigen Nährbodens mit einer ganzen Kultur des ausgewählten Bakteriums oder mit dem von der Kultur abgetrennten Enzym erhält, hängt von dem Prozentgehalt des Nährbodens an Saccharose ab. Bei 10 % Saccharose ist das Molekulargewicht des Dextrans, das erzeugt und aus dem Fermentieren ausgeschieden ist, extrem hoch und auf Millionen geschätzt. Bei höheren Saccharosekonzentrationen wie 20 % ist das Molekulargewicht des Dextrans, während noch hoch im Vergleich zu denen anderer organischer Stoffe, manchmal niedriger als das Molekulargewicht von Dextran, das in Medien erzeugt wird, die mit kleineren Saccharosekonzentrationen hergestellt sind. Die nativen Dextrane, die gemäß Bedingungen erzeugt werden, bei denen der Saccharosegehalt geändert wird und die sonst den vorgenannten Angaben entsprechen, können zur Ausführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden. In einigen Fällen ist das Dextran auch strukturell heterogen und kann in Dextrane getrennt werden, die zu verschiedenen Klassen gehören, welche von leicht bis gerade noch wasserlöslichen Dextranen mit der erforderlichen Viskosität bis zu wasserlöslichen Dextranen reichen, deren Unlöslichkeit fortschreitend mit der Zunahme des Gehaltes an Nicht-1,6-Bindungen sich vergrößert. Dextrane, wie sie durch Fraktionierung eines strukturell heterogenen Dextrans vor oder nach Isolierung von dem Fermentierten erhalten werden, besitzen die besagten Eigenschaften und können in Wasser zur Herstellung von Lösungen der angegebenen Viskosität aufgelöst und auch zur Herstellung der erfindungsgemäßen Klebstoffgemische verwendet werden.
  • Ebenso können Teilhydrolysate von Dextran verwendet werden, die den erwähnten Forderungen entsprechen und die man erhält, wenn man natives Dextran zu Bruchstücken niedrigeren Molekulargewichts hydrolysiert. Wenn die anderen Forderungen erfüllt sind, kann das Dextran ein Molekulargewicht zwischen 20000 und dem des nativen Dextrans besitzen. Die Auswahl des Dextrans oder der Gemische von Dextran, die benutzt werden sollen, aus denen, die ,die obengenannten Forderungen zur Herstellung der neuen Klebstoffgemische erfüllen, hängt von den Eigenschaften ab, die man für die Klebstoffgemische wünscht. In der Wahl hat man eine große Freiheit, so daß die Klebstoffgemische für die verschiedensten Bedingungen passend abgewandelt und dementsprechend für alle möglichen Verwendungszwecke benutzt werden können. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gemische wird das in Teilchen vorliegende Dextran und trockener ebenfalls in Teilchen vorliegender Knochenleim gemischt oder zusammen gemahlen in einer geeigneten Vorrichtung, um Pulver zu erzeugen, die ihre Fließfähigkeit auch bei verhältnismäßig hohen Feuchtigkeiten wie 95 % beibehalten. Der Anteil der Dextrankomponente, die zur Herstellung dieser trockenen Pulver benutzt wird, beträgt 5 bis 10 Gewichtsprozent. Die Pulver können als solche gehandelt und vor dem Gebrauch in Wasser aufgelöst werden.
  • Flüssige Klebstoffgemische nach der Erfindung können für den Handel hergestellt werden, indem man den Knochenleim in Wasser einweicht, den eingeweichten Leim auf 68,3 bis 73,9° C erhitzt, bis das Produkt weich ist, worauf das ausgewählte Dextran zu der Masse hinzugefügt wird, sobald sie weich ist und worauf dann die Masse bei 68,3 bis 73,9° C 10 bis 15 Minuten lang gekocht wird. Das Dextran wird während des Kochens völlig aufgelöst.
  • Die Dextrane, wie sie vorliegend definiert sind, sind völlig verträglich in den Leimansätzen in Konzentrationen von 5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die vereinigten Gewichte von Leim und Dextran, und sind verträglicher mit dem Leim als es verschiedene andere Stoffe sind, die als Hilfs- oder Modifizierungsmittel in Knochenleim, Klebstoffen vorgeschlagen worden sind, einschließlich Polyvinylalkohole.
  • Weichmacher können den Gemischen in einer Menge von etwa 5 Gewichtsprozent des gesamten Gewichtes an Feststoffen einverleibt werden. Als feste Plastifizierungsmittel können verwendet werden: Harnstoff, Thioharnstoff, Natriumnitrat, Natriumthiocyanat, Kaliumnitrat, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, Zinkchlorid, Natriumlactat, Natriumacetat und Sorbit.
  • Als flüssige Plastifizierungsmittel, die man verwenden kann, seien genannt: Glycerin, Äthylenglykol, Diäthylenglykol und Propylenglykol.
  • Zur Herstellung der wässerigen Gemische wird das Plastifizierungsmittel gewöhnlich der weichen Masse zugesetzt, die man erhält, wenn man den eingeweichten Leim mit oder zur gleichen Zeit wie das Dextran bei erhöhter Temperatur von 68,3 bis 73,9° C erhitzt.
  • Die folgenden typischen Ansätze auf der Basis von Knochenleim und Dextran werden zur Erläuterung der neuen Klebstoffgemische nachstehend angegeben:
    Gewichtsteile
    1. Wasser ............................ 100
    Knochenleim ....................... 95
    Dextran ........................... 5
    2. Wasser ............................ 100
    Knochenleim ....................... 90
    Dextran ........................... 5
    Glyzerin ........................... 5
    3. Knochenleim ....................... 95
    Dextran ........................... 5
    4. Knochenleim ....................... 90
    Dextran ........................... 5
    Sorbit ............................. 5
    Der steigende Einfluß des ausgewählten Dextrans auf die Viskosität der Knochenleimklebstoffgemische wird in Tabelle 1 (A und B) gezeigt. Die Ansätze wurden mit einem Gehalt an gesamten Feststoffen von 6011/o zubereitet, wobei der Gehalt an Knochenleim mindestens 90 % der Feststoffe betrug. Die Viskositäten wurden in Centipoises mit einem Brookfield-Viskosimeter unter Verwendung einer Nr.4-Spindel R. P. M. bei 20 Umdrehungen pro Minute bestimmt. Die Viskositäten für A und B sind zu vergleichen mit den Beispielen C und D, die Klebstoffe betreffen, welche mit Knochenleim hergestellt sind, aber keine Dextrane enthalten.
    Tabelle I
    cP bei 54,4° C
    Ansatz % gesamte Feststoffe ohne Plasti-
    fizierungs 5 % Glycerin
    mittel
    A. Knochenleim ..... 95
    Dextran (86 bis 97 %
    1,6-Bindungen) ... 5 2150 1900
    B. Knochenleim ..... 90
    Dextran (86 bis 97 %
    1,6-Bindungen) ... 10 3450 2700
    C. Knochenleim ..... 100 1600 -
    D. Knochenleim ..... 95 - 1400
    Ein hervorragender Vorteil dieser ausgewählten Dextrane für die Verwendung in den neuen Gemischen besteht darin, daß das Dextran die Viskosität und andere Eigenschaften verbessert, ohne die Widerstandsfähigkeit des Knochenleims gegenüber Wasser herabzusetzen. Wie ein Vergleich der Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser der Beispiele A und B in Tabelle I mit derjenigen der Beispiele C und D zeigt, erhöht das Dextran tatsächlich die Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser. Dies ist ein unerwartetes Ergebnis im besonderen Hinblick darauf, daß die Dextrane hydroxyliert sind.
  • Die in der Tabelle II wiedergegebenen Daten wurden auf folgende Weise erhalten: Die Klebstoffe wurden in einem dünnen Film auf gestrichenes Steindruckpapier aufgebracht und an der Luft 24 Stunden getrocknet. Das Papier wurde dann in Abschnitte von 10 - 7 cm geschnitten, damit eine einheitliche Oberflächengröße der einzelnen Muster gewährleistet war. Die geschnittenen Papiere wurden im Ofen bei 110' C getrocknet und auf einer analytischen Waage gewogen. Sie wurden dann in Wasser von 20' C genau 20 Sekunden lang getaucht, bei 110' C wieder getrocknet und ein zweites Mal gewogen, um die Menge des von der Oberfläche abgelösten Klebstoffes zu bestimmen. Diese Menge ist in der Tabelle in Gramm angegeben.
    Tabelle II
    Gelöster Klebstoff
    Ansatz % gesamte Feststoffe ohne Plasti-
    fizierungs- 5 11/o Glycerin
    mittel
    A. Knochenleim ..... 95
    Dextran (86 bis 97 %
    1,6-Bindungen) ... 5 0,0069 0,0147
    B. Knochenleim ..... 90
    Dextran (86 bis 97 0%
    1,6-Bindungen) ... 0.0089 0,0207
    C. Knochenleim ..... 100 0,0092 -
    D. Knochenleim ..... 95 - 0,0205
    Die Werte zeigen, daß das Dextran die Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser in Gegenwart oder Abwesenheit eines Plastifizierungsmittels erhöht. Durch die Prüfung wurde nachgewiesen, daß die dextranmodifizierten Klebstoffgemische auf der Basis von Knochenleim ein ausgezeichnetes Klebevermögen, das dem mit anderem Dextran oder Knochenleim allein erhaltenen überlegen ist, sowie einen »quickgrab« besitzen. Der letztere Ausdruck bezieht sich auf die Geschwindigkeit der Bindung zwischen den beiden Unterlagen, deren eine mindestens mit dem Klebstoffgemisch überzogen ist, wenn der Klebstoff angefeuchtet wird und die beiden Träger zusammengepreßt werden.
  • Diese neuen Gemische kann man durch Wiederanfeuchten in klebrigen Zustand versetzen, das heißt, die Gemische können auf Papier oder andere geeignete Unterlagen aufgebracht, an Luft oder durch geeignete Mittel getrocknet und nachfolgend durch Anfeuchten klebrig gemacht werden. Es kann z. B. Tapetenrohpapier mit dem Klebstoffgemisch überzogen werden, worauf letzteres zu einem nichtklebrigen festhaftenden Film getrocknet und das Papier selbst aufgerollt und anschließend abgerollt wird, dann der trockene festhaftende Film durch Anfeuchten klebrig gemacht und das Papier aufgehängt wird. Die Dextrane der Gruppe oder Klasse, wie sie hier vorliegend näher definiert sind und die man in Wasser unter besonderen Bedingungen wie natives Dextran auflösen kann, sind unter gewöhnlichen Bedingungen widerstandsfähiger gegenüber Wasser. Eine derartige Wasserfestigkeit erhöht den Wert jener Dextrane als Modifizierungsmittel in den Knochenleimgemischen, die als wiederanfeuchtbare Klebstoffe verwendet werden sollen.
  • Es ist gefunden worden, daß Dextrane oder mindestens einige von ihnen Klebstoffeigenschaften haben und daß Klebstoffgemische auf der Basis derartiger Dextrane für Zwecke verwendet werden können, für die ein hoher Grad von Wasserfestigkeit und Klebrigkeit nicht erforderlich sind. Indes besitzen solche auf Dextran basierende Klebstoffe nicht die Wasserfestigkeit, die Klebrigkeit und den Viskositätsbereich der erfindungsgemäßen Knochenleimgemische, in denen das Dextran ein kleinerer Bestandteil ist und im wesentlichen ein Modifizierungsmittel für den Knochenleim, wie es durch die Vergleichsversuche dargetan wird.
  • Es scheint, daß in Kombination der Knochenleim und das ausgewählte Dextran oder ein Gemisch von ausgewählten Dextranen in einer Weise aufeinander einwirken, daß dabei die verbesserten Klebstoffe erhalten werden.
  • Die erfindungsgemäßen Gemische sind allgemein verwendungsfähige Klebstoffe, die für besondere Zwecke zugeschnitten werden können durch entsprechende Auswahl der Dextrankomponente, deren 10 o/oige wässerige Lösung Viskositäten besitzt, die im Bereich von 30 bis 200000 cP variieren. Für einige industrielle Anwendungen können die Gemische in verschiedener Hinsicht modifiziert werden, indem man z. B. geringe Mengen (bis zu 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Gemisches) von Pigmenten und/oder von inerten Füllstoffen, wie feingemahlener Glimmer, gemahlene Kieselsäure (Quarz) und gemahlenes Glas, einarbeitet.
  • Im Rahmen der Erfindung können Änderungen und Modifizierungen der Gemische, wie sie vorstehend beschrieben sind, vorgenommen werden, z. B. durch die Auswahl der besonderen Dextrankomponente und der verwendeten PlastifizierungsmitteI.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Aus Knochenleim und Dextran bestehendes Klebstoffgemisch, dadurch gekennzeichnet, daß es neben einem gegebenenfalls vorhandenen Gehalt an Weichmachern von gegebenenfalls 5 Gewichtsprozent in einer Menge von 5 bis 10 Gewichtsprozent ein Dextran enthält, das im möglichst langen linearen Molekül einen hohen Prozentsatz an sich wiederholenden Alpha-1,6-Bindungen besitzt, wobei 86 bis 97 % der 1,6-Bindungen glukosidisch sind, und dessen Molekulargewicht zwischen 20 000 und dem nativen umhydrolysierten Dextrans liegt und dessen 10 °/oige Lösung eine Viskosität im Bereich von 30 bis 200000 CP aufweist.
  2. 2. Klebstoffgemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als feste Weichmacher vorzugsweise Harnstoff, Thioharnstoff, Natriumnitrat, Natriumthiocyanat, Kaliumthiocyanat, Kaliumnitrat, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, Zinkchlorid, Natriumlactat, Natriumacetat und Sorbit enthält.
  3. 3. Klebstoffgemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in flüssigem Zustand Weichmacher, vorzugsweise Glycerin, Äthylenglykol, Diäthylenglykol und Propylenglykol, enthält.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2730450A1 (de) * 1976-07-26 1978-02-02 Hudson Ind Corp Trockene, flexible leimverbindung sowie verfahren zur herstellung derselben

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2730450A1 (de) * 1976-07-26 1978-02-02 Hudson Ind Corp Trockene, flexible leimverbindung sowie verfahren zur herstellung derselben

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