DE1059727B - Schnellkupplung fuer Rohre und Schlaeuche - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Schnellkupplungen für Rohre und Schläuche sind in vielen Ausführungen bekannt, und zwar sowohl mit ungleichen als auch mit gleichen Kupplungshälften. Rohre mit gleichen Kupplungshälften, auch symmetrische Schnellkupplungsrohre genannt, können in beliebiger Lage zusammengekuppelt werden. Wegen der einfachen Handhabung werden neuerdings bei Beregnungsanlagen, im Feuerlöschwesen, in der Industrie und im Bauwesen Rohre mit gleichen Kupplungshälften bevorzugt. Diese bestehen im wesentlichen aus zwei an den Rohrenden beweglich angebrachten gleichen Kupplungshälften, die unter Verwendung von Hebel- und Bajonettverschlüssen so zusammengekuppelt werden, daß sich ihre mit Dichtungen versehenen Stirnflächen zusammendrücken. Der Zusammenschluß dieser bekannten Schnellkupplungen erfolgt durch Drehbewegungen und Bewegungen parallel zur Rohrachse. Bei den Bajonettkupplungen wirkt sich die Drehbewegung beim Verschlußvorgang von Rohren mit mehr als 100 mm Durchmesser insofern nachteilig aus, als ein Mann allein mit der Hand die Kupplung nicht verschließen kann, es sei denn, daß ein zweiter die andere Kupplungshälfte festhält. Der Kupplungsvorgang mit einer Bewegung parallel zur Rohrachse hat den Nachteil, daß ein beschädigtes Rohrglied aus dem verlegten Rohrstrang nur dann entfernt und ausgetauscht werden kann, wenn mehrere Rohrglieder oder der ganze Rohrstrang auseinandergekuppelt werden. Schnellkupplungen mit Hebelverschlüssen haben ferner den Nachteil, daß sie sich durch Unvorsichtigkeit auch bei Betriebsdruck leicht öffnen.

Durch die Erfindung werden die geschilderten Nachteile beseitigt und darüber hinaus eine Rohrkupplung geschaffen, die wesentlich billiger herzustellen und einfacher zu handhaben ist als die seither bekannten symmetrischen Schnellkupplungen. Erfindungsgemäß weist jede der beiden gleichen Kupplungshälften zwei halbringförmige, aus je einem Wulst und einer Nut oder Aussparung bestehende Kupplungsglieder auf, die in axialer Richtung gegeneinander versetzt sind.

Die Zeichnungen stellen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Schnellkupplung dar.

Fig. 1 zeigt die Schnellkupplung im Schnitt im zusammengekuppelten Zustand;

Fig. 2 stellt eine Draufsicht auf die Kupplung nach Fig. 1 dar;

Fig. 3 zeigt eine Kupplungshälfte in ausgekuppeltem Zustand in Ansicht;

Fig. 4 stellt einen Schnitt durch eine Kupplungshälfte dar, die aus elastischem Material besteht;

Fig. 5 zeigt die Kupplungshälfte nach Fig. 3 in Ansicht von vorn, während in

Fig. 6 die Anordnung von Krampen dargestellt ist.

Schnellkupplung für Rohre und Schläuche

Anmelder:

Dr.-Ing. Richard Schneider,
Säo Paulo (Brasilien)

Vertreter: Dr. K. W. Mletzko₁ Rechtsanwalt,
Mainz, Binger Str. 6

Beanspruchte Priorität: Brasilien vom 14. September 1956

Dr.-Ing. Richard Schneider, Säo Paulo (Brasilien),
ist als Erfinder genannt worden

Zwei gleiche Kupplungshälften a sind auf die beiden Rohrenden h aufgeschoben. Die Abdichtung sowohl zwischen Rohr und Kupplungsgehäuse als auch zwischen den beiden Kupplungshälften übernehmen zwei Gummiringe c. Diese Gummiringe sind an den Stirnflächen oval ausgebildet; der ovale Teil des Gummiringes ragt etwa zu einem Fünftel seiner Dicke aus dem Kupplungsgehäuse hervor. Auf der Innenseite des Gummiringes befindet sich ein Hohlraum mit nahezu kreisförmigem Querschnitt. Das in diesen Hohlraum unter Druck einströmende Wasser preßt die Lippen der Gummiringe auseinander und verursacht dadurch ein druckfestes Verschließen der beiden Kupplungshälften. Der Hohlraum verleiht dem Gummiring ferner die Elastizität, die zum Einrasten der beiden Kupplungsgehäuse erforderlich ist, sowie eine im verschlossenen Zustand entstehende Vorspannung, die ein tropfdichtes Verschließen auch ohne Betriebsdruck im Rohr bewirkt. Der Gummiring hat also gleichzeitig vier Funktionen zu erfüllen, und zwar:

1. Abdichtung der Stirnfläche,

2. Abdichtung zwischen Rohr und Kupplungsgehäuse,

3. Bereitstellung der Elastizität, die für das Einrasten der beiden Kupplungshälften erforderlich ist,

4. Erzeugung einer Vorspannung im verschlossenen Zustand, die schon ohne Betriebsdruck im Rohr eine tropffeste Abdichtung bewirkt.

909 557/233

Claims (8)

Die Verschlußteile sind nicht wie meistens bei den bekannten Kupplungen beweglich angebracht, sondern starr durch entsprechende Formgestaltung des Kupplungsgehäuses. Sie bestehen aus einem Wulst e und einer Aussparung f auf der Außenseite des einen halbringförmigen Gliedes einer Kupplungshälfte und aus einem Wulst und einer Aussparung auf der inneren Randseite des anderen halbringförmigen Gliedes derselben Kupplungshälfte, wobei die beiden halbringförmigen Glieder der einen Kupplungshälfte in axialer Richtung gegeneinander versetzt sind. Der Wulst e der einen Kupplungshälfte greift in eine entsprechend geformte Aussparung der anderen Kupplungshälfte ein. Jede Kupplungshälfte besitzt also neben einem Wulst e und einer Aussparung f auf der Außenseite der Kupplungshälfte einen Wulst und eine Aussparung, die halbkreisförmig an der Innenseite des Kupplungsgehäuses angeordnet sind. Sie übertragen ausschließlich die im Rohrstrang auftretenden axialen Kräfte. An den Ubergangsstellen zwischen Wulst und Aussparung sind die Kupplungshälften an den Außenseiten S-förmig ausgebildet (s. Fig. 2 g). Diese S-förmige Ausbildung hat zur Folge, daß die Kupplungshälften unter Ausnutzung der Elastizität der Gummiringe beim Zusammenkuppeln mit einer Bewegung senkrecht zur Rohrachse einrasten und demnach die im Rohrstrang auftretenden Querkräfte übernehmen, d.h. Verschiebungen der beiden Kupplungshälften verhindern. Die beim Zusammenkuppeln erforderliche Bewegung senkrecht zur Rohrachse ist ein Hauptmerkmal der erfindungsgemäßen Schnellkupplung, durch das sie sich wesentlich von den bekannten Kupplungstypen unterscheidet. Die elastische Befestigung der Kupplungshälften an den Rohrenden übernehmen federnde Lamellen oder Krampend. Ein Ende der Krampe ist spiralförmig aufgewickelt, das andere glatte Ende wird auf das Rohr aufgenietet oder aufgeschweißt. Die spiralförmig aufgewickelten Enden der Krampen greifen in eine entsprechend dieser Form ausgebildete Innenseite des Kupplungsgehäuses ein, so daß dadurch eine Abwinkelung der Kupplung bewirkt werden kann. Die Fig. 3 und 5 zeigen die Kupplungshälften a in der Ansicht von der Seite und von vorn. In Fig. 6 ist die Anordnung von Krampen d am Rohrende dargestellt. Die Schnellkupplung nach der Erfindung eignet sich auch zur Herstellung aus elastischem Material, wie in Fig. 6 dargestellt ist. Da in diesem Fall die Abwinkelung durch die Elastizität der Kupplung übernommen wird, kann diese starr am Rohrende angebracht werden. Relativ hohe Innendrücke können von einem Versteifungsring It aufgenommen werden, der in die Stirnfläche der Kupplung eingelegt ist. Patentansprüche:

1. Schnellkupplung für Rohre und Schläuche mit gleichen Kupplungshälften, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden gleichen Kupplungshälften zwei halbringförmige, aus je einem Wulst (<?) und einer Nut oder Aussparung (/) bestehende Kupplungsglieder aufweist, die in axialer Richtung gegeneinander versetzt sind.

2. Schnellkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch den Wulst (e) und die Aussparung (f) geformte Profil den äußeren Randteil des einen halbringförmigen Kupplungsgliedes einer Kupplungshälfte bildet und das durch den Wulst und die Aussparung geformte Profil des anderen halbringförmigen Kupplungsgliedes derselben Kupplungshälfte auf der inneren Randseite der Kupplungshälfte aufgebracht ist, derart, daß die halbringförmigen Profile der beiden Kupplungshälften beim Zusammenkuppeln mit einer Bewegung senkrecht zur Rohrachse ineinandergreifen.

3. Schnellkupplung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsstellen zwischen Wulst (e) und Aussparung (f) an der Außenseite der Kupplungshälfte eine solche Form haben, daß unter Einwirkung der Elastizität von Gummiringen (c) die beiden Kupplungshälften beim Zusammenkuppeln mit einer Bewegung senkrecht zur Rohrachse einrasten und Verschiebungen der beiden Kupplungshälften vermieden werden.

4. Schnellkupplung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsstellen zwischen Wulst (e) und Aussparung (/) haken- oder S-förmig (g in Fig. 2 und 3) ausgebildet sind.

5. Schnellkupplung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Kupplungshälften auf das zugehörige Rohrende mit auf dem Rohr (b) befestigten, insbesondere federnden Lamellen oder Krampen (d) derart aufgebracht ist, daß die zusammengekuppelten Rohre um die Kupplung als Drehpunkt abwinkelbar sind.

6. Schnellkupplung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Dichtungsringe (c), insbesondere aus Gummi, vorgesehen sind, von denen jeweils ein rechteckiger Teil zur Abdichtung zwischen Rohr und Kupplungsgehäuse in eine nach dem Rohr zu offene Nut eingepaßt ist und von denen jeweils ein ovaler Teil mit einem Hohlraum von nahezu kreisförmigem Querschnitt zur Abdichtung zwischen den beiden Kupplungshälften aus der Stirnfläche der Kupplungshälfte herausragt.

7. Schnellkupplung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kupplungshälften aus elastischem Material hergestellt sind (Fig. 4) und starr am Rohr (b) angebracht sind.

8. Schnellkupplung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem elastischen Material ein Versteifungsring Qi) eingebettet ist, durch den der Innendruck aufgenommen wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 375 802, 417 985, 498, 634 976;

USA.-Patentschrift Nr. 2 182 797.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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