DE1058581B

DE1058581B - Werkstoff fuer elektromagnetische Absorber

Info

Publication number: DE1058581B
Application number: DES50530A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Martin Bier
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1956-09-26
Filing date: 1956-09-26
Publication date: 1959-06-04

Description

Werkstoff für elektromagnetische Absorber Die Erfindung bezieht sich auf einen Werkstoff für elektromagnetische Absorber, die zur Vermeidung oder Verhinderung der Reflexion elektromagnetischer Wellen dienen und aus Auskleidungen, Abdeckungen oder Überzügen, insbesondere aus einer wabenförmigen Anordnung hohlleiterähnliche Schächte mit der gewünschten Dämpfung entsprechender Schachtbreite, Schachttiefe und Wandstärke, bestehen.
Es ist bekannt, lose Gespinste aus Fasermaterial zu imprägnieren, insbesondere zu gummieren, und sie als elektromagnetische Absorber zu verwenden. In die Imprägnierung sind leitende Teilchen eingebettet. Die derart behandelten Gespinste haben z. B. die Form von Matten, Stäben oder Platten.
Es ist auch bekannt, feindisperse Aufschwemmungen von schlecht leitenden Metallen, Graphit, Ruß oder andere dielektrisch oder magnetisch wirksame Substanzen mit hohem Verlustwinkel durch Streichen, Tauchen oder Spritzen auf einen geeigneten Träger, z. B. Papier, Hartpapier, Polystyrolfolie, dünnes Glas od. a., aufzubringen.
Die dadurch hergestellten Widerstandsfolien müssen sorgsam behandelt werden, damit die Widerstandsschichten nicht abspringen. So ist es praktisch nicht möglich, diese Folien zu knicken oder aufzurollen. Aus diesem Grund können sie nicht als Meterware in den Handel gebracht werden. Überdies ist das Unterlagsmaterial dieser Folien für die beabsichtigte Absorptionswirkung überflüssig.
Der erfindungsgemäße Werkstoff besteht demgegenüber aus flexiblen Kunststoffolien, in die elektrisch leitendes Material, z. B. Graphit oder Kohle, eingebracht ist.
Der erfindungsgemäße Werkstoff hat also nicht die Form eines Gespinstes, sondern die Form einer Folie. Die Folie besteht aus finit elektrisch leitendem Material, z. B. Graphit oder Kohle, versetztem Kunststoff. Die vorbekannten Gespinste werden in eine Gummilösung eingetaucht, die leitendes Material enthält. Sie werden dadurch heterogene Systeme (Fasermaterial , -I- Imprägnierung). Die erfindungsgemäße Folie ist demgegenüber praktisch homogen. Selbst wenn, wie in einer Ausbildung der Erfindung, zurVerbesserung der mechanischen Eigenschaften in die Folie Gewebe eingebettet werden, ist doch das Fertigprodukt eine Folie, nicht aber ein gummiertes Gespinst.
Die erfindungsgemäßen Folien eignen sich vorzüglich zum Austapezieren von abzuschirmenden Räumen oder zur Abdeckung von Geräten. Zu ihrer Verarbeitung kann man sich aller Verfahren bedienen, die in der Technik der Kunststoffolien bekannt sind, so z: B. vor allen Dingen der Hochfrequenzschweißung. Es lassen sich beliebige Formen aus den Folien schneiden; sie sind im Gegensatz zu den vorbekannten Gespinsten äußerst wetterbeständig und mechanisch fest.
Die Wahl der durch die Beimischung des elektrisch leitenden Materials in den Folien erzielbaren elektrischen Leitfähigkeit und die Wahl der Folienstärke richtet sich, wie die räumliche Anordnung der Folien, nach der erstrebten Dämpfung der elektromagnetischen Wellen und nach dem Frequenzbereich, in dem die Absorptionswirkung erwünscht ist.
Bei der Herstellung großflächiger Absorber ist die Verarbeitung der erfindungsgemäßen Folien in Form von Bandmaterial, das hochfrequent zusammengeschweißt wird, von großem Vorteil.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Werkstoff für elektromagnetische Absorber, die der Vermeidung oder Verminderung der Reflexion elektromagnetischer Wellen dienen und aus Auskleidungen, Abdeckungen oder Überzügen, insbesondere aus einer wabenförmigen Anordnung hohlleiterähnlicher Schächte mit der gewünschten Dämpfung entsprechender Schachtbreite, Schachttiefe und Wandstärke, bestehen, gekennzeichnet durch flexible Kunststoffolien, in die elektrisch leitendes Material, z. B. Graphit oder Kohle, eingebracht ist.
2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften in die flexiblen Folien Gewebe eingebettet sind.
3. Verarbeitung des Werkstoffs nach Anspruch 1 oder 2 in Bandform und durch HochfrequenzschweiBung. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung G 11389 VIII a/21 ä4 71 (bekanntgemacht am 21. 6.1956) ; Zeitschrift für angewandte Physik, 8 (März 1956), S. 105 bis 114; Nachrichtentechnische Zeitschrift, 9 (Juni 1956), S. 287; Electronics, 26 (November 1953), S.206, 208; 28 (August 1955), S. 258, 260.