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Plattenteller für Plattenspieler
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Plattenteller für l1lattenspieler,
mit einer elastisch nachgiebigen, zur Unterstützung der Schallplatte bestimmten
Auflageschicht.
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Bekannte Plattenteller besitzen als Auflageschicht einen Gewebeflor
oder eine Schicht aus einem elastischen Kunststoff oder Gummi Nachteilig ist bei
diesen bekannten L'lattentellern, daß sie gegenüber der aufzulegenden Schallplatte
eine elektrisch isolierende Oberflächenschicht darbieten, welche eine vorhandene
elektrostatische Aufladung der Schallplatte nicht ableiten kann oderaber die elektrostatische
Aufladung durch den Ladungstrennungseffekt noch verstärkt, was zur Folge liat 1
daß die abzuspieiende i'lattenseite in hohem Maße Staub aus der Umgebungsluft anzieht.
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Während des Abspielens sammeln sich daher unter der Abtastnadel des
Wiedergabegerätes Staubpolster, welche die Wiedergabe verschlechtern und die Abnützung
der Tonaufzeichnungsspuren und
auch der Wiedergabeeinrichtungen
erhöhen.
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Bekannte Hilfsmittel zur Vermeidung der elektrostatischen Aufladung
von Schallplatten, etwa in Form sogenannter Antistatiktücher,- sind in der Anwendung
unbequem und bieten keinen dauerhaften Schutz gegen die elektrostatische Aufladung.
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Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 7 433 379 ist es auch schon
bekannt, den Plattenteller eines Plattenspielers mit einer Auflageschicht zu versehen,
welche Schaumstofflagen enthält, die zur Vermeidung elektrostatischer Aufladungen
der aufzulegenden Platte mit einer-Antistatiklösung imprägniert sind. Es zeigt sich
jedoch, daß diese Imprägnierung keinen dauerhaften Schutz gegen die Aufladung der
Schallplatte auf Grund des Ladungstrennungseffektes bietet und das eine bereits
vorhandene Aufladung nicht sicher von einer aufgelegten Schallplatte abgeleitet
wird.
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Aufgabe der Erfindung ist eine solche Ausgestaltung eines Plattentellers
für Plattenspieler, welche die elektrostatische Aufladung abzuspielender Schallplatten
beseitigt und ein Neuentstehen der Aufladung vermeidet, wobei die Handhabung des
betreffenden Plattenspielers in keiner Weise erschwert werden soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die erwähnte,
elastisch nachgiebige Auflageschicht von einer leitfähigen Polsterschicht gebildet
ist. Diese leitfähige Polsterschicht kann die Gestalt eines leitfähigen Flors haben.
Vorzugsweise ist jedoch die leitfähige Polsterschicht von einem leitfähigen Schaumstoff,
insbesondere Schaumkunststoff gebildet, dessen Leitfähigkeit auf einer Imprägnierung
mit einer Kunstharz- Leiterpartikel-Dispersionl etwa einer Akryl-Ruß-Dispersion
oder einem Graphitkolloid, beruhen kann.
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Der hier vorgeschlagene Plattenteller vereinigt die Eigenschaft einer
guten Anschmiegsamkeit an die aufzulegende Schallplatte mit einer hervorragenden
Leitfähigkeit durch die gesamte Dicke der Auflageschicht hindurch, so daß eine Ableitung
von auf der
Plattenoberfläche befindlicher Ladung zu den an Erde
oder Masse angeschlossenen Teilen des Plattenspielers von sämtlichen Punkten der
mit dem Plattenteller in Berührung kommenden Oberfläche der Platte aus stattfinden
kann. Dem Ladungstrennungseffekt wird dadurch wirksam begegnet, daß eine unbegrenzte
Ladungsträgerbeweglichkeit in dem Plattenteller unter Einbeziehung tieferer Schichten
des selben wegen der Leitfähigkeit des Plattentellers gegeben ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
anliegende Zeichnung näher erläutert. Es stellen dar; Figuren Schematische Abbildungen
zur Erläuterung des la bis lc Ladungstrennungseffektes und Figur 2 eine Seitenansicht
eines Plattenspielers mit einem Plattenteller der hier vorgeschlagenen Art.
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Figur la zeigt zwei aus Isolierwerkstoff bestehende Körper 1 und 2,
deren jeweils unterschiedliche Austrittsarbeit dadurch angedeutet ist, daß der Körper
1 im oberflächennahen Bereich eine gröBere Anzahl negativer, jeweils von positiven
Ladungen im Körperinneren neutralisierter Ladungen aufweist als der Körper 2. Werden
die beiden Isolierstoffkörper i und 2 aufeinandergelegt, wie in Figur lb dargestellt
ist, so haben die beiden Körper die negativen Ladungsträger des oberflächennahen
Bereiches gemeinsam, was im Körper 1 dazu führt, daß einige positive Ladungen, welche
sich unmittelbar unter der Oberfläche befanden aus der Neutralisationsfunktion entlassen
werden können und in das Körperinnere abwandern, während negative Ladungen aus dem
Körperinneren in den Bereich der Körperoberfläche wandern. Im Isolierstoffkörper
2 hingegen werden zusätzliche positive Ladungen aus dem Körperinneren in den Bereich
unter der Oberfläche in die Neutraiisationsfunktion gezogen, während negative Ladungen
aus diesem Bereich Platz machen müssen und in das Körperinnere abwandern.
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Werden jetzt die Isolierstoffkörper 1 und 2 wieder voueinander getrennt,
wie in Figur lc angedeutet ist, so können wegen der Isolierstoffeigenschaft dieses
Körpers die zuvor in das Körperinnere entlassenen positiven Ladungen nicht rechtzeitig
zur Neutralisationsfunktion in den oberflächennahen Bereich zurückgerufen werden'
so daß die negativen Ladungen. welche den vereinigten Körpern 1 und 2 zuvor gemeinsam
waren, nunmehr ZU Gunsten des Körpers 2 aufgeteilt werden in welchem, ebenfalls
auf Grund der Isolationseigenschaft dieses Körpers, die zuvor au dem Körperinneren
herbeigerufene positive Ladung nicht rechtzeitig aus der Neutralisationsfunktion
wieder in das Körperinnere entlassen wird. Im Endergebuis besitzt also der Körper
1 nach der Trennung eine leicht positive und der Körper 2 eine l.e i ch t negative
Aufladung gegenüber dem Ausgangszustand. Die Aufladung verstärkt sich in bekannter
Weise bei mehrmaliger Vereinigung und darauffolgender Trenung der Isolierstoffkörper
1 und 2.
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Figur 2 zeigt einen Plattenspieler 3, dessen Plattenteller 4 eine
ringscheibenförmige Auflageschicht 5 aiis einem mit einem Graphitkolioid imprägnierten
Schaumkunststoff aufweist. Die Imprägnierung kann jedoch nuch mit einer Kunstharz-Leiterpartikel-Dispersion,
beispielsweise einer Akrylherz-Ruß-Dispersion oder einer Akrylharz-Graphit-Dispersion,
vorgenommen sein. Diese Im Prägnierungen besitzen den Vorteil da'. sie die Eigenschaften
der Schaumstoff-Polsterauflage gegenüber dem nicht imprägnierten Zustand nicht verändern
oder in bestimmten Fällen sogar verbessern, so daß die imprägnierte Schaumkunststoffauflage
für eine federnde und in allen Flächenbereichen satt anliegende Abstützungder Schallplatte
geeignet bleibt. Die eine leitfähige Pelsterschicht bildende Ringscheibe 5 hat eine
Stärke von etwa 3 mm bis 10 mm und besitzt, wie bereits gesagt, solche Nachgiebi
gkeit , daß eine aufgelegte Schallplatte 6 im wesontlichen er ihre gesamte Fläche
hinweg satt aufliegt. Die von dem leitfählgen Schaumkunststoff gebildete Auflageschicht
besitz guten elektrischen Kontakt zu den an Masse oder Erde angeschlossenen.
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metallischen Teilen des Plattentellers 4. wodurch erreicht wird, daß
eine etwa zuver der Schallplatte 6 anbaftende elektrostntische
Öberflächenaufladung
beim Auflegen der Schallplatte auf den Plattenteller sogleich abgeleitet wird. Zusätzlich
zu die^» Ableitungseinwirkung tritt aber bei Verwendung der leitfähigen Polsterschicht
5 der Vorteil ein, daß eine Neuentstehung einer elektrostatischen Aufladung auf
Grund des Ladungstrennungseffektes vermieden wird.
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Betrachtet man nämlich den Zustand in dem Modellversuch gemäß Figur
le, so erkennt man, daß bei einem Vergleich des Isolierstoffkörpers 2 mit der leitfähigen
Polsterschicht 5 in letzterer ein Körper zur Verfügung steht, bei welchem die Ausgleichsvorgänge
unter Weitergabe von Ladung zwischen den oberflächennahen Bereichen und dem Körperinneren
so rasch vor sich gehen, daß bereits vor vollständiger Trennung der jeweiligen Körper,
nämlich der Schallplatte 6 von der leitfähigen Polsterschicht 5 die ursprüngliche
Ladungsverteilung wiederhergestellt ist und ein Ladungstrennungseffekt nicht auftritt.
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Praktische Versuche haben demgemäß auch gezeigt, daß bei Verwendung
des hier vorgeschlagenen Plattentellers die abzuspielende Seite der Schallplatte
6 keinerlei Staub anzieht und sich keine Staubflocken unter der Abspieleinheit 7
ansammeln. Antistatik- Wischtücher oder Benetzungsmittel sind hierbei nicht erforderlich
und die Handhabung ist außerordentlich einfach.