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Vorrichtung zum kontinuierlichen Bleichen ölhaltiger Flüssigkeiten,
insbesondere von Rohölen, Tranen und Fetten, mittels Bleicherde Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Bleichen ölhaltiger Flüssigkeiten,
insbesondere von Rohölen, Tranen und Fetten, mittels Bleicherde, bestehend aus einem
den Durchfluß des zu bleichenden Öles beeinflussenden Durchflußregler, einer Dosierungseinrichtung
für den Bleicherdezusatz und einer Rührvorrichtung sowie einem die Bleicherde nach
der zeitweisen Einwirkung vom Öl trennenden Filter.
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Die bekannte Vorrichtung dieser Art besteht aus einem langgestreckten
Durchflußraum, der durch quer angeordnete Filtertücher in Kammern unterteilt ist.
Im Bereich beider Enden des Durchflußraumes sind Zu- und Abflußleitungen für das
zu bleichende Öl und die mit Öl ausgemaischte Bleicherde so angeschlossen, daß das
Öl und die Bleicherde im Gegenstrom durch den Durchflußraum fließen. Um jeder Kammer
die Bleicherde zuzuführen, sind die Filtertücher durch Umgehungsleitungen mit in
Durchflußrichtung der Bleicherde wirksamen Rückschlagventilen überbrückt. Der Durchfluß
des Öles und der Bleicherde wird mittels einer an die die Rohölzulaufleitung aufweisende
Kammer angeschlossenen Pumpe bewirkt. Jede der Zu- und AbfllLßleitungen für das
Öl und die Bleicherde ist mit einem von der Hand bedienbaren Regelventil versehen.
Hierdurch ist jedoch die Einhaltung eines genauen Mischungsverhältnisses zwischen
dem Rohöl und der Bleicherde nicht gewährleistet.
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Auch ist infolge des unkontrollierbaren Verbleibens der Bleicherde
auf den Filtertüchern, die nur mehr oder weniger von dem darüberfließenden Öl hinweggeführt
wird, die Einwirkungsdauer der Bleicherde auf das Rohöl nicht genau begrenzbar,
zumal die mit dem Öl angemaischte Bleicherde vor dem Zusetzen zum Rohöl gespeichert
werden muß. Diese Einwirkungsdauer ist jedoch von ausschlaggebender Bedeutung für
die Qualität des gebleichten Öles. Denn es hat sich herausgestellt, daß die im ungebleichten
Öl enthaltenen und im gebleichten Öl unerwünschten Schleimstoffe bzw. Kolloide,
welche die Haltbarkeit des Öles und bei vegetabilen Ölen auch den Geschmack wesentlich
beeinträchtigen, von der Bleicherde zwar aufgenommen, indessen nach einiger Zeit
(etwa 15 bis 20 Minuten) wieder abgestoßen und vom Rohöl wieder aufgenommen werden.
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Es ist auch schon ein kontinuierlich durchführbares Verfahren zur
ölbleichung mittels Bleicherde bekanntgeworden, bei dem mit Öl zu einer Paste angemaischte
Bleicherde dem zu bleichenden Öl im Durchfluß durch eine Rohrleitung zugesetzt,
hierauf die aasgemaischte Bleicherde in einem mit einem Rührwerk versehenen Behälter
mit dem zu bleichenden Öl innig vermischt und sodann das gebleichte Öl in abwechselnd
in den Durchflußstrom des Öles einschaltbaren Filterpressen von der Bleicherde getrennt
wird. Die zum Durchfördern des Öles durch die Rohrleitung dienende Pumpe ist jedoch
nicht in Abhängigkeit vom Bleicherdezusatz gesteuert. Außerdem neigt die B:leicherdepaste
zur Klumpenbildung, die infolge ihrer kleinen Oberfläche nur im geringen Maß und
unkontrollierbar auf das Öl einzuwirken vermag, so daß ein genau bemessener Bleicherdezusatz
nicht erzielbar ist. Auch erlauben die diskontinuierlich arbeitenden Filterpressen
keinen zeitlich regelbaren Entzug der Bleicherde. Daher wird bei den bekannten Verfahren
keine Begrenzung der Einwirkungsdauer durch den Zusatz genau dosierter Mengen Bleicherde
in Abhängigkeit von der Durchflußmenge des Öles ermöglicht.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die Vorrichtung
nach der eingangs bezeichneten Art so weiterzubilden, daß das Wiederabstoßen der
von der Bleicherde absorbierten Schleimstoffe und Kolloide in .die ölhaltige Flüssigkeit
mit Sicherheit vermieden wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
die Dosierungseinrichtung mittels einer Steuervorrichtung in Abhängigkeit von der
Einstellung des Durchflußreglers verstellbar und das Filter als ein die Einwirkungsdauer
der Bleicherde begrenzendes, kontinuierlich- arbeitendes Drehfilter auszubilden.
Durch
diese Maßnahmen wird erreicht, daß auch bei veränderlicher Durchflußmenge der ölhaltiger.
Flüssigkeit nicht nur stets die richtige zum Bleichen erforderliche Menge trockener
und pulveriger Bleicherde zugesetzt wird, sondern durch die kontinuierliche, zeitlich
begrenzte Abnahme des Bleiahardekuchens vom Drehfilter die Einhaltung der richtigen
Einwirkungszeit der Bleicherde auf das Öl gewährleistet ist. Dieser weitgehend geregelte
Ablauf des Bleichvorganges führt auch in vorteilhafter Weise zu einer Leistungssteigerung,
einer Verminderung des Flüssigkeitsverlustes sowie der Betriebskosten und einer
Verbesserung des Bleichproduktes.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der 'Vorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung schematisch dargestellt.
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Zum Bleichen von Rohöl, das in einem in der Zeichnung nicht dargestellten
Vorratsbehälter aufbewahrt wird, ist eine Zuführungsleitung 1 zu einem Druckzellendrehfilter
2 vorgesehen, in der die Mischung dieser Flüssigkeit mit Bleicherde vorgenommen
wird. Hierzu mündet im Bereich des Vorratsbehälters eine mit einem Behälter 3 für
die Bleicherde verbundene Einlaufleitung 4 in die Zuführungsleitung 1 ein, zwischen
der und dem Behälter eine aus einem an sich bekannten Zellenrad bestehende Dosierungseinrichtung
5 angeordnet ist. Um die in die Zuführungs -leitung 1 einlaufende Bleicherde mit
der Flüssigkeitsströmung innig zu vermischen, ist eine Rühreinrichtung 6 in der
Zuführungsleitung 1 vorgesehen, die aus einem unter der Einmündungsstelle der Einlaufleitung
angeordneten angetriebenen Propeller 6 zur Vormischung und mehreren der Einmündungsstelle
nachgeschalteten und in Strömungsrichtung im Abstand voneinander angeordneten weiteren
angetriebenen Propellern 6 zur Nachmischung des Gemisches besteht. Mittels eines
zwischen dem Vorratsbehälter für die Flüssigkeit und der Einmündungsstelle der Einlaufleitun
g 4 für die Bleicherde in der Zuführungsleitung 1 ;angeordneten Durchflußreglers
7, der aus einem von Hand durch Drehen einstellbaren Ventil 8 besteht, kann die
Durchflußmenge der Flüssigkeit in der Zuführungsleitung 1 und damit die Zuflußmenge
des Flüssigkeits-Bleicherde-Gemisches zum Druckzellendrehfilter 2 geregelt werden.
Zur Erzeugung der Gemischströmung und zum Erzielen des zum Filtern im Druckzellendrehfilter
2 erforderlichen Druckes ist zwischen der Rührvorrichtung 6 und dem Druckdrehfilter
2 eine Pumpe 9 in der Zuführungsleitung 1 vorgesehen. Um die optimale Filterleistung
des Druckzellendrehfilters 2 auszunutzen, kann der Zulauf des Gemisches durch den
Durchflußregler 7 geregelt werden. Damit bei einer Veränderung der Durchfluß-. menge
der Flüssigkeit durch Verstellen des Durchflußreglers 7 der Zusatz der Bleicherde
nicht ungünstig beeinflußt wird, ist der Durchflußregler7 mit einem Drehwiderstand
10 verbunden, der im Erregerstromkreis eines das Zellenrad der Dosierungsvorichtung
antreibenden Elektromotors 11 geschaltet ist. Hierdurch wird erreicht, daß beim
Verstellen des Durchflußreglers 7 gleichzeitig auch die Zufuhr der Bleicherde verändert,
d. h. beim Drosseln der Durchflußmenge die Bleicherdezufuhr verringert und beim
Vergrößern der Durchflußmenge die zugesetzte Bleicherdemengz vermehrt wird. Durch
diese Maßnahme ist stets die richtige Dosierung bzw. die zum Bleichen der Flüssigkeit
erforderliche Zusatzmenge an Bleicherde gewährleistet. Als Drückzellendrehfilter
2 ist ein Filter bekannter Bauart verwendet, dessen Zellen 12 bis 15 jedoch dem
vorliegenden Zweck entsprechend zur Erzielung weitgehender Trennung der Bleicherde
von der gebleichten Flüssigkeit und Trocknung dieses Feststoffes mit verschiedenen
Medien beschickt werden. So wird der Zelle 12 des Filters ein unter Druck stehendes
Inertgas, z. B. Stickstoff oder Kohlendioxyd, zugeführt. Das durch den Filterkuchen
gepreßte Inertgas bewirkt hierbei eine Trocknung des Feststoffes. Um die durch das
Inertgas dem Filterkuchen entzogene Flüssigkeit, die in Form kleinster Tröpfchen
in diesem enthalten ist, zu entziehen, ist in der Abführungs,leitung 16 für dieses
Gas eine Scheidevorrichtung 17, z. B. ein Hydrozyklon, vorgesehen, so daß das die
Scheidevorrichtung 17 verlassende Inertgas sogleich wieder zum Trocknen der Bleicherde
des nachfolgenden Gemisches verwendet werden kann. In einer oder mehreren der nachfolgenden
Zellen 14, 15 wird dem Filterkuchen der in ihm verbliebene Ölrest durch Beaufschlagen
mit einem Lösungsmittel, z. B. Leichtbenzin oder Trichloräthylen, entzogen. Vorteilhaft
wird hierbei die letzte Zelle 15 mit reinem I-ösungsmittel und die vorhergehenden
Zellen 14 mit ölarmer Miscella beschickt. Im Bereich der diesen Zellen nachfolgenden
Zellen 18 erfolgt die Abnahme des Filterkuchens von diesen in bekannter Weise mittels
Walzen, Schaber od. dgl.