DE105476C

DE105476C -

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Publication number: DE105476C
Application number: DENDAT105476D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist bekannt, die bei Fahrrädern und anderen Fahrzeugen zur Verwendung kommenden Luft- oder Vollreifen mit einer Einlage zu versehen, welche ein Gleiten bezw. Ausrutschen des Rades auf nasser oder glatter Bahn verhindert. Es weist aber eine solche lediglich für schlechte Witterung bezw. für eine nasse oder gefrorene Fahrbahn bestimmte Einlage den Uebelstand auf, dafs sie bei schönem Wetter bezw. bei trockener Fahrbahn eher hinderlich- als zweckdienlich ist, indem sie dann in unnöthiger Weise die Adhäsion zwischen Radreifen und Laufbahn erhöht.

Gegenstand vorliegender Erfindung bildet nun eine Reifeneinlage, welche derart angeordnet wird, dafs sie auf der einen Seite mit einer Schicht versehen ist, die aus demselben Material besteht, wie der Reifen selbst, auf der anderen Seite hingegen mit einer Bekleidung ausgerüstet ist, welche die Adhäsion vergröfsert. Je nachdem man also die eine oder die andere Seite dieser Einlage nach aufsen kehrt, wird dieselbe für gutes oder für schlechtes Wetter bezw. für trockene oder nasse Fahrbahn geeignet gemacht.

Auf beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand zur Veranschaulichung gebracht, und zwar zeigt

Fig. ι die Reifeneinlage in einfacher,

Fig. 2 in doppelter Ausführung.

Die Reifeneinlage, welche zweckmäfsig zwischen die Längsriffeln oder Wulste des Reifens eingeführt wird, besteht aus einer Gummischicht α und einer zweiten Schicht b, welche infolge ihrer Beschaffenheit im Stande ist, die Adhäsion zwischen Reifen und Laufbahn zu vergröfsern. Ein Material, welches die eben erwähnte Eigenschaft besitzt, ist beispielsweise ein aus Kameelhaar hergestelltes Geflecht oder Gewebe. Auch lä'fst sich Baumwolle, Wolle u. dergl. zu diesem Zwecke verwenden.

Die aus zwei Schichten bestehende Einlage, welche entweder einen "geschlossenen Ring bildet oder zweitheilig und mit einer beliebigen Vorrichtung versehen ist, welche ermöglicht, deren beide Enden zusammenzuhalten, kann sehr leicht auf den Reifen gebracht werden. Beispielsweise bei Luftradreifen genügt es, zu diesem Zwecke "etwas Luft aus demselben herauszulassen, um die Einlage an Ort und Stelle bringen zu können, wonach der Reifen wieder vollgepumpt wird.

Für den Fall, dafs gewünscht wird, die eine oder die andere Seite der Reifeneinlage nach aufsen zu kehren, genügt es, das Luftventil des Reifens zu öffnen, wonach infolge des Zusammenfallens des Reifens die Einlage ohne Schwierigkeit in der gewünschten Weise um¹ gedreht werden kann.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein auswechselbarer Laufring für elastische Radreifen zur Verhinderung des Ausgleitens, dadurch gekennzeichnet, dafs derselbe aus zwei Schichten gebildet wird, wovon die eine (a) aus Gummi, die andere (b) dagegen in bekannter . Weise aus einem Material (Kameelhaargeflecht oder -Gewebe, Baumwolle, Wolle u. dergl.) besteht, welches im Stande ist, die Adhäsion zwischen Reifen und Laufbahn zu erhöhen, zu dem Zwecke, bei schönem Wetter bezw. bei trockener Fahrbahn die Gummiseite, bei schlechter Witterung bezw. bei nasser oder gefrorener Laufbahn hingegen die die Adhäsion vergröfsernde Seite der Einlage verwenden zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.