-
Durch mehrere Wälzkörper auf einem Laufrollenwagen abgestütztes Rollschütz
Die Erfindung betrifft ein Rollschütz, das durch mehrere Wälzkörper auf einem Laufrollenwagen
abgestützt ist, wobei Verschiebungen zwischen dem Rollschütz und dem Laufrollenwagen
auftreten könnten.
-
Die horizontale Länge von Rollschützen und ähnliehen Bauteilen kann
sich durch Temperaturänderungen oder Durchbiegung ändern. Dadurch verschiebt sich
mindestens eines der seitliöhen Enden des Rollschützes od. dgl. in horizontaler
Richtung. Außerdem kann sich ein Rollschütz infolge des Spieles in der seitlichen
Führung in horizontaler Richtung versahiehen. Eine ein Rollschütz od. dgl. abstützende
Laufeinrichtung, die sich mittels Rollen längs vertikaler Schienen bewegt, vermag
diese seitlichen Verschiebungen nicht mitzumachen. Deshalb muß das Rollschütz od.
dgl. gegenüber der Laufrichtung verschiebbar sein. Diese Verschiebbarkeit wird erreicht
durch zwischen Rollschütz und Laufeinrichtung angeordnete Wälzkörper, die die unter
großer Last auf kleinen Wege relativ selten auftretenden Verschiebungen aufzunehmen
vermögen.
-
Die Wirkungslinie der durch einen Wälzkörper übertragenen Kraft geht
stets durch die beiden Berührungspunkte des Wälzkörpers mit den beiden Flächen,
zwischen denen er sich abwälzt. Da sich der Wälzkörper beim Abwälzvorgang seitlich
verschiebt,wird auch die Kraftwirkungslinie verschoben. und zwar verschiebt sich
ein sich zwischen zwei parallelen Fläciben abwälzender Wälzkörper und mit ihm die
Kraftwirkungslinie um die Hälfte der Strecke, um die sich die verschiebliche gegenüber
der nicht verschiehlic:hen der 1#eiden parallelen Flächen verschiebt. Wenn die nicht
verscliiebliohe Fläche sich an einem Laufwagen befindet, wird durch das Abwälzen
der Wälzkörper die Kraftwirkungslinie gegenüber dem Laufwagen verschoben und dadurch
die Schiene und die Rollen ungleichmäßig- außermittig belastet. Durch eine derartige
außermittige Belastung werden die Rollen und die Schiene sehr ungünstig beansprucht
und das Material seitlich sehr stark belastet.
-
Es ist bekannt, ein Hubtor überein Kipplager und Stelzen auf -,einem
Rollenwagen abzustützen, wobei die Stelzen als die Seitenwände des Rollenwagens
ausgebildet und ihrerseits auf den Achsbolzen der Rollen abgestützt sind. Bei einer
seitlichen Verschiebung des Hubtores gegenüber dem Rollenwagen nehmen die Stelzen
diese Verschiebung auf und übertragen dabei die Last um .ein der Verschiebung entsprechendes
Maß außerhalb der Mitte auf den Rollenwagen, so daß dieser und die Schiene außermittig
und ungünstig belastet werden.
-
Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil, indem sie bewirkt, daß die
den Laufwagen belastende Druckkraft unabhängig von Verschiebungen des den Laufwagen
belastenden Bauteiles stets in der gleichen Wirkungslinie wirkt. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß mehrere, vorzugsweise zwei, neh°neinanderli,egende Wälzkörper
zwischen dem Rollschütz und einer auf dein Laufvagen in einem Punkt oder einer parallel
zu den Wälzkörpern liegenden Linie abgestützter, Kippplatte auf beiden Seiten der
durch den Stützpunkt bzw. die Stützlinie der Kippplatte gehenden Kraftwirkungslinie
angeordnet sind. Bei einer seitlichen Verschiebung des Rollschützes gegenüber dem
Laufwagen wälzen sich die Wälzkörper zwischen dem Rollschütz und der Kippplatte
ab. Da aber die Kippplatte die Belastung nur durch ihre punkt- oder linienförmige
Berührungsfläche mit dem Laufwagen auf diesen überträgt, diese Berührungsfläche
aber ihre Lage gegenüber dem Laufwagen bei einer seitlichen Verschiebung des Rollschützes
gegenüber dem Laufwagen nicht ändert, wirkt die Kraft unabhängig von seitlichen
Verschiebungen des Rollschützes in der gleichen Kraftwirkungslinie auf den Laufwagen,
so daß dieser vor seitlichen Verschiebungen der Kraft und den daraus resultierenden
Beanspruchungen bewahrt wird.
-
Die Figuren zeigen als Ausführungsbeispiel des Erfindu:ngsgegenstand-es
ein Rollschütz, das über mehrere Wälzkörper auf einem Laufwagen, mit dessen Hilfe
das Rollschütz längs vertikaler Schienen verschiebbar ist, abgestützt ist, und zwar
zeigt Fig. 1 die Vorrichtung in ihrer Normallage und-Fig. 2 die gleiche Vorrichtung,
nachdem sich das Rollschütz eine Strecke e seitlich verschoben hat.
-
Mit 1 ist der Sahützkörper des Rollschützes bezeichnet, an dem eine
Stützplatte 2 befestigt ist. Mit 3 ist die vertikale Schiene, die an dem Fundament
5 befestigt ist, bezeichnet. Auf der Schiene 3
läuft die Rolle 4,
die durch die Steckachse 12 mit dem Laufwagen 6 verbunden ist. Der Laufwagen 6 trägt
auf seiner dem Rollschütz zugewandten Seite eine Stützplatte 7, auf der eine Kippplatte
8 abgestützt ist. Zwischen der Stützplatte 2 und der Kippplatte 8 sind zwei Wälzkörper
9 angeordnet. Die Wälzkörper 9 sind Ausschnitte aus kreiszylindrischen Körpern,
deren Zylinderflächen gegen die Stützplatte 2 bzw. die Kippplatte 8 anliegen. Die
Kippplatte 8 hat dem Wälzkörper 9 zugewandt eine ebene Fläche 10 und stützt sich
auf der Stützplatte 7 mit einer zylindrischen Fläche 11 ab.
-
Im Normalbelastungszustand wird die von dem Rollschütz 1 ausgeübte
Druckkraft über die Stützplatte 2 und die senkrecht auf dieser stehenden Wälzkörper
9 auf die Kippplatte 8 und von dieser über die Stützplatte 7, den Laufwagen 6, die
Steckachse 12, die Rollen 4 auf die Schiene 3 übertragen und von dieser in das Fundament
5 abgeleitet. Verschiebt sich der Schützkörper 1 um eine bestimmte Strecke e in
seitlicher Richtung, so wälzen die beiden Wälzkörper 9 sich mit ihren zylindrischen
Flächen zwischen der ebenen Stützplatte 2 und der ebenen Fläche 10 der Kippplatte
8 ab. Dadurch wird die durch jeden der Wälzkörper 9 auf die Kippplatte 8 übertragene
Kraft mit ihrer Wirkungslinie um die Strecke e/2 seitlich verschoben. Da die Kippplatte
8 jedoch mit ihrer zylindrischen Wälzfläche 11 auf der ebenen Stützplatte 7 abgestützt
ist, kann die resultierende Kraft nur durch die Berührungsfläche zwischen der Wälzfläche
11 und der Stützplatte 7 übertragen werden und somit keine seitliche Verschiebung
erfahren, da die ebene Fläche 10 der Kippplatte 8 und die ebene Fläche der Stützplatte
2 einander parallel bleiben müssen, weil die beiden Wälzkörper 9 gleiche Durchmesser
der zylindrischen Flächen haben. Auch im Falle einer Verschiebung des Rollschützes
1 gegenüber dem Laufwagen 6 wird die von dem Rollschütz 1 ausgeübte Druckkraft von
der Rolle 4 immer zentrisch in die Schiene 3 eingeleitet und diese dadurch stets
in der günstigsten Weise belastet.
-
Wenn infolge einer Durdhbiegung des Rollschützes dessen Ende und damit
die Stützplatte 2 eine geringe Winkeländerung erfährt, wird über die beiden Wälzkörper
9 auch auf die Kippplatte 8 diese Winkeländerung übertragen, und die Kippplatte
8 wälzt mit ihrer Zylinderfläche 11 auf der Stützplatte 7 ab. Da eine derartige
Winkeländerung nur sehr klein sein kann und infolgedessen auch die seitliche Abwälzung
der Kippplatte 8 auf der Stützplatte 7 nur sehr klein sein kann, kann durch diesen
Vorgang keine wesentliche seitliche Verschiebung der resultierenden Kraftrichtung
bewirkt werden.