DE1049582B - Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen. 23.'2. 56. V. St. Amerika - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen. 23.'2. 56. V. St. AmerikaInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
KL.
INTERNAT. KL. CMMi f
CbCF / 2 6
P15737IVb/39c
30. f.
ANMELDETAG: 23. FEBRUAR 1956
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 2 9. J A N U A R 1 9 5 9
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 2 9. J A N U A R 1 9 5 9
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen in der Dampfphase
und unter Wasserausschluß bei —20 bis +150° C in Gegenwart besonders zubereiteter anorganischer Adsorptionsmittel,
die als Katalysator und Füllstoff dienen. Siliciumdioxydteilchen haben bei chemischen Reaktionen
vielseitige Anwendung als Katalysatoren Katalysatorträger und Adsorptionsmittel gefunden. So hat man
Siliciamdioxydgele als Katalysatoren für die Kondensation von ungesättigten Kohlenwasserstoffen mit Phenolen,
von Aldehyden mit Harnstoff und von Äthylen mit Ammoniak und Siliciumdioxydgele und verwandte siliciumdioxydhaltige
Stoffe zu Bromierungs- und Chlorierungsreaktionen verwendet. Ferner wurdenSiliciumdioxydgele
als Katalysatorträger bei der Polymerisation von Äthylen, Butylen, Propylen u. dgl. zu Benzinen, Ölen und
anderen niedrigmolekularen Polymeren verwendet. Als Katalysatoren werden bei solchen Reaktionen unter
anderem Phosphorsäuren, Metallsalze und Bortrifluorid verwendet. Die Verwendung von Siliciumdioxyd ist ausführlich
in »Catalysis« von Berkman, Morrell und Egloff, 1940, beschrieben. Die Verwendung von Siliciumdioxydgelen
und anderen Formen von hydratisiertem Siliciumdioxyd in Abwesenheit irgendeines weiteren
Katalysators zur Herstellung hochmolekularer Polymerer aus Tetrafluoräthylen jedoch ist neu.
Tetrafluoräthylen wurde erstmalig von Plunkett polymerisiert, wie in der USA.-Patentschrift 2 230 654 beschrieben.
Seit dieser Zeit wurden viele Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen zu hochmolekularen
Polymeren entwickelt. In der Frühzeit der Entwicklung von Polytetrafluoräthylen wurde gefunden, daß bestimmte
Eigenschaften des geformten Polymeren durch Zusatz fester Füllstoffe verstärkt werden. Der Zusatz
fester Füllstoffe, wie von Siliciumdioxyd, in Form eines Pulvers ist beispielsweise in den USA.-Patentschriften
2 392 388, 2 400 099 und 2 400 091 beschrieben. Die USA.-Patentschrift 2 393 967 lehrt die Herstellung eines
feinzerteilten Tetrafluoräthylenpolymeren nach einem Dispersionsverfahren und ferner den Zusatz feinzerteilter
Feststoffe zur Dispersion, welche als Füllstoffe für das Polymere dienen.
Diese Methoden zur Herstellung gefüllten Polytetrafluoräthylens haben jedoch den Nachteil, daß eine zusätzliche
Verfahrensstufe erforderlich ist. Ein weiterer Nachteil liegt in einigen Fällen darin, daß die erzielten
Produkte oft nicht homogen sind und der Füllstoff an der Oberfläche des geformten Gebildes freihegt.
Nach der Erfindung wird Tetrafluoräthylen direkt auf den Füllstoff zu homogenen Gemischen von Polymerisat
und Füllstoff polymerisiert. Das Verfahren ermöglicht die Polymerisation von Tetrafluoräthylen zu hochmolekularen
Produkten bei Atmosphärendruck und Raumtemperatur.
Verfahren zur Polymerisation
von Tetrafluoräthylen
von Tetrafluoräthylen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6
München 27, Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 24. Februar 1955
V. St. v. Amerika vom 24. Februar 1955
Ahlborn Wheeler, Arden, Del. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Erfindungsgemäß wird Tetrafluoräthylen in Dampfphase in einem geschlossenen Gefäß in Gegenwart z. B.
von aktiviertem Siliciumdioxyd als Katalysator polymerisiert, das durch Erhitzen von Siliciumdioxydhydraten
auf eine Temperatur oberhalb 400° C und anschließende Abkühlung auf die Polymerisationstemperatur, vorzugsweise
in Abwesenheit von Feuchtigkeit, gewonnen wurde. Die Polymerisation wird bei einer Temperatur im Bereich
von —20 bis +15O0C, insbesondere bei Raumtemperatur,
und Atmosphärendruck ausgeführt.
Als Füllmittel und Katalysator wird bevorzugt hydratisiertes Siliciumdioxyd verwendet, wie Siliciumdioxydgele
und Siliciumdioxydhydrat aus bestimmten Tonen, die in Abwesenheit von Wasser erhitzt worden sind.
Hydratisiertes Siliciumdioxyd muß für die Zwecke der Erfindung etwas chemisch an das Siliciumdioxyd gebundenes
Wasser enthalten. Ohne die Erfindung durch diese Erklärung zu beschränken, wird angenommen, daß
durch Erhitzung des hydratisierten Sih'ciumdioxydes in Abwesenheit von Feuchtigkeit vor der Polymerisation
ein Teil des chemisch an das Siliciumdioxyd gebundenen und an der Oberfläche desselben befindlichen Wassers
entfernt wird, wodurch eine Oberfläche zurückbleibt, die katalytisch aktive Adsorptionsstellen aufweist, ζ. Β.
nicht abgesättigte Wertigkeiten, die man als freie Radikale ansehen kann, welche die Polymerisation von Tetrafluoräthylen
zu erregen vermögen. So wird ein Tetrafluoräthylenmolekül bei Adsorption an einer solchen aktiven
Stelle das erste Glied einer wachsenden Kette von Tetrafluoräthylenmolekülen. Zur Erzielung einer solchen
Polymerisation ist die geeignete Kombination von Ad-
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sorptionsfahigkeit und chemischer Bindungsfestigkeit
notwendig Die Bindungsfestigkeit, die zur Bildung katalytisch aktiver Stellen beim Erhitzen notwendig ist,
wurde zu 20 bis 50 kcal berechnet Wenn die Bmdungsfestigkeit
zwischen dem Wasser und den beim Verfahren gemäß der Erfindung ν erwendeten Stoffen zu hoch ist,
kann durch Entfernung des Wassers die Adsorptionsfatugkeit
verringert oder das Material zersetzt werden Wenn die Bindungsfestigkeit zu niedrig ist, nimmt man
an, daß eine van der Waalsche Adsorption auftritt, deren katalytische Aktivität zu gering ist, um eine Polymerisation
zu induzieren Hydratisierte Sihciumdioxyde besitzen
die geeignete Kombination von Adsorptionsfahigkeit
und Bindungsfestigkeit Es wurde gefunden, daß Verbindungen mit ähnlichen Eigenschaften wie das
hydratisierte Siliciumdioxyd gleichfalls eine katalytische
Aktivität besitzen Diese Verbindungen werden spater beschrieben
Als Sihciumdioxyde werden bei dem Verfahren gemäß
der Erfindung hydratisierte Sihciumdioxyde verwendet, die im Handel als Siliciumdioxydgele und Tone erhaltlich
sind Fur die Zwecke gemäß der Erfandung geeignete
Siliciumdioxydgele können jedoch auch durch Saurehydrolyse
von Athylorthosilicaten und nach anderen dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt werden Die
im Handel erhältlichen Siliciumdioxydgele werden ζ Β
von der Davison Chemical Corporation hergestellt Die
Siliciumdioxydgele, die m der Erdoltechnik als Crack
katalysatoren verwendet werden, eignen sich ebenso fur das Verfahren gemäß der Erfindung Tone, wie Attapulgustone,
die hydratisiertes Siliciumdioxyd enthalten,
werden von der Harshaw Chemical Company unter den Typenbezeichnungen Permagel« und Attasorb in den
Handel gebracht
Die Aktmerung des als Katalysatoren fur die Tetra
fluorathylenpolymerisation zu verwendenden hydratisierten
Süiciumdioxydes erfolgt durch Erhitzung Unbehandelte,
zu einer Adsorption geeignete Sihciumdioxydgele
besitzen eine geringe oder überhaupt keine
katalytische Aktivität und werden oft zur Reinigung von Tetrafluorethylen verwendet Wenn man Silicium
dioxydgele im Vakuum oder in einem Strom eines Inertgases,
wie Stickstoff, und in Abwesenheit von Feuchtigkeit erhitzt, entwickelt sich eine katalytische Aktivität,
die mit Erhöhung der Erhitzungstemperatur zunimmt
Die katalytische Aktivität — bestimmt als die anfangliche
Polymerisationsgeschwindigkeit — steigt fast exponential an, wenn man die Temperatur, auf die das Siliciumdioxyd
erhitzt wird, von 100 auf 5250C erhöht Dies
zeigt die graphische Darstellung von Fig 1, m welcher
die anfängliche Polymerisationsgeschwindigkeit gegen
die Erhitzungstemperatur aufgetragen ist Es wurde jedoch gefunden, daß zwar die anfängliche Polymerisationsgeschwindigkeit
deutlich mit der Erhitzungstemperatur ansteigt, aber die Gesamtmenge an nach
2 Stunden Polymerisiertem bei Aktivierungs- oder Erhitzungstemperaturen
oberhalb 400° C sehr wenig zunimmt Man kann zwar — wie die graphische Darstellung
zeigt — Aktivierungstemperaturen unterhalb 400° C verwenden, aber die besten Ergebnisse werden erhalten,
wenn man das hydratisierte Siliciumdioxyd auf oberhalb
400° C erhitzt Die bei Erhitzung auf 400° C zur Aktivierung
notwendige Erhitzungszeit zeigt die graphische Darstellung von Fig 2, m welcher die anfängliche PoIymensationsgeschwmdigkeit
bei Atmospharendruck gegen die Erhitzungszeit aufgetragen ist Im allgemeinen zeigt
sich, daß das Material nach 1 stundiger Erhitzung hinreichend aktiv ist
Wie oben beschrieben, wird angenommen, daß die
Aktivität der Füllstoffe gemäß der Erfindung von der
Adsorptionsfahigkeit und der chemischen Bindungsfestigkeit abhangt, mit welcher das Wasser an das
Siliciumdioxyd gebunden ist Es ist daher verständlich,
daß Verbindungen, welche Tetrafluorethylen adsorbieren und Wasser mit einer Bindungsfestigkeit von 20 bis
50 kcal chemisch gebunden enthalten, eine ähnliche katalytische
Aktivität besitzen wie das aktivierte hydratisierte
Siliciumdioxyd Em Beispiel fur eine solche Verbindung ist hydratisiertes Alummiumborat Aktive Füllstoffe
ίο können ferner hergestellt werden, indem man zwei Verbindungen
homogen kombiniert, die in liner Kombination
beide Eigenschaften besitzen, die zur Bildung der katalytisch aktiv en Füllstoffe gemäß der Erfandung notwendig
sind Wie das nachstehende Beispiel zeigt, wurden aktive
Füllstoffe hergestellt, indem man Verbindungen, die mit
der geeigneten Bmdungsfestigktit chemisch gebundenes
Wasser enthalten, mit Verbindungen homogen vermischt, die Tetrafluorethylen adsorbieren, ζ Β durch Kombination
\ on Aluminiumoxyd mit Phosphor- oder Borsaure, wobei man annimmt, daß von den Sauren bei Erhitzung
der Fullstoffkombination Wasser entfernt und dadurch
die katalytische Aktivität hervorgerufen wird Die Aktivierung
dieser Füllstoffe erfolgt im wesentlichen in der
gleichen Weise wie die oben beschriebene Aktivierung
des Silicmmdioxyds Die hydratisierten Sihciumdioxyde
werden jedoch bevorzugt, da sie eine maximale Aktivität
besitzen und dem Polytetrafluorpreßpulver die gewünschten
Eigenschaften des Füllstoffs verleihen Die Geschwindigkeit, mit welcher beim Verfahren
gemäß der Erfindung das Tetrafluorethylen polymerisiert wird, hangt weiter von den Eigenschaften ab, welche die
Adsorptionsfahigkeit der katalytisch aktiven Füllstoffe bestimmen, wie Teilchengroße und Porengroße Grund-j
legend erfogt die Polymerisation auf aktiv ierten Fullstoffteilchen
jeder Große Es wurde jedoch gefunden, daß em größerer Anteil Tetrafluorethylen polymerisiert werden
kann, wenn die Teilchengroße unterhalb 40 Maschen (0,368 mm) hegt Vorzugsweise verwendet man bei der
Polymerisation von Tetrafluorethylen im allgemeinen einen Pullstoff von geringer 1 eilchengroße, ζ Β von
0,074 mm und weniger, um homogenere Fullstoff-Polymeren-Gemische
zu erhalten Außer der Teilchengroße des Füllstoffes erwies sich die Porengroße als wichtig So
ergeben Füllstoffe mit höherer Porengroße höhere Aus- ,
beuten an Polymerem Man nimmt an, daß kleine Poren mit Polytetrafluorethylen verstopft werden, wodurch der
Bereich innerhalb der Pore zur weiteren Polymerisation inaktiv wird
Die Aktivierung des tullstoffes wird vorzugsweise m
dem Polymer!sationsgefaß durchgeführt, um die Möglichkeit
einer Vergiftung der katalytischen Aktivität des Füllstoffes zu verringern Es wurde gefunden, daß Wasser,
Alkaliverbindungen, Hydroperoxyde und organische Losungsmittel im allgemeinen die katalytische Aktivität
des Füllstoffes vergiften Anorganische Sauren und Sauerstoff ergeben im allgemeinen keine Vergiftungseffekte und
wirken in einigen Fallen als Aktivator, d h erhohen die
anfängliche Polymerisationsgeschwindigkeit, wenn auch nicht die Gesamtmenge an Polymerisiertem Nach dem
Erhitzen soll der aktivierte Füllstoff vor Einfuhrung des
Tetrafluorethylen auf unterhalb 150° C, vorzugsweise auf
Raumtemperatur, abgekühlt werden Die Gesamt geschwindigkeit der Polymerisation schwankt etwas im
Bereich von 20 bis 8O0C, nimmt aber außerhalb dieses
Temperaturbereiches rasch ab Aus Zweckmaßigkeitsgrunden
arbeitet man ν orzugsweise bei Raumtemperatur
Es wurde gefunden, daß die Geschwindigkeit der Tetra-
fluorathylenpolymensation auf aktivierten Füllstoffen
gemäß der Erfindung mit dem Druck ansteigt Die PoIymensation
kann jedoch bei derart geringen Drucken wie
1 bis 10 mm Hg erfolgen Bei Atmospharendruck erfolgt
eine hinreichende Adsorption von Tetrafluorathylen, um so hohe Polymerisationsgeschwindigkeiten zu ergeben,
daß bei Verwendung von hydratisiertem Siliciumdioxyd
höhere Drucke nicht erforderlich sind Die Gesamtmenge
an Polymerisat schwankt jedoch nur gering mit dem Druck, wenn man als katalv tisch aktiven Füllstoff hydratisiertes
Silicmmdioxyd verwendet Beim Verfahren gemäß der Erfindung sind jedoch Überdrucke vorteilhaft,
um hohe Polymerisationsgeschwindigkeiten zu erzielen, wenn man weniger aktive Füllstoffe als die oben beschriebenen
\ erwendet
W ie die nachstehenden Beispiele zeigen, ist die 4ktivitat
des Silicmmdioxydes außerordentlich hoch So vermögen
aktivierte Sihciumdioxyde beim Verfahren gemäß
der Erfindung bis zum 13fachen ihres Gewichtes an PoIymerem
zu bilden Auf Grund dieser hohen Aktivität des Sihciumdioxydes kann man zusammen mit dem aktiven
Silicmmdioxyd gemäß der Erfindung andere inaktive Füllstoffe vei wenden, welche die Aktivität des Siliciumdioxyds
nicht vergiften, wie Asbestfasern, Glasfasern usw So zeigt das nachstehende Beispiel, daß aktiviertes
Siliciumdioxyd, das gleichmaßig auf Asbestfasern abge lagert ist, gefüllte Polvtetrafluorathylenmassen ergibt,
die mehr als 50 Gewichtsprozent Polymeres enthalten
Einer der λ orteile des Verfahrens gemäß der Erfindung
liegt m seiner Wirtschaftlichkeit und Einfachheit So kann man zu dieser Dampfphasenpolymerisation \on
Tetrafluorathylen em einfaches geschlossenes Reaktions gefäß verwenden, das mit Ruhrer und Em und Auslaßventil
ausgestattet ist Vorzugsweise ist das Gefäß mit
einer Heizvorrichtung ausgestattet, so daß man die Aktivierung des Füllstoffes in ihm ausfuhren kann Es
ist jedoch durchaus möglich, den Füllstoff getrennt zu
erhitzen und dem Reaktionsgefaß zu gegebener Zeit zuzuführen,
wenn man, wie oben beschrieben, einer Vergiftung vorbeugt Die Tatsache, daß die Reaktionsgeschwindigkeit
bei Erhöhung der Reaktionstemperatur abnimmt, stellt einen Sicherheitsfaktor dar, durch den em Durchgehen
der Reaktion Explosionen u dgl verhindert werden
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung
der Erfindung Teile sind Gewichtsteile
Etwa 203 g Sihciumdioxydgel (ein Handelsprodukt der
Typenbezeichnung 04, Hersteller die Davison Chemical
Corp ) werden auf eine Teilchengroße von 0,074 mm zer
stoßen und an Luft mehrere Stunden auf 5000C erhitzt, um alle organischen Verunreinigungen zu entfernen, die
sich wahrend der Zerkleinerung auf dem Sihciumdioxydgel
angesammelt haben Bei Abwesenheit von Sauerstoff werden durch Erhitzen auf 4000C nicht alle Spuren orga
nischer Verbindungen entfernt Der gereinigte Füllstoff wird aus dem Ofen entfernt, in einem geschlossenen Be
halter auf Raumtemperatur gekühlt und in em geschlossenes
2-1-Polymerisationsgefaß aus Pyrexglas eingeführt,
das mit einem Ruhr er und Ventilen ausgerüstet ist, wobei man darauf achtet, daß Luftfeuchtigkeit soweit
wie möglich ausgeschaltet bleibt Das Reaktionsgefaß wird in em Heizbad eingetaucht und auf 4000C erhitzt,
wobei man den Füllstoff m einem Strom trocknen Stick Stoffs stetig rührt Nach 2stundiger Erhitzung kühlt man
und bringt das Reaktionsgefaß in em Wasserbad von 25°C Dann beginnt man die Polymerisation durch Em
fuhrung eines Gemisches von 50 Teilen Tetrafluorathylen und 30 Teilen Stickstoff Nach etwa 20 Minuten unterbricht
man die Stickstoffzufuhr und leitet in das Reaktionsgefaß
reines Tetrafluorathylen ein Die Tetrafluor athylenzufuhr wird so eingestellt, daß man im Reaktions
gefäß etwa Atmospharendruck erhalt Nach 21^ Stunden
wird die Reaktion abgebrochen, das Gefäß mit Stickstoff
gespult und das Polymeren-Fullstoff-Gemisch entfernt Emc Gewichtsbestimmung der gebildeten Masse zeigt,
daß ihr Gehalt an Tetrafluorathylenharz 63 Gewichtsprozent
betragt Das entstandene weiße Pulver wird mit CCl4 gewaschen, wodurch man em frei fließendes Preßpulver
erhalt Das Preßpulver kann durch Verpressung bei 3800C in zähe Stabe von einer Biegefestigkeit von
ίο 293 kg/cm2, einem Biegemodul von 0,188 105 kg/cm2
und emei Zugfestigkeit von 105 kg/cm2 (bestimmt nach
ASTM Prüfverfahren) geformt werden
Man wiederholt Beispiel 1 unter Verwendung zweier Sorten von Attapulguston von einer Teilchengroße bis zu
0,044 mm Es werden folgende Ergebnisse erzielt
Füllstoff | Reaktions | GebildetesPoly | |
20 1ont\p | beschickung | zeit | tetrafluorathylen |
Stunden | Gewichtsprozent | ||
»Attasorb <*) | 172 | 27 | 79 |
«Attasorb«*) | 220 | 6 | 57 |
a5 >Permagel«*) | 68 | 84 | 92,5 |
>Permagel«*) | 140 | 25,5 | 74 |
>Permagel«*j | 199 | 3 | 56 |
*) Hersteller Harshaw Chemicals Co
In ahnlicher Weise wie im Beispiel 1 polymerisiert man
Tetrafluorathylen auf Gemischen von Siliciumdioxydtonen
und Sihciumdioxydgelen mit Asbestfasern, die vor
der Aktivierung der Siliciumdioxydverbmdungen durch
mechanische Vermischung hergestellt wurden Es werden folgende Ergebnisse erzielt
Verhältnis Silicium |
Teilchen große des |
Gewicht | Reak | Lrhalte | |
*o Art des | dioxyd zu Asbest*) |
Silicium dioxydes |
der Be Schickung |
tionszeit | nes Pol\ tetrafluor |
Silicium dioxydes |
mm | Stunden | athylen Gewichts |
||
3 1 | 0,074 | 120 | 18 | prozent | |
45 Gel | 5 1 | 0,074 | 216 | 12 | 39 |
Gel | 2,5 1 | 0,074 | 280 | 22 | 38 |
Gel | 1 1 | 0,074 | 200 | 3V2 | 75 |
Gel | 1 2 | 0,074 | 225 | 19 | 57 |
Gel | 1 1 | 0,074 | 250 | 30 | 55 |
50) Ton | 1 1 | 0,074 | 250 | 6V2 | 77 |
J Ton | 59 | ||||
*) Kanadischer Asbest der Typenbezeichnung 7-M der Ray
bestos Manhatten Co
Weitere Polymerisationen von Tetrafluorathylen in Dampfphase werden mit den verschiedenen, in der nachstehenden
Tabelle angegebenen Füllstoffen ausgeführt Die Füllstoffe, welche einen Aktivator enthalten, ζ Β
eine Verbindung, welche mit der geeigneten Bindungsfestigkeit chemisch gebundenes Wasser enthalt, werden
hergestellt, indem man eine wäßrige Losung des Aktivators
mit dem Füllstoff vermischt Die Konzentration
des Aktivators in dem Losungsmittel wird so eingestellt,
daß eine vollständige Benetzung des Füllstoffes und eine
homogene Verteilung des Aktivators auf dem Füllstoff möglich ist Alle Füllstoffe werden wie im Beispiel 1
aktiviert und zur Polymerisation von Fetrafluorathylen
verwendet Alle Füllstoffe haben eine Teilchengroße von
40 bis 80 Maschen (0,368 bis 0,175 mm) Die Polymen-
sationsgeschwindigkeit wird volumetrisch an der bei der Polymerenbildung verbrauchten Tetrafluoräthylenmenge
gemessen.
Art fies Füllstoffes
Attapulguston
Aluminiumborat
(2Al2O3-B2O3-SH2O)...
Körniges Magnesiumoxyd .. .
Aluminiumoxyd +H3BO3
Aluminiumoxyd + H3PO4
Äthylorthosilicat
Körniges Magnesiumoxyd .. .
Aluminiumoxyd +H3BO3
Aluminiumoxyd + H3PO4
Äthylorthosilicat
(hydraüsjert)
Aktivator
/o
10
14
14
cm3 polymensiertes Monomeres/g
Füllstoff/Stunde
84
22,6
15
51
58
130
Das bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene Produkt ist gewöhnlich eine weiße frei fließende körnige
Masse. Die Füllstoffteilchen sind von dem Polytetrafluoräthylen vollständig bedeckt. Das Pulver wird jedoch für
Formungszwecke verbessert, wenn man es in Tetrachlorkohlenstoff wäscht. Für Laboratoriumszwecke erwies
sich eine 1 minutige Waschung in einem Mischer der Bauart Waring als ausreichend. Das auf diese Weise gewonnene
feinzerteilte körnige Material kann bei Formungsverfahren der zur Verformung von Polytetrafluoräthylen
verwendeten Art eingesetzt werden, wie sie z. B. in der USA.-Patentschrift 2 400 099 beschrieben sind.
Das Verhältnis von Polytetrafluoräthylen zu Füllstoff kann verändert werden, indem man den Tetrafluoräthylenzusatz
in unterschiedlichen Abständen unterbricht. Je länger die Reaktion fortschreitet, desto höher
ist der Gehalt an Polytetrafluoräthylen. Das Verhältnis von Füllstoff zu Polymerem kann beim Verfahren gemäß
der Erfindung gelenkt werden, indem man das Reaktionsgefäß auf einer Waage anordnet und die Gewichtserhöhung
mißt oder die dem Reaktionsgefäß zugeführte Polytetrafluoräthylenmenge mißt.
Die Vorteile der Erfindung liegen sowohl in dem Verfahren wie auch in dem Produkt. So wird durch die Erfindung
die Polymerisation von Tetrafluoräthylen auf wirtschaftliche und sichere Weise möglich. Es ist kein
Lösungsmittel oder flüssiges Medium notwendig. Die Polymerisation kann bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck
ausgeführt werden. Eine teuere Hochdruckapparatur ist somit unnötig; die Polymerisation kann
— wie oben beschrieben — in der denkbar einfachsten Vorrichtung durchgeführt werden. Da die Polymerisationsreaktion
in sich selbst einen Sicherheitsfaktor besitzt, bleibt die Kontrolle über die Reaktion stets erhalten.
Das bei dem Verfahren gemäß der Erfindung gewonnene Produkt besitzt gegenüber gewöhnlichen Gemischen
von Polytetrafluoräthylen und Füllstoff den Vorteil der Homogenität. Ferner sind Füllstoff und Polymeres
besser aneinander gebunden. Weiterhin ist keinerlei Vermischung von Füllstoff und Polymerem nach der
Polymerisation notwendig. Ebenso wie andere gefüllte Massen besitzen die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
erhaltenen Produkte verbesserten Biegemodul, Standfestigkeit und erhöhte Druckfestigkeit. Die Polymeren
gemäß der Erfindung eignen sich zur Verformung in Dichtungsringe, Lager, zur Herstellung von Rohren
und zu zahlreichen anderen Anwendungszwecken, bei denen hohe Steifheit, Hochtemperaturbeständigkeit und
chemische Widerstandsfähigkeit erforderlich sind.
Claims (7)
1. Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Tetrafluoräthylen
in der Dampfphase bei — 20 bis + 150° C
unter Wasserausschluß in Gegenwart eines anorganischen, mit einer Bindungsfestigkeit von 20 bis
50 kcal chemisch gebundenes Wasser enthaltenden Adsorbens, das in einer inerten feuchtigkeitsfreien
Atmosphäre zwecks teilweiser Entfernung des chemisch gebundenen Wassers erhitzt worden ist, polymerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als anorganisches Adsorbens erhitztes
hydratisiertes Siliciumdioxyd oder Aluminiumborat verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als anorganisches Adsorbens
ein Gemisch von Aluminiumoxyd und einer Borsäureoder Phosphorsäureverbindung verwendet, das in
einer inerten feuchtigkeitsfreien Atmosphäre erhitzt wurde.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Adsorbens ein solches verwendet, das durch Erhitzung auf zumindest 400° C
und anschließende Abkühlung auf unterhalb 150° C in Abwesenheit von Wasser aktiviert wurde.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als hydratisiertes Siliciumdioxyd
ein Siliciumdioxydgel oder Attapulguston, vorzugsweise von einer Teilchengröße von weniger als
0,074 mm, verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verhältnis von Polytetrafluoräthylen
zu hydratisiertem Siliciumdioxyd in dem gewonnenen Produkt auf 13:1 bis 1 : 5 hält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Polymerisationsgemisch
zusätzlich einen inerten Füllstoff, wie Asbestfasern, zusetzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 80*747/468
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1256420B (de) * | 1962-03-06 | 1967-12-14 | Allied Chem | Verfahren zur Herstellung von Polytetrafluoraethylen |
Also Published As
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GB793217A (en) | 1958-04-09 |
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US2847391A (en) | 1958-08-12 |
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