DE1049407B - Verfahren zur Entkohlung von Eisen in festem Zustand - Google Patents

Verfahren zur Entkohlung von Eisen in festem Zustand

Info

Publication number
DE1049407B
DE1049407B DENDAT1049407D DE1049407DA DE1049407B DE 1049407 B DE1049407 B DE 1049407B DE NDAT1049407 D DENDAT1049407 D DE NDAT1049407D DE 1049407D A DE1049407D A DE 1049407DA DE 1049407 B DE1049407 B DE 1049407B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
iron
oxygen
carrier gas
decarburization
gas
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DENDAT1049407D
Other languages
English (en)
Inventor
Aachen Dr.-Ing. Wolfgang Gruhl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Publication date
Publication of DE1049407B publication Critical patent/DE1049407B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D3/00Diffusion processes for extraction of non-metals; Furnaces therefor
    • C21D3/02Extraction of non-metals
    • C21D3/04Decarburising
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
    • Y02P10/10Reduction of greenhouse gas [GHG] emissions
    • Y02P10/122Reduction of greenhouse gas [GHG] emissions by capturing or storing CO2

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid-Phase Diffusion Into Metallic Material Surfaces (AREA)

Description

DEUTSCHES
Die Entkohlung von Eisen in festem Zustand bat eine besondere technische Bedeutung bei der Herstellung von Temperguß. Beim Tempern werden Gußstücke aus Schmelzen mit 3 bis 4·/« Kohlenstoff in einem Glühproseß häufig Ws zum Erhalt eines rein ferritischen Ge(vgc$ entkohlt. Eine teilweise Entkohlung wurde früher durch Einpacken der Stucke in sauerstoffal)gebende Stoffe bewirtet. Heute verwendet man zur Entkohlung Gasgemische aus CO und COt gegebenenfalls unter Zusatz von Wasserdampf, mit denen die öfen beschickt werden. Dabei mfiwen diese Gemische so eingestellt sein, daß eine Verbrennung des Kohlenstoffes stattfindet, eine Oxydation des Eisens jedoch vermieden wird. Der Nachteil aller dieser Verfahren liegt in den extrem langen Zeiten, die zur Entkohlung erforderlich sind und bei größeren Städten bis zu 100 Stunden betragen.
Es wurde nun gefunden, dafi eine wesentlich raschere Entkohlung dann stattfindet, wenn man zur Verbrennung des Kohlenstoffes nicht ein sauerstoff« haltiges Gas (CO4, H1O). sondern freien Sauerstoff verwendet und außerdem für eine rasche Abführung des bei der Verbrennung des Kohlenstoffs gebildeten CO-COj-Gemisches Sorge trSgt. Wesentlich ist hier-I)Ci, daß dem zu entkohlenden Material jeweils nur diejenige Menge freien Sauerstoffes zugeführt wird, die zur Verbrämung des durch Diffusion aus dem inneren an die Oberfläche des Stückes gelangenden Kohlenstoffes notwendig ist. Wird zu wenig Sauerstoff zugeführt, so wird der Proxeß verlangsamt. Bei zu großer Sauerstoffzufuhr findet eine Oxydation des Eisens statt, die naturgemäß unerwünscht ist. So findet man beispielsweise, daß bei einer Glühung in Luft primär eine gewisse Randentkohiung auftritt; sekundär kommt es dann zur Bildung einer Zunderschicht, die das Metall von der Gasatmosphäre trennt. Hat sich einmal eine solche Zunderschicht gebildet, so findet eine weitere Entkohlung nicht mehr statt. Die Verbrennung des Kohlenstoffe* wird dann dadurch unterbunden, daß einmal die Reaktion über eine Eisenoxydphase verläuft, zum anderen ein Austritt gebildeter CO· bzw. CO,-Gase durch die Oxyd-Schicht hindurch nicht möglich ist.
Erftrtdungsgemäß wird mit Hilfe dieser Enkenntnissc eine besonders rasche Entkohlung dadurch bewirkt, dafi ein inortes Gas {Trägergas), dem O1Ol his 5*/» Sauerstoff «gemischt sind, in langsamem Strom über die bis unterhalb der Erweichung*- law. Schmelztemperatur, vorzugsweise auf Temperaturen zwischen 900 und 1200° C erhitzten, zu entkohlenden Stftcke geleitet wird.
Man hat zur Entkohlung von Stahl in der Glühatmosphire hereits die Verwendung hocbsauerstoff-
Verfahren zur Entkohlung von Eisen
in festem Zustand
Anmelder:
Dr.-Ing. Wolfgang Gruhl,
Aachen. Büchel 15
Doing. Wolfgang Gruhl, Aachen, ist als Erfinder genannt worden
haltiger Gase, deren Ο,-Gchalt höher als der der Luft liegt, vorgeschlagen. Dies führt jedoch zu einer
•β erheblichen Vcfxundcrung des Eisens. Auch wenn solche Verfahren in rtochsauerstoffhaltiger Atroo· Sphäre. \Or*ugswcise reinem Sauerstoff, bei tieferen Temperaturen von 300 bis 600° C in Gegenwart von Oxyden anderer Metalle durchgeführt «-erden, findet
as dnc unerwünschte erhebliche Oxydation statt, die nachträglich durch eine Glühung in reduzierende Atmosphäre (Wasserstoff) wieder aufgehoben werden muß. Solche Schwierigkeiten vermeidet die Erfindung durch Verwendung ekies kontinuierlichen Gasstromes.
der nur so viel Sauerstoff enthält, wie zur Verbrennung des Kohlenstoffes notwendig ist. so daß keine wesentliche Verzunderong der Werkstücke eintritt. Man hat bei ähnlichen Verfahren auch schon die Verwendung von Reaktionsgemische» vorgeschlagen, die mit O3, Luft, Wasserdampf und CO, versetzt wurden. Demgegenüber kommen erfindungsgemäß als Trigergase nur Gase in Frage, die weder mit dem Eisen noch mit dem zugcmischtefi Sauerstoff oder dem gebildeten Kohleronon- oder -dioxyd reagieren.
4« Zu diesem Zweck dienen erftndungsgemie entweder Edelgase, beispielsweise Argon, oder auch andere inerte Gase, beispielsweise Stickstoff in Mischung mit einem lKgrcnEtcn Prozentsatz freien Sauerstoffes. Die Menge des Kwgemischtcn Sauerstoffes wird so bemessen, daß sie zur Verbrennung des an der Oberfläche der zu entkohlenden Stucke austretenden Kohlenstoffes gerade ausreicht. Sie hingt also im einzelnen von der Größe der Oberfläche, der Temperatur, der Strömungsgeschwindigkeit des Gasstromes nnd dem Grad der Entkohlung ab. Bei der technischen Durchfährung des Prozesses kann sie auf Grund einer Messung des CO- bzw. COt-Gehalt« der Abgase oder auch durch direkte Beobachtung der Oberfläche der Gußstücke, auf der keine Zunderbildung auftreten
tt» HJiJM
soll, laufend und mit Hilfe geeigneter Einrichtungen auch automatisch geregelt werden.
Das verwendete Trägergas kann durch eine anschließende Behandlung — beispielsweise Durchleiten durch Kali- oder Natronlauge oder Überleiten über gebrannten Kalk in der Hitze zur Entfernung des gebildeten CO2 — regeneriert und dem Prozeß wieder zugeführt werden, so daß auch bei Verwendung eines teuren Edelgases, beispielsweise Argon, die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gesichert ist.
Beispielsweise wurde ein Rundstab von 30 mm Durchmesser und 40 mm Länge, der einen Kohlenstoffgehalt von 1,03 °/o aufwies, in einem langsamen Strom von Argon mit etwa 0,1% Sauerstoff bei 1200° C geglüht. Nach 2 Stunden war die Probe restlos entkohlt und zeigte ein rein ferritisches Gefüge. Die Oberfläche war zunderfrei. Erst bei weiterer Glühung, nachdem also der Kohlenstoff völlig herausgebrannt war, zeigte sich eine geringe Zunderbildung an der dem Gasstrom entgegengerichteten Stirnfläche.
Das vorstehend beschriebene Verfahren kann außer beim Tempern von Gußeisen für alle Fälle Verwendung finden, in denen Eisen in festem Zustand, d. h. also bei unterhalb der Erweichungs- bzw. Schmelztemperatur liegenden Temperaturen, entkohlt werden soll.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Entkohlung von Eisen in festem Zustand, insbesondere von Temperguß, dadurch gekennzeichnet, daß ein inertes Gas (Trägergas), dem 0,01 bis 5% freier Sauerstoff zugemischt sind, in langsamem Strom über die bis unterhalb der Erweichungs- bzw. Schmelztemperatur, vorzugsweise auf Temperaturen zwischen 900 und 1200° C erhitzten, zu entkohlenden Stücke geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trägergas Verwendung findet, das bei dem Prozeß weder mit dem Eisen noch mit dem zugemischten Sauerstoff reagiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägergas ein Edelgas, vorzugsweise Argon, Verwendung findet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägergas Stickstoff verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägergas regeneriert und anschließend dem Prozeß zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die über
» das Behandlungsgut geführte Sauerstoff menge in Abhängigkeit von der Zusammensetzung, insbesondere dem CO- und/oder CO2-Gehalt der Abgase, eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem ■ der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die über das Behandlungsgut geführte Sauerstoff menge in Abhängigkeit von der Beschaffenheit der Oberfläche des Behandlungsgutes (Zunderbildung) gesteuert wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 411 533, 916 414;
Auszüge deutscher Patentanmeldungen, Bd. 19, B 188 443 VIa/18c.
©809 747^320 1.59
DENDAT1049407D Verfahren zur Entkohlung von Eisen in festem Zustand Pending DE1049407B (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1049407B true DE1049407B (de) 1959-01-29

Family

ID=590039

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT1049407D Pending DE1049407B (de) Verfahren zur Entkohlung von Eisen in festem Zustand

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1049407B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0049488A1 (de) * 1980-10-04 1982-04-14 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zum entkohlenden oder kohlungsneutralen Glühen von Metallteilen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0049488A1 (de) * 1980-10-04 1982-04-14 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zum entkohlenden oder kohlungsneutralen Glühen von Metallteilen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US2866701A (en) Method of purifying silicon and ferrosilicon
DE2042811C3 (de) Verfahren zum Frischen von Stahl
DE1471905B2 (de) Verfahren zum Entfernen von Wasser aus Glasschmelzen
DE1049407B (de) Verfahren zur Entkohlung von Eisen in festem Zustand
ATE108215T1 (de) Verfahren zum herstellen von chrom hoher reinheit.
DE3215369A1 (de) Verfahren zum erhoehen der ausbeuten im rahmen von metallothermischen prozessen
DE476513C (de) Verfahren zur Waermebehandlung von Metallen und Metallegierungen, insbesondere von Eisen und Stahl in Form von Platinen, Blechen, Bandeisen, Draehten u. dgl. in einer Wasserstoffatmosphaere
DE1220398B (de) Gewinnung von Ammoniak und Schwefeldioxyd aus Ammoniumbisulfat enthaltenden Abfallschwefelsaeuren
DE581986C (de) Herstellung von Wasserstoff oder Wasserstoff-Stickstoff-Gemischen aus Methan oder methanreichen Gasen
DE566448C (de) Herstellung von Kobaltnitrosocarbonyl
DE643073C (de) Verfahren zur Verarbeitung von Eisenschwamm
DE2452158A1 (de) Verfahren zum aufbereiten von eisenhaltigem metall
DE1937048A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Metallen aus metallhaltigen Schlacken
Berdikulova et al. Thermal studies of the process of interaction of tin oxide, lead and antimony with sodium phosphates
DE1771289C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines zur Verstärkung von Glas darin einschmelzbaren Stahldrahtes
DE669500C (de) Verfahren zum Herstellen einer fluessigen, basischen Eisen-Eisenoxydul-Kalkschlacke zum Frischen von Roheisen und Rohstahl
DE421462C (de) Verfahren zur Reduktion von oxydischen Eisenerzen durch Methan oder methanhaltige Gase
DE904545C (de) Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffarmen Vorlegierungen aus Eisen
DE51892C (de) Verfahren zur direkten Gewinnung von Metallen aus ihren geschmolzenen Sauerstoffverbindungen durch unter Druck eingeführtes reduzirendes Gas
DE706261C (de) Verfahren zur Gewinnung von Eisen oder anderen Metallen
DE1919066C3 (de) Verfahren zum Oberflächenhärten durch Nitrieren
AT204579B (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefel und Sauerstoff aus Metallen
US1081571A (en) Method of treating tungsten ores.
DE319864C (de) Verfahren zur Durchfuehrung metallurgischer Prozesse
DE205789C (de)