DE1043778B - Verfahren zur Beeinflussung der Farbe von Kakaopulver bzw. Schokoladepulver - Google Patents
Verfahren zur Beeinflussung der Farbe von Kakaopulver bzw. SchokoladepulverInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung oder Zubereitung von Kakaopulver und anderer
artverwandter Produkte und bezweckt eine dunklere Färbung zu erzeugen, ohne an der Qualität oder dem
Geschmack dieser Erzeugnisse eine ungünstige Veränderung herbeizuführen.
Für gewisse Zwecke, z. B. für die Herstellung von Kuchen, und besonders in gewissen Ländern, wird
eine möglichst dunkle Farbe von Kakao- oder Schokoladepulver gewünscht, die auch gewöhnlich mit einem
stärkeren Aroma verbunden ist. Gemäß der Erfindung ist es möglich, eine starke Dunkelfärbung vorzunehmen,
so daß Milchschokolade dunkler aussieht als normale Milehsehokolade oder sogar dunkler als ■■
gewöhnliche Bitterschokolade und Bitterschokolade natürlich noch viel dunkler ist als die bekannte Bitterschokolade.
Es ist bereits versucht worden, Schokolade, die besonders dunkel ist, herzustellen, bei diesen
bekannten Methoden waren jedoch unliebsame Nebenprodukte und besondere Schritte zu deren Entfernung ao
durch Nachreinigung nicht zu vermeiden.
Die Erfindung bringt ein Verfahren, bei welchem solche unerwünschten Nebenprodukte von vornherein
ausgeschlossen sind, so daß eine besondere Nachbehandlung zu ihrer Ausscheidung sich erübrigt. Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Kakao, insbesondere in Pulverform, als solcher, oder als Bestandteil
einer Kakao- oder Schokoladenmasse nachgedunkelt werden kann, wenn gewisse Substanzen,
die in ihm enthalten sind, nämlich Anthocyan, eine Gerbsäureverbindung, die Farbe ändern, das heißt,
dunkler -werden, ohne unerwünschte Nebenprodukte zu bilden, wenn sie auf eine Temperatur zwischen 170
und 220° C erhitzt werden. Eine Voraussetzung ist jedoch"; "daß eine Reaktion mit Sauerstoff, die in diesem
Temperaturbereich leicht möglich ist, verhindert wird, indem die Berührung mit Sauerstoff verringert
oder ganz ausgeschlossen wird, während die Behandlungsmasse, insbesondere das Pulver, sich auf dieser
Temperatur befindet, d. h., bevor Abkühlung auf eine unschädliche Temperatur durchgeführt ist, bei welcher
die unerwünschten Nebenerscheinungen nicht mehr auftreten. Gleichzeitig wird durch den vollständigen
oder wenigstens teilweisen Ausschluß des Sauerstoffs eine Entzündung vermieden, die bei dem feuergefährliehen
Charakter des Kakaopulvers in dem besagten Temperaturbereich möglich wäre.
Die Erfindung besteht demnach in einem Verfahren zur Behandlung von Kakaopulver, bei welchem das
Pulver in einem Raum, der praktisch luftdicht geschlossen ist und in dem der Sauerstoffgehalt im Vergleich
zu dem Gehalt der normalen Atmosphäre erheblich vermindert ist, so lange auf eine Temperatür
zwischen 170 und 220° C-erhitzt wird, bis die Farbe Verfahren zur Beeinflussung der Farbe
von Kakaopulver bzw. Schokoladepulver
Anmelder: John George Sterk, London
Vertreter: Dr.-Ing. E. Hoffmann, Patentanwalt, München 22, Widenmayerstr. 34
- Beanspruchte Priorität: Großbritannien vom 12. Februar 1957
John George Sterk, London, ist als Erfinder genannt worden
des Pulvers gedunkelt ist, worauf das Pulver auf eine
Temperatür herabgekühlt wird, bei welcher keiner seiner Bestandteile durch Oxydation erheblich geändert
werden kann, bevor es wieder der normalen Atmosphäre ausgesetzt wird.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Farbe von Kakaopulver durch Erhitzen zu ändern. Jedoch
wurden dabei keinerlei Vorkehrungen getroffen, um die Einwirkung von Sauerstoff auszuschalten. Daher
war es dem Fachmann nicht möglich, ein Ergebnis
zu erzielen, wie es durch die Erfindung erhalten wer1*
den kann, weil nach dem bekannten Verfahren das Kakaopulver durch Oxydation für Genußzwecke uo·»
brauchbar wird oder sogar zur Entzündung kommt, bevor Temperatur und Dauer der Erhitzung den erfindungsgemäß
angestrebten Erfolg haben könnten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren richtet sich die Dauer der Behandlung nach der in jedem Fall
angewandten Temperatur. Es ist um so länger, je niedriger die Behandlungstemperatur ist, mag nahe
der oberen Grenze des Temperaturbereiches wenige Minuten, jedoch an deren unteren Grenze % Stunde
oder länger betragen. Selbstverständlich kann das Verfahren nach der Erfindung mit anderen bekannten
Prozessen vereinigt werden, z. B. mit dem sogenannten »Holländischen Prozeß«, ohne daß eine
schädliche Beeinflussung der durch den gegenwärtigen Prozeß angestrebten Wirkung eintritt.
In der Zeichnung ist eine einfache Anlage zur Durchführung des Verfahrens beispielsweise dargestellt.
«09 673/565
In der Zeichnung bezeichnet 1 eine Behandlungsoder Erhitzungskammer, in welcher eine umlaufende
Rührvorrichtung 2 so angeordnet ist, daß sie durch Kegelräder 3, 4 von einer Welle 5 angetrieben werden
kann. Die Kammer 1 ist luftdicht und mit einem Heizmantel 6 umgeben, in dem sich elektrische Heizwiderstände
7, 8 irgendeiner bekannten und geeigneten Konstruktion befinden. Die Enden der Heizwiderstände
sind durch Leiter 9,10 mit einem elektrischen Temperaturregler 11 verbunden. In der Behandlungskammer 1 und in dem Heizmantel 6 sind temperaturempfindliche
Fühlgeräte 12,13 angeordnet, die über Leiter 14,15 mit dem Temperaturregler 11 verbunden
sind. Der Regler 11 ist mittels elektrischer Leitungen 16,17 mit einer Versorgungs- oder Energiequelle,
z. B. einem Verteilungsnetz, verbunden und enthält von den temperaturempfindlichen Geräten 12,13 entsprechend
beeinflußte Schalter, die nicht dargestellt sind. Diese Schalter sorgen dafür, daß Heizstrom aus
der Versorgungsleitung den Heizwiderständen 7,8 in solcher Weise zugeführt wird, daß die durch die
Geräte 12,13 bestimmten Temperaturen eingehalten werden. So kann die Behandlungstemperatur in der
Kammer 1 mit Sicherheit und innerhalb enger Grenzen eingehalten werden, und eine Überschreitung der
Temperatur zufolge einer Wärmestauung oder Speicherung im Heizmantel kann vermieden werden, indem
die Abschaltung der Heizwiderstände rechtzeitig erfolgt, in Abhängigkeit von der Temperaturanzeige
des Instrumentes in diesem Heizmantel, selbst wenn die Anzeige des temperaturempfindlichen Instruments
in der Behandlungskammer den zulässigen Höchstwert noch nicht erreicht hat. Andererseits erfolgt
auch die Abschaltung des Heizstromes, wenn das temperaturempfindliche Gerät in der Kammer eine
eingestellte zulässige Höchsttemperatur überschreitet unabhängig davon, ob die zulässige Höchsttemperatur
in dem Heizmantel überschritten ist. In dieser Weise ist eine große Sicherheit für die Einhaltung der gewählten
Temperaturen verbürgt.
Ih dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Heizmäntel mit Mineralöl 67 gefüllt, das diesem
Mantel durch eine Rohrleitung 19 und ein Absperrventil 20 von einem Vorratsbehälter 18 zugeführt
wird. Es ist jedoch auch möglich, Wärmestrahlung für die Heizzwecke des Verfahrens nach der Erfindung
in der Weise zu benutzen, daß die Heizwiderstände nicht glühen und nur infrarote Wärmestrahlen
aussenden, wobei der Heizmantel mit Luft gefüllt sein mag.
Während seiner Behandlung ist das Material vor der Berührung mit Sauerstoff dadurch geschützt, daß
ein inertes Gas, z. B. Kohlendioxyd, aus einem Behälter 21 durch ein Reduzierventil 22, ein Absperrventil
23 und eine Leitung 24 in die Behandlungskammer eingeführt wird, um diese zu füllen und den
Luftinhalt auszutreiben.
Ein Hahn 26 am Boden 27 des Heizmantels 6 ist vorgesehen, um eine Entleerung des Öls aus dem
Heizmantel zu ermöglichen.
Das zu behandelnde Material ml gelangt aus einem
Aufgabebehälter 28 durch eine Fördereinrichtung, vorzugsweise einen Wurmförderer 29, der sich in einem
Zylinder 30 dreht, zu dem oberen Ende 31 der Erhitzungskammer. Die Welle 32 des Wurms 29 reicht
durch das obere Ende des Zylinders 30 und wird mittels eines Zahnrades 33 von einem geeigneten Antrieb,
der der Einfachheit halber nicht dargestellt ist, in Bewegung gesetzt. Wenn die Wärmebehandlung beendigt
ist, wird das Pulvermaterial «2 aus der Behandlungskammer durch ein Rohr 34, ein Ventil 35
und ein Rohr 42 in das untere Ende 36 einer zweiten Fördereinrichtung entleert, die ebenfalls aus einem
Wurm 38 in einem Zylinder 37 besteht, wobei ein Zahnrad 39 den Antrieb des Wurms bewerkstelligt,
in gleicher Weise, wie vorhin für die Fördereinrichtung 29, 30 beschrieben.
Das Ventil 35 befindet sich in einem Gehäuse 40, das durch eine perforierte Wand 41 von dem Rohr 42
ίο getrennt ist. Es ist zweckmäßig, Trockeneis, d. h. festes Kohlendioxyd, in das Gehäuse 40 zu füllen,
ehe das Ventil 34 geöffnet wird, so daß nach Öffnen des Ventils 35 gasförmiges Kohlendioxyd, das sich
aus dem festen Kohlendioxyd entwickelt, die äußere Atmosphäre für dieses Ventil bildet, sozusagen einen
Vorhang aus Gas, der den Zutritt der Luft und besonders des Luftsauerstoffs zu dem noch heißen
Kakaopulver verhindert. Gleichzeitig kühlt die Verdampfungskälte des Kohlendioxyds das Kakaopulver,
das durch das Ventil entleert wird.
Für etwa gewünschte weitere Kühlung des Pulvers ist eine Kühlkammer 66 vorgesehen, die an das obere
Ende der Fördereinrichtung 37 anschließt. Diese Kammer ist ebenfalls luftdicht, enthält eine Rührvorrichtung
44, deren Antrieb durch eine Welle 43 und Kegelräder 45, 46 erfolgt. Die Kühlkammer ist
von einem Mantel 47 umgeben, in den Kühlflüssigkeit, vorzugsweise Wasser 68, durch eine Leitung 48 und
einen Absperrhahn 49 eingeleitet wird. Wie dargestellt, wird das Kühlmittel am unteren Ende des
Mantels 47 zugeführt und durch eine Leitung 50 nahe dem oberen Ende des Mantels abgeführt.
Wenn Gefahr besteht, daß in der Kühlkammer selbst das behandelte Material durch den Zutritt von
Luftsauerstoff gefährdet oder gar zur Entzündung gebracht werden kann, wird die Kühlkammer 66 mit
seiner Fördereinrichtung in gleicher Weise wie die Behandlungskammer mit einem Schutzgas, zweckmäßig
Kohlendioxyd, gefüllt, das in diesem Falle aus einem Behälter 51 durch ein Reduzierventil 52,
Leitung 53 und Absperrventil 54 in den Zylinder 37 eingeführt wird. Auch hier kann ein temperaturempfindliches
Element 12« vorgesehen sein, um über eine Anzeigevorrichtung oder Steuervorrichtung 126
die Überwachung der Temperatur in der Kühlkammer 66-zu erleichtern.
Wie gezeigt, kann Schutzgas auch von einem Behälter 55 in das Rohr 42 zwischen dem Ventil 35 und
dem unteren Ende 36 der Fördereinrichtung 37 zugeführt werden. Selbstverständlich ist es möglich,
Schutzgas auch an anderen Punkten der Aialage gegebenenfalls
mit Überdruck zuzuführen, sofern es nötig ist, den Luftsauerstoffzutritt mit Sicherheit zu verhindern,
selbst wenn die Wandungen der Anlage nicht ganz gasdicht sind. .,
Wenn auf eine zulässige Temperatur- abgekühlt,-wird
das Kakaopulver m 3 aus der Kühlkammer 66 durch eine Leitung 59 und ein Ventil 60 abgeleitet.
Bei der dargestellten Anlage, gelangt das Pulver über eine Rinne 61 zu einem Schüttelsieb 62, das Teilchen
über einer gewissen Größe zurückhält, während die kleineren Pulverteilchen von gewünschter Größe durch
das Sieb in einen Behälter 63 fallen. Dieser Behälter kann die Auffangschale einer Wiegevorrichtung sein,
so daß das Gewicht der aus der Kühlkammer abgezogenen Kakaopulvermenge auf einer Skala 64 zur
Anzeige kommt. In einer praktischen Ausführung werden die großkörnigen Anteile gemahlen, vorzugsweise
in einer rasch umlaufenden Mühle und werden dtireh selbsttätige" Fördereinrichtungen in die Kammer
66 zurückgeführt. Diese zusätzlichen Hilfseinrichtungen sind an sich bekannt und deshalb nicht dargestellt.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, beziehen sich die Bezugszeichen ml, m2, m3 auf diejenigen Mengen
des Kakaopulvers, die sich in der Zuführungsrinne vor der Behandlungskammer, in der Behandlungskammer
selbst, zwecks Erhitzung, und in der Kühlkammer befinden. Selbstverständlich macht jeder
Teil des Kakaopulvers alle diese drei Stadien durch. In einer abgeänderten Ausführungsform des Verfahrens
nach der Erfindung kann Stickstoff oder ein anderes nicht oxidierendes Gas oder überhitzter
Wasserdampf als Schutzatmosphäre dienen. Auch kann die Wärmebehandlung gemäß der Erfindung bei
Unterdruck durchgeführt werden, in welchem Falle der Luftsauerstoffinhalt in den Kammern durch die
teilweise Evakuierung so weit herabgesetzt ist, daß eine Schädigung oder gar Entzündung des Kakaopulvers
vermieden wird. So ist es möglich, von der Schutzgasatmosphäre abzusehen, wenn der Unterdruck
geeignet gewählt wird, obwohl natürlich Unterdruck mit Schutzatmosphäre auch eine sehr
geeignete Behandlungsweise darstellen.
In einer abgeänderten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Wärmezufuhr zu dem Pulver
durch Vorerhitzung der Schutzatmosphäre. Gas oder Dampf wird außerhalb der Behandlungskammer erhitzt
und überträgt die Hitze auf das Pulver innerhalb der Behandlungskammer, die bei dieser Ausführungsform
nicht von außen beheizt zu werden braucht, aber wärmeisoliert sein kann. Diese Vorerhitzung
kann unmittelbar durch elektrische Heizwiderstände erfolgen oder durch die Wandung eines Wärmeaustauschers
hindurch, in welchem Falle natürlich das Gas oder der Dampf vor Verunreinigung geschützt
und als Beheizungsmittel ein Verbrennungsgas benutzt werden kann.
In einer weiteren Ausführungsform kann die Schutzatmosphäre auch als Mittel zur Bewegung des
zu behandelnden Pulvers innerhalb der oder durch die Heizkammer dienen. Die Bewegung kann kontinuierlich
sein, und das Pulver kann in einem solchen gasförmigen Träger schwebend gehalten werden. Auf
diese Weise kann eine schnelle und unmittelbare Wärmeübertragung ohne Zuhilfenahme von Rührvorrichtungen
mechanischer Art durchgeführt werden. In einem besonderen Ausführungsbeispiel kann
die Behandlungskammer als vertikaler Zylinder ausgebildet sein. Das Heiz- und Trägergas tritt durch
eine Öffnung nahe dem unteren Ende des Zylinders ein und bewegt sich schraubenförmig gegen das
obere Ende hin, wo sich die Austrittsöffnung befindet. Ein Teil des zu behandelnden Pulvers mag
zurückfallen, wenn die Bewegungsgeschwindigkeit gegen das obere Ende des Behandlungszylinders abnimmt,
und wird dann von dem neueinströmenden Gas wieder emporgewirbelt. Führungsflächen können
in dem Behandlungszylinder vorgesehen sein, um zur Regelung der Strömung innerhalb des Zylinders beizutragen.
Die Länge des Behandlungszylinders, Geschwindigkeit des Behandlungsgutes, und Höhe der Behandlungstemperatur
können so abgestimmt werden, daß praktisch nur ein einmaliger Durchgang des Pulvers
durch die Behandlungskammer notwendig ist und die ganze für die Behandlung des Pulvers erforderliche
Wärme dem Pulver zugeführt wird, wenn es einmal von dem unteren zu dem oberen Ende des Zylinders
wandert. In diesem Falle wird das Behandlungsgut vom oberen Ende der Behandlungskammer in eine
Abscheidekammer abgeführt, wo durch die Herabsetzung seiner Geschwindigkeit und Änderung der
Bewegungsrichtung ein Ausfällen des Pulvers aus dem Trägergas herbeigeführt wird. Solche Abscheidekammern
sind bekannt und mögen z. B. Zwischenwände aufweisen, die eine Zickzack- oder Aufundabbewegung
des Trägergases erzwingen. Das am Boden der Abscheidekammer ausgefällte Pulver kann
ίο von Zeit zu Zeit abgelassen werden, vorzugsweise
durch doppelte Türen oder Schleusen, die keine Unterbrechung des kontinuierlichen Prozesses während der
Abführung des Pulvers erfordern.
Eine Abkühlung des Pulvers nach seiner Erhitzung kann in der Abscheidekammer und auch in einer solchen
Schleuse erfolgen.
Es ist auch möglich, Kühlung in einem diskontinuierlichen Prozeß durchzuführen, wobei jede Ladung
in der Behandlungskammer selbst abgekühlt wird,
no bevor sie mit dem Luftsauerstoff der Umgebung in
Berührung kommt. Wenn die Behandlungskammer ein von einem Mantel umgebenes Gefäß bildet, kann
dieser Mantel zunächst mit einem Heizmittel gefüllt werden, um das Behandlungsgut auf die gewünschte
Temperatur zu erhitzen, und kann dann, wenn die Wärmebehandlung beendet ist, nach Ablassung des
Heizmittels mit einem Kühlmittel gefüllt werden.
Trägergas kann auch als Kühlmittel für das in ihm verteilte Pulver benutzt werden, wenn es vor seiner
3d Wirkung als Trägergas gekühlt wird oder bei Zimmertemperatur
benutzt wird, um eine Abkühlung des Behandlungsmaterials zu bewirken.
Andere Ausführungsformen sind im Rahmen der Erfindung möglich. Nach der Wärmebehandlung und
Kühlung kann das pulverförmige Material in einen Behälter entleert und als Zwischenprodukt verwendet
werden oder direkt einer Apparatur oder Maschine zugeführt werden zwecks sofortiger Weiterverarbeitung
zu einem gewünschten Endprodukt, z. B. Schokolade oder einem anderen Kakaoprodukt.
Um die Erfindung leicht verständlich zu machen, wurde ihre Durchführung an Hand einer verhältnismäßig
einfachen Anlage beschrieben. Es ist selbstverständlich, daß andere an sich bekannte Erhitzungsverfahren
im Rahmen der Erfindung möglich sind, z. B. Erhitzung in Hochfrequenzfeldern, ohne daß
die wesentlichen Merkmale der Erfindung geändert werden und ohne ihre Wirkungsweise zu beeinträchtigen.
Weiterhin mag es erwünscht sein, am Ende der Behandlung wenigstens einen Teil der natürlichen
Feuchtigkeit, die dem Pulver durch die Wärmebehandlung entzogen wurde, wieder zuzuführen. Eine
solche Wiederanfeuchtung kann vorteilhafterweise in dem Kühlabschnitt der Anlage durchgeführt werden,
wobei Wassereinspritzung gleichzeitig zur Wiederanfeuchtung und Kühlung dienen mag. Am Ende
der Anlage kann auch eine Vorrichtung vorgesehen sein, die zusammengebackenes Material verkleinert.
Solche Vorrichtungen sind bekannt, und ihre Anwendung bei dem Verfahren nach der Erfindung ist erwünscht,
um Zusammenballungen bei derWärmebehandlung und Kühlung wieder rückgängig zu machen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, solche Zusammenballung von vornherein möglichst zu verhindern,
indem man z. B. den Fördereinrichtungen eine Rüttelbewegung erteilt. Eine solche Bewegung kann vorteilhafterweise
durch die Wellen der Förderschrauben oder Wurmvorrichtungen übermittelt werden.
In der Beschreibung ist der Ausdruck Kakaopulver so gebraucht, daß darunter jedes in der Hauptsache
aus Kakao bestehende Pulver, z. B. Schokoladepulver, inbegriffen ist.
Claims (11)
1. Verfahren zur Beeinflussung der Farbe von Kakaopulver bzw. Schokoladepulver, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver in einem Raum, der
praktisch luftdicht geschlossen ist und in dem der Sauerstoffgehalt im Vergleich zu dem Gehalt der
normalen Atmosphäre erheblich vermindert ist, ίο·
so lange auf eine Temperatur zwischen 170 und 220° C erhitzt wird, bis die Farbe des Pulvers
gedunkelt ist, worauf das Pulver auf eine Temperatur herabgekühlt wird, bei welcher keiner seiner
Bestandteile durch Oxydation erheblich geändert werden kann, bevor es wieder der normalen Atmosphäre
ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder während der Erhitzung das
Erhitzungsgefäß evakuiert wird. ao
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung in einer nicht oxydierenden
Schutzatmosphäre durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhitzung in einejn Gefäß durch- asgeführt wird, in dem die Luft durch^ überhitzten
Wasserdampf verdrängt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhitzung unter Verwendung von Kohlendioxyd als Schutzgas durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhitzung ein Gefäß dient, das
von einem Heizmantel umgeben ist, und daß die durch den Heizmantel zugeführte Wärmemenge
geregelt wird, und zwar selbsttätig sowohl in Abhängigkeit von der Temperatur in dem Behandlungsgefäß
als auch in Abhängigkeit von der Temperatur im Heizmantel.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung in einem ummantelten
Gefäß erfolgt, dessen Mantel ein Kühlmittel zugeführt wird in Abhängigkeit von der Temperatur
im Behandlungsgefäß.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmezuführung mittelbar, d. h.
durch eine betheizte Wand des Behandlungsgefäßes, erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beheizung durch infrarote Wärmestrahlung in einem mit Luft gefüllten Heizmantel
erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vorerhitztes Schutzgas oder
Dampf, die das zu behandelnde Pulver unmittelbar berühren, als Erhitzungsmittel verwendet
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Schutzgas oder Dampf eine Geschwindigkeit erteilt wird, um das zu behandelnde
Pulver darin in Schwebe zu halten.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 390 801;
• J.Koch, »Vom Kakaopulver und seinen Eigenschaften« in »Gordian« LV. Jhrg., H. 1324, S. 14 bis 17. .'-.■"■
Britische Patentschrift Nr. 390 801;
• J.Koch, »Vom Kakaopulver und seinen Eigenschaften« in »Gordian« LV. Jhrg., H. 1324, S. 14 bis 17. .'-.■"■
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 678/563 11.58,
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1043778X | 1957-02-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1043778B true DE1043778B (de) | 1958-11-13 |
Family
ID=10870035
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST12356A Pending DE1043778B (de) | 1957-02-12 | 1957-03-16 | Verfahren zur Beeinflussung der Farbe von Kakaopulver bzw. Schokoladepulver |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1043778B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005018415A1 (de) * | 2005-04-20 | 2006-11-02 | Winkler und Dünnebier Süßwarenmaschinen GmbH | Verfahren zur Herstellung von Süßwarenprodukten sowie Formungsanlage für Süßwarenprodukte |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB390801A (en) * | 1930-07-17 | 1933-04-13 | Buehler Ag Geb | Improvements in or relating to methods of producing a fine cacao powder of dark colour |
-
1957
- 1957-03-16 DE DEST12356A patent/DE1043778B/de active Pending
Patent Citations (1)
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GB390801A (en) * | 1930-07-17 | 1933-04-13 | Buehler Ag Geb | Improvements in or relating to methods of producing a fine cacao powder of dark colour |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102005018415A1 (de) * | 2005-04-20 | 2006-11-02 | Winkler und Dünnebier Süßwarenmaschinen GmbH | Verfahren zur Herstellung von Süßwarenprodukten sowie Formungsanlage für Süßwarenprodukte |
DE102005018415B4 (de) * | 2005-04-20 | 2009-04-09 | Winkler und Dünnebier Süßwarenmaschinen GmbH | Verfahren zur Herstellung von Süßwarenprodukten sowie Formungsanlage für Süßwarenprodukte |
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