-
Einrichtung zum Öffnen und Schließen eines Kraftfahrzeug-Seitenfensters
Die Erfindung betrifft Einrichtungen zum öffnen und Schließen eines Kraftfahrzeug-Seitenfensters
durch Versenken bzw. Wiederanheben des Fensters in seiner eigenen Ebene auf Führungsvorrichtungen
mittels einer Drehbewegung, die von einer Schiebebewegung begleitet ist, wobei die
Versenkbewegung mit einer Abwärtsdrehung des Fensters um eine seiner unteren Ecken
beginnt.
-
Es sind bereits derartige Einrichtungen bekannt, bei denen die Versenkbewegung
durch Abwärtsschwenken des Fensters um eine untere Ecke, und zwar um die vom benachbarten
Fenster am weitesten entfernte Ecke, erfolgt. Diese Einrichtungen sind bei ständerlosen
oder ähnlichen Fahrzeugkarosserien nicht anwendbar, bei denen die Fensterkante durch
eine Kraft mit horizontaler Komponente dichtend gegen das benachbarte Fenster gepreßt
werden muß. Außerdem haben sie den Nachteil, daß eine Fensterecke während der Schwenkbewegung
eine Stellung durchläuft, in der sie spitz aus der Karosseriekante hervorragt.
-
Um den durch Radeinbauten und andere benachbarte Bauteile in der Karosserie
beschränkten Raum auszunutzen, erfolgt nach einem weiteren bekannten Vorschlag die
Versenkbewegung mittels einer von einer Schiebebewegung begleiteten Drehbewegung
und beginnt mit einer Abwärtsdrehung des Fensters um eine seiner unteren Ecken.
Ein Nachteil dieser Versenkbewegung besteht darin, daß das Aussehen des Fensters
in teilweise geöffnetem Zustand infolge der großen Winkelbewegung sich nicht in
die glatte und gefällige Linienführung moderner Kraftfahrzeuge einfügt. Wenn das
Fenster mehr als halb geöffnet ist, ragt außerdem auch hier eine Fensterecke in
der Fensteröffnung steil nach oben, so daß die Gefahr einer Verletzung besteht.
-
Gemäß der Erfindung besteht bei einem Fenster, dessen eine Seitenkante
gegen die Kante eines benachbarten Fensters dichtend anschließt und dessen anfängliche
Versenkbewegung durch eine Abwärtsdrehung des Fensters um eine Achse in der unteren
Ecke erfolgt, die dem benachbarten Fenster am nächsten liegt, die daran anschließende
Versenkbewegung aus einer Abwärtsdrehung in entgegengesetztem Drehsinn um eine Achse
in der Nähe der anderen unteren Ecke des Fensters.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung erfährt das Fenster als
Ganzes während jeder der beiden Drehbewegungen eine Verschiebung, die die Drehachsen
in einen größeren Abstand von dem benachbartem Fenster bringt.
-
Durch die abwechselnde Drehung des Fensters um gegenüberliegende Ecken,
wobei jede Drehung jeweils nur einen kleinen Winkel beschreibt, wird gemäß der Erfindung
erreicht, daß die durchlaufenden Neigungen gegenüber der Ausgangsstelllung kaum
auffallen und daß das Fenster auch in teilweise geöffneter Stellung ein gefälliges
Aussehen erhält sowie eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen ist.
-
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise an Hand der Zeichnung
beschrieben.
-
Fig. 1 zeigt das hintere Fenster eines Kabrioletts in geschlossener
Stellung; Fig. 2 zeigt das Fenster- zu Beginn der Verse.nkbewegung, und die Fig.
3 gibt das Fenster in vollständig geöffneter Stellung wieder.
-
In den Fig. 1 bis 3 sind Ausschnitte aus dem hinteren Viertel eines
Kabrioletts dargestellt, in dessen Seitenwand 20 eine Versenkei:nrichtung gemäß
der Erfindung eingebaut ist. Die Karosserie ist durch ein Dach 21 nach oben abgeschlossen,
das nach hinten sanft abfällt.
-
Ein im wesentlichen dreieckiges hinteres Seitenfenster 22 ist in eine
Fensteröffnung 23 der Karosserie eingelassen. Es ist zwischen seiner geschlossenen
Stellung nach Fig.1 und der versenkten offenen Stellung nach Fig. 3 beweglich; die
Fing. 2 zeigt es in einer Zwischenstellung kurz nach dem Beginn des Versenkens.
Das Fenster ruht in einem Rahmen 24, der bei geschlossenem Fenster oben und hinten
gegen das Dach dicht abschließt und ebenfalls dicht schließend an dem hinteren Rand
des vorderen Seitenfensters anliegt.
Um das Fenster 22, 24
aus seiner geschlossenen Stellung nach Fig. 1 in seine geöffnete Stellung nach Fig.
3 zu bringen, sind entsprechende Führungen vorgesehen: eine vordere Führung, allgemein
mit 28 bezeichnet, ist mit Befestigungswinkeln 32 innen an der hinteren Seitenwand
30 festgemacht, beispielsweise angeschraubt. Die Führung 28 besteht aus einem vorderen,
allgemein waagerechten Stück 34, einem sich daran anschließenden, abwärts gerichteten
Kurvenstück 36 und einem geneigten geraden Stück 38, das sich nach hinten und unten
erstreckt und an seinem unteren Ende an dem Winkel 32 befestigt ist. Ein Anschlag
40 ist an das untere Ende der Führung 28 angeschraubt, um die Abwärtsbewegung des
Fensters 22, 24 und damit die Schwenkbewegung des zu seinem Antrieb dienenden Hebels
60, der weiter unten beschrieben wird, zu begrenzen. Der Anschlag 40 ist mit einer
Gummimuffe 41 überzogen.
-
Eine allgemein mit 42 bezeichnete krummlinige hintere Führung besteht
aus einem oberen, nach unten geneigten geraden Stück 43, einem bogenförmigen Mittelstück
44 und einem nach hinten gerichteten, allgemein waagerechten unteren Stück 45. Die
geraden Stücke 38 und 43 der vorderen und hinteren Führung 28 und 42 laufen nach
unten ein wenig aufeinander zu, und die hintere Führung 42 ist kürzer als die vordere
Führung 28; daher liegt das untere Stück 45 der hinteren Führung höher als das untere
Ende der vorderen Führung 28. Die hintere Führung 42 ist innen an der Seitenwand
30 mit Winkeln 46 und 47 angeschraubt.
-
Der Fensterrahmen 24 ist mit der hinteren Führung 42 durch einen Winkel
48 beweglich verbunden, der bei 49 an den Rahmen 24 angeschweißt ist und einen abwärts
gerichteten Flansch 50 trägt; auf diesem Flansch sitzt eine Rolle 51, die in der
Führung 42 läuft. Vorn ist an der Unterseite des Fensterrahmens 24 ein ähnlicher
Verbindungswinkel 52 angeschweißt; dieser trägt eine Rolle 53, die in der vorderen
Führung 28 läuft.
-
Um das Fenster in den Führungen zu bewegen, ist zwischen den Führungen
an der Unterseite des Rahmens 24 ein Winkel 54 befestigt; dieser hat einen U-förmigen
Querschnitt mit zwei Längsleisten 55 und 56, die eine allgemeine waagerechte Führung
für eine Rolle 58 bilden, die am Ende eines Antriebshebels 60 sitzt. Dieser Hebel
60 ist mit seinem unteren Ende 61 an einer Tragstütze 62 angelenkt, die an die Karosseriewand
30 angeschraubt ist. Zwischen den Enden des Hebels 60 ist an der Stelle, an der
seine beiden geraden Stücke im stumpfen Winkel zusammenstoßen. ein Lenker 64 angelenkt;
dessen anderes Ende ist mit einem Zahnradsegment 66 in der Nähe von dessen Zahnbogen
gelenkig verbunden. Das Zahnradsegment 66 ist bei 68 an der Tragstütze 62 drehbar
gelagert; seine Verzahnung kämmt mit einem Ritzel70, das auf irgendeine Art und
Weise (von Hand, elektrisch usw.) gedreht werden kann, um das Fenster 22, 24 zwischen
seiner offenen und seiner geschlossenen Stellung zu bewegen. In der Fig. 1 ist eine
Handkurbel 72 innen an der Seitenwand des Fahrgastabteils angenommen. Wenn
man diese Handkurbel dreht, um dem Ritzel 70 (von außen gesehen) eine Drehung im
Uhrzeigersi.nn zu erteilen, so dreht sich das Zahnradsegment 66 im Gegensinn des
Uhrzeigers. Damit wird auch der Hebel 60 im Gegensinn des Uhrzeigers gedreht, bis
das Fenster 22, 24 vollständig versenkt ist: zu dieser Zeit trifft der Verbin= dungswinkeI
52 auf den mit Gummi überzogenen Anschlag 40 auf. Bei Beginn der Öffnungsbewegung
dreht sich das hintere Ende des Fensters um die Achse der Rolle 53, indem es sich
an dem geraden Stück 43 der hinteren Führung 42 erstlang nach hinten .und unten
bewegt. Das vordere Ende des Fensters mit der Rolle 53 bewegt sich längs des waagerechten
Stückes 34 der vorderen Führung 28 nach hinten. Auf diese Weise bildet sich am vorderen
Rand des Fensters eine kleine Öffnung, wie die Fig. 2 erkennen lädt. Beim Fortschreiten
der Öffnungsbewegung wandert die Vorderkante des Fensters durch die abwärts gekrümmte
mittlere Bahn 36 der vorderen Führung 28 und weiter deren gerades Stück 38 hinunter,
während die hintere Kante des Fensters durch das bogenförmige Mittelstück 44 und
das waagerechte Endstück 45 der hinteren Führung 42 läuft. Das Fenster dreht sich
jetzt um die Achse der hinteren Rolle 51, damit sich sein vorderes Ende in seine
vollständig versenkte Stellung bewegen kann (Fig. 3), in der der Winkel 52 auf den
Anschlag 40 auftrifft.
-
Diese zusammengesetzte Bewegung macht ein vollständiges Versenken
des Fensters möglich, so daß es in der Karosseriewand unterhalb der Fensteröffnung
23 vollkommen verschwinden kann, und zwar trotz der Nähe des Radgehäuses 74, die
ein Versenken des Rades in einer geraden Linie oder in einem Bogen um eine feste
Achse vorn oder hinten in der Fensteröffnung verbieten würde. Die Rolle 58 am oberen
Ende des Hebels 60 bewegt sich, in der Führung, die von den Längsleisten 55 und
56 des Winkels 54 gebildet wird, damit ein Verklemmen während der ganzen zusammengesetzten
Bewegung des Fensters vermieden wird.
-
Wenn das Fenster in seine geschlossene Stellung zurückgedreht werden
soll, dann dreht man die Kurbeil 72 nach Fxg. 1 im Gegensinn des Uhrzeigers, um
den Hebel 60 anzuheben und das Fenster in seine geschlossene Stellung zurückzubewegen.
Dabei dreht sich das Fenster während des erstem Teils dieser Bewegung um die Achse
der hinteren Rolle 51. Ein gummiüberzogener Anschlag in Gestalteines Winkels 75
mit einer Gummimuffe 76 begrenzt die Schließbewegung des Fensters.