DE1040716B - Einrichtung zum Ausgleichen des Astigmatismus einer Elektronenlinse - Google Patents
Einrichtung zum Ausgleichen des Astigmatismus einer ElektronenlinseInfo
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Description
Zum Konzentrieren von sich schnell bewegenden, elektrisch geladenen Teilchen werden magnetische
oder elektrische Elektronenlinsen verwendet. Mit Hilfe von dre'hsymmetrischen Linsenfeldern werden
die geladenen Teilchen in einem punktförmigen Querschnitt gesammelt; dabei sind andere, nicht drehsymmetrische
Felder vorgesehen, um seitliche Abweichung der geladenen Teilchen von einer Vorzugsrichtung zu
beschränken. Die letztgenannten Felder können auch zur Korrektion bestimmter Fehler der drehsymmetrisehen
Linsen verwendet werden. Ihre Wirkung ist dabei verhältnismäßig gering und beschränkt sich auf
kleine Ablenkungen des Verlaufs der geladenen Teilchen.
Die Hilfsfelder ermöglichen es, den Astigmatismus einer Linse, einen Fehler der Drehsymmetrie, zu korrigieren.
Es ist auf Astigmatismus zurückzuführen, daß von einer punktförmigen Strählenquelle nur eine
annähernd punktförmige Abbildung erhalten werden kann. Die Unvollkommenheit der Abbildung ist auf
Störung der Drehsymmetrie des Linsenfeldes zurückzuführen. Es wirken sich dabei unvermeidlich die Ungenauigkeiten
der Bearbeitung und weiter Verunreinigung der Polschuhe und anderer, in der Nähe des
Strahlengangs angeordneter Organe, z. B. Begrenzungsblenden, aus; dies tritt bereits nach kurzer Betriebsdauer
ein. Infolge dieser Verunreinigungen entstehen unregelmäßige elektrische Ladungen, welche
die Drehsymmetrie stören.
Es sind Einrichtungen bekannt, durch die ein Hilfsfeld
zum Korrigieren dieses Astigmatismus erzeugt wird. Sie haben eine Anzahl von Hilfselektroden oder
von magnetischen Hilfspolen, die in einer zur Bündelachse
senkrechten Ebene symmetrisch rings um diese Achse angeordnet sind. Die Stärke des Hilfsfeldes
wird durch Änderung der Potentiale der Hilfselektroden oder der Erregung der Hilfspole geregelt.
Die Anzahl von Elektroden oder Hilfspolen ist ein Vielfaches von Zwei, so daß ein korrigierender
Astigmatismus hervorgerufen werden kann, der alle möglichen Werte annimmt.
Bei einer anderen bekannten Einrichtung entsteht ein korrigierendes Hilfsfeld unter der Wirkung eines
zylindrischen Einsatzstückes in einem der Polschuhe einer magnetischen Elektronenlinse, welches Stück die
Elektronenstrahlen umfaßt. Die Korrektionswirkung wird dadurch erhalten, daß längs des Randes des der
Polfläche der Elektronenlinse zugewendeten Endes das Einsatzstück eine sich über den Umfang ändernde
Höhe aufweist, in der Weise, daß gegenüber zwei zueinander senkrechten Ebenen durch die Achse Symmetrie
vorliegt. Um die Stärke und die Richtung der Formveränderung des Linsenfeldes einstellen zu
können, muß das Einsatzstück in axialer Richtung Einrichtung zum Ausgleichen
des Astigmatismus einer Elektronenlinse
des Astigmatismus einer Elektronenlinse
Anmelder:
N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken,
Eindhoven (Niederlande)
Eindhoven (Niederlande)
Vertreter: Dr. rer. nat. P. Roßbach, Patentanwalt,
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 11. März 1954
Niederlande vom 11. März 1954
Adrianus Cornells van Dorsten,
Eindhoven (Niederlande),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
verschiebbar und um seine Achse drehbar ausgebildet sein.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Ausgleichen des Astigmatismus des im wesentlichen
drehsymmetrischen magnetischen oder elektrischen Feldes einer Linse für korpuskulare Strahlen
mittels eines gesonderten, nicht radialen symmetrischen Hilfsfeldes, welche Einrichtung den Vorteil hat,
daß die Korrektionsmittel in jedem erwünschten kleinen Abstand von der Linsenachse angeordnet werden
können.
Die Erfindung weist gegenüber einem weiteren Vorschlag einer Einrichtung zur Erzeugung eines
Hilfsfeldes, die aus zwei oder mehr die Symmetrieachse
umgebenden zylindrischen Körpern besteht, die je mit einer oder mehreren Unsymmetrien zur Erzielung
elliptischer Korrekturfelder versehen sind, den Vorteil auf, eine Stärkeregelung und die Richtungsänderung
des Zusatzfeldes ohne Vornahme einer mechanischen Verstellung der Korrekturkörper herbeizuführen.
Dabei sind die die Symmetrieachse der Linse umfassenden, zylindrischen Korrektionskörper,
die eine über den Umfang veränderliche Höhe und zwei zueinander senkrechte Symmetrieebenen aufweisen,
die sich in der Achse schneiden, gemäß der Erfindung in Richtung der Linsenachse hintereinander
angeordnet und die von ihnen geometrisch bedingten Hilfsfelder elektrisch in der Stärke regelbar. Zum
Korrigieren des Feldes einer magnetischen Linse mittels dieser Einrichtung können zwei Einsatzstücke
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3 4
je mit einer Erregerwicklung versehen sein, wodurch gedreht sein. Der Einsatzzylinder 12 ist um 90° geinfolge
der mit Einsenkungen und Erhöhungen ver- genüber dem Einsatzzylinder 13 gedreht. Beide sind
sehenen Rändern jeder der Zylinder ein magnetisches innerhalb der Verlängerung von aus magnetisierbarem
Feld erzeugt, das die Eigenschaften einer rotations- Metall hergestellten Teilen des Polschuhs 2 angesymmetrischen
Linse und einer sogenannten Zylinder- 5 bracht, damit der Fluß des Hilfsfeldes zur Korrektion
linse in sich vereint. des Astigmatismus der Objektivlinse im wesentlichen
Die auf diese Weise durch zwei Einsatzstücke er- durch dieses Metall verläuft. Zur Erregung der Ein-
haltenen Hilfsfelder weisen Abweichungen von der satzzylinder dienen die Magnetisierwicklungen 14
Drehsymmetrie auf, die zueinander um 90° gedreht und 15, deren Stromzuführungsdrähte 16,17 und 18
sind. Durch Regelung der Stärke jedes Feldes kann io durch die Wand des Mikroskops nach außen geführt
man die resultierende astigmatische Störung um 180° sind. Mit Hilfe von nur drei Drähten und von den
drehen und deren Stärke beliebig einstellen. Potentiometern 19 und 20, die an die Stromquelle 21
Mittels dreier Einsatzzylinder, deren einander zu- angeschlossen sind, kann die Erregung jeder Spule
gewendete Ränder profiliert sind und von denen einer für sich eingestellt werden und die Richtung und die
das Spiegelbild des anderen ist und deren Symmetrie- 15 Stärke des Korrektionsfeldes geregelt werden. Man
ebenen um 90° gedreht sind, kann man durch An- kann den Astigmatismus der Linse durch den auf
legen eines geeigneten Potentials zwischen den äuße- diese Weise eingeführten, künstlichen Astigmatismus
ren Körpern und dem zwischenliegenden Körper ein und durch derartige Reglung der Erregung jedes Einkorrigierendes,
elektrisches Hilfsfeld erzeugen. satzzylinders, daß die künstliche Abweichung der-
Mittels zweier zylindrischer Einsatzstücke, deren 20 selben Größenordnung ist wie die zu korrigierende
einander zugewendete Ränder profiliert sind, kann Abweichung, kompensieren. Die Korrektion braucht
durch Anwendung einer Kombination eines elektro- nicht in der Nähe des Linsenfeldes stattzufinden. Sie
statischen Feldes und eines magnetischen Feldes kann an beliebiger Stelle durchgeführt werden, wo
— beide mit regelbarer Stärke — auch die erwünschte die Anordnung die geringsten Schwierigkeiten mit
Korrektion erhalten werden. 25 sich bringt.
Die verschiedenen Möglichkeiten werden an Hand Fig. 2 zeigt eine elektrostatische Linse mit zwei
der Zeichnung näher erläutert, in der die Außenelektroden 22 und 23, die gleiches Potential
Fig. 1 und 2 einen Teil eines Elektronenmikroskops haben und mit Erde verbunden sein können. Beide
mit Korrektionsmitteln nach der Erfindung zeigen und Elektroden haben eine Zentralöffhung 24 und 25.
Fig. 3 eine Ausführungsform einer Kombination 30 Weiter ist zwischen den beiden Außenelektroden eine
von Einsatzstücken für elektrische und magnetische Elektrode 26 angeordnet, die ein hohes Potential geRegelung
zeigt. genüber den Außenelektroden und eine öffnung 27
Die magnetische Elektronenlinse nach Fig. 1 kann hat. Diese Elektrode wird von dem Isolator 28 ab-
das Objektiv eines Elektronenmikroskops sein. Sie hat gestützt. Zur Korrektion des Astigmatismus dienen
zwei Polschuhe 1 und 2 aus magnetischem Material. 35 die Einsatzzylinder 29, 30 und 31, deren einander zu-
Die Polflächen haben einen geringen gegenseitigen gewendete Ränder das bereits vorstehend erörterte
Abstand 3. Indem die Bohrungen 4 und 5 möglichst Profil aufweisen. Die beiden Ränder des Zylinders 30
klein gemacht werden, kann man die sphärische und sind gekrümmt. Dieser Zylinder ist elektrisch mit der
chromatische Aberration der Linse auf sehr geringe Wand 32 des Mikroskops verbunden und hat somit
Werte herabmindern. Die mechanische Bearbeitung 40 Erdpotential. Die beiden anderen Zylinder 29 und 31
dieser Einzelteile ist niemals ohne Ungenauigkeiten, haben Spannungszuführungsdrähte 33 bzw. 34, die
die zu Abweichungen von der Drehsymmetrie des isoliert durch die Wand 32 geführt sind. Mittels der
Linsenfeldes veranlassen. Eine weitere Ursache einer Spannungsteiler 35 und 36, die an die Spannungs-
solchen Abweichung liegt in der Inhomogenität des quelle 37 angeschlossen sind, kann man das Potential
magnetisierbaren Materials, aus dem die Polschuhe 45 der Zylinder 29 und 31 gesondert einstellen. Die elek-
bestehen. trostatischen Felder zwischen den Zylindern 29 und 30
Um die Polschuhe voneinander entfernt zu halten, und zwischen den Zylindern 30 und 31 weisen je in
sind sie durch einen Ring aus nichtmagnetisierbarem der Richtung und in der Größe einen bestimmten
Material 6, z. B. Messing, verbunden. Astigmatismus auf, dessen Einfluß auf die Elektro-
Mit 7 wird das Joch bezeichnet, das die Polschuhe 50 nenstrahlen derart regelbar ist, daß die zu korrigie-
verbindet und in dem die auf der Spulenbüchse 9 an- rende Abweichung der Elektronenlinse ausgeglichen
gebrachte Erregerwicklung8 einen magnetischen Fluß wird. Dieses Korrektionsverfahren kann auch bei
hervorruft. dem magnetischen Elektronenmikroskop durchgeführt
Mit 10 und 11 sind an die Linse anschließende werden.
Teile der Wand des Mikroskops bezeichnet. 55 Es ist weiter möglich, den künstlichen Astigmatis-
Die Elektronen bewegen sich durch den entlüfteten mus durch Kombination eines magnetischen und eines
Raum von oben nach unten und gelangen nach dem elektrostatischen Hilfsfeldes zu erzeugen. Dazu die-Durchgang
durch die Linse in eine Korrektions- nen zwei zylindrische Einsatzstücke 38 und 39 nach
einrichtung. Diese besteht aus zwei Einsatzstücken 12 Fig. 3, deren einander zugewendete Ränder spiegel-
und 13 aus magnetisierbarem Material. Diese Stücke 60 symmetrische Profilierungen aufweisen. Die Erregersind
zylindrische Büchsen, deren Ränder an dem der wicklung 40 ist beiden gemeinsam und erzeugt die zur
Polfläche zugewendeten Ende eine über den Umfang Erzeugung des magnetischen Hilfsfeldes erforderveränderliche
Höhe aufweisen. Die Figur stellt eine liehe Magnetisierung. Zwischen beiden Zylindern wird
Ausführungsform dar, deren Rand wellenförmig ist; ein elektrischer Potentialunterschied zum Erzeugen
der Raum kann jedoch ebensogut ein gezahntes Profil 65 des elektrostatischen Hilfsfeldes aufrechterhalten. Die
oder rechtwinklige Aussparungen haben, wenn nur durch die Magnetisierung herbeigeführte Abweichung
darauf geachtet wird, daß die Form symmetrisch ist infolge der verschiedenen Weise, auf die ein
gegenüber zwei zueinander senkrechten Ebenen durch Elektronenstrahl durch ein magnetisches Feld und ein
die Achse ist. Außerdem müssen entsprechende Sym- elektrisches Feld beeinflußt wird, um 90° gegenüber
metrieebenen in den beiden Einsatzzylindern um 90° 70 der Abweichung gedreht, die auf das elektrostatische
"Feld bei den dargestellten Randformen zurückzuführen
ist, so daß durch die Regelung der Feldstärke auch ein Astigmatismus erhalten wird, der alle möglichen
Werte annehmen kann.
Nicht nur für Elektronenmikroskope können die genannten Korrektionsmittel verwendet werden, sondern
auch für jede Art von Einrichtungen für schnelle Ladungsträger, bei denen die Konzentration dieser
Teilchen und gegebenenfalls die Erzeugung vollkommener Abbildungen mittels dieser Teilchen durch Einführung
des künstlichen, ausgleichenden Astigmatismus gefördert werden kann.
Claims (4)
1. Einrichtung zum Ausgleichen des Astigmatismus des im wesentlichen drehsymmetrischen, magnetischen
oder elektrischen Feldes einer Linse für Korpuskularstrahlen mittels eines gesonderten,
nicht radialsymmetrischen Hilfsfeldes und bestehend aus mindestens zwei die Symmetrieachse
der Linse umgebenden, zylindrischen Körpern, die eine über den Umfang veränderliche Höhe und
zwei zueinander senkrechte Symmetrieebenen aufweisen, die sich in der Achse schneiden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Korrektionskörper in Richtung der Linsenachse hintereinander angeordnet
und die von ihnen geometrisch bedingten Hilfsfelder elektrisch in der Stärke regelbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Korrektur des Feldes einer
magnetischen Linse zwei Korrektionskörper aus magnetischem Material mit je einer gesonderten
Erregerwicklung versehen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Korrektur eines elektrischen
Feldes drei Korrektionskörper hintereinander angeordnet sind, von denen die äußeren
Körper Potentialunterschiede gegenüber dem zwischenliegenden Körper aufweisen.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Korrektionskörper aus
magnetisierbarem Material hintereinander angeordnet sind, die eine gemeinsame Erregerwicklung
haben, und daß zwischen beiden Körpern ein Potentialunterschied vorliegt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentanmeldung S 23536 VIII c/21 g (bekanntgemacht am 3. Dezember 1953);
Optik, Bd. 5, 1949, 8/9, S. 518ff.
Deutsche Patentanmeldung S 23536 VIII c/21 g (bekanntgemacht am 3. Dezember 1953);
Optik, Bd. 5, 1949, 8/9, S. 518ff.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 927 525.
Deutsches Patent Nr. 927 525.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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