DE2221122C3 - Anastigmatisches magnetisches Elektronenstrahl-Ablenksystem, Verfahren zu seinem Betrieb und Anwendung - Google Patents
Anastigmatisches magnetisches Elektronenstrahl-Ablenksystem, Verfahren zu seinem Betrieb und AnwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein anastigmatisches magnetisches Ablenksystem mit gekrümmter
optischer Achse zur Ablenkung von Elektronenstrahlen, . i dem bei festem Ablenkwinkel durch das Ablenksystem
selbst mindestens ein zweizähliges Stigmatorfeld zur Kompensation mindestens des zweizähligen axialen
Ablenkastigmatismus erzeugt ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb und eine spezielle
Verwendung eines solchen Ablenksystems.
Fehlerarme Ablenksysteme für Elektronenstrahlen werden z. B. bei technischen Elektronenstrahlgeräten
zur Materialbearbeitung und in der Massenspektroskopie benötigt.
Für die Ablenkung von Elektronenstrahlen ist ein um die Bündelachse einzähliges elektrisches oder magnetisches
Querfeld erforderlich. Die optische Achse ist dann keine Gerade mehr, sondern im allgemeinen eine
gekrümmte oder gewundene Raumkurve. Bei der Elektronenstrahl-Materialbearbeitung ist es zweckmäßig,
magnetische Ablenkfelder zu verwenden und ohne elektrische Ablenk- oder Fokussierungselemente auszukommen,
da bei letzteren die Gefahr von Oberschlägen infolge von verdampften Werkstückmaterial, das sich an
ίο den Elektroden der elektrischen Ablenk- und Fokussierungselemente
niederschlägt besteht
Aus der BE-PS 5 09 097 ist bereits ein als ladungsträgeroptische Linse dienendes magnetisches Ablenksystem
mit gekrümmter Achse bekannt bei dem kein zweizähliger axialer Astigmatismus erster Ordnung
auftritt und das daher anastigmatisches magnetisches Ablenksystem der eingangs genannten Art darstellt Bei
diesem Ablenksystem ist jedoch weder die Korrektur des dreizähligen Astigmatismus noch die Korrektur der
axialen Koma noch die Korrektur der chromatischen Dispersion (Farbfehler nullter Ordnung) möglich bzw.
führt lediglich die Verwendung von zwei gleichen magnetischen Linsen zu einer Korrektur der Dispersion.
Ferner ist aus der DE-OS 15 40 974 die dynamische Korrektur von Ablenk-Astigmatismen eines magnetischen
Ablenksystems bei einer Vorrichtung zur Materialbearbeitung mittels Elektronenstrahlen mittels
vom Ablenksystem getrennter Stigmatoren (Multipolen) bekannt Aus der Zeitschrift »Journal of Physics D:
Appl. Phys. Vol. 4, 1971, Nr. 1, Seiten 27 bis 38, ist es
bekannt, mit einem Diquadropol den zweizähligen axialen Astigmatismus für eine Ablenkung in zwei
zueinander senkrechten Richtungen zu korrigieren.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt dem Anmeldungsgegenstand die Aufgabe zugrunde, bei
beliebigem, festem Ablenkwinkel durch das Ablenksystem selbst mindestens den zwei- und dreizähligen
Ablenkmagnetismus zu korrigieren und außerdem noch die Möglichkeit zu haben, weitere axiale Bildfehler zu
vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem Ablenksystem der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche betreffen Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen des Ablenksystems gemäß
der Erfindung, ein besonders vorteilhaftes Verfahren zum Betrieb eines Ablenksystems gemäß der Erfindung
und eine bevorzugte Verwendung eines Ablenksystems
so gemäß der Verwendung.
Das Ablenksystem gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß die Wahl des Ablenkwinkels praktisch nicht
beschränkt ist und daß sowohl der zweizählige als auch der dreizählige Ablenkastigmatismus sowie weitere
axiale Bildfehler korrigierbar sind, insbesondere der axiale Ablenk-Komafehler und der Farbfehler nullter
Ordnung (Dispersion). Durch die Erfindung und ihre Weiterbildungen wird also letztlich ein magnetisches
Ablenksystem zur Verfügung gestellt, bei dem sämtliche Bildfehler, die durch die Ablenkung verursacht werden,
korrigiert sind. Man erhält daher eine besonders scharfe Abbildung bzw. einen Elektronenstrahl-Brennfleck
minimalen Querschnitts, was insbesondere für Elektronenstrahl-Bearbeitungsgeräte
von größer Bedeutung
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung wird das Ablenksystem durch einen unverschraubten magnetischen
Oktopol mit krummer Achse gebildet, der sowohl
als Ablenkeinheit als auch als Stigmator dient und dessen optische Achse mit dem Mittelstrahl des
Elektronenbündels zusammenfällt
Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird das Ablenksystem durch einen Ablenkmagneten
gebildet, dessen beide Polschuhe derart gestaltet sind, daß das Feld die zur Korrektur der zwei- und
dreizähligen axialen Ablenkastigmatismen notwendige Inhomogenität aufweist
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist das Ablenksystem zur Beseitigung des Ablenk-Komafehlers
derart zwischen zwei elektronenoptischen Rundlinsen angeordnet, daß die Elektronen innerhalb des Ablenksystems
im wesentlichen achsenparallel verlaufen. Andererseits kann aber auch gemäß einer anderen Weiterbildung
der Erfindung zur zusätzlichen Beseitigung des Ablenkkomafehlers, des axialen Astigmatismus zweiter
Ordnung und des Farbfehlers nullter Ordnung (Dispersion) der Elektronenstrahl-Überkreuzungspunkt oder
ein Bild desselben in die Mitte des Ablenkfeldes gelegt werden.
Schließlich kann vorgesehen sein, daß mittels zweier gleicher, entgegengesetzt ablenkender Ablenksysteme
der Elektronenstrahl versetzt wird, wobei die Elektronenbahn in der Mittelebene zwischen den beiden
Ablenksystemen parallel zur Achse verläuft Auch bei einem solchem System verschwinden die axiale Koma,
der axiale Astigmatismus zweiter Ordnung und der Farbfehler nullter Ordnung.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung nähur
erläutert, in denen
F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel eines fehlerarmen Systems zur Ma^erialbearbeitung mit abgelenktem
Elektronenbündel mit einem anastigmatischen magnetisehen
Ablenksystems und
Fig.2 ein Ausführungsbeispiel eines weiteren magnetischen
Ablenksystems zeigt, das anstelle des in Fig. 1 dargestellten Ablenksystems verwendet werden
kann.
Das in F i g. 1 dargestellte System, das einem nicht gezeigten Elektronenstrahl-Gincrator nachfolgt,
besteht aus einem Stigmator 1, einer elektronen-optischen Rundlinse 2 und einem Ablenksystem 3. Letzteres
wird durch einen unverschraubten magnetischen Oktopol mit gekrümmter Achse 4 gebildet, der sowohl als
Ablenkeinheit als auch als Stigmator dient und dessen Achse 4 mit dem Mittelstrahl des Elektrcnenstrahlbündels
zusammenfällt Bei geeigneter Wahl der Ströme für den Oktopol 3 lassen sich mit diesem ein-, zwei- und
dreizählige Felder beliebiger Azimutlage erzeugen. Der Fehler-Abgleich ist hierbei unabhängig von der Lage
von Bild- und Gegenstandebene wobei kein Kombinationsfehler aus Ablenkfeld und Korrekturfeld auftritt
Der Stigmator 1 mil gerader Achse dient zur Kompensation von Astigmatismen, die durch Störfelder
verursacht werden und zur Beseitigung von eventuell verbleibenden Rest-Astigmatismen des Ablenksystems
3.
Die Reihenfolge der Elemente 1, 2, 3 ist im übrigen beliebig. Mann kann daher, beispielsweise um Bildraum
zu gewinnen, die Rundlinse 2 auch der Bildebene am nächsten anordnem.
Das in F i g. 1 dargestellte System erlaubt eine fehlerarme 90°-Ablenkung eines Elektronenstrahls.
Eine solche Ablenkung ist z.B. bei der Elek'ronenstrahl-Materialbearbeitung
erwünscht, weil" hierdurch verhindert wird, daß verdampfendes Material oder von der
Bearbeitungsstelle wegspritzende Werkstoffteilchen auf die Kathode des Elektronenstrahl-Generators
gelangen und diese zerstören.
Anstelle des gekrümmten Oktopols 3 gemäß F i g. 1 kann auch ein Ablenkmagnet 5 gemäß F i g. 2 in dem
System nach F i g. 1 verwendet werden. Der Ablenkmagnet 5 besteht nur aus 2 Polschuhen 6 und 7, die so
gestaltet sind, daß das Feld genau die zur Korrektur der Ablenk-Astigmatismen notwendige Inhomogenität besitzt.
Wie eine genaue Berechnung eines solchen Ablenkmagneten 5 mit inhomogenen Ablenkfeld
gezeigt hat, verlaufen die äquipotentialen Linien des magnetischen Potentials in der Umgebung der Achse A
nahezu geradlinig. Dreht man die Äquipotentiallinien um die Achse y=R, so erzeugen sie die Äquipotentialflächen.
Für den Bau des Ablenkmagneten 5 kann man ein beliebiges Paar von Äquipotentialflächen als
Polschuhflächen auswählen, durch die das erwünschte zwei- und dreizählige Korrekturfeld erzeugt wird. Der
Ablenkmagnet 5 ist rotationssymmetrisch zur Achse A und spiegelsymmetrisch zur Ebene x—O.
Er besitzt ein rotationssymmetrisches Fokussierungsverhalten, d. h., die Fokussierung ist in x- und y-Richiuiig
gleich stark.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Anastigmatisches magnetisches Ablenksystem mit gekrümmter optischer Achse zur Ablenkung von
Elektronenstrahlen, bei dem bei festem Ablenkwinkel durch das Ablenksystem selbst mindestens ein
zweizähliges Stigmatorfeld zur Kompensation mindestens des zweizähligen axialen Ablenkastigmatismus
erzeugt ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Ablenksystem (3, 5) selbst zusätzlich
ein dreizähliges Stigmatorfeld zur Kompensation des dreizähligen axialen Ablenkastigmatismus erzeugt
ist.
2. Ablenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei elektronenoptische Rundlinsen
vorgesehen sind, zwischen denen das Ablenksystem
(3, 5) derart angeordnet ist, daß die Elektronen im Ablenksystem (3, 5) im wesentlichen
achsenparallel verlaufen.
3. Verfahren zum Betrieb eines Ablenksystems nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Elektronenstrahl-Überkreuzungspunkt oder ein Bild des Elektronenstrahl-Oberkreuzungspunkts in die
Mitte des Ablenkfeldes gelegt wird.
4. Ablenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleiche, den Elektronenstrahl
um einen beliebigen festen Ablenkwinkel entgegengesetzt ablenkende Ablenksysteme (3, 5)
vorgesehen und so angeordnet sind, daß der Elektronenstrahl versetzt wird, wobei die Elektronenbahn
in der Mittelebene zwischen den beiden Ablenksystemen (3, 5) parallel zur optischen Achse
verläuft.
5. Ablenksystem nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß es durch einen
unverschraubten magnetischen Oktopol (3) gebildet ist, dessen optische Achse (4) mit dem Mittelstrahl
des Elektronenbündels zusammenfällt (F i g. 1).
6. Ablenksystem nach Anspruch 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß es durch einen
Ablenkmagnet (5) gebildet ist, dessen beide Polschuhe (6, 7) derart gestaltet sind, daß das Feld die zur
Korrektur der zwei- und dreizähligen axialen Ablenkastigmatismen notwendige Inhomogenität
besitzt (F ig. 2).
7. Verwendung eines Ablenksystems nach einem der Ansprüche 1,2,4,5 oder 6 bei einer Vorrichtung
zur Materialbearbeitung mittels Elektronenstrahlen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722221122 DE2221122C3 (de) | 1972-04-28 | 1972-04-28 | Anastigmatisches magnetisches Elektronenstrahl-Ablenksystem, Verfahren zu seinem Betrieb und Anwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722221122 DE2221122C3 (de) | 1972-04-28 | 1972-04-28 | Anastigmatisches magnetisches Elektronenstrahl-Ablenksystem, Verfahren zu seinem Betrieb und Anwendung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2221122A1 DE2221122A1 (de) | 1973-11-08 |
DE2221122B2 DE2221122B2 (de) | 1978-06-29 |
DE2221122C3 true DE2221122C3 (de) | 1979-03-01 |
Family
ID=5843651
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722221122 Expired DE2221122C3 (de) | 1972-04-28 | 1972-04-28 | Anastigmatisches magnetisches Elektronenstrahl-Ablenksystem, Verfahren zu seinem Betrieb und Anwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2221122C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1502774A (en) * | 1974-06-25 | 1978-03-01 | Nat Res Dev | Immunological preparations |
NL7804035A (nl) * | 1978-04-17 | 1979-10-19 | Philips Nv | Elektronenmikroskoop. |
DE10136190A1 (de) * | 2001-07-25 | 2003-02-06 | Ceos Gmbh | Schlitzlinsenanordnung für Teilchenstrahlen |
-
1972
- 1972-04-28 DE DE19722221122 patent/DE2221122C3/de not_active Expired
Also Published As
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---|---|
DE2221122A1 (de) | 1973-11-08 |
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