DE1039226B - Verfahren zur Herstellung von schwer entflammbaren, unloeslichen, festen Schaeumen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von schwer entflammbaren, unloeslichen, festen Schaeumen

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DE1039226B
DE1039226B DEF19178A DEF0019178A DE1039226B DE 1039226 B DE1039226 B DE 1039226B DE F19178 A DEF19178 A DE F19178A DE F0019178 A DEF0019178 A DE F0019178A DE 1039226 B DE1039226 B DE 1039226B
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DE
Germany
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insoluble
production
solid foams
foams
ammonium carbonate
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Pending
Application number
DEF19178A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Albert Gumboldt
Dr Erich Heitzer
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Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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  • Manufacture Of Porous Articles, And Recovery And Treatment Of Waste Products (AREA)

Description

Verschäumte hochmolekulare Natur- und Kunststoffe haben verstärkten Eingang in die Technik gefunden. In Form von Weich- oder Hartschäumen linden diese Produkte Verwendung, beispielsweise als Konstruktions- oder Bauelemente, in Schall- und Thermoisolation. Es sind zahlreiche Verfahren bekanntgeworden, die genannten Hochmolekularen in beständige Schäume zu überführen.
Man rührt, gegebenenfalls unter Zusatz von Schaumoder Netzmitteln, mechanisch in die geschmolzenen oder gelösten Polymeren Luft oder Inertgase ein oder mischt leichtlösliche organische oder anorganische Verbindungen bei, die nach Verformung herausgelöst werden und Hohlräume hinterlassen. Ferner kann man die genannten natürlichen oder synthetischen Polymeren mit niedrigsiedenden lösenden oder nicht lösenden organischen Stoffen anpasten oder verkneten und nach oder während der Verformung die Niedrigsieder durch Erwärmen verjagen. Man erhält auch wertvolle Produkte, wenn man den Polymeren anorganische oder organische Substanzen zusetzt, die beim Erwärmen unter Zerfall indifferente Gase liefern. Die Zerfallsstücke dieser organischen Verbindungen können hierbei noch zusätzlich als Weichmacher im Schaum verbleiben. Weiterhin können Polymere, die reaktionsfähige Gruppen besitzen, nach den geschilderten Methoden verschäumt und unter Zusatz von geeigneten Verbindungen vernetzt werden. Man erhält so Produkte, welche neben hoher mechanischer Festigkeit gute Stabilität gegen organische Lösungsmittel besitzen. Als hochmolekulare Substanzen für die Herstellung von Schäumen sind unter anderen bekanntgeworden: Cellulose, Kautschuk, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyäthylen und Polyisobutylen. Als Polymere mit aktiven Gruppen, welche unter Vernetzung und Gasabgabe miteinander reagieren, haben Verbindungen Bedeutung erlangt, welche Isocyanat- und Carboxylgruppen enthalten.
Es wurde nun gefunden, daß man vernetzte, schwer entflammbare, unlösliche, feste Schäume dadurch herstellen kann, daß man Halogen- und Sulfohalogengruppen enthaltende Polymere niederer Olefine, vorzugsweise Niederdruckpolyolefme, mit dem an sich als Treibmittel bekannten Ammoniumcarbonat bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von niedrigsiedenden Lösungsmitteln verschäumt.
Es war nicht ohne weiteres zu erwarten, daß man mit dem an sich als Treibmittel bekannten Ammoniumkarbonat bei gleichzeitiger Anwendung der erfindungsgemäß verwendeten Polymerisate zu vernetzen und gleichzeitig praktisch unbrennbaren Schäumen gelangt, wobei die Vernetzung durch Bindung des bei der Verschäumung entstehenden NH3 erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gegen-Verfahren zur Herstellung
von schwer entflammbaren, unlöslichen,
festen Schäumen
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Albert Gumboldt, Frankfurt/M.-Höchst,
und Dr. Erich Heitzer, Hof heim (Taunus),
sind als Erfinder genannt worden
wart von organischen niedrigsiedenden Lösungsmitteln, wie aliphatischen Chlorkohlenwasserstoffen, beispielsweise Methylenchlorid, Dichloräthan, Chloroform, Kohlenstofftetrachlorid, oder niedrigsiedenden Estern oder Ketonen, wie Methylformiat, Essigsäureäthylester, Aceton, Methyläthylketon, unter Anpastung und nach Einmischung einer — zweckmäßig äquivalenten — Menge Ammoniumcarbonat oder des technischen Gemisches, das aus Ammoniumcarbonat und Ammoniumcarbaminat besteht, durchgeführt. Die so erhaltene Masse füllt man z. B. in Formen und führt —· gegebenenfalls unter Verwendung von Vakuum oder Druck — die Verformung in der Wärme durch. Die Formen werden z. B. im Wasserdampf oder in geeigneten anderen Heizbädern erwärmt. Dem zu verformenden Material können zusätzlich noch die bekannten organischen Treibmittel, wie α,α-Azodiisobuttersäurenitril, Benzolazoanilin, Benzolsulfosäurehydrazid u. a., zugesetzt werden. Ferner kann man dem zu verformenden Material die üblichen Weichmacher, wie Phthalsäureester, Phosphorsäurekresylester, Chlorparaffin u. a., zusetzen, wenn man Weichschäume zu erhalten wünscht.
Die Erfindung sei an folgenden Beispielen erläutert:
Beispiel 1
100 Gewichtsteile eines chlorierten und sulfochlorierten hochmolekularen Polypropylens, ^spez/c = 1,2 (gemessen als O,5°/oige Lösung in Tetrahydronaphthalin bei 130° C) mit einem Chlorgehalt von 34,7% und einem Schwefelgehalt von 4,4%, wurden mit 100 Gewichtsteilen Methylenchlorid und 13,2 Gewichtsteilen technischem Ammoncarbonat verknetet und nach Einbringen in eine Form 3 Stunden lang im
809 638/43S
strömenden Dampf von 100° C im Vakuum erwärmt. Die Form wurde dann geöffnet und der schaumige Kuchen weitere 30 Minuten lang auf 130° C erhitzt. Es trat nochmalige Volumenvergrößerung ein und nach Erkalten wurde ein feinblasiger Schaum mit einem Litergewicht von 76 g erhalten. Das Produkt, welches sich vor der Behandlung gut in Chloroform und Äthylacetat löste, war nach der beschriebenen Behandlung unlöslich geworden. Beim Berühren mit einer Flamme trat Verkohlung ein, die Verbrennung wurde jedoch nach Entfernen der Flamme nicht unterhalten. Der Schaum zeigte erhebliche Festigkeit und Steifheit und konnte in Platten und Blöcke zersägt werden.
Beispiel 2
100 Gewichtsteile eines chlorierten und sulfochlorierten, relativ niedermolekularen Polypropylens vom Polymerisationsgrad 22, einem Chlorgehalt von 5O°/o und einem Schwefelgehalt von 4% wurden ao mit 12 Gewichtsteilen technischem Ammoncarbonat verrieben und nach Zusatz von 50 Gewichtsteilen Methylenchlorid und gründlichem Vermischen in eine Form gebracht und 3 Stunden lang in strömendem Dampf auf 100° C erhitzt. Nach öffnen der Form wurde der schaumige Kuchen 30 Minuten auf 130° C erhitzt. Der Schaum besaß ein Litergewicht von 100 g. Die mechanische Festigkeit war geringer als diejenige des Schaumes, der nach Beispiel 1 erhalten wurde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Verfahren zur Herstellung von schwer entflammbaren, unlöslichen, festen Schäumen, dadurch gekennzeichnet, daß man Halogen- und Sulfohalogengruppen enthaltende Polymere niederer Olefine, vorzugsweise Niederdruckpolyolefme. mit Ammoncarbonat und mit niedrigsiedenden organischen Lösungsmitteln anpastet und bei erhöhter Temperatur verschäumt, wobei gegebenenfalls das Verschäumen im Vakuum oder unter Überdruck erfolgt.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    USA.-Patentschriften Nr. 2 400091, 2 573 639.
    Q S09 638/438 9.
DEF19178A 1955-12-28 1955-12-28 Verfahren zur Herstellung von schwer entflammbaren, unloeslichen, festen Schaeumen Pending DE1039226B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2400091A (en) * 1944-09-20 1946-05-14 Du Pont Molding process
US2573639A (en) * 1949-12-02 1951-10-30 Myron A Coler Manufacture of porous articles from trifluorochloroethylene polymer

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2400091A (en) * 1944-09-20 1946-05-14 Du Pont Molding process
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