DE1039174B

DE1039174B - Gleitmittel zum Auf- bzw. Ineinanderpressen von Metallen

Info

Publication number: DE1039174B
Application number: DEK28599A
Authority: DE
Inventors: Dr H C Hans P Kaufmann Dr
Original assignee: Hans P Kaufmann Dr Dr H C
Current assignee: Hans P Kaufmann Dr Dr H C
Priority date: 1956-04-16
Filing date: 1956-04-16
Publication date: 1958-09-18

Description

Gleitmittel zum Auf- bzw. Ineinanderpressen von Metallen Will man Metallteile scharf aufeinander- bzw. ineinanderpressen, zu gegebener Zeit aber wieder trennen, so sind besondere Gleitmittel nötig. Sie dürfen auch bei längerer Beanspruchung nicht verharzen, durch Feuchtigkeit nicht gespalten werden und müssen sich leicht wieder entfernen lassen. Andererseits spielt die Viskosität des Gleitmittels, sobald das Ineinanderfügen der Metallteile erfolgt ist, eine geringere Rolle als bei Schmiermitteln, die dazu bestimmt sind, den Reibungswiderstand sich ständig gegeneinander bewegender Formstücke zu beheben. Zu letztgenanntem Zweck werden noch immer fette Öle benutzt, da sie das Schmiervermögen, die Druckaufnahme und die Benetzung von Metallflächen verbessern. Sie sind bekanntlich Glyceride, vorzugsweise der Ölsäure, wie z. B. bei Klauenölen. Freie Fettsäuren sind in Schmiermitteln unerwünscht. Deshalb werden z. B. bei Motorenölen kleine Säurezahlen vorgeschrieben.
Es hat sich nun gezeigt, daß für den eingangs erwähnten Zweck solche Gleitmittel besonders geeignet sind, die freie Fettsäuren bestimmter Beschaffenheit enthalten. Letztere sollen überwiegend gesättigt sein, eine Kettenlänge von C, bis höchstens C14 haben und bei Zimmertemperatur oder gelinder Wärme flüssig sein. Höhermolekulare und ungesättigte Säuren sollen höchstens in kleiner Menge vorhanden sein. Fettsäuren der gewünschten Kettenlänge, allein oder in Gemischen, können z. B. durch Spaltung von Fetten der Cocos-und Palmkerngruppe und darauffolgende fraktionierte Destillation oder durch Synthese erhalten werden. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß ein Zusatz bekannter Antioxydan,tien vorteilhaft ist, wie z. B. von, solchen auf Phenolbasis, Trikresylphosphat, das selbst Schmiereigenschaften hat, ist gut geeignet. Naturgemäß lassen sich auch Zusätze anderer Art, z. B. Mineralöle, kleine Mengen ungesättigter Fettsäuren, wie Leinölfettsäuren, andere Antioxydantien usw., verwenden.
Kombinationen vorgenannter Art sind den Glyceriden für den vorliegenden Anwendungszweck überlegen. Sie werden durch Feuchtigkeit, zumal bei gleichzeitiger Wärmeentwicklung, nicht verseift, wie es bei fetten Ölen der Fall ist, wobei das hygroskopische Glycerin entsteht. Letzteres ist in Gleitmitteln für Metalle unerwünscht. Bei der Benutzung von Fettsäuren werden auch die bei Glyceriden häufig durch Molekülvergrößerung auftretenden Verharzungen vermieden. Schließlich erleichtern freie Säuren die Reinigung der Schmierflächen mit alkalischen Mitteln.
Wie eingangs erwähnt, werden für dasAufeinanderpressen von Metallteilen, die zu gegebener Zeit wieder getrennt werden sollen, vielfach Glyceride, so z. B. in Form des Leinöls, benutzt. Ein Versuch zeigte, daß sich ein Metallradkranz, der unter Verwendung von Leinöl über eine Metallachse geschoben bzw. gepreßt wurde, nach längerem Gebrauch nur mit großen Schwierigkeiten abziehen ließ. Auch unter Zusatz von Antioxydantien zu dem Leinöl war ein besseres Ergebnis nicht zu erzielen, eine Folge der bei Glyceriden eintretenden Polymerisationsreaktionen. Dagegen ließen sich in einem Parallelversuch, bei dem Fettsäuren der vorstehend beschriebenen Art, die sich nicht verändern und die Metalloberfläche oxydfrei halten, benutzt wurden, die beiden Teile nach der gleichen Zeit ohne jede Schwierigkeit voneinander trennen.
Die Zusammensetzung der gemäß vorliegender Erfindung hergestellten Gleitmittel geht aus nachstehenden Beispielen hervor: 1. 80 Gewichtsteile Cocosölfettsäuren, durch Destillation auf Fettsäuren mit höchstens 14 Kohlenstoffatomen eingestellt, werden mit 4 Gewichtsteilen Trikresylphosphat vermischt und mit flüssigem Paraffin oder Vaselinöl auf 100 Gewichtsteile gebracht.
2. 75 Gewichtsteile Laurinsäure, allein oder im Verhältnis 3 : 1 mit Myristinsäure gemischt, werden mit 5 Gewichtsteilen Trikresylphosphat gemischt und darin 0,5 Gewichtsteile 2,6-Di-tert.butyl-4-methylphenoi gelöst. Darauf bringt man mit Paraffinöl auf 100 Gewichtsteile. Den Fettsäuren können geringe Mengen Leinölfettsäuren, z. B. 2 Gewichtsteile, beigemengt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH- Verwendung von gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen in Verbindung mit bekannten Antioxydantien auf Phenolbasis, gegebenenfalls unter Zusatz von geringen Mengen von Mineralölen oder anderen flüssigen Mineralölprodukten und ungesättigten Fettsäuren, als Gleitmittel zum Auf- bzw. Ineinanderpressen von Metallen.