DE1037353B - Verfahren zur Herstellung von Ferriteinkristallen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FerriteinkristallenInfo
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- C04B35/01—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Ferriteinkristallen aus einer Lösung,
bei welchem gegebenenfalls Keimkristalle zur Verwendung kommen und zur Gewinnung der Einkristalle
die Lösung in an sich bekannter Weise einer langsamen Abkühlung unterworfen wird.
Die Tatsache, daß viele Ferrite elektrische Nichtleiter sind und gleichzeitig erwünschte magnetische
Eigenschaften besitzen, gibt diesen Ferriten eine besondere Eignung für die Herstellung von Bauelementen
elektrischer Hochfrequenzkreise. Typische Ferrite, die weitverbreitete Anwendung finden, sind
Magnesiumferrit von der chemischen Formel MgFe2O4 und Nickel-Zinkferrit, etwa von der
chemischen Formel (Ni0i3ZnOi7) Fe2 O4. Diese Ferrite
werden gewöhnlich als Pulver aus vielen kleinen Kristallen hergestellt, und polykristalline Ferritelemente
werden durch Sintern der pulverigen Ferrite oder durch Einformen in ein dielektrisches Bindemittel
gewonnen.
Es wurde festgestellt, daß Einkristalle aus Ferriten
magnetische Eigenschaften besitzen, die denen aus polykristallinen Ferritbestandteilen beträchtlich überlegen
sind. Einkristalle aus Ferriten wurden bisher nach dem Verneuil- oder Flammenschmelzverfahren
hergestellt. Bei diesem Verfahren liegen die Komponenten, aus denen die Ferritkristalle hergestellt werden,
anfänglich in Pulverform vor. Das Ferritpulver wird in eine Flamme hoher Temperatur, etwa ein
Knallgasgebläse, eingeführt. Um das Pulver zu schmelzen, muß die Temperatur in der Flamme annähernd
16000C betragen. Der geschmolzene Ferrit kristallisiert
auf einer Unterlage, die sich genau unterhalb der nach unten gerichteten Flamme befindet. Wenn dem
Körper aus kristallisiertem Material zusätzliches geschmolzenes Material zugeführt werden soll, wird die
ihn tragende Unterlage entsprechend gesenkt, so daß seine Oberseite in der richtigen Stellung unterhalb
der Knallgasflamme verbleibt.
Die Erfindung strebt eine Erleichterung und Vereinfachung der Herstellung von Ferriteinkristallen
an und zugleich eine Verbesserung ihrer mechanischen thermischen, magnetischen und elektrischen Eigenschaften.
Bei dem Verneuil- oder Flammenschmelzverfahren ist es sehr nachteilig, daß die Ferriteinkristalle einen
sehr höhen Temperaturgradienten aufweisen, der sich quer durch das Ferritmaterial erstreckt. Dieser hohe
Temperaturgradient bringt unerwünschte Spannungen in die Kristallstruktur.
Ein weiterer ernster Nachteil des Flammenschmelzverfahrens ist die schwierige Überwachung der Zusammensetzung
und der Wertigkeit des gebildeten Ferritkristalls. Es können dadurch unerwünschte
Verfahren zur Herstellung
von Ferriteinkristallen
von Ferriteinkristallen
Anmelder:
Western Electric Company, Incorporated, New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. Dr. R. Herbst, Rechtsanwalt,
Fürth (Bay.), Breitscheidstr. 7
Fürth (Bay.), Breitscheidstr. 7
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 14. Dezember 1954
V. St. v. Amerika vom 14. Dezember 1954
Joseph Peter Remeika, Berkeley Heights, N. J.
(V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Änderungen der magnetischen Eigenschaften des Ferrits bedingt sein, oder die Kristalle können unerwünscht
hohe Leitfähigkeit besitzen.
Die Mangel bestehen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht, welches die Herstellung von Ferritkristallen
aus einer Lösung mit oder ohne Verwendung von Keimkristallen und anschließender langsamer
Abkühlung mit der Besonderheit empfiehlt, daß die den Ferrit oder Mischferrit bildenden Oxyde in
Bleioxyd bei einer Temperatur über 880° C gelöst werden. Es empfiehlt sich, die Abkühlung nicht
schneller als mit 30° C/Stunde durchzuführen.
Die Befürchtung, daß sich bei einer solchen Verfahrensweise
ein unerwünschter Blei-Mischferrit bilden könnte, hat sich nicht bestätigt. Vielmehr läßt sich
das als Lösungsmittel dienende Bleioxyd von den gebildeten Einkristallen trennen.
Die Verwendung von Keimkristallen empfiehlt sich dann, wenn große Ferrit- oder Mischferritkristalle
hergestellt werden sollen. Solange Keimkristalle in der Schmelze sind, ist es indessen wichtig, daß die
Temperatur der Schmelze nicht über der Sättigungstemperatur liegt, damit sich die Keimkristalle nicht
auflösen. Außerdem muß der Kristallisationsvorgang einsetzen, wenn die Keimkristalle in praktisch gesättigter
Lösung sind, um ein zu schnelles und unregelmäßiges Kristallwachstum zu vermeiden.
Es ist auch vorteilhaft, das überschüssige Lösungsmittel Bleioxyd von den Ferritkristallen während
des Abkühlungsvorgangs abzutrennen, nachdem der
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3 4
größere Teil des Ferrits aus der Lösung auskristalli- oxyd innerhalb der Kristalle eingeschlossen; es entsiert
ist, jedoch bevor das Bleioxyd um die Ferrit- stehen auch die in Fig. 1 gezeigten Unregelmäßigkeikristalle
erstarrt. In dieser Weise werden un- ten, ζ. B. Löscher oder Skelettbildung,
erwünschte Spannungen vermieden, die sonst vom er- Bei Anwendung der in Verbindung mit Fig. 4 und 5
erwünschte Spannungen vermieden, die sonst vom er- Bei Anwendung der in Verbindung mit Fig. 4 und 5
starrenden Bleioxyd hervorgerufen werden könnten. 5 beschriebenen Technik werden jedoch nahezu voll-Die
relativ niedrige Temperatur und die schrittweise kommene Kristalle, wie sie bei 12 und 13 in Fig. 2
Abkühlungsteahnik nach vorliegender Erfindung hei- und 3 gezeigt sind, gezüchtet. In dem partiellen Zufen
gleichfalls die mechanischen Spannungen zu ver- Standsdiagramm der Fig. 4 ist die in PbO gelöste
meiden, die bei dem Flammenschmelzverfahren auf- Menge an NiFe2O4 gegen die Temperatur aufgetreten,
ίο tragen. In diesem Diagramm sind die äußersten
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Ver- Punkte links und rechts durch die Schmelzpunkte von
fahrens liegt in der hohen Reinheit und homogenen Bleioxyd (888° C) und Nickelferrit (1660° C) ge-Beschaffenheit
der gewonnenen Ferriteinkristalle, die geben. Innerhalb dieser Grenzen wird die Löslichkeit
ihrerseits die geringe Leitfähigkeit und die gleich- durch die gestrichelte Kurve 14 der Fig. 4 angezeigt,
förmigen magnetischen Eigenschaften der Kristalle 15 Während die Kurve 14 die allgemeine Natur der Lösbegründen,
liehkeit zeigt, ist es wichtig, den Charakter der Lös-Weitere Besonderheiten der Erfindung ergeben sich lichkeitskurve mit größerer Genauigkeit in der Nachp.us
der Beschreibung in Verbindung mit der Zeich- barschaft der Maximaltemperatur zu bestimmen, die
iiung. Darin zeigt angewendet werden soll. Im vorliegenden Beispiel
Fig. 1 einen Nickelferrit-Keimkristall, der unmittel- 20 wurden 1300° C als wünschenswerte Temperatur für
bar aus übersättigter Lösung gezüchtet wurde, den Start des Kristallisationsvorganges ausgewählt.
Fig. 2 zusätzliches Wachstum am Keimkristall der Diese Temperatur liegt etwa in der Mitte zwischen
TMg. 1 aus einer gesättigten Lösung, den höheren Temperaturen, bei denen die Oxyde in
Fig. 3 einen fertigen Ferritkristall von octaedrischer der Schmelze mit dem Platintiegel reagieren würden,
Form, a5 und den niedrigeren Temperaturen, bei denen sich nur
Fig. 4 ein partielles Zustandsdiagramm der Nickel- sehr wenig Nickelferrit im Bleioxyd löst,
ferritmenge, die sich in Bleimonoxyd bei verschiede- Dementsprechend wurden die folgenden Versuche
ferritmenge, die sich in Bleimonoxyd bei verschiede- Dementsprechend wurden die folgenden Versuche
11 en Temperaturen löst, angestellt, um die Löslichkeit von Nickelferrit in
Fig. 5 eine Anordnung zum Züchten von Ferrit- Bleimonoxyd bei 1200 und 1300° C zu bestimmen,
einkristallen, in der ein Keimkristall zur Steuerung 30 Unter Verwendung von NiO- und Fe2O3-Pulver in
des Kristallwachstums verwendet wird. stöchiometrisehen Anteilen wurden Chargen mit Ge-
Fig. 1 zeigt einen unregelmäßigen Keimkristall 9 halten von 25, 28 und 30 Gewichtsprozent NiFe2O4
eines Nickelferrits, der unmittelbar aus übersättigter in PbO angesetzt. Drei Keimkristalle von annähernd
1 .ösung von Nickelferrit in Bleimonoxyd gezüchtet gleicher Größe wurden auf den Boden jedes Tiegels
vurde. Der Kristall 9 wurde als Keimkristall in einer 35 gelegt. Drei Schmelzen wurden 1 Stunde auf 1300° C
ruderen Lösung von Nickelferrit in Bleimonoxyd ver- gehalten und wurden dann mit einer Geschwindigkeit
wendet, dabei ergab sich die regelmäßige octaedrische von 5° C je Stunde zur Erstarrung abgekühlt. Es
Kristallform 12 gemäß Fig. 2. Der unregelmäßige wurde gefunden, daß im 25%-Versuch keine Keim-Teil
11 ist ein Teil des Keimkristalls 9, der gegen kristalle mehr vorhanden waren; im 28°/o-Versuch
neues Kristallwachstum abgeschirmt wurde. Fig. 3 4° war die Anwesenheit fraglich, und im 30°/o-Versuch
veranschaulicht die vollkommene octaedrische Kristall- waren die drei Keimkristalle vorhanden und größer
struktur, die man erhält, wenn der obere Teil 12 des geworden. Einer dieser Kristalle ist in Fig. 2 darge-Kristalls
der Fig. 2 seinerseits als Keimkristall ver- stellt mit dem bei 12 angezeigten neuen Wachstum,
v/endet wird. Mikroskopische Untersuchung des neuen Wachstums
Zur Züchtung von Keimkristallen nach Fig. 1 wer- K ergab, daß es nur wenige Hohlräume oder andere Unrtcn
stöchiometrische Teile Nickeloxyd, NiO, und regelmäßigkeiten enthielt, insbesondere im Vergleich
Eisenoxyd, Fe2O3, die zur Bildung von Nickelferrit zum Kristallkeimteil 11 des Kristalls. Ein ähn-NiFe0O4
erforderlich sind, zu Bleimonoxydpulver licher Versuch wurde bei 1200° C unter Verwendung
regeben und in einem Platintiegel zusammengemischt. von 15, 18 und 20 Gewichtsprozent unter sonst
Die genauen Mengen jedes Oxyds, die in einem spe- 50 gleichen Versuchsbedingungen durchgeführt, wie zuzueilen
Versuch verwendet wurden, waren vor erwähnt. In diesem Fall wurde gefunden, daß die
Ni O 12,00 g Kristalle nur im 2O°/o-Versuch wuchsen. Daraus ergibt
Fe. O 25,70 g sich zwangläufig, daß 20 Gewichtsprozent Ni Fe2O4
PbO 10o!o0g zur Sättigung bei 1200° C und 30 Gewichtsprozent
— 55 des Nickelferrits bei 1300° C erforderlich sind.
' & Eine bevorzugte Methode zur Kristallzüchtung
Der Tiegel wird in einem Ofen von etwa 1300° C zeigt Fig. 5, in der ein Platintiegel 15 mit einem
gebracht und wird etwa 1 Stunde auf dieser Tempe- Deckel 16 versehen ist. Der Tiegel 15 wird teilweise
r-.tur gehalten. Nachdem sich eine homogene Schmelze mit einer Schmelze 17 aus einem Ferrit, wie Nickelgebildet hat, wird die Temperatur mit einer Ge- 60 ferrit, und Bleimonoxyd gefüllt. Ein Draht 18 ist bei
schwindigkeit von etwa 10° C je Stunde gesenkt. Die 19 an den Deckel 16 des Tiegels punktgeschweißt. Ein
Lösung des Nickelferrits in Bleioxyd wird über- Keimkristall 20, der aus dem oberen Teil 12 des
sättigt, wenn die Temperatur erniedrigt wird. Schließ- Kristalls der Fig. 2 gemacht sein kann, wird in der
Hch wird ein Punkt erreicht, in dem sich viele kleine Schmelze 17 mittels des Platindrahts 18 aufgehängt.
Kristalle bilden. Nach dieser Keimbildung wachsen 65 Das Verhältnis Ferritmaterial und Bleimonoxyd
die Nickelferritkristalle rasch, bis der Nickelferrit- wird unter Berücksichtigung der Temperatur gewählt,
Überschuß in der Schmelze aus der Lösung aus- auf die die Schmelze erhitzt wird, so daß die Lösung
kristallisiert ist. Wegen des schnellen Wachstums aus gerade gesättigt wird. Dies ist notwendig, damit alles
der übersättigten Lösung haben diese Kristalle zahl- Ferritmaterial in Lösung geht, aber der Keimkristall
reiche Fehlstellen. Insbesondere ist etwas Bleimon- 70 sich nicht auflöst. Beispielsweise sollte, von Fig. 4
ausgehend, etwa 25 °/o Nickelferrit verwendet werden
wenn die Anfangstemperatur 1250° C sein soll. Durch die Übersättigung der Lösung bei allmählicher Temperatursenkung
gemäß der Kurve 14 in Fig. 4 kristallisiert das überschüssige NiFe2O4 aus und vergrößert
allmählich den Umfang des Keimkristalls 20.
Falls gewünscht, kann die Mischung aus Bleimonoxyd und Ferritpulver auf einen Punkt oberhalb der
Sättigung erhitzt werden, um schneller eine Schmelze zu erhalten. Die Temperatur der Schmelze wird dann
auf die Sättigungstemperatur für das verwendete Verhältnis Ferrit und Bleimonoxyd gesenkt und der
Keimkristall zugegeben. Die Temperatur wird dann weiter gesenkt, wie oben beschrieben.
Wenn sich die Ferritkristalle gebildet haben, sind zwei Methoden zu ihrer Trennung vom Bleioxyd möglich.
Die eine Methode besteht in der Abkühlung der Lösung unter den Schmelzpunkt des Bleioxyds (888°)
und Ablösen des Bleioxyds vom Ferritkristall mit einer Mischung 1 : 1 aus Salpetersäure und Wasser.
Eine andere Möglichkeit ist die Trennung des Bleioxyds von den Ferritkristallen bei einer etwa oberhalb
888° C liegenden Temperatur. Die letztere Methode wird vorgezogen, weil sie das Auftreten von
mechanischen Spannungen, welche durch den Einschluß der Ferritkristalle im erstarrten Bleioxyd auftreten
können, vermeidet. In der Anordnung der Fig. 5 wird dies leicht durch Herausheben des
Kristalls 20 aus der flüssigen Schmelze erreicht. Auch kann man, wenn die Keimkristalle in den Tiegel nur
eingelegt sind, einfach das flüssige PbO abgießen.
Wenn die Kristalle vom Bleioxyd getrennt werden, neigt die äußere Oberfläche zur Rauhigkeit. Dies kann
sich durch die plötzliche Kristallisation einer Ferritschicht ergeben, oder durch die plötzliche Abkühlung
der äußeren Kristalloberfläche. Die Oberflächenrauhigkeit oder Unregelmäßigkeiten können durah Abtragen
ίο der äußeren Oberfläche durch geeignete maschinelle
Behandlung oder durch Ätzen des Kristalls entfernt werden.
Wenn sich auch die vorstehende Betrachtung hauptsächlich auf den Fall des Nickelferrits richtet, so
können doch auch andere Mischferrite in der angegebenen Weise erzeugt werden. Beispielsweise sind Einkristalle
in Form von Mischferriten entsprechend der Formel (Ni0-5 Zno,5) Fe2O4 unter Verwendung von
Bleimonoxyd als Lösungsmittel gezüchtet worden.
Andere Ferrite, die gleichfalls aus Bleimonoxydlösung herauskristallisieren, wurden aus den Oxyden
des Kupfers, Mangans, Calciums, Strontiums und Bariums sowie der in der folgenden Tabelle aufgeführten
Metalle gewonnen.
Die Kristalle verschiedener Ferrite, die ohne Verwendung von Keimkristallen hergestellt wurden, wurden
chemisch analysiert. Die Ergebnisse dieser Analysen sind in nachfolgender Tabelle zusammengestellt.
Tabelle
Chemische Zusammensetzungen von Ferritkristallen (ohne Keimkristall)
Chemische Zusammensetzungen von Ferritkristallen (ohne Keimkristall)
Zweiwertiges Metall
Gewichtsprozente
Eisen errechnet
chemische Analyse Gewichtsprozente
Zweiwertiges Metall
Zweiwertiges Metall
errechnet I chemische Analyse
Gewichtsprozente Blei
Nickel ....
Kobalt
Zink
Magnesium
Kadmium .
Kadmium .
47,70 47,60 46,33 55,84 38,77
44,62 45,00 44,79 54,62 37,43 25,04
25,12
27,12
12,16
39,02
25,12
27,12
12,16
39,02
25,00
26,89
27,25
12,68
38,30
26,89
27,25
12,68
38,30
0,2
0,25
0,15
0,39
0,56
Das überraschende Ergebnis in der vorstehenden Tabelle sind die verhältnismäßig kleinen Mengen Blei,
die in den Ferritkristallen enthalten sind. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, daß
Bleioxyd beim Erhitzen mit Fe2O3 einen Bleiferrit
bildet.
Bei der chemischen Analyse wurde in einigen der Kristalle auch Platin aus dem Tiegel festgestellt. Die
Gehalte waren im allgemeinen geringer als 1 °/o. Indessen beeinträchtigen derart kleine Platinmengen die
elektrischen oder magnetischen Eigenschaften der Kristalle nicht in fühlbarer Weise.
Die Ferrite vieler der obenerwähnten Metalle haben die Kristallstruktur eines Spinells. Die ausgesprochen
octaedrische Form des in Fig. 3 gezeigten Spinells ist charakteristisch für die Kristallstruktur des
Magnesiumaluminats.
Die Ferrite von Nickel, Kupfer, Zink, Magnesium, Mangan, Kobalt und Kadmium haben diese Spinelloder
Magnesiumaluminatstruktur. Aus allen vorerwähnten Ferriten mit Spinellstruktur sind Kristalle
relativ hoher Reinheit aus Bleimonoxydlösung gewonnen worden. Es ist anzunehmen, daß der Unterschied
zwischen der Spinellstruktur und der hexagonalen Kristallstruktur des Bleiferrits dazu beiträgt,
daß die Ferritspinelle große Reinheit besitzen und keine nennenswerten Bleimengen enthalten.
Calcium, Strontium- und Barium-Ferrite sind indessen gleichfalls erfolgreich aus Bleimonoxyd-Lösung
trotz der hexagonalen Kristallstruktur kristallisiert worden.
Bei der erfindungsgemäßen Herstellung von Kupfer- und Manganferriten ist darauf zu achten, daß Bleioxyd
und Kupfer- oder Manganferrit im Platintiegel nicht überhitzt werden. Wenn die Schmelze überhitzt
wird, kann das zweiwertige Mangan oder Kupfer zu höheren Wertigkeitsstufen oxydiert und freies Blei
aus dem Bleimonoxyd freigesetzt werden. Das freie Blei kann mit dem Platin des Tiegels eine Legierung
bilden, was zur Zerstörung des Tiegels führen kann. Kupfer- und Manganferrit sind jedoch in Bleimonoxyd
leicht löslich, schon bei niedriger Temperatur, beispielsweise 1150° C, werden ausreichende Mengen
dieser Ferrite in Bleimonoxyd gelöst.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Ferriteinkristallen
aus einer Lösung, gegebenenfalls unter Verwendung von Keimkristallen und anschließender
langsamer Abkühlung, dadurch gekennzeichnet, daß die den Ferrit oder Mischferrit bildenden
Oxyde in PbO bei einer Temperatur über 880° C gelöst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxyde des Fe-, Ni-, Co-, Mg-,
Zn- oder Cd in PbO gelöst werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung nicht
schneller als 30° C/Stunde abgekühlt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gebildeten Ferriteinkristalle
von PbO durch nochmaliges Erhitzen
auf über 880° C und Abgießen des flüssigen PbO getrennt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht des gebildeten
Kristalls abgetragen wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
G. Malz, »Die Kristallisation in der Verfahrenstechnik«, 1954. S. 157.
G. Malz, »Die Kristallisation in der Verfahrenstechnik«, 1954. S. 157.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1037353XA | 1954-12-14 | 1954-12-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1037353B true DE1037353B (de) | 1958-08-21 |
Family
ID=22296754
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW17355A Pending DE1037353B (de) | 1954-12-14 | 1955-08-22 | Verfahren zur Herstellung von Ferriteinkristallen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1037353B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1769659B1 (de) * | 1968-06-25 | 1971-04-08 | Philips Patentverwaltung | Vorrichtung zur zuechtung von einkristallen |
-
1955
- 1955-08-22 DE DEW17355A patent/DE1037353B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1769659B1 (de) * | 1968-06-25 | 1971-04-08 | Philips Patentverwaltung | Vorrichtung zur zuechtung von einkristallen |
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