DE10360419A1 - Motorbaugruppe eines elektromotorischen Stellantriebs - Google Patents

Motorbaugruppe eines elektromotorischen Stellantriebs Download PDF

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Abstract

Gegenstand der Erfindung ist eine Motorbaugruppe (1) eines elektromotorischen Stellantriebs zum Einsatz in Kraftfahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugschlössern, mit einem elektrischen Antriebsmotor (3) mit einer Abtriebswelle (4) und mit einem auf die Abtriebswelle (4) aufgesteckten Antriebselement (5) eines Getriebes (6), DOLLAR A wobei das Antriebselement (5) als Kunststoffteil ausgeführt ist. Diese ist dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (5) mit der Abtriebswelle (4) durch Klebung materialschlüssig verbunden ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Motorbaugruppe eines elektromotorischen Stellantriebs zum Einsatz in Kraftfahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugschlössern, mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
  • Elektromotorische Stellantriebe mit einer Motorbaugruppe der in Rede stehenden Art werden in Kraftfahrzeugen für eine Vielzahl von Anwendungszwecken eingesetzt. Ein besonderes Anwendungsfeld sind die Stellantriebe an Kraftfahrzeugschlössern (Türschlösser, Kofferraumschlösser, Heckklappenschlösser etc.). Zudem sind weitere Anwendungsfelder bekannt, wie z. B. die Verstellung von Sitzen, die Verstellung der Scheinwerfer und die Verstellung der Seitenspiegel.
  • Ausgangspunkt für die Lehre der vorliegenden Erfindung ist eine Motorbaugruppe eines elektromotorischen Stellantriebs zum Einsatz in Kraftfahrzeugen ( DE 197 25 414 A1 ), bei dem ein Antriebselement für ein Getriebe in Form einer Schnecke auf eine Abtriebswelle eines elektrischen Antriebsmotors aufgesteckt ist. Das Antriebselement ist als Kunststoffteil ausgeführt, insbesondere aus einem thermoplastischen Kunststoff, wohingegen die Abtriebswelle aus Metall oder einer Metallverbindung gefertigt ist. Zur Befestigung des Antriebselementes auf der Abtriebswelle weist die Motorbaugruppe zusätzlich einen Mitnehmer auf, der aus Metall oder einer Metallverbindung gefertigt ist. Der Mitnehmer ist auf die Abtriebswelle aufgesteckt und mit dieser über korrespondierende Formschlußelemente verbunden. Das Antriebselement wiederum ist mit dem Mitnehmer durch korrespondierende Formschlußelemente so verbunden, daß es von der Abtriebswelle angetrieben werden kann.
  • Bei diesem Stand der Technik wird ein aus Kunststoff gefertigtes Antriebselement verwendet, da hierdurch ein bestimmter Reibungskoeffizient zwischen dem Antriebselement und der folgenden Stufe des Getriebes erreicht wird. Der Einsatz von Antriebselementen aus Kunststoff ist auch bevorzugt, weil die aus Kunststoff gefertigten Antriebselemente im Vergleich zu Antriebselementen aus Metall kostengünstiger sind.
  • Nachteilig ist jedoch, daß zur Befestigung des Antriebselements auf der Abtriebswelle ein weiteres Bauteil, nämlich der Mitnehmer, notwendig ist. Das Aufstecken des Antriebselements auf die Abtriebswelle mittels einer Preßpassung reicht nicht aus, da sich der üblicherweise verwendete Kunststoff unter dauerhafter Belastung plastisch verformt. Eine dauerhafte Verbindung ist somit durch Aufpressen allein nicht gewährleistet.
  • Der Lehre der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, den Aufbau einer Motorbaugruppe eines elektrischen Stellantriebs zu vereinfachen und die Kosten für eine solche Motorbaugruppe zu reduzieren.
  • Das zuvor aufgezeigte Problem wird bei einer Motorbaugruppe mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Motorbaugruppe wird in Anspruch 14 beschrieben. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung liegt darin, das Antriebselement mit der Abtriebswelle durch Klebung materialschlüssig zu verbinden. Hierdurch kann auf weitere Elemente zur Befestigung des Antriebselements verzichtet werden, so daß der Aufbau der Motorbaugruppe vereinfacht wird.
  • Auf einem gänzlich anderem Sachgebiet, nämlich bei Hilfskraftlenkventilen und der Herstellung dieser ist eine ähnliche Problematik seit langem bekannt ( DE 695 27 539 T2 ). Die Problematik besteht hier darin, einen Torsionsstab aus Metall auf einer Abtriebswelle aus Metall zu befestigen. Das Problem wird dort u. a. durch eine Klebeverbindung gelöst. Die Klebeverbindung kommt jedoch nur zusammen mit einer Preßpassung zwischen dem Torsionsstab und der Abtriebswelle zum Einsatz. Da sich Metalle auch bei dauerhafter Belastung nicht oder nur geringfügig verformen, müssen durch die Klebverbindung nur geringe Kräfte aufgenommen werden. Diese seit langem bekannte Technik bei Hilfskraftlenkventilen hat auf das Gebiet von Motorbaugruppen elektromotorischer Stellantriebe zum Einsatz in Kraftfahrzeugen keinen Einfluß gehabt.
  • Für die vorliegende Erfindung ist es vorteilhaft, wenn zwischen Abtriebswelle und Antriebselement mindestens in einem Bereich ein Abstand vorhanden ist. Der Klebstoff kann dann in den Bereich zwischen Abtriebswelle und Antriebselement eingeführt werden.
  • Wenn der Abstand zusätzlich noch etwa 0,1 μm bis etwa 100,0 μm beträgt, vorzugsweise etwa 1,0 μm bis etwa 20,0 μm, kann der Klebstoff besonders einfach eingeführt werden, da durch den Abstand Kapillarkanäle gebildet sind. Der Klebstoff fließt dann aufgrund von Kapillarkräften durch die Kapillarkanäle und verteilt sich gleichmäßig. An Stellen, an denen der Abstand größer wird, insbesondere wenn eine Stufe auftritt, wie dies z. B. am Ende des Antriebselements der Fall ist, wird die Fließbewegung des Klebstoffs aufgrund der geänderten Kapillarkräfte gestoppt. Es wird dadurch verhindert, daß der Klebstoff Stellen der Motorbaugruppe erreicht, an denen dies nicht gewünscht ist.
  • Für die Fertigung besonders zweckmäßig ist es, wenn das Antriebselement auf der Abtriebswelle in axialer Richtung vorfixiert ist, so daß ein Verrutschen des Antriebselements während der Aushärtung des Klebstoffs verhindert ist.
  • Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn das Antriebselement aus einem thermoplastischen Kunststoff, wie z. B. einem PMMA (Polymethylmethacrylat), einem PA (Polyamid), einem PBT (Polybutylenterephtalat), einem POM (Polyoxymethylen) oder einem PC (Polycarbonat) gefertigt ist. Diese Kunststoffe sind besonders geeignet, da sie leicht zu verarbeiten sind und eine ausreichende Härte zur Kraftübertragung auf das Getriebe aufweisen.
  • Weiter vorteilhaft ist es, wenn als Klebstoff ein isocyanatbasierter Reaktivklebstoff oder ein methylacrylatbasierter Klebstoff verwendet wird. Diese Arten von Klebstoffen sind für die verwendeten Materialien besonders geeignet.
  • Für das Kleben von Antriebselement und Abtriebswelle ist die Kapillartechnik besonders bevorzugt, da hierdurch der Klebstoff auf besonders einfache Weise gleichmäßig verteilt wird.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung unter Bezugnahme auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel bzw. bevorzugte Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im Zuge dieser Erläuterungen werden weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen und weitere Merkmale, Eigenschaften, Aspekte und Vorteile der Erfindung mit erläutert. In der Zeichnung zeigt
  • 1 in einer schematischen Ansicht einen elektromotorischen Stellantrieb mit einer erfindungsgemäßen Motorbaugruppe,
  • 2 einen Schnitt entlang A-A in 1,
  • 3 eine 2 entsprechende Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels an einer erfindungsgemäßen Motorbaugruppe und
  • 4 einen Ausschnitt aus 1.
  • 1 zeigt eine klassische Anordnung eines elektromotorischen Stellantriebs zum Einsatz in Kraftfahrzeugen mit einer erfindungsgemäßen Motorbaugruppe 1. Der elektromotorische Stellantrieb weist einen Träger 2 auf, der hier nur angedeutet ist. Die Motorbaugruppe 1 ist an dem Träger 2 montiert.
  • Die Motorbaugruppe 1 weist einen elektrischen Antriebsmotor 3 mit einer Abtriebswelle 4 und ein Antriebselement 5 eines Getriebes 6 auf. Das Antriebselement 5 ist auf die Abtriebswelle 4 des elektrischen Antriebsmotors 3 aufgesteckt und steht mit dem Getriebe 6 so in Eingriff, daß es das Getriebe 6 bei eingeschaltetem Antriebsmotor 3 antreibt. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Antriebselement 5 als Schnecke ausgeführt, die Teil eines Schneckengetriebes ist. Bei dem Antriebselement 5 kann es sich auch um ein Zahnrad o. dgl. handeln. Je nach Antriebselement 5 ist auch das Getriebe 6 entsprechend ausgeführt.
  • Das Antriebselement 5 ist als Kunststoffteil ausgeführt, wohingegen die Abtriebswelle 4 aus Metall oder einer Metallverbindung gefertigt ist. Das Antriebselement 5 ist mit der Abtriebswelle 4 durch Klebung materialschlüssig verbunden.
  • Das Ausführungsbeispiel (2) weist hier und vorzugsweise zwischen Abtriebswelle 4 und Antriebselement 5 in einem Bereich 7 einen Abstand auf. Der Klebstoff zur materialschlüssigen Verbindung von Abtriebswelle 4 und Antriebselement 5 ist in den Bereich 7 eingeführt. Der Bereich 7 erstreckt sich hier und vorzugsweise vollständig um die Abtriebswelle 4, so daß der Abstand zwischen Abtriebswelle 4 und Antriebselement 5 im wesentlichen konstant ist. Der Abstand ist hier durch eine Spielpassung von Abtriebswelle und Antriebselement 5 gebildet.
  • Das Antriebselement 5 weist hier darüber hinaus mindestens ein Loch 8, hier mehrere Löcher 8 auf, die im wesentlichen radial zu der Lagerachse des Antriebselements 5 auf der Abtriebswelle 4 ausgerichtet sind. Der Klebstoff ist dann durch die Löcher 8 in den Abstand zwischen Abtriebswelle 4 und Antriebselement 5 einführbar. Durch die Verwendung mehrerer Löcher 8 und insbesondere durch deren symmetrische Anordnung wird eine gleichmäßige Verteilung des Klebstoffs erleichtert. In axialer Richtung können die Löcher 8 beliebig angeordnet sein.
  • In bevorzugter Ausführung betragen der Abstand und vorzugsweise auch der Durchmesser der Löcher 8 etwa 0,1 μm bis etwa 100,0 μm, vorzugsweise etwa 1,0 μm bis etwa 20,0 μm . Hierdurch werden Kapillarkanäle für den Klebstoff gebildet. Der Durchmesser der Löcher 8 kann aber auch, insbesondere im äußeren Randbereich, deutlich größer sein, so daß der Klebstoff leichter in die Kapillarkanäle einführbar ist. Beim Einführen des Klebstoffes in die Kapillarkanäle wird dieser aufgrund eines Kapillareffekts gleichmäßig in den Kapillarkanälen verteilt. Vorraussetzung hierfür ist nur, daß die Enden der Kapillarkanäle offen sind, so daß kein Über- oder Unterdruck in den Kapillarkanälen entsteht.
  • Vorteilhaft ist zudem noch, wenn sog. Kapillarstopstrukturen eingesetzt werden. Dies sind Bereiche, in denen der Kapillarkanal stufenartig erweitert ist, um den Kapillareffekt zu unterbinden und damit das weitere Verteilen des Klebstoffes zu verhindern. Solche Kapillarstopstrukturen können besonders an den Enden des Antriebselements 5 eingesetzt werden, so daß kein Klebstoff aus dem Abstand zwischen Abtriebswelle 4 und Antriebselement 5 herausläuft.
  • 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Motorbaugruppe 1, bei dem das Antriebselement 5 hier und vorzugsweise drei Bereiche 7 mit einem größeren Abstand zwischen Abtriebswelle 4 und Antriebselement 5 aufweist. Dieser größere Abstand dient als Kanal für den Klebstoff in axialer Richtung. Eine gleichmäßigere Verteilung des Klebstoffs wird hierdurch vereinfacht.
  • 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit, vorzugsweise, an mehreren Seiten abgeflachter Abtriebswelle 4. Das Antriebselement 5 ist hier in Spielpassung auf die Abtriebswelle 4 aufgesteckt. Es ist ggf. an der Innenseite korrespondierend zu den abgeflachten Seiten der Abtriebswelle 4 abgeflacht. Das Antriebselement 5 kann aber auch auf die Abtriebswelle 4 aufgepreßt sein. Eine Preßpassung kann dabei zwischen den abgeflachten Bereichen oder aber zwischen den abgerundeten Bereichen vorgesehen sein. In den jeweils nicht gepreßten Bereichen 7 ist dann ein Abstand gebildet, der zur Aufnahme der Klebstoffs dient. Die Abflachung einer oder mehrerer Seiten dient in allen Fällen dazu, daß Antriebselement 5 auf der Abtriebswelle 4 radial weitestgehend zu fixieren, um ein radiales Verrutschen des Antriebselements 5 während der Aushärtung des Klebstoffs zu verhindern. Bei einer Ausführung mit einer Preßpassung wird zusätzlich noch das axiale Verrutschen des Antriebselements 5 verhindert.
  • In 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Motorbaugruppe 1 dargestellt, bei dem die Abtriebswelle 4 eine Rändelung 9 aufweist. Das Antriebselement 5 ist dann auf die Abtriebswelle 4 mit der Rändelung 9 aufgesteckt. Die Innenseite des Antriebselements 5 kann dabei wie im hier dargestellten Ausführungsbeispiel glatt sein oder aber so geformt sein, daß die Innenseite des Antriebselements 5 in die Rändelung 9 der Abtriebswelle 4 eingreift. Hier dargestellt ist das Antriebselement 5 auf die gerändelte Abtriebswelle 4 aufgepreßt. Das Antriebselement 5 ist somit in axialer Richtung durch eine Preßpassung zwischen Abtriebswelle 4 und Antriebselement 5 vorfixiert. Gleichzeitig werden aufgrund der Rändelung 9 zwischen der Abtriebswelle 4 und dem Antriebselement 5 mehrere Bereiche 7 mit einem Abstand gebildet, so daß der Klebstoff in die Abstände einfürbar ist.
  • Die Vorfixierung des Antriebselements 5 auf der Abtriebswelle 4 ist insbesondere vorteilhaft, da hierdurch das Verrutschen des Antriebselements 5 in axialer Richtung auf der Abtriebswelle 4 während der Aushärtung des Klebstoffs verhindert wird. Die Vorfixierung kann dabei auf unterschiedliche Art und Weise realisiert sein. Eine Möglichkeit stellt die zuvor beschriebene Preßpassung dar. Eine weitere Möglichkeit ist, daß das Antriebselement 5 während des Fertigungsprozesses so lange mechanisch von außen gehalten wird, bis der Klebstoff ausgehärtet ist.
  • 6 zeigt eine dritte Möglichkeit, das Antriebselement 5 auf der Abtriebswelle 4 in axialer Richtung vorzufixieren. Hierzu weist die Abtriebswelle 4 eine Ringnut 10 auf. Das Antriebselement 5 weist mindestens einen Noppen 11, hier dargestellt zwei Noppen 11 auf, die an der Innenseite des Antriebselements 5 angeordnet sind. Die Noppen 11 sind dabei so geformt und angeordnet, daß sie bei auf die Abtriebswelle 4 aufgestecktem Antriebselement 5 in die Ringnut 10 eingreifen und somit das Antriebselement 5 in axialer Richtung vorfixieren. Die Noppen 11 können in axialer Richtung an jeder beliebigen Stelle des Antriebselements 5 angeordnet sein. Wesentlich ist jedoch, daß bei Auftreten mehrerer Noppen diese so angeordnet sind, daß alle in die Ringnut 10 eingreifen.
  • Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn anstelle der Noppen 11 eine umlaufende Auswölbung vorgesehen ist, die vollständig in die Ringnut 10 eingreift und wenn die Auswölbung an einem Rand des Antriebselements 5 angeordnet ist. Die Auswölbung kann das gleichzeitig zur Fixierung und als randseitige Begrenzung für den Klebstoff dienen. Wenn die Löcher 8 zum Einführen des Klebstoffs nahe an der Auswölbung angeordnet sind, kann sich der Klebstoff dann von dort ausgehend in die andere Richtung verteilen. Diese Anordnung ist insbesondere für das Kapillarkleben vorteilhaft.
  • Die Vorfixierung insbesondere durch Verwendung einer Preßpassung oder durch Verwendung der Ringnut 10 und dieser zugeordneter Noppen 11 ist vorteilhaft, da das Aushärten des Klebstoffs während des Fertigungsprozesses nicht abgewartet werden muß. Es ist möglich, die Motorbaugruppe 1 sofort weiterzuverarbeiten oder auszuliefern. Das Aushärten des Klebstoffes erfolgt dann während der Weiterverarbeitung oder der weiteren Handhabung, so daß der Klebstoff noch vor Verwendung der Motorbaugruppe 1 vollständig ausgehärtet ist. Die Fertigungszyklen für eine Motorbaugruppe 1 werden dadurch deutlich verkürzt.
  • Das Antriebselement 5 ist in bevorzugter Ausführung aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus einem PMMA, einem PA, einem PBT, einem POM oder einem PC, gefertigt. Dies sind Materialien, die preiswert und leicht zu verarbeiten sind und zudem die notwendige Härte aufweisen.
  • Als Klebstoff kommen besonders isocyanatbasierte Reaktivklebstoffe, vorzugsweise ein polyurethanbasierter Reaktivklebstoff, oder ein methylacrylatbasierter Klebstoff in Frage. Diese Klebstoffe ermöglichen die notwendige Festigkeit der materialschlüssigen Verbindung zwischen Abtriebswelle 4 und Antriebselement 5, insbesondere unter Berücksichtigung einer Materialpaarung Stahl/PMMA, PA, PBT, POM oder PC. Zusätzlich sollte der verwendete Klebstoff im flüssigen Verarbeitungszustand eine Viskosität von etwa 10 mPas bis etwa 600 mPas, vorzugsweise von etwa 100 mPas bis etwa 400 mPas, aufweisen. Diese Viskositäten sind für das Kapillarkleben besonders vorteilhaft. Es kann aber auch jeder weitere Klebstoff verwendet werden, der zu der notwendigen Festigkeit führt und annähernd gleichmäßig verteilt werden kann.
  • Die Herstellung einer Motorbaugruppe eines elektromotorischen Stellantriebs zum Einsatz in Kraftfahrzeugen verläuft in mehreren Verfahrensschritten. In einem Verfahrensschritt wird ein Antriebselement aus Kunststoff auf eine Abtriebswelle aufgesteckt. Das Antriebselement wird in einem weiteren Verfahrensschritt materialschlüssig mit der Abtriebswelle durch Klebung verbunden. Der Klebstoff kann dabei zuerst auf das Antriebselement und/oder die Abtriebswelle aufgetragen werden, so daß anschließend das Antriebselement auf die Abtriebswelle aufgesteckt wird und die materialschlüssige Verbindung erfolgt. Es kann aber auch zuerst das Antriebselement auf die Abtriebswelle aufgesteckt werden und der Klebstoff anschließend zwischen Antriebselement und Abtriebswelle eingeführt werden.
  • In einem bevorzugten Verfahren wird das Antriebselement bei dem oder nach dem Aufstecken auf die Abtriebswelle in axialer Richtung vorfixiert. Die axiale Vorfixierung kann dadurch erreicht werden, daß das Antriebselement auf eine zuvor gerändelte Abtriebswelle aufgepreßt wird. Die Vorfixierung kann aber auch dadurch erreicht werden, daß das Antriebselement so weit auf die Abtriebswelle aufgesteckt wird, bis an dem Antriebselement angeordnete Noppen in eine Ringnut der Abtriebswelle eingreifen. Eine weitere Möglichkeit der Vorfixierung ist dadurch gegeben, daß Antriebselement und Abtriebswelle von außen während der Aushärtung des Klebstoffs gehalten werden.
  • In einem besonders bevorzugten Verfahren wird der Klebstoff durch Löcher, die in dem Antriebselement angeordnet und im wesentlichen radial zur Lagerachse auf der Abtriebswelle ausgerichtet sind in einen Abstand zwischen Abtriebswelle und Antriebselement eingeführt. Zur gleichmäßigen Verteilung des Klebstoffs ist es vorteilhaft, wenn der elektrische Antriebsmotor solange eingeschaltet wird, bis der Klebstoff verteilt ist. Hierfür sollte das Antriebselement allerdings in axialer Richtung vorfixiert sein, um ein Verrutschen zu verhindern.
  • Insbesondere vorteilhaft ist es auch, wenn das Einführen des Klebstoffes mittels der zuvor beschriebenen Kapillarklebetechnik ausgeführt wird. Für das Kleben können im übrigen alle zusätzlichen Maßnahmen getroffen werden, die als solche aus dem Stand der Technik bekannt sind, z. B. das Kleben bei erhöhter Temperatur oder ein Aktivieren des Klebstoffes durch Ultraviolett-Strahlung.

Claims (21)

  1. Motorbaugruppe eines elektromotorischen Stellantriebs zum Einsatz in Kraftfahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugschlössern, mit einem elektrischen Antriebsmotor (3) mit einer Abtriebswelle (4) und mit einem auf die Abtriebswelle (4) aufgesteckten Antriebselement (5) eines Getriebes (6), wobei das Antriebselement (5) als Kunststoffteil ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das, Antriebselement (5) mit der Abtriebswelle (4) durch Klebung materialschlüssig verbunden ist.
  2. Motorbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Abtriebswelle (4) und Antriebselement (5) mindestens in einem Bereich (7) ein Abstand vorhanden ist und daß der Klebstoff in den Bereich (7) zwischen Abtriebswelle (4) und Antriebselement (5) eingeführt ist.
  3. Motorbaugruppe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (5) mindestens ein Loch (8), vorzugsweise mehrere Löcher (8) aufweist, die im wesentlichen radial zu seiner Lagerachse auf der Abtriebswelle (5) ausgerichtet sind, so daß der Klebstoff durch das Loch (8) bzw. die Löcher (8) zwischen Abtriebswelle (4) und Antriebselement (5) einführbar ist.
  4. Motorbaugruppe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand oder die Abstände und ggf. der Durchmesser des Lochs (8) bzw. der Löcher (8) etwa 0,1 μm bis etwa 100,0 μm betragen, vorzugsweise etwa 1,0 μm bis etwa 20,0 μm, so daß dadurch Kapillarkanäle für den Klebstoff gebildet sind.
  5. Motorbaugruppe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Abtriebswelle (4) und Antriebselement (5) durch eine Spielpassung gebildet ist.
  6. Motorbaugruppe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtriebswelle (4) eine Rändelung (9) o. dgl. aufweist und daß das Antriebselement (5) auf die Rändelung (9) o. dgl. aufgesteckt ist.
  7. Motorbaugruppe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (5) auf der Abtriebswelle (4) in axialer Richtung vorfixiert ist.
  8. Motorbaugruppe nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (5) auf die Abtriebswelle (4) aufgepreßt ist, so daß das Antriebselement (5) in axialer Richtung vorfixiert ist.
  9. Motorbaugruppe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtriebswelle (4) eine Ringnut (10) aufweist und daß das Antriebselement (5) mindestens einen Noppen (11) aufweist, der bei auf die Abtriebswelle (4) aufgestecktem Antriebselement (5) in die Ringnut (10) eingreift, so daß das Antriebselement (5) in axialer Richtung vorfixiert ist.
  10. Motorbaugruppe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (5) aus einem thermoplastischem Kunststoff, insbesondere aus einem PMMA (Polymethylmethacrylat), einem PA (Polyamid), einem PBT (Polybutylenterephtalat), einem POM (Polyoxymethylen) oder einem PC (Polycarbonat) gefertigt ist.
  11. Motorbaugruppe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff ein isocyanatbasierter Reaktivklebstoff, vorzugsweise ein polyurethanbasierter Reaktivklebstoff, oder ein methylacrylatbasierter Klebstoff ist.
  12. Motorbaugruppe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff im flüssigen Verarbeitungszustand eine Viskosität von etwa 10 mPas bis etwa 600 mPas, vorzugsweise von etwa 100 mPas bis etwa 400 mPas, aufweist.
  13. Motorbaugruppe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (5) eine Schnecke eines Schneckenradgetriebes ist.
  14. Verfahren zur Herstellung einer Motorbaugruppe eines elektromotorischen Stellantriebs zum Einsatz in Kraftfahrzeugen, insbesondere in Kraft fahrzeugschlössern, bei dem in einem Verfahrensschritt ein Antriebselement aus Kunststoff auf eine Abtriebswelle aufgesteckt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement in einem weiteren Verfahrensschritt mit der Abtriebswelle durch Klebung materialschlüssig verbunden wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst der Klebstoff auf das Antriebselement und/oder die Abtriebswelle aufgetragen und anschließend das Antriebselement auf die Abtriebswelle aufgesteckt wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst das Antriebselement auf die Abtriebswelle aufgesteckt wird und anschließend der Klebstoff auf das Antriebselement und/oder die Abtriebswelle aufgetragen wird.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement bei dem oder nach dem Aufstecken auf die Abtriebswelle in axialer Richtung vorfixiert wird.
  18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Verfahrensschritt, der vor den anderen Verfahrensschritten erfolgt, die Abtriebswelle gerändelt wird, so daß die axiale Vorfixierung des Antriebselements aufgrund der Rändelung beim Aufstecken des Antriebselements auf die Abtriebswelle erreicht wird.
  19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement so weit auf die Abtriebswelle aufgesteckt wird, bis mindestens ein an dem Antriebselement angeordneter Noppen in eine Ringnut an der Abtriebswelle eingreift, so daß dadurch die axiale Vorfixierung erreicht wird.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff durch mindestens ein Loch, das in dem Antriebselement angeordnet und im wesentlichen radial zu der Lagerachse des Antriebselements auf der Abtriebswelle ausgerichtet ist, in den Abstand zwischen Abtriebswelle und Antriebselement eingeführt wird.
  21. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Kleben mittels einer Kapillarklebetechnik ausgeführt wird.
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