-
Die
Erfindung betrifft ein Gebinde zum Aufbewahren von fotografischen
Farbentwicklungskonzentraten und zum Einfüllen der Farbentwicklungskonzentrate
in einen Tank eines Verarbeitungsgerätes, wobei das Gebinde wenigstens
zwei unterschiedliche Chemikalien räumlich getrennt in Kammern
enthält.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Verarbeitung farbfotografischer
Materialien, bei dem solche Gebinde verwendet werden, ein Verfahren
zur Herstellung solcher Gebinde sowie die Verwendung solcher Gebinde.
-
Unter
fotografischen Farbentwicklungschemikalien werden im Sinne der Erfindung
chemische Substanzen oder Zubereitungen solcher Substanzen verstanden,
die für
die Entwicklung von silberhalogenidhaltigen fotografischen Aufzeichnungsmaterialien
verwendet werden können.
Die Aufzeichnungsmaterialien werden im Folgenden auch fotografische
Materialien genannt und umfassen sowohl Filmmaterialien mit transparentem
Träger,
wie z.B. Farbnegativ oder Farbumkehrfilme als auch Kopiermaterialien
zur Herstellung von Aufsichtsbildern, wie z.B. Farbnegativ-Fotopapier.
-
Für die Verarbeitung
fotografischer Materialien werden die verwendeten Bäder, wie
z.B. Entwicklerbad, Bleichbad, Fixierbad, Bleichfixierbad oder Stabilisierbad
zunächst
als Tanklösungen
angesetzt. Diese werden jedoch während
der Verarbeitung durch chemische Reaktion und durch Ein- und Verschleppung
in Abhängigkeit
vom Materialdurchsatz verbraucht. Um dies auszugleichen, kommen
verschiedene Verfahren zum Einsatz. Allen gleich ist, dass dem Prozess
zusätzliche
Verarbeitungschemikalien zugeführt
werden müssen. Üblicherweise
werden sowohl für
den ersten Tankansatz als auch zum Nachdosieren vorgefertigte Zubereitungen,
oft konzentrierte Lösungen,
verwendet.
-
Die
vorgefertigten Zubereitungen für
das Nachdosieren werden üblicherweise
als Konzentrate geliefert und als Regenerator- oder Nachfüllkonzentrate
bezeichnet. Sie werden in der Regel nicht direkt dem Verarbeitungstank
zugegeben, sondern in einen Vorratstank des Verarbeitungsgerätes, wo
sie mit Wasser auf die gewünschte
Konzentration verdünnt
werden. Diese Vorratstanks werden auch Regeneratorbehälter und
die darin befindliche Lösung
Regeneratorlösung
oder einfach nur Regenerator genannt.
-
Durch
Zudosierung der Regeneratorlösungen
in die entsprechenden Verarbeitungstanks mit einer entweder fest
durch das Gerät
vorgegebenen oder manuell variierbaren Regenerierquote (ml Lösung pro
m2 verarbeitetes Material) werden die Verarbeitungslösungen immer
auf der typgemäßen Aktivität gehalten
und können
prinzipiell ohne Unterbrechung kontinuierlich verwendet werden.
-
Aus
DE 199 64 300 ist ein Gebinde
bekannt, das in einem Karton die Chemikalien-Nachfüllflaschen für ein automatisches
fotografisches Verarbeitungsgerät
enthält.
Mit solch einem Gebinde wird ein verwechslungssicheres schnelles
Andocken an das Gerät
gewährleistet,
was jedoch nur mit bestimmten dafür ausgerüsteten Verarbeitungsgeräten möglich ist.
Solche Gebinde enthalten nicht nur die Nachfüllchemikalien für einen,
sondern für
alle Regeneratortanks und die Lösungen
werden bei der Entnahme über
Schläuche
direkt in die jeweiligen Tanks geführt und treffen deshalb erst
im Tank aufeinander.
-
Darüber hinaus
ist es bekannt, fotografische Verarbeitungs-Nachfülllösungen als
einteilige Lösungen oder
Konzentrate oder, um Reaktionen zwischen den Chemikalien zu vermeiden,
als mehrteilige Lösungen oder
Konzentrate bereitzustellen.
-
So
sind z.B. für
die Verwendung als Farbentwickler-Nachfülllösung sowohl einteilige als
auch mehrteilige Konzentrate handelsüblich. Farbentwickler werden
bei der Entwicklung von farbfotografischen Silberhalogenidmaterialien
verwendet. In den Farbentwicklerlösungen wird an den belichteten
Stellen der Emulsionsschichten des Materials das Silberhalogenid
zu metallischem Silber reduziert. Die bei diesem Vorgang entstehenden
Oxidationsprodukte des Farbentwicklers reagieren mit den in den
Emulsionsschichten enthaltenen Farbkupplern zu gelben, purpurnen
und blaugrünen
Bildfarbstoffen. Gleichzeitig mit den Schwarzweißbildern entstehen so Farbstoffbilder,
die übrigbleiben,
wenn in der nachfolgenden Verarbeitung das metallische Silber gebleicht
und entfernt wird. Das Entfernen des metallischen Silbers erfolgt
bei der Verarbeitung von Colornegativ-Papier überwiegend in einem Bleichfixierbad,
bei der Verarbeitung von Colornegativ-Filmen überwiegend in einem Bleichbad
und einem anschließenden
Fixierbad.
-
Zum
Ansatz von mehrteiligen Farbentwicklerlösungen werden üblicherweise
drei verschiedene Konzentrate verwendet, die in separaten Behältern abgefüllt sind,
da bestimmte Bestandteile des Entwicklerbades bei längerer Standzeit
nicht miteinander verträglich
sind. So enthält
z.B. ein Konzentrat das Oxidationsschutzmittel, ein Hilfslösemittel
und einen Weißtöner, ein
zweites Konzentrat die Farbentwicklersubstanz, z.B. 4-(N-Ethyl-N-2-methylsulfonylaminoethyl)-2-methylphenylendiaminsesquisulfat
(CD-3) oder 4-(N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl)-2-methylphenylendiaminsulfat (CD-4), sowie
meist auch zusätzlich
ein Oxidationsschutzmittel und ein drittes Konzentrat eine Puffersubstanz,
Alkali, ein Kalkschutzmittel und gegebenenfalls ein Antischleiermittel.
-
In
den letzten Jahren werden in zunehmendem Maße auch einteilige Entwicklerkonzentrate
für Colornegativ-Papiere
angeboten. Diese besitzen den Vorteil, dass sie den Ansatz der Arbeitslösung vereinfachen und
Fehler beim Ansetzen oder Ergänzen
einer Entwicklerlösung
vermieden werden können.
Sie besitzen jedoch den Nachteil, daß sie nach längeren Lagerungszeiten
ungelöste
Bestandteile enthalten, die sehr nachteilig für die Handhabung der Konzentrate
sind. Insbesondere beim Ansetzen der Regenerierlösung kann es zu Problemen kommen,
weil sich die ungelösten
Bestandteile nur schlecht lösen.
Um diese Ausfällungen
zu vermeiden, werden oftmals durch technisch aufwendige Maßnahmen
bestimmte Verbindungen, wie z.B. Sulfate, abgetrennt. Ebenso ist
es nachteilig, einteilige Konzentrate herzustellen, die zwar zunächst keine
ungelösten
Bestandteile enthalten, aber bei tiefen Temperaturen, z.B. bei Lagerung
oder Transport bis –7°C zu Ausfällungen
neigen, die sich beim Erwärmen
nicht oder nur schlecht lösen.
-
Aus
EP 980 024 ,
EP 961 951 und
US 5 914 221 sind einteilige Farbentwicklerkonzentrate
bekannt. Das Konzentrat laut
EP
980 024 besitzt jedoch den Nachteil, dass es einen sehr
hohen Lösemittelanteil
(größer 50 %)
enthält,
der oft zu einem negativen Einfluß auf das bildmäßige Ergebnis
führt und
nur für
bestimmte Regenerierquoten geeignet ist. Die Zusammensetzungen gemäß
EP 961 951 und
US 5 914 221 haben den Nachteil, bereits
direkt nach der Konzentratherstellung ungelöste Bestandteile zu enthalten,
deren Struktur sich während
der Lagerung verändert
und die nur schwer aufzulösen
sind.
-
Bei
Verwendung der bekannten mehrteiligen Nachfüll-Konzentrate kommt es trotz
deren hoher Lagerstabilität
immer wieder zu Problemen mit der Reproduzierbarkeit, was sich darin äußert, dass
die Wirkung der damit hergestellten Verarbeitungsbäder von
Ansatz zu Ansatz unterschiedlich sein kann, selbst wenn die Nachfülllösungen aus
der selben Produktionscharge stammen. Dieser unerwünschte Effekt,
durch den die Qualität
der verarbeiteten fotografischen Materialien beeinträchtigt wird,
ist zudem in Abhängigkeit
vom Verarbeitungsgerät
und vom Bedienungspersonal unterschiedlich stark ausgeprägt und kann
sogar zu vollkommen unbrauchbaren Verarbeitungsergebnissen führen, wodurch
im Falle von Originalen die Aufzeichnung unwiederbringlich verloren
ist.
-
Die
bekannten Gebinde für
fotografische Farbentwicklungschemikalien sind aus den genannten
Gründen
unbefriedigend.
-
Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Gebinde für fotografische
Farbentwicklungschemikalien bereitzustellen, das die genannten Nachteile
der bekannten Ausführungen
vermeidet und das insbesondere an herkömmlichen Verarbeitungsgeräten ohne
Zusatzinstallationen funktioniert, das nicht die Stabilitätsnachteile
einteiliger Zubereitungen aufweist und das zu einer besseren Reproduzierbarkeit
der Verarbeitung führt.
-
Es
wurde überraschend
gefunden, dass dies mit einem Mehrkammergebinde gelingt, das fotografische
Farbentwicklungschemikalien enthält,
wobei die Chemikalien vor und/oder während der Entnahme und vor
Erreichen des Tanks in Kontakt miteinander geraten.
-
Gegenstand
der Erfindung ist daher ein Gebinde zum Aufbewahren von fotografischen
Farbentwicklungskonzentraten und zum Einfüllen der Farbentwicklungskonzentrate
in einen Tank eines Verarbeitungsgerätes, wobei das Gebinde wenigstens
zwei unterschiedliche Chemikalien räumlich getrennt in Kammern
enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gebinde so ausgeführt ist,
dass die unterschiedlichen Chemikalien vor dem Einfüllen in
den Tank innerhalb des Gebindes miteinander in Kontakt gebracht
werden und/oder während
des Einfüllens
in den Tank (während
der Entnahme) miteinander in Kontakt gebracht werden.
-
Bevorzugt
geraten die unterschiedlichen Chemikalien während der Entnahme in Kontakt
miteinander, um die vorstehend beschriebenen für einteilige Zubereitungen
bekannten Probleme sicher zu vermeiden. Dabei kann der Kontakt innerhalb
und/oder außerhalb
des Gebindes erfolgen. Bevorzugt erfolgt der Kontakt unmittelbar
an der Entnahmeöffnung
des Gebindes.
-
Ein
Gebinde gemäß der vorliegenden
Erfindung wird im Folgenden auch Mehrkammergebinde und in einer
bevorzugten Ausführungsform
auch Mehrkammerflasche genannt und ist als eine feste Einheit zu
verstehen, die während
des Versands und beim üblichen
Einsatz beim Kunden bezüglich
der Kammern als eine Einheit erhalten bleibt. Es kann zusätzlich mit
den bekannten Materialien verpackt sein. Das Mehrkammergebinde weist
wenigstens eine Entnahmeöffnung
auf, die mit einem Verschluß versehen
ist. Für
die Entnahme muss der Verschluss geöffnet werden, wobei der Verschluss
in geöffnetem
Zustand weiter mit dem Mehrkammer gebinde verbunden sein kann, wie
dies z.B. bei einem Klappverschluss der Fall ist, oder von dem Gebinde getrennt
sein kann, wie dies z.B. bei einem Schraubverschluss der Fall ist.
Der Verschluss oder ein Teil davon kann zum Öffnen auch durchstoßen werden,
und die verschiedenen Verschlußarten
können
auch miteinander kombiniert werden. Da der Inhalt des Mehrkammergebindes üblicherweise
als Ganzes entnommen wird, muss es nach dem ersten Öffnen nicht
mehr verschließbar
sein. Eine Wiederverschließbarkeit
kann jedoch sinnvoll sein, um bei der Entsorgung das Auslaufen von
Chemikalienresten zu verhindern.
-
Die
farbfotografischen Farbentwicklungschemikalien im Sinne der Erfindung
sind je Mehrkammergebinde die für
einen Entwicklungsschritt notwendigen Nachfüllchemikalien, wobei unter
Nachfüllchemikalien
sowohl die Chemikalien für
den Neuansatz der Verarbeitungstanklösung als auch die Chemikalien
zum Ansatz der Regeneratortanklösung
zu verstehen sind. Dabei kann es sich um die reinen chemischen Verbindungen selbst
oder um geeignete Zubereitungen handeln, üblich sind jedoch konzentrierte
Zubereitungen der Chemikalien (Konzentrate). Die vorliegende Erfindung
ist für
jeden Farbentwicklungsschritt jeden farbfotografischen Verarbeitungsprozesses
geeignet, für
den wenigstens zwei unterschiedliche Nachfülllösungen eingesetzt werden können.
-
Es
hat sich gezeigt, dass eine bessere Reproduzierbarkeit der Verarbeitungsergebnisse
nur dann erreicht werden kann, wenn die unterschiedlichen Chemikalien
eines Mehrkammergebindes vor der Entnahme und/oder während der
Entnahme und vor Erreichen des Tanks in Kontakt miteinander geraten.
Dies ist besonders ausgeprägt
beim Nachfüllen
der Regeneratortanklösungen
unter Verwendung von Konzentraten.
-
Ohne
den genauen Mechanismus zu kennen, wird angenommen, dass dieser
Kontakt eine Vormischung bewirkt, die Inhomogenitäten der
Chemikalienverteilung im Verarbeitungsgerät vorbeugt. So erfolgt z.B.
der Ansatz einer Regeneratorlösung
bei Verwendung der bekannten mehrteiligen Konzentrate in Minilabs meistens
direkt im Regeneratortank. Für
den Ansatz wird Wasser vorgelegt und dann die dafür benötig ten Konzentrate
zugefügt.
Werden die Konzentrate wie üblich
einzeln nacheinander zugegeben, kann es zu einer Schichtenbildung
der Konzentrate im Regeneratortank kommen, die nur durch intensive
Durchmischung beseitigt werden kann. Allerdings ist in vielen Minilabs
aus Kosten- und Platzgründen
für die
Durchmischung nur eine Art Paddel vorgesehen, wodurch eine intensive
Durchmischung sehr lange dauert. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
hat sich gezeigt, dass selbst wenn lange Mischzeiten vorgegeben
werden, diese oft nicht eingehalten werden, um Zeit zu sparen und
es auch vorkommt, dass die Regeneratorlösung nach dem Ansatz gar nicht
durchmischt wird. Bei Verwendung der unzureichend durchmischten
Regeneratorlösung
werden im Laufe der Verarbeitung Chemikalien unterschiedlicher Konzentration
und unterschiedlicher Zusammensetzung der Verarbeitungslösung zudosiert,
was die schlechte Reproduzierbarkeit der Verarbeitung und damit
die schwankende Qualität
des verarbeiteten Materials erklärt.
Mit dem Mehrkammergebinde kann diesem Nachteil überraschend entgegengewirkt
werden. Es stellte sich heraus, dass so die notwendigen Mischzeiten
erheblich verringert werden können
und bei Verwendung besonders geeigneter erfindungsgemäßer Gebinde
sogar ganz auf das nachträgliche
Mischen verzichtet werden kann.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, dass bei Verwendung
der bekannten mehrteiligen Konzentrate auch dadurch unbefriedigende
und nicht reproduzierbare Verarbeitungsergebnisse erhalten werden,
dass ein Konzentratteil entweder ganz vergessen wird oder dass z.B.
statt Teil A und Teil B zwei Teile A verwendet werden. In beiden
Fällen
wird die Verarbeitungslösung
unbrauchbar und damit verarbeitete fotografische Materialien sind
häufig
für immer
verloren. Zudem kann es vorkommen, dass Konzentrate aus verschiedenen
Produktionszeiten beim Ansatz miteinander vermischt werden, wobei
z.B. eine neue Charge Teil A und eine alte Charge Teil B vermischt
werden. Dies kann in den gebrauchsfertigen Lösungen zu Stabilitätsverlusten
sowie Abweichungen im pH-Wert führen
und ruft einen undefinierten Zustand hervor, denn kein Hersteller
von Verarbeitungschemikalien kann alle möglichen Kombinationen unterschiedlich
gealteter Konzentrate auf ihre Wirkungen und Nebenwirkungen bei
der Verarbeitung testen. Zudem kann so ein Teil einer Charge immer
wieder ungenutzt bleiben und dabei stark altern. Besonders hoch
ist der Schaden, wenn die Haltbarkeit der alten Charge bereits abgelaufen,
diese also nicht mehr verwendungsfähig ist und der Ansatz aus
dieser und einer neuen Charge unbrauchbar wird. Gerade in den letzten
Jahren hat die Arbeitsbelastung des Bedienpersonals immer stärker zugenommen,
was erklärt,
dass bei nicht automatisierten Regeneratoransätzen in zunehmendem Maße Reklamationen
auftreten und deutlich macht, wie wichtig es ist, die Bedienungssicherheit
zu erhöhen.
Da gemäß der vorliegenden
Erfindung die einzelnen Konzentrate zu einem Gebinde zusammengefasst
sind, ist deren Verwechslung nicht mehr möglich und alle Konzentrate
eines solchen Mehrkammergebindes haben die gleiche Produktionszeit
und haben die gleichen Lagerungsbedingungen durchlaufen.
-
Zugleich
wird die Logistik bei Bestellung und Vorratslagerung vereinfacht
und die Handhabung ist im Vergleich zu den üblichen mehrteiligen Konzentraten
mit mehreren Flaschen erheblich rationeller.
-
Als
Kontakt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jede Berührung der
Chemikalien bzw. Chemikalienzubereitungen zu verstehen, bevor sie
einen Tank eines Verarbeitungsgerätes oder z.B. eine Verarbeitungsschale
erreichen. Der Kontakt vor der Entnahme wird üblicherweise kurz vor dem Gebrauch
des Gebindes hergestellt und bedarf einer Handhabung oder einer
maschinellen Operation. Der Zeitpunkt des Kontakts muss bei dieser
Variante so kurz vor der Entnahme gewählt werden, dass die für einteilige
Zubereitungen bekannten Nachteile noch nicht auftreten. Dies kann
daran erkannt werden, dass es während
der Kontaktzeit nicht zu Ausfällungen
kommt und die Aktivität
und Haltbarkeit der Verarbeitungschemikalien für die fotografische Verarbeitung
nicht wesentlich verringert ist. Bei dieser Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird der Gebindeinhalt nach dem Kontakt und vor der Entnahme
bevorzugt z.B. durch Schütteln
vermischt.
-
Der
Kontakt kann z.B. während
der Entnahme beim Ausgießen
außerhalb
des Gebindes erfolgen, wenn sich die beiden Chemikalienströme dort
treffen; er kann vor und/oder während
der Entnahme in einer Mischvorrichtung, im Folgenden auch Adapter
genannt, erfolgen, die Teil des Gebindes ist oder an dem Gebinde
angebracht wird; und er kann vor der Entnahme in dem Gebinde erfolgen,
indem z.B. eine Trennvorrichtung zwischen den Kammern entfernt oder
durchstoßen
wird. Die als Beispiele genannten möglichen Ausführungen
der vorliegenden Erfindung können
auch miteinander kombiniert werden, wenn das Gebinde so konstruiert
ist, dass z.B. die Chemikalien aus zwei Kammern vor der Entnahme
in Kontakt geraten und diese Mischung mit einer Chemikalie aus einer
dritten Kammer während
der Entnahme in Kontakt gerät.
-
Das
Mehrkammergebinde ohne die Entwicklungschemikalien wird im Folgenden
auch Mehrkammerbehälter
genannt, unabhängig
davon, ob der Verschluß enthalten
ist oder nicht.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Mehrkammerbehälters,
bei der es sich um eine Zweikammerflasche handelt, ist in den 1 und 2 dargestellt.
In 1 ist die Zweikammerflasche in der Vorderansicht
dargestellt und weist einen Flaschenhals (1) mit Gewinde
auf, der in einer zum Flaschenboden planparallelen Fläche (2)
endet. Die Flasche weist die voneinander getrennten Kammern (4)
und (5) auf. In der Ansicht von oben laut 2 ist
neben den zuvor genannten Merkmalen auch ein Verbindungssteg mit
einer oberen Abschlussfläche
(3) erkennbar, der an seinem unteren Ende die Kammern verbindet
und durchgehend bis zum Rand (2) voneinander trennt. Durch
einen Verschluß,
der in verschlossenem Zustand die Flächen (2) und (3) abdichtet,
kann so gewährleistet
werden, dass die Inhalte der Kammern (4) und (5)
vor der Entnahme nicht miteinander in Kontakt geraten.
-
Bei
Verwendung eines Zweikammergebindes aus der zuvor genannten Zweikammerflasche
und den jeweiligen Verarbeitungschemikalien wurde völlig überraschend
gefunden, dass die Reproduzierbarkeit der Verarbeitungsergebnisse
sogar davon abhängen
kann, wie die Flasche beim Entleeren gehalten wird. Obwohl die Vorteile
der Erfindung unabhängig
davon erreicht werden, wie die Flasche gehalten wird, ist die Reproduzierbarkeit
im Durchschnitt besser, wenn die Flasche so gehalten wird, dass
die längere
Kante des Verbindungsstegs und damit auch dessen obere Abschlussfläche (3)
beim Ausgießen
horizontal verläuft,
wodurch die Kammern (4) und (5) nicht nebeneinander,
sondern übereinander
angeordnet sind.
-
Der
Mehrkammerbehälter
wird bevorzugt so gestaltet, dass eine gute Durchmischung möglichst
direkt hinter der Entnahmeöffnung
(im Folgenden auch Ausgussöffnung,
Auslauföffung,
Ausguss oder Auslauf genannt) gewährleistet ist und bei der Entnahme
bevorzugt so gehalten, dass dies gefördert wird.
-
Die
bevorzugte Handhabung kann durch die Form der Flasche beeinflusst
werden, indem z.B. Griffe, Griffeinbuchtungen oder Griffausbuchtungen
so an dem Gebinde angebracht werden, dass bei Nutzung dieser Griffhilfen
eine möglichst
gute Durchmischung stattfindet. Der Griff kann so ausgebildet sein,
dass er die Kammern zusammenhält
und/oder stabilisiert. In einer weiteren Ausführungsform des Mehrkammergebindes
kann ein Griff daran befestigt, insbesondere eingeklinkt werden.
-
Die
Flasche laut den 1 und 2 ist ein
Beispiel für
eine bevorzugte Ausführungsform
des Mehrkammerbehälters,
bei der wenigstens zwei und insbesondere alle Kammern eine gemeinsame
verschließbare Entnahmeöffnung besitzen,
was einen sofortigen Kontakt direkt am Ausguß ermöglicht und bei horizontaler Anordnung
des Verbindungsstegs im Ausguß fließen die
Konzentrate offenbar direkt ineinander, statt wie bei der vertikalen
Anordnung zumindest anfangs nebeneinander her zu fließen. Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
des Mehrkammerbehälters,
die eine gute Durchmischung kurz vor oder während der Entnahme gewährleisten,
sind im Folgenden genannt, ohne dass die Erfindung darauf eingeschränkt wäre.
-
Das
Gebinde gemäß der vorliegenden
Erfindung kann zwei, drei, vier oder auch mehr als vier Kammern
umfassen; bevorzugt umfasst es zwei oder drei und besonders bevorzugt
enthält
es zwei Kammern.
-
Um
den Herstellungsaufwand niedrig zu halten, werden nur soviel Kammern
verwendet, wie notwendig sind, um die Vorteile der Erfindung zu
erreichen. Häufig
kann sich der Fachmann an den bekannten mehrteiligen Konzentraten
orientieren, um eine geeignete Aufteilung eines Konzentrates für das Mehrkammergebinde
zu finden. Die Aufteilung kann jedoch bevorzugt auch speziell für das Gebinde
gemäß der vorliegenden Erfindung
optimiert werden, z.B. indem die Anzahl Teile reduziert wird, um
die Herstellungskosten für
das Mehrkammergebinde zu verringern oder indem die Volumina der
Teile so eingestellt werden, dass der vor und/oder während der
Entnahme stattfindende Kontakt zu einer möglichst intensiven Durchmischung
führt.
-
Obwohl
die einzelnen Kammern des Mehrkammergebindes unabhängig voneinander
jedes beliebige Volumen einnehmen können, hat es sich für die Durchmischung
als günstig
erwiesen, wenn die Inhalte der einzelnen Kammern nicht zu stark
voneinander abweichen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Mehrkammergebindes ist deshalb das Verhältnis (Q
Vol)
zwischen dem Volumen der größten Kammer
(V
max) und dem Volumen der kleinsten Kammer
(V
min)
höchstens gleich 4, insbesondere
zwischen 1 und 2,5. Besonders bevorzugt sind alle Kammern etwa gleich groß, was bedeutet,
dass Q
vol, zwischen 1 und 1,2 beträgt.
-
Unter
dem Volumen einer Kammer des Mehrkammergebindes wird der gesamte
Innenraum der Kammer verstanden, also sowohl der mit Verarbeitungschemikalien
gefüllte
Raum als auch ein gegebenenfalls vorhandenes Restvolumen. Für die sichere Handhabung
ist es weiterhin bevorzugt, wenn das Gebinde insgesamt nicht mehr
als 20 kg, insbesondere nicht mehr als 10 kg wiegt. Geeignete Mehrkammergebinde
sind z.B. Zweikammergebinde mit Kammervolumina von 2 mal 100 ml
bis 2 mal 5 L, bevorzugt mit Kammervolumina von 2 mal 125 ml bis
2 mal 3 L und besonders bevorzugt mit Kammervolumina von 2 mal 250
ml bis 2 mal 2,5 L.
-
Die
Optimierung der Teile eines Verarbeitungs-Nachfüllkonzentrates in der Weise,
dass sie vom Volumen zu den Mehrkammergebinden passen, ist dem Fachmann
auf dem Gebiet fotografischer Verarbeitungschemikalien bekannt und
die Erfindung ist nicht auf eine besondere Art der Aufteilung begrenzt.
-
Um
Herstellungskosten zu sparen, enthalten die Kammern eines Mehrkammergebindes
bevorzugt alle unterschiedliche Zubereitungen und sind alle zu wenigstens
50 Vol.-%, insbesondere zu wenigstens 70 Vol-% und besonders bevorzugt
zu wenigstens 80 Vol.-% mit der Zubereitung gefüllt. Das restliche, nicht von
der Zubereitung ausgefüllte
Volumen der Kammern ist üblicherweise
mit Luft bzw. einer Gleichgewichtsmischung aus Luft und den aus
den Zubereitungen entweichenden Gasen gefüllt. Statt Luft kann jedoch
wenigstens teilweise auch ein Schutzgas enthalten sein oder der
Luftdruck kann in den Kammern reduziert sein. Als Schutzgas im Sinne
der Erfindung ist jedes Gas bzw. Gasgemisch zu verstehen, dass unter
den üblichen
Lagerungsbedingungen nicht mit dem Konzentrat in der gleichen Kammer
reagiert. Besonders bevorzugt ist das Schutzgas frei von Sauerstoff
und es handelt sich z.B. um Stickstoff, Kohlendioxid oder Argon.
-
Das
Mehrkammergebinde kann jedoch auch Kammern enthalten, in denen sich
keine Zubereitung befindet oder zwei oder mehr Kammern, die dieselbe
Zubereitung besitzen. Nicht für
die Aufnahme von Zubereitungen verwendete Kammern, nicht genutzte
Teilvolumina und mehrere Kammern mit der gleichen Zubereitung werden
wenn möglich
vermieden, können
aber z.B. aus Stabilitätsgründen oder
aus herstellungstechnischen Gründen
notwendig sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Mehrkammergebindes besitzen wenigstens zwei Kammern, bevorzugt
alle Kammern, eine gemeinsame verschließbare Entnahme-Öffnung und
die Kammern sind in geschlossenem Zustand voneinander getrennt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Mehrkammergebindes gemäß der vorliegenden Erfindung
besitzen wenigstens zwei Kammern, bevorzugt alle Kammern, separate Öffnungen,
die mit einem Adapter zu einer Entnahmeöffnung verbunden sind. In dieser
Ausführungsform
ist es entscheidend, dass die unterschiedlichen Chemikalien während Transport
und Lagerung nicht schon in dem Adapter in Kontakt geraten. Der
Adapter kann z.B. aus Kanälen
bestehen, die von den einzelnen Kammern ausgehen und separat zu einem
Verschluß am
Ausguss geführt
werden, wo sie auch gegeneinander abgedichtet werden.
-
Wenn
die unterschiedlichen Chemikalien während der Entnahme in dem Adapter
in Kontakt geraten sollen, müssen
die einzelnen Kammern während
Transport und Lagerung verschlossen sein und erst kurz vor der Entnahme
und vor Aufsetzen des Adapters geöffnet werden. Das kann z.B.
dadurch geschehen, dass der Adapter beim Aufsetzen auf das Gebinde
gleichzeitig die Kammern öffnet,
indem er z.B. eine Sollbruchstelle oder ein Siegel durchbricht und
an dieser Stelle andockt. Ein solcher Adapter kann auch Elemente
enthalten, die ein Durchmischen der Chemikalien fördern. Möglich sind
auch Adapter mit Ventilen und insbesondere solche mit Rückschlagventilen.
-
Bevorzugt
weist das Mehrkammergebinde nur einen Verschluß auf, der alle Kammern verschließt, wofür jede bekannte
Verschlussart geeignet ist, solange die Kammern dadurch gegeneinander
abgedichtet werden. Insbesondere kann es sich bei dem Verschluß um einen
Pfropfen, ein Siegel, einen Klappdeckel oder einen Schraubverschluss
handeln, und besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Verschluß um einen Schraubverschluß.
-
Ein
Schraubverschluss, der z.B. für
den Zweikammerbehälter
laut den 1 und 2 verwendet wird,
kann durch Formung und Auswahl der Materialien schon allein genügend sein,
um das erfindungsgemäße Gebinde
abzudichten, bevorzugt enthält
er jedoch eine Einlage z.B. in Form einer Dichtscheibe aus weicherem
bzw. flexiblerem und chemikalienresistentem Material, die ein sicheres
Abdichten erlaubt.
-
Ein
Klappdeckel ist bevorzugt Teil einer Verschlussvorrichtung, die über den
oder die Ausgussstutzen der Kammern geschoben wird und dort formschlüssig z.B.
durch Einrasten befestigt ist. Durch das Aufstecken der Verschlussvorrichtung
werden gleichzeitig die Kammern stabilisiert und zusammengehalten.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung
sind die Kammern des Gebindes auch gasdicht gegeneinander getrennt.
Damit wird vermieden, dass flüchtige
Bestandteile der unterschiedlichen Chemikalien während Transport und Lagerung
miteinander in Kontakt geraten. Dies kann mit bekannten Verschlussarten
erreicht werden, besonders vorteilhaft wird es jedoch mit einem
auf dem Flaschenhals angebrachten Siegel erreicht, das gleichzeitig
alle Kammern abdichtet und das vor der Entnahme abgezogen oder durchstoßen wird.
Bei der Flasche laut den 1 und 2 wird das
Siegel z.B. so angebracht, dass es die Flächen (2) und (3)
und damit auch die Kammern (4) und (5) abdichtet.
Das Siegel kann z.B. aufgeklebt oder aus dem Flaschenmaterial selbst
geformt und verschweisst werden. Besonders bevorzugt besteht das
Siegel aus einer geeigneten Folie, insbesondere aus aluminiumkaschiertem
Polyethylen und wird insbesondere durch Hochfrequenzverschweißung fest
mit der Mehrkammerbehälteröffnung verbunden.
-
Das
Mehrkammergebinde gemäß der vorliegenden
Erfindung kann aus allen bekannten Materialien bestehen, die gegenüber den
verwendeten Lösungen
beständig
sind. Um ein geringes Gewicht zu ermöglichen, ist es jedoch bevorzugt,
wenn das Gebinde überwiegend
aus Kunststoff besteht und insbesondere wenn es vollständig aus
Kunststoff besteht. Kunststoffgebinde sind zudem sehr bruchfest
und können
im Vergleich zu anderen Materialien bei der Herstellung einfacher
geformt werden. Als Kunststoffe sind alle formbaren Kunststoffe
geeignet, die üblicherweise
z.B. für
die Herstellung von Kunststoffflaschen eingesetzt werden. Für die Mehrkammergebinde
besonders geeignete Kunstoffe sind Polyethylen (PE), Polypropylen
(PP), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyvinylchlorid (PVC);
Mischungen daraus; oder Copolymere aus den den genannten Polymeren
zugrundeliegenden Monomeren. Um eine Entsorgung zu erleichtern,
werden die Gebinde bevorzugt aus sortenreinen Kunststoffen, insbesondere
aus PE, PP oder PET, gefertigt. Vorteilhaft kann auch Recycling-Kunststoff
verwendet werden.
-
Mehrkammergebinde
aus Glas sind prinzipiell auch einsetzbar, wegen deren Zerbrechlichkeit
und des hohen Gewichts aber weniger gut geeignet als solche aus
Kunststoff.
-
Die
erfindungsgemäßen Vorteile
können
schon durch separate Behältnisse
erreicht werden, die mechanisch zu einem Gebinde verbunden werden,
z.B. indem sie in einer Verpackung, insbesondere einem Karton, oder
z.B. durch geeignete integrierte ineinandergreifende Profile oder
Klemmvorrichtungen, zusammengehalten werden, oder indem sie z.B.
mit einer Schrumpffolie und/oder einer Klebefolie und/oder einem
elastischen und/oder einem federnden Material fest verbunden werden.
Besonders vorteilhaft werden sie mit einem Klebeetikett zusammengehalten,
das auch für
die Warn- und Gebrauchshinweise benötigt wird.
-
Unabhängig davon,
ob separate Behälter
oder festverbundene Kammern verwendet werden, ist es bevorzugt,
wenn die Flaschenhälse
der einzelnen Behälter
bzw. Kammern unsymmetrisch so angeordnet sind, dass sich die einzelnen
Flaschenhälse
möglichst
nahe kommen. Dadurch kann einfach ein Verschluß aufgeschraubt oder aufgesteckt
werden. Für
Zweikammerbehälter
ist eine Ausführung
entsprechend den 1 und 2 besonders
bevorzugt, bei der die Hälse
der beiden Kammern in einem runden Schraubgewinde münden. Diese
Ausführung
läßt sich
z.B. mit separaten Behältern
bzw. Flaschen realisieren, die jeweils einen halbrunden Flaschenhals
am äußeren Rand
der Flasche aufweisen und die passgenau miteinander verbunden werden.
Die passgenaue Verbindung kann dabei z.B. dadurch erreicht werden,
dass die Berührungsflächen der
Flaschen Merkmale wie Nut und Rippe bzw. allgemein Vertiefung auf
einer Fläche
und Erhöhung
auf der anliegenden Fläche
enthalten, die passgenau ineinander greifen.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind die Kammern dagegen physikochemisch und/oder
chemisch fest miteinander verbunden. Unter einer physikochemischen
Verbindung ist z.B. eine auf Adhäsion
beruhende Klebung zu verstehen und unter einer chemischen Bindung
z.B. eine auf einer chemischen Reaktion beruhende Klebung, das Verschmelzen
der Behälterteile
oder die Herstellung der Behälterteile als
eine in sich zusammenhängende
Einheit. Besonders bevorzugt ist es, die Behälterteile als eine in sich
zusammenhängende
Einheit herzustellen, indem der Mehrkammerbehälter z.B. im Spritzgiessverfahren
oder im Extrusionsblasformverfahren (Extrusionsblasverfahren) mit
einer Form hergestellt wird. Dabei kann zunächst auch nur eine große Kammer
hergestellt werden, aus der dann z.B. durch Verschweißen die
benötigte
Anzahl Kammern erhalten wird. Die 1 und 2 zeigen
einen solchen im Extrusionsblasverfahren hergestellten Zweikammerbehälter. Die
Behälter
können
dadurch zusätzlich
stabilisiert werden, dass auch die in diesem Fall fest verbundenen
Kammern mit einer Schrumpf- oder Klebefolie verbunden werden. Besonders
vorteilhaft ist es, die Kammern mit einem Klebeetikett zu verbinden.
Man erhält
so eine große
Etikettfläche
für die
erforderlichen Hinweise und gleichzeitig eine höhere Stabilität des Mehrkammerbehälters.
-
Besonders
bevorzugt sind Mehrkammerbehälter,
insbesondere Zweikammerflaschen, die aus wenigstens zwei Behälterteilen
mit Ausgussstutzen bestehen, die einstückig aus Kunststoff geformt
sind und deren Behälterteile über einen
Verbindungssteg miteinander verbunden sind, der etwa parallel zur
axialen Erstreckung der Behälterteile
verläuft.
Jeder Behälterteil
kann zu beiden Seiten des axialen Verbindungsstegs über wenigstens
eine im wesentlichen radial verlaufende, stegartige Versteifung
an den bzw. an die benachbarten Behälterteile) angebunden sein.
-
Die
radialen Versteifungsstege der Behälterteile verleihen dem Mehrkammerbehälter eine
grössere Steifigkeit.
Insbesondere wird dadurch ein Verkippen bzw. Verschwenken der Behälterteile
um den axialen Verbindungssteg verhindert. Durch die konstruktionsbedingte
Erhöhung
der Behältersteifigkeit
kann die Wandstärke
der Behälterteile
verringert werden, was sich vorteilhaft auf die Herstellkosten des
Mehrkammerbehälters
auswirkt.
-
Eine
besonders verkippungssteife Konstruktion des Mehrkammerbehälters, auch
bei reduzierter Wandstärke
der Behälterteile,
ergibt sich, wenn die radialen Versteifungsstege mit dem axialen
Verbindungssteg verbunden sind.
-
Der
besonders bevorzugte Mehrkammerbehälter mit wenigstens zwei gleichartigen, über einen
axialen Verbindungssteg miteinander verbundenen Behälterteilen
mit Ausgussstutzen, die zusammen einen Behälterhals bilden, wird vorteilhaft
mit dem Extrusionsblasformverfahren hergestellt. Das Extrusionsblasformverfahren
ist erprobt und erlaubt die massentechnische, kostengünstige Herstellung
der einstückigen
Mehrkammerbehälter
aus Kunststoff in grossen Stückzahlen.
Dabei wird ein Vorformling in eine zur Herstellung und Verbindung
der Behälterteile
entsprechend mit separaten Formkammern ausstattete Blasform eingebracht und über einen
in die Blasform eingeführten
Blasdorn mittels eines unter Überdruck
eingeblasenen Gases aufgeblasen. Der Vorformling, der meist aus
aufgeschmolzenem Kunststoff-Granulat hergestellt wird, kann in unterschiedlichen
Formen vorliegen. Beispielsweise kann er als Schlauch ausgebildet
sein oder eine längliche, zylindrische
Gestalt aufweisen. Der Vorformling wird unmittelbar nach seiner
Herstellung oder auch erst zu einem späteren Zeitpunkt in die Kavität einer
Blasform eingebracht und entsprechend dem Formhohlraum aufgeblasen
und dadurch zu seiner endgültigen
Form ausgeformt.
-
Mehrkammerbehälter mit
drei, vier oder mehr getrennten Kammern können analog aufgebaut und hergestellt
werden, wie für
den Zweikammerbehälter
beschrieben. Die einzelnen Flaschen können dabei z.B. in einer Reihe
oder konzentrisch angeordnet sein, bevorzugt sind sie jedoch Tortenstück-artig
angeordnet (3 Kreissegmente je 120° bei einer Dreikammerflasche)
und die Hälse
der einzeln Flaschen bzw. Kammern ergänzen sich zu einem bevorzugt
runden Hals des Mehrkammergebindes. In dem Hals setzen sich die
Begrenzungsflächen
der Kammern in einem Steg fort, wie zuvor für die Zweikammerflasche laut
den 1 und 2 beschrieben.
-
Für einen
Dreikammerbehälter
teilt der Steg den Hals in 3 Durchlässe, für eine Vierkammerflasche in vier,
usw..
-
Dem
Mehrkammerbehälter
können
zwar auch Teilmengen entnommen werden, bevorzugt ist es jedoch,
einen Mehrkammerbehälter
bei einer Entnahme vollständig
zu entleeren. Dies ermöglicht
einen größeren Durchlass
des Flaschenhalses gegenüber
dem Durchlass, der für
ein genaues Dosieren zulässig
wäre. Es hat
sich herausgestellt, dass ein größerer Durchlassquerschnitt
günstig
für die
Durchmischung ist. Bevorzugt beträgt der Durchlassquerschnitt
am Flaschenhals für
wenigstens eine Kammer wenigstens 50 mm2,
insbesondere wenigstens 150 mm2 und besonders
bevorzugt wenigstens 250 mm2. Weitere Vorteile
werden erzielt, wenn alle Kammern des Mehrkammerbehälters einen
solchen Querschnitt aufweisen. Größere Durchlassquerschnitte
erleichtern zudem die Befüllung
der Mehrkammerbehälter.
-
Die
Farbentwicklungschemikalien können
in dem Mehrkammergebinde als Flüssigkeiten,
Feststoffe oder Mischungen daraus enthalten sein, insbesondere als
Lösungen,
Pasten, Pulver, Granulate oder Dispersionen wie Aufschlämmungen
oder Emulsionen. Die Chemikalien sind in den Kammern entweder fließfähig enthalten,
oder können
durch Handhabungen vor der Entnahme in einen fließfähigen Zustand überführt werden.
Geeignete Handhabungen können
z.B. Schütteln
sein oder dass vor der Entnahme wenigstens 2 Kammern miteinander
verbunden und durchmischt werden.
-
Bevorzugt
enthält
das Mehrkammergebinde konzentrierte Lösungen der Farbentwicklungschemikalien.
-
Für den Farbentwicklungsschritt
zeigte sich, dass die zuvor beschriebenen Probleme bzgl. schlecht reproduzierbarer
Verarbeitungsergebnisse stark verringert werden können, wenn
zum Nachfüllen
der Farbentwickler-Regeneratorlösung
ein Mehrkammergebinde verwendet wird. Dieser Vorteil ist besonders
ausgeprägt bei
der Verarbeitung von farbfotografischen Silberhalogenidmaterialen,
insbesondere von Kopiermaterialien mit einem Silberchloridgehalt
von wenigstens 95 mol-% bezogen auf das gesamte Silberhalogenid
in dem Material und tritt am stärksten
bei kurzen Entwicklungszeiten von 15 bis 110 Sekunden, besonders
von 20 bis 90 Sekunden und insbesondere von 25 bis 60 Sekunden auf.
-
Besonders
ausgeprägte
Vorteile der Erfindung treten auch bei der Verarbeitung von Aufzeichnungsmaterialien
auf, die überwiegend
bromdreiche Silberbromidiodidemulsionen enthalten, insbesondere
wenn die Aufzeichnungsmaterialien in wenigstens einer Schicht tafelförmige Silberhalogenidkristalle
mit einem Aspektverhältnis
von wenigstens 2, insbesondere von 4 bis 16 enthalten, wobei der
Anteil der tafelförmigen
Kristalle wenigstens 50 mol-% des Silbers in der Schicht ausmacht
und die tafelförmigen
Kristalle wenigstens 85 mol-% Silberbromid und wenigstens 1 mol-%
Silberiodid, insbesondere wenigstens 90 mol-% Silberbromid und zwischen
2 und 10 mol-% Silberiodid enthalten. Die Entwicklungszeit beträgt bei solchen
Aufzeichnungsmaterialien von 45 bis 300 Sekunden, insbesondere von
60 bis 270 Sekunden und besonders bevorzugt von 90 bis 240 Sekunden.
-
Besonders
gute Ergebnisse können
mit einem Mehrkammergebinde erzielt werden, bei dem die Entwicklersubstanz
und das Alkali in getrennten Kammern und insbesondere jeweils als
Konzentrat enthalten sind.
-
Insbesondere
gegenüber
den bekannten einteiligen Farbentwicklerkonzentraten kann dadurch
eine erhöhte
Selbstoxidation des Konzentrates vermieden werden, wodurch die Haltbarkeit
sowohl des Konzentrates selbst als auch der daraus angesetzten Regeneratortanklösung (Regenerator)
erheblich verbessert wird.
-
Zudem
ist es möglich,
eine höher
konzentrierte Zubereitung herzustellen und dadurch Transport- und Lagerkosten
zu sparen, ohne dass es zu Ausfällungen
kommt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das Mehrkammergebinde aus 2 Kammern, wobei die eine ein
Konzentrat mit einer Farbentwicklersubstanz wie z.B. 4-(N-Ethyl-N-2-methylsulfonylaminoethyl)-2-methyl-phenylendiaminsesquisulfat
(CD-3) oder 4-(N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl)-2-methylphenylendiaminsulfat
(CD-4) enthält
und einen pH-Wert kleiner 7 besitzt. Die andere Kammer enthält ein Konzentrat,
das einen pH-Wert größer 7 besitzt
und u.a. einen Puffer und Alkali enthält.
-
Die
Farbentwicklersubstanz kann im Konzentrat als Sulfat, wie dies bei
CD-3 oder CD-4 gebräuchlich ist,
aber auch als Phosphat, p-Toluolsulfonat, Chlorid oder als freie
Base, zugesetzt werden. Es können
aber auch CD-3 (Sesquisulfat) bzw. CD-4 (Sulfat) eingesetzt und
die Sulfationen durch Fällung
mit Metallionen und Filtrieren abgetrennt werden.
-
Die
Farbentwicklersubstanzen werden im Konzentrat zwischen 0,04 bis
2,3 mol/l, bevorzugt zwischen 0,05 bis 2,1 mol/l und besonders bevorzugt
zwischen 0,06 bis 1,9 mol/l eingesetzt.
-
Die
erfindungsgemäßen Konzentrate
für einen
Farbentwickler (Entwicklerkonzentrat) enthalten neben der Farbentwicklersubstanz
noch die üblichen,
für die
Entwicklung eines farbfotografischen Materials erforderlichen Chemikalien,
insbesondere Oxidationsschutzmittel, Lösemittel, Netzmittel, Kalkschutzmittel,
Weißtöner, Komplexbildner
für Schwermetallionen,
ein Puffersystem, Antischleiermittel sowie Säuren oder Laugen zur pH-Einstellung.
-
Geeignete
Oxidationsschutzmittel sind Alkali-Sulfite oder Alkali-Disulfite,
Hydroxylamin (HA), Diethylhydroxylamin (DEHA), N,N-bis(2-sulfoethyl)
hydroxylamin (HADS) sowie Verbindungen der Formeln (I), (II) und
(III):
worin
R
1 gegebenenfalls
substituiertes Alkyl,
R
2 gegebenenfalls
substituiertes Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl und
n
0 oder 1
bedeuten, vorzugsweise solche, bei denen wenigstens
einer der Reste R
1 und R
2 wenigstens
eine -OH-, -COOH- oder -SO
3H-Gruppe enthält;
worin
R
3 eine
Alkyl- oder Acylgruppe bedeutet;
worin
R
4 eine
gegebenenfalls durch O-Atome unterbrochene Alkylengruppe und
m
eine Zahl von wenigstens 2 bedeutet.
-
Die
Alkylgruppen R1, R2,
R3, die Alkylengruppe R4 und
die Arylgruppe R2 können über die angegebene Substitution
hinaus weitere Substituenten aufweisen.
-
Beispiele
für geeignete
Oxidationsschutzmittel sind
-
Bei
Verwendung von 4-(N-Ethyl-N-2-methylsulfonylaminoethyl)-2-methylphenylendiaminsesquisulfat (CD-3)
oder 4-(N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl)-2-methylphenylendiaminsulfat (CD-4 als
Farbentwicklersubstanz sind Sulfite, Hydroxalymin, Diethylhydroxylamin
und Oxidationsschutzmittel (0–2)
bevorzugt. Besonders bevorzugte Oxidationsschutzmittel sind Hydroxylammoniumsulfat,
Natriumsulfit, Kaliumsulfit, (0–2)
und Diethylhydroxylamin. Es sind auch Kombinationen von Oxidationsschutzmitteln
oder der Einsatz mehrerer Oxidationsschutzmittel möglich.
-
Die
Oxidationsschutzmittel werden im Konzentrat in Mengen von 0,1 mmol
bis 10,0 mol/l, bevorzugt in Mengen von 0,5 mmol bis 8,0 mol/l,
besonders bevorzugt in Mengen von 1,0 mmol bis 6,0 mol/l eingesetzt.
-
Die
Konzentrate zur Verarbeitung von Colornegativ-Papieren können in
einer bevorzugten Ausführungsform
ein oder mehrere wasserlösliche
organische Lösungsmittel
enthalten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
für Konzentrate
zur Verarbeitung von Colornegativ-Papieren enthält das organische Lösungsmittel
ein Gemisch von Polyethylenglykolen unterschiedlichen Molekulargewichts
von Monoethylenglykol bis zum Polyethylenglykol mit einem mittleren
Molgewicht von 20 000, beispielsweise eine Mischung aus Diethylenglykol,
Polyethylenglykol mit dem mittleren Mol gewicht von 400 und Polyethylenglykol
mit dem mittleren Molgewicht von 15 000. Die mittleren Molgewichte
sind Gewichtsmittel.
-
Das
Polyethylenglykolgemisch macht insbesondere wenigstens 90 Vol.-%
des organischen Lösungsmittels
aus.
-
Als
bevorzugte Glykole können
auch Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol,
1,2-Propandiol, Triethylenglykol-Monophenylether
und Diethylenglykol-Monoethylether eingesetzt werden. Außer Glykolen
können
bevorzugt auch Triethanolamin, Triisopropanolamin, Caprolactam,
Propylenglykol oder Propylenglykol-Gemische oder p-Toluolsulfonsäure oder
deren Salze eingesetzt werden.
-
Als
wasserlösliche
organische Lösungsmittel
kommen solche aus der Reihe der Glykole, Polyglykole, Alkanolamine,
aliphatischen und heterocyclische Carbonamide, aliphatischen und
cyclischen Monoalkohole in Betracht, wobei 50 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise
60 bis 90 Gew.-% der Summe aus Wasser und wasserlöslichem
Lösungsmittel
Wasser ist.
-
Geeignete
wasserlösliche
Lösungsmittels
sind z.B. Carbonsäureamid-
und Harnstoffderivate wie Dimethylformamid, Methylacetamid, Dimethylacetamid,
N,N'-Dimethylharnstoff,
Tetramethylharnstoff, Methansulfonsäureamid, Dimethylethylenharnstoff,
N-Acetylglycin, N-Valeramid, Isovaleramid, N-Butyramid, N,N-Dimethylbutyramid,
N-(2-Hydroxyphenyl)-acetamid, N-(2-Methoxyphenyl)-acetamid, 2-Pyrrolidinon, ε-Caprolactam,
Acetanilid, Benzamid, Toluolsulfonsäureamid, Phthalimid; aliphatische
und cyclische Alkohole, z.B. Isopropanol, tert.-Butylalkohol, Cyclohexanol,
Cyclohexanmethanol, 1,4-Cyclohexandimethanol;
aliphatische
und cyclische Polyalkohole, z.B. Glykole, Polyglykole, Polywachse,
Trimethyl-1,6-hexandiol, Glycerin, 1,1,1-Trimethylolpropan, Pentaerythrit,
Sorbit;
aliphatische und cyclische Ketone, z.B. Aceton, Ethyl-methyl-keton,
Diethylketon, tert.-Butyl-methyl-keton, Diisobutylketon, Acetylaceton,
Acetonylaceton, Cyclopentanon, Acetophenol;
aliphatische und
cyclische Carbonsäurester,
z.B. Triethoxymethan, Essigsäuremethylester,
Allylacetat, Methylglykolacetat, Ethylenglykoldiacetat, Glycerin-1-acetat,
Glycerindiacetat, Methylcyclohexylacetat, Salicylsäuremethylester,
Salicylsäurephenylester;
aliphatische
und cyclische Phosphonsäureester,
z.B. Methylphosphonsäuredimethylester,
Allylphosphonsäurediethylester;
aliphatische
und cyclische Oxy-Alkohole, z.B. 4-Hydroxy-4-methyl-2-pentanon,
Salicylaldehyd;
aliphatische und cyclische Aldehyde, z.B. Acetaldehyd,
Propanal, Trimethylacetaldehyd, Crotonaldehyd, Glutaraldehyd, 1,2,5,6-Tetrahydrobenzaldehyd,
Benzaldehyd, Benzolpropan, Terephthalaldehyd;
aliphatische
und cyclische Oxime, z.B. Butanonoxim, Cyclohexanonoxim;
aliphatische
und cyclische Amine (primär,
sekundär
oder tertiär),
z.B. Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin, Dipropylamin, Pyrrolidin,
Morpholin, 2-Aminopyrimidin;
aliphatische und cyclische Polyamine
(primär,
sekundär
oder tertiär),
z.B. Ethylendiamin, 1-Amino-2-diethylaminoethan, Methyl-bis-(2-methylamino-ethyl)amin,
Permethyl-diethylentriamin, 1,4-Cyclohexandiamin, 1,4-Benzoldiamin;
aliphatische
und cyclische Hydroxyamine, z.B. Ethanolamin, 2-Methylethylamin,
2-Methylaminoethanol,
2-(Dimethylamino)ethanol, 2-(2-Dimethylamino-ethoxy)-ethanol, Diethanolamin,
N-Methyldiethanolamin, Triethanolamin, 2-(2-Aminoethylamino)-ethanol,
Triisopropanolamin, 2-Amino-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol, 1-Piperidinethanol,
2-Aminophenol, Barbitursäure,
2-(4-Aminophenoxy)-ethanol, 5-Amino-1-naphthol.
-
Die
Konzentrate zur Verarbeitung von Colornegativ-Filmen enthalten bevorzugt
keine oder nur geringe Mengen eines oder mehrerer wasserlöslicher
organischer Lösungsmittel.
-
Geeignete
Kalkschutzmittel sind beispielsweise Aminopolycarbonsäuren wie
z.B. Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Propylendiamintetraessigsäure (PDTA), β-Alanindiessigsäure (ADA),
Diethylentriaminpentaessigsäure
(DTPA), Methyliminodiessigsäure
(MIDA), Ethylendiaminmonosuccinat (EDMS), Methylglycindiessigsäure (MGDA),
Ethylendiamindisuccinat (EDDS), speziell (S,S)-EDDS, Iminobernsteinsäure, Iminobernsteinsäurepropionsäure, 2-Hydroxypropyliminodiessigsäure.
-
Weitere
geeignete Komplexbildner für
Calcium und auch für
Schwermetalle sind z.B. Polyphosphate, Phosphonsäuren, Aminopolyphosphonsäuren und
hydrolisiertes Polymaleinsäureanhydrid,
z.B. Natriunhexametaphosphat, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Aminotrismethylenphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure, 4,5-Dihydroxy-1,3-benzoldisulfonsäure, 5,6-Dihydroxy-1,2,4-benzoltrisulfonsäure und
3,4,5-Trihydroxybenzoesäure.
-
Die
Konzentrate enthalten bevorzugt keine ungelösten Bestandteile und sind
insbesondere bei der Lagerung ausfällungsfrei, besonders bevorzugt
auch bei Lagerung unter 0 °C,
insbesondere zwischen 0 °C
und –7 °C.
-
Die
eingesetzten Konzentrate können
einen vergleichsweise hohen Anteil an wassermischbaren, Hydroxyl-Gruppen
tragenden, insbesondere geradkettigen organischen Lösungsmitteln
mit einem Molekulargewicht von etwa 50 bis 200 und eine darin lösliche Puffersubstanz
enthalten. Bevorzugt liegt das Gewichtsverhältnis von Wasser zu dem organischen
Lösungsmittel
zwischen 15 : 85 und 50 : 50.
-
Die
im Konzentrat eingesetzten Netzmittel können anionisch, kationisch
oder nichtionisch sein. Bevorzugt sind nichtionische Netzmittel
mit Polyalkylenoxid-Struktureinheiten.
-
Die
Puffersubstanz besitzt bevorzugt einen pKa-Wert zwischen 9 und 13.
Geeignete Puffersubstanzen sind z.B. Carbonate, Borate, Tetraborate,
Salze des Glycins, Triethanolamin, Diethanolamin, Phosphate und Hydroxybenzoate,
wovon Alkalimetallcarbonate, Alkaliphosphate und Triethanolamin
bevorzugt und Alkalimetallcarbonate wie z.B. Natriumcarbonat und
Kaliumcarbonat besonders bevorzugt sind.
-
Bei
der Herstellung von sulfatarmen, die Farbentwicklersubstanz enthaltenden
Konzentraten wird eine wässrige
Lösung,
die das Sulfat des Farbentwicklers und gegebenenfalls weitere Zusätze enthält, mit
einer Alkalimetall-Base versetzt und anschließend kann durch Zugabe des
organischen Lösungsmittels
die Alkalimetallsulfatausfällung
vervollständigt
werden. Das Alkalimetallsulfat wird durch eine beliebige geeignete
Trenntechnik, z.B. durch Filtrieren, abgetrennt.
-
Dafür besonders
geeignete organische Lösungsmittel
sind z.B. Polyole und davon insbesondere Glycole wie Ethylenglycol,
Diethylenglycol und Triethylenglycol, Polyhydroxyamine und davon
insbesondere Polyalkanolamine sowie Alkohole, insbesondere Ethanol
und Benzylalkohole. Das am besten für die Herstellung von einphasigen
einteiligen Konzentraten geeignete organische Lösungsmittel ist Diethylenglykol.
-
Die
Verarbeitungsbedingungen, geeignete Farbentwicklersubstanzen, geeignete
Puffersubstanzen, geeignete Kalkschutzmittel, geeignete Weißtöner, Hilfsentwickler,
Entwicklungsbeschleuniger und Antischleiermittel sind in Research
Disclosure 37 038 (Februar 1995) auf den Seiten 102 bis 107 und
111 bis 112 beschrieben.
-
Die
folgenden Verarbeitungsfolgen sind besonders geeignet:
Farbentwickeln,
Bleichfixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Bleichen, Fixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Bleichen, Bleichfixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Stoppen, Wässern,
Bleichen, Wässern,
Fixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Bleichfixieren, Fixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Bleichen, Bleichfixieren, Fixieren, Wässern/Stabilisieren
-
Das
Mehrkammergebinde für
eine Farbentwickler-Nachfülllösung kann
auch ein drittes Konzentrat umfassen, das z.B. Oxidationsschutzmittel,
Weißtöner mit
Lösemitteln
oder Stabilisatoren enthält.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Entwicklung farbfotografischer
Materialien, dadurch gekennzeichnet, dass zum Nachfüllen der
Farbentwicklungschemikalien ein Mehrkammergebinde verwendet wird.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrkammergebindes,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern des Gebindes einstückig durch
ein Kunststoff-Extrusionsblasverfahren hergestellt werden, danach
die unterschiedlichen Farbentwicklungschemikalien in die Kammern
gefüllt werden
und anschließend
das Gebinde verschlossen wird.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch die Verwendung des Mehrkammergebindes zum
Nachfüllen
eines Farbentwicklungstanks oder eines Farbentwickler-Regeneratortanks
eines fotografischen Verarbeitungsgerätes.
-
Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
-
Beispiele
-
Durchführung der Verarbeitungsversuche
-
a) Verarbeitungsversuche
mit Colornegativ Filmen
-
In
den folgenden Beispielen 2 bis 4 wurden handelsübliche Agfa Vista Filme 100,
200 und 400 verarbeitet, die einen Gesamt-Silbergehalt von ca. 3,5
bis 8 g Silber pro m2 aufweisen und deren Silberhalogenidemulsionen überwiegend
aus tafelförmigen
Silberbromidiodidemulsionen mit einen Bromidgehalt von über 90 mol-%
und einen Iodidgehalt zwischen 1 und 10 mol-% bestehen. Die Verarbeitung
wurde in einem Agfa Film-Minilab vom Typ MSC 101 durchgeführt, wobei
das Minilab für
jeden einzelnen Versuch wie folgt vorbereitet wurde.
-
Die
Verarbeitungstanks des zunächst
vollständig
entleerten (Verarbeitungs- und Regeneratortanks) Minilabs wurden
mit einem Ansatz aus dem handelsüblichen
Agfa MSC 101 Film-Tankkit (Prozess AP 72) angesetzt und die Regeneratorbehälter für das Bleich-,
Fixier-, und Stabilisierbad aus dem handelsüblichen MSC 101 Film BL-R, MSC 101 Film FX-R
und MSC 101 Film SB-R. Der Regeneratorbehälter für den Entwickler wurde, wie
in den Beispielen beschrieben, gefüllt. Zur Bestimmung der Sensitometrie
wurde bei Bedarf aus den jeweiligen Konzentraten der Regenerator
angesetzt, um daraus dann folgendermaßen die Entwickler-Tanklösung herzustellen:
Für je 1 Liter
Tanklösung:
750
ml des angesetzten Regenerators
Zugabe von 40 ml 71/72 CD-Starter
Mit
210 ml Wasser auf 1 Liter auffüllen
-
Um
einen Handhabungsfehler des Bedienungspersonals zu simulieren, wurden
die Ansätze
in dem Entwickler-Regenerierbehälter
nicht gerührt.
Alle Tanklösungen
und die restlichen Regeneratorlösungen
wurden typgemäß hergestellt.
-
Die
Regenerierquoten betrugen in allen Versuchen 22,5 ml pro 135-24
Film für
den Farbentwickler, 5 ml pro 135-24 Film für das Bleichbad, 33 ml pro
135-24 Film für
das Fixierbad und 40 ml pro 135-24 Film für das Stabilisierbad.
-
Um
den Prozess in einen Gleichgewichtszustand zu bringen, wurde jeweils
eine bestimmte, in den Beispielen angegebene Menge der mit Standard-Motiven
belichteten Colornegativ-Filme verarbeitet. Danach wurden Graustufenkeile,
die durch einen Blau-, Grün-
oder Rotfilter belichtet wurden, verarbeitet, um die Sensitometrie
zu beurteilen. Diese Vorgehensweise wurde je nach Bedarf mehrmals
wiederholt.
-
In
Versuchen, bei denen nicht regeneriert wurde, wurde die Sensitometrie
mit Hilfe der Graustufenkeile direkt im MSC 101 Filmminilab mit
den in den Versuchen beschriebenen Tanklösungen bestimmt.
-
Für die erfindungsgemäßen Versuche
wurde eine Zweikammerflasche gemäß den 1 und 2 bzw.
eine analog aufgebaute Dreikammerflasche verwendet, die ebenfalls
einen gemeinsamen Ausguss für die
drei Kammern aufwies, wobei die Durchlassöffnungen am Ausguss Kreissegmente
mit einem Winkel von jeweils 120° ausmachten.
Beim Ausgießen
wurde die Zweikammerflasche so gehalten, dass der den Ausguß teilende
Verbindungssteg sowie dessen obere Abschlussfläche (3) horizontal
ausgerichtet war. Bei der Dreikammerflasche hatte die Ausrichtung
beim Ausgießen
keinen beobachtbaren Einfluss auf die Versuchsergebnisse.
-
b) Verarbeitungsversuche
mit Colornegativ-Papier
-
In
dem folgenden Beispiel 6 wurde handelsübliches Colorpapier Agfa Typ
11 verarbeitet, wobei es sich um ein fotografisches Colornegativpapier
für die
Schnellverarbeitung handelt, das einen Gesamt-Silbergehalt von ca.
0,6 g Silber pro m2 aufweist und dessen
Silberhalogenidemulsionen zu über
95 mol-% aus kubischem Silberchlorid bestehen. Die Verarbeitung
wurde in einem Agfa Minilab vom Typ MSC 101 durchgeführt, wobei das
Minilab für
jeden einzelnen Versuch wie folgt vorbereitet wurde.
-
Die
Verarbeitungstanks des zunächst
vollständig
entleerten (Verarbeitungs- und Regeneratortanks) Minilabs wurden
mit einem Ansatz aus dem handelsüblichen
Agfa MSC 101 Papier-Tankkit (Prozess AP 94) angesetzt und die Regeneratorbehälter für das Bleichfixierbad
und das Stabilisierbad aus dem handelsüblichen MSC 101 Paper BX-R
und MSC 101 Paper SB-R. Der Regeneratorbehälter für den Entwickler wurde, wie
in den Beispielen beschrieben, gefüllt.
-
Die
Sensitometrie wurde mit Hilfe von Graustufenkeilen, die durch einen
Blau-, Grün-
oder Rotfilter belichtet wurden, direkt im MSC 101 Papierminilab
mit den in den Versuchen beschriebenen Tanklösungen bestimmt.
-
Um
einen Handhabungsfehler des Bedienungspersonals zu simulieren, wurden
die Ansätze
in dem Entwickler-Regenerierbehälter
nicht gerührt.
Alle Tanklösungen
und die restlichen Regeneratorlösungen
wurden typgemäß hergestellt.
-
Auch
für die
Papierverarbeitung wurden die vorstehend für die Filmverarbeitung beschriebenen
Zwei- bzw. Dreikammerflaschen verwendet.
-
Beispiel 1
-
Mit
diesem Versuch wurde die Durchmischung in dem Regeneratorbehälter eines
Agfa MSC 101 (Filmteil) überprüft. Es muß dafür als Vorbereitung
lediglich jeweils der Regeneratorbehälter für die Farbentwicklerlösung entleert
werden. Eine Verarbeitung wurde nicht durchgeführt. 1
Liter Konzentrat Teil A enthält
700
ml | Pottaschelösung, 50
Gew.-%ig |
10
g | Kaliumbromid |
50
g | DTPA |
70
ml Kalilauge, 45 Gew.-%ig | |
1
Liter Konzentrat Teil B enthält
50
g Hydroxylammoniumsulfat | |
1
Liter Konzentrat Teil C enthält
100
g | CD
4 |
60
g | Natriumdisulfit |
pH-Wert | 4,0 |
-
Die
pH-Einstellung erfolgt mit Kalilauge.
-
Zur
Herstellung von 1 Liter gebrauchsfertiger Farbentwickler-Regeneratorlösung werden
60 ml Teil A, 60 ml Teil B und 60 ml Teil C benötigt.
-
Mit
den obigen Konzentraten erfolgten zwei 10 Liter Ansätze in dem
vorher jeweils vollständig
entleerten Farbentwickler-Regeneratorbehälter eines Agfa MSC 101 Minilab.
Dafür wurden
jeweils 8,2 Liter Wasser vorgelegt und die Konzentrate Teil A, Teil
B und Teil C
im ersten Versuch
- a) nacheinander
in der genannten Reihenfolge aus jeweils einer 750 ml Flasche mit
jeweils 600 ml Flüssigkeitsvolumen
zugegeben und
im zweiten Versuch
- b) gleichzeitig aus einer Dreikammerflasche mit 3 × 600 ml
Flüssigkeitsvolumen
zugegeben,
wobei im Versuch b) die Konzentrate direkt
hinter der Entnahmeöffnung
in Kontakt geraten und die Kammern ein Volumen von jeweils ca. 700
ml aufweisen.
-
Um
einen Handhabungsfehler des Bedienungspersonals zu simulieren, wurden
die Ansätze
in dem Farbentwickler-Regeneratorbehälter nicht gerührt. Aus
den beiden Ansätzen
wurden Proben in verschiedenen Höhen
des Regeneratorbehälters entnommen
und auf den Gehalt an Pottasche, Hydroxylammoniumsulfat (HAS) und
CD 4 analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
-
Aus
den Ergebnissen ist deutlich zu erkennen, dass durch das gleichzeitige
Zufließen
der drei Konzentrate aus einer Dreikammerflasche überraschend
eine wesentlich bessere Durchmischung des Ansatzes erfolgt, als
bei der Verwendung von drei einzelnen Flaschen.
-
Beispiel 2
-
Um
den Einfluss der Durchmischung auf das verarbeitete Material und
die sensitometrischen Auswirkungen zu untersuchen, wurden die Versuche
a) und b) aus Beispiel 1 wiederholt, diesmal jedoch wie unter „Durchführung der
Verarbeitungsversuche" beschrieben.
Da auf das bildmäßige Ergebnis
die sensitometrischen Parameter Purpur-Empfindlichkeit und Gelbschleier
Dmin den größten Einfluß ausüben, wurden
diese Parameter in Abhängigkeit
von der Anzahl der verarbeiteten Filme in dem MSC 101 Film-Minilab
bestimmt.
-
Die
Ergebnisse sind in den Tabelle 2 und 3 dargestellt.
-
-
Aus
Tabelle 2 ist deutlich zu erkennen, dass im Verlauf der Filmverarbeitung
eine deutliche pp-Empfindlichkeitsänderung auftritt, wenn der
Regenerator aus den üblicherweise
verwendeten 3 Flaschen angesetzt wird, während dieses Problem bei der
Verwendung der erfindungsgemäßen Dreikammerflasche überraschenderweise
nicht auftritt.
-
-
-
Aus
Tabelle 3 ist deutlich zu erkennen, dass im Verlauf der Filmverarbeitung
ein deutlicher Anstieg des Gelbschleiers auftritt, wenn der Regenerator
aus den üblicherweise
verwendeten 3 Flaschen angesetzt wird, während dieses Problem bei der
Verwendung der erfindungsgemäßen Dreikammerflasche überraschenderweise
nicht auftritt.
-
Beispiel 3
-
Von
den Konzentraten aus Beispiel 1 wurden jeweils 600 ml der Teile
A, B und C
- a) zusammen in eine Flasche gefüllt sowie
- b) in eine Dreikammerflasche gefüllt,
die zum Ansatz
von je 10 L Regenerator verwendet werden sollten. Dafür wurden
jeweils 600 ml Teil A, B und C benötigt. Für die Konzentrate der Dreikammerflasche
wurde eine 3 mal 700 ml Flasche und für das einteilige Farbentwicklerkonzentrat
eine 2 L Flasche verwendet.
-
Die
Flaschen wurden
- 1. im Warmen bei 60 °C im Heizschrank
und
- 2. im Kühlen
bei –5 °C im Kühlschrank
gelagert.
-
Die
Lagerung bei 60 °C
wurde so durchgeführt,
dass die 2 L Flasche und die 3 mal 700 ml Flasche 2 Wochen bei 60 °C gelagert
wurden. Danach wurde das Aussehen, die Analysenwerte von HAS und
Sulfit sowie die Sensitometrie gegenüber frischen Proben verglichen.
Die sensitometrische Bestimmung erfolgte nach der Verarbeitung mit
einem MSC 101. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgeführt.
-
-
Aus
Tabelle 4 ist deutlich zu erkennen, daß der Entwickler in der 2 L
Flasche bei Warmlagerung völlig instabil
ist, während
der Entwickler in der Dreikammerflasche keine Veränderung
zeigt.
-
Die
Lagerung bei –5 °C wurde so
durchgeführt,
dass die 2 L Flasche und die 3 mal 700 ml Dreikammerflasche 2 Wochen
bei –5 °C gelagert
wurden. Das Ergebnis nach Lagerung ist in Tabelle 5 aufgeführt.
-
-
Aus
Tabelle 5 ist deutlich zu erkennen, dass der Entwickler in der 2
L Flasche bei Kühllagerung
Ausfällungen
zeigt, während
der Entwickler in der 3 mal 700 ml Dreikammerflasche keine Veränderung
zeigt.
-
Beispiel 4
-
Es
wurde ein zweiteiliges Farbentwicklerkonzentrat ohne HAS und mehr
Sulfit somit mit HADS hergestellt: 1
Liter Konzentrat Teil A enthält
700
ml | Pottaschelösung, 50
Gew.-%ig |
10
g | Kaliumbromid |
10
g | HADS |
50
g | DTPA |
70
ml | Kalilauge,
45 Gew.-%ig |
1
Liter Konzentrat Teil B enthält
100
g | CD
4 |
90
g | Natriumdisulfit |
pH-Wert | 4,0 |
Die pH-Einstellung erfolgt mit Kalilauge.
-
Es
wurden jeweils 600 ml der Teile A und B
- a)
zusammen in eine Flasche gefüllt
sowie
- b) in eine Zweikammerflasche gefüllt,
die zum Ansatz
von je 10 L Regenerator verwendet werden sollten. Dafür werden
jeweils 600 ml Teil A und 600 ml Teil B benötigt. Für die Konzentrate der Zweikammerflasche
wurde eine 2 mal 700 ml Flasche und für das einteilige Farbentwicklerkonzentrat
eine 1,25 L Flasche verwendet.
-
Die
Flaschen wurden
- 1. im Warmen bei 60 °C im Heizschrank
und
- 2. im Kühlen
bei –5 °C im Kühlschrank
gelagert.
-
Die
Lagerung bei 60 °C
wurde so durchgeführt,
dass die 1,25 L Flasche und die 2 mal 700 ml Flasche 2 Wochen bei
60 °C gelagert
wurden. Danach wurde das Aussehen, die Analysenwerte von Sulfit
sowie die Sensitometrie gegenüber
frischen Proben verglichen. Die sensitometrische Bestimmung erfolgte
nach der Verarbeitung mit einem MSC 101. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 6 aufgeführt.
-
-
Aus
Tabelle 6 ist deutlich zu erkennen, dass der Entwickler in der 1,25
L Flasche bei Warmlagerung instabil ist, während der Entwickler in der
Zweikammerflasche keine Veränderung
zeigt.
-
Die
Lagerung bei –5 °C wurde so
durchgeführt,
dass die 2 L Flasche und die 3 mal 700 ml Flasche 2 Wochen bei –5 °C gelagert
wurden. Das Ergebnis nach Lagerung ist in Tabelle 7 aufgeführt.
-
-
Der
Entwickler in der 1,25 L Flasche zeigt bei Kühllagerung Ausfällungen,
während
der Entwickler in der Zweikammerflasche keine Veränderung
zeigt.
-
Beispiel 5
-
Ein
zweiteiliges Farbentwicklerkonzentrat für die Papierentwicklung wurde
hergestellt.
-
Folgende
Konzentrate wurden angesetzt: 1
Liter Konzentrat Teil A enthält
50
ml | Polyglykol
P 400 |
80
g | HADS |
80
ml | Diethylhydroxylamin,
85 Gew.-%ig |
20
g | Tinopal
SFP (Weißtöner der
Firma CIBA) |
100
g | CD
3-Base |
pH-Wert | 4 |
-
Die
pH-Einstellung erfolgt mit Salzsäure 1
Liter Konzentrat Teil B enthält
120
ml | Kalilauge,
45 Gew.-%ig |
50
g | EDTA |
750
ml | Pottaschelösung, 50
Gew.-%ig |
-
Von
den Konzentraten wurden jeweils 500 ml der Teile A und B
- a) zusammen in eine Flasche gefüllt sowie
- b) in eine Zweikammerflasche gefüllt,
die zum Ansatz
von je 10 L Regenerator verwendet werden sollten. Dafür werden
jeweils 500 ml Teil A und 500 ml Teil B benötigt. Für die Konzentrate der Zweikammerflasche
wurde eine 2 mal 500 ml Flasche und für das einteilige Farbentwicklerkonzentrat
eine 1 L Flasche verwendet.
-
Die
Flaschen wurden 2 Wochen im Kühlen
bei –5 °C im Kühlschrank
gelagert, das Ergebnis nach Lagerung ist in Tabelle 8 aufgeführt.
-
-
Der
Entwickler in der 1 L Flasche zeigt bei Kühllagerung Ausfällungen,
während
der Entwickler in der 2 mal 500 ml Flasche keine Veränderung
zeigt.
-
Wenn
im Konzentrat Teil A statt der CD 3-Base das CD 3-Sesquisulfat eingesetzt
wird, treten beim Zusammengießen
der beiden Teilkonzentrate in der 1 Liter Flasche ohne Lagerung
bereits Ausfällungen
auf, während
in der 2 mal 500 ml Flasche auch bei Kühllagerung keine Ausfällung auftritt.
-
Beispiel 6
-
Für einen
Vergleich zwischen ein-, zwei- und dreiteiligen CD-Konzentraten
wurden die folgende Konzentrate angesetzt: 1.
Einteiliger Farbentwickler 1
Liter Konzentrat enthält
500
ml | Diethylenglykol |
44
ml | Diethylhydroxylamin
(DEHA), 87 Gew.-%ig |
35
g | CD
3-Base |
5 g | Blankophor
REU |
6 g | EDTA |
230 | ml
Pottaschelösung,
50 Gew.-%ig |
pH-Einstellung erfolgt mit Kalilauge. 2.
Zweiteiliger Farbentwickler 1
Liter Konzentrat Teil A enthält
150
g | Caprolactam |
114
ml | Diethylhydroxylamin,
87 Gew.-%ig |
20
g | Blankophor
REU (Weißtöner der
Firma BAYER) |
150
g | CD
3 |
pH-Wert | 3,5 |
Die Einstellung erfolgt mit Schwefelsäure 1
Liter Konzentrat Teil B enthält
250
ml | Kalilauge,
45 Gew.-%ig |
70
g | EDTA |
650
ml | Pottaschelösung, 50
Gew.-%ig |
1.
Dreiteiliger Farbentwickler 1
Liter Konzentrat Teil A enthält
250
ml | Triethanolamin |
143
ml | Diethylhydroxylamin,
87 Gew.-%ig |
20
g | Blankophor
REU (Weißtöner der
Firma BAYER) |
pH-Wert | 3,5 |
Die Einstellung erfolgt mit Schwefelsäure 1
Liter Konzentrat Teil B enthält
190
g | CD3 |
4 g | Natriumdisulfit |
1
Liter Konzentrat Teil C enthält
260
ml | Kalilauge,
45 Gew.-%oig |
90
g | EDTA |
700
ml | Pottaschelösung, 50
Gew.-%ig |
-
Zur
Herstellung von 1 Liter gebrauchsfertiger Farbentwickler-Regeneratorlösung werden
für den
Einteiler 130 ml, für
den Zweiteiler 50 ml Teil A und 50 ml Teil B sowie für den Dreiteiler
40 ml Teil A, 40 ml Teil B und 40 ml Teil C benötigt.
-
Die
Konzentrate wurden so konfektioniert, dass jeweils 10 L Regenerator
angesetzt werden. Der Einteiler wurde in einer 1300 ml Flasche abgefüllt, der
Zweiteiler in einer 2 mal 700 ml Zweikammerflasche und der Dreiteiler
in einer 3 mal 500 ml Dreikammerflasche. Nach Ansatz aus den Konzentraten
enthalten die gebrauchsfertigen Regeneratoren vergleichbare Wirkstoffmengen.
-
Die
Flaschen wurden 2 Wochen bei 60 °C
gelagert. Das Aussehen, die Analysenwerte von DEHA sowie die Sensitometrie
wurden gegenüber
frischen Proben verglichen. Die sensitometrische Bestimmung erfolgte
nach der Verabeitung mit einem MSC 101. Die Ergebnisse sind in Tabelle
9 aufgeführt.
-
-
Aus
Tabelle 9 ist zu erkennen, dass der einteilige Entwickler in der
1300 ml Flasche bei Warmlagerung farblich nachdunkelt und einen
erhöhten
Gelbschleier zeigt. Die beiden Entwickler in den Mehrkammerflaschen
zeigen dagegen keine Veränderung.